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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060428015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906042801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-28
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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A„- lündiaunacn au! dcr PlwaKcite Zeile L» LI» : die sivaltiae Zeile am Tert- leile «a Psg. air Eiuzkiandt Zelle « Pia In Nnnimcr» »ach tz,n». und gcierlagen l ivaliiae Eruudiell« so Pia.. -ui Lrivalicite eo P,'a.. r ivaliiae geile aui Tertieiie und as; vmaciandieoPia. AusivärtiaeTlui- traae nur aegen Borausdczadiun». Leleaviülier koüen w Licnnlae. Fernsprecher.- «r. U und L00L Hauplgrschäslsstelle: Marienstr. SS. smpüsdtt m ^nsnudl: Leiser»« Ootvn NNÄ Ilvrrlv 8»n»-^ LNvIlvn- unä LanäTrirtsollnkts-veriito. L. 6 6 strna « rolksr kanteneeklauest iw Vitizsvi evteso 22 isst nnnulmkroi'ki'v ^c-^fkne-t von >/«8 Vkr nwrxonss l>iss ' I'kr utxiuis. Vnli-, liril- «n«i K»m«)ini«>rl6 von nn6 AI««!». l>iv >Iooi^r6,; vinl im ttoiseiu <iv»- Ii»U«'srüsw immor- tnsik xvst<X'1u»n ^7--7.-l7—^7-.--- -— r: unä mit Li ttnw?inv»«8^>' rui-or'vitet. r» k!iA<kl»t,t,kxo änlllffe. Ke«ilon«n8. /.Ivllo Preise. A S«r^Ms»Lr»s«»M»sKrrKrrrEM«^«MrMr»EMrmM «chlilillllii'Siili llsdll ükaedL., kMimikinm lio. ii. WW»WWWMW»WW»LE»»WWMM»»«MWW»WW»WMM»»M»»W»W^MW«^W^^ MM' rVISvllSII b'erlllNLNclNlNtr UNlt vl>r»vvrvlS8S 1'illlII Mvll sll llllltll!! i. W^I» R 1 Die Diütenvorlaae im NeichStlige. Innere Mission. Nichlsachseil im sächsischen Kircheiidi»»^, L L r»« Rekonvaleszeiiteiisttrsorge. Koloniales. Penliody über den Koiser, Prozesj Gaedke. Lotterie. Küln, bedcrtt Outrvnll Vi5>t U. 6. ß^s^sere I«'ormnt« snt- sproollonä. 8i>eri»iibtt.- i.simn?^i'<>«5s?ortrlit5 in l'uüto» sie. — OrnpMi- unä lLinäsraut- nLiimon in bssonllvrs xoeixosteo Ateliers. Mutmakl. Witterung ül»l. bi ' Lottlinliellv, April IW6. Die DiStenvorlage m Reichstag. Der Empfang, den die Diätenvorlage und die damit in Ver- bindung sichende Vorlage wegen Abänderung der Artikel 32 und 28 der Reichsverfassung im Reichstage gefunden haben, war, wie a» dieser Stelle bereits vor einigen Tagen voransgesagt, kein berauschender Erfolg für die Regierung. Die Redner der Sozialdemokratie und des Freisinns verwarfen die Vorlage in Bausch und Bogen: die Vertreter der anderen Parteien zeigten sich entgegenkommender: alle waren aber darin einig, dah eine gründliche Verbesserung an verschiedenen Bestimmungen vor genommen werden müßte, um sie für den Reichs tag annehmbar zu machen. Der Abgeordnete Zimmcrmann hat sicher den Nagel auf den Kiws getroffen und im Sinne der Mehrheit seiner Kollegen gesprochen, als er die Vorlage „eine Rose mit etwas überreichlichen Dornen" nannte. Um diese zu beschneiden, setzte man schließlich nach langem Hin und Her eine besondere Kommission ein, die ihre bessernde Hand an- legen soll. Was dabei herausspringen wird, läßt sich mit Sicherheit jetzt natürlich noch nickt sagen, immerhin sind aut der DonnerstagtDebatte im Reichstage die Hauptpunkte zu ersehen, aus die sich die Verbesserungen erstrecken werden. Ja erster Linie kommt da die Forderung nachsreierEisen- bahnfohrtauf allen. Strecken Deutschlands in Betracht, ein« Forderung, für die sich di« Redner sämtlicher Parteien mit Ent- schiedenhelt ausgesprochen haben. Wie schon neulich hier auS- geführt, sprechen so viele und gewichtige Gründe für diesen Wunsch, daß sich die Negierung seiner Erfüllung schwerlich wird entziehen können. Es würde jedenfalls einen üblen Eindruck von Knauserigkeit machen, wenn man sich iin Bundesratc auf die jetzt vorgesehene beschränkte Gültigkeit der Freifahrkarten versteifen wollte. Weiter wird die Kommission — um den in den Verhandlungen