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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060425028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906042502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906042502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-25
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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E» Matt »trd d« Lesen, von Dresden m»d Umgebung « Lage vorher bereit» al» 2lbend-2lnsgabe -»gestellt, während es die Post-Abonnenten a« Morgen ,u einer Gesamtausgabe erhalten I8N »S8 8>c u>- »u«> VorleO der, so le tiarir clen- sn der 400 Ileklio,, Ne 08 U. VSNg >äen. — welche mit «ler Lmiier, -e ikrer »ii un» idlilcum »86 Mg ;en de- :kkR5n usettt nlent. . l-6. :rpNicv- -^nrux-, s : luciie, eux- uns r»o>>en. «»/- etil»»»«». verugzgeMk: a»«, kint, »ule« .... und « », ,« a» GW», «ch M«Na««n nur einmav »Ost. »oV.. dund a«»wLr»a«Aom. «Mchchrr » VNdti» MI »o «I. N«t «tnmLUarr ZutuSun, d»r» die <-dnev«iiia«eld>. imLu». lind «U «Mlvrechendem Suichia,«. »echdr»<«üer »rlitri,. Oriamal- «Me«»»«» «er «" »'«"«ch.r v«»Ue»n»«at,i>Dre»d «achr. > Utachtrdulich« von, rar- »»ivrüch» dleldrn ««berruvichti,»: «t« ManuNrlvt« werte» »Mt «fdewadrt. «»« '.vr »«»»«» L85K Druck und Verlag von Liepsch L NeichaM in Dresden. Mreigen-^arsf. Annudme von Ankiindleunae« dir imchinjllagr 3 Udr Soun- und Scimaar >iur Marmiltmbe re von N b>« >,,i Mir. Tie Uvaliiae Grund, »ile ica. s Lildkiii so Ls,.. An- lündj,»»,,» aul der PcwaNcite Zeile re M : die rlpaltia« Zeile auf Teri - ieilc eo Pi,. als Sinaeiankt Zeile eo Pi, 2» lüumoiern nach s»«>- nnl- feiert»,e« i ivaluae Gru»d»ile sv Pi,„ auf Lrivalleile «o Ll».. rivaliiae Zeile aus Tcrtieite und als Emaeluul»«Via AuswLrügeAus- lrä,e nur ,e,en LorauSvuaklun,. Bele,initiier tollen w Llcuniae. Fernsprecher: Rr. ll und AWL HauiitgeschastSsi«5e: Mariensk.SS. l-snolin-Lsifs mit cism „pisilfinZ" M 25 pf§. pss Ltück. — Vvnliekvlil, Verstnpkvrn, Vermv^sinj»««, Vkixaltlv». VerLidkr« vte. »!!er Aeti»IIfiivMN8lLll6« .M->n.m- Vp«»Ä>»v>' H^vi'islerlLlunKG-OHO «t/WITLir, »z«?,v L S, IkolxvIzriisÄv. «r. IIS. Slitlil: Neueste Diahtberichte Hosnachilchtc». Wohlsabllseinrichtuiigeii für Staatsbeamte. Gerichtsverhandlungen. El» literaiischcr Scher;. Erfolgreiche Tlchter. Tie Lage in Sa» Francisco. Neueste Drahtmelduusten vom 24 April. Deutscher Relch-tag. Berlin. sPriv.-Tel) Präsident Graf Balle st rem eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten: „Meine Herren! Während wir eine kurze, aber durch da» herrliche Frühjahrs- Vetter besonder» begünstigte Erholung hatten, sind über zwei uns besonders befreundete Nationen durch elementare Ereignisse überaus schwere Heimsuchungen hercingcbrochen. Das uns verbündete Königreich Italien, mit dessen Volk uns alte histo risch« Beziehungen und gegenwärtig sympathische Gefühle nahe verbinden, ist durch einen ungewöhnlich heftigen Ausbruch des Vesuv» schwer heimgesucht worden. Hunderte von Menschen leben sind demselben zum Opfer gefallen, Tausende sind in ihrem Eigentum auf» schwerste geschädigt. Eine blühende Landschaft, «it der schönste Fleck der Erde, ist unter Lava und Asche be grabe». Wahrlich, eine schwere Heimsuchung! Aber noch viel schwerer ist da» Verhängnis, das -in allerletzter Zeit das uns herzlich befreundete und stammvcrlvandte Volk der Ver einigten Staaten