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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060519028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-19
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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Die l ivalkiae Bruiid- «eile tta. r Iilben» Ai Vka.. Au» liindwmiaeii an» de, Vnvatieiie Zeile L Via : di« 2 waiüar Zeile ans Tert- sc»>c so Plg.. ais ^jnac>a»idl Zeile w Vlo Kn Nummern nach Sonn- lind ZeikrMüru l ivallit? Biundceile M Via., ani Vnnaiikitc «a V,».. Livaiiiuc Zette aus Lciwcclc und als iLmaciUttdl eo Plo. r'iuswaitlo- Aul- traue nur uegc» Vorauddc,adluna. Beleadlälter kosten w ltzfcimire. Fcrulprechcr: »Ir. II und 2096. H-mptgeschäsissiclle: Mnrienstr. SS. Heinrich ksäm 2 kr»r«r Sirs«« 2. Leks Vsiseuksasstrssso. ervsstsr 8pSLi»rzL8eI»2kt kür Aerren . «asüev- u. Lirrübr L»rckSrvkkA; lünitsr-biaor«!,: dlarlr 2.75 bis LS.-. HVnüvIi - 1 ,,/>»;;<> r Ltark 7,00 bis 29.— ' » ^ ' — — — — — —- — — ^ ^ d -d-v IRilxnI»!« j<«r in iiir Ileri ^n iinil Itnnd«»: l oin« n - I«»pz,«»: 14-iik 1,25 bis 4,50. SS n-s« n : Aai-K 1,75 bis 8,25. in-Knv« o» » dlarst 0,80 bis 17,—. »>«t« I r dtarlc 3,90 bis 15,—. « II - loppk'n i Asrk 1,70 bis 12,—. - HV< Mion: blank 1,90 bis 9,—. I ü«to> - iröolt«»: blank ist,— bis 28,—. DiiMtoe - «> ,1on: biark 4,50. 1 Neueste Drahtbcrichte. Hosimchnchten, StaalSbabnen, Städtisches Krematorium, GcrichlSPclhluidlnngcn. Deutsche TAitslll. Stadiveitreicr in London. Schillcrzylins: „Tie Räuber". Berliner Lebe». So»»,ilic»i>. iri.Mail'.»««,. lieueft« DrahtmelduiM» vom 18. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. lVriv.-Tel.j Die B u d g e t ko m m iss i on des Reichstags setzte die Beratung des Gesetzentwurfs Nißler (kons.s über die Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer fort. Auf Antrag Groeber fZentr.) wurde eine Resolution angenom men, wonach das ReichSschatzamt die nötigen Unterlagen schaffen und deshalb die Verhandlung bis zum Herbste vertag! werden soll. — Die Reichslagskommission für die neue Maß- und Gewichtsordnung setzte die Beratung bei den Bestimmungen über die Verstaatlichung der Eichämter fort. Der Antrag des Grafen Bernstorff sWelfe) ans Wiederherstellung der Regierungs-Vorlage wurde schließlich mit tO gegen 9 Stimmen abgelehnt. Vom Anträge Engclen-Mertcn-Bärwinkel wurde der, Satz: „Die Errichtung der Eichämter steht den Landes regierungen zu und erfolgt nach den Landcsgesehen" mit acht gegen zehn Stimmen abgelehnt. Der Satz: „Die Errichtung gemeinschaftlicher Eichbehörden für mehrere Bundesstaaten kann durch Vereinbarung der Landesre,gerungen erfolgen" wurde angenommen. Vom Anträge Birk s^oz.l wurde 'Absatz 1: „Die Eichämter find Stacsts-s oder Gemeinde-Eichämter, die Er richtung der Staats-Eichämter erfolgt durch die Landesregie rungen mit 11 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Der Absatz 2 wurde mit einem Zusätze des Abg. Merten in der Fassung an genommen: „Gemeinden, die zur Zeit des Inkrafttretens dieses Gesetzes ein eigenes Eichamt besitzen, das den Bestimmungen dieses Gesetzes genügt, behalten dieses bei." Ebenso wurde Absatz 3 angenommen: „Die Errichtung gemeinschaftlicher Eichbehorden für mchrerc Gemeinden