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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060524027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-24
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden «ud Umgebung am Tage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post-Monnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedühr: vlntkNwrttL ttt» »».«»«» de« ttto«» twetmallaer Zunaaun» dur» unsere «Noten >«»«»»» und «er«»n«. an tzorm- und Montaaen nur einmav » VN »o L«. durch audwürtiae »om- mtikoutre , MldeiS M»<> «f. Bei ewmallarr Zu««l«unu durch die Post »VN. >otme Beste ltarld). imilus land >nit «»»«vrechrnden, Zulchlaae. 4i achdr»« aller Artikel u. Ort,mal- MitteiNot««» nur «tt deutlicher Ouell«»a»,abe«.DreSd Siachr') «ulüttla. «achtrLaliche bauorar- autvrüch« bleiben imdmickintuial. tmvttlauate Manutknvte wcrdta »nchl auidewabkt. Velearamm-Sbrelle: «»«richte» »»««de». Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. flnreigen-carlf. knnabme von Ankündiaunaen bis nachmittags s Uhr. Sonn» und fteiertaaö nur Mariensirabe 3» von n bis V,i Uhr. Die i ivaltiaePrund- »elle (ca. s Silben) 20 Mg., An- künlnaunaen aus der Drivatleiie Seile rs Pi« : die Lwaluge Zeile aus jerl- iciie bo Psg . als Lüigesandl Seile ev Pl« Sn »iummern uech So»»- und grteriagr« 1 wattige Grundzcile so Psg. aus Privatleile eo Vta.. rlvallige Zeile aus Tertieile und als Emgelandl so Psg. Sluswarttge Aui» träge nur gegen Vorausbeiahlung. Beicgdläller kosten io Psennigc. Fernsprecher: Rr. U und rv0L Hauplgeschästssielle: Maricnstr. SS. VRichldAiridll'ch« Ikittlll'llit lllltmlii Iliillll Mkitk lltllliMii III litilttlliltll ll. Illgi. st u Istlvv» ttobl IssäMii^lr. 2b L UUll»Lt vll. ,„!s« Ln. mr-kln-i»««»-!, d»»s« k»lr«. " L^111vmri11eLi-!86Lk«. l'orilltiA ü 8tüelc 5«) l'k^. ja nllbn Drogerien unä karlümviieu. MItz» H-K H Lvi«»»l» Drahtberichte. Hosnachrichten, Vorparade. Konserv. Verein und Dresdner Männergesangverein, Pulversabrik b»«» LtSL» VPlklkl. Gnaschwitz. .Carmen". Vunsengesellschaft. Kunstgewerbe-A»sstcllu»g. Ord< Ordens- und Titclvcrlcihungen. Donnerstag, M Mai 1UD6. Neueste Drahtmeldungeu vom 23. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.) In der Reichstagskommission zur Vorberatung des Handelsvertrags mit Schweden erfuhr der Vertrag scharfe Angriffe seitens der Redner der ^Rechten und des Zentrums. Vom Zentrum wurde beantragt, das Reichsschatzamt solle Nachmessungen bringen, wie hoch die Miudereinnahmen nach Annahme des Vertrags mit Schweden kür die Reichskasse sein werden, und das Rcichsamt des Innern soll ersucht werden, durch Anhoren von Vertretern für Preitzel- beeren. Holz, Pflastersteine und Mlastersteiii-Industrie scst- zuktellen, wie der Vertrag in Verbindung mit den billigen Eisenbahntarifen wirkt. Die Beratung soll bis zum Herbst 1906 ausgesetzt werden. Auf bezügliche Anfragen erklärte Unter- staatssekretär v. Körner, daß von unseren Unterhändlern ein Vertrag bis 1917 erstrebt, aber von Schweden abgelehnt worden sei. und zwar aus staatsrechtlichen Gründen. Nur weil sich unsere Regierung aus die kürzere Frist eingelassen lxibe, sei die Minderung sür wichtige Ausfuhrartikel durchgesctzt worden. Nack Ablauf der fünfjährigen Frist hasse mau. günstigere Ab- schlüss« zu machen. Die Abgabe der 100 Kronen sür Reisende sei mehr gegen Dänemark als gegen uns gerichtet. Die Bera tung-am nicht zum Abschlüsse und wird am Freitag fortgesetzt. — Auch die B u