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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060516029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-16
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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OK»«» «att wird dm Lesen, von D,e»d« ^ M «d Umgebung a« La» »och« bereit» al» zngestellt. während e» die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. öevlgrgebW: » b.« Mali« Zatm,a»a dar« mrirrr yo»v l«»»»« und »»>vu«. an »M»- und MoiU«««n nur et»m«0 »wt. tzQW. duud au»»trrt«r«om- be^ »Mt »o«s. »ei «i«u«lia« Zukklluna durch dir Loli »MI. >obnev«iulla«ltl. >n> Aus land «U «Nvrechrndem >>jul«laae. N «chdr»< «ü« »rttkrl u. Ortainal- Vtillnlu»,« »nr «U d,u»ii«er Lu«Il«»a»«»b«-<.D««d. Nackr') «MIß». Sia«trd,ii«i Lonorar- Ustlvriit« bleiben «ubrrücksichtiat: «Wpüauate Manullrwtr werden »übt auldewadri. A,l„ra«m-»dresi»: »,»etch»«» »r«»»«u. LGäv Druck und Verlag von LLepsch L Reichardt in Dresden. F?nre>gen.carif. 8»nak>me von Slnkllndlaunae» bis nachmitlaaS 3 Ulir Sonn- uns Aeierta,? nur Marirniiratze 38 von N dis >/,l Ulu: Die livalliueGrund teile lca 8 Silden> M PI».. An kündiaunacn oui de, Privalieite Keile L Piu.i die rivnliiao Keile ani Leri leüe ü» V>3 . nls Euiaeinndt Keile co Ps». In Nummer» „ach Sou», und ^elertagr» livaliiae Grinidteile 3» Pia.. aui Privuliriie »c> Vs^.. Livaliiae Keile aui Leriieiie und als Einaeiaudi so Via. Auswärtige Aus. trage nur geaen BorauSiicrabluna. Beieablüner lvlicn w Pscuiuge. Fernsprecher: Rr. U und Lvltg. HaupiaeschäsiSsrelle: Marienstr. 3S. Vvruiekvlo, Verbupkorn, Verm«88inxvn, V«rx«I<Ivn, Vvr8iidvr» «te. »live MtrlllxvMilMlM I^1l8SH6r' iieiimciiei' Sl'sullunsl? «r. ISS. ßstiiil: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Feuerwehrverband, Pensionsversicheruna der Privatnngestellten schiitzen. Deutsche Städteverlreter in London. SchiUerstistung, MaiaussteU , , . Bogcii- lung i» Richters Kunstsolo». Mittwoch, I«. Mai I'-XXi. Neueste Trahtmcidlinpcn vom 15. Mai. Ausstandsbewegunaen. Zittau. Seit heute früh streiken die hiesigen Zi « merleute und Bauarbeiter. Abgelehnte Lohn- »rderuuA ist der Grund der Arbeitseinstettnna. Mittwocl, früh dürften ach die Maurer dein Streik anschließen. In Reichenau bei Zittau ist auch ein Streik unter den Maurern aus- gebrochen. Stettin. Gestern sind mehrere Malerae Hilfen istck Anstreicher Stettins in den Ausstand getreten. Toulon. Zwischen ausständiaen und arbeitswilligen Maurer» kam es gestern abend zu Raufereien. Die Aus ständigen zerstörten die Mauern mehrerer im Bau befindlicher Schulen und zogen mit roten Svndikatssahncn unter Absingen revolutionärer Lieder durch die Stadt. Die Gendarmerie ver haftete 16 Ruhestörer und nahm ihnen 4 Jahnen weg. Der Präsekt «ab jedoch die Jahnen dem Syndikar zurück. Aur Lage in Rustland. Petersburg. Ter „Nowcste Wreinja" zufolge hat sich der Ministerrat für die Möglichkeit der Gewährung einer Amnestie ausgesprochen, hat aber die Frage über deren Um fang offen gelassen. — Nach demselben Blatte soll auch im Ministerrat die Auslösung der Reichsduma wegen ihres oppositionellen Charakters zur Sprache gekommen sein. Die Auslösung sei jedoch nicht für wünschenswert, sondern im Gegen- teil für g os äh rl ich erklärt worden. Petersburg. Als mutmaßlicher Mörder des Vize admirals Kusmitsch ist eine Person verhaftet worden, die sich PaSkewftjch nennt und angibt. Student der hiesigen Universi tät zu sein. TarizSn. Eine etwa 4000 Köpfe starke Volksmenge, die sich gestern abend infolge eines Streites zwischen einer die Etrsve durchziehenden Truppe und Kosaken angeiammelt hatte, verlangte die Entfernung der Kosaken, worauf sie ruhig aus- einandergehen wollte. Als die Menge aus dieser Forderung de- harrte, ließ der Polizeimeister die Kosaken feuern. Hierbei wür ben 8 Personen verwundet, eine davon tödlich. Metz. Der Kaiser begab sich heute früh bald nach 31/2 Uhr rm Automobil nach der Veste „Kaiserin" und stieg dort «t Pferde. Die in Metz versammelte Generalität hatte sich ÄenfallS dort «ingefunden. Es begann eine gröbere Hebung, Budapest. Aus Wien wurde hierher gemeldet, Kaiser Wilhelm würde am 7. Juni hier erntreffen, um der Ent hüllung deS Denkmals des Mitbegründers des 'Dreibundes, Grafen Julius Andraffy, beizuwohnen. Eine der Regierung nahestehende Korrespondenz bestreitet wohl diese Nachricht, weil die Denkmalsenthüllung erst im Herbst statttinden wird, gibt ^0^^ die Möglichkeit der Hierherkunft Kaiser Wilhelms im Paris. DaS schon seit der Niederlage der blockseindlichcn Parteien verbreitete Gerücht, datz D 0 umer sich nicht mehr «a di« Präsidentschastder Kammer bewerben werde, da seine Kandidatur ohnehin aussichtslos sei, wird bestätigt. E» wird jedoch lhinzugesügt, dah dieser Entschluß, den Doumer schon vor einiger Zeit seinen Freunden mitgeteilt habe, keines- Wegs durch das Wahlergebnis vom 6. Mai veranlaßt sei. Paris. Der „Gaulors" will wissen, daß der kürzlich zum Senator gewählte Generalresident von Tunis Pich 0 n diesen Posten amgeben will. Ms Nachfolger wird der frühere Finanz- mwister Merlou genannt. Rewvork. Präsident Roosevelt hat bei dem Tode va« KarlSchurz ein Beileidstelegramm gesandt, das damit schließt, die Dienste von Karl Schurz in Krieg nnd Frieden würden nickt vergessen werden, solange die Geschichte der RepnÄik bestehe. OertlicheS nnd Sächsisches. Dresden, 15 Mat. —* Se. Majestät der König empfing heute im Nesidcnz- scl,lasse die Herren 'Staatsminister und die Tcpnrtcmcütschels der König!. Hofstaaten zum Vorlragc. Von nächsten Freilag, den 18. d. M.. abends ab gedenkt der Monarch am einige Tage Aufenthalt im König!. Schlosse Sibpllenort zu nehmen. —* Der Fürst zur Lippe besuchte gestern nachmittag den Prinzen Johann Georg und fuhr dann bei den Herren Staatsmiinslern Dr. Rüger und Dr. Gras von Hohenthal und Bergen vor. An der gestern nachmittag 6 Uhr zu Ehren des Fürsten zur Lippe im Residenzschlosse slatlqefundcnc» königliche» Tafel nahmen der König mit seinem füriüichen Gaste. Prinz Johann Georg, Prinzessin Mathilde und Herzog Karl Borwill zu Mecllenburg-Strelib mit den Damen und Herren der Hof- und Militärstaaten und des Ehrendienstes teil. Mit Einladungen N dieser Tosel waren ferner ausgezeichnet worden: die Herren cstaatsminister Dr. Otto, v. Schlicken und Dr. Gras von Hohen- thal und Bergen, der kommandierende General v. Broizem und der Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz. Geh. Rat v. Baumann. Generaldirektor der Staatseisenbahnen von Äirchbach, Krcishauptmann Dr. Rumpelt. Polizeipräsident Koellig und Geh. Legationsrat v. Stieglitz. Die mit Kunst- schätzen der Königl. Hossilbcrkammer ausgestaltete und mit einem herrlichen Blumenflor geschnückte Tafel zählte 44 Gedecke und war im Bankettsaale ausgestellt. Fürst Leopold faß in der Mitte der Tafel zwischen dem König und der Prinzessin Mathilde: Prinz Johann Georg schloß sich dem König und .Herzog Karl Borwin der Prinzessin