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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060516029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-16
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Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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Mittwock,. I«. Mai N»t»« M» Nr. >3» L «l«. . ' Di« Versammlun tzrundzüge et» überließ die M« not- lung spracy diese billigte jieelnoiütig und wendiger Eiuzelhettr» dem Landesausschu.. .. über Mulreruna-au-rüstunaen für sreiwtlltge Feuerwehren ffchrte zunächst zur Feststellung der notwendigen «Stücke und zur Beauftragung deS LandeSauSschnfte» u»it der An schaffung einer Musterkollektion aus den Llkittrln de» Fonds für die Modellsammlung. Diese Musterkollektion soll den Gemeinden bei Gründung neuer freiwilliger Feuerwehren zur Verfügung ge stellt werden, damit zu reiche Anschaffungen vermieden und i» erster Linie praktischen Anforderungen genügt wird. Als tech- niiches Thema stand auf der Tagesordnung die B «rschrau - bungs- und Kuppelungsfrage, wozu Professor Dr. Kellerbauer- Chemnitz einen sehr instruktiven Vortrag hielt. Die Firma Horst Wolfs- Leipzig hatte «ine Kollektion von Feuerlöschaeräten re. au-gestcllt. welcher viel Beachtung geschenkt wurde. Nach beendeter Arbeit fand ein gemeinsames Mittags mahl statt. —*3. Deutsche Kun st gewerbe-Ausstellung Dresden 1906. Tos Programm der ersten Orgel- Matinee, die Herr Alfred sittard am 16. d. M. um l2 Ubr in dem evangelischen Kirchenraum oeranstaltet. enthält Orgelschopsuogen. deren jede als charakteristische Vertreterin eines besonderen Orgelstils Bedeutung hat. I. 2. Bachs ^-moll-Präludium und Fuge, eins der auch durch Klavier transkriptionen bekanntesten und unerreichten Meisterwerke, vertritt das klassische Element. Die dann folgende Suite gothique des jung als gefeierter Organist gestorbenen Elsässers L Äoällmann gilt «IS TypuS neufranzösischer Orgelmusik. Di« Zusammenstellung der vier Sätze der Suite sChoral, Menuet gothique. Priöre L Notre Dame. Toccata! deutet schon auf den Wesensunterschied hin. der zwischen dieser mehr aus Klang wirkung berechneten Kunst und jener des Deutschen Bach besteht. Ten Schluß deS Programms bildet Präludium und Fuge über die Töne 6—0—Tl von Franz Liszt, der auch in seinen Orgelschöpfungen, ans Bach aufbauend, den heutigen deutschen Orgelkomponiiten neue Bahnen gewiesen bat. Ter Eintritts preis zu dieser Veranstaltung beträgt 1 Mk, —* Auf der Pserdeausstellung wursen gestern noch prämiiert: Kla lieber Springer: Lederer I, Nosenseld 1. Schlupp II. — Traberklaste im Wagen: Paul Augustin I, Lederer II. — Nichttraber-Klaise: Schlupp I. Winter II, Roieiifeld II. — Traber unterdem Reiter: Schlupp I, Winter ll. —* Im ersten Ouartale dieses Jahres wurden aus den das Stadtgebiet berührenden Linien der städtischen «Straßenbahnen und aus der Linie Mickten-Aötzjchen- broda insgesamt 21962 844 Personen befördert. Im gleichen Welträume des Vorjahres betrug die Zahl der beförderten Per- wnen 20 585 853: für 1906 ist asio ein Mehr von 1 446 991 Per- jonenbesörderunaen zu verzeichnen. Von insge'aint 46 Betriebs unfällen entstanden 24 durch