d g e t ko m m i s s i on, die die Beratung des Ergänzunasetats begann, gelangte damit nicht zu Ende. Eine Anzahl kolonialer Forderungen wurde abgelehnt. Ausftandsbewegungen. Kassel. Eine von 5000 Bauarbeitern besuchte Ver. lammlung beschloß, nicht zu streiken, sondern dem vom Mittel deutschen Arbeitgeberverbande für das Baugewerbe entworfenen Tarifverträge mit Gültigkeit bis zum 1. April 1908 zuzu stimmen. St. Johann. In einer gestern abend abgebaltcnen Ver sammlung von 1200Bau Handwerkern wurde beschlossen, heute früh den Unternehmern die K ündigung einzurcichcn, da der Arbeitgeberverband die geforderte Lohnerhöhung und die zehnstündige Arbeitszeit abgelehnt 'hat. Tewesvar. Der G e n era lau s st a n d nimmt all mählich größere Dimensionen gu. Ter Oberstadthäuvtmann verbot den Ausständigen, in die Stadt zu ziehen: trotzdem durchbrach eine aus etwa 10 000 Arbeitern und arbeitslosen Elementen bestehende Menge den Militärkordon und drang in die Stadt ein. Auf dem vor dem Stadthaus« befindlichen Platze hatten acht Kompagnien Infanterie Aufstellung genommen: zwei iveitere Kompagnien sperrten die zu dem Platze führenden Straßen ab. Die Menge, die den Militärkordon durch brochen hatte, zog auf den Losonczy-Platz, wo die Ausstands- leiter Reden breiten und die Arbeiter zum Ausbarren an- spprnten. In den Abendstunden ist die Unruhe der Einwohner schaft gewachsen. — Eine spätere Meldung besagt: Der Generalstreik ist beendet. Die Ruhe ist nicht gestört worden. Zur Lage in R„Irland. Petersburg. Der Präsident des Ministerrates, Goremykin, legte heute dem Kaiser das Regierungs. Programm zur Bestätigung! vor, das er iu der Reichsdnmia als Antwort am die Adresse derselben entwickeln wird. Petersburg. Dem Präsidenten des «Reichsrotes, Grafen Solskv, wurde die wegen zerrütteter Gesundheit nach- aesuchte Entlassung bewilligt unter Belastung der Mit- gliedichaft des Reichsrates und unter Verleihung der Würde eines Staatssekretärs. Leipzig. Der Rat hat in seiner heutigen Plenarsitzung die Leitung des städtischen Theaters vom 1. Juli 1906 bis zum 30. Juni 1907 dem Theaterdirektor Robert Volkner übertragen. Köln. lPriv.-Tel.) Der gestrige Beschluß des Brau- c r c i v e r b a u d e s der rheiuisch-westiälischcn Zone, den Preis pro Hektoliter Gier um 2 Mark zu erhöhen, dürste noch weit- gehende Folgen sür die Brauereien haben. Die Wirtc-Iiiiiuug erklärte, sich vorläufig abwarlend zu verhalten, wäbrend andere Korporationen den Preisausschlag nicht aus das Publikum abge wälzt wissen, vielmehr eventuell dahin wirken wollen, dem Bei spiele andere größerer Städte zu folgen und eine eigene Gc° nossenschastsbrauerei ins Leben zu rufen. Diesbezügliche Schritte werden denn aucki bereits ernsthaft erwogen und wie es heißt, ist ein größeres Kapital zu diesem Zwecke in Aussicht gestellt. Auch im benachbarten Kalck trägt sich eine Anzahl Wirte mit demiclben Gedanken und plant die Errichtung einer Genostcn- schastsbraucrei. Mü n che n. lPriv.-Tel.) Professor Dr. v. Dryaalski hat einen Ruf als ordentlicher Geographieprosessor nach Mün chen angenommen und wird am 1. Oktober sein Münchener Amt antreten. München. Die Kammer der Abgeordneten hat dem Antrag auf Errichtung von Oberrcalsckulen zugestimmt unter Ablehnung des Antrages Geiger-Fürth sLib.). aut Gleich berechtigung aller neuuklassigcii Mittelschulen. Abgelehnt wurde auch der Eventualantraa Kassclmann iLib.) aus Zulassung der Realaymnasial-Absolvent'en zum juristischen Studium. Würzburg. Eine große Anzahl von Meteorologen aus verschiedenen deutschen Städten hielten gestern hier eine Bera tung ab. in der die Errichtung eines gleichmäßigen Wetterberichtes sür ganz Deutschland beschlossen wurde. Aachen. lPriv.