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/ Gegründet 1856 »»leere «»»,«»»«» l v«r 0«t»U-VGek»uf öer IM' pininüut-fidrill j>»»»»«8 1» ,,»»>»»»X»»MU»n>l»U «»« ut, »»«t» »»Mt» L»»» HI. lükseliülr. ftofllsfei'nat Kitmsi-ict 6 »»«M »»a rvi««»«- N«>tel>«n. Unreigen-cani. Uimabin« don Ankündiitina«-» bi« nackmina,« z Ulir. Soun- u vkinlaa« nur Wanrnlnai« « V°,i N bi« ' .I Uiir Di« rwaltcae Bruno- »eile <ca 8 Silb«„> « Pia. An kü»tiauiia«n am d»rPrwa»«üe Zolle « Pia. c di« rwaltiae Zeile aui Len- iril« eo Pia., als Lmariandl Zcile 80 Pig. I» Nummer« »,ch Leu«, und iseiertaae» i lvulliae'BrimdieNi so Pia . »u> Nrivatlelle <o Via. sipallia« Zeile ani lertieite und aia Slnaeimidiso Pia. Slu«märtl»«Äm. lräae nur aeaeu Lumuaveiadluiia. Leteadiülier tolle» w Pjenmae. Ftrnlvrrrbtr: «r. U und S0i>6. LaupIgelchästSiiell«: Rarirnllr. 3». MW krmiliis »«riOliedeuen Normen, «l» «e»in»»«lell. Nktere, feste Prtmie». Police uuauiechtdar und delelhtor. »»»»««»»Ittel ««. »« «Mloue, «er», «erst»..«»».»» »8. 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Hausbesitzer» Mutmaßt Witterung: I ^»-»»Ätreev 1 EV«»i > -d---r M S.o M I Oo vßlklll. vereine. Haildlung-gehll «ntag, Fürst Bülow Gericht-Verhandlungen. Mordprozeß Hcnnig. Sühl» veränderli«-.! Lo »fflll» I »-V V« -«« Miutfterwechsel in Sachse». Mit de» heutigen Tage wird de, schon lange feststehende Mtntftenvechsel ta Sachsen perfekt. Der .neue Herr', Graf von Ho-enthal und Berge», übernimmt die ihm von seinem Vorgänger htnterlassene Erbschaft ln einem so geordneten Zu, ftand«. daß ihm die Einarbeitung in die Einzelheiten der Geschäfts, führung. velche die VorauSleduag der Gewinnung eine» festen höheren Standpunkte- und eine» beherrschenden allgemeinen Ueberbllcki- üb«, da» gesamte Gebiet der Staatsleitung bildet, wesentlich erleichtert werden wird. Der in die ehrenvolle Muße de» Privatleben» zurücktrrtende Minister dr» Innern Herr von Metzsch hat sein Amt 15 Jahre hindurch bekleidet. Die Bilanz dieser Periode läßt eine solche Fülle von intensiver staatSmännlscher Arbeit zum Wöhle unserer engere« Heimat erkennen, daß die damit belastete Seite der Wag- schal« doll und fchwer zu gunsten de» Minister» hinabsinkt und die ander» Schale, auf der die Fehler gemogen werden, leicht in düi Höhe schnellt. Will man zuerst daS nennen, waS Herr von Metzsch nicht besaß, um dann im Vergleich damit seine äugen- - fällige« Vvrzüge um so deutlicher hrrvortrete» zu lassen, so kann! nicht «-leugnet »erbrn. daß ihm die Fähigkeit zum Bahubrechen j und Fortmtßeu durch starke Initiative, der impulsiv« große Zug' Swingender Persönlichkeiten nicht beschicken waren. Auch war ihm »icht gemdedie mtchst Entschlußfähigleit, wie sie mit einer natürlichen' ftiM»B«We vechnuden s«r sein pflegt, gegeben. Die» trat »amenstich bei der durch die verfehlt« Finanzpolitik de» Herrn dm» Watzdorf geschaffenen kritischen Lage hervor, ai» Herr von Metzfch, anstatt den schlechtweg unhaltbar gewordenen damaligen Letter der 8tnan»verwaltu«g einfach prei-zugeben, sich ln einem unter de« obwaltende« Umständen politisch nicht angebrachten -ollrglakilöt-eulpfinden mit Herrn von Watzdorf solidarisch er» stört« und dir vom Landtage aufgeworfene Jndemnitätsfragr zum Anlaß »ah«, um dl« Demission de- Gesamtkablnett» etnzureichen. Dir Mocht der Tatsachen selbst korrigierte dann alSbald dlelen «ach de« ganze» Sachlage «ich» notwendigen Schritt, «md Her, vo» Mrtzsch dlleb «ach der Ablehnung seine» DemisfionSgesuch» dmch