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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060527014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 27-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-27
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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verNicheS und SSchfischeS. — Ersten» «achmittaa k Ubr fand im kleinen Gaake de- ve«fn-ba»s»- die Hauvtveisammliing deSMeißnerDombau- Berein» statt. Unter den anwesenden Mitgliedern wnren z>» bemerken die Herren G-beimer Rat Wach-Leipzig (1 Vorsitzender), Geheimer Stndienrat Dr. Beter <2 Vorsitzender). die Kammer- denen v Eckönberg und v, Srbröder, Kreishnuptmonn v. Schmiedel, Amt-ba»vtmann v. Lossow. Geneml v. Friesen. Weheimer Baurat Hohseld-Berlin. Deternent des Ministeriums, Geheimer Rat Ritter- sttldt. Oberdonrot Grdmidt, Professor Saldier. Bürgermeister Ay- Meißen u. a. m. — Der Vorsitzende gab einen Ueberbltck über die Finanzlaae des Domoon - Vereins. Die »och vor handenen M'ttel sind für die ganze Planung nicht ausreichend. Ufberschreitnngkn der Anschläge dürften in Zukunft ganz vermiede» werden können. Der Vorstand sieht sich aber vor die ernste Anf- aabe gestellt, neue Geldmittel zu beschallen. Durch das Entgegen kommen der Staat^regiernng und des Domkapitels wird es möglich lein, durch zwei weitere Serie» der Meißener Domban-Lotterie die noch fehlende Summe hereinzubringen. Herr Geheimer Stndieurat Dr. Peter erstattete alsdann Bericht über den m aeowärtigen Stand des DomboueS. Letzterer bat einen erfreulichen Fortgang genommen. Von dem breite» Dnrm iit bereits das 4. Geschoß, am Oktogon sind von 33 Schichten 2!» fertig, der Neubau iit ans 25 Meter Höhe aediebe». Der Turm wellt jetzt 60 Meter Höbe auf und wird mit dem Heini eine solche von 83 Meter haben. Freilich sind zu dieser Arbeit viele und schwierige Sitzungen des Banansicbnsses nötig gewesen. Große Schwierigkeiten hat die Herbcischallnng des Materials bereitet. Im vergangenen Oktober sind für die Oktogone nnd Helm die von allen Seiten als künstlerisch und genial gepriesenen Zeichnungen des Herrn Oberbanrats Schäfer ei,»gegangen, so daß mit der Firma Otto <k Schlosser eine feste Vereinbar»»» auch bezüglich der Preiseinbaltuna getroffen werden konnte. Die Bildbanerarbciten am 3. und 4. Tnrm- aeschoß nnd dem Oktogon sind Herr» Oberhanrat Schäker übertragen worden. Eine Gewähr für künstlerische Ausführung liegt darin, daß der Oberbaurat die Arbeite» dem Straßburger Künstler Riedel zngewiesen bat. Aber auch einheimische Künstler sollen hinzugezogen werden. Als Hauvtschnnick soll der Turm die Statuen von 6 Propheten erhalten und als höchste Krönung zwischen Oktogon und Tnrmhelm sich daS steinerne Bild ..Cbrlltns am Kreuze" erbeben. Ausdrücklich wird bervorgeboben. daß niemals die Absicht bestand, an die höchste Stelle das Bild der I»Ugfrau Maria zu setzen. Im Frübiabr 1907 ballt man da letzte Gerillt anfseken z» können nnd 3 Monate später die Kreuz- blume anf den Tnrmbelm. sodaß für 1908 nicht mehr viel zn tun übrig bleibt. Bei der Abrüstung sollen noch die ver schiedenen Schmuckstücke anaesertigt nnd versetzt werden. Ende 1907 ist die Glockenweihe und damit ein