-Tel.) Der „Aachener Bolkssreund" er fährt vom Zentralverbande christlicher 'Baubandwerker, daß der frühere Kassierer des Zweigvereins Aachen Rademacher nach den bisherigen Feststellungen 1200 Mark Verbandsgelder unter schlagen hat und dieserhalb der Staatsanwaltschaft ange- zeigl ist. Paris. Der neugewählte Deputierte Guasdcs, einer der Führer der geeinigten «Sozialisten, erklärte einem Mitarbeiter der „Mpublioue sranyaise, daß seine Partei gemäß den Be- fchlüssen des Amsterdamer Kongresses der Regierungsmehrheit nicht ongehören könne. Der Block sei tot. Damit wolle er allerdings nicht jagen, daß die Sozioüsien, falls die Radikalen sich endgültig entschlössen, einige der lange geforderten Reformen in Angriff zu nehmen, einem solchen Werke ihre Zustimmung verweigern würden. Sollten die Radikalen ihre Versprechungen nicht halten, dann würden sie den «Sozialisten nur um so rascher zur Macht verhelfen. Paris. Der ÄriegShasen von Brest erhielt vom Marine minister den Auftrag, den Bau des Panzerschiffes „Danton" in Angriff zu nehmen. Das Schick, welches das erste vom Programm von 1905 ist, wird einen Gelnilt von 18 000' Tonnen,'22 000 Pferdekrästen eine Geschwmdiakeit von 29 Knoten. 4 Geschütze mit 315 Millimeter. 16 Geschütze von 75 Millimeter Kaliber. 47 leichte Geschütze und 2 unterseeische Tor pedokanonen besitzen. SanIago. Ein Gesetz betreffend die Ermächtigung zur Ausgabe von 40Millionen Piaster Papiergeld ist soeben veröffentlicht worden. Von diesem Betrage sollen 20 Millionen zur Deckung verschiedener Ausgaben verwendet wer den, während 20 Millionen dem öffentlichen Verkehre zugeführt werden sollen. Summen in gleicher Höhe, die aus den Ergeb nissen der letzten Anleihe der gegenwärtigen Ausgabe oder den Zollerträgnisseii herrühren. sollen dem Konverlieruugssonds zu- gefiihrt werden. Newyork. Zwischen den Hauptcisenbahnlinien ist be züglich der Personentarise zwischen Chicago und Newyork ein Ucbereinkommen erzielt worden, wodurch der Tarifkrieg, der von seiten der Erie-Eisenvahn drohte, ab gewendet wird. Oertliches und Siichsischcs. Dresden. 23 Mai. —* Se. Majestät der König reiste heule vormittag 9 Uhr 55 Minuten von Sibnllcnort ab und kehrte mii dem fahrplan mäßigen Schnellzuge nachmittags 3 Uhr 54 Minuten nach Dresden zurück. Vom Bahnhöfe begab sich der Monarch noch dem Residenzschlosse, wo er die Herren Staatsminister und den Königlichen Kabiuettssekretär zu Vorträgen empfängt: hier aus begibt er sich abends nach Villa Wachwitz. —* Zur heutigen Taicl bei Ihrer Majestät der König! n- W itwe sind Herr Staaisministcr Dr. Graf von Hohenthal und Bergen und Gemahlin mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Dem Scnatspräsidentcn beim Reichsgericht Dr. Trep - lin ist der Stern zum Noten Adlerordcn 2. Klasse mit Eichen laub verliehen worden. —* P e r s o n a l v e r ä n d e r u n ge n in der Armee: Im aktiven Heere. «. Slttrock, Geueralniaj. und dienst- tuender tvenernl L I.i suits des Königs, unter Ernennung zum dienst tuenden Generaladjnt. des Königs, zum Generation., vor!, olme Vat., be fördert. 44 Hendenreich, Oberstttn!. ü Is suits der Armee, Mtlüärlebrcr an der MUttiiriechnische» Akademie in Berlin, der Rang eines Reg.-Kom mandeurs verlieben. 