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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060520010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-20
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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et'nfiZt'ö LekZfsk's'ks!) Wsefkf'M > ^socjek'ner' LOttkVIUON pi-agc-Lin.?. «ine einheilliche Fahrkatte geborgt Verden, aas der schon der Stempel vermerkt sei. so daß es einer Zuschlagkarte nlcht de- Kurse. — Abg. Gamp kRerchSp.j befürwortet die Jahrkartrn- Iteuer und vcmerkt u. a.: wenn die Großbrsuereieo ihre Drohung aussührtc» und ihren Bierpreis um 2ZH Mark pro Hektoliter erhöhten, dann werde auch wohl die Mehrheit diese» Hauses über eine weitere Erhöhung der Bierstruev anders denken. Und daun liehe sich vielleicht der Fahrkarte»stempel Meder etnms Herabjetzen. UeberS Jahr werde man ja schon weiteres Material zur Beurteilung der Sachlage hüben. — Abg. Schräder streif. Vereinig) ist entrüste«^ dah hier von Mllgtieder» des Hauses von neuem Steueroorichlage im vor aus gemacht würden. sBeisall links.) Redner fragt, ob di« Zuschckgskarlen auch besteuert würden. Zuschlagskarten würden doch, wie jeder wisse, erst im letzten Augenblicke genommen, wo gar keine Zeit mehr sei. einen Stempel darauf zu kleben. Dies wichtige Gesetz sei so oberflächlich und unvollständig wie kaum «.i,S. Gerade oon der Fahrkartensteuer werde der Mittel stand am meiiteu getroffen, den man sonst immer schützen wolle. Alle diese Steuer» träfen den Mittelhand. Redner polemisiert des weitere» gegen die Nationallibcralen, mit denen die Wähler bei de» nächsten Wahlen abrcchnen würden. — Schatzamts. 'Direktor K ü h n : Gin Bedürfnis für die Stempelsreiheit der Schülerkarten können wir -war nicht anerkennen, den» es tmudell sich dabe, doch zumeist um Schüler Bemittelterer, aber wenn daS Haus diese Stempelfreiheit beschließt, so würben die Negierungen dagegen wohl nicht Widerspruch erheben. — Aba. v. Voll mar iSoz.) bekämpft lebhaft den 'Fahrkartrnstempel, durch den die Gefahr entstehe, dah unseren deutschen Eitzen- Imhnen der auswärtige Verkehr, den sie jetzt haben, zum Teil entgehen werde. Diese Gefahr treffe besonders die süddeutschen istahnen. Man solle nicht .glauben, dah wir jetzt mit neuen »Stenern zu Ende seien, wir stünden erst am Anfänge damit. Prak tisch sei dieses Gesetz der reine Wahnsinn. sLebh. Beifall lin».) — Fiiianzmniffler v. Rheinbaben: Der Vorredner hat Be fürchtungen geäußert, daH der Verkchr durch diese Steuer von unseren Bahnen nach Frankreich und Oesterreich abgeleitet werden könnte. Frankreich »nd Oesterreich herben aber schon einen wichen Stempel. iBravo rechts.) Wenn der bayerische Verkehrsiniuister ansäilglich Bedenken gegen diese Steuer gehabt hat, sa isi es ihm so gegangen, wie uns allen. Aber weil wir alle die Pflicht haben, für die Wohlfahrt des Reiches zu sorgen, und weil nur nir das Wohl des Reiches verantwortlich sind, naben wir unsere Bedenken znrttcksielle» müssen. Wer wie Sie der Peraiiiivvrlnng für die »Wohlfahrt des Reiches überhoben ist s'türmnche Unruhe links), der kann freilich billige Kritik üben. Wrr aber müssen dafür sorgen, dah das