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verugrgeMr: «irrkNttzE f- »«»»«, bet «Soll« »ortm»N^r Z»tra,»», durch unlere «M» «»«»« «ch an Baun- und Mon«»«»n nur rtumav »Mt »oNl. durch ausnchrliskSom- miMan»« ».Ml be«. , «t »o «». vei einmali««r Zustellung durch die voll» Mt. «obnevesiellaeldi. imSluS- land mit entwrechendem Zuschläge. Nachdruck aller tkrtikel u. Onainal- Mitleilunge« nur mit deutlicher Oucllenangad« l.Dredd. Nachr.'t «tlülllg. Nachtrügliche ibonorar- ausvrüche dleibc» unberücksichtigt: »nverlangte Manulkrivte werde» nicht ausbewadrt. relearamm-rldresl«: Nachrichte« Dresden. Gegründet Ij836 Lobvek L Vo. Loklisksruittsn 8r. Kaj. 6. Königs v Lucdseu. vdoeolLükll, vaeLvs vesseris. Kinrelvei kaut: Vre^vn. 4!tml»rl>t 2. ^ureigen, tarif. Nnnubme von Aukiinblgnngei» bis »achmlttagi 3 Ulir. Sonn- und kleikitnag mir Maricnsirabe 3» von li bis '/»iUlir. Tie l ivaltigetLriind« »eite im. « Lilbeiit 20 Psz.. An- lüildiaunge» aus der Pnvatteite Zeile 25 Big.: die üipaltige Zeile ausTert- seite 5S Pta. als Eniaeiaudt Zeile 50 Pia. dn Nummer» nach S»»a- uud sdeicrtage» i wollige tAruudreile so Pig. g«j Privatseile 40 Pkg.. rivalliac Zeile aus LcrlieNe uud eis iLtuaeiaudt oo Pia AustvSrtigc Slui» träge uur gegen PorailSbezirblung. BelcgdliUier losten to Pfennige. Fernsprecher: Nr. U und 20VS. Hauptgeschäftsstelle: Maricnstr. 38. Kunst-Lrrloii ^ Lmil KiekterZ kraxor ktrasss ^ kragar Strusso Uoelireils- W Lesekenlce H HiLlrvttvis ,»,» «o i itz. i»i, ^oo lelu^it. L.otrto d'ouliviton! Lest« k'lcvrilcato! Uu8lLV 8M7 veesclon-^., Narltrstr. >0, Kcbv König 3gdcci»i-8tr. Lroulvuedlvr —I —— kür Las. petrvloum uack Xerren. «. v«-»nUM, ,IN«L nucli gi^curor, pi»h- tiLekou Llociollon siercxostollt, smpsiksilt lsrl MLuüsekueZis LtsblisZEMSut I >» « t-riL«»»»- "ZM 8trm V8tl i!88v n. Fraiisvslsche »nnimcr. Hofiiachrichlen. Dresdner Arbeiterordiinng, Etbstroimchniisahrt, <«»«.»« »4»« VPItUll. Akordprozcß Hofsman», Kansmäiinische Vereine, Koiisiimvereiiie, Hüger-Prozeß. Die neue Deputiertenkammer in Frankreich. Der erste Mahlgang für die Reiigcslaltung der Tevulicrten- kamilier am 6. Akai hatte bereits die Entscheidung des Pariei kampfes in der Hauptsache gebracht. Von 588 Wachten wurden nicht weniger als 432 in diesem ersten Mahlgang« endgültig ent- schieden, ein ganz ungewöhnliches, in der Geschichte der republika nischen Wahlkämpfe wohl einzig dastehendes Ereignis, dns nur in dem allseitigen dringenden Wunsch, nach den bangen Monaten der Schrecken und Unruhen endlich wieder in einen Zustand der Ordnung und Beständigkeit zu gelangen, seine Erklärung finde!. Der Block, die Vereinigung der die Regierungsmehrheit bildenden Parteien, hatte bereits am 6. Mai einen vollen Er- spl« zu verzeichnen. Einschließlich der kleinen «Kruppe der unabhängigen Sozialisten, zwölf an der Zahl, zählte der Block bereits am 6. Mai 65 gemäßigte Republikaner der Linken, lU Radikale, 75 sozialistisch Radikale und 32 Angehörige der psrti soaicrlists cka Kranes, die sich aus den revisionistisch an gelegten Umstürzlern L In Iaurös und den ultra-revolutionären Kuesdisten zusammensetzt. Nach dem Ergebnis der