ll»ntg Albert mttfamt kinen Mlnlsterkollegen im Amte, nachdem lediglich Herr von Watzdorf a«»geschieden war und dem jetzige« Leiter uns««» Finanzwesen», Herrn Dr. Rüger, Platz ge macht hatte. Mag ab« auch dir damalige Haltung de» Herrn von Metzsch vom realpolMschrn Standpunkte au» al» nicht richtig emchtrt werden, so kann «an doch den ritterlich.kolleaialen Beweggründen, die ihn veranlaßt««, dem angegriffene» Finanz- minist« beizuspringen. di« Anerkennung nicht versagen. ' Die eigentlich« Befähigung und Begabung de» Herrn von Metzsch log aus dem Gebiete der- von, Reichskanzler Fürsten I Biilo» gepriesenen .mittleren Linie' de- Aristotrlr». Herr von Mrtzsch war «in« vermittelnde, konziliante. a«»gletchend« Natur I nnd atzt solche M rnhigrn, ersprießlichen und praktisch erfolgreichen ^ Führung dtr Geschäfte in einem Staat«, der. wie Sachsen, in feige»» Echoße so verschiedenartige, aus Kompromiss« angewiesene, Juterefse» birgt, wie geschaffen. Sein Leitstern war stet» »nr dos allgemeine Wohl des Staate», und um diese» nach besten Kröftr« zu fördern, entfchlug er sich sorgsältig srder einseitigen Slosten- und Jntkreffenpolittk und suchte ln d« tunlichsten d« vorhandenen Grgensötze sich den Verhältnissen Zeitumstönde» je nach Bedürfnis anzupaffen, ohne seinen Neigungen Spielraum zu geben, wo da» öffent liche Interesse ihr« Zurückstellung gebot. In dieser Hinsicht bat -«re vo» Metzsch allezeit durchau» konsequent gehandelt, und utzlhe» An« daher verkehrt« sein, al» wenn ihm von links» libeooler n»tz sozialdemokratischer Geste der Borwurs einer Begünstigung der ^agrarischen Herrschaft' gemacht wird. Der verstoffene Minister de» Jnn«n ist im Gegenteil« aus Schritt ru-d Tritt vom Anfang bi» zum Ende seiner amtlichen Lauf- baha ehrlich und loyal bemüht gewesen, hie Berbindung-fäden pois^en Industrie und Landwirtschaft in Sachsen nicht nur aufrecht zu erhalte», sondern »och zu verstärken und zu ver- «chven «ck den so Lberan» wiihtigen industriellen Interessen »Ud Vedürfniffea ans««» Lande» volle Seltnng uitd Befriedi- Wg »0 verschaffe«. Den letzten Bewei» für seine i^ustrie- so-eMtztich« Gesinnung Hai Herr von Metzsch »och unmittelbar »oe seinem Rücktritt durch die Einbringung der Vorlage über tztr an»»rwettige Zusammensetzung der Ersten Kammer im Muß, einer grüß««» Berücksichtigung de» Handel» und der JMstri« gegeben, wenn er auch di« Verabschiedung de» Ge- fttzWAmW infolge her in der Sache zutage getretene« wesent- Ach«, Meinung-Verschiedenheiten »wische» der Ersten und Zwott«, Kammer nicht wehr erleben sollte. Im übrigen Le- «M der Verlauf der sämtliche» »nt« Herr, von Metzsch» HWtze «^gehaltenen Landtag«, wie sorgsölttg der Minist« stet» Wist« war, der Industrie in volle» Umsange ihr Recht werden w» Wr». sawetzl durch eigen« Anregungen, wie durch »erstönd- Gingehe» ans dt« an» der Mitte der Ständeversamm- «»»«che. Lebhaften Beifall erntete Herr von Metzsch in allen staats- erhaltenden Kreisen durch die Entschiedenheit, mit der er die OrdnungSintereffen sowohl rednerisch im Landtage, wie prak tisch in der Gesetzgebung und Verwaltung gegen die Anmaßungen und Uebergriffe der Sozialdemokratie verteidigte. Den ein drucksvollsten Bewei» von der Festigkeit seiner Gesinnung in diesem Punkte gab er im Jahre 1896, als er ohne die geringste Regung von Schwäche, den heftigsten Angriffen zum Trotz, die Aenderung d«S Landtagswahlrechts zum Vollzüge brachte. Noch heute hebt sich von dem ganzen Getriebe der Wahl. rechtSkämpfe, die