Reich endlich wieder auf eine feste finanzielle Basis gestellt und daß ihm das wirt- 'chatiilche und politische Aiffehen wieder verschafft wird, das not wendig fft. iLachen links, Beffall rechts.) — Abg. W olff iwirffch. Vgg.s verwahrt sich dagegen, daß nicht auch denen, die gegen die'e Steuer stimmen, die Wohlfahrt des Neid atze, Sekte, al« uudedinv Mtnister bat. den «»trag der Debatte »tut« KulluS- fi»a>»reform,o gefShrvr». v,e vo» a uotwendig bezrlchnet werd«. Der «_ de.ümlk agtzulehnen. I» Lauf« der . „ »uuister Dr. von Weizsäcker im Namen de» erkrankten Mini- sters des Auswartlgen Freiherrn von Sode« mit. daß dieser sich der Fahrtartellsteuer gegenüber von jeher ablehnend verhalte« habe Im übrigen liege im Interesse der Lisen- Vtchnen Württemberg» möglichster Anschluß an Nord- ldeullchland. mn so mehr, al» man bedauerlicher,oeife in absel-barer Zeit keine einheitliche Wagenklasse in Deutschland bekommen werde. Einfach die Fahrkartensteuer »n streichen, ginge nicht an. Würde man die» tun. so würden die Matri- kularbeiträge «n Württemberg um 2 Millionen steige». Wie wolle man den Ausfall decken? Eine Mehrbelastung von zwei Millionen könne Württemberg nicht tragen. Es müsse als», wenn die Fahrkartensteuer falle. Ersah geschafft werben. Rach längerer Debatte wurde daraus der Antrag der Volkspartet angenommen. Das Zentrum enthielt sich der Abstimmung. Unwetternachrichten. Stettin. lPriv.-Tcl.) In Rostin bei Belgard in Pom- mern ist ein Bauernaehöst niederaebrannt, wobei »0 Schafe. 13 Kühe, 13 Schweine und 10 Hühner in den Flam men umkamen. Vermutlich liegt Brandstifluna vor. — Aus dem Vorwerk Adolfshof bei PlaHe geriet der Schafstall durch Blitzschlag in Brand. 500 Schafe sind verbrannt. Zur Lage in Rndland. Petersburg. tPriv.-Tel.) Die beute erwartete Am nestie ist nicht veröffentlicht worden. Als Grund dafür wird angegeben, daß das Ministerium des Innern trotz eifrigster Arbeit noch nicht über alle Persönlichkeiten, auf die die Am nestie sich erstrecken soll, die erforderlichen Angaben erhalten " 'gebe" luit. Infolgedessen wurde die Erledigung deS wichtigen Aktes " '.M ' aus den 27. d schoben. Ms., dem Krönungstage des Zarenpaare», vrr- ichl V> cs am ist eheiffalls gegen die Vorlage. Wenn wir jetzt vor den Neu wahlen iiniiden, würde wahrlich kein Nationalliberaler wagen, sieie Fahrkarienstener auf daS na!ioilc>!tibera!e Programm zu schreiben. lLehhaster Beifall.) Sonst würde diese Partei un- zweffelhaft durch einen Sturm hinweggefegt iverden. Diese ganze Steuer sei eine 'TNminheit! lLebhaster Beifall links.) — Bayer Minist Met v. Burkhard erwidert Bollmar, wenn d e bayerische Regierung, der Fahrkarleusteuer zustimme, so tue sie das in dem Bewußtsein, damit einem größeren Zwecke zu dienen, weil sie nicht durch eine Ablehnung dieser Steuer die ganze Finanzre'orm gefährden wolle. Wenn die Gesundung oer Neichssinniizcii nicht gelingen sollte, so würden dadurch auch die bayeruchen Finanzen weit schwerer getroffen werden, als durch die Erhebung der Fahrkartensteuer! — Abg, Werner sAnin.s be-kämpff die Fahrkartenstempel s?hr entschieden, — Mg, W e sr ermann jnatl.) erklärt, daß er seine Bemerkung, man könne vielleicht spater ans die Tabaksteuer zurückkommen, nur für seine Person getan habe, nicht für seine Partei. — Abg. S p c ck lZentr.ff Herr v. Volkmar spricht von einer Umgehung Bayerns, zu Gunsten der österreichischen Bahnen als Folge dieses Stempels. Nun, Herr v. Vellmar, in Oesterreich gelangt ja der Reuende, der die Seylla unseres Fahrkarten- iie-.nrelS vermeiden wollte, in die EharpbdiS. lLebhaster Beffall rechts und in der Mitte.) Neberdies kommt man doch auch nach Bayern, um München zu besuchen! Wesbaib waren denn Herr Hausmann und seine württem- berguchen Gesinnungsgenossen nicht schon bei der zweiten Leiung luerff Da sie es bei der zweiten Lesung nicht für der Mühe wert hielten, gegen die Fahrkartensteuer zu sprechen und zu wirken, muß ihnen dach gar so viel an deren Ablehnung nicht gelegen haben, sBenali cm Zentrum,) — Abg. v. Bollmar i.e»G hält dem Zentrum vor, wie scharf sich die „Köln. Volks- Z:g.". Ars hervorragendste ZenlrumL-Ovgcin. gegen die Steuer geänner! bade. — Abg, Spahn sZcntr.) erwidert: Unsere Politik neide nicht in der Parteivreffe gemacht, sondern von der Frak-'.on, und diese fft aeichloisen für diese Steuer, Mit der E„rZeff:ing der ..Köln. Votks-Ztg." habe kein Mitglied der Fraklimc etwas zu tun. — 'Der Antrag Eickhoff betreffend ffr 'loisnng der Schülerkarten und der Kompromiß - Antrag B e ck e r - Heben und Genossen werden angenommen und darauf in namentlicher MskcmmuiiZ der so motivierte Fahr- Prteifflempel mit 150 gegen 119 stimmen bei 4 Stimment- baltnngen angenommen. — Ol/ne Debatte werden der Aiuoirobilslenipe! und der Tantiemestempel genehmigt. — Bei der E r b l ch a ' tssteuer wird zunächst der Tarif in .Aimens-Avirimmung mit 201 gegen 41 Stimmen bei zwei Drunnenchaltnngen angenommen, ebenso Paragraph 14. - . Aba. B c u m e r snaffonalliberaU beantragt Streichung die-cs ^dritten 'Abigtzes. — Abgg. Bernstein sSoz.) und M ü ile r-Mei-illlgen Preis. VolkSp.) widersprechen einer sol. Gcn wcfleren Vergünstigung der roten Hand, die völlig gegen d^n Ge'.it der ganzen modernen Zeit gehe. — Abg- Burck- >ardi lcbrnnl. ioz > befürwortet den Antrag Beniner, der dar- off gegen Sozialdemokraten, Freisinnige, einen Teil der Natio- onl'.deralen und den Abgeordneten Arendt angenommen inrd. - Bei K 17, betreffend Vergünstigung für landwirtschafl- fförundbentz, bemängelt Abg, v, Ger lach sfreis. Vgg.s, daß - Vergünstigung nickt auch auf den gewerblichen Grundbesitz o .a'debnt werde. Herr v. Oertzen habe sich ja hierzu in der ' "-m Lciititq geneigt gezeigt. — Abg. o. Oertzen sReichsp.j rw-ser', es haoe 'ich bei näherer Erwägung ergeben, dag es .: rhn'cr feffznstcllen sei, ob ein städtisches Grundstück auch w'.rkffch dauernd zu gewerblichen Zwecken benutzt werde, — Der Paragraph wird unverändert genehmigt und sodann der Rest des ffrb'ckcffisstenergeietzes, — Es folgt das Mantelgesetz, — ffog, Graf Ka» itz skons.) berechnet den Totalertrag der neuen Steuern aus 182 Millionen und bedauert, dag die von ihm Sülragten Ans'uhrzölle aiff Widerstand der verbündeten Re- o S>n^i, gestoßen seien. Hoffentlich werde die Negierung "Sigstens ipäter an daS Hans mit dem Vorschläge betreffend Nin'atzffener auf Großmndlen