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:> ri r. »Lerlei sL» dtt Franenwett. >r» Pfingste«. Groß " ^ ' ' M Mt' P Gorgrnsiühl und schaut m»t »en Augen durch das Fenster, »i« Glocken vom nahen Turm Gr»b»»tl autter^rtzt^ "läuten Hie Glocken vom' nahen"Turm «den mit ihrem ehernen Mund« die biaen zur Pfinastfeier ein. ,.ES ist fingsten heut'/ denkt Großmutterlein rgmt nun au» längst vergangener , die Bilder der Erinnerung hervor. Da schaut Grobmutter zurück und sicht sich wieder al< fröhliche» Mädchen hinauseilrn, um sich mit den Jugendgespielinnen am munteren Reigen zu erfreuen. Doch diese Zeit ist längst vorüoerl — Dann sicht Grob- mutter ein Bild vor ihrem geistigen Auge austauchen, wo auch die Glocken erklangen wie heute. E» ist der Tag, wo ihre Liebe zu einem lebenslustigen Studenten, der die Wngstfeiertage bei den Eltern verlebte, erwacht«. Auch damals prangte die Matur im blühendsten Festkleide und draußen im Haine war e». wo die Liebenden die ersten keuschen Küste tauschten. — Pfingsten ging vorüber und trennte die glücklichen Men schen. »Wird sie mir die Treue halten?" trug sich mit bangendem Herzen der Jüng- ling und sie hielt ihm den Schwur der Treue! — Fünf Jahre waren vergangen und wieder Ist eS Pfingsten. Großmutter sicht sich als Graut mit grünender Myrte und zartem Schleier geschmückt vor dem Altar der kleinen Dorfkirche stehen. Wie innig schlugen die Herzen der beiden glück lichen Menschen sich in Liebe entgegen und dazu erklang da» festliche Getaut der Psinastglocken. Großmutter erschauert und eine Trän« rollt über ihre welken Wangen. Weiter verfolgt sie da» Glück der Ver- aangenheit. Mit welcher Liebe umgab ihr Gatte sie, und als dann das erst« Kind zur Welt -kam, war eS wieder Pfingsten geworden. Unter dem Klange der Psingst- alocken wurde die kleine Anna getauft. Doch di« Zeit strich schnell vorbei und als das kleine Mädchen 7 Jahr« zählte, kam die Trauer so unerwartet und schnell. Der Gatte starb plötzlich am Herzschlag und verließ die Seinen nur zu früh. AIS die Pfingstsonne über die Berge stieg, lag ihr ganze» Glück schon im Totenschrem. Groß- mutter zittert und mühsam erhebt sie sich, um au» einer alten Truhe das Bild ihres Gatten zu holen. Schon hält sie e» in den zitternden Händen und wankt zurück zu ihrem Platze am Fenster, um weiter zu träumen. Me Sorge hielt nun. nachdem der Lob so schnell den Ernährer hinweg raffte. bei ihr Einzug und war ein täg- licher Gast. Aber das Glück war doch nicht ganz gewichen, denn Anna wurde ihrem verstorbenen Bater immer mehr ähnlich. So verstrich die Zeit, so verging ein Pfingsten nach dem andern und bleichte den Scheitel der Mutter. Die Hände wurden müde und schlaff, doch Anna sorgte nach besten Kräf ten und unterstützte ihr Mütterlein, wo sie nur konnte. Großmutter weint und weint und die Sehnsucht nach ihrem Gatten wird mit jeder Minute größer Plötzlich ist «» der alten Frau, als hätte sie einen leichte» Stoß am Herzen erhalten. Ihre zitternden Finger schließen sich fest um das Bild in ihrer Hand und der Blick wird matt und bucht. Die Pfingstglocken sind verhallt und Großmutter »st ganz still geworden. Do tritt ihr Enkel zur Tür herein und ruft: „Großmutter, sieh', di« erst« Rose bring' »ch Dir! Doch Großmutter rührt sich nicht. Da denkt das Kind: „Großmutter schläft!" Und da» Kind hatte wahr gedacht. Groß mutter saß stumm und kalt im Stuhl und war eingefchlafen für immer. Ihr sehnend Herz war ruhig geworden, doch ihr Geist feierte Pfingsten im fröhlichen Wiedersehen mit dem geliebten Gatten. Ihre Seele weilte auf ,enen lichten Pfaden, wo es «in ewiges Pfingsten gibt! . MariePietschmann. AbschiedSgruß a» de» Mai lüü«. Run mußt du scheideich von uns gehen, Du holder Wonnemonat Mai. Bis über» Jahr auf Wiedersehen! — Dir Lob und Preis gesungen sei! So wundervoll und unvergleichbar Hast du dich lange nicht geschmückt' 'Was nur an Frnhlingslust erreichbar, Hat unser Herz durch dich entzückt! Es schien vom Morgen bis zum Abend Die liebe Sonne warm und rein. Doch stellte sich erquickend, labend, Zur rechten Zeit auch Regen «in! DaS war «in Jubel in den Zweigen, Ein Blütenmcer in Strauch und Baum! Me Jugend eilt' zu Spiel und Reigen. Berauscht vom gold'nen Lenzestraum i WaS sonst der Juni kaum geboren, Du nahmst» vorweg, uns zum Genuß. Hast eS frühzeitig auserkoren Der Welt mit heißem LiebeSkuß! Gabst zarten Spargel unS in Fülle, Maiglöckchen, Flieder! — Rosen gar Schon sprengten ihrer Knospen Hülle Und boten süße Dufte dar! Wir danken dir auS Herzensgrund»., Du holder Wonnemonat Mai, Für jede köstlich-schön« Stunde, Me du unS schenktest, froh und frei! Was du so überreich gespendet, Es wird uns unvergeßlich sein! Zum Ruhm des Herrn, der dich gesendet, Stimmt jauchzend wohl ein jeder em! Wir sehen dich mit Wehmut scheiden — War's doch des Jahres schönste Zeit. Als du das Füllhorn reiner Freuden Hielt st täglich neu für uns bereit! — Der Sommer n<cht: du mußt entfliehen Vor seiner Gluten Einerlei. In serne, fremde Länder ziehen Ade. ade, geliebter Mai! Adelaide von Gottberq-Herzog. RltinWt Salm lksiEichMg, Gegründet 1856 m tSglich IW«. ILA Donnerstag, den St. Mai. ir>v« Der Geist der Pfingsten. Original-Roman von Bruno Wagen« r. 120. Sortierung.» tNachdruck verböte».» 29. Kapitel. Prinzessin Ada saß vor dem Flügel. Mit einer grellen Dissonanz hatte sie plötz lich den gewaltigen ..Trauermarsch aus den Tod eines Helden" abgebriÄen und d»e Haube in den Schoß sinken lassen. Die hehre Musik Beethovens mit ihrer keuschen Strenge und ihrer reinen Tiefe des sich selbst bezwingenden Schmerzes paßte nicht zu ihrer Sti ' - . ' ^ " ' ' - -- lmgslust lchimmerr die schlossen Kanten der Hohne-Klippcn sich über dem Walde abzeichnete. Aber ihr Auge glitt teilnahmslos über das herrliche Bild. Sie starrt« in die Ferne, ohne zu sehen. Denn was sie sah, stand vor ihrem geistigen Auge wie ein Traum. B'er-ehn Tage waren vergangen, seit sie hier wieder weilte. Aber seit jenem ersten Male gleich am Tage nach ihrer Ankunft war sie Johannes Schubart nicht wieder begegnet. Und doch hatten alle ihre Gedanken ihm gegolten. — hatte sie ihn alle Tag« erwartet, »sie wußte ja. daß er sie geliebt hatte. Sollte das letzt nicht mehr sein? Unsinn! Ein Mann, wie der, liebte nur einmal und dann für immer. Und doch, wie war er seltsam gewesen, als er ihr wiederbegegnet war. So steif, so zurückhaltend, so feierlich und ernst! Sie mußte lachen. Das war doch so natürlich. (Ä fühlte sich als der Beleidigt« der von ihr Verratene. Daher diese abweisende Kälte. Außerdem war sie ja «ine verheiratete Frau, und das war doch in den Augen des tugendhafte» Makonus so unendlich viel. „Und wenn es nun doch nicht bloß das gewesen wäre?" Eine innere Unruhe packte sie, .-wenn es nun doch nicht bloß ?" Sie fing an. mit hastigen Schritten über den groben Teppich zu schreite», der den Fußboden in der ganzen Größe des Zimmers aussüllte. Rein, das war unmöglich. Er hatte ihr schon als Knabe, als Jüngling gehört. — er hatte sie geliebt an der Schwell« der Manncsjahre, — und jetzt sollte er sie vergessen haben? Sie war loor dem Spiegel stehen geblieben. Nein, sie vergaß man nicht so leicht. Mit innerer Be friedigung sagte sie sich das. als sie ihrem Bilde Morgenkleid, das ihre Figur nur, locker umschloß un war. ließ den vollendet schönen Hals und ein ganz Stückchen vom Nacken und Busen frei, nur von durchsichtigem Gewebe halb verhüllt. Der weiche Stoss schmiegte sich nur verräterisch an die herrlich ebenmäßigen Formen ihrer Glieder, und die alabasterweißen Arme wurden vom Ellenbogen an unter den weiten, aufgeschlitzten Aermeln sichtbar. Dazu die Pracht des locker aufgesteckten. goldig-roten Haares, das sich hinter den entzückend schön gebildeten Ohren i» mut willigen Löckchen ringelte. Welcher Mann wollte da widerstehen? Das sagte sich Ada und nickte dem Bilde im Spiegel zu. Und wenn er doch wider stand? O, sie kannte das Mittel — keiner von den laden Gecken des Salons, keiner von den selbstgefällig — liebeqierendeu Kavalieren mit und ohne Uniform, die ein Wink ihrer Hand vor dem schönen Weibe aus die Kniee gezwungen hätte — trotz des schmalen Goldreifens ihrer Rechten. Dieser Mann wollte mit anderen Mitteln ge worben sein aber sie wollte ihn sür sich werben und sesthalten! Wie war es anders geworden! Als sie noch Kinder waren, da hatte sie ihn ge- l,ebt wie ihre Brüder - mehr vielleicht —. denn die liehen sich nichts von ihr gefallen, während Johannes stillhielt, wenn sie ihn quälte. Und als sie etwas größer waren, was hatte er ihr für Märchen zu erzählen verstanden — das lebte ordentlich vor ihrer Seele. Und so waren sie herangewachsen. und so war er ihr der Bruder, der Freund gewesen. Und wie hatte es ihrer Eitelkeit geschmeichelt, als sie sich besten bewußte wurde, daß er anfing, ihren Ritter zu spielen, sie mit zarten Huldigungen zu umgeben Damals hatte sie für ihn' geschwärmt, wie nur ein eitles Prinzeßchen schwärmen konnte. Und da war er zur Universität gegangen und wiedergckowmen als Student. Und sie war inzwischen auch ein umworbenes Dämchen geworden. Da war es zum Streit und zum Bruche gekommen. Aber sie war stolz aus ihn gewese». als er schon als Studeut sich aus eigene Füße stellte — um ihretwillen, wie sie sich triumphierend sagte. Nur sie wußte das und Las hob sie gewaltig in ihrem Selbstgefühl. Uder dann war das r -s: r r r r r r r tk r r-» Vvisse ksrUxs Dsiäsr, LrMsrt!§ö Llsiäsr, LostÄm-KseLs, LIussv urrä LkL§sü, Llsräsr- u. Llunsvntoäs. loüerne null Lrkcde. iMlr eineedeLüe Heudeiten. Noetriva MjxM-M- 8edIv8iL8vr <> r r r r r : r r Lwolvmu, Kau« «rmllsritzl« 200 om breite StüvkvLrv. «lattlardl« 7.75. z.-. Z.40.4.75.4.70.5.75.5.50 L. vuckruoU 7,50, 7,75, z.-. 4- II. Krault II 4.701. krault 15.50 >l SÄ", ---------------- iKer Aauu« n»tt ------------------ L»rüoltg«»«1uto Almslvr umck Router LV—3V/6 «»tor I?r«Iu. I«ta»!«iaii»»L,Li»ror Iw 8 breiter». Llrrolorrrp-Dopplolrv In 8 vrkuuor», HrmQue!» Tledvriu»I»ir»e 8ou De««»» ckarel» elUva« I-orrte. LS. LvLi» ohne vaiilblir-fiiii luftig. elegant und haltbar. Jedermann kan» seinen Hut bequem selbst waschen, weil derselbe nie seine Form verliert. ciMlzzen von M.!.— an. Kilknilk-KSiM. fiekelkSlbe. KS^806llAL(!«.. 25 v. SV Prager 8tr. 25 u. S0. 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