seit der Einführung des Dreiklaffenwahl- rechts bei unS in Sachsen entbrynnt sind, mit plastischer Klar heit di« allgemeine Ueberzeugung in den wahrhaft staatS- erhaltend gesinnten Kreisen ab, daß die Aenderung des Wahl- rechts vor zehn Jahren «in« unbedingte staatspolitische Not- Wendigkeit war, weil andernfalls die Gefahr einer sozialdemo- kritischen Ueberflutung der Zweiten Kammer mit ihren Hand- greiflichen -errüttenden Folgen unweigerlich über unseren Land- tag hereingebrochen wäre. Kein noch so lauter sozialdemokra tischer Preß- und Ve-rsammlungslärm wird im stände sein, die ordnungsparteiliche öffentlich« Meinung in Sachsen in diesem Punkte zu verwirren und den Dank zu schmälern, der Herrn von Metzsch wegen seiner nachdrückichen Förderung der Wahl- rechtsänderung im Jahre 1896 gebührt. Nicht minderen Dcmk ober verdiente sich Herr vo» Metzsch später durch seine wiederum loyal entgegenkommende Haltung, al» die Mängel und Schwächen de« al» Notwehr- und Nvtgesetz geschaffenen Dreiklaffenwahl- recht» in der Praxi» offenbar wurden. Die Wahlrechts- Denkschrift vom Jahr« 1963 ist das eigentliche Werk deS Herrn von Metzsch, der damit seinen festen Willen und seine ehrliche Absicht bekundete, einer Wahlreform von Negierwngs wegen die Wege zu ebnen, di« den leitenden Grund- satz de» geltenden Wahlrechts, die wirksame Vor beugung gegen ein« sozialdemokratische Majorisierung der Zweite» Kammer unangetastet ließ, dagegen den berech- ti^n Beschwerden, di« von den Kreisen der Bildung und Intelligenz gegen da» Dreikiaffenwahlrecht erhoben wurden, nach Möglichkeit abhalf. Der Landtag konnte sich jedoch nicht dazu verstehen, die in der Regierungsdenkschrist auf- gestellten Grundsätze für «ine Reform de- Wahlrecht» als ge- eignet für einen Gesetzentwurf anzuerkennen, und so mußte sich Herr von Metzsch angesichts der bergehohen Schwierigkeiten der Materie damit bescheiden, die Wahlreform bei seinem Abgänge als unerledigte- Jnventarstück seinem Nachfolger zu hinter- lassen. Daß er aber aus jeden Fall die ehrliche Absicht gehabt hat. die Wahlresorm zum Abschluß zu bringen, ist ihm selbst von linksliberaler Seite in der Zweiten Kammer unzweideutig be- zeugt worden. Ein staatSmännisches Wirken, wie eS Herr von Metzsch. seiner Eigenart entsprechend, sich zur Richtschnur genommen hatte, setzt aus der ganzen Linie ein vertrauensvolle» Zu- sammenardeiten mit der Volksvertretung voraus. Der ver- floffene Minister des Innern hatte das richtig erkannt und war. selbst von aufrichtiger konstitutioneller Gesinnung erfüllt, unablässig bemüht, sein Verhältnis zu den Ständen aus der Grundlage reger und enger persönlicher Wechselbeziehungen auszugestalten und niemals die Fühlung mit der öffentlichen Meinung de» Lande», wie st« sich in der Parlamentsmehrheit verkörpert, zu verlieren. In diesem Bestreben war er durch- aus erfolgreich, und er darf sich rühmen, daß das Vertrauen der Stände zu seiner Geschäst-führung bis zu seinem Scheiden aus dem Amte unerschüttert geblieben ist. Di« amtliche Tätigkeit des Herrn von Metzsch im einzelnen ist dahin zu charakterisieren, daß er. nachdem sein Vorgänger. Herr von Nostitz-Wallwitz. vornehmlich die Aufgabe zu be wältigen gehabt hatte, die neuen Neichseinrichtungen in Sachsen durchzusühren, wieder die Hauptausmerksamkeit der besonderen Landesqesetzgebung zuwandte. In dieser gesetzgeberischen Einzel- arbeit hat Herr von Metzsch mit unermüdlicher Hingabe und größtem Fleiß« Erhebliches