von Amerika betroffen hat. Durch ein verheerende» Erdbeben und daraus folgende beispiellose Fencrs- brunst ist di« Stadt San Francisco, die Metropole des Westens der Vereinigten Staaten, eine Stadt von 400 OM Einwohnern, vollständig vernichtet. Die Verluste an Menschenleben und Eigen tum sind zwar noch nicht festgestcllt, aber man kann nach den SiSber «ingegangenen Berichten annchmen. daß erster- in die Tausende, letztere in die Hunderte von Millionen gehen, «in Unglück, wie es bisher kaum jemals dagewescn sein wird. Da» deütsch« Volk nimmt an dieser schweren Heimsuchung der beiden befreundeten Nationen den innigsten, schmerzlichsten Anteil sLeb- hafter Beifallj. Ich bin mir bewußt, im Namen aller Vertreter des deutschen Volkes zu sprechen, wenn ich von dieser Stelle au» dielen Gefühlen Ausdruck gegeben habe. (Erneuter leb hafter Beifall.) Sie haben sich zum Zeichen Ihres Einverständ nisses von Ähren Mätzen erhoben ich konstatiere das." Koloniales. Berlin. Nach den Gefechten von Fettkluft und Oas wurde festestellt, daß daS Gelände südlich von Oas und westlich bis znr Linie Stinkdorn- Duurdrift vom Feinde frei ist. Am 14. April wurde di« Pferdewache der 4. Kompagnie des 2. Negi- mentS bei NurudaS in den Karr-asbergen von einer «lwa 50 Monn starken Bande überfallen. Ein Unteroffizier wurde getötet. Bier Reiter sind schwer verletzt, zwei leicht. Die sofort alarmierte Kompagnie und die Besatzung von NurudaS nahmen dt« Verfolgung auf. konnten aber nicht verhindern, daß ein Teil der Pf«rd« abgetrieben wurde. Ob Mvrenga sich bei d«r Bande befand, konnte nicht seslgestellt werden. Da der BondelzwartSkapitän Johannes Christian aus englischem Gebiet mit «twa IM Mdnn aus deutsches Gebiet zurückgckehrt ist, rückt« Major Täubler mit der 9. und 11. Kompagnie deS L Regiments, zwei Gebirgsgeschützen und zwei Maichinen- gewehren nach Udabis, um mit dem bei Hornsdrist mit der 10. und 12. Kompagnie des 2. Regiments, zwei Gebirgsgeschützen und zwei Maschinengewehren stehenden Major Freihold gegen Christian dorzugehen. Oberstleutnant Estorsf befindet sich in Ukama», Oberst Dame rst seit dem 15 April in KeetmannShoop. Nack,klänge zur Konferenz von Algeciras. Wien. Das „Fremdenbl." wendet sich gegen die Kommen tar« mehrerer ausländischer und inläirdffcher Blätter, welche das Telegramm des Deutschen Kaisers an den Grasen Goluchowski als eine Demüligung Oesterreich- Ungarns bezeichnen, und führt aus: Oesterreichs Platz aus der Konferenz von Algeciras war von vornherein an der Seite des Deutschen Reiches. Abgesehen von dem Bundcsvcrhältms, er gab sich unsere Stellung von selbst daraus, daß das Programm des Deutschen gleiches. Aufrechterhaltung des Prinzips der offenen Tür, naluraemäk auch das unsere sein mutzte. In den kritischen Augenblicken der Konferenz übernahm Oesterreich- Ungarn das Amt des ehrlichen Maklers. Wenn der Deutsche Kaiser für den Leiter unierer auswärtigen Politik anerkennende Worte fand, so kann mir Voreingenommenheit oder blinde Gegnerschaft dieser Kundgebung eine Bedeutung beilegen, welche das Lob in eine Demütigung verwandeln würde. Paris. Wie die Blätter melden, will die französische Negierung über die Konferenz von Algeciras ein Gelbbnch veröffentlichen, welches u. a. die SitzunaSprolokolle der Konferenz enthalten werde. Mit der Zusammenstellung des Gclbbuchcs soll M argerie, einer der beiden Sekretäre