herantreten. - Das Mantel- -w'etz 'ird mit der Maßgabe angenommen, dag das ganze Pnanzresormgetetz ani 1. Juli 1906 in .Kraft treten soll, mit Aue:, ibme des Fahrkartcnstempels, der erst einen Monat später il ffcwt treten soll, Tic Schlutzabstimmung über das ge- 'ainte 'ff e > ch sf i n a n z r e f o r m g e s c tz nebst Steueranlagen ergib! Annahme mil 119 gegen 95 Stimmen bei 5 Stimm- citbaltuugen, -- Es folgt die dritte Lesung des Flotten- g c s e tz e s. Eine Debatte entsteht nicht. Die Annahme in uer Gesamtnüitimmung erfolgt gegen die Stimmen der Sozial- demokraien und per Freisinnigen Volkspartei. — Schluß der Sitzung nach !' . Uhr. Montag l Uhr: Handelsvertrag mit Schweden: zweite Beratung der Militärpensionsgcsetze. Zur Fahrkartensteuer. Stuttgart. In der K a m m e r d e r Ad geordneten itand l.eutc ein oon der Volkspartei einaebrachter Antrag zur Berainng. der die Ndgierung anisordcrt, im Bundesrale unter . llcn Unffkänden der ,Fdi,rkartenffeuer ihre Zustimmung zu ve» agen. Finanzmiiiisier Dr. v. Zeycr erklärte, die Regierung bade gegen die Fabrlartensicucr selbst schwerwiegende Bedenken. Sie habe auch mit die:en Bedenken im Bundesrale keineswegs uruckgebcilten, wmin ne aber letzt ersucht werde, ihre Zusiim- .nung zu,dieser Siener nntcr allen Umständen zu versagen, so sei daran' oin,',»wegen, daß die,Steuer noch nicht endgültig fest liche. Es ici nicht ausgefflildssen, daß fic »och eine wesentlich andere Fassung erhalte. Die Negierung müsse sich deshalb bis dcchin ihre Stellungnahme Vorbehalten, hauptsächlich auch des halb, weil es sich auch darum handeln könne und werde, ob die Ad- lehnung der Fahrkartensteuer möglich sej^ ohne die ganze Rcichs- !i»te» «ine« derart, dah in jede« Wahlweise diesenig Völkerten 1. auch b Abgeordnete erlvWt Stimmen aus sich verei«gen- Außerdem spruch auf Zujatzstimme» »achtet Sticl kommenstener und Gvuadstener haben. schlug« belicht eigeiMch nur in der Wah, in «ine« Mchlkeif, in^,d«r Reihe «er aüs sie de«i Stimmenae auf eine« ' VcrfahrÄ -- ^ ^ ^ wrdeii der zweite Teil de» vorschlaae». di« StiUimeiignmcht» durch Zufatzstimmen lVluralwaih lj" de,»» heran», ein praktische» Verfahren ausfindig ,n machen, da» «och diese» Korrektiv der allgemeinen Wahlen von etwaigen Um ständlichkeiten und Kompliziertheiten befreit. Zu diesem Zweck» gibt der Verfasser folgende Uebersicht der hauptsächlichsten "" stimmungen, die etwa nach seiner Meinung in «in Wckk «tfzuirchnxn lein würden: Die Zweite Ständckammer . >ve bisherige Zusammensetzung au» 83 Abgeordneten. ! erfolgt innerhalb der 23 Reichst, ahl erfolgt innerhalb der 23Reich»taastva-lkreis derart, daß in jedem Wahlkreis diejenigen 8 Abgeord neten gewählt werden, die die meisten Stimmen erhalten: jeder Wähler gibt sein« Stimme für rmen Kandidaten ab. Die überschießcnden 13 Sitze werden auf die stärksten Wahlkreise der art verteilt, dah in diesen Kreisen entsprechend mehr ylbgcovd- net« gewählt werden, daß aber die Durchschnittszahl der auf «inen vev 82 Abgeordneten entfallenden Wähler möglichst überall gewahrt bleibt. Die Verteilung der überschießenden Sitze ist von zehn zu zehn Jahren erneut zu prüfen. Ucbcrgroß« Kreise können geteilt werden. Jedem durch Teilung gebildeten Kreise müssen aber mindestens 3 Abgeordnete zugewiesen werden. Die ReichstagSwahilisten sind auch für Landdaastvoylen verwendbar. Die Deittelerneueruna des Landtags bleibt bestehen. Zu dem Zwecke sind die 23 Reichstagswahlkreise in drei je Berlin. sPrrv.