gewisser Abschnitt im Domban zu eiwaiten. Gegenwärtig bleiben für den Ausbau des Schilles und Cbores »och rund 100 OM M. übrig, viel weniger, als anfangs angenommen wurde. Dlekleber- schreitnngen der Anschläge haben ihre Ursachen darin, daß die Stein- mallen anfangs viel zu niedrig bemessen, die Löhne über 40 Prozent l gestiegen nnd nnvorhergesehene größere Ausgaben für Sicherungen nnd statische Berechnungen gemacht worden sind. Für den Ausbau des Langhauses liegt eine geniale Planung des Oberbanrats Schäfer vor. wenn auch allerlei Bedenken gegen die Ansmalnng erhoben werden. Vor allem aber wird man vorläufig nur das Notwendige im Auge behalten, Notwendiges u»d Wünschenswertes scheiden und nur vositionSweise Vorgehen können. — Herr Geheimer Rat Wach wies noch daraus bin, daß die Vollendung des Langhauses nnd Cbores noch aar nicht abullehen sei. Es empfehle sich, bei Voll endung der Türme einen Bauabschnitt zn machen, damit die Weihe der neuen Glocken zu verbinden nnd für die Beschaffung der Mittel für die Glocken besorgt »ri sein. — Herr Stadtrat Nicolai- Meißen erstattete lodan» den Rechenschaftsbericht. Die Einnahme nnd Ausgabe bakanzicrt mit 317 299.72 M Das in Wertpapieren angelegte Vermöge» beträgt 598 699.34 M., nach dem Kurswert nmd 608 000 M. — Au die Generalversammlung schloß sich eine interne VorstandSsitznng. — Saaten Itand im Königreich Sachsen Mitte Mai. All gemeine Nebersicht. Die brr itS ieit Anfang April lierrschende deltitndig schöne, sonnige Mitieruni diel, auch von Mitte Avril bis Mist- Mai cm. Gewitter brachten llrichweise Niederschlage, die jedoch nur vereinzelt ergiebig waren. Dort, wo Gewitter nicht ausgktreten lind, bat es zu weioa geregnet, und die Trockenbeit macht sich in diesen Bezirken bereits schädigend bemerk bar. Im Bezirke 70 bat eS am >s. Mai aebaaclt. Der Stand der Früchte ist, entsprechend den mebr oder weniger ergiebigen Niederschläge», sebr ver schieden. Im allgemeinen hat er sich gegenüber dem Bormonal nur vereinzelt oebeisert, meist wird über ein Zurückgehen des Saatenstandes berichtet. DaS Wintergetreide wird du>ch die Trockenheit in der Strolientivicklimg gehemmt. Der Novaen ist vielfach dünn u»n schwach bestanden. DaS Sommer getreide ist, mit AuSnabme deS Hafers, meist gut gusgegangen, bedarf aber zu seiner weiteren Entwicklung dringend Feiicbtigkcit. Aus leichteren Böden fängt «S bereits an gelb zu werde». Der Hafer ist nicht immer schön aus gelaufen. Die Schuld wird u. a. der Mangelhaftigkeit deS Santa»,eS bei- gemeisen. Ost wird über ein reichliches Vorkommen van Hederich und Senf geklagt. Dies« Unkräuter werden mit Erfolg durch Besonder, mit Eisenvitriot- lösting zu vertilgen gesucht. Auch Disteln treten sebr zahlreich aus. Dem NapS bat der Glanzkäfer wieder sehr geschadet, in einen, Bezirke derart, das, man den RaoS zum Teil verfüttert bat. Die Kartossel» find meist ae- pflanzt, jedoch »och nicht ansgelause», weSbalb eine Beurteilung noch nicht möglich ist. Der Klee siebt verschieden, vielfach bat er enttäuscht. Sein oft lückeubafter Bestand ist auf di« ungünstigen WitteningSvcrhältnisse im März zurückzuftihren. Das WiesengraS bat sich gut entwickelt, iedoch ist auch für die Wiesen Regen dringen» erwünscht. Die beständige Witterung bat die BeslellungSarbeiten sehr begünstigt und so gefördert, daß sie meist beendet werden konnten. Vom Wintergctreide mußten nur wenige Flächen wegen Auswinterung »mgepflügt werden, von, Weizen in 18 Bezirken t—>0 <s!