Suche löschen...
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060518022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-18
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese» Blatt wird d« Lesen, von Dresden ^ gestellt, während e» die Post.Abonnenten m»d Umgebung am Lage vorher bereit» al» Vvl V-V ^ V v am Morgen in einer Gejamtau-gabc erhalten. verugrgedvdr: ««nikliLbrN» ««» »—»»» b«t »alt» ,wrim»I>«er Zutraouna durch unk« Boten ««de»»« und «or,en», an Sonn- und Montaar« nur einmav sMlaoLI. durch au»t»ärtt,e»om. m'Mon»« » «Ide,, M, »o «. >-k> einmal tan -jultelluna durch die 'polirMk. tolineBelkellaetdi. »nÄu». land mit «nllvrecheiidem Zuichla«. N achdruck aller Nrtüel u. Onalual- Mittellunaen mir mit deutlicher Q u e I l e» a n, a b c t.Dkead. Naclir. "1 Nliätti«. Nacklrilallche Svnorar- „»lvrüche bleiben unberücksichtigt: uuvcrlanate Manulkrlvle werbe« nM auldewabrt. Telearamm-ildrell«: «»chrichte« »re«de«. Anreizen, carlf. Annabme vo» Antündtgung«« dir nachmittags s Ukr Sonn- und fteierlagS nur Nlarlenstrade 3« von >r bla >/,iUbr. Tle llvaltineArund- teile <ca. s Silbern 20 Ptg.. An- tiinbiauiigen aus der Vrwatlelte Zelle 2s Psa.: die 2ipa>iige Zelle aus Teil- leite La Ptg.. als Eingesandt Zeile eo Pi» Zn Slummer» »ach S<tu«. und Feiertage» ! lvallige GrmidnUe so Pia. aus Privalikiie ao Psg.. Livaliige Zeile aus Terlleite und als Eingelandt dv Psg. Auswilrtige Aus- träge nur gegen 8orausdc;ablung. Belegblälter losten w Vscnnige. Fernsprecher: Nr. I» und SOS«. LauptgeschüslSIteve: Marienstr. SS. »t» »sidsteresugtem Htdlrv uock Hopsen lrvrxvstvllt, I(k>liks Kliiilcmii? L^11lSnm11eLL-8b1k«. VorrLtio ü 8tüelc 50 in rissen Lpatlioken, DroMrien unä ksrkiimsrien. — Nr. , 85. Siitiel Drahtberichte. Deutsche vfnachrtchten, Fürstenzug, -tadtvertreter .Fürstenzug, Metallarbeiterbeweguna, Prakt. Aerzte und Zahnärzte, Gcrichtsverhandl. I IO 1 »dsdsL in London Menioiren Tolstois. KuiistgewerbeauSstellung. Unwetter in Prag. I RO» iV»U- Neueste Drahtmelvungen vom 17. Mai. Ausftandsbewegung. Neumünster. Nachdem gestern mit der Aussper- rung der Textilarbeiter begonnen worden war, ist durch Vermittlung des Oberbürgermeisters eine Einigung dahin erzielt worden, das; die Firma Mehrens eine kleine Lohn- .ulage gemährt und die streikenden Weber morgen früh spätestens die Arbeit lviederaufnchmen. Kottbus. Der Arbeitgeberverband der Lausitzer Tuchinduslrie teilt mit das; er über die am I. Mai in »rast getretenen Zugeständnisse keinesfalls hinausgehen und das; ein unbedachtes Vorgehen der Arbeiterschaft aussichtslos sein würde. Hambur g. Wegen Entlassung von 20 Genossen strei - len ZOO Schauerleute der Stauersirma Mohm. In folgedessen ruht der Betrieb der Firma. Paris. Die der Maschinen-Iiidustrie angchörcnden Fa brikanten, welche 17 Syndikate umfassen, hielten eine gemcm- aiiie Versammlung ab, in welcher sie unter Hinweis darauf, das; die gegenwärtige A u 3 st a n d s b ew egu n g keine wirt schaftliche, sondern eine revolutionäre >ei, ihre Beschlüsse erneuerten, die Arbeiter nur unter den früheren Bedingungen anzunehmen, sowie den Acht- und Ncunstundentag abzu lehnen. Ilcberdies wurde beschlossen, einen Arbeit geberverband und eine Kasse zur Bekämpfung der Aus- ilünde zu gründen, zu welcher von dem Verbände jährlich sechs Millionen Francs beigetragen werden sollen. Zur Lage i» Rnkrlanv. Petersburg. Duma. Nach Wiederaufnahme der Ätzung wird die Adretzdcbatte fortgesetzt und die