-Tel.) Der ..Neichsanzciger" vcröffent- licht amtlich die Abberufung des deutschen Gesandten am per sischen Hose Grafen von Rer behufs anderweiter dienst licher Verwendung. Hamburg. Der Kaiser hat als „einen freundlichen Gruß an die Stadl Hamburg" dem Bürgermeister Dr. Borchardt beute einen Zppressenzweig zugehen lassen, den er am 17. d. Mts. auf dem Wege von Metz nach Nrville von der Hecke aepslückt hatte, die das bei Eolombey gelegene Denk- mal der Gefallenen vom Jnfantrrie-Rogignent ,/Hatmbuvg" s2. hanseatisches) Nr. 76 umgibt. Eoburg. fPriv.-Tel.) Der Aerztederciu de» Herzogtums Coburg beschloß die Einführung der Sonntag-Nach- Mittagsruhe. Aachen. lPriv./^el.) Gegen den wegen Unterschlagung von Kirchengeldern in Untersuchungshaft beflndlichen Kirchen rendanten Hamacher sind von zahlreichen Privatpersonen Anzeigen wegen W c ckfj e l s ä ls cku n g e n erstattet worden. Außerdem wurde bei Prüfung der Kirchenbücher festgestellt, daß große Posten osfenslehen, die seit Jahren «bezahlt sind. Breslau. sPrrv.^Tel.) Als derjenige Beamte, der bei dem Krawall auf dem Strieaauer Platze dem Arbeiter Hiewald die Ha nd abgehauen hat. wurde dem Polizeipräsidenten der Schutzmann Thursch »amhast gemacht. Tie Untersuchung wird in dieser Richtung geführt. Haag. Es gilt jetzt als beinahe sicher, daß die zweite Friedenskonferenz Ende Mai 1907 im Haag statt- sinden wird. London. Die deutschen Städtevertreter rich teten in Erwiderung eines Briefes, den der Prinz von Wales an sie gerichtet halte und in dem «r sein Bedauern darüber anchpricm, daß es ihm unmöglich sei sie zu empfangen, an den Privaffekretär des Prinzen Sir Arthur Bigge ein Schrei ben, in dem sie erklären, die Einladung nach Windsor und der Empfang durch die Majestäten im Buckingham-Palast würden zu den angenehmsten Erinnerungen dieses Besuches zählen, bei dem sie so viel herzliche Gastfreundschaft vom englilchen Volke empfangen hätten. Kapstadt. Wie dem Reuterschen Bureau aus Ekove ge meldet wird, hatten die englischen Truppen ein Arriere- Gardengefecht gegen die Leute Bambaatas, die von den Mkalabernen herabgestiegen waren. Zwölf Rebellen sind ge» fallen. Auf englischer Seite wurden ein Offizier und ein Soldat verwundet. INackrtS einaeftende Develckien beenden sich Seile 4.1 Pari». (8 Uhr nachm.1 Rente sy.1l>. Italiener IVS.KS. Spanter S6.60. R-ue Portuqiesen 71.12. Tilrken iuntfic Anleihe) 9S.35. Lürkenlole 1«S,—. Otio« Mandant 663,- . StaatSbahn —Lombarden 141.—. V«rtS. Vrodutrenmartt. Welzen per Mai 28,60. ver Septbr.-Dezbr. 22.18. stetig. LntrituS ver Mai 41,78 per September-Dezember 31,25, stetig. Mböl ver Mai 60.