bei der Konferenz, betraut werden. Das Erdbeben in Ealifornien. Ncwyork. In San Francisco wurde gestern obend 10 Uhr 39 Min. ein drei Sekunden währendes heftiges Erd beben in der Richtung von Osten nach Westen verspürt. Weiterer Schaden ist dadurch nicht angerichtet worden. London. Wie die „Times" aus Wellington melden, sind beide Kabel zwischen Neuseeland und Australien ge rissen. vermutlich infolge von unterseeischen Störungen. Alle Telegramm« müssen daher über die paeisische Route geleitet werden. Aachen. In der gestrigen Versammlung des Vorstandes und Aufsichtsrates der A a ch e n - M ü nch en e r Feuerver sicherungs-Gesellschaft iagcn noch keine abschließen den Ziffern über die Schäden der Gesellschaft in Ealifornien vor- doch verlautet, daß die kürzlich vom Äufsichlsratc vor geschlagene Dividende von 100 Prozent für das abge- lausene Geschäftsjahr trotz der Katastrophe voll ausgczahlt wer den soll. 3»r Laae t» Rustland. Petersburg. Der Kaiser hat beschlossen, den R e i ch s- r a t u»d die Duma am 10. Mai persönlich in Petersburg mit großer Feierlichkeit zu eröffnen. Petersburg. (Priv.-Tel.) In dem gestrigen Kron- rate unter Vorsitz des Zaren wurde trotz energischen Einspruchs Lurnowos beschlossen, anläßlich der Eröffnung der Reichsduma eine umfassende Amnestie zu erlassen, durch die über 6000 politische Gcsästgcne in Freiheit gesetzt werden sollen. Moskau. In der Provinzial^Lersammlung der Semstwo wurde Schipow zum Mitglied«: des Reichsrates ge wählt. Schipvw nahm die Wahl an und versprach, uncrschiltte» lich die Verwirklichung der durch das Manifest vom 30. Oktober verkündeten großen Grundsätze und freiheitlichen Institutionen zu unterstützen und an der friedlichen Entwicklung des Landes mitzuarbeitcn. Petersburg. Die „Handels- und Jndustrieztg." ver- ösfentlicht einen Artikel über die finanzielle und wirt schaftliche Lage R u ß l a n d s, worin zunächst aus die laiche Besserung der wirtschaftlichen Verhältnis»- und des Geld marktes in Rußland während der ersten drei Dkonate des Jahres 1906, sowie auf die völlige Wiederherstellung des nor malen Verlaufes des finanziellen und wirtschaftlichen Lebens des Landes bingewiescn wird. Nach einem Rückblick aus die Er eignisse der neueren Zeit, die zum Rückfluß der Kapitalien nach Mittivoch, 25. April dem Auslände, zur Vcrniindcrung des Geldbestandes der Staats bank und infolge der zahlreichen Ausstände zu Verkehrsbehin- derung gesülzt und die Möglichkeit einer regelmäßigen Aus führung der Fabrikausiräge ausgeschlossen hatten, weist das Blatt darauf bin, daß gegen Januar die Lage sich plötzlich ge ändert habe, als cs der Reaierung gelang, die Revolution zu unterdrücken. Ter Rückfluß der Kapitalien habe ausgehört und die von den Ausländern gewährten Kredite, die eingeschränkt ivorden waren, würden wieder ciewährt. Die Lage des Geld marktes sei letzt bedeutend erleichtert. Der Privotdiskont habe um 1 Prozent, der der Staatsbank um st, Prozent ab- aeiiominen. Die Staatsbank habe eine weitere Verringerung des Umlaufs an Kreditbilletts, der Ende 1905 bis zu den Gren zen ihres Notcnausgaberechts angestrengt war, auf 1215 Millio nen Rubel vorgenon'men. Alle im Eingang des Artikels er- wähnten Schwierigkeiten leien mit solcher Festigkeit durchschritten ivorden. daß erhebliche Konkurse nicht sestacstcllt worden seien. Tie Erzeugnisse der Industrie fanden sehr