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Sll l-oüvnstvlilv1«iunrr, I'ttUk ltstvtt-.liUtzii itZluii);, grösste ^U8zvaiil MN ?l3tM. bilÜFste krsise. ^«8. H 3118 Hl»«!. 8vlil«88»tn. IV«. 22. Rk Kvikllel-^rMiniilerwechscl in Rußland. Fnhtkaltensteuer u Tampsichissahrt, Gesellsih NM Mutmaßt. Witterung: ^ ^ flkußland u. Japan, Engl.-türk. Grcuzslrelt. Prenß Scknilvorlage. Kupserstichkabinelt. Börsemvochcnbericht. KVarm» heiter. e^NlllllNiix v» -vtzll» Der Ministerwechscl in Rntzland lerrkt wieder mit magnetischer Gewalt das allgemeine Inter esse aus die Sphinx im Osten, auf die großen historischen verstand, das Prestige seines Landes in finanzieller und poli tischer Hinsicht vor dem Auslände zu wahren. Wir Deutschen haben weniger gute Geschäfte mit ihm gemacht, denn er lieh uns gegenüber — um mit Bismarck zu reden — allzusehr die „ ... , ,, ., .. .... , . pupillarische Sicherheit vermissen. Die Hilfe der deutschen Problem«. d,e ,n unserem Nachbarrelche ihrer Losung harren. Politik und Finanzwelt ließ sich Witte jederzeit gern gefallen, Rur noch wenige Tage sind cS b.s zu dem denkwürdigen Augen- aber vergalt er nicht Gleiches mit Gleichem. Ms nach blick, wo der Vorhang über der ersten russischen Volksvertretung schmachvollen Niederlagen Japan gegenüber und blutigen Wirr- und damit über dem neuen konstitutionellen .Zarenreiche aus-' wissen im Innern der russische Bär ohnmächtig am Boden gehen wird, "seltsam, daß in diesem kritischvn Moment gerade der Monn von der Leitung der Staatsgeschäfte zuriick- tritt, der — man mag über ihn sonst denken, wie man will — lag, da war Deutschland gut genug, seine eindrucksvolle und wohlwollende Unterstützung während der Jricdensvcrhandlungen in Portsmouth leihen zu dürfen; als jedoch Deutschland auf sich m.t achtenswertem Mute und zäher Ausdauer für die Durch- Marokko . Inferenz sich gründlich mit Frankreich aus- das russische Ne.ch sj^dcrsetzte. bekam es als von demselben Rußland aus dem GhaoS revolutionärer Zustande -,n-m Ge,undungs. mittelst der Cassini-D-P-sche einen brüsken Fußtritt vor aller ^°b»ua-ge N-s°r...ta.,gkeit zuzufuhr-n: > zgelt: Slawische Treu- ist nicht deutsche Treue. Wenn es dem Ministerpräsident Gras Witte. W,e bereits gemeldet, ist ^afen Witte gerade in den Kram paßte, ließ er sich - trotz GrasWitt-auf se.n Gesuch vom Postm des Pras.dmitendes ^ vielgerühm.en tradi.ionellen Freundschaft zwischen Nuß- Mimsterral-s -nthob-n worden unter B-lassuna sem-S S'tzes ^nd und Deutschland - skrupellos von der panslawistischen m R-ichsrat und der Wurde e.neS Staatssekretärs, sowie unter Bewegung .ragen und markierte ganz unverblümt den Deutschen- Verleihung des AlerandeEwsk,.Orden« m,t Brillanten, s ^„er. Ber dieser schillernden Haltung Wittes in der äußeren Sicher sind es schwerwiegende Gründe gewesen, die den zurzeit bedeutendsten russischen Staatsmann dazu bewogen haben, daS begonnene Reformwerk im Stiche zu lassen, und überall in der in» und aus ländischen Presse wird deshalb mit Eifer und in den ver schiedensten und sich zum Teil gänzlich widersprechenden Variationen die Frage zu beantworten gesucht: Weshalb geht Gros Witte? Es dürfte selbst den in russische Intimitäten Eingeweihten recht schwer werden, des Rätsels Lösung aus eine kurze, klare und überzeugende Formel zu bringen: bei der Ministerkrise in Petersburg spielen eben der politischen und persönlichen Motive zu viele mit Deu Hauptanstoß zu Wittes Rücktritt hat zweifellos der Umstand gegeben, daß zwischen dem Zaren und dem Minister. Präsidenten nicht alles im klaren lag und sogar im Ministerium Politik kann es uns ziemlich gleichgültig sein, ob er oder ein anderer an der Spitze der zarischen -Regierung steht. Der Nachfolger Wittes, der Wirkl. Geh. Rat Iwan 2 og - ginowitsch Goremykin. ist» waS die äußere Politik und besonders seine Haltung Deutschland gegenüber anbetrisft, ein unbeschriebenes Blatt, da er bisher nur aus dem Gebiete der lnnerrussischen Politik bervorgetreten ist. Wie Mite, ist auch Goremykin ein Kind des Beamtentums. Er ist aus der alten bureaukratischen Schule hervorgegangen, und wenn man seinen Entwicklnnc sgang verfolgt, so kann man nur wenige Anzeichen dafür finden, daß er sich wirklich dem für Rußland so bedenk lichen Milieu entrungen, daß er die Traditionen der Beamten- Kaste überwunden hat, welcher die neue Duma das Grab zu schaufeln entschlossen ist. Als Stütze des alten autokratischen > Regimes ist Goremykin von Stufe zu Stufe emporgeklommen selbst ein Dualismus zwischen den einzelnen Mitgliedern hierarchischen Leiter, auf der er schon einmal «ine ^5.^ '5/ Arbeiten ^«-uf^die Tauer Spross- erreicht hatte. Der neue Ministerpräsident gilt als besonders guter Kenner der bäuerlichen Verhältnisse, und I der Umstand, daß er vor anderen Kandidaten den Vorzug er halten hat. spricht dafür, daß endlich die so brennend wichtige Agrarfrage ihrer Lösung entgegengesührt werden soll. Zu- nächst wird viel davon abhängen, ob Goremykin gelingt, WaS unmöglich machen mußte. Ist es schon in gewöhnlichen und > ruhigen Zeitläuften für ein Kabinett unerläßlich, konsequent »nd in sich einig vorzugchen, um Erfolge zu erzielen, um wie viel mehr in Sturm, und Drangperioden, wie sie Rußland jetzt durchzumachcn hat!? Wenn das Zarenreich in den Monaten der Witteschen M,msterpräsidentsck>ast nicht gerade unter dem ,jcht gelungen ist. nämlich die Bildung eines homogenen Zeichen eines scharf umriss-n-n. einheitlichen und folgerichtigen ^met.s und ob der neue Ministerpräsident sich stark genug Regierungs,ystems gestanden hat. ,° sollt- man gerechterwe.se. wird, in diesem historischen Augenblicke den Weg seiner eigenen Ueberzeugungen zu gehen und aus seinen zweifellos ^ reichen Erfahrungen und Kenntnissen die praktische Folgerung zu ziehen, deren Rußland an der Schwelle des Konslitutio- j nalismuS so dringend bedarf. Vor allem muß er sich das nicht vergessen, daß daran vielleicht weniger Witte, als vielmehr seine intiinen und offenen Feinde in der Umgebung dcS Zaren und im Kabinett selbst schuld gewesen sind Wie die Tinge in letzter Zeit lagen, hatte der bisherige Ministerpräsident als verantwortlicher Urheber der russischen konstitutionellen Staatsordnung vom 30. Oktober v. I. - „ und Chef eines kollegialen Kabinetts fortgesetzt gegen die Unter om v. oc wühlungSarbeit des Ministers des Innern, Durnowo, und seiner Hintermänner am Hofe anznkämpsen. Er konnte sein Ziel nicht, erreichen und erbat deshalb wiederholt seine Entlassung, dies der Zar jedoch nicht genehmigte. Trotzdem dauerte die Maul- wurfSarbeit seiner Gegner bis in die letzten Tage fort; man hoffte den Abgang Wittes doch »och zu erreiche» und sodann seine Ernennung zum Präsidenten des NcichSratS herbeiziisühren. wo er nach der Absicht der Hofkamarilla das