- per September-Dezember 61.bO. ruhig. Amsterdam. Produkten, Bericht. Veiien per Mat —, per Oktober —. Roggen per Mai , per Oktober —GetchätrSloS. OcrtlicheS und Sächsisches. — König Friedrich August hat genehmigt, daß die Nach genannten die ihnen vom Kaiser von Oesterreich verliehenen Orden annehmen und tragen, und zwar der Generaldirektor der Staatseisenbahiien v. Kirchbach das Grohkreuz des Franz Joseph-Ordens, der Geh. Baurat und Vortragende Rat im Finanzministerium Wal dom das Komturkreuz des Franz Fosepö-Ordens, der Direktor der König!. Porzcllanmanufaktur Geh. Kommerzienrat Gesell in Meißen dos Osfizierskreuz des Franz Joseph-Ordens, der Bauinspektor bet der Staats- eisenbahnoerwoltnng Benndorf in Dresden das Ritter kreuz des Franz Joseph-Ordens, der Eisenbahndircktor Müller in Dresden, der Oberbetriebsinspektor bei der König!. Porzellonmanufaktnr, präd. Betriebsdirektor Oberberg- rat Dr. phil. Heintze in Meißen, der Tran«spor1direktor Badmann in Dresden den Orden der Eisernen Krone 3. Klasse, der Vorstand der Nebenzollämter I Bodenbach und Telschen, Zollinspektor Schräber in Bodenbach das goldene Verdienstkreuz mit der Krone, der Lokomotivführer Gehre, der Oberschaffner Groß mann und der Schirrmeister Kohl, sämtlich in Dresden, das silberne Verdienstcreuz: weiter hat der König genehmigt, daß der Fuhrwerksbesiher Kos seit in Dresden den chm vom Erzherzog Franz Ferdinand von Oester reich verliehenen Titel Kammer-Lieferant annehme und führe. — Dem ObevHsriefträger Sickert in Dresden und dem Postschaffner Fleischer in Klingenberg sBczirk Dresden) ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Am Sonnnbeiid vormittag besuchte der Herr Kultus minister von Sch lieben die König!. Turnlehrer- b i I d » n g « n n st a I t, wo gegenwärtig unter dem Vorsitze des Herrn Gebeimeii Schulrats Dr. Müller die Reifeprüfungen für den diesicidrigen Tur»lehrenn»eiik»ri»4 stattsinden. an dem sich 16 Kandidatinnen beteiligten. Ter Minister wohnte der Prüfung in der Timiscrtigkeit eine volle Stunde lang bei und besichtigte hieraus den Turnplatz der Anstalt. — Herr» Hofschauipieler a. D. Gustav Starcke wurde im Aufträge Fkrer Maiestät der Königin - Witwe nachstehende- Schrelben von Herrn Obkrhofmefftcr von Malortie, Erz, zugestellt: ..Ihre Majestät die K ö n i g i»- W i l w e haben sich in Erinnerung de? von Ihne» tun faßte» und gesprochenen Prologs zur Feier des OOsährige» Bestehens des Königlichen Konservatoriums für Musik i» Dresden allergnädigst bewogen gesunden, Ihnen die cmgefügte Photographie mit Allerhöchst eigenhändiger Unterschrift zum An denken zu bestimmen." — Am 21. Mai feiert Dr. med. Ferdinand Goetz in Leipzig seinen 80. Geburtstag. Weltbekannt sind seine Ver dienste um die Entwicklung des deutsche» Vcre!nst»r»ciiS und der deutsche» Turnerlchnft. Den ersten Turnunterricht erhielt er auf der ThomaS>cri»le. Als am 23. Juli 1815 Professor Di. Bock mit einer auserlesenen Schar angesehener Männer Leipzigs im Schützkiihcinse de» Allgemeinen Turnverein gegründet hatte, turnte Goch ans der ersten Leipziger Turnstätte, in Tscharmanns Hans, mit. Später turnte er unter dem nachmaligen Oberturn lehrer des Vereiiis Wilhelm Zörnitz. , — Ein neuer Vorschlag für Abänderung des Wahlgesetzes wird i„ einer soeben erschienenen Broschüre, betitelt „Drvi- wahlkreisc und Ziisatzstimme,, iPlnralstiiiiincns" von Ingenieur Wiechel-Dresden lVeriag von C. Heinrich, Dresden-Neustadt) vorgclegt. Es soll einfach ohne jede Standes- oder Klassen werden 7 Stimmz« lefäße In jedem Wahllokale ausgestellt mit dei 3. K. 7. 