oder Bundesstaaten bleibt der Vereinbarung zwischen den Gemeinden und Landesregie rungen Vorbehalten." Endlich wurde der Zusatz, den die Kom mission in erster Lesung beschlossen hat, angenommen: „Gemein den, die ein eigenes Eichamt durch Einführung dieses Gesetzes verlieren, soll zur Erleichterung des Ueberganges eine Ver gütung für verlorene Ueberschüsse in der Weise gewährt werden, daß von dem fünfjährigen Durchschnitte dieses lleberschusses ihnen für das erste Jahr ft», für das zweite Jahr fÜD öaA lallte 2/ . r.'.- lls vierte Jahr ft» und für das fünfte Jochr '/, ersetzt werden. Weiterberätüng Montag. Koloniales. Berlin. Wie nunmehr amtlich bestätigt wird, hat sich Morenga mit 7 Mann der Kappolizei gestellt und soll nach Uppinoton gebracht werden. Die aus den kleinen Karrasbergen auSgeorochene Hottentottenbande hat sich, wie zu erwarten stand, in südlicher Richtung nach der unwegsamen Gegend des Großen Kischfluffes gezogen. Die von allen Seiten folgenden Truppen stellten fest, daß am 10. Mai Jolmnnes Ehristian. Morris und ei« dritter Führer namens Nielding bei Nosenbusch am Großen Fischfluss« vereinigt waren. Slusstandsbeweguns. Hannovar. (Priv.-Tel.) Trotz des vorgestrigen Aus- fperrungsbeschlufses des Deutschen Metallindustriellen-Verban- des nehmen die Einigungs-Verhandlungen im hiesigen Metallarbeiter-Konflikt ihren Fortgang. Wie ver lautet, ist bestimmte Hoffnung auf prinzipielle Einigung zwischen Unternehmern und Arbeiterschaft vorhanden. Hamburg. Die bei der Firma Vlohm gestern in den Ausstand getretenen ,360 Schauerleute haben dieÄrbeit heute morgen wieder ausgenommen. Innsbruck. Heute erfolgte die Aussperrung von 6000 Bauarbeitern. Zur Aufrechter^ ' wurde aus dem ganzen Lande her ist alles ruhig. »MMMWMWWMWWWMW^, Znr Lage in Nustland. Petersburg. sPriv.-Tel.j In vorgerückter Nachtstunde hat die Duma die gesamte Aut Wortadresse an den Zaren in allen Punkten unter donnerndem Applaus angenommen. Petersburg. sPriv.-Tel.s Der Präsident und der Vizepräsident der Rcichsdnma sollen heute die Adresse dem Zaren in Peterhvs überreichen. Der Zar hat, wie verlautet, bereits gestern mit mehreren hervorragenden Staatsmännern über die Haltung der Reichsduma konferiert. Peters b u r g.' Der Neichsrat stellte den Adreß» entwurs fertig. Darin heißt cs. der ReichSrat werde in der Ausiührung der Hinweise des Kaisers das Wohlergehen des Vaterlandes zu sichern streben. Der Reichsrat hoffe, daß cs im Verein mit der Duma gelingen werde, das Voll über die unverbrüchliche Wahrung seiner Rechte und Freiheiten auf- zuklären und ist überzeugt, daß die Ausdehnung der Selbst verwaltung einen aufgeklärten Staat zum Ruhme des Herr schers und der Bürger schassen werde. Unauslöschlich stehe der Tag der Erneuerung Rußlands da durch die Initiative des Kaisers. Ter Ncichsrat drückt seine Entrüstung über die fort gesetzten politischen Verbrechen aus und empfiehlt der Groß mut des Kaisers jene politischen Verbrecher, die nicht Leben und Eigentum antasteten. Petersburg. In der gestrigen Ncichsrats- s i tz u n g schloß sich Witte der Ansicht des AdrcßentwiirfeS an. Der ReichSrat müsse mit der Rcichsdnma zusammengehcn. Das allein ermögliche die Durchführung der vom Volke er sehnten Reformen. Ohne