Zusammenstöße der Straßenbahn wagen mit Fahrzeugen verschiedener Art. Nur in sünf Fällen konnte ein Verschulden des Motorivagenführers sestgeslellt wer den. Sechs Unfälle traten beim Auf- und Abspringen «in. Bei den Unfällen zogen fick 24 Perfvnen Verletzungen zu, und zwar 20 infolge eigenen Verschuldens. Die Verletzungen waren in 16 Fallen leichter, in 8 Fällen schwerer Art, nur eine Ver- letzung nahm einen tödlichen Verlauf. — Die Direktionen der früheren Dresdner und der Deutschen Straßenbahngesellschast haben 25 Jahre lang ihre Veröffentlichungen von allgemeinem Interesse allen Dresdner Tagesblättern gleichzeitig zugehen lassen. Tie j e tz > g e L e > t u n g der st ä d t i > ch c n S t ra ße n - bahn hält das nicht mehr für nötig. Die früheren Direktoren haben das Interesse, welches die gesamte Dresdner Presse an der Verkehrsentwicklung der Anstalten jederzeit genommen hat, anerkannt, jetzt kennt man nur das Amtsblatt, welches ja be kanntlich unter allen Umständen gefügig ist. — In Angelegenheit der Herbeiführung der staatlichen Pennonsoersicherung sür die Privat-Ange- stellten fand vorgestern in Leipzig eine von mehr als 2000 Personen besuchte Versammlung im großen Saale des Zoologischen Gartens statt. Sie wurde eröffnet von Herrn viller. dem Vorsitzenden deS Verbandes Deutscher Handlungs gehilfen. Herr Reichslagsabgeordneter Nacken sZenlrum! sprach über den gegenwärtigen Stand der Pciifionsversicherungs- bewegung. — Herr Reichstagsabgeordneter Patzig-Berlin referierte über das Pensionsversicherungsgesetz in Oesterreich. — Ter Vorsitzende des Hauotausschusscs. Herr vom Orde-Vochum. verlas« folgende Entschließungen: „Tie heute im Zoologischen Karlen zu Leipzig tagende Versammlung von Vertretern und Mitgliedern von Vereinigungen deutscher Prrvat-Angestcllten dankt dem deutschen Reichstage sür sein bisheriges Eintreten zu gunslen einer Prwatoersicherung der deutschen Privat-An- gejtcllten und bittet die Abgeordneten des Reichstages um weitere tatkräftige Förderung der Angelegenheit." Ferner: „Die heute im Zoologischen Garten zu Leipzig tagende Versammlung usw, bittet das Neicbsamt des Innern, die Arbeiten an der in Aussicht gestellten Denkschrift über die Lage der Privat-An- oeslellten nach Möglichkeit beschleunigen zu wollen." — Herr Hitler brachte Ergebenheitstelcgramme an Kaiier und König in Vorschlag, denen unter lautem Beifall zuaestim.nt wurde. — Zustiurmungserkläruuqen wurden darauf abgegeben von Ver tretern aus Stettin. Leipzig, Berlin sDcchnikeroerbaiidl, Chem nitz iVcrband der Fleisch- und Trichincnschauer!, Hamburg. Breslau, Dresden lkath. kaufmännischer Verein „Columbus"!. München. Nürnberg. Breslau usw. — Als letzter Redner sprach Herr Reichstaasabaeordiieter S ch a ck - Hamburg, Er forderte ans. die bisherige Einiakeit auch ferner sestzubalten. In dem Ausschüsse seien vertreten 9 Handiungsgehilsen-Vereiniaunaen mit über 200 000 Mitgliedern, sowie 14 technische Vereinigungen mit 96000 Mitgliedern. >: DaS Problem, eine Einrichtung zu > führ» vermeiduna de» Zusammen- Best h»zuge», ist Gegenstand einer Er-1 Volk —' Man schreckt m>» i treffe» zur zuverkässil stoße» von Eisenvah»zuge», ist Grgenitand einer Er findung. welche