9, 11. l dessen Vertreter , „ Stlmmenzettelaesäßrs. das dem Stimmgewicht des die Wahl auS- übenden Wählers entspricht. Der Wähler legt einen Stimm zettel in das zugehörige Gefäß. Die Feststellung des StimmenaewichtrS d«S Wählers erfolgt erst im Augen blicke der Wahl nach üblicher Feststellung der Person und der Wahlberechtigung des Wählers in der Wieste, daß der Wähler, der Anspruch auf ein höheres Stimmengewicht macht, die Nach weise zur Einsicht mitzubringen und vorzulegen hat. Wer es unterlaßt, diese Nachweise mitzubringen, oder wer es vermeiden Schwierigkeit ergeben. Tue Red.) Der prüfende Beisitzer hätte die Stimmengcevichtszahl aus Grund der Wahllisten lagt zu verkünden, woraus das betreffende Stimmzettclaefäß durch Aufklavpen der Vcrsckluhkiappe über der Einwurchffnung vom Wahlvorstand oder dessen Vertreter zur Ausnahme des Stimm zettels bereit gemacht würde, falls das Stiuimcngewicht nicht nach den folgenden Punkten noch weiter erhöht wird. Der Nachweis »er S t e u e r l e i st u n g würde am einfachsten durch Vorlage der Steueryuittungen für den dem Wcrmakte vorher- aegangeuen Sleuertermin erfolgen. Wem daran liegt, seiner Stimme ein höheres Gewicht zu verleihen, der wird sie kleine Müde nicht scheuen, diese Quittung zum Wahlakte mitzubringen. Die Prüfung der Sleueryuiltun>gen erfolgt etwa durch eine» zweiten Beisitzer, nachdem die Mtcrsstimmen festgesetzt sind. Es kann in Frage gezogen werden, zu diesem Zivecke einen zur Diskretion verpflichtete» Beamten in die Wahllokale ,zir delegie und d nicht erwähnt — . ,,, ... .. . . würde genau in derselben Weis« erfolgen, auch für »lesen Zweck würde ein entsprechendes Plakat im Wahllokale anzirvriilge« sein. Sdach dem Schlüsse der Wi-chl werden die 7 Stnnmzettck- gesäße nacheinander entleert, wobei die darin befindlichen Stimmzettel durch bereit gehaltene Stempel mit den Zahlen 3. 5, 7, 9, 11 und 13 bedruckt werden. Gleichzeitig erfolgt die Zählung und Zusammenstellung. Die Stimmzettel ohne Stempelung haben aas Gewicht 1. Hierbei find die Wähler, soweit der Platz im Wahllokale reicht, zuzulassen. — Ganz originell, aber schwerlich überzeugend sind folgende Vorschläge des Verfassers: „Die wachsende Bedeutung der Volksvertretungen legt aber noch die andere Pflicht auf. diese Vertretungen auch äußerlich herauszuheben. Im Heer, im Beamtentmm an Ge richtsstelle, in der Kirche, im Stadtrate wird mit Recht dm Aeußcrlichkeiten als nicht unbeachtlichen Imponderabilien große Bedeutung beigeleat. Dasselbe ist für die Landstande zu empfehlen. In Anlehnung an die Amtstracht in anderen Kreisen, an dt« schönen Amtstrachten unserer Vorfahren, wird auch den Land ständen ein äußerliches Abzeichen zu verleihen lein. Da einmal Aeußerlichkeiten behandelt werden, ist noch ein wenig erörterter Umstand zu erwähnen. Tic deutschen Sprachvereine, die schon so viel Gutes geschaffen haben un- viel zur Erhöhung der Würde unserer Muttersprache veiqetrageu haben, möchten einmal das Kauderwelsch in der politischen Parteibczcichming in den Krei» ihrer Arbeit ziehen. Mit „Politik", „Partei" beainnt