44 F>br. v. Odeieben, Oberstllnt., beauftragt mit Führung des 77. Fcldarl.-Rcg., zum Kommandeur dieses Reg. ernannt. 44 Meiset, cbar. Oberstllnt. und Stabsoffiz. beim Belleidungsamt 19. Armeekorps, ein Vat. seines Tienslgr. verlieben. — Die Haupileuie: 44 Baron O'Byrn, Mitit.-Gouverneur der Prinzen-Döhne, zum Mas., vorl. ohne Vat., 44 Eulitz, diensttuender Fugeladjut. des Kdnigs. zum Mas., — besördert. 44 Schramm, Oberst,N. im 178. Jnf.-Reg., vom 26. Mai d. I. ab ohne Gekeilt auf ein weiteres Labr beurlaubt. 44 Joachim, Gras und Herr v. Schönburg, Erlaucht. LtnI. L la suite der Armee, zum Obcrllnt. besördert. — Den Majoren z. D.: 44 v. Woydl, zuletzt Bat.-Kommandeur im 131. Jns.-Rcg., 44 Kaden, zuletzt Abt.-Kom mandeur im 28. Feldart.-Reg., 44 Frhr. v. Hagen, zuletzt Bat.-Komman deur im 101. J»i.-Ncg. — der Ebar. als Oberstltnt., — den Hauptleuten a. D.; 44 Sieg, zuletzt Bezirksossiz. beim Landw.-Bez. Plauen, 44 v. Sckwcinitz, zuletzt L Is suits des 178. Jns.-Reg, — der Cbar. alt Maior, — den Oberltnts. a. D.: 4t- Gras v. d. ReSe-Volmerftetn. 44 Garten, zuletzt im Leib-Gren-Reg., der Ebar. als Hauvtm., 4t- Gras v. Schimmelman», zuletzt im damaligen i8. Huf.-Reg, der Cbar. als Riltm.. 44 Heintze, Vnt. a. D., zuletzt 2. Offiz, beim Traindepot lL. Armeekorps, der Cbar. als Oberltnt., — verlieben. — Beamte der Militär verwaltung. 44 Bros. Dr. Thiergc», Obcrlebrer beim Kadettenkorps, der Tit. alS Hofrat, 44 Werk, Millt.-Bauinfpektor und Vorstand des Mililür-BaugmteS 1 Dresden, der Ehar. als Baura». 44 Krett'chmar, Geb. erved. Sekretär im Kriegsministeriuni, 4k Köhler, Militär Buchhalter beim Kriegszablan», 44 Lebniaun, Jntenv.-Sekretär bei der Jnlend. IS. ArmcrkorvS, 44 Kren'che, Nermesiungsbirigeni in der Abt. sür Landes- aufnabme, 44 Elsner, Topograph m der Abt. für Landesaufnahme, 44 Seidcwinlel, Festungs-Oberbauivarl bei der Fortifikation der Festung Königstei», — der Ehar. als Rechnungörat, — verliehen. —* Tie Vorparade für die Köiiigsparade auf dem Alaun- platze fand heute vormittag 10 Uhr statt. Sie wurde vomKom mandierenden General v. Broizem nbgeiwmmen und dauerte etwas über eine Stunde. An ihr nahmen das Kadettenkorps, die Truppen der Garnison Dresden und das Hornistenkorps des 12. Jäger-Bataillons aus Freiberg teil. Die Truppen trugen Exerzieranzuy, und zwar waren die Fußtruppen mit Gepäck ckchwarze Mäntel, Hosen über die Stiefel), die Kavallerie ohne Karabiner und Mantel ausgerückt. Die Anmärsche, die Auf stellung und die Abmärsche wurden wie zur Parade geübt. Durch die Nordstraße rückten nach einander das Kadettenkorps, das Leibgrenadier-Regiiiient und das 2. Grenadier-Regiment, sowie das 177. Infanterie-Regiment und das 13. Inger-Bataillon an. lieber die östliche Rampe der Schützenkascrne kamen das Schützeii- Rcgimeiit. die Maschinengewehr-Abteilung und das 12. Pionier- Bataillon. sowie schließlich die Feldartillerie-Regimeiiter und das Train-Bataillo». Durch dcn Brschosswea kam das Gardereiter- Negiment, bei der Parade wird durch denselben Zugang noch das 18. Husaren-Regiment und durch die Nordstratze noch daS 12. Jäger Bataillon kommen. Zur Paradeanfstellung standen die Truppen genau so. wie sie am Freitag stehen werden, nur für die noch nicht anwesenden Truppen waren Lücken gelassen. Am Freitag wird sich das Bild gestalten wie folgt: Auf dem rechten Flügel itehei' die Kadetten in aufgeschlossener Kompagnie kolonne, neben ilinen die Fiißtriippen in aukgeschlosiener Tief