den Bureanaffistenten der diesigen Kimtal. Poltzei- direktion Job. Willmersdorf zu« Urheber bat. Bet Anwendung dieser Einrichtung st» Fall« «ne» Zusammenstoß«» von Eisenbahn züge« — Luk- und Jnetnonderfahren — soll nick Inst an Menschenleben, so ganz verhinder» werde». Eisenbahilvenvaltungrn Sache entaearngedracht N einer der vevrutendstrn Ei Beobachtung»sahrt auf der , Wochen, auch steht de» weiteren die Gene! der Probefahrt bevor, der man wohl in nicht nur der Ber auch Materialschaden voll und ffindung ist selten» der König! r va» grüßte Interesse ü» dieser rde». So ist ihm ». a. auch von trwattungen Deutschlands ein« okomotive eine» Schnellzuges gestattet zur Abnahme rit S der Probefahrt bevor, der man wohl in allen Kreisen mit Span nung entgegensetzen darf. Die Erfindung besteht in einem Sig nal, welches nicht nur den sich entgegensahrenven Zügen, sondern auch dem etwa nachfolgenden Zuge durch eine Vorrichtung anzeigt, daß sich in entgegengesetzter vezw. in gleicher Richtung und auf gleichem Gleise ein Zug in einer gewissen Entfernung bewegt. Irgend welche Stromabnahme oder sonstige Abzweigungen von bereits bestehende» Einrichtungen machen sich bei Anbringung der gedachten Vorrichtung nicht nötig, auch sind die derzeitige» signaleinricktungen allenthalben dis auf weiteres betznbehallen. Die neue Vorrichtung dringt ei» Gewirr von Drähten oder Strängen nicht mit sich, sie bildet auch keinerlei Hindernis für die Weichenstellung, ja sie soll sogar bei falscher Werchenstellung den Lokomotivführer aus di« dadurch hervorgeruse»« Gefahr aufmerk sam machen, so daß auch hier aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht besondere Umstände obwalten, irgend welche Schäde rivile,irrte Bogeuschützea-Gesellschast veranstaltete ehren diesjährigen Frühiokrs-Au sf.lua üblichen Städtchen Lob au. Der mit über 150 den fortwährenden Betrieb keineswegs abgenützt, auch erfordert die Beaufsichtigung und Instandhaltung dieser Vorrichtung keiner lei besondere Kosten noch Arbeitskräfte, sie bleibt bei einem event. in Aussicht gestandenen Zusammenstöße vollständig betriebsfähig und wird schließlich durch keinerlei WitterungSverhältnifte irgend wie beeinträchtigt. Die Anschaffungskosten sind geringe. Sollte die ganze Erfindung den gehegten Erwartungen wirklich ent sprechen. so könnte man in der Tat von einer epochemachenden Sache reden, durch welche nicht nur jährlich viele Menschenleben erhalten, sondern auch de» beteiligten Eiienbahnverwaitungen, Staaten und sonstige» Eisenbahlmnternryinungrn beträchtliche Unkosten, welche durch Zusammenstöße erwachsen, erspart bleiben. —* 'Die privilegierte am Sonnlag rhren die!. . , nach dem freundlichen Städtchen Lödau. Ler : Teilnehmern besetzte Extrazug verließ früh 6 Uhr 54 Minuten den Hauptbahnhos und langte 9 Uhr 29 Minuten in Löbau an. Auf dem Löbauer Bahnhose begrüßte die dortigen Stadtkapelle die Dresdner Gäste mit schmetternden Weisen, und auch die Ver treter der Stadtbehörden und der Lödauer Schützengescllschast hatten sich zum Empsana eingefunden. Von zahlreichen Ge bäuden. u. a. auch vom Rathause, wehten Fahnen in den säch sischen, deutschen und Lausitzer Farben, und die Straßen der Stadt waren von