guten Absatz. Manche Fabriken können die Mstellunaen nicht rechtzeitig ausführen. Tie metallurgischen Werke sind gut beschäftigt. Der Stand der Getreidesaaien d)'s Herbste? ist sehr befriedigend. An der Börse haben sich die Aktien der Banken und der metallur gischen Unternehmungen seit Januar gebessert. Was die Staats fonds anlanat. so war ihr Rückgang unvermeidlich angesichts der großen Finanzoperation, nach der notwendig eine Hausse eintreten werde. Das Blatt stellt am Schlüsse fest, daß, nach- dem Rußland die Krise mit bewundernswerter Kraft über wunden habe, kein Grund vorhanden sei, an seiner wirtschaft lichen Entwicklung in der Zukunft zu zweifeln. Homburg v. d. H. Der Kaiser hörte heute Vormittag den Bvltrag des Chefs des MiUtärkabiiietts Generalleutnant Graf Hülsen-Hnsrler. Gegen 12 Uhr mittags fuhr der Monarch im Automobil nebst Gefolge und dem Gehcimcat Jacobi nach der Saalburg. Berlin. (Prlv.-Tel.) Die 11. Ausstellung der Berliner Sezession wurde heute vormittag durch deren Präsidenten Professor Mar Liebermann mit einer Ansprache «r- offnet, in der er sagte: „Kunst fördern heißt den Künstler för dern, und das wirksamste Mittel zur Förderung der Kunst be ruht darin dem Künstler die Möglichkeit zu geben, sein Idem zu verwirklichen. Es gibt kein Ideal an sich, es gibt der Ideale W viele als es echte Künstler gibt: denn was kann Ideal anderes bedeuten, als der jedesmal erneute Versuch des Schaffenden nach Erreichung des Höchsten, Daraus folgt, daß jeder Künst ler sein Ideal und nur das seine in sich trögt. Man verwechsle Ethik nicht mit Äesthetik. Man lasse der Kunst nach den klassi schen Worten ihren Svieltrieb. Die Moral hat mit der Kunst nichts zu schassen. Möge," schloß der Redner, „unsere Aus- stellung, die hiermit erössnet wird, dazu mit beitragen, die Liebe, d. h. das Verständnis für moderne Kunst zu vergrößern. Dann bat die Berliner Sezession, was in ihren Kräften lag. zur För derung der Kunst getan." Homburg. Tiie hiesigen Gipser und Stukkateure sind behufs Durchführung ihrer Forderung des L'/rstündigen Arbeitstages in den Ausstand getreten. Es kommen etwa 700 Arbeüer in Betracht. Die Maurer haben beschlossen, die AusstLltd>«en insofern zu unterstützen, als sie keine Arbeit, die bisher von den Ausständigen ausgesührt wurde, übernehmen. Düsseldorf. lPriv.^Tel.s Zur Entgleisung de» Berliner Schnellzuges wird noch gemeldet, daß wahr- scheinüch neben dem Gleis liegende kleine, zum Straßenbau dienende Steine infolge der durch den Zug verursachten Er schütterung ins Rutschen gekommen und am die Schienen ge raten sind, wodurch die Entgleisung des letzten Wagens herbei- gefübrl wurde. Der inzwischen verstorbene Reisende Eduard Hcysc aus Lindau erlitt die tödliche Verletzung dadurch, daß er aus dem Zuge sprang. Die übrigen verwundeten Passagiere trugen nur geringfügige Verletzungen davon. Die erste V>ffe Kunst und Wissenschaft. f* Die diesjährige Generalversammlung der deutschen Shakespeare-GesellsLast fand gestern. Montag, wie üblich in Weimar unter sehr zahlreicher Teilnahme ihrer Mitglieder au» allen Gauen Dcuffchlands und vieler Aus länder, namentlich Amerikaner, statt. Al» eine sehr wohl- tuende Höflichkeit wurde die seitens de» die Generalversamm lung kettenden 1. Vizepräsidenten Generalintendanten von Bignau an die Repräsentanten des amerikanischen Volkes gerichtet« Beileidskundgebung anläßlich