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- Erscheinungsdatum
- 1906-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-23
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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..... 7- 2» der gestrigen Sitzung des La, de s a u s l ch u, se s bet Natron at l i d e r a le n La ndeSv er e i bera. Schiea-Fr Zitzlchewig. Le wesend. Die ai jjrankeuberg. Langhämmer-Ehemnitz. Kretzschmär TeichmanwWerbau und Richter-Großsebönau an- -—< ans SO stimmberechtigten bestehend« Bersamm- luna beschloß zunächst, den >sitz des Vorstandes in Leipzig »u delasscu. Eingehenden Bericht über die Landtagstätigkett der 'öartei gab Herr Abgeordneter Langhainmer, der sich namentlich gegen das Kartell aussprach und die Richtung der ..Linksltberalen" als die dem Parteiprogramm konsequent «nt» tprcchende bezeickneten. In den Vorstand wurden gewählt die Herren Franz Gontard, Kommerzienrat Habenicht. Rechts- »nwalt Dr Zöpbel. Professor v. Brause, Fabrikant Otto Müller, Justiziar Dr. Gensel. Direktor Herrich-Leipzig, Landgerichts rat Dr. Heinze, ssfmtSg^richtsrat Dr. Hetlner, Dr. Vogel. 'Dr. Stresemann-DreSden. Stadtrai Lorenz-Döbeln. Lebrer Pfflug. Zittau, Kommerzienrat Scksieck-Frankenberg, Elaus-Flöha. Rechtsanwalt Fiswer-Mnlau. Bankier LouiS Sevstrt-Olber»- bau, .Fabrikant Kurt Nottkott-Auerbach. Fabrikant Walter Poppitz-Plauen, Tbeodor Richter^roßschönau. Fabrikant Langbammer und Rechtsanwalt Frevgang-Ebemnih. — 2m Anschluß an die Wahlen wurde über die Reichstagswahlen gesprochen. — Der Turnverein für Neu- und Antonstadt hielt gestern aus Anlaß der vor 25 Jahren erfolgten Tuindallen- weihe in seinem Heim, Alaunstraße 10. ein Erinnern,>gs-Schau- turiien ab. zu dem zahlreiche Gäste und Ehrengäste sich eingesiinde» hatte». Insgesamt marschierten 141 Turner. 60 Tnrnerinnen und etwa 50 Zöglinge aus. Nach einem BegriißniigSgesang der Veceins- iängelschasl hielt der erste Vaisitzende. Herr Kanzleirat Becker, eine längere Ansprache, in der er zunächst alle» Erschienenen dankte und dann aus den Zweck der Veranstaltung z» sprechen kam. 25 Jadre seien ins Land gegangen, daß der Verein sein altes Heim am Turnerweg verließ und sich eine neue Stätte deutschen Turnens schuf, die nicht nur für den von dem Redner vertretenen Verein, sondern auch für den Mittelelbegau ;>!!.'> Mittelpunkt seiner Bestrebungen geworden sei. Ter Verein -ei einig und stark und stehe aus einer Achtung gebietenden Stufe. Dies danke er seiner tätigen Borturnerschast und Sängerichast. Bon den 70 Herren, die den Umzug in die neue Halle initcrlebten, nebmen eine itattlsihe Zahl noch an dem heutigeu Schauturnen aktiv teil. Redner lenkte darnach die Blicke aus die in der Halle an gebrachten Ehrentafeln, die die Name» der »in das Aufblühen des Vereins sich verdient gemachten Männer enthalten, von denen das Ehrenmitglied Rcicbardl mit i» der Versammlung weilte. 'Nach Erstattung des Dankes an die Behörden sür das dem Verein bewiesene Wohlwollen schloß Redner mit einem dreifachen Gut Heil! auf den König, der stets ei» guter Freund des Turnens sei. Daraus gingen die Abteilungen an die turnerische Arbeit und bewiese» durch die vorzüglichen Leistungen, daß der Verein nicht nur wirtschaftlich, sondem auch in turnerischer Be ziehung aus hoher Stufe steht. Tie Vorführungen bestanden aus allgemeinen Freiübungen (Leiter: Tnrnwart Franz), Turnen der Zöglinge an Svrnnggeräten cTurnwarl Köhler), Barrenturnen einer Alters - Abteilung (Vorturner Uhimann). Stabübunge» der Danien-Abteilungen (Mnmnasialvberlelirer a. D. Heeger). Riegen- tnrnen. Turnspiele». Glänzend verlief das Bortnrner-Tnrnen am Dovpelburren, geleitet von Herrn Turnlehrer Penzel. Die Turner verließen unter starkem Beitall de» Schauplatz. Morgen abeich findet in der Turnhalle eine Gedenkfeier statt. — Ueber „Humor bei der Entstehung der Familiennamen" wird Herr Geb. Kirchenral Keller morgen Dienstag nachm. 