Adresse ichlteßlich in erster Lesung einstimmig angenommen. Petersburg. Die. Duma nahm fast dcbattelos Punkt 2 bis 5 der Adresse an. Eine längere Debatte ent spann sich bei Punkt 6 betreffend die Willkür der Verwaltung über die Frage, ob die Minister dem Kaiser oder der Duma verantwortlich sein sollen. Bei der Spczialbcratung des Adreß- entwurfs entstand eine längere Debatte über zwei Abände- rungöanträge, deren einer die Einfügung der Worte: „Aus Grundlage des allgemeinen Stimmrechts", der andere: „Auf Grundla^ des allgemeinen unbegrenzten Stimmrechts" ver- langte. Beide Anträge wurden abgelehnt. Im Lause der De batte streifte der Abgeordnete Aabolotny die Frage der Ver leihung des politischen Stimmrechts an Frauen, worauf der bäuerliche Abgeordnete Kruglikow erklärte, nach seiner Ansicht müsse die Frau ibre Wirksamkeit auf die Familie beschränken. Die Bäuerinnen selbst wünschten keine politischen Rechte. Petersburg. Neichsduma. Die heutige Sitzung wurde um Ni/, Uhr eröffnet. Die Ädrcßdebatte wurde sortgeietzt. Nachdem Anträge, wonach in der Adresse mit beson derem Nachdruck auf die Willkür der Polizei und die Notwendig- feit der Aufhebung des verstärkten Schutzes hingewiesen werden tollte, abaelebnt worden waren, wurden Punkt 0 und 7 des Aüreßenlwurses, von denen der letztere über die Eigenmächtig keit der Beamten handelt, angenommen. Zu Punkt 8 sind wie der mehrere Anträge gestellt. Im Lause der Sitzung wurde unter den Abgeordneten ein von der Kadettcnpartei eingebrachter Wahlgesetzentwurf verteilt. Petersburg. lPriv.-Tcl.l Man befürchtet den Aus bruch von Unruhen für den Fall, daß die Amnestie nicht ge- währt werden sollte. Die Regierung trisst Vorbereitungen, nm solche eventuell zu unterdrücken. In -Odessa sind sämtliche öffentlichen Gebäude mit Truppen besetzt, andere Truppen wer den in den Baracken bereitgebalten. Tambo w. Der Polizeibeamte Shdanow. der wegen Bc- leiligung an den Mischandlungen der Atlentälerin Marie Spiri- oowna entlassen wurde, wurde aiif der Straße das Opfer eines Revolver-Attentates. Der Mörder wurde verhaltet. Berlin. sPriv.-Tel.i Die B u d g e t k o m m i s s i o n des Reichstags nahm das Mannichastspenfionsgesetz an, ebenso Re- ' Billionen betreffend Ausbildung der Kapitulanten, betreuend Anrechnung eines entsprechenden Teiles der Mililärdienstzeii bei Festsetzung des Besoldungsdienstalters und betreffend Forderung einer Aenderuiig der Zloilbeamtenpensionsgesetze und Reliktcn- aesetzaeduna. Das Schutzlrupvengesetz wurde abgelehnt, nach dem die Bestimmungen des zweiten Teiles dieser Vorlage in die Militärpeusionsgesetze ausgenommen worden find. Hier aus wurde in die Beratung des Antrags Nüßler lkons.s betr. den Entwurf eines Gesetzes über Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer eingetreten. Im Verlause der Beratung er klärte sich der Antragsteller bereit, den Antrag dahin zu fassen, daß Personen des Uulerossiziers- und Mannschastsstandcs des Heeres und der Marine, die >m Feldzug von 1870/71 oder an den von deutschen Bundesstaaten vor 1870 geführte» Kriegen ehren voll teilgenommeu haben. 