Nachwahlen vom 26. Mai zählt der Block 83 Republikaner, IIORadikale, 134 Radikal-Sozialisten und 73 Sozialisten, einschliesslich der „Unabhängigen". Das Fazit ist asto, das; die klerikale Minder heit auf rund 180 Mitglieder zusammengeschrumpft und die radikale Mehrheit auf rund 410 Mitglieder angewachsen ist. Dieses nunmehrige Stärkeverhältnis ist für die gesamte politische Sage in Frankreich charakteristisch. Es kann hier füglich davon abgesehen werden, die Wahlschlacht im einzelnen zu verfolgen und Gewinn und Verlust der einzelnen Parteien gegeneinander aufzurechnen. Das eine, was schon als das hervorraaendste Merkmal der Wahlen vom 6. Mai bezeichnet werden konnte, ijt nunmehr mit erdrückender Deutlichkeit bestätigt: der Klerikalismus in Frankreich hat abgewirt schaftet! Die schwersten Verluste haben diejenigen Parteien erlitten, die sich rücksichts- und bedingungslos auf das klerikale Programm festgelegt und gar noch gemeint haben, die eklatante Niederlage im ersten Wahlgange aus die leichte Achsel nehmen »»nd in der Stichwahl wettmachen zu können. Umgekehrt haben dieje«igen Parteien, nämlich RadikalSozialisten und Sozia list«». die den klerikalen Gegner aufs schärfste bekämpften und di« vollständige unnachsichtliche Durchsührung.des Gesetzes über die Trennung von Staat und Kirche als den Leitsatz ihres poli tischen Programms bezeichneten, die stärksten Erfolge errungen. Gon 155 Mandaten, die durch die Stichwahl zu vergeben waren, sind 140 dem Mock und nur 15 der Opposition zugefallen. Noch unmittelbar nach dem 6. Mai hatte man mit einer Verteilung von 2 : 1 gerechnet. Das tatsächliche Ergebnis lässt erkennen, wie noch in den letzten Wochen die Gegner des Klerikalismus gearbeitet haben und wie mit Hilfe eines festen Wahlbündnisses bezw. genauester Wahlabmachungcn zwischen den bürgerlichen Blockparteien und den Sozialisten der vollständige Sieg des Radikalismus über alle Zwcisel sichergestellt wurde. Der Eindruck, den man aus der zahlciimässigcn Niederlage der klerikalen Parteien gewinnt, wird aber noch ganz wesentlich verstärkt, wenn man sich die eigentümlichen Umstände, unter denen diesmal die Wahlen stattfanden, die der Umsturz varlei keineswegs günstigen Vorkommnisse, Ausstände, Matzregelungen von Arbeitswilligen, Zuiammcnstötze zwischen Militär und Streikenden, Schwäche der Regierung »sw., ver- gegcirwärtigt, di« dem Wahlkampf unmittelbar vorausgcgangcn waren. Und es kommt hinzu, datz in Frankreich die Nachwahl keine engere Wahl ist. das; vielmehr für alle, sogar für neue Kandidaten Stimmen abgegeben werden können und gültig sind, was denn auch diesmal verschiedentlich vorgskommen ist. Wenn trotzdem der Sieg den Blockparteien noch in so unerwartetem Motze vervollständigt worden ist, so lätzt das er kennen, wie gewaltig und tief eingewurzelt der Hatz gegen den Klerikalismus in Frankreich ist. Alle die mannigfachen Jntcresscnfragen und politischen Gegensätze, die sonst die Parteien von den gemähiglen Republikanern bis zu den extremsten Sozialisten beherrschen und ebensoviel Konfliktstoff in sich bergen, wurden diesmal in die zweite Linie gedrängt, um in vorderster