dichten NSenschenmassen besetzt, welche die Dresdner Gäste sympathisch begrüßten. Mit klingendem Spiele zogen die Bogenschützen nun zunächst nach dem schönen Kuppcl- und Säulendau des König Alberl-Bades und dann nach dem 450 Meter hohen Lödauer Berge. Der Marsch ging durch die schattigen Lindenalleen des Sregeshoins, in dem sich das Kaller Wilhelm- und das Siegesdenkmal erhöben. Im festlich geschmückten Restaurant zum Honigbrunnen wurde Halt gemacht und das Frühstück eingenommen. Bei den Klängen der Stadt kapelle entwickelte sich hier bald reges gesellschaftliches Leben. Die meisten Teilnehmer statteten dann dem schönen, im Jahre 1854 errichteten gußeisernen Aussichtsturme einen Besuch ab, von dessen oberer Plattform man «inen herrlichen Rundblick über das Lausitzer das Nordböhmische und das Elbsandstein- gebirge dis zum Jser- und Rissengebirge hat. Auch dem schlackenwall, einer altgermcmijchen Opferstätte, wurde ein Be such abgestattet. Aus dem Rückmarsch« wurden sowohl «rm Kaiser Wilhelm-Deirkural, als auch am Siegesdenkmal ein kurzer ' eslaktus abgehalten, Herr Vorsteher, Steinbruchbesrtzer Schulze, nger «tadtrat Weigandt, gedachte der Schönheiten festlich Herr Vorsteher, Lübaus und feiner Umgebung und leerte sein GtaS auf das Wohl des Königs. Herr Staotrcrt Röber-Löbau begrüßte die Dresdner Bogenschützen im Namen der Stadt Löbau und.wid mete der Dresdner Boaenschützenailde sein Glas: der Vorsteher der Löbauer schützengesellichatt, Herr Schlossermeister Kneschke. überbrachte die Grüße derselben und widmete den Dresdner Gästen sein Glas. In gereimten Versen friert« Herr Depu tierter Schlenkrich die Damen. Herr Deputierter Adam gedachte der beiden Vorsteher, Stadtrat Weigandt und Schiffseigner Schulze, des Vergnügiingsvorstandes. Deputierten Schlenkrich und der übrigen Mitglieder des VeranügunaSausschuftes, Herren Satow, Mark und v. Böhme. In humoristischen Versen besang dann noch Herr Lehrer Schlenkrich die Ereignisse des Tages. Abends 8 U»r 50 Minuten erfolgte die Rückfahrt. —* Am 11. Mai beantwortete im Dresdner Lehrer oer e i n Herr Oberlehrer Leuschke vor einer Zuhörerschaft, die kaum der Saal zu saften vermochte, die Frage: „Was er- erwartet die vaterländische Lehrerschaft von der Landessynode?* Von den eingeladenen Mitgliedern der Synode war u. a. Herr Pfarrer Reichel erschienen. Der Redner faßte seine Aus führungen, die ebenso trefflich wie zwingend begründet wurden, in folgende Leitsätze zusammen, die einstimmig von der Ver sammlung angenommen wurden: „'Die vaterländische Lehrer schaft erwartet, daß die 8. evangelisch-lutherische Landessynode ihre Zustimmung erteilen werde: 1. zur vollständigen Durch- hruna der sachmLnnrschen Schulaufsicht, d. ». zur vollständig«» estcttaung der geistliche» Lokaischuiinspeklion in der sächsische» olksschulen: 2. zur Amhebuirg der besonderen Beaufsichtigung de» Religionsunterricht«» durch die voa der Kirche beauftragte» ' Ä« Vbt Geistlichen und 3. zur Einführung einer Schulbibel, sich iveiter aber auch der Hoffnung -in. von der Lande»sM>de wirksam unterstützt »u ^ ^ ' -»'überweisen. Der Antrag fand allseitige Zustimmung. —* Mit beute beginnt in der Elbe die offizielle Bade ei t, di, bi» zum 