Mathilde an. Bei der Tafel brachte K ö n i g F r i c d r 1 ch A ug u st solgenden Trinkspruch aus: .. Ew. Durchlaucht heiße ich herzlich heute hier willkommen, um so mehr, als der heutige Besuch mir den Beweis liefert, daß Sie gewillt sind, mit uns anderen deutschen Bundessürsten in ein möglichst enges freundschaftliches Verhältnis zu treten. Sind unsere Länder auch verschieden an Lage und Bsvölkerung, io vereint unS doch bei unseren Zusammenkünften ein Herr- liches. erhebendes Gefühl, das der gemeinsamen Interessen und das der Liebe und Einigkeit gegenüber unserem großen deutschen Vaterlande. „All« für einen und einer für alle", das soll unser Wahlspruch sein und bleiben immerdar. Dann sind wir in der Lage, am besten für das Wohl unserer Länder und auch für das Heil und den Segen unseres deutschen Vaterlandes zu arbeiten. Die OKsühle des Tankes für den heutigen Besuch und der Liebe und Verehrung sür einen teuren Bundesgenossen bitte ich in die Worte zusammensassen zu dürfen: Se. Durchlaucht der Fürst zur Lippe, er lebe hock,, hoch, hoch!" Unmittelbar darauf erwiderte Fürst Leopold fol gendes: .Kure Majestät bitte ich sür die so überaus gnädigen Worte und sür die so gütige Ausnahme, die ich hier geninden, meinen tiefempfundenen Dank aussprechen zu dürfen. Es war mir ein Herzenswunsch, Euerer Majestät meine Aufwartung zu machen und damit meine ganz besondere Verehrung gegen Euere Ma jestät und Euerer Maicstät hohes Haus zu bezeigen. Was wir Euerer Majestät hohem Hause verdanken, und insbesondere der erhabenen Person des hochscligcn Königs Albert, das stobt mit ehernen Lettern für ewige Zeiten in der Geschichte meines Hauses und meines Landes verzeichnet. Wie das mein Heimgegangener Vater allezeit in dankbarstem Herzen bewahrt hat, so gilt cs heute auch sür mich. Euerer Mmestät dafür von neuem persönlich, zu gleich im Namen meines Hauses und meines Landes die tiefste Dankbarkeit zu bekunden. Mit dem Wunsche, daß Euere Ma jestät die freundschaftlichen Beziehungen meinem Hanse und meinem Lande auch fernerhin erhalten wollen, bitte ich. mein Glas erheben zu dürfen aus das Wobl Euerer Majestät und Euerer Majestät hohen Harnes. Se. Majestät der König und das ganze königliche Haus lebe hoch. doch, hoch!" Zu beiden Toasten bliesen die Königl. Hoftrompetcr drei- malige Fanfaren. Der Tosel folgte ein Cercle im großen Ball saale. — Heute vormittag 8s4 Uhr verließ der Fürst zur Lippe bas Rosidenzschloß und begab sich zum Frühstück zum Prinzen Johann Georg. Hier tras auch der König, von Villa Wachmist kommend, ein, um sich von seinem fürstlichen,Gaste, der Herne vormittags 9 Uhr 23 Minuten TrcSden vom Hauptbahnhvs auS wieder verließ, zu verabschieden. Prinz Johann Georg gab dem Fürste» das Geleite ngcli dem Hciuvibghiihosc. — Landesverband sächsischer Feuerwehren. Eine für daS sächsische Feueilöschwesc», i»Sdeso»dere sür die freiwilligen Feuer wehren des Landes wichtige Versammlung fand am Sonntag hier im „Hotel Hocrihsch" statt. Es »ahmen ociran teil die Mitglieder des Landesnnsschiisses und die Vorsitzenden der Bezirks- »nd Kreisverbände des unter dem Ploteklorctte Sr. Maiestät des Königs Friedrich Angnst stehenden Landesverbandes sächsischer Feuer wehren. dem fast lämilichc freiwillige Feuerwehren Snchsens an gehören. Herr Branddirektor W e i g n 11 d t - Chemnitz erösfnete die Sitzung mit begrüßenden Worten »nd sprach die Zuversicht aus. daß die Entschließungen der neu ins Leben tretenden Per sgmmllingeii