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- Erscheinungsdatum
- 1906-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190606127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-12
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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Nvckvllptvrä'. llUenmüvd-SeNe erreuxt roiige», ^uxonäkt-lsod«» rtuiwvtra», vel88« snmmvtvelvkv Haut «u»ä dlenäenL »vftvnvn tvlut ü Ztllelt 50 t'1. Udvruii ieu lrnltv». vertliche» r»u» SiichsischeS. grchtschule m steter S Dank sür die bisher ge rra«, Aechtschnie- «» einem se,rron-erl rm aro Derernshause». Da» Podium wies reiche Pflanzendekoration aus. au» der di« Büste deS hüben Protektors ocS Vereins, Gr. Majestät des Koma», hervoryob. Zahlreiche Laudeszweig- vereine hatten ihre Dslegierten entsandt. Als NegierungSver- trete» war Herr Rcgierunasrat Dr. Heyn erschienen. Ein- aeleitet wurde daS Ködert durch daS Vorspiel zu den „Meister- singern" von Wagner, daS die Kapelle des Schützenregiincuts unter Herrn Musikdirektor Helbig vorzüglich spielte. Hierauf sprach den von Herrn E. Hentschel gedichteten Prolog ln ein- drinMcher Weise Herr Hofschauspieler Blankenstein. Ahm folgte der schwungvolle Vortrag der „Sachsenhymne" von Jüngst durch den Gesangverein der Staalseisenbcihnbcamten unter Meister Fulgers Leitung und daS sehr sauber gespielte Andante für Streichorchester von Tschaikowvky. Den Mittel- Punkt der Feier bildete die Festrede des Herrn Pastoiis Reichel. Er verglich die „Sächsische Jechtschule,, mit einer herrlichen Rose der Aruderliebe im Garten der Menschheit, die Glück und Freude in die Herzen bringe. Weit über eine halbe Million Mark habe der Verein wahrend seines 25jäh- rigen Bestehens aufgebracht und damit Hunderten und Tausen den. die in Rot geraten seien, treu und brüderlich beigestanden. Gesegnet sei das Andenken der 30 Männer, die vor 25 Jahren, am 1. Oktober 1991, unter der tatkräftigen Leitung des damaligen ersten Vorstandes August Berge die „Sächsische Jcchtschnle" gegründet hätten. Von diesen 30 Männern lebten nur noch drei: die Herren Portier Schmidt, Lagermeisler Thicme und Steuereinnehmer Donner. Ihre Fechtlosnng lautete: „Nein das Herz, edel der Sin», rastlos das Streben! Viele Wenig geben ein Viel, vereinte Kräfte führen zum Ziel." Viel zur Förderung deS Vereins habe auch der Umstand bcigelragen, das; König Friedrich August schon als Kronprinz das Protektorat des Ver eins übernahm und seit nunmehr 17 Jahren das herzlichste Interesse am Blühen und Gedeihen des Vereins bezeugt habe. Aber auch Tausende von Männern und Frauen hätten sich in den Dienst der guten Sache gestellt und durch ihre Bei träge und ihre» Sammeleifer so Großes erreichen helfen. DaS Geheimnis des Erfolges liege aber in der vorzüglichen Organisation des Vereins, um die sich besonders der Heim gegangene Buchdruckereibesitzer Arthur Schvnsetd verdient ge- macht habt. Jetzt schreite die Liebesarbeit unter der kraft vollen und treuen Leitung des Herrn Friedensrichters Braun- DreSdcn-Plauen rüstig vorwärts im alten Geiste, in alter Treue und Einigkeit. Wie notwendig diese Liebesarbeit sei, beweise die protze Not in der Welt. Von Anfang an habe die Arbeitslast in der „Sächsischen Fechtschute" Schultern des Mittelstandes geruht. Das sei nich