4 Uhr in der Bäckerabteilung des C h r i st l i ch e n Vereins junger Männer", Nenmarkl 9, 3., einen Vortrag halten Um 5 Uhr sindet öffentliche Versammlung des Bundes vom Weißen Kreuz statt, wobei Herr Oberveiwaltungsgericbtsrat von der Decken sprechen wird Ueber das Thema: „Fleiß und Maßdalten im Beruf" soll in einem Diskuisionsabend der kaufmännischen Ab teilung desselben Vereins abends >/s9 Uhr gesprochen werden. ^ ^ Jeder junge Mann ist willkommen. ^ E — Alarmierungen der Fe»erwehr zu Bränden erfolgte« t» -Z am Sonntag früh kurz nach !zä Uhr nach dem Grundstück Hof- Ass Mühlenstraße 2 (Vorstadt Plauen) und vormittags gegen 2/«ll Uhr nach Liliengasse 8. Der erste Brand, den ei» Wächter der Wach- und Schließgesellschast in den Pcirterreräumen der Fahr- radfabrik von Kretzichmar L Co. entdeckte, war vermutlich durch Selbstentzündung von öliger Putzwolle, der andere in einem Kellerhals wahrscheinlich durch ein wcggeworseiies, noch glimmendes Streichholz entstanden: neniieiiswerler Schaden wurde aber in beiden Fällen nicht verursacht. Ihre Unterdrückung nahm die Tätigkeit der Lvschmaniischasten nur kurze Zeit in Anspruch. — Nachmittags in der 2. Stunde entstand in einer Schlafstube im 2. Stock des Grundstückes Martin Luther-Straße 4 durch Zunahestellen eines Haarkräuselapvarats a» die Fenstergardinen ein Brand, durch den einige Möbel u. a. beschädigt wurden. Die herbeigerusene Feuerwehr konnte, da der Brand bei ihrem Ein treffen schon gelöscht war. bald wieder «brücke». Bei den Lösch arbeiten hatte sich die Mieterin beide Hände verbrannt, so daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. ^ — Durch einen tödlichen Unglücksfall. der sich am Sonnabend in Meißen im oberen Rauhentale ereignete, verlor die Familie des Ziegeleiarbeikcrs Besser ein im fünften Lebens- iahre stehendes Sobnchen. Als ein beladener Ziegelwagen die Ausfahrt eines ZiegelwerkeS verließ, war es. wakmcheinlich ans Furcht vor einem dort weidenden Hammel, geflüchtet und lief von der rechten Seite ans zwsichen die Räder. Das rechte Hinterrad ging ihm über den Leib, so daß der Tod nach einigen Minuten einlrat, — Mitt weida, 22. Avril. Aus ihr lOOjähriges Geschäfts beitehe» konnte gestern die Firma I. G. Rüdiger ä: Söbne, mechanische Weberei, zurückblicken. Dem Inhaber der Firma, Herrn Stadtrat Georg Rüdiger, wurde der Kommerzienrat-Titel verliehen. Herr Rüdiger setzte folgende Stiftungen ans : 20 000 M. sür das Personal der Firma. 5000 M. für die Stadt Mittweida und 5000 M. für den Bürgerausschuß-Fonds. — Herr vr. pbil. Kurt Seidel in Zwickau ist aus einer Erholungsreise bei Stettin im Eamminer Bodden, einem Neben fluß der Dievenow. ertrunken. Der Unglückliche wurde am Sonnabend, an seinem 27. Geburtstage, an welchem er Hochzeit halten wollte, in Bockiua bei Zwickau beerdigt. — Eine erneute hochherzige Stistuug ist der Stadt Schueeberg von Frau verm. Kommerzienrat Dr. Geitner. Henri Stadtrnt Jeliz Geitner und Herrn Dr. med. Hans Geitner zuteil geworden. Die Genannten haben die in Höbe von 60000 M. 