120 Mark, monatlich vorauszuzahleu, erhalle», wen» sie das 60. Lebensiabr erreicht haben oder ihr Einkommen weniger als 600 Mark beträgt. — Die Reichs- l a g s k o m in i s s i o n siir die Beratung des Antrags Basier- mann zu 8 63 des Handelsgesetzbuches und des Antrags über die Regelung des Dienstverhältnisses der technischen Angestellten, einigle sich über eine Resolution, wonach auch für die technischen Angestellten mit einem Einkommen bis zu 5000 Mark die werbcgerichte zuständig sein sollen, tunlichst unler Errichtung besonderer Abteilungen dieser Gerichte, in denen die Halste der Beifitzer ans technischen Sachverständigen bestehen soll. Weitergehende Anträge von sozialdemokratischer Seite aus Er richtung besonderer Gerichte für die Dienstboten und andere wurden obgelehnt. — Die P e t i t i o n s k o m m i f f i o n des Reichstags beschloh, die Petitionen des Bundes der technischen industriellen Beamten auf Aenderung des Patentqesctzes der Regierung als Material zu überweisen, ebenso eine Petition »m Milderung der Vorschriften über den Verkehr mit bleihal tigen Gesäßen. Rostock. lPrio.-Telf Die Affäre des Direktors der Frauenklinik, Geh. Rats Schatz, -erregt ungeheures Aussehen. Es stellt sich heraus, daß 'Schatz Wirtfchafts- und andere Gegen stände aller Art für seinen Hausstand verwandte, die für Rech- nung der Frauenklinik geliefert worden ivaren. Der Wert dieser Waren ist noch nicht scstgestellt. Man spricht von 200 000 Mark. Schah, der mit seiner Iran verreist ist. beantragte gegen sich die Pisziplinar-Uiitersuchung. Er gab der Mcdizinalkommission an, das; sein Privatocrmögen während der Zeit seiner hiesigen Tätigkeit sich um die Hälfte verringert habe und daß daher von einer absichtlichen Bereicherung nicht die Rede sein könne. 'Paris. Ter M a r i n e m i » i st e r sagte in ei»ckr Rede in Philippcville mit Rücksicht auf die an ihn rm Senat zu rich tende Interpellation über die Einstellung der Rüstungen, Frankreich würde eine große Unklugheit begehen, wenn es dcn Rüstungen Einhalt täte, einmal, weil cs seine Stellung als zweite Seemacht behaupten müsse, und dann, weil alle anderen Mächte ihr Kriegsmaterial,,verbesserten und vermehrten. Paris. Gerüchtweise wird dem „M-atin" aus Philippe- ville gemeldet, daß sich zwei Abteilungen, des Mittelmeer- geschwadcrs anläßlich der Hochzeitsseierlich keilen in Madrid an die spanische Küste begeben werden. Lissabon. Das Ministerium hat seine Ent lassung eingereicht. Wahrscheinlich wird I. Franco oder Ioveral vie Neubildung des Kabinetts übernehmen. London. Wie die „Morning Post" aus Schanghai meldet, ist der britische Kommissar Lockhart von Weihaiwei in Tsingtau cingctroffcn und wird sich von dort nach Tsinanfu be- geben zu Verhandlungen mit dem Gouverneur von Schautung. Gegenstand der Verhandlungen wird die Zurückgabe von Weihaiwei und der Bau einer Eisenbahn von Lsinansu nach dem Iangtsckiang bilden. Rio de Janeiro. Der neucrwählte Präsident erklärte sich mit einer Konversion des Papiergeldes aus der Grundlage eines Wechselkurses »on 15 Cenls für 1000 Reis einverstanden. — Durch den Ausstandauf der Panlistas- Eisen bahn ist der Handel zum Teil lahm gelegt. Man fürchtet, datz der Ausstand sich auf sämtliche Eisenbahnen aus- dchncn werde. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 17. Mai. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh 5 Uhr 30 Min. zu Pserde nach Pirna und wohnte dort den Batterie- Besichtigungen der ersten Abteilung des 64. Feldartillerie-Regi- ments bei, zu denen sich auch der kommandierende General v. Broizem mit mehreren hohen Offizieren eingesunden halte. —* Der in den Juristenkreisen Sachsens bekannte, lange Jahre an der Spitze der Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Bautzen als erster Staatsanwalt mit dem Charakter eines Ober staatsanwalts gestandene Herr Oberstaatsanwalt Gottfried Ernst Richard Petrr, dem cS vergönnt war. fast 20 Jahre im Rube- stande zu verleben, ist, wie bereits kurz erwähnt, am Dienstag in Wasewitz im 84, Älterssahre sanft verschieden. Nach seinem Rück tritt von dem überaus verantwortüchen Staatsanwaltsamte in den 1880er Jahre» widmete er sich als Mitglied der Gymnasial- kviiimission des Gymnasiums in Bautzen 10 Jahre lang den Interessen des höhere» Schulwesens bis zu seinem Wegzuge aus der Lausitz. Als Zeugnisse seiner guten treuen Dienste sprechen die ihm verliehenen Ehrenzeichen: der König!. Sachs. Zivil- oerdienstorden l. Klasse und der Königs. Preuß. Kronen-Ordcn. Die Bestattung des verdienten Mannes erfolgt Freitag, de» 18. d. M„ vormittags 11 Uhr auf dem Johannisfriedhose in Tolkewitz. —* Aus dem Strom von Kundgebungen herzlichster Teil- nähme, die dem Reichskanzler Fürsten Büww aus Anlaß seiner Erkrankung aus allen Kreisen und allen Gegenden der WW zu teil geworden ist, geben die „Grcnzboten" eine Reihe im Wortlaut wieder. Bon den Telegrammen fürstlicher Personen sei hier das des K v n i g s F r i e d r i ch August von Sachsen wiederholt, welches lautete: „Zu Ihrem Geburlsfefte spreche Ich Ihnen Meine herzlichsten Gluck- und SegenswüMche aus. Ich verbinde damit den Wunsch, daß Gottes Güte und Gnade Sre recht bald wieder genesen lassen möchte, damit Sie in alter Frische und Krast Ihr schweres Amt wieder übernehmen können, getragen von dem Vertrauen oller Bundesregierungen und dcr Liebe und Hochachtung aller derer, die cs mit unserem deusichen Vaterlande ehrlich meinen. Friedrich August.", Der Reichs kanzler hat üorigens die Hunderte von Glückwünschen schon olle persönlich beantworten können, gewiß zur Genugtuung oller, die seiner gedacht haben. Zum Schluß bringt das genannte Blatt noch'eine kleine Nachlese von Kundgebungen mehr h umoristis ch e r Art. 'Die Verehrung braucht nicht immer feierlich a-ufzutreten, und sic wird auch erkannt, wenn z,. B. eiuc Würzburger Brauerei 50 Flaschen vom besten Tropfen ihres Kellers, eine Kognakfirma zivci Originalabzügc zur Stärkung schickt, oder wenn die Naturärzte jedes Bekenntnisses ihre Rat schläge und Kuren tzratismms und Ixinoi-is causa, wie ein bio chemischer Apotheker sagt, zur Verfügung stellen. Ich weiß nicht, ob dcr Reichskanzler einen Trchl in den vielen ihm mitgetciltcn Erfahrungen über dem feinen ähnliche Ohnmachtsanfälle ge funden l>cU- Einer dcr Patienten wurde, als er vor zwanzig Jahren >m Aerger einer Wahlversammlung ohnmächtig wurde, dadurch kuriert, daß ihm sofort lauwarmes Salzwasser gereicht tvurdc, „woraus sich Erbrechen einstellte, das die durch Aerger in ocn Magen gelangte Galle wieder mit entfernte". Noch heute ist der Mann frisch und fidel. Bemerkenswert ist. daß auch der ehemalige Präsident Loubct mit einer Erinnerung an einen Fall ousivartele, der in der. Tat dem des Reichskanz lers frappant ähnlich war. Er betrifft den jetzigen Präsidenten dcr sranzösifchen Republik, Herrn Falliöres, der 1883 als Ministerpräsident nach einer Rede im Senat infolge von lleber- cmslrcngung zuscnnmenbrach. Daß er trotzdem heule in blühen der Gesundheit die erste 'Stelle in- Frankreich einnimmt, ist gewiß für viele besorgte Herzen eine beruhigende Parallele, Ob nun dcr Kanzler, wie ein alter Herr ihm vorschlägt, viel Apfelsinen und Aevwl essen, oder die als einziges Rcttuugsmittel empfohlene Hcrzbinde zu tragen sich entschließen