ehrendes Zeugnis für den Mittelstand, sondern zugleich die beste Gewähr dafür, daß der Verein auch in kommen den Zeiten kräftig blühen und gedeihen werde. Redner ge dachte noch des tüchtigen Leiters des sestgebenden Dresdner Verbandes. Herrn Sekretärs Stockmann, und schloß mit der neuen Devise des Vereins: „Gemeinsames Wirken für edles Ziel macht Kleines zu Großem und wenig zu viel. Wer andere Menschen zu Gutem bewegt, der hat ein gut Kapital angelegt." — Reicher Beifall lohnte die trefflichen Ausführungen des Der Gesangverein der Staatseisenbahnbcainien sang ' einige freudigst aufgenommene Lieder, und mit ge der Lconoren-Ouvertüre von Beethoven durch die Kapelle beendete die offizielle Feier. — Ihr schloß sich eil Kommersan mit Vorträgen des Gesangvereins, der Militär kapelle und dem gemeinsamen Gesänge einiger hübscher Kommers lieber. — Die am Sonntag vormittag gleichfalls im Saale des „VereinShauses" abgehaltenc L a » d cs l> a up t v e rs a in i» l un g war einschließlich des VerwaltnngSratcS von 131 stimmberechtigten Delegierten besucht. Unter den Ehrengästen befand sich Herr Regiernngsrat Dr. Fischer von der Königl. Polizeldiremon Eingelcitet wurde die Tagung mit einem kurzen, aber stlmmuugs- vollen Festkonzert, das der unter der Leitung des Tonkünstlers und Organisten Herrn M. Eckardt stehende Sängerchor der Fecht schule im Verein mit der Kapelle des Schützen-NegimentS vor trefflich anSführte der sächsischen Vorspiel leitete dem Landesvorsitzendcn, Herrn Fricdensrtchter Richard Braun DreSden-Plauen, mit begrüßenden Worten an die Versammlung und einem begeistert aufgenvminenen Hoch auf den Schntzherrn König Friedrich August eröffnet wurden. Der Geschäftsbericht entrollt ein Bild segensreichen Schaffens. Insgesamt umfaßt der Verein 136 über alle Gaue unseres sächsischen Vaterlandes ver breitete Verbände und 16 Verwaltungs-Nebenstellen mit 46 670 Mitgliedern, an der Ver hat. beweis . . ... . . . 6108 Familien Unterstützungen im Gesamtbeträge von 47174 Mk. gewährt hat, seit seinem Bestehen dagegen 5:16296 Mk. Seit der Uebernahme des Protektorats über die „Sächsische Fechlschule" durch unseren König ist ein Aufschwung in fast allen Verbänden cingetreten. Der Bericht zollt daher den Dank in erster Linie dem Könige Friedrich August für die der Fechlschule in großer Anzahl gewährten Gnadenbeweise und die Gewährung eines hoben Vertrages. Dankerfüllt gedenkt der Beucht weiter aber aller Behörden, die im verflossenen Geschäftsjahre den Be- vflege aus. Telegramm mit der er durch seine Zentralstelle, dem Armenamt, irischen Firmen, die hier sofort Filialen erö Verbindung fleht, seinen Glückwunsch und gleichzeitig i stände sein, ihr zu genügen. Unter denselben leistete Mithilfe bei AuSubung der Armen- auch sie össnet haben, rm > Vo ' Redners, sodann noch dem Vortrao oraussetzungen nur könnte iemands mag er selbst noch so tüchtig sein, hoffen, bei den zahlreichen hier tätigen Baustrinen eine höhere Stellung lz. B. als Bauführers übertragen zu erhalten. Ueber- dies soll an dazu qualifizierten umerikauischen Architekten schon jetzt Ucberfluß sein. Mangel soll herrichen an tüchtigen Zeich nern, und solche dürsten, sofern sie der englischen Sprache einiger maßen mächtig sind idie Anzahl der deutschen Architektensirmen sehr gering), ohne