geleistet. Unter den zahlreichen, der politischen und wirtschaftlichen Fortentwicklung Sachsens förder lichen Landesgesetzen. dt« Unser« engere Heimat Herrn von Metzsch verdankt, seien insbesondere hervorgehoben das Gesetz über das Bauwesen und über dal Enteignung-recht, die revidierte Ge sindeordnung. die Organisation de» ärztlichen Standes, die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, di« staatlich« Schlachtvieh versicherung. sowie die gesetzgeLerische Fürsorge für das Ge- werbeschullvesen und di« landwirtschaftlichen und gewerblichen Genoffenschasten. Da» ganz« Werk wurde gekrönt durch die Einrichtung eine» Oberv«rwaltnng»gericht»-es«». der geschaffen »«de» mißte, wegen der mit der Vergrößerung de» Gebiete» der Verwaltungsgesetze immer fühlbarer gewordene« Notwendig, keit, auch ßi« Garantien für «tuen zuverlässigen Rechtsschutz herznstelli«. Da» DteSdner OörrvrrwältuisgSgericht hat sich durch die »«abhängig« Art keiner Rechtsprechung sehr bald öl et» Faktor erwiesen, der di« aus ihn gesetzten Erwartungen voll- ans rechtsertigt. ynerledigt gebliebeii sind di« großanßelagten ind weitau»schauenden Gesetzentwürfe über «in« Rege'rng de» Wasserrechtes und des Gemeindesteuerwesens, die indessen beide dank der umfassenden, unter der Leitung des Herrn von Metz VH betriebenen Vorarbeiten wenigstens so weit gefördert werden konnten, daß ihre Verabschiedung durch den nächsten Landtag in Aussicht steht. So ist das Bild, das sich vor unseren Augen von der am!- lichen Wirksamkeit des Herrn von Metzsch entrollt, durchaus sympathisch. Ter scheidende Minister des Innern war ans- gezeichnet durch eine rastlose Pflichttreue und eine streng konstitutionelle Gewissenhaftigkeit und Gesinnung, und mit Hilfe dieser beiden hervor- stechenden Eigenschaften hat er die allgemeine Wohlfahrt unseres Landes in der Gesetzgebung und Verwaltung ein gutes Stück gefördert und vorwärts gebracht. Die aus solchem Wege er zielten Leistungen werden der Aera Metzsch in der Geschichte unserer engeren Heimat allezeit ein Ruhmesblatt sichern. Menschlich ragte Herr von Metzsch hervor durch eine edel-vor- nehm« Gesinnung und einen Zug herzlichen Wohlwollens, der sein ganzes Wesen beherrschte. Diese vortrefflichen per- sönlichen Eigenschaften ließen auch seine amtliche Wirk- samkeit nicht unbeeinflußt, sondern belebten und erwärmten die kühlen offiziellen Formen und gaben dem Verkehr mit ihm jenes eigentümliche Gepräge von Verbindlichkeit, das ebenso im Parlament wie von den ihm untergebenen Beamten in wohltuendster Weise empfunden wurde. An äußerer Anerkennung hat es Herrn von Metzsch im Verlause seiner langjährigen Wirksamkeit im Dienste unseres engeren Vaterlandes nicht gefehlt. Seine königlichen Herren haben ihn der höchsten Auszeichnungen, die sie zu verleihen vermögen, für würdig befunden, und auch alle anderen Staatsoberhäupter Europas haben ihm glänzende Beweise ihrer Wertschätzung gegeben. Als kostbarstes Juwel trägt aber Herr von Metzsch in seinem Innern das swlze Bewußtsein, inmitten aller Kämpfe, in die er durch der Parteien Gunst und Mißgunst hineingezogen wurde, in unbegrenzter reiner Selbstlosigkeit seinem Könige und Vaterlandr nach Pflicht und Gewissen gedient zu haben. Reueste DrahtMeldungen vom 30. April. Deutscher Reichstag. Berlin. tPnv.