schon das Undeutsche. Die Parteien selbst fliehen grundsätzlich jedes verständliche deutsche Wort in ihren Namen. Wir haben eine „konservative", eine „nationalliberale", eine „sozialdemokratische", eine „Rrformer"- Partei — keine Silbe deutsch! Cs ist freilich wenig Hoff- nung, aus diesem Zustande herauszukommen, obwohl kurze schöne Worte wie Deutschbund, Sachsenbund, Volksbund, Bauernbund, Mittelstandsbund und andere zur Verfügung stehen." — Im Monat Avril wurden 404 Gemeinde - Mitglieder akS Bürger hiesiger Stadt verpflichtet. Ans die einzelnen Beriifsstände verkeilen sich diese wie folgt: 9 ansässige und 81 un- ansässige Gcwcrbtreibende, 1 beziehentlich 75 GewerbSgehilfe», 13 iliiansäisige Arbeiter, 4 beziehentlich 9 Haudeltrelbende, 1 de ziehentlich 89 Staatsbeamte. 1 beziehentlich 19 Gemetiidebeamte. 19 »»ansässige Lehrer, 1 beztebeuilich 1 Rechtsanwalt, 1 beziehent lich 1 Arzt, 2 beziehentlich 67 Privatbeamte, 3 beziehentlich 8 Pri vatleute, zusammen 23 beziehentlich 381 Personen. Außerdem wurden 4 Bür < :gerinnen verpflichtet. — Von sachverständiger Seit« 'wird nnS aflchrieben: „Ueber den Einfluß der neuen Zoll- und Steuer, besehe auf die Bctriebsverhältniffe unserer sächsischen Groß- vraiicrcien werden hie und La, auch in der Preise, fo irrige An- schaumigen laut, daß es wünschenswert ist, den Sachverhalt einmal auf Grund bestimmter Ziffern darzulegen. Die Brau- steuer betrug in diesen Betrieben bisher für den Doppelzentner Malz 4 Mark, und sie soll nach dem in oritter Lesung ae- nehmigtcn Vorschläge der Kommission auf 10 Mark erhöht werden. Für den Hektoliter Bier ergibt dies — wir sprechen hierbei nur von oen sogenannten schweren Bieren, wie sie in diesen Brauereien vorwiegend hergestellt werden, asto den Lager-, Böhmischen und den nach bayrischer Art gebrauten Münchner und Kulmbacker Biere» — eine Erhöhung der Steuer um 1 Mark 35 Psg., denn aus einem Zentner Malz werden ettva 2,3 Hektoliter Bier gezogen. Zu dieser Mehr- liclastung kommt zweitens die am 1. März d. I. in Kraft ge tretene Erhöhung des Zolles auf Malz und Gerst e. Ter Doppelzentner Gerste bezahlte vorher einen Zoll von 2 Mark, und seit dem gedachten Tage hat er 4 Mark zn entrichten: das Malz zahlte einen Zoll von 3 Mark 60 Mg. und wurde auf 5 Mark 75 Psg. aesteiqert. Diese Mehrbelastung in Gerste und Malz wird in »oller Schwere erst im nächsten Jahre in Erscheinung treten, weil die meisten Brauereien sich vor dem 1. März für das .aufende Jahr gedeckt haben. In Bier um- aesetzt ergibt diese Zollcrhöhung eine Mehrbelastung von 57 Mg. pro Hektoliter. Ohne böhmische und mährische Gerste können d>e,e Betriebe nicht bestehen. Da«vei sind die bisher üblichen Gestu»d»ngen des Zolles in Wegfall gekommen, wo- durch den Brauereien eine erhebliche Mehrausgabe an Zinsen erwächst. Drittens ist zu oeachlen. daß in neuerer Zeit di- Gemeinden fast ausnahmslos dazu verschreiten, die mit großer Belästigung für die Brauereien und die Wirte verbundene O r tsblersteuer eiiiziffiihren. Sie beträgt für den Hekto liter schweren Bieres 65 Psg. und wird meistens von den Brauereien oetraaen. — i^i Polten -usammeu*
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