Reihe dem kleri kalen Gegner eine lückenlos geschlossene Macht aller ver einigten Radikalen entgegrnstellen zu können. ldlit dieser erneuten und verstärkten Niederlage der Minder heit ist aber auch die Frage entstanden, wie sich das Ober haupt der katholischen Kirche oder die Institution, die es vertritt, zu diesem Wechsel der Dinge schliesslich verhalten wird. Der gute Magen, dessen sich die römische Kirche auch heute »koch mit Recht rühmen darf, hat sie noch nicht nm ihren Verstand gebracht. Sie war klug genug, kaum, das; daS Er- gebnis des ersten Wahlganges feststand, die bereits auf Milte Mai angejetzt« Tagung der französischen Bischöfe bis zum 80. Mai. also bis zum äutzersten Termin in der parlamentSlosen Zeit, hinauszuschieben. Nunmehr werden sich auch die kmnpseÄustigsten Vikare und Acbte, von denen übrigens drei durch den Gerichtslws in Nancy als nichtschuldig an den Gewalttaten bei der Inventur in Samt Nicolas befunden und Mntniatzliche Witterung: Etwas warmer. auMarcnd. MiltNwck,, 23.Min IW«. freigcsprochcn wurden, in vollem Umfange überzeugt haben, dag von einem Widerstande gegen die Staatsgewalt nicht länger die Rede sein kann. Und Papst Pins, daran ist ebenfalls kein Zweifel, wird zwar in einer ebenso langen wie geschraubten Enzyklika gegen die der Kirche angetane Gewalt unter An rufung des Beistandes aller Erzengel und Heiligen protestieren, sich aber schliesslich mit der Neuordnung der Tinge abzufinden wissen. Kann es doch auch dem Papste nicht verborgen geblieben sein, dos; der aufgeweckte, mit modernem Geist erfüllte Teil des französi schen Volkes — auch die industrielle Arbeiterschaft gehört dazu — die klerikale Vormundschaft gründlich satt hat. I in eig euen Lande ein jesuitisches Bersteckspiel schlimmster Sorte, hierarchisches Strebertum, Heimlichkeiten und Durch stechereien vor Augen, durch die ungeheure Machtcntwicklung der Klöster und Orden in zwei Nachbarländern, in Spanien und Belgien, auf die Gefahren einer klerikalen Wirtschaft und Herrschaft hingewiescn, hat die französische Nation mit un beugsamer Energie sich aufgerafft und allem diesem Spuk und Schwindel die Tür gewiesen! So erfreulich dies an sich vom Standpunkte der nationalen Gesundheit eines Volkes ist. birgt dieser Vorgang in seiner voraussichtlichen R ü ck w i r k u n g a u f Deutschland nicht geringe Gefahren für unsere nationale Wohlfahrt. Es wird kaum ausbleiben, das; der Ultramonta nismus den Versuch machen wird — zum Teil hat er ihn ja schon gemacht, oder ist an der Arbeit — die in Frankreich verlorene EinAutzsphäre und Machtstellung auf deutschem Boden wiedcr- zngewinnen. Und angesichts des traurigen Zustandes unserer parteipolitischen Lage mus; man sagen, daß dieser Versuch alles andere als aussichtslos ist. Im Kampfe gegen die Umsturz- Partei wird und muß die deutsche Regierung Beistand suchen und nehmen, wo sie ihn bekommen kann. Je mehr die Sozial demokratie in Deutschland anwächst, desto mehr hat der Ultra montanismus Aussicht, seine Absichten und Interessen gefördert zu sehen. Was dabei schließlich aus der nationalgesinnten, aber schwachen protestantischen Minderheit