Schwierigkeit Anstellung finden. Auch werden bescheiden ansanaen und sich zunächst mit einem Gehalte, das innen kaum mehr als ein notdürftiges Auskommen ermöglicht (vielleicht 2 Dollars pro Tags begnügen müssen: sie dürfen jedoch, wenn sie tüchtig sind, auf baldige und erhebliche Aufbesserung rechnen und hoffen, mit der Zeit, d. h. nach Er langung der erforderlichen praktischen Erfahrung, auch in lei tende Stellung aufzurücken. Briefliche Anfragen an Firmen _i>chc» der Frage wegen Engagement sind zwecklos. Bei dieser Lage der Sache der Einführung der Schlfsahrtsabgabe» aus der Elbe richtete der^ sind daher die hiesigen ''Aussichten für deut che Architekten usw. Verband eine ablehnende Petition an die Regierung. Weiter keineswegs als glänzend und kaum besser als ur normalen Zeiten verwahrt« sich der Belband gegenüber der A e uße rn »g des i Zit bezeichnen." Mi n ist e r taldirektorS. Ge h. N n tes D r. N o, ch e r. > - Heber den Fortgang des Ka m p f e s i n d e r s ä chf i - daß der »lclnbnndel das grvfie Sammelbecke» für zahlreiche Per- s ch e n S l » hl i » dust r , e wird uns aus Waldbeun unter sonen sei, die daran verzweifelte», in anderer Weise ihr Anskom- dem 10. d. M. geschrieben: Ein unalücklichcr Ster» chwcht über men zu s,iide». Die hierauf von Geh. Rat Di. Roscher ergangene! dem schon ein Vierteljahr ll l Wochen! gesühricn Kampf in der Antwort betrachtet der Verba,,dsvorsland als nicht aenngend., sächsstchen Slichlindusirie. Wie wir nicideien. de,clilvu eine stark- Aus das an den König abgcsandte ^igebeiihelkS _ traf während der Tafel aus der Billa Wachwitz feil ende Begeisterung entfachende Drahtantwort ein: „Ich banke erstichst sür die in dem H»ldia»»gS-Telegrnnim zum Ausdruck ^brachte Gesinnung. Ich werde dem Verein wie bisher Mein esondeies Wohlwollen bewahren. Friedrich August." — Der Verband Sächsischer Kaufte,ite hielt am Sonntage ist in Sebnitz unter zahlieichcr Teilnahme seine diesjährige Haupt- sie Versammlung ab. Den Vorsitz führte Kaufmann 3t. Ilngcr aus Waldheim. Stach Eröffnung der Sitzung begrüßte Kaufmann Rudolph namens deS Sebnltzer EinkaiissvercinS die Gäste. Der Vorsitzende hieß die Vertreter der Gewerbekamniern Dresden und Leipzig willkommen und erstattete hieraus den Geschäftsbericht, aus dem u. a. zu entnehmen war. daß der Verein im abgclaiise- »en Jabre eine rege Tätigkeit enlfaltele. In Sachen der Frage i Bereur nur ver Kapeue oes lscyilven-ticeglinenis vor- nsführte. Ein von Herrn Eckardt unter Zugrundelegung sichen Königshymne frei improvisiertes festliches Orgel- eltete über zu de» mehrstündigen Beratungen, die von >. Die genannten drei noch lebende» Gründer nahmen > und zwar dahingehend, daß eine wcsent! fammlung teil. Wie viel Not der Verein gelindert Gesetzes namentlich in folgendem eintritt: st die Tatsache, daß er im Berichtsjahre allein an Gesetz betr. die „Ausverkäufe", „Saison-l ft auch , . . .. ... strelnmaen und Veranstaltungen der einzelne» Verbände, denen die Führung der königlichen Krone im Vereinszeichen rc gestattet ist. wohlwollend gcaenüberstcinden und das edle Werk mit fördern halfen. Durch Beschluß des Ministeriums des Innern ist eine Jnbiläumslotterie genehmigt worden, deren Ziehung am 9. und 9. November öffentlich nnier behördlicher Aussicht rm „Westend schlößchen" zu