kolonne «Reihenfolge: Leib-Grenadicr-Regimeiil, 2. Grenadicc- Kmist nnd Wissenschaft. -f* Mitteilung aus dem Bureau der K ö n igl i ch e n Hof- theater. Im Opernhause findet Sonntag, dcn 27. d. M-, die 300. Aufführung von Mozarts ,,Za u b e r s l ö l e" statt. Die Besetzung ist die solgcnde: Königin der Nacht: Frau Abendroth. Pamina: Frl. Seebe, 'Drei Damen: Frl. Keßler szum ersten Male), Frl. Eibenschütz, Frl. v. Ehavanne, Pcrpagena: Frl. von der Osten. Papageno: Herr Scheidemantcl, Sprecher: Herr Perron. Tamino: Herr Jäger, Sarastro: Herr Wächter. s* König!. Hosoper. Tie gestrige Vorstellung der „Car men" wurde von Herrn Hofkapellmeistcr D r. Göhl er von Altenburg geleitet, als Bewerber um die im Herbste neu zu be setzende Stelluirg Kutzschbachs. Von den bisherigen Gast dirigenten ist er zweifellos der weithin bekanntere Künstler. Soviel uns erinnerlich ist, wurde er bald nach Vollendung feiner Studien an der Leipziger Universität und dem dortigen Kon- servatorium als Dirigent des Riedel-Vereins berufen und vor einigen Jahren als musikalischer Leiter des Allenburgischeir HofthcaterS. In dieser künstlerischen Tätigkeit auch als Kom ponist von sinfonischen Werken und Liedern hatte er »amhaste Erfolge und nicht zuletzt hat er die Aufmerksamkeit aus sich gezogen durch seine temporären kritischen Arbeiten, mit denen er eine entschiedene Kampfstellung zum Besten des äußerst Modernen einzunchmen sich bestrebte. Aus alledem heraus suchte er sich zu einer künstlerischen Persönlichkeit zu gestalten, sich eine Ausnahmestellung zu erringen. Etwas derartiges ließ sich auch aus seiner „Eari»en"-Leituiig erkennen. Ganz selbst verständlich. dah sich diese, soweit man ihr folge» konnte, durch aus sicher und korrekt vollzog — eine Garantie «hierfür bot im vorhinein Herrn Dr. Göhlcrs jahrelange RoutineeS ging aus der Führung aber auch ei» markanter Zug der Selbständig keit, man darf sagen der Eigenart hervor. Diese machte sich zunächst bemerkbar i» der lemperameiilvollen Beherrschung des Ganzen und in dem Bemühen, an Einzelheiten scharfe Lichter ouszujetzcn und dynamisch« Pointen aiizuvringcn. Zu überhören und übersehe» war hierbei allerdings nichl der liebcrschnß an Beweglichkeit und Temverameiil, der das bedingte Zeitmaß öfter überstürzte und die Bilder gleichsam übermalte. Immerhin trat auch in solchen Momenten die Souveränität der Leituna deutlich hervor und das Kennzeichen einer eigenen Willcnsdurch- setzung. «Mehr über Herrn Dr. Göhlers Debüt zu sagen, würde sich leicht als lleberhebung deuten lassen. Wir brauchen nicht nur einen fertigen, temperamentvolle» Dirigenten, sondern auch einen Musiker und Künstler, der im stände ist. uns die Bedeu tung der König!. Kapelle intakt zu cvhalten. die ihr von Schuch so meisterlich zu bewahren gewußt hat. Hierüber ein end gültiges Urteil abzugeben, ist lediglich «Sache der König!. Äencraldirektion. H. 8t. ck* Im Eentral-Theatcr beginnt am 2. Juni die Sommersaison 1906 mit der Ausführung des Schwankes „Telephon-Geheimnisse" von Hermann Hausleiter und Max Reimann. Für die Sommerspielzeit sind folgende Künstler und Künstlerinnen engagiert: Hedwig v. Ostermann lZnckng Place-Theater, Newyorkj, Grete Müller sLouisen- Theater. Berlin), Hedwig «Margot Dresden), Else Sommer sTdeater in der Jofeplcktadi, Wien), Wilhelmine Jung lTrianon- Theater, Berlin), Willn Frank (K. K. priv. Theater in der Josephstadt, Wien), Marie und Grete Ferron lThalia-Dheater, Hamburg), Asta Eggert