vielfach geäußerten Anregungen und Wünschen zu entsprechen — den ominösen Unterschied von 20 Mark Anwesenheitsgelderbcrechnung sür die einzelne Sitzung und SO Mark Abzug für jede versäumte Sitzung aus der Vor tage herausschaffen und dafür überall gleichmäßig entweder 20 oder 30 Mark setzen müssen. Nach dem großen Beifall zu schließen, den der Zentrumsabgeordnete Spahn erntete, als er 30 Mark Anwesenheitsgelder pro Tag vor- schlug, wird man sich wohl auf diesen Sotz einigen, der auch sehr gerechtfertigt erscheint angesichts der Tatsache, daß ß S der Diätenvorlage den Reichs- tagsmitgliedern untersagt, bei Doppelmandaten gleichzeitige Diätenzahlungen von den Einzclstaaten anzunehmcn. Ucber diesen Punkt sind allerdings die Ansichten sehr geteilt. Während von konservativer Seite geltend gemacht wurde, daß diese Be- stimmuna einen unzulässigen Eingriff in die Rechte der Einzcl staaten bedeute, denen man eö selbst überlassen müsse, bei Behandlung der Doppelmandatare das Richtige zu treffen, ging die nationalliberale Anschauung dahin, daß auch hierbei Reichsrecht vor Landesrecht gehe. Wir können der konservativen Ansicht nur beipslichten, daß dos Verhältnis der Zuständigkeiten zwischen dem Reich und den Einzclstaaten die größte Vorsicht erheischt, und sind deshalb der Meinung, daß auS diesem Grunde über die Ausführung des 8 3 unbedingt eine Verständigung erzielt werden muß, und zwar nicht nur im Bundesrat. sondern auch in den Einzellandtagen, was auf keinerlei Schwierigkeiten stoßen dürfte. An sich scheint die Be- stimmung, daß an Doppelmandatarc nur die Reichstagsdiäten» gelber gezahlt werden sollen, durchaus gerechtfertigt. Der Wunschzettel der Abgeordneten bezüglich einer Ver besserung der Diätenvorlage geht aber noch viel weiter. Man bemängelt, daß sür E r k r a n k u n g sf äl l e keine Milderungen vorgesehen feien, sondern alle Abgeordneten, die eine Sitzung — ob entschuldigt oder unentschuldigt — versäumen, durch Ab zug von 80 Mark getrosfen werden. Ob hier die Regierung aus die Wünsche deS Hauses eingchen kann, ist nicht so einfach zu sagen, da eine Kontrolle sür sie ganz unmöglich ist. obwobl sie gerade in diesem Falle kaum entbehrlich erscheint. Ohne der Würde der Abgeordneten nahetreten zu wollen, wird man auch der in der DonnerStag-Debatte vertretenen Ansicht nicht bei- pflichte« «Lge». daß eine namentliche Feststellung der an- wesende» ReichStagSmitglieder gegen daS Ansehen deS Hauses verstoße. Demgegenüber betonte ein Redner mit Recht, daß es der Regierung unmöglich sei, die vom Reichstag geforderten LawesenheitSgrlder »u bewilligen, ohne daß eine Kontrolle auS- geübt werde. Eine andere Frag« ist die. ob diese Kontrolle, wie «s die Regierungsvorlage will, in doppelter Weise notwendig ist. nämlich neben persönlicher schriftlicher Eintragung in di« Präsenzliste noch durch die Teilnahme an der namentlichen Ab- stimmung. Hier könnte wohl ohne Schaden die eine oder die ander« Art gewählt werden. Wenn verschiedene Abgeordnete die Kontrollvorschrist überhaupt als ein Mißtrauensvotum gegen den Reichstag beseitigt wissen wollen, so vergessen sie. daß es überall Drückeberger gibt, die wohl ganz gern die Recht«, aber nicht di« Pflichten eines Volksvertreter» mitmachen. Auch würde bei« Mangel einer Kontrolle allzu leicht der ganz« Zweck der Gewährung von Diäten in Frage gestellt, nämlich die Beseiti gung des bedauerlichen Absentismus, an dem der deutsche Reichs tag schon seit langem krankt. Man muß eben, wie überall im Leben, so auch bei den Abgeordneten des Volkes mit mensch lichen Schwächen rechnen, die die Einführung einer Kontrolle über ihre tatsächliche Anwesenheit im Reichstag vollauf recht fertigen. Tie größte Schwierigkeit wird die von der Negierung als aonäitio «inv c,uri »VN