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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060516011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-16
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
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An- ltiudiaunacu auf Ser Drivalieile Zeile L P«a : die Livnliiae geile aulLert- lcile so Pia. als Eiuaeiaudt Zeile bv Pia. Ä» Nummein «ach Eaau- und Heieriaacu i lvaliiae Grundzeile 30 Pia. aui Prwalieüe ->o Psg., Llualiiac Zeile nui Leriielie und »IL lliiiaciaudl »a Pia. Auswärtig Auf. ttiiae iiMr gcaeu Poiausdezadlu»^ lbeleavlaller koliru io Piouüae. Fernsprecher« Sir. U und 2098. LmiplaelchSstsslelle: Marieuslr. LS. ÜrÜiato» l»»8«rl VorLÜ^lictikte l^uitlilüLe» su t>»t-rikpr«:i»eo io »ck^v»rr e6er rotk Qummi, ^ »uek in tt»nt un6 tt»ns ^uwmirt. u»e/ /Ladutt. Lu«»»'' ireinksrdt I^eupolt. Oresäen-^., >Verriner«rr. »5 ^ Leiusts u. mlläostö aUsi loilstts- --- --- Lsiköü! Looliköm xaiküiniöi't. lillffsn in 8.11. emsolil. KösedMeii. fesll.vMmM 1»r«»«!«», Ittiuiik I«I»u>u»»r. Ovlldcli - u,«!0likrn. lunlllut «rdtvn Ii!»o,;v8. Mil- II. siK Iiiiile«', -l!di!l''/.i'iiee. livprirnNuvu von LUd>v.'iirl8 ^vldvn /uriieic. u. tnintco. IM IÄAI » ^ käaikur LarrspsrUI, ^^^m!'''im^i2 »^MVRAMAW^ W MMR UU v »IIl IlIGGl ^»flriscliun" ein» ttluU'S unel gor 8ültz-, rrnffonetnu gdimeeleonli. Kiel,er virliviig una kr-unnUort unscliLgliek klneetis 1 die., vsrktLrkt I,2tt LLIe. Rr. ISS. SM,.- Zalonioniz-Hpoifteke. IZ n lg di IZ lg X - s>«euiuurltt ^«a. Diriistbvtenfmlie At'schluh de» SrnatSdahnen. Elnentasel. Kirchen- und Pnstorcil-Konfrrenz, Buchhändlerverein, Gerichlsverhn»dlu»aen. Kntlivlikentaa, Kurl Schurz f, Pres. Mine Curie. ur.Mni nn>«. Zur Tienstlwtc»fra«ie. Der Bunddeutsch er^ranenvereineiuDreS. den Hot in einer an den Reichstag gerichteten Petition die verböndetcn Regierungen ersucht, dem Reichstage bis zur nach- sten Session einen Gcsehentluurf vorzuiegen, der die Rechts verhältnisse der in die häusliche Gemeinschaft ausgenommenen Dienstverpflichteten einer reichsrechtlichen Regelung unterzieht. Seitens der Antragsteller sind zu den einschlägigen Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches und der Reichsgewerbeordnung. welche auf den Di e n st v er t r a g zwischen Dienstberechtigten und den in die häusliche Gemeinschaft ausgenommenen Dienst verpflichteten Anwendung finden, mehrere Acnderungen bezw. neue Vorschriften in Vorschlag gebracht. Zunächst soll § 614 des bürgerlichen Gesetzbuches dahin ergänzt werden: „Der Lohn ist nach der Leistung der Dienste und, wenn er nach Zeitabschnitten bemessen ist, nach dem Ablauf der einzelnen Zeitabschnitte zu entrichten. Isst der Lohn nach längeren Zeit abschnitten als nach Vierteljahren bemessen, so ist er in viertel jährlichen Raten zu entrichten." - Än der Frage der Lohnzahlung bei Dienstauf- küudigung wollen die Petentinnen unterscheiden -wischen einer Kündigung, die durch einen wichtigen Grund oeranlatzt ist, und einer solchen, für die «in solcher Grund nicht vorliegt Wird daS DienstverhÄtniS ohne Frist gekündigt, weil ein wich tiger Grund vorliegt, so soll die Verpflichtete eine ihren bisherigen Leistungen entsprechende Zeit und Vergütung ver langen können. Erfolgt di« außerordentliche Kündigung ohne wichtigen Grund oder ist sie durch schuldhaftes Verhalten des -anderen Teiles veranlaßt, oder wenn sich der Dienstverpflichtete weigert, den Dienst anzutreten, oder wenn der Dienstberrch- tigte sich weigert, die Dienstleistung anzunehmen, soll eS dew Geschädigten freistehen, di« geforderte Entschädigung, ohne daß das Vorhandensein oder der Betrag eines Schodens nach-u- weisen wäre, nach Höhe des dereinbarten Lohnes iu der Weis« -» bemessen, daß di« Entschädigung den Lohn, der auf den Zeit- rau« »wischen zwei Kündigungstermine» fallen würde, höchstens aber «inen Monatslohn ausmacht. Weitere Vorschläge der Petentinnen besagen in kurzem: Der Dienstverpflichtet« haftet dem Dienstberechtigten für Versehen, jedoch nur wenn der Haftung die Billigkeit entfpricht. Der Dienstver pflichtete hat Anspruch auf «inen freien Nachmittag wöchentlich, der jede -weite Woche auf einen Sonn tag -U lege» ist. Die Ruhezeit für Minder- läihrige unter 16 Jahren muß mindestens neun auf einanderfolgende Stunden umfassen. Weitere Vorschläge be ziehen sich auf da» Dienstverhältnis bei solchen Dienstberechtigten, die wegen SittlichkeltSverbrechen oder »Vergehen bestraft sind, auf die Kranken» und Unfallversicherungspflicht für alle Dienstver pflichteten. die gegen Gehalt ode, Lohn beschäftigt werden, auf die Entscheidung von Streitigkeiten zwischen Dienstderechtigten und Dienstverpflichteten, aus das Dienstbuch bezw. Dienstzeugnts ldas bisher übliche Dienstbuch ist abzu- schaffrn und statt dessen ein Arbeitsbuch für die iu die häusliche Gemeinschaft ausgenommenen Dienstverpflichteten nach Art de- für minderjährig« freie Arbeiter gebräuchlichen Arbeitsbuches rin- zufübren), endlich ans eine zeitgemäße Benennung der Dienstver pflichteten (sie sollen nicht als .Gesinde" oder .Dienstboten." sondern als.Hausangestellte" in da» Retchsgesetzbiich ausgenommen werden) und aus die behördliche Kontrolle der Dienstboten-Schlafräume ln den großen Städten. Mit seiner öffentlichen Stellungnahme zur Dienstboten sroge hat sich der Bund deutscher Frauenvereine in Dresden um so mehr ein Verdienst erworben. als bekanntlich die Absicht der sozialdemokratischen Parteileitung dahin geht, die Dien st verpflichteten zu organisieren und sie nach Art der Arbeiter-BerusSvereine zu einer gemeinsamen Vertretung ihr« Interessen anzuhalten. Mit Recht und in durchaus verständiger Weise kommen die Vorschläge des Bundes deutscher Frauenvereine in Dresden jenen Bestrebungen entgegen, ober nur insoweit, als sie einerseits den veränderten Zeit- und Arbeitsverhältnissen Rechnung tragen und frei» willig diejenigen Zugeständnisse machen, die schließlich doch ein mal werde» gemacht werden müssen, anderersrltS aber auch die Arbeitgeb« d« Hausangestellten" vor unberechtigten Forderungen und Zumutungen, vor unerträglichen Ueb er griffen. wir sie in dem Verhältnis zwischen Dienstderechtigten und Dienstverpflichteten gegenwärtig au der Tagesordnung sind, »ach Möglichkeit zu schützen suchen. Ob indessen da» dankenswerte Vorgehen der Dresdner Frauen- vereio« de» gewünschten Erfolg haben wird, erscheint wenigsten» vorderhand zwetsrlboft. Scho» bet den Vorarbeiten zum Bürgerliche» Gesetzbuch«, sodann im Reichstage in den Verhandlungen üb« den Entwurf de» Bürgerlichen Gesetz» buch«», schließlich auch bei der Beratung de» zugehörigen Ein- fichoWPglgrsetze» ist hie Fra«e der einheitliche, Regelung de» Gesiichevecht» Gegenstand «MPHrlichor Lrörl«°»»oe» gewche». Selbstverständlich haben sich auch die beiden Kommissionen -ur Ausarbeitung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs mit dieser Angelegenheit beschäftigt, und sie haben sich dabei in Übereinstimmung mit den verbündeten Negierungen auf den Standpunkt gestellt, daß es mit Rücksicht aus die be sondere Natur des Gegenstandes und die Verschiedenheit der dabei in Bstracht kommenden Verhältnisse und Anschauungen in den verschiedenen Gebieten des Reiches richtiger sei, die Regelung des Gesinderechls der Landesgesetzgebung zu überlassen. Demgemäß heißt es im Artikel 95 des Einsührungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch vom 18. August 1896: „Unberührt bleiben die lan>desgesetzlichen Vorschriften, welche dem Gesinderecht angehören. Dies gilt im besonderen auch von den Vorschriften über die Schadens- erfatzpflicht desjenigen, welcher Gesinde -um widerrechtlichen Verlassen des Dienstes verleitet oder in Kenntnis eines noch bestehenden Gesindeverhältnisses in Dienst nimmt, oder ein un richtiges Dienstzeugnis erteilt. Ein Züchtigungsrecht steht dem Dienstberechtigten dem Gesinde gegenüber nicht zu usw." Ebenso hat der BundeSrat einer vom Reichstage am 11. Dezember 1896 angenommenen Resolution, in der eine ein heitliche Regelung der Dienstverträge für das Reich befürwortet wurde, keine Folge zu geben beschlossen. Einem Anträge auf reichsgesetzliche Regelung des Rechtsverhältnisses zwischen dem Gesinde und dem Arbeitgeber ist Ende Dezember 1898 das gleiche Schicksal zu teil geworden. Wenn also auch, da der Standpunkt der verbündeten Regierungen, unverändert ge- bliebeu ist, die Positiv» betreffend die Rechtsverhältnisse der in die häusliche Gemeinschaft ausgenommenen Dienstverpflichte ten vorläufig «ine praktische Bedeutung nicht zu gewinnen vermochte und von der Petitionskommission des Reichstags dem Reichskanzler lediglich als Material überwiesen werden konnte, so ist doch damit eine Angelegenheit aufs neue iu Fluß gebracht, die fürdie weitesten Kreisedesdeutschen Bürgertums in Stadt und Land von aller. dringeudstemJnteresse ist und durchgreifender, jedoch »«ständiger Reformen bedarf, wenn nicht wertvolle JnteresseudeSHSoSliche» LebenS— »»Lauf ihnen beruht ja zuletzt die staatliche Einheit uud Autorität — empfind lich geschädigt werden sollen. Herren Elsässer selber hier häufiger erschienen. Mit den Diäten würden nur ein paar parlamentarische Abenteurer mehr in den ReichstM kommen und mehr Agitatoren. lUnruhe links.s Ich meine Sie gar nicht. Ich meine Ahlwardt. der überall von -Hof zu Hof, von Mann zu Mann gegangen i,t und jedem etwas versprochen hat. — Abg. Basserina n n siiatl.I bestreitet, daß die Diäten das Wachsen des Cinflusses der Sozialdemokraten fördern würden. Tie Sozialdemokratie habe während der gan zen Zeit ihres Bestehens gezeigt, daß ße ohne Diäten, ohne Gelder vom Reiche leben könne. Viel mehr liegt es im bürger lichen Interesse, daß Diäten gezahlt werden. Die bürgerlichen Wähler leien dann freier in der Auswahl ihrer Abgeordneten. Zu dem Anträge Gröber hätten feine Freunde, da er soeben erst eingegangen sei, noch keine Stellung nehmen können. — Abg Lieber mann v- Sonnenberg lWirtsch. Bgg.i äußerl sich in gleichem Sinne. — Abg. Potthoss streif. Vgg.t erklärt, seine Freunde stimmten fürdie Vorlage in ihrer jetzigen Fassung, trotz der Fehler, die sie enthalte. Die Slrafabznqe seien ge wistermaßen eine moralische Ohrfeige. Die Staffelung im An träge Gröber: 200 Mark am 1. Dezember. 200 Mark am 1. Ja nuar, 400 Mark am 1. Februar usw., scheine der späten Ein- berufung Vorschub leisten zu solle», während doch eine möglichst frühe Einberufung des Reichstages erwünscht wäre. Auch sei nicht cinzusehen, weshalb der Antrag Gröber 25 statt 20 Mark Strafabzug Vorschläge. Wer vor Weihnachten acht Sitzungen versäume, würde ia danach am ersten Zahltermin so gut wie nichts erhalten und da würde er vor Weihnachten gar nicht erst hier erscheinen. — Abgeordneter Mülle r-Sagan (freist Volksp.) lehnte am liebsten diese ganze Vorlage ab. So wie die Sache hier aereaelt sei, sel>e es fast aus, als würden die Abgeordneten behandelt oezw. bezahlt wie Tagelöhner. Für seine politischen Freunde sei die ganze Airgelegciiheit nie eine , ' ' ' ' ° ^ch fü" ' Neueste Drahtmcwunaeu vom 15. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Auf der Tagesordnung steht die dritte Beratung der Diüten-Vorlage. Äbgg. Gröber und Genossen beantragen, in 8 l die einzelnen Ent- schädignngsralen von 200 Mk. am 1. Dezember bis schließlich 600 Mk. aussteigen zu lassen, und im 8 2 die Abzüge ans 25 Ml. ijtatt 20Mk i z» normieren. — Abg. v. Slaudy (lonl.) erklärt 'eine Freunde hegten nach wie vor Bedenken gegen die Diäten. Zum allermindesten hätte die R« erklärt, Zahlung von )iäten. eglerung aus der Abänderung auch des Artikels 28 der Vrrsassnng bestehen müssen. Bedauerlich sei an den Diäten besonders die Wirkung Man zu gunsten der Sozialdemokratie. Man habe Re zwar in glänzender ede nachzuweisen gesucht, daß als Folge der Diäten der Emsluß der Partei auf die Abgeordneten abnehincn werde. Demgegen über siehe aber doch das Eine fest, daß durch die Diäte» der sozialdemokratischen Parteilasse eine Viertelmillion znaeführt werde. Werde die Vorlage in ihrer jetzigen Fassung wirklich an genommen. so würde das ein Augenblickserfolg sein, der die trübsten Folgen zeitigen müsse. Auch die Frage der Doppel» Mandate sei im 8 5 in bedenklichster Welle geregelt. So wie die Vorlage sei, sei kein einziger seiner politischen Freunde über dieselbe erfreut. — Staatssekretär Graf Pvsadowsk»: Der Herr Vorredner sprach von der Stärkung des sozialdemokratischen Einflusses durch die Diäten. Nun ist ja richtig, daß auch die sozialdemokratischen Abgeordneten die Diäten erhalten, aber wenn es zntressen sollte, daß auch dieses Geld den Einfluß einer Paitei stärke, so muß ich den Herrn Vorredner doch darauf aufmerksam machen, daß auch die anderen Abgeordneten die Diäten erhalten (Heiterkeit), und daß dann also doch auch die anderen Parteien ein Interesse an de» Diäten haben. (Große Heiterkeit.) Der Vorredner hat ferner gemeint, die Regierung hätte in höherem Maße dafür sorgen sollen, daß dir Abgeordneten präsent seien. In den 13 Jahren, daß ich an dieser Stelle stehe, bin ich wer weiß wie oft in die Herren gedrungen, doch in beschlußfähiger Zahl hier zu erscheinen. Wie oft habe ich mich darin» deinübt, und wie oft hat man mir geantwortet: ach, auch das Telegraphie ren nützt ja nichts! (Heiterkeit.) Die verbündeten Regierungen haben ledeiftaüs nichts versäumt, um das Haus beschlußfähiger zu machen. Der Herr Vorredner hat weiter verlangt, ich sollte mich namentlich noch wegen der Bersassungsfragen mit den verbündeten Regierungen in Verbindung setzen. Ja, er weiß nicht, wie eingehend die Vorlage im Bundesrate und mit den einzelnen Regierungen erörtert worden ist. Der Staatssekretär geht dann namentlich noch auf die Frage des 8 5 lDovvel Mandates ein, um die Berechtigung oes Reiches zu der h gcnammenenRegel »vchmals dringend, zu , Aendrruiig des Artikels 28 der Ncichsoersastung der Vorlage der verbündeten Regierungen zustimmen wolle. — Abg- Preiß »t e- - rr-- — ordnetenmondat freier sein sollen. — Der Antrag Grveber betreffend die anoerwestc Verteilung der Pauschalsumme wird angenommen, der zweite Teil des Antrags Groeber betreffend Erhöhung der Mzüge von 20 aus 25 Mark dagegen abge- lehnt. Im übrigen wird der Entwurf in der Fassung zweiter Lesung angenommen. Die definitive Abstimmung über die beiden Entwürfe ist eine namentliche. Das erste Ge setz betreffend Verfassungsänderung wird mit 224 gegen 41 Stim men bei einer Stimmenthaltung, das zweite Gesetz mit 210 gegen 52 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen angenom men. — Es folgt die zweite Beratung des M a n t e l g e s« tzes zur Reichsfinanzreform. — Abg. Schräder (freist Vereinig.): lieber alles, was hier beschlossen worden sei, den Mantel der Liebe zu decken, sei schwer. Unter allen Umständen wolle man Geld schassen, und zu diesem