Dresden-Planen statlsiiidet. Zur Verlosung ge langen 2500 Gewinne im Gesamtwerte von 16696 Mk. Da miser Vaterland ini Berichtsjahre von größeren verheerenden Natur ereignissen, von der Hochflut der Tricbisch in Mohorn und Grund abgesehen, verschont geblieben ist. habe» die Verbände Mittel sür die Zukunft ansainmcln können. Trotz erhöhter Unterstützungszisfer ist das Gesc»»tvcr»iögen auf 101703 Mk. gestiegen, daher sind Hochflutgeschädigte in Mohorn und Grimd. sowie Brandkalami- tosen in Aiigustusburg und Pretzschendorf mit Unterstützungen bedacht worden. Ans dieser fruchtbringenden Tätigkeit sind dem Verein eine Anzahl tüchtiger Mitglieder durch den Tod entrissen worden, darunter ver frühere eifrige Landesvorsitzende. Herr Bnch- driickereibesitzer Arthur Schönfeld. Das Andenken an die Ver storbenen ehrte die Versammlung durch Erheben von den Plätzen. Der Hauptkasscirbericht wurde einstimmig richtig gesprochen und dem LaiidcSknIsierer. Herrn Kaufmann Camillo Beyer-Dresden, auf Antrag der Rechnungsprüfer Entlastung erteilt. Darnach stellte die Versammlung den Hanshaltplan ans das Jahr 1907 fest und wählte die turnusmäßig aus dem Verwaltungsrate ausschci- denden fünf Ausschußniitglieder Herren Obmann Biichbinder- meister Ernst Ncumann-DreSden-Altstadt, Buchhalter Nnd. Beyer- Nieoerlößnitz, Restaurateur Louis Lehmann-Dresden-Altstadt, Jrieohofsinspektor Weißig-Löbtau und Baugewerke Zschätzsch- DreSden-Trachau, sowie die Rechiimigsprnfer wieder. Nach Er ledigung tntenrer Anträge bestimmten die Delegierten Cbemnitz als Ort zu Abhaltung der nächsten Landcshauptversammlung. Beim letzten Punkteder^Tagesordirnng: „Bercinsangeleaenheiten" kürzlich t» der Die Versammlung beschäftigte sich sodann mit der Haltung der sächsische» Negierung gegenüber dem Anträge der Zweiten Kannner ans Vorlage eines GesetzenIwnrfeS beliesfend die Besteue rung der Großbetriebe im Kleinhandel. Hierzu referierte Kaufmann I. E- Rötichke ans Dresden, welcher zu nächst einer Eingabe »in Einführung des Befähigungsnachweises im Handelsgewerbe kein günstiges Prvgnostikv» stellte und gegen über Geh. Rat Dr. Roscher wegen seiner Rede bei der Koii>»»i- vereinssteuer pvleinisierte. Jin Verhältnis zur Einwohnerzahl sei die Zahl der kaufmännisch gebildete» Kleinhandelstreibende» eher zurlickgegangen. Die Umsatzsteuer werde ihren Zweck schon er fülle», wenn sie nur die richtige Höhe habe Die Regierung ent wickle ja bei der Schaffung neuer Steuern sonst eine sehr große Findigkeit, nur die Warenhäuser lind Kvnsmiwereinr lasse man schonend i» Ruhe. Wen» Geh. Rat Tr. Roscher den Kleinhandel mit einem Snimnelbeckcn unfähiger Eleinente vergliche» habe, so sei daS eine Beleidigung des gesamten Kleinhandelsstandes. Gegenüber der Bemerkung des Geh. Rates, daß der Kleinhandels- stand ein Patient sei, der dem Arzte das helfende Medikament vorschreiben will, laute die Antwort: „Wir danken sür einen solchen Geh. Mcdizlnalrat." Dankbar sei der Verband den Ab geordneten, die in der Zwesten Sländekammer für eine Umsatz steuer eiiigetreten sind, nicht dankbar könne er aber den Regie- runasbeairrten für ihre Haltung in dieser Frage sein. — In der Besprechung des Referates stellte Verbandssyndlkns Gruhl rich tig, daß der Verband sich nicht um Einführung des Befähigiings- nachweises bemüht