geforderte Abänderung des 8 28 der Reichsverfassung machen, wonach die Beschlußfähigkeit des Reichstags über alle lediglich denGeichästsgang betresscndcnDinge durch Herabsetzung der Beschlnßfähigkeitszisfer gegen unliebsame Stö rungen und Verzögerungen gesichert wird. Hiergegen rennen die links stehenden Parteien Sturm und besonders der sozialdemokratische Abgeordnete Singer eiferte am Donnerstag mit solchem Wort schwall gegen die geplante Abänderung des 8 28. daß ihm — und leider auch den aiideicii unfreiwilligen Zuhörern — fast der Atem ausging. Die Gründe, die er vorbrachte, waren jedoch so faden scheinig und mangelhaft, daß sie bei der Mehrzahl des Hauses keinen Eindruck machten. An dieser Klippe werden also die Diäten nicht scheitern, wenn auch Zentrum und Nationalliberale leise Bedenken nicht ganz unterdrückten. Abgeordneter Hiedcr meinte, in der Abänderung des 8 28 der Verfassung liege «in gewisses Mißtrauen in die Wirkung des Diätengesctzes und verlangte eine genaue Feststellung, bei welchen Anträgen zur Geschäftsordnung daS Ersordernis der Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern deS Hause» Wegfällen soll«. Wenn Abgeordneter Spahn der Hoffnung Ausdruck gab. daß selbst bei Ablehnung der Abänderung des 8 28 durch dev Reichs tag das ganze Diätengesctz darum nicht fallen werde, so dürfte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, denn Graf Posa- dowssi), der die Vorlage vom Bundesratslische aus begründete, tagte gerade hieraus bezüglich: .Meine Herren, ich bin der An sicht, daß der Reichstag in seiner Gesamtheit eine der wichtigsten Institutionen für die deutsche Einheit und die deuischr Einigkeit ist. Also den ernsten und schweien politischen Bedenken gegen über, die an vielen Stellen bei den Vorberatungen dieses Ge setzes bestanden, haben sich die verbündeten Regierungen nach langen Erwägungen doch überzeugt, daß bei den Verhältnissen, wie sie sich einmal entwickelt haben, es notwendig ist, den Wün schen des Reichstags entgegenznkommrn und Ihnen eine Ent schädigungsvorlage z» unterbreiten. Aber die verbündeten Regie rungen sind bei diesem Entschluss« von der festen Ueberzeugung ausgegangen, daß das Gesetz auch eine Gestaltung bekommen muß. die ihnen einigermaßen eine Gewähr dafür bietet, daß sic j in Zukunft auch niit einen, stets beschlußfähigen Reichstage zu " rechnen haben, und die verbündeten Regierungen werden sich des halb von dieser Grundlage ihrer Auffassung unter keinen Umstä n den abbrii, gen lasse n." Wie man sieht, liegen der Schwierigkeiten, die dem Zustandekommen deS Gesetzes entgegciistche», noch recht viele in der Luft und die Kommission zur Beratung der Diätenvorlage hat ein saures Stück Arbeit vor sich. Trotzdem ist anzunehmen. daß. noch bevor Pfingsten, das liebliche Fest, gekommen ist, reiner Tisch gemacht sein wird. Denn da Regierung und Reichstag gleicherweise für ! daS Gesetz sind, um die verfahrene GesetzgebungSkarre des Reiches wieder in regelrechten Gang zu bringen, >o wird rS an Wegen zu baldiger Verständigung über die strittigen Punkte nicht fehlen. Neueste Drahtmelvuugeu vom 27. April. Deutscher Reichslas. Berlin. lPriv.-Tel.I In der Steuer ko mmission des Reichstags gab Neichsschatzsckretär Freiherr v. Stengel eine Uebersicht über die sinanzielle Entwicklung der letzten Monate. Aus den Zolleinnahmen des Monats März würden sich Mchrerträge für die lax Trimborn nicht ergeben, die Ein nahmen würden nicht größer, sondern eher geringer sein, als der Durchjchnitts^Etat. Nach seiner Schätzung der Erträge per in der Kommission beschlossenen Zölle würden sich im Behar- rungszustande l80 Millionen, sür das dritte Quartal des Rech- nungsiahreS 1906 46 Millionen Mark ergeben. Stach den Beschlüssen zweiter Lesung über den Etat bleibe