vermittelnde Element zwilchen diesem und der Reichsduma bilden sollte. Dieses fort gesetzte Bekämpfen und Hintcrtreiben seiner konstitutionellen Ab sichten, dieser stete Kamps mit unverantwortlichen Ratgebern und frtiidlichen Strömungen hat den Gesundheitszustand des Minister präsident«, natürlich stark angegriffen und schließlich den Grasen Witte veranlaßt, jetzt wiederum und zwar entschieden um die Entlassung anS allen StaatSämtcrn und Verbindlichkeiten einzukoinmen, wo bei er ausdrücklich hervorgehoben haben soll, daß er unter keinen Umständen mchr mit dem Minister des Innern, Durnowo, der jetzt übrigens gleichzeitig mit Witte ouS dem Ministerium ge- schieden ist, weiter Zusammenarbeiten könne. Die Aera Witte ist somit abgeschlossen; meteorglekch ist fr« vorbeigezogen »nd wohl selten zeigt das Schicksal eines Staat-manneS so grelle Wechsel. Ans tiefster Ungnade wurde er, der schon lange Jahre als Verkehrs- und Jinanzminister tätig gewesen war, im vorigen Jahre vom Zaren herbeigernfen, um bei den FriedenSverhandlungen in Portsmouth zwischen Rußland und Japan mit seiner diplomatischen Gewandtheit das wieder gut zu machen, waS das Schwert verdorben hatte. Als er diele Auf gabe mit seltenem Geschick und Glück gelöst, strahlte ihm die hellste Gnadensonne: er wnrde Graf und Ministerpräsident. Vom Standpunkte Wittes anS betrachtet, ist der jetzige Augenblick für seinen Rücktritt gut gewählt, erscheint er doch tm Licht« eines liberalen Politikers, der an dem sich vorberritrnden Konflikt zwischen Regierung und Reichsduma keinen Anteil haben will. Rußland aber hat allen Grund, Witte nachzutrauern, denn eS verliert i« ihm seinen befähigtsten Staatsmann, der «s wie kein anderer Vertrauen der Reichsduma durch eine loyale Durchführung des I. erwerben, denn sonst kommt eS sofort zu einem verhängnisvollen Bruch zwischen Regierung und Volksvertretung, dessen Folgen nicht abzuschen wären. Neueste DralMelsunutu vom 5. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Beratung deS Zigaretten» steuer-Gesetzes wird bei § 5, Berpackungszwang, fort gesetzt. Abg. Geyer (Soz.) protestiert dagegen, Daß der Berpackungszwang seitens des Äundcsrates amy aus Klein händler bezw. üvcryaupt aus alle Personen soll ausgedehnt werden dürstn, die der Zigarettensteuer unterliegende Waren seiihaiten. Der Kleinhändler müsse unter allen Umständen auch aus offenen Paketen verkaufen können, sonst werde die Zigarcttcn-Industrie jchiver geschädigt. — Staatssekretär von Stengel erklärt demgegenüber, der Bundesral solle die Be fugnis nur ausüben für den Fall der Umgehung der Zigaretten- steuer beim Einzelverkaus. Es verstehe sich ganz von selbst, daß der Bundesrat von dieser Befugnis nur einen sehr vor sichtigen Gebrauch machen werde, denn ihm könne begreiflicher weise nichts daran liegen, den Zigaretten-Lcrbrauch durch Er schwerung des Kleinhandels mit Zigaretten zu erschweren. — Aba. Wl einer ssreis. Volksp.s hat mit seinen Freunden be sondere Bedenken gegen den Verpackungszwang wegen der Hilfs- Industrien, der Kartonnagen-Fabriken und deS lithographischen Gewerbes. Jetzt baden dies« großen Absatz an die Zigarctten- Jndustrie, well diese Interesse an möglichst schöner Aufmachung ihrer Waren habe. Wenn jetzt einheitliche Verpackung und Banderole vorgeschrieben werden, dann sei dieses Interesse ge- ringer. Tatsächlich seien auch deshalb schon viele