habe, sonder» nur in eurer Erwiderung auf die Rede des Geh. Rates Dr, Roscher seiner Eiwähnung tat. Mit dieser privaten Eingabe an Geh. Rat Dr. Roscher und dessen rein foriiieller Antwort habe der Vorstand die Sache für vor läufig erledigt betrachtet und überlasse der Hanptversanimlung nun iede weitere Entschließung in dieser Sache. Slndtrnt U h l e- »r an»- Dresden kam auf die vo» der Regierung nicht geiieh- miate Umsatzsteuer der Stadt Dresden zu sprechen und teilte mit, daß die Regierung der Kreishauptinannschaft Dresden aufgegeben hat, die Sache »och einmal gemeinsam mit dem Krcis- veleinsausschillse zu prüfen. Diese Verschleppung der Dresdner Steuergesetzgebung sei umsomehr zu bedauern, als die Dresdner Kanflenle durch dir dortigen Konsumvereine, den Gör- litzer Wareneinknufsverein und die Warenhäuser mit ihrem Ge samtumsatz von etwa l2 Milt. Mk. jährlich fortgesetzt schwer ge schädigt werden. Dem Wirken der^Konsumvcreine sei es nicht zu in wenigsten »u „danken", wenn Sachsen immer mehr von der Sozialdemokratie überflutet wird. Weiter erging sich der Redner in heftigen Angriffen gegen Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Roscher. Schließlich schlug er eine Resolution vor, in der die Versammlung wiederholt ihr Bedauern und ihr Befremde» über die ablehnende Stellungnahme der Negierung zur Einfüh rung einer Umsatz-, Filial- und Warenhansstener ansspricht. Die Abstimmung ergab die einstimmige Annahme der Resolution Uhlemann. während ein gemäßigterer Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. — Weiter stand a»s der Tagesordnung ein An trag oes Vereins Dresdner Kaufleute, wonach der Verband säch sischer Kauflcute bei der Staatsrcaicrniig vorstellig werden soll, daß dieselbe die Initiative zur Schaffung von Gesetzen zum Schutze des Kleinhandels und zur Bekämpfung der Aus wüchse desselben ergreift. Ein vo» Kaufmann Knauschke- Dresden erstattetes Referat gipfelte in dem Anträge: Beim Bundesrate die Revision des Gesetzes zur Bekämp fung des unlauteren Wettbewerbes zu beantragen, wesentliche Verschärfung dieses : ES sei ein besonderes Verkäufe", „drei billige Tage" rc,. anzubahnen, wonach entweder diele Gelegenheiten zum schnellen Verkauf vo» großen Massen von Waren verboten oder aber von einer behördlichen Erlaubnis abhängig gemacht werden, nachdem vorher eine Kommission von Sachverständige» jeden be sonderen Fall begutachtet hat. In jedem Falle müssen über Eigentümer. Beschaffenheit der Waren, Zeit und Dauer des Ver kaufs bestimmte Arigabe» im Gesuch des Unteriiehniers um Er laubnis zu einem Schnell- oder Ausverkauf enthalten sein. Zu versagen ist der Ausverkauf ohne weiteres, wen» es sich von vorn herein vermuten läßt, daß er dem allgemeinen Wirtschaftsleben oder einem bestimmten Dritten nachweisbaren Schaden bringen kann. Ferner soll Aktiengesellschaften der Betrieb von Klein Handelsgeschäften verboten sein, weil das Großkapital auf diesem Wege kulturell zerstörend wirkt, während es durch die Betätigung mit Betrieben großer Dimensionen (z. B. Fabriken, Bergbau, Schiffahrt rc.) segensreich wirken soll. Weiter beantragte er eine Revision des G e n o s s e n s ch a f ts gc s e tz es, und zwar solle dabei berücksichtigt werden, daß die jetzige Form der Divi- dcnden-Bertkilniig der Kviisiimvereine unhaltbare