15. September andauert. Selten hat di« iädesaison unter so günstigen WitterungSbedingungen ihre» An- fang genommen wie diese» Jahr. Die Temperatur in de» vergangenen Wochen war zum größten Teile schon recht sommer lich zu nennen, und darum ist e» nicht zu verwundern, daß in den Privalbadeanstalten aus der Elbe schon seit einiger Zeit lebhafter Badeverkchr herrscht. Bon heute an ist nun aoer auch in den städtischen Badeanstalten der Betrieb eröffnet, u«d die Freibäder iverden bald genug regen Besuch, besonder» von der badelustigen Jugend, zu verzeichnen baden. Hoffentlich halte» diese» Jahr auch die Wasserverhältmss« der Äbe in zufrieden stellender Weis« au». Die Privatbader sind wicher i» der alte» Weise und an den nämlichen Standplätzen wie in frühere» Jahren ausgestellt worden. —* Polizeiberich^ 15. Mai. Bor «i»ige» Lage» fiel oberhalb Anton» ein viersährigeS Mädchen, da» mit ander««! Kindern an der Uferböschung gespielt hatte, in die Elbe und wurde vom Strome sortaetrieben. Der Oberlotse Otto Weber sprang dem Kinde nach, erreichte es schwimmend brachte es glücklich wieder an das Land. Durch sogleich genommene Wiederbelebungsversuche erlangte di« bereits b«v lose Kleine noch einiger Zeit ihre Besinnung wieder und t darauf der herbeigerufenen Mutter übergeben. — Auf Steuermann geborgen und hierauf polizeilu worden. — Bei einem hier zur Haft gebrachten,^« alten Zigarrenarbeiter sind mehrere Schlu! un» vor» bewußt- wurae . . dem! Wasaplatze in Vorstadt Strchlen wurde eine ZiegÄmeisteeS»! Ehefrau von einem sogenannten Gig um ge rissen und am Kopfe erheblich verletzt. Der Geschirrführer, der durch sei»! rücksichtslose» Fahren Len Unfall verschuldet hatte, fuhr im> schärfsten Tenivo davon, wurde aber am FrieLrcch-August^tzlatzc ausacchallen und zur Feststellung seiner Person nach der Bv- zirkswache gebracht. — Die Leiche des am 8. d. M. unterhall» der Marienbrücke an der Ausmündung des Flutkaqal» beim Spielen in di« Elbe gefallenen fünfjährigen Knabe» fft gestern nachmittag in der Nähe von Onkel Tom» Hütte von einem ' ' polizeilich aufgehoben etwa 3b Jahre „ . . . ssel und «in Sack mit alten Kleidungsstücken vorgefunden worden. Er gibt an, die Schlüssel, wahricheintich Abortschlüssel, in Häusern oep Neustadt abgezogen und den Sack mit den alten Sache» au» einem Keller der Neustadt, in welchem er genächtigt Hab«, ge stohlen zu haben. Die Berlustträger werde» ersucht, sich in dev Rriminalabteiiung zu melden. —* Aus der Bauhosstraße wurde gestern- gegen abend et» etwa zehnjähriger, aus der Gambrinusstraß« wohnhafter Knabe durch einen Beinen Friedrichstadter — Billige Fahrgelegenheit nach der Obe- renSchieuse. Seit langem schon ist die ' gelegene Vlumenstadt Sebnrtz als bcauemster den Besuch der Oberen Schleuse bei Hint , . Glanznummer einer Parti« durch die Sächsische Schweiz, bv-r kannt. Dem Eintreten des Gebirgsdereins sür die Sächsisch« Schweiz ist es zu danken, daß vom heutigen Tage a» täglich zweimal von S-ebnih aus eine Ommb-uSfahrt bi» Hinterherms- dors und zurück statffindct. 