Einigkeit seien Reformen undenkbar. Witte ist überzeugt, daß die Amnestie Ruhe schaffen werde, be zweifelt aber, vb sie auch den Haß beseitigen werde, welcher die wahre Ursache der Revolution fei. N»r das Schwinden des Hasses könne die Nevolutionsgewhr beseitigen, wofür Voraus setzung sei die Achtung vor Person und Eigentum, vor Wisscn- fchoft, Gesetzen und Kultur. Vor allem müßten diejenigen mit gutem Beispiel Voranachen, welche die Amnestie fordern. Red ner stimmt der Amnestie zu, aber in Grenzen, welche die Staats- ordnung nicht verletzen. Die Amnestie sei nur für Verführte und Jrrcheleitete, sowie auch für alle, die unschuldig oder mehr als verdient gelitten hätten. Er billige die Amnestie in den vom Adreßentwurf gezogenen Grenzen, werde aber jede Maß- nähme bnämvfcn. welche eine neue Revolution, die das größte Unglück für Rußland sei, Hervorrufen könnte. -Der Reichsrat müsse die Maßnahmen unterstützen, die geeignet seien, die Ord nung ausrecht zu erhalten. Eisenach. iPriv.-Tel.) Grv ich dem Zur Aufrechtcrhciltung der Ruhe Gendarmerie hcrangczogcii. Bis- , ürstKYrill und Ge- mahlin haben nach dem Diebstahle, dessen Opfer sie in einem Pariser Hotel wurden, in Eisenach telegraphisch Zimmer be stellt. Sie werden vorerst einen Besuch am Hofe des Herzogs Eduard in Koburg machen und dann zu längerem Kuraufent halte in Eisenach cintreffen. Rostock. (Priv.-Tels In der A f f ä r e S ch a h ist heute auf Grund der bisherigen Ermittlungen vom Landgericht Rostock das Strafverfahren gegen den Geheimrat Professor Schatz, den Direktor der Frauenklinik, wegen fortgesetzter Unterschlagung und Veruntreuung von Staatseigentum eingeleitet worden. Bremen. Ter Dampfer des Norddeutschen Llohd „Ro o n" ist laut hier cinaeaanacner telegraphischer Meldung aus der Reise von Nagasaki nach Hiogo bei Olinoshima aut Strand geraten. Die Passagiere befinden sich alle wohl. M ünche n. In der K a m m e r d c r A b g e o rd n e t c n führte Fiuanzminister v. Psasi heute zu dem von den Liberalen gestellten Anträge ans, wonach die bäurischen Bundesrais- vertrcter anznweiscn seien, der F a l> r k a r k e » st e u e r die Zu stimmung zu vcisagcin auch er habe lebhafte Bedenken gegen solche Steuern gehabt, aber alle Bedenken müßten vor höberen Zwecken zurücktreien. Afft der Fahrkanensteuer, die ein Teil der ganzen einheitlichen Neichssinanznorlage sei, solle die Reick,s- iinanzrewrm, deren dringende Notwendigkeit heute wohl ein stimmig anerkannt sei. Die Reg, -rung könne deshalb dem An- trage der Liberalen nicht eiiffvrechcn. Er bitte deshalb, den Antrag abzulehiien. Der Vcrkchrsminister v. Fraucndorsscr tritt diesen Ansffihrungen bei, die er durch Widerlegung eincr Ncihe gegen die Steuer vorgebrachter Bedenken unterstützt. Teschen. Bei einem gestern stattgcliaütcn Leichen begängnis bei Tcschen wurden d u r ch V l i tz s ch l a g 13 Per sonen getötet und 20 Personen teilweise schwer verletzt. Pari s. Der „Matin" veröffentlicht eine in der Wohnung des Grafen Beaureg ard beschlagnahmte Photographie, die den Prinzen Victor Napoleon in der Uniiarm eines iranzöstichen Tiuffionsgcncrals mit dem Großlreuz der Ehrenlegion dar stellt. Welchen Zweck diese Photographie hatte, konnte bisher nicht fcstgestcllt