Ztvccke würden alle bisher geltenden Grundsätze einfach über Vvrd geworfen. Ntit der Braustcuer-Erhöhung wolle man rücksichtslos zwei berech tigte Gewerbe trefsen; mit der Fcchrkartenjteuer schasse man schwere Verkehrsbchclligungen, ebenso mit dem Frachturkunden- stcmpel. Mit allen diesen neuen Steuern werde man nur die Ansprüche der einzelnen Ressorts noch steigern. Jedesmal, wenn für neue Steuern gesorgt worden sei, kämen wieder neue Ausgaben für Heer und Marine. Was uns fehle, sei die jährliche Bewilligung auch der Einnahmen. Diese Ordnung ves Neichshaiishaltes und der Ncichssinanzen, wie sie hier jetzt vorliege sei keine wirkliche Finanzresorm. — Abg. Wiemer (freist Volksp.) erklärt: Seine Freunde könnten der Festlegung der Bindung der ungedeckten Mvtrikularbeiträge nicht zu stimmen. Die Einzclstaaten müßten ein Interesse daran bc- halten, daß im Reiche sparsam gewirtschaftet werde. Wenn die Bundesstaaten sicher seien, über «in bestimmtes Maß nicht heran- aezogen zu werden, hätten sie kein Interesse mehr an einer Beschränkung der Ausgaben im Reiche. Deshalb würden seine Freunde niemals auch nur für eine verklausulierte Abschaffung der ungedeckten Matrikularbeiträge zu haben sein, solange nicht unsere ganze Finaiizwirtschast eine andere werde. Notwendig sei eine Reform der Matriiularbciträge, eine Erhebung derselben nicht mehr pro Kops. — Finanzminister Freiherr v. Rhein baben bittet, es bei der Frist für Erhebung der gestundeten Beträge zu belassen und nicht einer Anregung des Vorredners aui Abkürzung dieser Frist zu folgen. Aus Sparsamkeit im Reiche zu dringen, werde nur möglich sein, wenn man das finanzielle Rückgrat der RcichSvcrwaltung gegenüber den Ressorts stärke. Jetzt könne das Schatzamt den Ressorts nie mals sagen: Ich bin am Ende meiner Kräfte, ich kann nichts mehr bewilligen! Denn die Ressorts würden immer antworten: Nun, es lind ja noch die Matrikularbeiträge da! Diese ließen sich in der Tat bis ins Unendliche vermehren, und deshalb habe das Schatzamt kein Rückgrat gegenüber den Ressorts, deshalb sei und bleibe es unerläßlich, van die ungedeckten Matrikular beiträge festgelegt werden. Er yoffe, baß es dazu doch noch einmal kommen werde. — Abg. Gras Bernstorsf lWelfc) bekämpft eine Bindung der Matrikularbeiträge, die den födera tiven Charakter ausschalte. — Abg. Bernstein (Soz.l: Das Einzige, was seinen Freunden an der ganzen sogenannten Finanz- reform gefalle, sei die Reichserbschastssteuer, und auch diese sei leider ganz unzulänglich ausgebaut. Im übrigen sei die Reform mir ein augenblickliches Zifftopsen von Lvchern. Von einer wirklichen Reform sei keine Rede. — Abg. Raab (Antis-t Nagelungd"zÄeg^ «rNaY. seine Freunde seien nicht Gegner einer FinanzresorH ringend, zu erwägen, ob cs nicht doch in bezug aui die stf imen aber ebenso wenig Anhänger oll tneier neuen Striiern. raa G «lagenrn Aenderung in der Verteilung deS Pauschals und öhung der Strasabzüge aus 25 Mark an den Kommissions- ' » o r d »r s I MeichSP.I spricht WaS Preitz über da« Pflicht- Emvruck «ache». weuo di« Bier- und die Fahrkärtensteucr schädigten den Mittelstand mehr als sie ihm nutzten. Dankenswert seien Erbschaftssteuer und Tantiemesteuer. Angesichts der Notlage des Reiches wür den sein« Freunde trotz viel« Bedenken für 8 1 deS Gesetzes fftmmen. Sie wollten nubt, daß etwa dieier Notlage wegen sie Wchrkraft des Reiches geschädigt werde. - 8 1, der die neuen Steuern auszählt, wird gegen die Stimmen der Freisinnigen, Sozialdemokraten und einiger Antisemiten angenommen. 2 und 3. Stundung vou Motrikulorbeitrogen. werde» de- «ottetoS LnaeiuulluieL. Bri 8 4 «mrL, ->»«»> LomvrowctzaLtrgg
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