linier alle» Umstände» zur Forderung des sächsischen Fe»cr>vch»vescns beitragen werden. Zunächst erledigte die Ver sammlung Steuer- und Tiplomsache», besprach de» Modus der sceiwilligen Sgmmlungcii für Kameraden und nahm sodann eine Anregung des Vorsitzende» entgegen, wonach im Interesse der Wahrung der Würde der Fe » erw e h re » der Ausfüh rung von Theaterstücken und dem Vortrag von Couplets und Svwszeiie», i» denen das Feiicrwehrwcstn in oft recht alberner Weise verulkt wird, entgegcngewirkt werde» soll, und zwar in erster Linie bei Festlichkeiten und Vergnügungen der Feuerwehren. Die Anregung fand allgemeine Zustimmung, wie man überhaupt der Meinung war, daß alle nicht zum Fencrwehrdienst gehörigen Veranstaltungen, wie die manchmal noch vorkonnnenden Kriegs Märsche, Biwak mit Abkochen, von den Feuerwehren unterlaste» werden sollen. Aus dem Dnicksacbenverlag des Landesverbandes wird der König A l b e r t - Fe »e rw e h r st i s tu n g ein Be trag von 800 Mk. in diesem Jahre znfließea. Den wichtigsten Beratnngsgegensland bildete die Förderung des säch sischen Feuerlöschwesens. Branddirektor Weigandt- Chemnitz erstattete hierzu Bericht, woraus zu entnehmen war, daß die weitere Fördermig des Feuerlöschwesens trotz des bisheri gen höchst segensreichen Wirkens der Feuerwehren Sachsens eine unbedingte Notwendigkeit ist, der nicht nur mit Heranziehung erhöhter Geldmittel lStaatsbeihilfe und Verbandssleuern) Rech nung getragen werden soll, sondern auch durch eine wesentlich gesteigerte Tätigkeit des Landesansschusses sächsischer Feuerwehren nnd der Vorsitzenden bezw. der Anslchistse der Bezirks- nndKreis- fencrwehrbcrbände. Tie fördernde Tätigkeit soll sich erstrecken aus die dem Landesverbände anaehvrigen Wehren und auf die säch sischen Psllclstseneiwchrcn. Was die Vcrdandswehren unlangt, so sind zunächst vorgesehen: 1. eine weitere schnlgemäße Ausbildung durch Einführung eines Jahrcsmiinmums von 12 Hebungen mit Kontrolle, nicht zu vielen Dnllübnngen nnd einer größeren Be rücksichtigung des praktischen Branddienstes, 2. die Vornahme von Inspektionen nach bestimmter Regel in sachgemäßer Weise und 3. wiederkehrende Führerkurse in allen lutterverbändcn des Landesverbandes im Interesse einer gleichmäßigen Ausbildung und Beurteilung. Weiter tollen erngefübrt werden fnchtechnischc Kurse nur für Haiipllcnte und deren Stellvertreter bei Vergütung der notwendige,, Auslagen an zwei oder drei Sonntage» in vier bis sechs verschiedenen Orten des Landes und zwar vvr allem mit taktischen Hebungen und ferner mit kurzen Vorträgen über Geräte kttndr »nd gesetzliche Bestimmungen, Besprechungen von Brand- dienstersahrunge». Vorfichrnng von praktische» Neuheiten nsw. Das Feneiwehr-Samanletwescn soll verbandsseitig einheillich gestaltet, die Samgrilerkursc sollen nur durch Aerztr erteilt und Kursrepetitionen abgcl,allen werden. Schließlich ist »och die fortgesetzte Agitation der Verbandsansschüsse zur Neugründnng freiwilliger Jcnerwehren mit Erstattung der entstehenden Kosten für Besuche und erste Unterweisungen durch die LandeSverbands- kasse, sowie die Ersliebiiug der Ciuhelt der Uniform »nd Aus rüstung bei neu zu gründenden freiwilligen Feuerwehren in Aus sicht genommen. Die Förderung des sächsischen Pslichtfeuerwel, rwesens soll erfolgen durch Elinvirlimg auf dir Gemcindevorstände ini Interesse der Vermehrung der Ucbnngen ans mindestens 4 im Jahre, durch Unterricht der Spritzennieister nnd Führer über Schulung der