Zustände ini Kleinhandel hervorgehracht hat. Es seien serner Verordnungen zu erlassen, welche das W a re n-A »k t t o » s w e s e» in seinet bäsnchte Vcriainmlniig von am Streik beteiligter und qus- gch'pcrrler Arbeiter, die weitere Fortführung des Kampses cinj- ziigobcn Kez, denielben zu vertagen und die Arbeit bedingungslos wieder ansziinehmen. Allgemein war man mit Recht der Mei nung, daß rinn endlich wieder Friede sei. Doch dem ist nicht so, Tie an der Büwcgnng beteiligten etwa 1100 bis 12M organisierten Arbeiter wollen den Kampf trotz des Berwinin- luiigsbeschlnsscs jetzt mit aller Energie wcilersührcn, weil die Fabrikanten bezüglich der Wiedereinslcllnna der Arbeiter Be dingungen gestellt haben, welche die Ausständigen aus keinen Fall anerkennen wollen. Eine viergliedrige Koinmiision balle der Unternohiner-Bcreinigiing den Beschluß der Versammlung wegen Abbruch des Kampfes mitgeteilt. Durch die durch die Bewegung geschaffenen Verhältnisie vermögen die Fabrikanten zurzeit nicht alle ^Arbeiter wieder einzustcllen und knüpften tnzeivrrbaride aniehnltche Betrag! BenvalsnngSrat wurde mit der Erledigung dieser Angelcgeicheit beauftlagt. Die Versammlung hatte es sich nicht nehmen lassen, 13 verdienstvolle Mitglieder, unter denen sich die Herren Landes- vorsitzender Braun und Sekretär Stockmann. Vorsitzender des Dresdner VerbandeS, befinden, zu Ehren-Obrrfechtmeistern, sowie einige andere Herren zu LandeSebrenmltalledern zu ernennen. — An die Versammlung rechte sich eine Festtafel, an der sämt liche Delegierte und zahlreiche Gäste teilncihmen und die durch viele Toaste und Tafellieder belebt wurde. Herr Stockmnnn- Dreiben brachte eine Anzahl Anerkennungsschreiben nnd Glück wunschtelegramme zur Verlesung. In einem freundlich gehaltenen Schreiben lvrtckt der Rat der Stadt Dresden der reNn! len Ausbreitung und Form unmöglich machen und das , gäbe» nnd Lockartikelunwcsen zu unterbinden strel Dem Vorstände wurden zur weiteren Verfolgung überwiesen eine Anregung des Vorsitzenden deS Vereins Leipziger Kauslente Kauf manns Hetzer, der zufolge die Regierung dagegen cinschreiten soll, daß in de» „Konsumvereinen mit Spargeldern und den Kautionen von Mitgliedern und Angestellten gearbeitet" wird. Dagegen fand ein Antrag auf Vertretung der Einführung des be schränkten Befähigungspach weises für das Kanfmannsge >verbe bei der Regierung nicht die Sym pathien des VerbandstageS und wurde abgclehnt. Weiter fatalen Beratnngerr über den geplanten engeren Z u i a in in e n s ch l n ß derEinkaufsvereine im Königreiche Sachsen, sowie Wahlen, und zwar wurden in den Vorstand die Kauslente Cleinen-Döbeln, Opltz-Chemnitz und Viertel-Meißen »en- bezw. wiedergewählt. Zur Harwtversaminlnng des Zentralverbnndes Deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender i» Dresden wählte man eine Anzahl Delegierte, und weiter bestimmte die Versamm lung Bautzen als Ort der nächsten Hauptversammlung, womit die Verhandlungen ihr Ende erreichte». — Die an die Verheerung von San Francisco ge- knüpfte Erwartung einer regen Bautätigkeit hat vielfach die Meinung hcrvorgerusen, daß sich dort gegenwärtig sür deutsche Architekten ^ günstige Aussichten böten. ( ver „Norddeutschen Allgemeinen cssco in Uebereinstimmung mit einer von uns bereits vor einiger Zeit