werden. Ncwpork. Die „Associated Preß" erfährt aus einer der venezolanischen Regierung nahestehenden Ouelle. Präsi dent Eastro werde am 23. Mai die R e g i e r u n g w i e d c r übernehme», und es werde eine umiassendc allgemeine Amnestie sür politische Gefangene ergehen. Pbilippeville iAlgericnj. Der Marineminister Thomson -brachte bei einem ihm zu Ehren an Bord des Panzerschiffes „Suisrcn" gegebenen Bankest einen Trinkspructz auf das Heer und die Marine aus, in dem er u. a. sagte: Welche Nolle immer die Ereignisse dem französischen Volke zuweise» mögen, so muß doch gerade wegen seiner versöhnenden und sriedenstiftcnden Mission die Fürsorge ffir die nationale Ver teidigung, sür die Armee, den ersten Artikel unseres Programms büdSn. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, 18 Mai. —* Se. Majestät der König traf gestern früh gegen Vs7 Nhr, wie bereits mitaetcilt, zu Pferde von Wachtnitz kommend, in Pirna ein und nahm seinen Weg über Zehista »ach dem Exer zierplatz bei Goes, wo der König dem Exerzieren der bespannten Batterien der 1. Abteilung des 61. Feldartillerie-RcgimentS bei wohnte. Kurz vor der 'Ankunft des Königs waren mit dein Per sonenznge der kommandierende General General der Kavallerie v. Brmzem und der Divisionskommandeur Generalleutnant v. Kirchbach. sowie drei weitere Offiziere auf dem Bahnhofe an- gelanat, wo Wagen der Regimenter znr Fahrt nach den Kasernen bereilstandcn Die Besichtigung der Feldartillerie-Abteilung auf dem Goeser Exerzierplätze, welcher auch der Brigadekoiiimandcnr Herr Generalmajor v. Gcrsdorsf beiwohnte, erfolgte batterieweise. Nach Beendigung der Vorführungen begab sich der Monarch mit seiner Begleitung nach dem Schlosse des Königl. Kammerherrn ?gc. . . in Pirna ein und passierte zu Pferde die Breitcstraße. Grohmann- straßc und Neustraße, nm über Copitz nach Wachwitz zurückzu- kehren. — Gestern nachmittag empfing der König den Königl. Staatsministcr Dr. Rüger in Villa Wachwitz zum Vortrage. — Heute vormittag begab sich der Monarch mit Sr. Königl. Hoheit den, Prinzen Johann Gcorg zu Besichtigungen der Truppen- Kmlst und Wissenschaft. der Königl. Hostheater. llhr.) Montag: ienstag: „Carmen." von Windsor." s*Wochen-Spielplan Opernhaus. Sonntag: „Barsüßcle." C/28 „Hoffmanns Erzählungen. 1V28 Uhr.s Dien i? Uhr.) Mittwoch: „Die lustigen Weiber ff/26 Uhr.) Donnerstag: „Die Bohöme." ffT8 Uhr.) Freiing: „Lohengrin." <7 Uhr.) Sonnabend: „Salome." ff/>6 Ubr.) Male: „Die ZauderslöteT s7 Uhr.) Sonntag: Schiller-Zyklus, 2. Abend: Fiesco zu Genua." ff,l>7 Uhr.) Mon tag: „Die Wildente." s7 Uhr.) Dienstag: „Ernst." ff/„8 Uhr.) Mittwoch: „Die berühmte Frau." ff/>8 Uhr.) Donnerstag: Schiller-Zyklus, 3. Abend: „Kabale und Liebe." l? Uhr.) Frei tag: .Die versunkene Glocke." ff,b8 Uhr.) Sonnabend: „Ernst." (N Uhr.) Sonntag <27.): Schiller-Zyklus, 4. Abend: „Don Carlos." ff/L? Uhr.) Königl. Hosschauspiel. Am Albcrtplatz hat gestern abend der «chiller-Zyklus seinen Anfang genommen, für die Kritik diesmal, da in derNollenbesctznng mit wenigen Ausnahmen alles beim alten geblieben, zwar weniger belangvoll, aber von ihr trotz dem auf das freudigste begrüßt. Denn Schiller und der Früh ling, — daS will gut zueinander stimme», das macht die Herze» weit