'ür Errichtung eines Stadkdades mit Schwimmbassin gemachte -Lüftung um 50 OM M. erhöht. Das Lad wird den Namen Dr. Curt Geitner-Bod führen. Weiteres Textliches siehe Leite 4. und ^e Vorlage betreffend Gewährung Vereinskalender für heute. Julius Otto-Bund: ^Denkmalsweihe, Gemald e^aler>e.'si 11 Uhr. —, — Uhr. Per. s- Gesundheitspsl.: Bonr.. Samariterk, Moritzstr. 14,1..81I. Aus ven amtlichen Bekanntmachnngen. Konkurs«. Zahlungseinstellungen usw. Fm Dresdner AmtS- aerichtSbezirk: Ueber das Vermögen des Kaufmanns Mar Emil Guhr, hier lUhlaodstrahs SS und Grün? Snake lb), ist das Konkurs, oersabren eröffnet und Herr R«<tu4i>nwalt Dr. Ritz hier. Secitrahe :r, zum Konkursverwalter ernannt worden. Konkurssorvenmgen sind bis zum 12. Mai anzumelden. — lieber den Nachlaß bcS Kaufmanns und Eisen- warenbändlers Earl Hermann Tränlner, hier, ist da» Kankursverfabren eröffnet und Herr Vizelokalrichter Georg Pöble. liier, Lleinffraffe ü, zum Konkursverwalter ernannt worbe». Äonkursserdirungkn sind bis zum 12. Mai airzumelde». Wasierftand der Elbe und Moldau. BudweiS Prag Pardubitz MeMik Leilmerty Auiila Dresden 21. Avril H US fehlt. -s- 67 -!- 6t -l- 67 118 — so 22. April fehlt. fehlt. -ff 67 -ff 86 -ff 72 ff- I2S - 30 TaqeSgcschichte. der Reichsverfassung einer Entschädigung an die Mitglieder de« Reichstage» aen migt. Die beiden Gesetzentwürfe find dem Reichstag in folgen» der Fassung -ugegangen: Gesetzentwurf -etr. Aenderung der Art. SS u^n d S 2 der R « i ch s Verfassung:!. Der Art. 38 erhalt soweit. oo» der Ailwesenb«t nicht abhängig. II. An Stelle des Ärt. 82 treten , ^ , schristrn: Tie Mitglieder des Reichstags dürfen als solch« keine Bejoldung beziehen. Sie erhalten eine Entschädigung nach Maßgabe des Gesetzes. Entwurf eines Gesetzes bet r. dieGewäh- runter n e r E nt s chäd iLUNg an die Mit glieder halten vor deren Beginn i auf den deutschen Eisenbahnen zwischen ihrem Wohnort und dem Sitze des Reichstags, sowie b) während des Kalenderjahres — vorbehaltlich der Bestimmungen im 8 3 — aus der Reichskasse eine Aufwandsentschädigung von insgesamt 3000 Mark, die am 1. Januar. 1. Februar. 1. März. 1. April mit je 500 Mark und am Tage der Vertagung (Artikel 26 der Reiff Schließung des Reio gliedcr, die erst nach tag eingetreten sind, izaben auf diejenigen Raten keinen An spruch, welche vor ihrem Eintritte zahlbar geworden sind. Der Bundesral ist ermächtigt, Grundsätze sür die Ausführung der Bestimmungen unter a aufzustellen. 8 2. Für jeden Tag, an dem ein Mitglied des Reichstags der Plenarsitzung ferngeblieben ist, wird von der nächstfälligen Entschädigunasrate ein Betrag von 30 Mark i» Abzug gebracht. 8 3. Ein Mitglied deS Reichs tags. das neugcwählt wird, während der Reichstag versammelt ist. erhält an stelle der nächsten Entschädigunasrate (K 1 Abs. 1 unter K) bis zu deren Höhe 20 Mark Tagegeld für irden Tag der Anwesenheit in einer Plenarsitzung. Ein Mitgliü» des Reichstags, dessen Mandat, während der Reichstag versammelt ist. erlischt oder niedergelegt wird, erhält während der Zeit seit dem Fälligkeitstage der letzen Entschädigungsrate 30 Mari Tage geld sür feden Tag der Anwesenheit in einer Plenarsitzung mit der Maßgabe, daß der Gesamtbetrag der Tagegelder den " ^' "diguna nicht übersteigen darf, di "MnF ffäßigkeitt Zahlreiche Leute sind una betrag Abs. rigeniwan ais wmgued einer