'Der Fahrpreis aus der ganz«« Strecke beträgt nur 1 Mk.: die Teilstrecken Hertigstvalde und SaupSdorf kosten 40 bezw. 60 Pfg. Die Benutzung dieser nu- aemein hilligen Fahrgelegenheit wird vornehmlich den Be suchern aus der Lausitz und dem benachbarten böhmischen Niederlande zu gute kommen, sie gewährt ober auch der Touristcnwelt Dresdens und des Eivgeländes mancherlei Vor teile. Der Morgen-Omnibus verläßt den Bahnhof Sebnitz früh 9 Uhr im unmittelbaren Anschluß an den 7 Uhr in Dresden. abfahrenden Zug und trifft vormittags 11 Uhr im Erbgericht z« Hinterhermsdors ein. Der Mittags-Omnibus fährt ab Bahn hof Sebnitz 4 Uhr nach Eintreffen des mittags 2 Uhr 17 Min. men Fleischerwagen überfahren und erlitt, an den schwere Verletzungen, die feine Aufüahme ia das> hsiädter Krankeichaus erforderlich machten. von Dresden auÄaufenden ZugeS und trifft in HinterhermSdorß kurz noch 6 Uhr ein. Auch die rückläufigen Verbindungen sind sehr günstig. Die in Hinterhermsdors sErbgericht) mittags 12 Uhr und abends 7HL Uhr abfährenden Wagen kommen >» Sebmtz ->/,2 Uhr bezw. RI Uhr an. sodaß besonders der An schluß an die Dresdner Züge sder letzte verläßt Sebnitz 10 Uhr 5 Min.! gewahrt ist. Wen« schon die Eiien-bahnfahrt nach Sebnitz durch zahlreiche Brücken, Tunnels und dergleichen höchst romantisch ist, so entbehrt auch die Omnibusfahrt über die Dörfer Hertigswalde und Saupsdorf keineswegs der landschaft lichen Reize. Wechselnde Blicke aus die Lausitzer Berge und die Felsen der Sächsischen Schweiz kürzen die Fahrt durch die idyllischen Dörfer. Sehr emvfehenswert ist eine Unterbrechung der Fahrt in Saupsdorf. Don dort kann man den Wftcheberg fauch Schweizerkrone genannt! mit seiner entzückenden Aussicht Grenadierbnrg, .Hochbusch usw.! ein halbtägiges Verweilen iu» Orte lohnen. bekannt. Endlich empfiehlt sich sehr folgende wir in seiner vollendeten Meisterschaft in Deutschland wohl ebenso selten zu sehen bekomme», wie das Verständnis seiner Werke durch ihre häufigen nur skizzenhaften Ausführungen erschwert wird, treffen wir in Honorö Dnumier. Früher fast nur als Karika turist bekannt, wird er eigentlich erst nach der Pariser Zentenar- ousstellung von 1900 als bedeutender Maler gewürdigt, der mit grandioser Vereinfachung des Figürlichen, souveräner Nichtachtung des Nebensächlichen in seine» vcfteii Werken doch ein hinreißend-s Pathos, eine an griinmasfferende Bosheit grenzende Spottlust und ein äußerst delikates Kolorit verbindet. Man sehe sich darauf hin und zwar längere Zeit die herben, fast brutalen Züge des „Malers* an, die lebendige Ausführung der „Spielenden Kinder" mit der fast tyvisch-dramalischeu Geste des Mädchens im Vorder gründe. das beinahe im Stile eines Ostad« gemalte „Bauern- dacchanale" und den langen, schwankenden „Silenszug" mit seiner Fülle weinseliaer, oder besser weintoller Figuren, die ein rötliches, magisches Licht wie vom dionysischen Naß übergossen zeigt. — Als Vorläufer der Schul« von Barbizon kann man schon Georges Michel anseben, dessen im vorderen Zimmer hängende Land schaft bereits den Abstieg von der heroiichen Richtung zur Kunst des Paysage Intime andeutet, wenngleich auch der schwefelfarbene Mittelgrund vor den dunklen Wetterwolken einen Nachklang von pathetischer Landschaftskomposition verrät. In Camille Corots „Lesender Frau* mit ihren trotz aller beanemen Lässigkeit in der Auffassung