Deutsches Theater, London), Lisa Brock kSiadttheater Brombera), El>e Bötticher Weines Theater. Berlin). Ellen Barlholdy Dresden). Paul Arndt (Berlin), Alfred Bernau iStadttbeater Breslau). Johann Fürst Weines Lheater, Berlin), Adam Hosman» Dresden). Adolf Linck sHof- theater Meiningen). HanS Senius Drianon-Thcatcr, Berlin), Friedrich Sommer Wiiser-Iubiläunis-Tbeater. Wien). Otto Treptow i Deutsches Tdeater, Hannover), Otto Walther Dres den). Emil Werana Deutsches Theater. Hannover). Die Vor stellungen beginnen allabendlich 7',h Uhr: Sonn- und Feiertags finden je zwei Vorstellungen statt. ck* Am vergangenen Sonntag gab der .Dresdner Mannergesangverein" in Bischofswerda sein diesjähriges auswärtiges Konzert. Die dem Vereine besreun- dele „Bi'choiSwerdaer Liedertafel" ließ es sich nicht nehmen, auch diesmal in liedeiiHvürdigsler Weise ihre Sanges- und Gastsreuiidsckiast an den ToL zu legen. Schon aus dem Babn- hcse wurdcn die Dresdner länger von dem Brudcrvereine, der vollzählig und mit Banner Ausstellung genommen hatte, icier- lick, begrüßt. M>< Musik zog man dann gemeinsam durch die Stadt nach dem Konzcrtlolole, dem Schützeuhause. Unterwegs wurden die Sänger vielfach sogar mit Blumengrüßen aus zarter Hand beglückt. Das K o » zcrt jelbst, iu dem sich Frl. Eltricdc Martick von hier als vorlrcfflichcSotistiu besonders auszeichucte, verlief in allen Teilen glänzend und fand den rauschenden Bei- sall der zahlreich erschienenen Zuhörer. Am anderen Tage unter nahm der Verein einen Ausslug nach dem Valtenbcrge, der trotz des am Nachmittag cinsetzeudeu Regens doch allen Teilnehmern einen großen Genuß bereitete und zur Festigung sangessreund- schaftlichcr Beziehungen der Sänger untereinander nicht un wesentlich beitrug. ck* Der zweite Tag der 13. Hauptversammlung der Deutsche» Bunsen-Gesellschaft für anaewandle phvsikalische Chemie brachte wiederum eine stattliche Reihe von D e n, o nft ra t i v n s - Vor trägen, die in de» verschiedene» Instituten der König!. Tech nische» Hochschule gehalten wurden, ll. a. sprachen die Herren Professor Luther (Leipzig), Gebeimrat Hempel (Dresden), Dr. Ottcl (Radebeul), Professor Bvdenstein (Leipzig), Prof. Lummer (Breslau), Prof. Coehn (Güttingen). Pros. Lvttermoscr (Dresden). Pros. Tolczalek (Güttingen), Dr. Siedcntopf (Jena), Prof. Dutvit (Lausanne), Dr. Timmamanus (Brüssel) u. a. m. A»S dem ac Ichäftlichen Teile der Sitzung ist von allgemeinem Interesse die Annahme der vom ständigen Austchusse vorgeschlagene» Resolution: „Die Hauptversammlung der Deutschen Bunsen Gesellschaft betrachtet als nächstes äußeres Ziel des chemischen Schulunterrichtes die Einführmig in die physikalischen Grundlagen der Lehre von den Stofsen, sowie den Hinweis aus die praktische Bedeutung der Stotsunterschiede und der Stosswandlung, dies gegeben nicht in einer größere» Zahl von Einzelkenntnissen, son dem in topischen Beispiele». Sie wünscht die Ausdehnung eines solchen Unterrichts auch auf die Gymnasien, damit nicht weite und vesonders führende Kreise des Volkes dieser Grundlage des Lebens und des nationalen Wohlstandes fremd gegenübelstehen Als Voraussetzung dieser Ausdehnung des Unterrichts gilt aber, daß sie ohne Mehlbclastung der Schüler erreicht wird. Sie for dert endlich sür die Befähigung zum chemischen Unterricht den Nachweis einer solche» auch in der Physik, also mindestens für die zweite Stufe oder für mittlere Klassen."
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