veröffentlichten Warnung das Nachstehende: „Von dem Versuche, sich als selbständiger Architekt usw. in San Francisco nicderzulassen, ist zedem entschieden abzuraten, der nicht durch jahrelange Tätigkeit in den Bereinigten Staaten sich mrt den hiesigen Verhältnissen, insbesondere der Bau- weise, dem Geschmack und den Anforderungen des Publikums mit bezug auf Geschäfts-, wie Privatbäuser aufs genaueste ver traut gemacht hat. So groß auch die Nachfrage sein wird, so werden doch die hiesigen Architektensirmen, in Verbindung tzieserhalb an die Wiedercinstclliing vevschiedene Bedingungen. In weitere» Versammlungen sollen nun für die Bewegung cnl- lcheidcnde Schritte noch beschlossen werden, — Die Gabenloiterie zu dem Jubiläums-Sommer- e st des Allgemeinen Deutschen Schulvereins, )as morgen nachmittag auf dem Linckcschen Bade slatlsindet. ist durch die Opsersreurakeit der Dresdner Geschäftswelt außer ordentlich reich mit Gaben bedacht worden. Als Hanvtgewinne werden genannt: eine Nähmaschine aus der Fabrik von H, Groß- mann, Chemnitzer Straße, ein Eisschrank von Eschcbach, eine ibmaschine von Heimstädt, sowie mehrere Füßchen Bier l'örbe Sekt, Auf der Festordnuiig stkhen außer vielen Be lustigungen Vorträge des Gesangvereins „Tannhäuser", turne rische Vorführungen und die Festansprache des Landtags- und Neichsrats-Abgeordneten Schreiter aus Leitmerrtz. Tie am Sonntage zu den Neicker Rennen zwischen hier und dem Rennplätze abaefertigtcii So» Verzüge waren infolge deS schlechten Wetters sehr schwach besetzt; sie beförderten etwa 490 Personen. — Polizeibericht. 11. Juni. Milchhändlern sind neuerdings in den Straßen der Stadt wiederholt Milchkrüae mit Inhalt vom Wagen g eftoh l e n worden. Vor dem Diebe, der noch nicht ermittelt werden konnte, wird gewarnt. — In einem Hotel m der Altstadt wurde am Freitag ein seit mehreren Tagen hier aufhältlicher Fremver dsdenklich krank in seinem Zimmer vorgefunden. Die sogleich unter Hinzuziehung eines Arztes eingestellten Erhebungen ergaben, daß der Mann sich zu vergiften versucht hatte. Der Bsweggrund dazu ist undekannt. An seinem Aufkommen wird gezweiselt, — In einem Anfälle von Schwermut versuchte sich vor einigen Tagen in der Leipziger Vorstadt die Ehefrau eines Gewerbsgebisten mit Phosphor, den sie sich von Streichhölzchen durch Ausweichen verschafft hatte, zu vergiften. Sie wur-de in das Friedrich städter Krankenhaus ubergcführt. — Gestern nachmittag stürzte aus dem zur elterlichen Wohnung gehörenden Küchen- senster der zweiten Etage des Hauses Nr. 8 der Huistboldlstraße ein fünfjähriger Knabe in den gepflasterten Hof herab und er litt einen Bruch der Rückenwirbel, Ter Kleine war. während sich seine Mutter in einem Nebenzimmer befand, unbemerkt auf das Brett des osfenstehenden Fensters geklettert und ist dabei abgestürzt, — Die Hausbesitzer und Fabrikarbeiter Josef Noßke und Theodor Jeschanek in Lichtensee bei Großenhain, welche aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, wurden am Sonntage während des Gottesdienstes m feierlicher Weise in die evan - etische Kirche ausgenommen. Zum erstenmal wurde neu hierbei das heilige Abendmahl gespendet. — Das am 16., 17. und 18. Juni in Dahlen stattfindende Sängersest des Sängerbundes vom Meißner Lande wird allem Anschein nach nicht nur die