des großen Unglücks der letzten Tage empfunden. Ernst v. Wildenbruch wid- mete den verstorbenen Borstaiidsinitaliedern A. Cohn und Prot. Bulthaupt warme Nachrufe, die im diesjährigen Jahrbuch noch ergänzt werden sollen. Der gleiche Redner erklärte in seinem JahreSrückblick da» Conradsche Uebersetzunaswerk als das be deutendst« Ereignis auf dem Gebiete der Shakespeare-Forschung de» pergongenen JahreS, eine Ansicht, die Prof. Eidam dahin erweiterte, -aß alle Mitglieder das Unternehmen geschlossen nntmeskützen müssen. Die Festrede Professor Dr. George B- Curchills vom Arnherst College warf sehr interessante Etreiflichrer auf die bühncnliterarischen Verhältnisse in Amerika und im besonderen aus die Stellung des Amerikaners »v Shakespeare und seinen Werken. Im Jahre 1908 soll in Newyork «ine unabhängige große Privatbühne fertig fein, die zu ent- und der Stelle des , Dr. li« gewählt. Ein Ersatzmann für Professor Bulthaupt soll Ä der nächsten Versammlung gewählt werden. Professor Edward Donch« in Dublin wurde einstimmig zum Ehrenmitglied er- »»»nt. Schließlich wurde ein BearüßungStelegramm an die «»glisch« Gchwestergesellschaft abgesandt. Al» nächster Ver sammlungsort wurde wiederum Weimar bestimmt. Nach einem gemeinsamen Festmahl fand aestern abend dir Lereit» früher er- Wähnt« Ausführung von ..Richard II." und heute s24. Avril) die Ausführung von Maisingers „Herzog von Mailand" im Hostheater statt. s* Au dem bereit» gemeldeten Austritt der sechs korre. Eimdtemtden Mitglieder aus der »Wiener Sezession schreibt das „N. W. T.": lieber die Gründe, die diese Künstler zum Ausscheiden aus der Wiener Vereinigung veranlaßt baden, ist oisher nichts bekannt. Jedensalls bedeutet der Verlust dieser Mit glieder. unter denen sich auch Älinger und Knehl befinde», einen schweren Schlag für die Wiener Vereinigung. Die Sezcisicm veillert daniit Namen, die ihr Glan; verliehen haben, die ihr An sehen stützen kvnnlen. Die achtzehn ordentlichen Mitglieder, die den scheidenden korrespondierenden Mitgliedern vorauSgegangcii sind, haben vor uiigesälir einem Jahre die Sezession verlassen. An der Spitze der Scheidende» standen damals bekanntlich Klimt, Kolo Moser. Otto Wagner und andere namhafte Künstler. k* Der Kovenhagenee MnseumSskandal scheint immer größere Dimensionen anznnehinen. Dazu werden den, „B T " noch folgende Einzelheiten gemeldet: Endlich bat der verhaftete Miiseumskonselvator. ein junger Mann nnt Name» Stesseilsen. dem »iitersnchenden Kriminalrichter gegenüber gestanden, im Museum aus Schloß Rosendvra wiederholt Diebstähle aiiSge- führt z» haben. Der Arrestant gibt vorlänsig zu, während der Jahre 1902 und 1903 sowohl Teile deS erwähnten sogenannte» i'I»r» «i»»ie«-Porzclla»s wie eine- alten chinesischen Porzellan- servtce» gestohlen und für sein« Rechnung verkauft zu haben Der Wert des sämtlichen fehlende» MnseninScigentunis dürste sicd, soweit man tm Augenblicke schätzen kann, auf etwa 50 000 Mk. belaufen. Die gerichtliche Unlersnchiing der höchst peinlichen Affäre ist noch bei weitem nicht abgeschlossen. Ein Teil des gestohlenen Ktora <lm,io»-Porzell»nS befindet sich im Besitze eines Berliner Antiquitätenhändlers, der da» kostbare Geschirr natürlich in gutem Glauben von Stefftnsen käuflich erwarb. In Kopen hagen trägt die Angelegenheit dazu bei, die Frage nach der Lictzeriiiig der ungeheuren dänischen Muleu»isschätze