-Tel.) Die zweite Lesung der Steuer- Vortagen beginnt mit der Braustruer - Vorlage. Die Kom mission schlägt eine Stasielbeste» erung von pro Doppel zentner Braustoff 4 Mk. bis 10 Mk. vor, und zwar in der Form der Lurchstafselung. — Abg. Südekum (Soz.) bekämpft diese Steuereryöhung, durch die das Volk belastet werde, wenn auch die Beschlüsse der Kommiksio» nicht so schlimm seien, wie dt« ursprüngliche Vorlage. — Abg. Rettich «kons.) erklärt die Zustimmung seiner Freunde zu den Beschlüssen der Kommis sion. Wie die Regierung in der Kommission statistisch nach- gewiesen habe, sei in Norddeutschland der Schanknutzen ein außerordentlich hoher, viel höher als in Bayern. Das werde auch dadurch bewiesen, daß für Verzicht aus Gchankstätten ge legentlich sehr hohe Abfindungssummen bezahlt wurden, in einem ilim belaniiten speziellen Falle in Berlin 50000 Mk. — Abg. Müller-Sagan ffreis. Volksp.): Die Tendenz dieser Steuer lause eigentlich auf eine Sonder-Gewerbcsteuer für Brauer »nd Wirte hinaus. Mit der Staffelung werde in erster Linie eine Sonder-Gewerbedrsteuerung der Großbetrieb« bezweckt. Man werde freilich den gewünschten Erfolg nicht erzielen, die Klein betriebe würden vielmehr erst recht unter dem Wettbewerb der Großbetriebe zu leiden haben. In welcher Form aber auch eine so große Steurrrrhödung beschlossen werde, jedenfalls werde damit ein starker Rückgang deS Verbrauchs in Norddeutschland hrrvelgesührt und daS norddeutsche Braugewerbe schwer geschädigt. Gehe der Bielkonsum zurück, io steige der Schnapskonsum, wor unter die Volksgesundheit teide. Tie Beschlüsse der Kommission seien auch nicht besser als die Regierungsvorlage, denn sie ent hielten bei der Staffelung noch erne größere Spannung. Die Aktien der Grobbrauereien seien vielfach in Händen -seiner Kapi talisten. — Staalssekreär v. Stengel dankt im Name» des Reichskanzlers und der verbündete» Regierungen der Kommission dafür, daß sie die ihr gesteckte schwierige Aufgabe mit solchem Fleiß und so im wesentlichen befriedigend gelöst hat. Er müsse diese Erklärung um so mehr abaeben, als die Konimission wegen ihrer Tätigkeit schwere Angriffe erfahren habe. Der Staats sekretär verleidigt das Resultat der Erhebungen über den Schank- nutzen. Selbstverständlich sei dieser nicht identisch mit Rein gewinn. Auch über diesen Sicheres zu ermitteln, würde jahre lange Erhebungen erfordert haben. Die Erhebungen über Ganterpreis und AuSschankprets, die in den verschiedenen Provinze» angestellt seien und zu der Feststellung de» durchschnitt lichen SchankiiutzenS von 32 Mk. pro Hektoliter geführt hätten, seien durch ein« nachträgliche Erhebung nur bestätigt worden. Um eü, Urteil zu gewinnen, bedürfe eS anch gar nicht ver Ermitt lung de» Reingewinns, vielniehr erhalt« man rin hinreichend klares Bild, wie Ganter- und SchankpreiS sich zu einander verhalten. Wenn sich da die Steuerrrhöhuna auf nur einen halben Mennig pro GlaS berechn«, so sei daS em Betrag, der nicht in Betracht in der ü für dix. groß . enrng der Vorlage. Wenn da» Vier al« Nahrungsmittel berechn«, so sei daS ein Betrag, der nicht in Betracht Ada. B «ckr r - Hessen tnat.-lid.) weist daraus hin. daß nmission dir Steuer für die kleinen Betriebe herabgesetzt, »ßen Betriebe erhöbt worden sei. Da» sei doch eine , . . ,g der Vorlage. Wenn da- Vier al- Nahrungsmittel dezrichnet werde, so iet ^ iedentall- da-teuerst«. Seine Bestand- ikllr seien viel billiger zu haben, al- ln der Form dr» .flüssige» Brote- . Hebiigen» habe sich die Leben-Haltung »er Arbeiter so geboben, daß sie wegen einer w mäßigen Erhöhung der Bierstruer wirklich nicht auf das Bier zu verzichten brauchten und es auch MV 8