Mannschaften nnd Kunst «uv Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königl, Hof theat« r. Im Opernhause werden Freitag, den 13. Mai, Richard WasiirerS „Meistersinger von Nürnberg" gUebe». Die Besetzung ist liste folgende: Eva: Frl. Serbe 1 Dkgdale»«: FA. v. Cb-avanne: Stoizrng: Hr. Bnrrcan: Sachs: Hr. Scheldemantel: Beckmesser: Hr. Erwin: Pogner: Hr. Plaichke: David: Hr. Rüdiger: Kothner: Hr. Höpsl. — Sonn tag. den 20. Mai. geht Heubergers „Barfüßele" mit Herr» Burrian und Frau Nast in den Hauplpartien in Szene. 1° Die Deutsch« Schillerstiftuna hat soeben ihren 48. Jahresbericht erscheinen lassen, der vor allem durch die Mitteilungen über die Jahrhundertfeier am 9. Mai lilOü von besonderer Bedeutung M. Es wird in ihm über die eindrucks volle Gchiller-Feier in Weimar berichtet, bei der der Vorstand ins- besovdere im Namen des Brrwaltungsrats und aller Vorstände der Aweigstistunaen den damals anwesenden Vertreterinnen des „Schillewerbandes deutscher Frauen^ tiefempfundenen Dank ans- aenatztzten Posten znsammenbrächten, seien genannt? Die Kölner Zwrigsliftuna 4000 Mark, eine Hallesche Studenten-Auffilbrung rraab 1600 Mark, Fräulein von BosanowSka-Weimar 3Ü0 Marl Unv. Fenier stiftete die Co ttasche Buchhandlung 1000 Ereoiplare von Schillers Gedichten zur Verteilung. Wilhelmine Seebach slßte . das hochherzige Legat von 15000 Mark auS. Zu Ehren mitglieder» wurden anläßlich der Schillerfeier ernannt: Alexander uhwurm als Ureniel Schiller-, Professor itzender der Berliner und Ludwig Lobmeyr. Zweigstiftling. Frau Frida Brasch-Leipzlg LchillerverbandeS deutscher Frauen". Letz- gletchzeittg durch eine Ehrengabe von 2000 Mark auS- während ein« solche von l» 100 Mark den Dichtern _ .Falke i« Hamburg. Ferdinand Saar in Wien, Isolde »«» tzr Floren,, ferner 500 Mark Karl Söhle in A "<den ziigesprochen wurden. Von Neugründunge» ist besonders di« vo» Zürich zu erwähnen, woselbst ein« Zweigstiftuna durch staat» ««- »Yd dStzate Beiträge emrügiicht wurde Zu Zuwendungen verdienen die des Großherzogs von Sachsen, des Deutschen Kaisers, des Kaisers von Oesterreich und des Großherzogs von Hessen Beachtung. Besonders rühmend wird die regelmäßige Uebeiweisiing eines Prozentsatzes der Einnahme von der Auf führung Schlllrrscher Dramen an die Stiftung von leiten des Großhrrzogllch weimcinschen Hoflheatcrs, des Berliner Schiller- Theaters und des Bromberger Stadttheaters, denen sich seit 1905 auch das Kölner Stadttbeater lliiter der Direktion Martersteig zugesellt hat, erwähnt. Die Gesamtsumme der Aiisgabe betrug 6« >720 Mark; davon entfielen 15 270 Mark auf lebenslängliche Pensionen an verdienstvolle Schriftsteller oder deren Hinter bliebene, 27 500 Mark aus vorübegeheiide Pensionen »nd 17950 Mark auf einmnlige Bewilligungen. Mit den Leistungen der Zwcigstiftungen ergibt sich eine Gesamtleistung der Deiilschen Schiller-Stiftung im Jahre 1905 von 88569 Mark 14 Pfennigen. Der Verwaltiiiwsrat besteht gegenwärtig aus den Herren: Staatsminister Dr. Rothe-Weimar, Geh. .Hoftat von Bojanowski- Weiniar, Dr. Paul Hepse-München. Professor Dr. Richard Weltrich-Dresden, Geh. Hofrat Professor Dr. Adolf Stern, Dresden, Professor Dr. Karl Frenzel-Berlin. Pro fessor Dr. Hubert Claasen-Mannheim, Ludwig Lobnieyr-Äicn und Dr. Hans Hoffniann-Wcimar. An Zweigstistiiiigen hat die Stiftung?4, lebende Ehrenmitglieder 18. Vorort ist und bleibt Weimar. f* Di« Mai. AuSfteIl u'« g in Emil Richters Kunstsalon (Präger Straßei bringt als besondere