anderen pomucyen t, wenn beide Körperschaften gleichzeitig versammelt ür diejenigen Tag« Vergütung bezichen, für welche cund dieses Gesetzes ein dlbzug von der Entschädigung die >n dev Zoriage Die Diätenvoriage. Plenarsitzung des BundesratS am Freitag wurden betreffend Wanderung der Paragraphen Ä und 32 ^ r Entschädigung nicht übersteigen darf, die nach 1 1 unter K am nächiben Fälligkeitstage zu zahlen geweien wäre. Dias Gleiche gilt, wenn der Reichstag aufgelöst wird, während er versammelt ist. S 4. Die Anwesenheit in der Plenarsitzung ist seitens des Mitgliedes des Reichstages wäh rend der Dauer der Sitzung durch eigenhändige Eintragung seines Namens in eine im Rsichstaasgebäud« auslieaende An wesenheitsliste und, sofern an dem Tage namentliche Abstim mungen des Plenums stattsinden, durch Teilnahme an diesen Mstimmunyen nachzuweisen. Die näheren Bestimmungen über den Ort. die Zeit und die Form der Auslegung der Anwesen heitsliste werden von den, Präsidenten des Reichstags getroffen. Von ihm wird auch die Entschädigung 18 1 Abs. 1 unter b. 8 3) sür jedes Mitglied des Reichstags aus Grund der Anlvesenheits- listen sowie der Listen über namentliche Abstimmungen fest gesetzt und angewiesen. 8 5. Ein Mitglied des Reichstags darf in seiner Eigenschaft als Mitglied einer anderen posttischeri Körperschaft sind, nur für ^ , ihm aus Grund dieses Gesetzes ein Abzug . . ... gemacht ist oder -in den Fällen deS 8 3 Tagegeld nicht gewährt wird. Auch darf es in dieser Eigenschaft während der Dauer der freien Fahrt aus den Eisenbahnen keine Fahrkosten für die Reise -wischen seinem Wohnort und dem Sitze des Reichstags annehmen. 8 6. Ein Verzicht aus die Aufwandsentschädigung ist unzulässig. 8 Bst im Falle des Todes eines Mitglieds des Reichstags «ine Ehefrau -hinterblieben, so kann die Zahlung an diese erfolgen, ohne daß deren Erbrecht nachgewiesen z» wer den braucht. 8 8. Während des Kalendersah-res 1906 wird bei der 'Vertagung oder Schließung des Reichstags den Mitaliedern an Stell« der nach 8 1 Abi. 1 unter b zu zahlenden Entschä- dsi.una eine solch« von 2500 Mark gewährt. Mtglieder des Reichstags, die in der Zeit vom Inkrafttreten des Gesetzes bis zur Vertagung oder Schließung des Reichstags neu gewählt werden, erbosten an Stelle der im Abs. 1 bezeichnet«» Entschä- digung 20 Mark Tagegeld für jeden Tag der Anwesendem m einer Plenarsitzung. Die 88 2, 4, 5 und 7 'indcn für die Zeit vom Inkrafttreten deS Gesetzes ab entsprechende Anwendung. Die Finanzlage Rußlands in ««tlich-rusfischer Beleuchtung. Die offiziöse Petersburger Telegraphen-Agentur verbreitet olgende Meldung: .Mir erfahren, daß die Frage der Betei- -chafsmig der Reichsduma und die Reorganisation des Reiäss- rtes unte ' maßwke.. die Eisenba selben bald D«» ^ Reuterscheu oeu Teleara b hnstrecken wieder Herzust-Ilen. Man bosft. daf dl»- wieder für den Verkehr geöffnet werden könne». — Sureall wird aus l »enämtern HL _.laud gemeldet: ufen-M d,e Tel«,« Bestü oder verwandte von htesigen Einwohnern zwei oder drei T lang keine Nachrichten, «rhalten. — Präsident Roosepi sandte an den Kongreß emr Botschaft, worin er di« Bewilligt.