werden wird, ist eine Frage, die sich immer schwerer auf das Herz jedes Vaterlandsfreundes legt. Und diese Gefahr wird durch die unbestreitbare Tatsache, daß der französische Sozialismus einen bedeuten den Sieg errungen hat. nicht wenig gesteigert. Mit einer höhe ren Mitgliederzahl an dem Block beteiligt, werden Radikal- Sozialisten und Sozialisten noch mehr als bisher Einfluß auf die parlamentarischen Geschäfte und die politischen Maßnahmen gewinnen. In erheblich größerem Umfange und wahrscheinlich auch mit besserem Erfolge als bisher werden die Sozialisten versuchen, ihren kollektivistisch-revolutionären Standpunkt zur Geltung zu bringen und die Theorien vom Kollcktiveigentum, Anti-Militarismus, Arbeitsdauer, Arbeitervcrsichcrung usw. in die Praxis nmznsetzcn. Die Jaurös, Guesde, Viviani, Brauste u. a. sind bereits an der Arbeit, gleich für die ersten Tage der neuen Session, die am 31. d. Mts. beginnt, eine Reihe von dahin lautendcnJnitiativanträgcn vorzubereiten. DiejungeSoziaWen- Partei in Frankreich will cs sich augenscheinlich auf einem inter nationalen Kongreß nicht zum zweiten Male sagen lassen, daß sie nicht auf der Höhe ihrer Ausgabe stehe. Die offenbar richtige Auffassung, daß das Kabinett S arrien in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung das aussichtslose und gefährliche Experimentieren der revolutionären Stürmer und Dränger unmöglich mitmachen kann, hat zu dem Gerücht Anlaß gegeben, daß unmittelbar nach dem Wieder- züsammentritt der Kammer ein Kabinettswechsel bevorstehc. Daran ist vorläufig nur so viel richtig, daß der greise Herr Sarrien sich schwerlich auf längere Zeit der neuen an ihn herantrctendcn schwierigen Aufgaben gewachsen fühlen wird. Ebenso ist es richtig, daß der Nachfolger in Gestalt des gegen wärtigen Ministers des Innern Clömenceau bereits auf ihn wartet. Aber dieser selbst ist klug genug, erst die Partei- Organisation in der Kammer sich vollziehen und obendrein an einer oder der anderen Entscheidung sich erproben zu lassen. Von dem Verhalten der Sozialisten wird es abhängig sein und wird auch Clvmcnceau gegebenenfalls cs abhängig machen, ob er seine Anhängerschaft, die ihn an die höchste Stelle heben soll, ganz aus dem äußersten linken Flügel, bei Sozialisten und Radikal-Sozialisten, suchen oder auf eine Kom- promitzuGruppe. bestehend aus Republikanern und Radikalen, sich stützen soll. Auch wird sich zeigen müssen, in welcher Weise die Person BrissonS, dem nach dem frühzeitigen, aller dings keineswegs unfreiwilligen Verzicht Paul Doumers die Würde des Kammerpräsidenten sicher zu sein scheint, den Gang der Verhandlungen beeinflußt. Ehe nicht über diese Fragen Klarheit besteht, wird eine Mnisterkrise kaum in Frage kommen. Neueste Drahtmeldungen vom 22. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.s DaS Haus ehrt das Andenken des verstorbenen lölbaeordnetcu Grafen Re ve nt l ow durch Er- heben von den Plätzen. Nach Erledigung verschiedener Rech . des Militär- p e n i i o ns g e s e tz e s für die, Unterklassen des Heeres. - Abg. Sü de kn in Moz.st Tie Renten für die Unterklassen seien viel zu klein.. Seine Partei habe in der Kommission wenig stens eine Verbesserung des Enlwnr'S dahin durchgesctzt, day bei Jcstietzung der Rentenlcilc der Zwüöcrus der Unterklassen berücksichtigt werden müsse. Es sc: natürlich nicht gleichgültig, ob ein beim Militär zu Schaden Gekommener in jcincm Zivil- beruf etwa Feinmechaniker sei oder Arbeiter ans einem Gulc. Ans eine weitere Ausführung des Redners erwidert — Äriegs- minister o. Eine m : Lcuie, welche sich systematisch schwere Mißhandlungen Untergebner haben zu schulden kommen lassen oder, wie der Vorredner auch erwähnte, ladistische Handlungen. vorgenomm.cn haben, kommen gar nicht in die Lage, den Zioil- versorguitgsschcln oder eine Entschädigung zu erhalten: denn solche Leute werden entsprechend bestraft, es wird mit ihnen nicht weiter kapituliert, und sie erhallen bei der Entlastung den Zivilversorgungsichein nicht. — Abg. Gras Lriola snotl.l erkennt an, daß die Kommission in vielfacher Beziehung die ursprüngliche Vorlage verbessert habe, wenn auch nicht alles Wünschenswerte erreicht worden'sei. So sei leider auch für die alten Invaliden nichts erreicht worden, abgesehen allein von einer auch ihnen zu gute kommenden Be stimmung über die Zulagen bei Verstümmelungen. — Abg. Erzberge r lZentr.j verteidigt die Kommissionsveschlüsse gegen die von den beiden Vorrednern aus dem Hause geübte Kritik. Das Mannschasis-Peusionsgesetz sei vielleicht in noch größerem Maße als das Ossiziers-Pensionsgesch ein eminent soziales und nationales. Tie invaliden 'Mannschaften würden viel besser gestellt sein, als die 20- bis 23jährigen landwirtschaft lichen und gewerblichen Arbeiter, die eine volle Invalidenrente beziehen. Wolle das Herr Südcknin bestreiten und enthalte etwa das landwirtschaftliche und das gewerbliche Unsallgeietz eine Berstümmeltingszulage? Den Soldatenschindern werde der Zioiioersorgnnaslchein nicht gegeben. Sei das nicht in der Ord nung'? Ihnen auch die Rente z» entziehen, wie Herr Sude- kum es wolle, gehe natürlich nicht an. Was die Militär- anwärter anlange, so frage er, ob es sc ein Gesetz gegeben habe, das alle Wünsche ersüllc. Alan müsse doch erwägen, daß der drei verschiedene Interessen kollidierten: Militäranwärtcr, Zivil anwärter, endlich Staat und Kommunen. Tie Grundsätze wegen Anstellung von Miiiläranwärlern dem Reichstage nicht nur zur Kenntnisnahme, sondern zur Genehinigung vorziilegen, gehe nicht an. Ter Reichslaa könne nicht gut den Einzeistaaten in dieser Hinsicht Vorschriften machen. Man müsse .sich da eben mit der Festsetzung allgemeiner Grundsätze durch den Bundcsral begnügen. — Abgw v. Richthose n ikons.s und Lieber- m an n von Sonnenbera iWirisch. Vgq.l emp- fehlen ebenfalls die Kommissionsbeschlüsse. obgleich sie nicht i» allen Punkten davon befriedigt find. — Abg. M omni s en ffreis. Ver.