Attraktion eine Kollektion älterer französischer Gemälde, die aus der rübinlichst bekannten Sammlung von Otto Ackermann-Paris herrührt und sich aus ihrer Tournee durch Deutschland über München jetzt auch nach Dresden gelangt sind. Die Auswahl bietet im ganzen und großen ein übersichtliches, wenngleich keineswegs erschöpfendes Bild der französischen Kunst im zweite» Drittel des vorigen Jahrhunderts, von einer Epoche, dir trotz ihrer Bedeutsamkeit leider in unserer Königl. Gemäldegalerie mit wenigen Ausnahmen nur geringe Berücksichtigung hat finden könne» und vo» der man auch, abge sehen von der letzten Courbet-AuSstellung bei Emst Arnold, seit der retrospektiven Abteilung der Großen Kunstausstellung 1904 kaum irgendwie bemerkenswertere Proben in den Dresdner Aus stellungen gesehen hat. Gehört auch die Mehrzahl von den augenblicklia» bei Richter ausgestellten Bilder» hauptsächlich der französischen Romantik »nd der Schule von Barbizon an, so finden sich doch in der Kollektion naturgemäß vereinzelte Schöp fungen, die als Nachklänge früherer Zeit, als Hinweise auf spätere Tage gelten können. So erkennt man in Eugane Delacroix' „Parklzene" niit Leichtigkeit einen znm Watteau-Stile abgeblaßten Nachfahren Rubensscher Liebesgärten, während aus Theodore Gort en ul ts „Römer" die dem Antwerpen«» Großmeister eigene Freude an der Fülle der Formen und dem saftigen Inkarnat noch unver mittelter zu uns spricht, ja in James Tiss 0 tS erst 1865 ge malter „Kahnsadrt" bereits Andeutungen der Kunst eines Edouard Manet entgegentretrn. Um nur niit kurze» Worten auf einzelne einzugehen, zeigt sich Göriea ult als der älteste der hier ver trctenen Romaittiker mit einem virtuos heransgeholten jugend- lichen Selbstbildnis, das in der klassischen Ausfühmng des über dies hervorragend charakteristischen, edel geformten Kopfes als ganz vorzüglich geglückt angesprochen werden darf. Daneben erzielt der Negerkopf in der unpermittellen Zusammenstimmnng des kaffeebraunen Gesichtes mit dem kräftigen, goldbordierten Rot der Jacke eine überaus effektvolle koloristische Wirkung. Da die im Katalrw noch ansgcführte „Verrückte", eine jener zehn Studien aus der Pariser „Salpetrü're", bereits in München ihren Käufer gesunden hat. bleibt »ns lediglich noch die i» ihrer Art gut ge malte „Ordonnanz" zu registrieren, die allerdings für das vor drei Jahren von den, Künstler hier ausgestellte Schlachtenbild mit einer Artillerie-Attacke nur einen schwachen Ersatz bieten kann. Weniger gut. seiner geschichtlichen Bedeutung kaum entsprechend, ist Delacroix vertrete», der als der Gipfelpunkt der franzö sischen Romantik gilt. Go brav auch die Auferstehung des Laza rus von dem Michelangelo-Schüler Sebastiano del Pimbo kopiert sein mag — das Original ist uns nicht bekannt —. so läßt uns icdenfalls die Vision des gesteinigten Stephanus heute verhältnis mäßig recht kühl. Eber vermag man da schon die Leidenschaftlich keit seines Patlws nnd die Energie seines Farbenvortrags aus der „Allegorischen Szene" erkennen, die inmitten wilder Gebirgsöde »wei von blutgierigen Löwen umschlichene Männer zeigt. Die trotz ihrer Kleinheit der koloristischen Reize nicht bare „Quellen- npniphe" bedeutet logar einen beträchtlichen Fortschritt gegenüber der akademischen Noblesse von Ingres' bekanmem Gemälde, was in gleicher Weise von der mit freudiger Ausgelassenheit in daS kühle Naß springenden.Badenden" gilt. Eineu Künstler, den
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