«» halb Millionen Dollar» «r der Katastrophe in Ga» Jra»ci»c» ve, empfiehlt. sau'— von noch ändert Unterstützung der von lenen Bevölkerung Deutsche» Reich. Der Staatssekretär de» Reiö Freiherr v. Stengel ist, wie die „Nordd. Mg. vom Urlaub nich Berlin zurückgekehrt und hat geschäfte wieder übernommen. Italien. Der Abgeordnete Cirmeni enthüllt in der „Stampa* den Grund der Erregung Deutschland» wegen der H a l t u n g It a l i e n s auf der Konteren» von Algrcira». Da- nach hätten Bisconti-Benosta und die Reglerniig di« Hände gebunden gehabt, weil außer dem von BiSconti-Venosta ab, ' chlossenen und unschädlichen Marokko-Verträge mit Frank« unter dem Ministerium Zanardelli der Minister de» Aeuße Prinetti einen zweiten Vertrag abgeschlossen yabd, daß die Negierung ihre Unterschrift Hab« einlösen müsse». Dänemark. Der Konservator Steffens««, der >ei der Chronologischen Sammlung in Kopenhagen ««gestellt ist, bat vor dem Untersuchungsrichter eingestanden, daß er Stücke des zur Sammlung gehörenden außerordentlich kostbare» Flora - Danica - Porzellan-Service» entwendet und an einen Antiquitätenhändler verkauft habe. Stessens« wurde darauf in Haft genommen. rates unter anderem die Beseitigung aller Hindernisse, die der Betätigung von Ausländern in Rußland ent- r Folge haben und die Heranziehung von aus- .sital bewirken werden. Das Ende des Krieges und die 'Ausdehnung der industriellen Betätigung als Ergeb nis der Einführung einer Nationalversammlung öffnen der Ver wendung ausländischer Kapitalien in Rußland außerordent lich große Möglichkeiten, besonders in den an notür- lichen Histsquellen io ungeheuer reichen, aber unter primitiven Verhältnissen verbliebenen Ländern Sibiriens und Zentral- asieiis. Es genügt, daran zu erinnern, baß das den Russen gehörige Gebiet in Zentralasien «inst hundert Millionen Be wohner ernährte." Die Angaben der russischen Negierung über das Ergebnis Staatseinnahmen im Monat Februar d. I. lauten sehr günstig. Trotz des sich aus 6 Millionen Rubel be laufenden Minderertrages der Einnahmen der Eisenbahner sind die Einkünfte um 14 Millionen höher als im Vorjahre, oder eigentlich noch um mehr, weil die Angaben nur aus 70 von 80 vorhandenen Kassen «umegangen sind. Es ist bemerkenswert, daß die erheblich,ken Mevroingänge in Orten stattfanden, wo di« reoolutionäreBeweguna die größte Ausdehnung gelvonnen hatte. Das Plus betrug in Polen 3'/^ Millionen, in den baltischen Provinzen 500 000 Rubel, -im Bezirk Moskau IsH Millionen. Was die Einnahmen aus den Steuern betrifft, so sind 10bs> Pro zent des Jahresvoranschlages schon in 2 Monaten eingcgangen gegen 53/, Prozent im vergangenen Jahre. Ueber die Einnahmen und Ausgaben des russischen Staates im Jahre 1905 sind folgend« vorläufige offiziöse Angaben veröffentlicht worden. Die Ein nahmen waren im Voranschlag wegen des Krieges mit Japan mit der notwendigen Vorsicht berechnet worden, aber trotz des Krieges, der Mißernte und der Unruhen sind die Ergebnisse viel besser, als man erwarten konnte. Die ordentlichen Einnahmen des Jahres 1905 mit 2024 Millionen Rubel überschritten die Schätzungen des Voranschlages um 46 9830lX) und die Ein nahmen von 1904 um 5 767 000 Rubel. Die Einnahmen des Jahres 1905 überlrastn diejenigen oller vorhergehenden Jahre mit 'Ausnahme von 1903. wobei zu bemerken ist, daß die durch die Unruhen beeinflußten beiden letzten Monate von 1905 eine Einnahme-Verininderung von 83 Millionen Rubel gebracht haben. Anderenfalls würden die Einkünfte des Jahres 1905 auch diejenigen von 1903 beträchtlich übertroffen haben. Die außerordentlichen Einnahmen von 1905 betrugen 793 Millionen Rubel, die ordentlichen Ausgaben 1937 Millionen und die auher- ordenl.'ichen Ausgaben 1126 Millionen