für 1906 nach Abzug der 46 Millionen ein ungedeckter Betrag von 100 Millionen. Unter allen Umständen werde man im nächsten Jahre noch ein böscS Defizit zu erwarten haben. Dann trat die Kommission in di« Weiterveratung der Ersatzsteuern ein. und zwar stand der Antrga des Grafen Kunitz auf Einführung von Ausfuhrzöllen auf Kon, Kohlen und Lumpen zur Erörte- rung. Der Antrag sieht folgende Zollsätze pro Doppelzentner vor: für Steinkohlen 10, Braunkohlen b, Koks usw. 15 Pfg.. Kali-Rohsalze. Äarnallit, Kieserit, Kaimt. Sylvinit, Chlorkalmm, Dungsalze usw. 2 Pfa., Abfälle von Gespinstwaren aller Art sLumpen usw.s, Tuchreste, alte Netze, alte Tauwerke, alte Stricke und alte Weberlitzen aus Garn oMk., abamutzte Stücke aus Leder, Lederwarenabsälle ulw. 5 Mk., Abfälle von rohem und aereinigtem Kautschuk oder dergleichen Guttapercha 5 Mk. Graf Kanitz begründete ^ejnen Antray mit dem Hinweise darauf. strie und dürfe nicht mit Ausfuhrzöllen voraehen, weil eS selbst große Mengen von Rohstoffen und Halbfabrikaten aus dem Auslände georauche. England habe Kohlen-Aussiihrzölle unter dem Drucke sinanzieller Not eingesühi't, die jetzige Regierung wolle den Ausfuhrzoll wieder ausheben. Der estaatsickretär warnte eindringlich vor Maßnahmen, die Deutschlands handels politische Stellung schwächen müßten. Ein Kohlen-Aussuhrzoll werde zum größten Teile vom Jnlande getragen werden, und das gesamte wirtschaftliche Leben, vornehmlich die Eisen industrie, schädigen müssen. Auch Kali- und Lumpc»-A»ssuhr. zolle seien in hohem Maße volkswirtschaftlich bedenklich. In der Nachmittagssitziing wurde nach längerer Debatte der Antrag Aanitz aus Ausfuhrzölle sür Kohle, Kali und Lumpen gegen sie Stimmen der Konieroativen, der Wirtschaftlichen Ver einigung und eines Teils des Zentrums abgelehnt. Dann wurde der Amrag Dr. Jäger iAentr.l auf Einführung einer Mühlen- Nmsahsteuer bcralen. Staatssekretär Freiherr v. Stengel er klärte, die verbündeten Regierungen hätten sich über den An trag noch nicht schlüssig gemacht, eine Reihe volkswirtschaftlicher und sozialpolitischer Bedenken spreche ober gegen den Antrag, daneben auch die Rücksicht, diese den landesgeietzlichen Gewerbe steuern angehörige Steuerart für das Reich nicht herauszu- greifen. Die verbündeten Regierungen hätten die Frage er wogen, ob die Mühlenstaffelsteilcr in die Reichssinanzreform auizunehmen sei, seien aber zu einem ablehnenden Ergebnis gekommen. Bei Annahme der Resolution würde der Bundes rat in eine erneute Prüfung der Frage eintreten. Der An trag wurde mit 13 gegen 9 Stimmen angenoinmen. Bei der Abstimmung fehlten jedoch 4 Sozialdemokraten und 1 Pole, Gegner des Antrags. Die Resolution der Sozialdemokraten anf Einführung einer Reichseinkommen- und Reichsvermöoens- steuer wurde nach kurzer Debatte gegen die Stimmen der Frei sinnigen und der Sozialdemokraten abgelchnt. Abgelehnt wurde endlich der Antrag o. Damm Mirtsch. VggD »Der Reichs tag wolle beschließen, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage Gesetzentwürfe oorzulegen, wonach 1. die Erb- berechtigien-Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches s88 1924 und folgendes in der Weise geändert werden, daß ns das ge setzliche Erbrecht der Erben dritter Ordnung und der weiteren Ordnungen auf die Großeltern und die entfernten Voreltern des Eiblcist'erS beschränkt weide und b) i» de» Fällen, in denen der Fiskus Erbe ist, die Erbschaft stets dem Relchsfiskus zufällt, sowie 2. festgesetzt wird, daß von den unter 1V) bezcichneten Erb- x? schäfte» den einzelne» Änndesstaaten ein gleich großer Anteil ver- ^ bleibt wie von der Ncichscibschaflssteiler. Am Dienstag stellt die Kommission de» Bericht fest und berät das Manlelgesetz. — Die sozialdemokratische Fraktion beabsichtigt, im Reichstage eine Interpellation wegen der in letzterer Zeit in größerem Umfange angeordneten Ausweisungen von lästigen Russen ein- zubringcn. Berlin. (Priv.