Arbeiter entlassen woroen. - Abg. Jaeoer sZentr.) betont demgegen- über, daß )a der Einzelverkaus grundsätzlich zugelassen und die Befugnisse deS Dundesrats, den Verpackungszwang auch aus den Detailvcrkguf zu erstrecken, nur eine Ausnahmebefngnis sei. — Abg. Held snatl.) stellt das als Referent ebenfalls fest. Gegen Steuerumgehungen müsse natürlich Sicherheit geschossen werden. — Abg. Molkenbuhr sSoz.j bekämpft die Vor schriften über den Verpackungszwang, insbesondere die für den Bundesrat geforderte Befugnis. — Abg. Boeckler lAntis.I wendet sich ebenfalls gegen wie gegen die ganze Vorlage. - Staatssekretär Freiherr v. Stengel weist daraus hin. daß dieser Teil der Fiuanzresorinvorlaae ja nicht die Regierungs- Vorlage, sondern ein Werk der Kommission sei. denn diese habe die Vorlage ganz wesentlich umgestaltet. — Abg. Müller- Saga» isreis. Volkes).>: Von diciem Paragraphen kann mau sagen: Vorne nickt er, hinten pickt «r. Borne gestattet er den Einzelverkaus, hinten macht er ihn illusorisch. -Möge der Bundesral wollen oder nicht, er werde nicht umhin können, von dem Schlußabsatz des Paragraphen Gebrauch zu machen. Man würde den Berpackungszwang für Len ganzen Klein handel einsühren müssen, um Schädigungen der einzelnen durch unehrliche Handlungen auszuschließen. Der Verpackungszwang werde es aber gerade den amerikanischen Trusts ermöglichen, unseren Handel abznmurksen. Die .Herren, die hier für Ban derole und Berpackungszwang einträten, vermieden, auf diest Truslvcrhältniste einzugchen, gerade als ob sie dächten:^ „Bla mier' mich nicht, mein schönes Kind!" Heraus, meine Herren, mit dem Flederwisch! — 8 ö wird schlieszlich gegen die Stim- men der entschiedenen Linken, der Polen und Antisemiten an genommen. — Bei Z 7, betreffend Vorschriften für die^Bc- triebe einschließlich der Räume, befürwortet Aog. v. E l m lSoz.). einen Antrag, die Heimarbeit in der Zigaretlen-Jndustrie zu verbieten, d. h. die Heimarbeit für Rechnung von Unterneh mern zu untersagen, und zwar auch dann, wenn die betreffen den Personen sich die Roh- und Hilfsstvffe selbst beschaffen. - Abg. Erzberaer (Zcntr.) stellt den Widerspruch in der Hai- tung der Sazialdemokralen fest, indem sie einmal sagten, dieses Gesetz würde die Handarbeit in der Zigaretten-Jndusirre ganz beseitigen, sie durch die Maschinenarbeit ersehen, und dann wie der von diesem Gesetze ein Anwachsen der Heimarbeit be fürchteten; ferner indem sie jetzt erklärten, sie wünschten nicht die Beseitigung der Handarbeit zu gunsten der Maschinen arbeit. und Befürchtungen für den Mittelstand äußerten, wäh rend sie doch sonst sagten, daß der Mittelstand unrettbar ver loren sei. In derselben Rede, in der v. Elm gestern den Ruin der Handarbeit voraussagte, meinte er, daß das Publikum, die Konsumenten, doch immer lieber zu einer mit der Hand gearbeiteten Zigarette greifen werde. Ein Verbot der Heim arbeit sei nicht möglich. — Abg. Merten streif. Volksp.s hält ein Verbot der Heimarbeit für zu weitgehend. Wichtiger sei ein Vorgehen der Regierungen aus dem Gebiete deS Wohnungs wesens. Ein völliges Verbot der Heimarbeit hielten seine Freunde schon vom wirtschaftlichen Standpunkte aus für ungerecht fertigt. Wenn allein in Dresden vielleicht 2M0 Zigaretten- ^ dann Andruck um so mehr herbeisühren, als wir ja mit den Sozialdemokraten einig sind, daß durch dieses Steuergesetz ohnehin die Zigaretten-Jndustrie