Rubel. Der Fehlbetrag von 1905 beläuft sich aus 184 Millionen Rubel, hiervon werden 180 Millionen laut Kaiserlichem Ukas vom 17. Avril 1906 durch Anleihe gedeckt. Ueber daS Erdbeben in San Francisco sind jetzt beruhigende Meldungen eingetroffen. Den letzten Nachrichten aus San Francisco zufolge ist das Gebäude des Fährbetriebs über die Bucht vor den Flammen, dir sich längs der Hascnmaner ausbreitcn, jetzt gesichert und man hofft, daß es den Bemühungen der Feuerlöschschlffc gelingen werde, das Feuer an den Piers bei der Lombard Street zu löschen: sonst ist man des Feuers überall völlig Herr geworden. Das Fort Ma,on ist infolge außerordentlicher Anstrengungen des Militärs, das von Matrosen des Kriegsschiffs „Chicago" unterstützt wurde, gerettet. — In der letzten Nacht konnte auf der K ü ft e n b a h n l i n i e der erst« Zug der Southern Pacitic Bahn aus Los Angeles und San Iolä wieder in die Stadt ein- fahren. Tie Züge verkehren jetzt mit verhältnismäßiger Regel Knust nnd Wissenschaft. ^ König l. Hoftheater. Am Overn-ans« heute i? Uhr) „Die Zauberslöte": im Schauspielhause Uhr) „Ultimo". ff Im König!. Hosopernhause fand vorgestern eii l)>r) paßt nicht künstlerisch. g, . >n unser Overn-Ensemble. weder anher Eine Dame, die -vermöge ihrer athletischen anlagung den Eisenstein und nebenbei auch den Alfred 1. bequem in die Tasche stecken kann, die in ihren monumen " ' H' - - ZS ozusagen nektcrlen Aeüßerlichkeiten herabsieht aus ihre Umgebung, wie die Germania auf dem 'Allmarkte auf die Minimals'wuffen der Passanten, ist ein Nonsens der Operette, der sich um so drastischer bemerkbar macht, wenn stimmliche und schauspiele rische Begabung hierzu im direkten Gegensätze stehen. Genug, so aufrichtig gut und ehrlich diese Rosalinde auch gemeint sern mochte, so wenig konnte sie uns von idrer Daseinsberechkiguna überzeugen. Im Walkürenchor der „Nibelungen" mag Frän- lein Schubert am rechten Platze sein, in der Operette, gleich viel in welcher, wird sie kaum mehr als einen kräftigen fremdes Pinselstrich im Gemälde bedeuten können. 8. 8t. ff Honoria Traill, eine junge Klavierspielerin, und Sffie Marth», eine junge Sängerin. — '—" —^ unbekannt, juchten in künst' Herrlichkeit des vorgestrigen .. .. Schauplatz der Handlung: der Saal des Neusiädter Kasinos, Programm: reich, aber etwas bunt, namentlich, soweit die Sän gerin in Frage kommt, EsfieMartvn. Ein hübsches Sümm chen. im Piano nicht ohne lieblichen Klangreiz, aber im ganzen kaum groß und farbig genug, um vorderhand stärker zu inter essieren, zumal Auffassung und Vortraä bisweilen die letzte künstlerische Reife vermissen lässen, di« Physiognomie der «m» zelnen Gesänae somit leicht etwas Monotones erhält. Die junge Dom« singt Mendelssöhn wie Wolf, Franz wie Grieg. Am besten liegt ihr das liebenswürdig« Genre, bei dessen ^ pretation auch der fremdländische Atzest Hier sonst ntcl ivandfreien Textbehandlung am lveniasten stört. An Hugo herrlichen „Gelang Wcylas" sollte sich überhaupt keine wagen: er mißglückte auch Fi Allerliebst gelang ihr dagegen . innige Vertonung der Jblenschen Worte durch P- Hesse, l Künstlerschgft bretet Fräulein Honoria Traillz, talentvolle Rappoldi-Schülerin. Biel musikalischer Sinn» noch mehr Temperament, beträchtliche Technik lassen sich -dev angehenden Pianistin nachrühmen. Eine gewisse Ungleichheit sst in ihrem Spiele freilich nicht zu übersehen: auch steckt fte sich gern das Ziel etwas zu hoch. Für die „Wanderer-Fantasie" von Schubert reichen die Kräfte von Fräulein Traill denn doch jetzt noch nicht aus. Alles in allem aber: ein Talent, dessen weitere Entwicklung mit Teilnahme zu verfolgen sst. Am Kla vier saß Herr Albert Mallin, 0 n, in dem man wieder «inen Begleiter von nicht gewöhnlichen Qualitäten schätzen lernte.