und weist die Sinne in den Abendstunden duftender Malyerrlich- krtt hinaus über den Jammer des Alltags nach oben. Auch daS Publikum hat dafür das gleiche Empfinden und huldigt immer aufs neue dem größten Sänger seiner nationalen Begeisterung, seines ideellen Freiheitsdranges. Wenn gestern abend die „Räuber" nicht ganz die gleiche Teilnahme wie sonst fanden, io liegt da» wohl vornehmlich daran, daß gerade dieses Stück in der winterlichen Spielzeit öfter — gestern zum sechsten Male — auf dem Svielplane gestanden. In, übrigen ist die Beteiligung für da» besonders ausgrlegte ZykluS-Abonnement erfreulicherweise auch diesmal — der zweite und dritte Rang waren bereits gestern auSverkauft — sehr erheblich, so daß der materielle Gewinn der Veranstaltung außer aller Frage steht. Ob auch der künstlerische, — da- werden die einzelnen Vorstellungen des ZyklnS zu ergeben haben, die ein« Fülle regster, eindringlicher Arbeit bedeuten und schon darum von der Kritik mit einem herzlichen „Glück auf!" fröhlichen Wünschen« für ein glückliches Gelingen nach dem Er« öffnnngSabend begrüßt werden tollen. IV. ff* Einen prächtigen Erfolg, der von der Münchner Presse einstimmig konstatiert wird, hat Miß Maud Fay mit ihrem Auftreten als Margawthe in dem Münchner Hof- und National- thrater errungen. Die .Münch». Neuest. Nachr." schreiben darüber: „Auf der Bühne einer entschiedenen Begabung zu be gegnen. ist jedeSmal eine Freude. Erhöht wird diele Stimmung, wenn es ein neues Talent, ein voranssichilich aussteigendes Gestirn ist, ans das der Blick fällt unv das im vollen Glanze der Jugend lichkeit mit den, tausendeilei an sie geknüpften Erwartungen und Träumen des Idealismus vor »ns tritt. Diese Empfindling hatte man nm Sonimbend beim Debüt von Mand Jay lgedilbet bei Eine Begabung, wie sie vor unseren Opernfcennden. atctch »m vem Porrrnge oer Schmuckarie wurde es klar, daß es sich da um eine Persönlichkeit handle, die. wenn nicht alles trügt, eine „Zukunft" hat." Frl. Professor Orgeni in Dresdens. 6 nicht häufig zu treffen ist, erschien da vo Schon gleich mit dem Vorträge der St ' iß es sich da um eine Persönlichkeit h lleS trügt, eine „Zukunft" hat." 's * Der König von England hat für die dentsche Kunst- usstclluna. die in der nächsten Woche in L 0 » d 0 n eröffnet ird. eine Büste des Deutschen Kaisers aus seiner Sammlung a wird hcrgeliehen. Berliner Leben. L. Berlin. 17. Mai. Jede moderne Großstadt, die für hinreichende Schmuck- Plätze und Bäume in ihren Mauern gesorgt hat, zeigt sich in dieser Jahreszeit stets von ihrer vorteilhaftesten Seite. Berlin macht davon keine Ausnahme, namentlich in diesen un vergleichlich herrlichen Frühlingswochen, die allerdings allmählich ranycren Lüften weichen zu wollen scheinen. Eine Garten stadt, wie so manche andere im lieben Vaterland, ist ja freilich Berlin nicht und wird es nimmer werden. Dazu ist der Grund und Boden viel zu teuer. Selbst um die Erhaltung der wenigen, im Stadtinnern noch vorhandenen Parks mutz oft schwer gekämpft werden, da selbst der Fiskus, soweit er darüber das Versügungsrccht hat. dem Heißhunger nach Boden prosit nicht zu widerstehen vermag. Das belchämendste Beispiel dieser Art bietet gegenwärtig der alte Botanische Garten. Man bat ihn