> äußert sich in gleichem, Sinne und wendet sich gegen das Verlangen von Zwangsvorschriften bezüglich der Anstellung von Militäranwärtcrn. D>e Anstellung von Mililäranwärtcrn sei für die Gemeinden eine Last zu gunstcn des Reiches, und diese Last sollte man nicht ohne drückende Not noch mehr ansdehncn. Deshalb kömncn seine Freunde auch nicht der von der Kommission Vvrgcschlagencn Resolution znsliinmen, die den Militäranwärtern auch bei den Kommunen einen Teil ihrer Milstärdicnstzcit aisi ihr Be- soldungsd'ienslalter ongercchnel wissen wolle. — Abg. Werner lAntis.j ist ebenfalls für die Vorlage in der Kommissionsfassting, bebaue« aber, daß nicht für Offiziere und Unterklassen noch mehr geschehen konnte, weil die Mittel fehlten. Man hätte,mehr gewähren können, wcnu man zum Bcistsiel die Börienstener kräftig erhöht hätte. — Abg. M si g d a n streif. Volks».s erklärt die Zustimmung auch seiner Parteifreunde z» ,dcm Gesetze. — Abg. IlschcrI sZentr.) t»erm>ßt in dem MannschastS-Penuons- gcsctzc eine ähnliche Bcstimmnnq, wie sic im Lssiziersgesetze enthalten ist, baß Gesundhcitsschädignng infolge von Zwei kampf nicht als Dicnsibcschäbiauna anznschcn sei. Wenn auch seltener, so kämen doch auch Duelle bei Mannschaften vor. — Kricgsminister o. Einem konstatiert, daß in den Akten des NriegsministcrinmS sich kein Fall vorsinde, daß eine DucU- verwunditna als Dienstbeschädigung angesehen worden wäre. — Das Mannschastsgesetz wird in der Kommissionsfvssnng angenommen, ebenso die Resolutionen der Kommission, betreffend Ausbildung der Militäranwärtcr, Anrechnung von Militärdienstzeit derselben auf ihr Bewldnnasdienstaltcr im Staats- und Kommnnalbicnstc, Zivilpcnsionsgesetz, Neuregelung der Witwen- und Waiscnversorauug, endlich betreffend die Erwartung, daß eine Dicnslnnfähigkeit nicht , ausgcsvrochcn werde, weit der betreffende Offizier eine Herausforderung zum Zweikampfe abgclehnt habe. — Es folgt die erste Lesung des Ergänzungsetats für die Schutzgebiete sPer- stärkung der Schutztrupven in Ostafrika, ' -> Million Mark zur Förderung der Besiedelung des 'Schutzgebietes Südwcstasriko, Trinkwasserversorgung in Swakopmuud und Lüdcritzbucht, 10>/? Millionen Mark Entschädigungen bezw. Hilfeleistungen für die durch den Eingeborenen-Aufstand geschädigten Ansiedler. 5 Millionen Mark für die Fortsetzung des Bahnbaues Lüdcritz- bucht—Knbiib nach Keetmanshoopl. — Erbprinz Hohenlohe bedauert, daß diese Forderungen für die Schutzaebiete nicht eher hier einaebracht werben konnten. Die Verstärkung der Schutztruppe für Ostcstrika sei unerläßlich, nachdem die weiße Kompagnie von, Reichstage Melehnt worden lei. Die größte Summe in diesem Ergänznuasetat sei die für di- Entschädigung der Ansiedler in Südwestäsrika für Verluste durch den Aufstand Me die großartiaen bisher gemachten Aufwendungen an Gut und Blut in Südwcstasrika wären fruchtlos, wenn man nicht die Aussicht hätte, daß die At-siedlungen dort wieder neu aus- gebaut werden könnten. Vor allem müßten die Ansiedler wieder einen Bestand an Vieh erlangen. Bis zum neuen Etat könne man damit nicht warten, denn sonst würden die Leute nach einem halben Jahre subsistenzlos und endaüliig ruiniert sein. Die Forderung sei auch geboten, um im Einklänge mit einem srüberen Reick,stoasbcschlusse nach Möglichkeit die Tätigkeit großer Landgesellschasten z» vermindern. Auch die Forderung für die Bahn Knbub—Keetmanshoov entspreche einer Reichs- tcwsrcsolution vom Anfänge dieses Jahres. Morenga i, >i >