doch eindrucksvoll wirkenden Linien finden wir eine unverkennbare Anlehnung an Fran'-ois MilletS großzügige Kunst, und in seinem „Retter* bereits einen Vorschimmer des lichten SilbergrauS. dos den klassischen Schöpsungen des Meisters ihre» dauernden Wert verlieben hat. Leuchtend und farbenfroh, ganz der südfranzösischen 'Natur entsprechend, zeigt sich auch die köstliche Palettenkunst einesNarcisso D iaz, sei es. daß sich ver bernstcin- tonige Leib einer halbnackte» Zigeunerin wirksam von dem manniafarbigen Walddoden abhevt. oder Diana in strahlendster Schönheit, von der Schar ihrer Nymphen geleitet, aus dem dunklen WaldeSgrün hrrvortritt. Auch in mehreren geschickt aruppierten Blumenstücken offenbart sich die Farbenfreuoe des Künstlers, die in der glitzernden „Parkszene* seines Landsmännes Adolphe Monticelli eine für unser nordisches Auge befremd lich« Steigerung fast bis zur Buntheit erfahren hat. Daß Dau- bigny und Troyon, der meisterhafte Tiermaler dieser Periode, in der Kollektion fehlen, ist im Interesse des Gesamteindrucks nur zu bedauern. Erfreulicherweise ist dafür Thöodore Rousseau mn so bester vertreten. Mag auch der weiß-fliederfarbene Ton, den daS Sonnenlicht auf dem Eichenlaub hervorzanbert. selten und nickt von jedermann gesehen werden, so bietet andererseits der «Lei-* doch eine solche Fülle wahrster, reinster Natur» stimmung. daß man diese Arbeit als durchaus gelungen gelten lassen darf. Auch das kleine Bild der „Tränke*, vielleicht die Vonludie zu einem größeren dekorativen Gemälde, mit der köst lichen Baumgruppe sin Mittelpunkte, zeigt trotz seiner etwa» spltz- pinsligen Ausführung, die die Zeichnung der Details etwas zu Ungunsten der tonlichen Gesamtwirkuna yervortreten läßt, einen bedeutenden Reichtum von malerisch feinen Einzelheiten. Wer Gustave Cour bet nur aus Reproduktionen seines „Begräbnisses von Oruaiis* oder den „Steinkloviern" unserer Galerie her kennt, wird von den hier nusgeslellten Arbeiten de» Künstlers sehr ent täuscht sein. Sowohl die „Grotte*, von der man eine übrigens noch weniger gelungene Replik in der Retrospektiven sah. wie der in sattem Grün gehaltene „Waldweg* besagen etwas Sonder liches : sie verraten, überdies ziemlich eindruckslos durchaeführt, von der Klaue des Löwen von Omans herzlich wenig. Nachdem wir die ausgestellten Werke der bedeutendsten Meister der Bar bizon-Epoche. deren Namen bereits zu Marksteinen in der Kunst geschichte geworden sind, eingehender gewürdigt haben, können wir uns bei den übrigen mit einer bloßen Erwähnung begnügen. Von Thöodore Cdas > ertau und Thöodore Ribot sehen wir je einen gut ausgesührten Studienkopf. Antoine Chintreuils „Erlen" zeigen das Vorbild guter Corots. Stanislns Lepin » bewährt sich mit leinen .Georginen* als namhafter Blumen- spezialist und Charles IacqueS' Kohlezeichnung der „Heim- kehrendrn Schafe" darf sich ähnlichen Arbeite» MilletS unbedenk lich zur Seite stellen. Alles in allem jedenfalls eine Ausstellung, die selbst dem weitgereisten Kenner noch manches 'Nene und Interessante sagen kann. — Von den beiden Kollektiv-Ausstellun gen im vorderen Zimmer soll da» nächste Mal die Rede lein. ' —ll. f* Der 5. Deutsche Redakteurs»» findet in