>, vom Roggen in L6 Bezirke» lt.lt-Iti 7,. Vom RapS waren aus dem gleichen Grunde in 2 Bezirken Urnpfliignngen von 1 bezm. K der Anbaufläche vorz,«nehmen. Von« Klee find in 21 Bezirken 0.02 bkS w der Anbaufläche neu bestellt worden. Von Bilanzen- schäbiger» ist der Drabtnuirm besonders zablreich ausgetreten. Ferner wird an« je > Bezirke über Schädigungen durch Erdflöhe und den KleekredS berichte«. — Die für das Bereich der Sächsischen Staatsbahnen be stehenden 10 tägigen R u n d rei s e k a r t e n, die am 31. Mai und am 4. Juni gelöst werde», gelten bis zum 11. Juni: die Gültigkeit erlischt uni Mitternacht des letzten Geltnngstages. Eine gleiche Verlängerung der Geltnngstnge tritt für die anßer- dentschen Strecken im Verkehr g»f Rückfahrkarten zwischen säch sischen Stationen nnd solche» der Böhinischen Nordbahn und der Friedländrr Bezirksbahnen ei». — Am 1. Juni «rickeint eine neue Ausgabe der „Bestim mungen über die Ausgabe zusammen stellbarer Fahrscheinhefte nebst Ausführungs-Borschriften", ferner «rn neues Jahrschein-Berzeichnis und eine neue Uebcrsichts- karte zu letzterem. Das Jahrschein-Verzeichnis nebst Karte wird zum Preise von 90 Pfg. an das Publikum abgegeben, die Karte allein ist nicht käuflich. Bergetreten sind dem Vereins- rejsevexkehr die sardinischen Eisenbahnen und die deutsche Ost- ofriüllmie i» Hamburg. — Die am Hirmneffahrtstage vom Allgemeinen audwerkerverein zu Dresden »ach Rossen und oßwein unternommene -Gescllschaftsfahrt gestaltete sich, vom herrlichsten Wetter begünstigt, zu einem äußerst gelungenen . M luiigen, um dann dem großen Werkstättengebäüde, mit Ma schinen verschiedenster Art. 17 Schmiedeseuern und Werkzeugen aller Art versehen, eingehenden Besuch abzustatten. Den Glanzpunkt dieser lehrreichen Exkursion bildete die in einem schönen Hellen Gebäude untergebrachte permanente Ausstellung der Schülerarbeiten. — Himmelfahrt — Keglerpartie — schönes Wetter: daS sind drei Begriffe, die nach den Ersahrungen einer Reche von Jahren gar nicht mehr ohne einander gedacht werden konnten. Dock warum sollte nicht auch wieder einmal das Gcaenteil eintreten und die Himmelfahrt verregnen, wie dies noch in vieler Erinneruna aus früheren Jahren steht, und bange Sorge erfüllte deshalb die Vorstandsmitglieder des Verbandes Dresdner Kegelklubs angesichts der Wetterlage zu Beginn der abaelaufenen Woche, stand doch auch dieses Jahr die traditionelle Herrenparti« deS Verbandes auf der Tagesordnung. Die Wetter en hatten aber auch Heuer ein Einsehen und bescherten den Keglern und damit der Ausflug. Man fuhr proarannnaßig mit dem Frühzug über Potschappel und Wiksdrusf bis Niederdittmannsdors und begann daun die herrliche, meist durch prächtigen Wald lührcnde sog. „Grcrbentour". die zu Fuß zurückaelegt wurde bis züm „Zoll- hausl. In dessen nahe dom Zusammenflüsse der Bovritz-'ch und der Mulde gelegenen Garten wurde das Mittagbrot ein- geuommem woraus die Gesellschaft alsdann den Weg bis Nossen mit der Sekundärbahn