Bundessänacr. sondern auch zahlreiche Musikfreunde nach Dahlen ziehen. Der Bund umfaßt den alten Meißner Gau und wird mindestens 800 Mann entsenden. Das Fest wird ans dem sogenannten Burgberge oder Burksbcrge abgchalten werden. Der Fest- sonntag bringt früh eine Motette, später das übliche Mabkt- konzert, am Nachmittag einen farbenprächtigen Festzug und das große öffentliche Gesangskonzert in der Festhallc. Am Diontag finden Ausflüge in die Dahlener Heide und aus Len Collm- bcrg statt. — Am Sonntag mittag gegen 1 Uhr entwickelte sich in Lausa eine gewaltige Windhose. Unter Getöse, ähnlich dem eines schnell heransanscnden Automobils, bewegte sie sich in gerader Linie vom Hochbnsch nach dem Großteich, genau in der Richtung von Westen nach Osten. An der Königsbrückcc Chaussee, die sie dabei querle, und in mehreren Villcngrnnd- stückcn richtete sic nicht unbeträchtlichen Lelmden an, indem, mehrere starke Bäume glast abdrehle und Hunderte von wnnlag in der Nähe des re mcyrerc sti ctern weit sorttrug. — In Leipzig wurde am Sonntag Berliner Bahnhofes ein 40 Jahre alter Etsenbahnschaniier, als er den Fahrweg überschreiten wollte, von einem Automobil ersaßt und üverfahren. Ter Bedauernswerte, der eine schwere Gehirnerschütterung davoistrng, wurde nach dem Ztadt- krankenhanse übcrsührt. — In der Nacht zum Montag versuchte in Leipzig nach voransgcgangenein ehelichen Streite eine 37 Jahre alle Stationsgcbilfens-Elicfrau ans ihrer in der 2, Etage gelegenen Wohnuiijs heimlich z» flüchten. Zu diesem Zwecke knüpfte sie mehrere Bettücher zusammen, die sic dann am Fcnstcrkreuz be festigte und sich daran h>,.nblicß. Dies gelang ihr aber nicht ganz, vielmehr stürzte die Frau aus der Höhe der 1, Etage ab. Sie wurde anscheinend innerlich verletzt im Hose auf- gesunden und von Hausbewohnern ausgenommen. — In der Nacht z»m Montag gegen 2 Uhr scheuten auf der Straße beim Bahnhöfe Nöderau die Pferde eines mit Mlltlcirpersoncn besetzten Geschirrs vor einem nach Dresden in der Ausfahrt begriffenen Gütcrzugc und zertrümmerten die geschlossene Uebergangsschrgiike, Das Geschirr wurde von der Maschine erfaßt nnd ein Stück mit fortgeschlcift. Zum Glück blieben Menschen und Tiere unverletzt, auch erlitt der rfaßt , cv n a i-,1 i - » r istm oucvcn Menschen ri»o -rrcr, 6i?Kenncr der Verhältnisse schobt! Elscnbahnbetrlcb keinerlei Störung :incn Zeitung" dazu aus San Fran-! . ^ Aus ?nn .wrinsttags 9 U Hauptbahnbose fälligen Schnellzuge ist gestern zwischen ft e i n - Er ii stthnl und W,ü ste » br and während der Fahrt ein vierjähriges Mädchen gesa Herr, ich ui Uhr 48 Minuten ans hiesigem H ohcn - I »v wliqrruv der Fahrt Die Mutter sprang ihrem ülterung davon, während .. werden doch die htestaen ächsischen - mit den größten Newyorker. Chicagocr nnd sonstigen ameriko^ Kinde nach und trug eine das Kind einen Schlnsselbeinbruch erlitt. Die Verunglückten, in Geislingen a. d. Steiger wohnhaft, wurden dem Krankrnhause in Hohenstein zngeführt, — Am Sonntag fand in Zwickau die diesjährige Kreis- Versammlung des Kreises Vll (Sachsen) de» Deutschen Bnchdruckereiverein» statt, die von etwa 60 Buchdruckeret- besitzcrn besucht war. Im Anschluß daran fanden Beratungen Dresdner Nachrichten. Sir. 15S. Seite S. Dienstag. 12. Juni 1900
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