— Das Publikum war in freundlichster Stimmung und ließ es an auf- mlmterndem Beifall nicht fehlen. IV. ff Zu den bereits gemeldeten Fährlichkeiten, die da» Conriedsche Künstler-Ensemble in San Fran cisco zu bestehen hatte, geben dem „B. T " noch andere .Alt, ihre Angst in allen lebenden Sprachen gen Himmel. Nur Madame Frcmstad, die im Dunstan-Hotel wohnte, bot so fort. nachdem sie gerettet war, ihre Dienst« als Pflegerin an. Die Solisten der Oper, vom Erdbeben im tiefsten Schlaf überrascht, stürzten unange kleidet auf di« Straß«. Frau Sembrich hatte Ueberlegung genug, ihre Juwelen zu retten. -Soldaten besorgten Kleidung sür die Herren: Frau Sembrich entkam in ihrem langen Reisemontei und Schlaf schuhen: sie wurde von Freunden, die im Nobhill-Distrikt wohnten, ausgenommen, war aber, da deren Haus abbrannte, schon am nächsten Tage wieder obdachlos. - Die meisten Sänger kampierten im Golden Gate Park. Die Nächte waren zum Glück nicht kalt, morgens fiel jedoch Tau. ConriedS 8«r. lüste betragen rund 600 000 Mark. Conrieds dritter Kapell- meister Franco berichtete, er sei nach Oakland entkmmen. nach dem er Unsägliches ausgestanden batte. — Auch Jfan Kubekik und Frau waren in San Francisco, reisten aber ein paar Stunden vor der Katastrophe ab. Kubetik sendete ein Kabeltelegramm an seine Schwiegermutter in Dcbrecqin. daS folgenden Wortlaut bat: „Wir beide sind weit von jeder Gefahr." Das Kabeltelegramm war im Seattle im Staate Washington zur Ausgabe gelangt. Sport-Nachrichten. Rennen zu Karlshorst. 22. Avril. Eri ka - H ü rde n- Rennen. 1. „Hofnarr". 2. „Vielleicht II". 3. „Rosenmäd chen". Tot.: 1? : 10. Platz: 26. 36. — Blumenhof- Jagdrennen. 1. „Sapporo". 2. Halbmond". 3. „Falken- Herz . Tot.: 19 : 10. Platz: 22. 22. 22 : 20. — April- Jagdrennen. 1. „Gustav I", 2. „Hajta", 3. „Edelmarder". Tot.: 27 : 10, Platz: 24. 28 : 20. - H 0 s elb orst e r Jagd- rennen. Preis 4100 Mk. Distanz 4000 Meter. 1. „Kirsch- blute". 2. „Minus", 3. „Parnaß". Tot.: 11:10, Platz: 24. 28 : 20. — Preisvon Strausberg. 1. „Tankwart", 2- „Taotai" 3. „Walküre I". Tot.: 31 : 10. — Jormidaole Jagd-Nennen. 1. „Gardez da Reine", 2. „Hagestolz", 3. „Artist". Tot.: 19 : 10. Platz: 24. 22 : SO. - Früh j ah Vs- Preis. 1., „Wieso". 2. „Commodore", g. „Baco. Tot.: 20 : 10. Platz: 24. 34. 21 : 30. Renne» zu Köln. 22. April. Ma sh a-Re n n e n. 1. „Jolanda", 2. „Susanna", 3. Pourquoi-PaS". Tot.: 18 : 10. Platz: 12, 13 : 10. — H e r r e n -Fa gd-R « n n e n. 1. „Habe- bald", 2. „France", 3. „Wallone". Tot.: 17 : 10, Pl^: 13. 15 : 10. — I u ngs e rn - Re n n e n. 1. Wolsgang", 3. „Mcar^. 3. Quadrath". Tot.: 16 : 10. Platz: 14,31 : 10. —Großes Kölner F r ü h j ah r s - H a n d i ca p. Preis 30000 Mark. 1600 Meter, -ff 1. „Govi", -ff 1 „Fritjos". 3. „Miguel II". Tot.: 30 : 10 s„Gooi"), 66 : 10 l..Fritios"). Platz: 20. 95. 24 : 10. Totes Rennen 1—1 >/r Längen. — Frühjahrs-Hürden- Rennen. 1. „Bijou", 2. „Dais", 3. „Patient". Tot.: 39 :10. Platz: 16. 31, 16 .10. — Preis vom An nab er-. 1» „Mafking". 2. „Eddystoae". 8. .Naoarrenr". Tot.: 17:10»^. '
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