aktuell zu machen. f* Der Verlust der Gutro-Bibliothek. Unter den unersetz- lichen Verlusten von Kunslschätzen, die die Katastrophe von San Francisco zur Folge gehabt hat ist ein besonders schiverer die völlige Zerstörung der Sutro-Brbliotbek. Adolph Sutro. der Begründer dieser Bibliothek, hatte sich durch Berg werksbesitz ein großes Vermögen erworben und dann als Lieb- haberei daS Sammeln von alten Bückern betrieben Er hatte nicht weniger al» 225 000 Bände zulammenacbracht. darunter Schätze von höchstem historischen und künstlerischen Werte. So besaß er eine große Sammlung von Handschriften aus ale mannischen Klöstern und von Dokumente» und Berichten von der californischen Mission, ein« vollständige Reihe von Folio- Ausgaben von Shakespeare, ein« schöne Reihe von Gutenbcrg- und Caxton-Drucken. seltene hebräische Schriftrollen, Serien von französischen und englischen Zeitungen aus dem Ende des 18. und dem Beginne des 19. Jahrhunderts usw. Die meisten Schätze seiner Bibliothek waren infolge der Streitigkeiten über sein Testament bisher noch nicht katalogisiert. k Ein literarischer Scherz. Die Leier erinnern sich wohl, »och. daß vor einiger Zeit der Pariser Literatur-Professor Herr Pa»! So » day in der Pariser Zeitung „L'Eclair" einen merk würdigen Aufsatz über Goethe veröffentlicht bat, in dem er den Nachweis führte, daß die Bewunderung des „ Faust", den nian i» Teutlchiaiid schlechthin als ein Meisterwerk eiiilchätze, als ein verläßlicher Gradmesser für den niedrigen Stand der deutschen Kultur zu gelten habe. Die Liebeslzene. insbesondere Gleichen» Aeußerimge» über ihre kleinen häuslichen Sorgen, wie sie ihr Schwclterclik» rn der Nacht aus der Wiege hat nehmen müssen und päppeln muffe», und dergleichen seien doch der Gipfel der Geschmacklosigkeit, wahre Ungeheuerlichkeiten im Trivialen l..äos eiioimitt's clnns >o gonrv trivial"). So spreche eine Köchin, aber kein verliebtes Mädchen. Da seien Gonnods ftanzösiichs Librettisten, die mc», gewiß nicht als große Dichter anrusehen habe, dach ganz andere Kerle! Dieses litcrargeschichtliche Kuriosum wurde durch einfache Wiedergabe der auffälligsten Stellen in einem Feuilleton, betitelt „Französische Aufklärungen über Goethes Laust", in der „Frankfurter Ztg." mit wenigen begleitenden Worten von Hans Lindau lustig abgefertigt. Herr Paul Soiiday glaubte, daraus eine Entgegnung im „L'Eclair" veröffent liche» zu sollen und beging dabei den Irrtum, den Sohn mit dem Vater zu verwechseln imd das Feuilleton von Han» Lindau für eine Arbeit von Paul Lindau z» halten. In einer übermütigen Anwandlung nahm nun Paul Lindau die Gelegenheit wahr, sich in einem im Tone ganz ernst gehaltenen Schreiben an Herrn Paul Soiiday zu wenden und ihn aus die Verwechslung aufmerk sam zu machen. Ta er, Paul Lindau, in Frankreich zahlreiche literarische Freunde besitze, sei es ihm nicht angenehm, wenn man dort glauben könne, daß auch er z» de» beschrankten Geistern ge» höre, die Goethe und die Liebesszene im „Faust" überschätzten. Er teile ganz und gar nicht die Ansichten seines jugendlichen Sohnes, der in den modernen Irrlehren einer übertriebenen Goethe-Verehrung ausgewachsen sei: er stehe vielmehr durchaus auf dem Soudayscheir Standpunkte. Und er stehe da nicht allein. Luch in Deutschland seien hervorragend« Kritiker längst dahinter
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