stai' einträchtigt wird. Seine Freunde hielten es daher fü Beste, daß man sich auf Bestimmungen, über die Heim beschränke, die dann natürlich auch aus die Zigarren- und Zigaretten-Jndustrie anszudehnen seien. — Staatsiekretär Frei herr v. Stengel : Wie die Sozialdemokratie es wagen könne, ein Verbot der Heimarbeit hier zu fordern, die Arbeiter da- .zu der» mit einem Slcueraelehe, und da ist eS gerade qenug, wenn die Kommission eine Resolution betreffs Bestimmungen über Heimarbeit in der Zigarcttensobrikation vorschlägt. Wenn die Resolution vom Hause angenommen wird, so werden die ver bündeten Regierungen sie natürlich in Erwägung ziehen. — ?lbg. Jäger sZentr.) widerspricht ebenfalls einem Verbot der Heimarbeit in der Zigarettenindustrie. — Abg. v. Elm sSoz.1: Durch das Verbot der Heimarbeit solle gerade verhindert werden, daß der Lohn der Arbeiter in dieser ganzen Industrie infolge der Steuer noch weiter herabacdrückt werde. Widerspruchsvoll sei nicht das Verhalten der Sozialdemokraten, sondern das der Mehrheit. Einmal wolle diese Mittelstandspolitik treiben, and hier wolle sie durch diese Steuer die setzt vorhandenen kleinen Betriebe schädigen. Das freie Selbstbcstimmungsrecht müsse eine Grenze haben. Im Interesse der an ihrer Gesundheit Ge schädigten sei das Verbot der .Heimarbeit erforderlich — Aba. Eulersky iPolej: Ter sozialdemokratische Antrag lei seine» Freunden sympathisch, aber sie könnten ihn doch nicht anmch- men. weil damit zu viele kleine Leute brotlos aemacht würden. — Abg. Erzbcrger sZcntr.j bemerkt noch, beute forderten di« Sozialdemokraten Verbot der Heimarbeit, dagegen hätten sie anläßlich der letzten Berliner Heimarbeits-Ausstellung sich in einer Versammlung gegen das Verbot der Heimarbeit ausge sprochen und ferner hatten sie auf dem Züricher Internationale» Sozialisienkonareß von 1997 gegen den englischen Antrag am Verbot der Heimarbeit gestimmt mit der Motivierung, daß ein solches Verbot für Deutschland unausführbar wäre. Welch ein Widerspruch! — Drr sozialdemokratische Antrag wird schließlich gegen die Stimmen der Lozialdemokralen und des Abgeordneten Schräder abgelehnt. — Schluß gegen 6 Uhr. — Deiterberatuug Montag 1 Uhr; außerdem steht das Stempelsteuergcsetz auf der Tagesordnung. Lolmbewcsnnse«. Streiks und AuSsper Hamburg. sPriv.-Tcl.) - , . rungen üben schon ich! hier keinen erkennbaren Einfluß mehr auf den Hamburger Seeschiffsverkehr. Seitdem die von aus- wärts hinzugezogenen Arbeitskräfte mehr und mehr die Stellen der Maidemonsiranien aussüllen, nehmen die Expeditionen der Schiffe wieder ihren regelmäßigen Gang. Swinemünde. Der seil drei Monaten andauernde Ausstand der dem organisierten Hasenorbeiter-Verbande angehorigen Arbeiter in Swinemünde ist gestern durch Vermitt lung des Konsuls Kunstmann bei ge legt worden. Die Ar beiter haben noch gestern mit der Löschung des der Reederei Kunsiinann gehörigen Dampsers „Silcsia". der von Nordafrika in Swiucuiüude eingctrosfen war, begonnen. Wien. sPriv.-Tel.s Da auch zur heutigen Frühschicht bloß ein Zehntel der Arbeiter des Äitkowiher Eisenwerkes er schienen war »nd da überdies dir wenigen Arbeitswilligen fortgesetzt bedroht werden, hat die Wcrkdirekiion denGesam «!- betrieb oller Melkanlagen bis aus weiteres eingestellt Diese Maßregel hat ungeheure Bewegung im gesamten Reviere hervorgerusen, da sie den Eingang von Millionen Kronen an