vorläufig gegen eine sehr ansehnliche «Summe an einen Unternehmer verpachtet, der daraus ein Sport-, Spiel- und Ver ^ - wirr konzerte ste.,,. ,, ^ ist, das Eintrittsgeld zu zahlen, insbesondere sür die Kinder der Nachbarschaft, ist dieser herrliche Park bis -ms weiteres per- loven. Sie müssen sehen, wo sie sonst ein bißchen frische Luft können. Inzwischen feilscht der edle Fiskus mit den Berlins und S, schnappen können. Inzwischen feilscht der edle Fiskus mit den Stadtbehörden Berlins und Schonebergs, an dessen Grenze der Botanische Garten liegt, in» nicht gerade erhebender Weise. Er will, um nach seiner bekannten Eigenheit möglichst viel klingende Münze hercnisznschlcigeu, die an den Straßen liegen den kostbaren Terrains an Baulustige meistbietend veräußern. Das innere Stück soll dann als öffentlicher Park erhalten bleiben, aber nicht etum als großmütiges Geschenk des Fiskus an die umwohnende Bevölkerung, sonder» ebenfalls gegen bare Bezahlung. Die Städte Berlin und Schöneberg sollen ihm hierfür etwa 10 Millionen entrichten. Schöneberg hat sich bereits für das schöne Geschäft höflich bedankt und jede Be teiligung daran rundweg abgelchnt. Berlin wird wohl dasselbe tun. Denn der vvn Mietskasernen umgebene, arg verkleinerte ark würde nur noch einen recht problematischen Wert haben, ann wird der Fiskus sein zartes Gewissen beruhigt haben und den ganzen alten herrlichen Garten als Bauland ausschlach- tcn. dlon „lot! Wohl bekomm s. Berlin wäre damit um einen wirklichen, Park im Innern der Stadt ärmer, und wie wenig es davon besitzt, hat ja schon der Spötter Heine vor 100 Jahren entdeckt, als er erzählte, die Berliner Restaurationsgärten würden in jedem Frühjahre in Gestalt etlicher Oleanderbäum« vom Boden ins Freie getragen. Das ist nun zwar echt Heine- sche Uebertreibung, aber doch mit mehr als einem Korn Wahr heit. Namcmlich unter den westlichen Bororten Berlins, die damals freilich wildes, weit obliegendes Land waren, heute jedoch vollständig zu Berlin gehören, gibt es schöne Gartenstädte von nicht geringem Reff. Es ist ein ganzer Kranz, der sich um Berlins äußersten Westen gelagert hat. und in einzelnen Vieser Vororte hat sich bei allen großstädtischen Einrichtungen noch vielfach der ursprüngliche ländliche Charakter erhalten, ja sogar der bäuerliche, nicht nur in Gestalt der unverfälschten Bauern häuser selbst, sondern auch in der gesamten Umgebung dieser Hänschen. Es macht einen seltsamen Eindruck, wenn man neben Allerdings sind sic der alles, nicht nur den Fis " " ' " ' ' sicher auch bald verfallen. . iskus widerstandslos ergreifenden Svekulationswut sicher auch bald verfallen. Ihre Zahl wird immer kleiner und die Verlockung größer, je wert voller hier der Grund und Boden durch die auch infolge der neuen Verkehrsmittel immer näher gerückten Reichshauptstadl wird. Die Lücken um Berlin schließen sich denn auch von Jahr m Jahr mehr. Der Kurfürstendamm zum Beispiel, jener stohe Stroßenzug. der von der Kaffer-Wilhelm-GedächtniSrirchc gerodcswegs in die Kolonie Grunewald führt und den Fürst Bismarck vor mehr als 40 Jahren prophetischen Blickes vorauS- geschaut hat. durch eine königliche Order auch in feinen heutigen
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