-Tel.i Die Budgetkommission des Reichstags beendete heute die Beratung des Offiziers-Pensions- gesetzeS. Bezüglich der rückwirkenden Kraft wurde seitens der verbündeten Regierungen erklärt, dah dicker ernsteste Bedenken aegenvberstünden. In der Abstimmung wurde die prinzipielle Forderung der vollen rückwirkenden K^rast für alle Offiziere abgelebnt. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes wurde zunächst noch offen gelassen. Tann begann die Beratung der Novelle zum Schntztruppengesetzc. Die Kommission lehnte Art. 1, der die Anwendung weißer Schuhtruppcn auch in andereiv Schutzgebieten als Deuti'ch-Südwestafrika ermöglichen will, in einer Eventualabstimimincr ab. Die Abstimmung über Art. 2, !der eine authentische Interpretation der sür die Pensions- bercchnnng maßgevenden Marge sür die -Offiziere und Ofii- ziersoearnten der Schnhtnippen geben will, wurde bis zur Einvor- leibung einer bezügl. Bestimmung in das Militärpensionsgesetz aus- gesetzt. Angenommen wurde eine Resolution, die eine Neurege lung des Schutztruppengcfetzcs verlangt. Nächste Sitzung: 1. Mai. Berlin. (Priv-Tel.) Die Kommission deS Reichstages für die Novelle zur Maß- u nd G e m i eh ts o rd „ u n g nahm heute ihre Beratungen wieder ans und erörterte die Frage der Verstaatlichung der Eichämter. Es läge» dazu etwa 150 Petitio nen vor. die sich insgesamt gegen eine Verstaatlichung der Eich ämter anSsprechen. Abg. Stolle beantragte, daß die Gemeinden die bisherigen eigenen Eichämter bcibebaltei« dürfen bezw. neue gründen können, wenn sie die erforderlichen Bedingungen erfüllen. Abg. Enge- len cZentr.) meinte, daß der Landesgesetzgebima die Bestimmung Vor behalten sei» iollte, ob die Eichämter staatliche Behörden oder Ge- meindeciiistaltkn sein sollten. Regierungsseitig wurde erklärt, die Regierung müsse an der Velstaatlichnng festhalten. Wer die periodische Racheichung^erstrebe, müsse die Verstaatlichung mit in Kauf nehmen. Beide «svstemc neben einander bestehen zu lassen, sei nicht ausführbar wegen der ungleichen Bevölkeriingsdlchtigteit. Eine Ersatzpslicht des Staates gegenüber den Genieinden mit Eichämtern könne nicht anerkannt werden, wobl aber könne eine Entschädigung für die Uebergangszeit zuaebilliat werden. Zu eurer Beschlußfassung kam cs nicht. Die Beratung wird am Dienstag fortgesetzt. Berlin. iPriv.-Tel.) Tie Rcichstagskommission für die Novelle zur Gewerbeordnung sVorbildung der Bauunter nehmer. indirekterBefähigungsiiachweiss stellte heute den umfangreichen Bericht fest, den der Abgeordnete Dr. Burckhardt sWirtsch. Vgg.s ausgearbeltet har. Die Resolutionen. daß kohlenausfuhrzoll erhebliche Mehreinnahmen für daS Reich ergeben weihe, ohne daß der Kohlenbergbau o^er die Industrie geschädigt zvürde. England sei mit der Einführung eine» Kohlenausfuhrzolles vorangegongen: fein« Ausfuhr habe zugenommen. Senator Klügmann bekämpfte namentlich den Lumpen-Ausfuhrzoll.- Staatssekretär Graf PosadowSky führte au». Deuts ^17 ei «in Land vorwiegender die dazu gestellt sind, ersuchen die verbündeten Regierurmen: l. a) um eine Novelle tür Schaffung von besonderen Bau kontrolleuren und Zuziehung gewählter Vertreter der Arbeiter, d) Schutzoorschristen für Bauarbeiter aus Grund des 8 120e der Gewerbeordnung: 2. um gesetzliche Einführung der Pslichtfortbildungsschule für gewerbliche Lehrlinge, jugendlich« Arbeiter, Arbcitsburscheii: S. um eine Novelle, welche das Recht zur Anleitung von Lehrlingen nur solchen Hantmerkern ge währt. welche zur Führung des Meistertitels berechtigt sind. . Koloniale-. Berlin, wurde Richtung
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