wird oder nicht, jeden falls sieht er die Liebe, und auch dem einundsiebzigjährigen „Tierhcilkundigen" hat er cs gewiß nicht übelgenommen, daß Kunst und Wissenschaft. h* Mitteilung ans dem Bureau der K ö n i a l i ch e n Hof- I h e a t c r. Wegen Beurlaubung der Frau Blcibtreu können die nächsten Wiederholungen von Oscar Wildes Komödie „Ernst" im Schatsipielhause erst Dienstag, den 22., und Sonnabend, dcn 20. Mai, stattsinden. f* In Leipzig ist gestern nachmittag der Direktor des 'Museums für Völkerkunde zu Leipzig, Herr Dr. med. Obst, gestorben. Unter der umsichtigen und aewissenhasten 2cilung des anerkannt tüchtigen Gelehrten ist das Leipziger Museum für Völkerkunde zur höchsten Blüte gelangt. Im Jahr« ! 860 ging cs aus kleinsten Anfängen hervor. Als Verein Museum siir Völkerkunde erhielt cS 1873 die Rechte einer juristsichen Person. 1806 wurden die ethnographische», anthropologischen, urgeschichtlichcn und länderkundlichen Sammlungen städtischer Besitz. 1003 wurde die Verwaltung des Museums ebenfalls städtisch. Der Name des Verblichenen ist mit dem Institut aufs innigste verknüpft. Ihm ist cs hauvsicichlich zu verdanken, daß es sich bis zu dieser Höhe entwickelt hat. h* Das M äd ch e ngu um a s i u in in Karlsruhe hat eine weitere staatliche Anerkennung zu verzeichnen. Der Bundes- rat hatte schon im letzten Jahre die Reifezeugnisse des Mädchen gymnasiums als ausreichenden Nachweis der wissenschaftlichen Vorbildung für Aerzte anerkannt. Die beteiligten Bundesregie- rungen haben jetzt im Einverständnisse mit dem Reichskanz- ier vereinbart, daß ferner die Reifezeugnisse für die Prima des Mädchengymnasiums auch als genügender Ausweis schul- wissensclMtlicher Vorbildung für Zahnärzte zu erachten sind. Die Vorsitzenden der zahnärztlichen Kommissionen werden jetzt vom Unterrichtsministcr entsprechend verständigt. h* Morgen werden gleichzeitig in den meisten Kultursprachen — für die deutsche Sprache im Verlage der k. k. Hofbuchhand- luno Moritz PerlcS in Wien — die Memoiren Leo Tolstoi- in Verbindung mit einer groß angelegten Biographie erscheinen. Es ist Tolstoi selbst, von dem der größte Teil diefcr ausführlichen Lebensacschichle stammt. Der Herausgeber — Paul Birukof, ein russischer Literat, der jetzt in der Schweiz seinen Aufenthalt genommen hat — ist von dem Dichter bei feiner Arbeit in jeder Weise unterstützt worden: durch direkte Mitarbeit und dadurch, daß er ihm seine Tagebuch-Auszeichnungen, Erinnerungen, Briese zur Verfügung stellte. -Vor dcr Herausgabe wurde der ganze Text noch von Tolstoi revidiert. Das Buch bildet so eine der interessantesten Erscheinungen dcr Memoiren-Literalur. Der erste Band, der jetzt ausgeaeben wird, reicht von Tolstois erster Kindheit bis zu seiner Verheiratung im Alter von 34 Jahren. Noch aus seiner allerfrühesten Kindbeil bat sich der greise Dichter Erinnerungen bewahrt und gibt sie hier in anmutiger Form wieder. Dann ziehen die Bilder eines ab wechslungsreichen Lebens vorüber: die Jugendzeit in Jasnaja Poljana, die lustig verlebten Studentenjahre u. Kasan, die tolle Offizierszeit, die uns in den Kaukasus und nach Sebastovol mitten in das blutige Getümmel des Krimkriegcs fübrt, die großen Auslandsreise» und das Leben in den Hauptstädten St. Petersburg und Moskau. All das wird nicht in trockener Darstellung erzählt, sondern durch Anführung der unter dem »nmittclbaren Eindrücke der Geschehnisse nicdcrgeschriebcncn Worte des Dichters selbst oder auch