sortsetztc. Hier anaelangt, vereinigten sich die 100 Teilnehmer mit den von der Heimat kommenden 80 Schülern und Lehrern der Schlossersach-Gruppen des Ver eins, um gemeinsam dem eigentlichen Ziele, dem freundlichen Muldestädtchen Roßwein. zuzueilen. Von den Herren Bor- sitzeudeu des dortigen Gewerbeocreins und des Ausschusses der vou etwa lOO Schülern besuchten Deutschen Schlosserschule, freuxdlichst begrüßt, wurde der Weg zur Besichtigung der An stalt unter Begleitung eines Musikchores angetretcu. Dieser iu: vier Sektionen geteilte Besuch bot überaus viel Interessantes. Unter der Führung des Herrn Direktors Ullmann und der rkmeister besichtigte man zunächst die "im Schulgebäude, wie und Modell-Samm- wqr also geschaffen, und frohgemut fuhren darum Donnerstag »ruh gegen 200 Kegler über Klotzsche »ach Königsbrück. Hier begann eine schöne Fußwanderung durch das Tal der Pulsnitz, bis eine dafür wie geschaffene Stelle im Walde zu einem Pick nick eiiilud. Unter frohen Marschweisen der Pulsnitzer Stadt- kavelle aiug's dann werter auf den prächtigen Kculenberg. nach dessen Ersteigung man den beschwerlichsten Teil des Tages bewältigt hatte. Ueber Oberlichtenau erreichte man >42 Uhr Pulsnitz, das Ziel der Partie. Die Mittagstafel wurde durch mehrere Triuklpri'iche und Vorträge des Verbandsqnartetts, so wie der Kapelle verschönt. Herr Osmar Thomas, der Vorsitzende des Deutschen Keglerbundes, gedachte u. a. d-s Geburtstages des Königs, dem man ein kräftiges Gut Holz! widmete. Er hob dabei hervor, daß die Kegler zwar keine Politik trieben, aber königstreu bis in die Kffrochen seien. Nach dem Essen fand, wie üblich, allgemeine Fidelitas statt, in deren Verlaufe der gesunde deutsche Keglerhumor manche launige Blüte trieb. Vor der Heimfahrt dankte der Vcrbandsvorsitzende, Herr Richard Gnauck, dem Bürgermeister für die freundliche Ausnahme der Kegler in Pulsnitz, wobei das Quartett und die Kapelle mehrere Vorträge boten. Dankend erwiderte der Bürgermeister und bat, Pulsnitz in guter Erinnerung zu behalten. Dieser Bitte würde es aber gar nicht bedurft haben, denn nur ungern schied in der achten Abendstunde das Gros der Teilnehmer von dem schmucken Städtchen, während ein nicht unbeträchtlicher Teil noch später fuhr, alle aber in dem Bewußtsein, abermals eine prächtig verlaufene Herrenpartie gehabt zu haben. — In den Sälen deS „Lindengarten", der „Tonhalle", des „Orpheum" und der „Deutschen Reichskrone" fand am Mittwoch abend zur Vorfeier von Königs Geburtstag eine von Herrn Oberzengmeister Generalmajor Löblich und «in«r großen Anzahl der Herren Offiziere besonders ausgezeichnete Vereinigung der Handwerker, Arbeiter und Arbeiterinnen der Königl. A r t i l l e ri e w e r ksta tt, der Munitionsfabrik, des ArtillcriedcvotS und des Proviantamtes statt, die ans musikalischen und theatralischen Vorträgen bestand und eine Le- sondere Meitze durch die Ansprachen der Herren Major Feiner, Hauptmann Stengel u. a. erhielten. Ein Voll beschloß die Feier. — Am Himmelfährtslage vereinigten sich aus gleichem Anlaß die Beamten. Handwerker und Arbeiterin nen des Königlichen Bekleidungsamtes im großen Saale des Geiwerbehauses, wobei die musikalischen Darbietungen von der Kapelle des Schükenregiments ausaeführt wurden, und gesang- liche Leistungen «geboten vom Gesangverein dieses Ressorts), sowie die von Mitgliedern gut ausgefichrten Theaterstücke „Der Posten am Pulverturm" von Schätzler - Peraiini und „Der 1. Avril" von Mathilde Raven stürmische Ausnahme fanden. Auch hier feierte Herr Oberst Gütz den König. — Montag den 28. Mai hält der Evangelische Bund In de» ..Drei Raben" eine» Vortragsabend mit Nachfeier vou Königs Geburtstag. Den Hnuptvortrag bat Herr Psaner Schensfler aus Klotztche-Königswald übernonunei! über das erziehende Thema: 0. Martin Luthers Familie und Nachkommen. Die Familie Luthers ist bekanntlich im Manuesstainme erloschen, der letzte Luther starb 1759 iu Dresden: aber in zablreicheu Familie» blüht sic weiter. Hierüber Authentisches zu erfahren, dürste für jeden Lulhcrfreund von Interesse sei». — Der DresduerTurnvereinvou 1867 veranstaltete am Hinimelfahrtstage eine Turnfahrt der Männer- und Ingend- ablcilnngen mit dem gemeinsamen Endziel Glashütte. Die einen wanderten über de» Lerchenberg, die anderen dnrch die Divvoldis- wnlder Heide, die dritten von Kivsdorf aus, die vierten über Kreischa usw. Mehr als 150 Turnsahrer fanden sich von nachmittags 5 lldr ab am Endziele, im „Goldenen Glase" ein nnd verbrachten bei frohem Sang und i» Gesellschaft von Tnrnbrndern anS Glas hütte die wenige» Stunden bis zur Heim'ahrt. Während des Zu sammenseins wurde auch deS greisen Führers der dentichen Tnrner- schnst, Dr. Gütz in Leipzig, gedacht, der leinen 60. Geburtstag feierte, nnd ihm im Namen aller ein herzliche- „Gut Heil!" durch den Draht übermittelt. — Einen besonderen Zweig der praktischen Arbeit des Landesvereins für innere Mission bilden die Wanderkoch- das ersten frage nach Wanderkochkursen: zum Herbst jedoch gingen zahlreiche Gesuche ein, daß der Ausschiiß wegen Fehlens von Lehrerinnen oftmals erst nach mehreren Monaten den betreffen den Wünschen entsprechen konnte. Die acht Kochlehrerinncn, die zum Teil in Karlsruhe und z»m Teil im Dresdner Seminar für Haushaltungslchrerinnen ausgebildct worden sind, erteilten im Laufe des Jahres 1905 34 Konkurse in den verschiedensten Gegenden des Landes an 849 Schülerinnen, unter denen sich 16 Frauen befanden. Die reichliche Hälfte der Schülerinnen gehörte dem Fabrikarbciterinnenstande an. Seit Oktober 1901 bis Ende 1905 sind in 108 Kursen durch 13 Lehrerinnen 2412 Schülerinnen unterrichtet worden. Das Ministerium des Innern gewährte zu diesem Unternehmen eine Beihilfe von 1000 Mark, nnd auch der Landcsverciu für innere Mission steuerte 988 Mark bei. Sachsen hat mit der Einführung von Wanderkoch bürg ging ein Gesuch um Abhaltung eines Wandorkochkurses ein. Außerdem beschäftigte sich die Jahresversammlung des Brondenburgischcn Provinziabverein- für innere Mission ge legentlich der Erörterung der Frag« über die hauswirlschastlichc Ausbildung der Töchter unteres Volkes mit der Angelegenheit der Wanderkochkurse, die allgemeine Zustimmung fanden. — Unter sehr reger Beteiligung unternahmen am Himmel- fnhrtstage einige Grupveniiiitgiieder des Evangelischen Arbeitervereins mit de» Klirsianern des liier tagenden Sozialen AuSbildungskursns einen Ausflug nach Tharandt. Die Führung hatten die Herren Dr. Mummen und Forstaarteninspektor Büttner übernommen: neben vielen Sehens- würdtgleiten wurde auch CottaS Grab besucht, bei dein Herr Pfarrer Jäger-Tharandt mit den Anwesenden unter Ehvrgkgesang eine Waldandacht abhielt. Der Besichtigung der Fischzuchtanstalt des Herrn Linke, der großes Interesse entgeacngebracht wurde, folgte eine Vereinigung mit dem Bruderverem tn Drüben, wo im Gasthos „Sächsischer Wolf" ein Kommers nbgrl,alten wurde. — Eine Schlußfeier, der sich ein gemeinsames Mittagessen im „Carolagarten" anschloß, beendete den vom 29. April bis 26. Mai hier tagenden 3. Sozialen AuSdildungskursus- — Am 21. d. Mts. wurde die „Gesellschaft für pädagogisch-psychiatrisch« Forschung'^ mit dem Sitze in Dresden gegründet. Sie verfolgt den Zweck, durch rieht, Erziehung und ärztliche Behandlung zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sollen durch Borträge und Veröffent lichungen den Mitgliedern und weiteren Kreisen zugänglich gemacht werde». Die nächste DereiuSverfammluna soll Mitte nächsten Monats stattfinden. Jeder, der gewillt ist, die Ziele der Gesellschaft fördern zu stellen, nicht bloß Aerzle und Lehrer, ist dazu eingeladen, Ort und Zeit dieser Vcrjcimmlung wird noch bekannt gegeben werden. — Im Naturtheater des Vereins Volks wohl werden die hauptsächlich sür erwachsene Personen bestimmten Stücke infolge ihrer gediegenen Darstellung allionntäglich von einer stets sich mehrenden Anzahl von Zuschauern bclucht, di« den schauspielerischen und gesanglichen Darbietungen lebhaften und wohlverdienten Reisall spenden. Heute nachmittag 4 Uhr findet eine Wiederholung der beiden einaktigen Stücke: „Der gerade Weg is. der beste", Lustspiel von A. v, Kvtzebue, 'owic: „Das Fest der Handwerker", Charaktcrgemälde mit Gesang und Tanz von Lauts Angeln, statt. — Im Anschluß a» die Dclegiertenversamniluiig der Freie n Bereinigung für Verbesserung der F rauen- kleidung fand vorgestern nachmittag im „Jägerhaft des städtische» Ansstellungspalnstes eine Aufführung von Jugend spielen und Tnrnreiac» statt. Obwohl die Darbietungen wegen der Ungunst der Witterung im Restanrationsloknl abzehalten i werden mußte», hatte sich doch eine große Anzahl vvn Angehörigen aller Stände eingefnuden nnd folgte mit sichtlichem Interesse den verschiedenartigen Anslnhmnge», an denen sich Damen anS den besten Kreisen und Mädchen ans der t4. Bezirtsichnle betei ligten. erstere unter der sachkundige» Leitung von F-rl, Bagier. Dir Kinder, ans der Schule des Herrn Direktors Wehrmnn», hatten die Spiele unler der Leitung des Herrn Turnlehrers List fleißig geübt, die vwktischc Vorführung leitete die Tnrnlchrerin Frl. Bachiiiann. Die Darbietungen zeigten, daß derartige Spiele nur möglich sind bei entsprechender Kleidung, wie sic von den Vereine» für Verftesserung der Francnkleidung nngeslrebt wird, wobei hanplsächlich Wert ans die Art der Unterkleidung gelegt wird, um dein Körper völlige Vewegungsfühigkeit zn ermögli cheu, — Die Abteilung Dresden des Vereins sächsischer E i s e n ba h n-A s P i ra n t e n hielt am Mittwoch unler zahi- reicher Teilnahme ebenfalls eine Köningeburtslags-Vorseier im Vereinslokal lReslaurant „Meißner Hof") ab. Der Abteilungs- Vorsitzende, Herr Slationsalpirnnt Hicutzscft, gedachte zunächst Sr. Majestät des Königs, ihn als leuchtendes Vorbild treuer Pflichterfüllung hinsiellcnd. Die Rede klang in ein drci'aches Hoch auf den Landcsvater auS. in das die Versammlung be geistert einstinimte. In dem hieraus folqendcn ersten Fesrvor- vortrag verbreitete sich Herr Bureanassislent Mutze über das Thema: „Praktisches Deutschtum." Im zweite» Vorlrage ent rollte Herr Vnrecnicvviront Donner ei» fesselndes Bild des Lebens und Wirkens des genialen Schlachtendenkers und -Len kers Moltke. Patriotische und Eisenbahner-Lieder umrahmten die einfache, aber würdige Feier. — Ueber die bereits kurz gemeldete Landung eines Ballons der M k l i t n r - L u f t s ch i f fe ra b t e i l u » g unweit B vrnn bei Chemnitz wird noch folgendes Nähere berichtet: Mittwoch abends >/?8 Uhr versuchten die Insassen eines von Norden ko n- mendeii Luftballons auf einem Feldgrnndstück in der Nähe der elektrischen Straßenbahn an der Leipziger Straße zu landen der Ballon wurde jedoch, da der nnsgeworsene Anker nicht faßte, gegen den in der Nähe befindliche» Crinimitschaner Wald ge trieben, wo er auf städtischem Gebiete mit dem Netz an einer Fichte hängen blieb. Die Insassen. Obcllcntiiant v. Bniiaw mit drei Begleitern von der Militär-Lnstschifferableilnng in Beili», konnten sich unversehrt in Sicherheit bringe», während die Ber gung des Ballons mit größeren Schwierigkeiten verknüpft war. Er hatte sich in den Zweigen des Baumes so stark verwickelt, daß letzterer durch de» städtischen Waldwärter gefällt werden mußte. Die Bergung und Verladung des Ballons anf einen rcgnirierleii Wage» nahm über 1'/» Stunde in Anspruch Bei der Abfahrt wurde das vorgespannte Pferd durch die Anwesenheit der großen Menge Neugieriger scheu und brachte den Wagen znm Umstürzen, Ohne weiteren Schade» genomnien z» haben, wnrdc dann der Ballon nach Bahnhof Chemnitz transportiert, Die Luftschiffe,, die nachmittags 2 Uhr von Berlin abgesegell waren, kehrten ebenfalls von Chemnitz ans nach ihrer Garnison zurück. — Die Notbremse mit dem Heizregulator ver wechselt hat am HimmelfahrtStage ein Nealgymnasiast. als er mit dem Sonderznge. der gegen 9 Uhr abends von Jocketa absährt. »ach Planen i. V. znrückkehrtc. Als der Zug. kurz nachdem er Jößnitz verlassen hatte, plötzlich aus freier Strecke hielt, bemäch tigte sich der zahlreichen Fahrgäste große Unruhe. Der Zugführer eilte schleunigst a» den Wage», dessen Insassen das Halten ver anlaßt haben mußten. Bald klärte sich der Irrtum ans. In dem Wagen, es war ein solcher alten Stzstems, befand sich die Brems vorrichtung noch an jener Stelle, wo jetzt r» der Regel die Heiz- regnliernng angebracht ist. Ein Fahrgast hatte die Fenster ge schlossen. infolgedessen war in dem dichtbesetzten Wage» eine recht hohe Teniprratur entstanden. Die Fahrgäste kamen im Scherz überein, die Heizregnliernng auf „Kali" stellen zn wollen. Der junge Mann, der seinen Platz unter dem Hebel ..Kalt nnd Warm" batte, war schnell bereit, den „Ösen außer Betrieb zu setzen". Die Wirkungen zeigten sich natürlich sofort. I» Planen wurde der Name des Schülers sestgcstellt, 8,'ach Aussage der Zeugen, die mit tm Wagen iaßc», war die Aufschrift „Notbremse" nir gends zn entdecken. Das kleine Schild muß vielmehr von unbe fugter Hand nmgedreht worden lein. — Als ein Zeichen der Zeit kann man es ansehen, daß bei einer kürzlich vorgenonnnenen Verteilung von Erken- »rings nnm mein für Kraftfahrzeuge in der Krcis- hanptmannschaft Leipzig u. a. sieben solcher Erkeminngszcichcn an Studenten der Universität und Technikums- bc such er in Mittwcida verlieben worden sind. Der Studio als Autonwbilbesitzer ist gewiß als typisches Produkt des 20. Jahr hunderts niit Interesse zu betrachten, — V erei n s » n ch ri ch t e n. Im C h r i stl i >h e n Verein jnncrer Männer, Ncmnarkt 9, I1l„ findet heute abend >48 Uhr Nachfeier von Königs Geburtstag statt, Herr Bnrgerschuldirektor Vetter hält die Ansprache, — Die Gesellschast Kobold unter nimmt heute nachmittag eine» Ausflug »ach Großsedlitz, Nach Beinch des SchloßgartcnS findet eine Festlichkeit im dortigen Gasthofc statt. — Gestern mittag entstand in einer Schneiderweilslatt im 1. Stock des Grundstücks Eh ri i ch st ra ß e 2 durch Hernns- schlagen der Flamme aus einem mit Spiritus geheizten Bügeleisen ein Brand, durch de» die Gardinen mit Zubehör, »erschiedeiic Kleidungsstücke, einige Möbel und Gcbändcleilc zerstört bezw. beschädigt wurden. Die Fenerwebr brauchte, da die Bewohner und Straßenpnssantcn die Gefahr schon beseitigt hatte», nicht mehr cinzugreisen. — FranckeS Kaiser-Panorama, Prager Lirahe 48. 1.. gegenüber dem Hotel ..Europäischer Hos". dringt diele Woche eine Serie ans dem sächsische» Erzgebirge zur Ausstellung. Tie Reise berührt, von Tharandt beginnend, Kreibcrg. Oedetan. daS Zschopnulal. Wollenster,,. Buckholz, Kärein'tei» und endet in Kupserbcrg. — Dos ., P o noraina international". Marienslrasie 15, 1. schrägüber den „Drei Raben'", stellt als Schluß der Saison zum ersten Mal die zweite hochinlereflant« Wanderung am Gardasee au«, — Das Welt-Panorama. Waisen bauSftraße >6, 1,, aeaenüber dem Vicloiiabaus, stellt eine Reise nach den bedeutendste» geschichtlichen Plagen in Palästina und zwar von Jassa nach Jerusalem, Bethlehem, Jericho, «apernaum, Nazareth usw, auS. — Im P a r a d i e s g a r t c n Zschertnitz findet heute großes Freikonzert statt, — Der heutige» Nummer dieies Blattes liegt sür die Stadi- auslage eine Broschüre über D r, Oetkers Rezepte sür K üche und Haus bei, — I» Klotzsche-Königs wald wurde Königs Geburts tag durch einen von der Gemeindeverwaltung am Freitag abend in Arndts Knrbans veranstalteten Festkommcrs gefeiert, bei dem Herr Pastor Köhler-Klotzsche die Festrede hielt nnd der unter zahl reicher Beteiligung der Einwvhnerschast einen glänzenden Verlaus nahm. Bereits am Rachmittda hatte cm öffentlicher Schulaktus in der nenenichtetcn Turnhalle an der höheren Knaben- und Mädchenschule stattgcsmidcn, durch den gleichzeitig des Königs Geburtstag gefeiert und die Einweihung der Turnhalle voll zogen wurde, - 2 eu tew i tz bei Nie!a stürzte am Freitag vormittag in der elften «stunde eur im Bau befindlicher Brun neu eiu, wöbe der Brunnenbauer Kramer. Wirtschaftsbesitzcr in 'Naundorf bei Zehren verschüttet wurde. Ein an die Uuglücksstelle hcibeigceilte- Pwnirrkommando von 24 Maun arbeitete au der tt, nr 22 Ls cs D sr Drerönev Nachrichten
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