Braun- schwei a vom 2. brS t. Juni 1906 statt. Der hierfür sest- gewtzten Tagesordnung entnehmen wir folgendes: Sonn abend, den 2. Juni, abends 7 Ubr, findet «ine Besichtigung der „Neuesten Nachrichten" (Verlag H. Lauer! statt. Am Sonn- tag. vormittags 11 Uhr, beginnen di« Beratungen ini „Gilde- hauS": 1. Festsetzung einer Geschäftsordnung für die Nedakteur- tage- 2. lieber Grundsätze der Polemik (Oberstleutnant Dr. jur. Wirft: 2. Welche Gesichtspunkte sind bei der Opern- und Konzertkrilik in der Tagesprefte zu berücksichtigen (Musik- krisiter Tagesprefte zu Obersehrer Dencke-Braunschweia!: Anti. 9 Uyr Fortsetzung der Beratungen rm . 1. Die Peasionsanstall deutscher Journalisten vormittag» Hotel und Schr»! steiler (Chefredakteur Mar Scharre-München!: 2. Redakteur» Verträge (Chefredakteur H. Hauboldj: 3. Wähl de» nächst« Tagungsortes. ß Der diesjährige Delegiertentag de» Verbandes deutscher Journalisten- und Schriftsteller- Vereine findet in Verbindung mit der Generalversamm lung der Penfionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller vom 10. bis 13. Juni in Ha mb u rg statt. DaS Pro tektorat hat der Präsident des Hamburger Senats, Bürger meister Dr. Burchard, übernommen. Den BeratunoStoge«F«L am Sonntag, den 10. Juni, ein zwangloser Begrüßungsaberrd vorangehen, und für Montag ist nach einer offiziellen Be-' grüßung und nach einer Vormittags- und Nachmittags-Sitzung ein gemeinsames Festmahl in Aussicht genommen. Am Diens tag wird der Senat den Delegiertcntag rm Hamburger Rot bause empfangen, und für Mittwoch liegt «in« Einladung der Homburg-Amerika-Linie auf dem Doppelschrauben-Schneil- dampfer „Deutschland" vor. Die Arbeiten diese» dritten Tage» sollen an Bord dieses prächtigen Schiffes erledigt werden. Räch Schluß des Delegiertentage» wird den Teilnehmer» Gelegeil heit geboten, «n Bord des neuen TurbinendampserS „Kaffer" eine Fahrt nach Helgoland und Westerland-Sylt -u unter nehmen. ff Ein neuer russischer Tenor. Oskar Hammer stein. der Konkurrent Cvnrieds in Rewyork, hat sür sein Man hattan Opera-House neben anderen europäischen „Stars" der Geiangskunst auch einen neuen russischen Tenor enMigiert. von dessen Leistungen er sich Los Höchste verspricht. Der große Sänger beißt Alschewski und hat bisher noch nie außer halb Rußlands gesungen: er genießt die besondere Gunst de« Zaren und Hot öfters am kaiserlichen Hofe Arien vorgetragen. Alschewski will zunächst in London m TschaikowSkrS Oper „Eugen, Onegin" auftreten, und wenn er mit dieser Barti« den Erfolg hat, den er erwartet, wird er mich in Relvyork damit debütieren. ES ist Hammerstein nur durch «ine un gewöhnlich hohe Gage gelungen, den Sänger aus seiner ist», lierten, aber glänzenden Stellung in Rußland hervuSzureiße«. Zu den schweren Verlusten an Menschenleben vnd de» ungeheuren Materialschäden, die durch die Katastrovhe in San Francisco herbcigesührt worden sind, kommen noch die unersetz. tichen Verluste, die die Kunst und die Wissenschaft erleiden. Unter diesen Kunstsammlungen war «ine der berühmtesten di« be kannte Geigensammlung des Silberkünig» Macka-^ die schon vor Jahren auf mehrere hunderttausend Mark wurde.
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