derjenigen, die il»n am nächsten standen, beleuchtet. Und als Hintergrund des Ganzen: dcr russsiche Staat, die russische Gesellschaft, das russische Volk, die russischen Zustande — das große Ratfel, das augenblicklich stärker als je alle Welt beschäftigt: in dem interessanten Leben dieses Einen spiegeln sich alle Bezichiingen dieser Umgebung tausendfältig und instruktiv Wider. Die 'Anschaulichkeit der Darstellung wird noch durch viele Illustrationen erhöht. h* Der Trust »er TheaUrtrusts. Aus Ncwnork wird he- richtet: Man wird sich noch erinnern, welche Unannehmlich keiten Sarah Bernhardt bei ihrer letzten Tournee durch die Vereinigten Staaten infolge ihres Konflikts mit dem Theater trust zu erdulden hatte. Sie mußte in einem großen Zelt auf- treten. da ihr keine der ständigen Bühnen zur Verfügung stand. Es hat nun dcn Anschein, als ob sich diese Verhältnisse für die europäischen Schauspieler und auch für die amerikanischen in der nächsten Zukunft noch viel schlimmer gestalten würden. Es soll nämlich ein „Trust der Theatertrusts" begründet werden, der natürlich einen noch viel ärgeren Terrorismus ausübeu könnte, als es bisher möglich war. Gegenwärtig gibt cs drei verschiedene Gesellschaften- di« die Mehrzahl der Bühnenhäuser in den Vereinigten Staate» in Händen haben: Klaw und Erlanger, die Gründer des seit zwei Jahren bestehenden „Theatertrusts". Keith und Albce, die ungefähr 200 Lustspiel häuser besitzen, und Mcyersield, Beck, Kohl und Castle, die über -I der Theater und Singspielhallcn jenseits Chicagos verfügen. Nahezu die Hälfte aller Schauspielhäuser in Nordamerika wer den von diesen drei Gesellschaften „kontrolliert", wie der euphemistische Ausdruck lautet, und diese drei wollen nun einen einzigen Trust mii einem Kapital von 120 Millionen Mark bilden, dessen Endziel cs ist, alle iiordcuucrikanischen Theater unter einer einzigen Leitung zu vereinen. Sie begründen ihr Vorgehen damit, daß die Zahl der Theater, die in den Ver einigten Staaten gebaut werden, so riesengroß ist, daß «s die höchste Zeit wäre, dem Einhalt zu um, wenn die bestehenden Theater überhaupt noch aus ihre Kosten kommen wollen. Allein m Newnork sit die Zahl dcr Schampicl-iMiscr von 40 im Jahre 1805 auf 85, gestiegen. Gelingt diese Trustbildung, so sehen die wenigen Direktoren, die noch außerhalb stehen, wie Conried. Hammerstcin, Gebrüder Schubert uno David Bckasco, und mit ihnen die Schauspieler, trüben Zeiten entgegen. Tritte Deutsche Mmstgewerbe-Ausstelllmg Dresden 1W6. k. Die A u s sl c l l u n g s b o » t c n. „Saure Woche» — irohe Feste", so hieß cs für alle die Künst ler, Architekten, Dekorcneirrc, Maler. Vergolder, Tischler. Zsiiimerlcute und Arbeiter jeder Art, die bis zur Eröffnung der Ausstellung am letzten Sonnabend alle ihre besten Kräfte für ihr Zustandekommen cinsctzen mußten, und die nun diesen Tag sin Verein mit zahlreichen, von f«rn und nah lrerbeigeeilten Gästen und unlcr den Augen der berufenen Rcgierungsoertreter aus ganz Deutschland die Vollendung ihres Werkes festlich be gehen dursten. Frohe Feste werden im Laufe des Sommers zahlreich genug in der Ausstellung begangen werden, und frühe stunden des Kunstgenusses soll dem Publikum, das sich hvffent- lich die nebolenc Gelegenheit zu künstlersichen Anregungen und föidcclicher Ausbildung seines Geschmacks nicht entgehen lassen wird, der üäufigc Besuch der Ausstellung bringen. Freilich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite