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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060420021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906042002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906042002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-20
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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m jp s» Daru^fttzunoun, »um Ovfer. Der letzterwähnte Löwe war luchs Woche, l»ng vollständig peläbmt und wurde aus da» sorg- ktltigst« gepftegt. Er mutzte oft von einer Seite aus die andere aewcndet werden, und man »ab il„n rohe» Fleisch mit der ttzabel in da» Maul. Trotz dieser sorgfältigen Behandlung batte sich da» prächtige Tier so ausgelegen. datz da» Hell nach seine», Tode «ständig wertlos geworden ist. „Haust war sehr alt und mmte au» dem Kaiserlichen Tiergarten in Schondrunn bei ien. Der Lowe „Nero" ist, wie schon erwähnt, der Stadl eSden erhalten geblieben, indem da» Zoologische Museum e« Kadaver erworben hat. und kann dal>er nun dort weiter Künstlern modelliert, gemalt und gezeichnet werden, wie «» tm Zoologischen Garten schon oft der Hall war, da er das önste in der Gefangenschaft lebende Tier leiner Art darstellte, zeichnete sich durch seine kolossale Kops- und Bauchmäbne, sowie die qrotze schwarze Schwanzquaste ans. Die Direktion » Zoologischen Härtens bat bereits Nntcrl-andlungen wegen er Neuanschaffung von zuchlfäbigen Löwen anaebahnt, und «» sind ihr von drei Seiten prächtige Exemplare dieser Tierart angeboten worden. —* Polizeibericht, 19. April. Gestern nachmittag sprang ooerhalb der Maricnvrttcke ein Arbeiter in selbstmörde rischer Absicht in den Neustädter Ausschijsungs- -afen. wurde aber von dem Bohrer Keller, der dem bereits c Wasser befindlichen Lebensmüden schnell entschlossen nach- ^ ,g. wieder an das Land gebracht. Sogleich an dem Be- umunäSlosen ongestrllte Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg, worauf seine Einlieferung in die Heil- und Meaeaiistait er folgte. Den -Selbstmordversuch will er lvegen Arbeitslosigkeit LNternommen haben. — Seit 19. März wird ein hiesiger Kutscher permißt. Der Mann ist, wie jetzt seslgestellt werden konnte, in der Nacht zum 19. März bi» ^ Uhr in einer Schankwirlschast aus der Trabantengasse gewesen und bat diese daun völlig be trunken verlassen. Bon da ab fehlt jede Spur von ihm. Vcr mutet wird, datz er in die Elbe gefallen und ertrunken, oder auf ein« andere Art um sein Leben gekommen ist. Der Vermitzte ist 47 Jahre alt, von mittlerer Gestalt, hat dunkelblonde, aus dem Schädel etwas dünne Haare, rötlichblonden Schnurrbart, der gleichen Fliege und ist besonders daran kenntlich, datz ihm ein Stück der linke» Ohrmuschel fehlt. Bei seine!,, Weggänge war er bekleidet mit schwarzkarrierteni Jackett, brauner Hose und kalbledernen Stiefeln. Nachrichten werden an die Königliche olizeidirektion erbeten. — Amtsgericht. Der Markthelser Oskar Paul Ullrich td der Kutscher Joses Müller, die beide bei einem Kartvisel- kotzhändler in Stellung waren, stahlen diesem aus dem , iederlagsraum ü Säcke Kartoffeln. Ullrich begnügte sich damit noch nicht: er lieh ferner aus dem Kellerabteil seines Dienstherrn in der Markthalle am Antonsplatz 2 Säcke Zwiebeln im Werte von 6 Mk. durch einen Gelegenheitsarbeiter in seine Wohnung schassen, wo er die Zwiebel» dann in seinem Nutzen verkaufte. Ullrich und Müller kamen nach Entdeckung ihrer Unredlichkeiten in Untersuchungshaft. Sie sind geständig und kommen deshalb mit einer gelinden Strafe davon. Erstercr erhält 9 Tage, letzterer 5 Tage Gefängnis. — Der Provi-sions- reifende Vinzenz Karl Keil, 18Ü4 in Böhmen geboren, reiste im vorigen Jahre für ein Chemnitzer Gurdinenhaus. das ihm Muster im Werte von 94 Mk. anoertrante, die Keil in ieinem Nutzen verkaufte. Diese Firma schädigte er ferner um 20 Mk-, die er sich ots Provision zahlen lieh für Aufträge, die er. wie sich später herausstellte, fingiert hatte. Keil suchte mit Vorliebe Geschäftsleute auf und stellte sich ihnen als Vertreter eines Chemnitzer Konfektionshauses vor. das billig Anzüge liefere: «» brauchten vorläufig nur 3 Mk. angczahlt zu werden. Um letztere war es ihm nur zu tun. Er verlangte die Anzahlung in zwei Fällen, ohne datz diejenige», die sie geleistet hatten, von Keil oder dem versprochenen Anzug jemals etwas wieder hörten. In drei Fällen blieb der Betrug in den Grenzen des Versuchs Zur Verhandlung sind 7 Zeugen geladen, nach deren Vernch- mung Keil zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wird. — Der 46 Jahre alte Arbeiter Franz Bruno Schmidt m»tz sich wegen Bedrohung verantworten, die durch eine cmonvme Postkarte begangen wurde. Schmidt war an einem Kanalban tätig, bei dessen Leitung am 5. Februar eine Karte mit der Post cinlies Wonach der namentose Schreiber im Aufträge sämtlicher am 'Schleusenbau beteiligter Arbeiter über angebliche schlechte Be Handlung klagte und hinzusctztc, datz, wenn dies nicht besser würde, „es einmal vernünftige Haue setzen würde, so datz der mit Namen benannte Ingenieur und der Schachimeister tot vom Bauplatz fortgetragen werden mutzten. Das könne alle Tage losgehen", schlotz die Karte, als deren mutmatzlicher Schrei ber Schmidt ermittelt und angeklagt wurde. Als Sachvcrstäm diger für Handschriften-Vergleichung nimmt Herr Bücher revisor Werner an der Verhandlung teil, die zum Zwecke der Anfertigung einer Schriftprobe auf einige Zeit ausgefetzt wird in der der Angeklagte den Text der inkriminierten Karte nach Diktat schreiben muh. Der Sachverständige ist dev Meinung, datz Schmidt der Schreiber der bedrohenden Postkarte ist. Das Gericht schlieht sich dieser Ueberyeugung an und verurteil! den Angeklagten zn 2 Wochen Gcsängnis. — Der Handarbeiter Wilhelm Klose drohte seiner Fra» am 26. Januar, datz er sic niederstcchen werde, wenn sic nicht bei ihm bleibe. Die Frau wollte an diesem Tage ihren jähzornigen Man» verlassen und sich zu ihrer Mutier begeben, weil sie die Mitzhandlungen ihres Mannes nicht länger ertragen wollte. Klose m»h die Nötigung mit 1 Wackie Gefängnis sühnen. — Der 35 Jahre aite Kutscher Arthur Albin Nümmler beleidigte am 8. Januar einen Haupt mann des Schützen-Regiments, als dieses durch Vorstadt Trachau marschierte. Der Hauptmaiin war genötiat gewesen dem Rummler eine Bervarnung zu erteilen: als R. trotzdem weiter schimpfte, gab der Kompaguicchef dem Feldwebel Befehl ihn zu sistiercn, wobei R. auch noch den Feldwebel beleidigte Das Urteil lautet auf 5 Tage Gcsängnis. . . AuS de« amtlichen Bekanntmachungen. Oandel-reglster. Eingetragen wurde: daß die Firma El. Kranz L Eo. in Dresden nach Einteaung des Handelsgeschäfts in ein« Geiell schüft mlt beschränkter Haftung erloschen ist: — die Gesellschaft KranzL D «ll' »ira . GesellfchastmitbeschränkterHaftung mit dem Litze in Dresden, daß das Stammkapital zwanzigtauienv Mark beträgt und daß ,u AelchLttSsübrem bestellt sind die Kaunenre ElemenS Kranz und Lutst Dell' > lra, beide in Dresden; — daß die Firma Alfred RoaSnertn Dresden den Kausiemen Matbaeuü Heinrich Wilbelm Paar und Larl Alfred Artbur Ror« ner. deidr in Dresden. Gesamtprokura erteilt bat. Konkurse. Zahlu»g»elnstelluu»ru u. s. ». Im Dresdner AmtSgertchtSbrzirk: lieber das Vermögen des MeublrShändierS Max Arthur L « uterih, Dresden tArohe Vlauensche Straße 25», ist das Konkursverfahren «rbfsnrt und Herr Kaufmann Abmann, Dresden, Eitlen- straß, 18, zum Konkursverwalter ernannt worden. Kontur-forderungen sind bis ,m» S. Mat brt dem Gerichte anzumelden. — lieber da« Vermögen des GasthotSbesttzcrS und Viehhändlers Hetnrich Oswald Oppclt, Dresden (Arnoldstraßc 2», ist das Konkursverfahren eröffnet und Herr Rechitzaiiwalt Dr. Großmann, Dresden. Altmarkt 8, z»m Konturaverwciller ernannt worden. AansurSfordernnge» sind bis zum 9. Mai bet den, Ge richt« anzuinelden. — lieber das Vermögen de« Blin»cnst>drlka»len Franz Ewald Vogel, Dresden, Wettiner Straße 57, ist da« konlnröversahren eröstnet und Herr Auküonator Prinz, Dresden, Prtntengnlichen l. zm» KonturSvernmlter ernannt worden. Konkurüsordcrunge» lind bis ,m» 1l>. Mat bei dem Gericht anzumelde». — Das Konkursveisahren über das Vermögen deö Poslkarlenhcindlerö Philipp Krebü in Diesben ist nach Abballung des Schlußtermins ausgebobe >. etwniigsvc lstrigernngen. I in Dresdner A m t S g e r ich I ö > bezirk soll versteigert werden: daä i»i Geundbuche des vorin. Muni- »ipalsiadtgcrichtü Dresden Blatt 2858 auf den Namen Julius Langer eingetragene Grundstück am 6. Juni, vormittags I» Uhr. Das Grund,tück ist nach dem Flurbuche 2,5 Ar groß und aus 67 000 M. geschäht. ES be steht au« Wohngebäude, Hintergebäude und Los und liegt Poppitz 1 hier: — das im Giundbncb« sttr Cotta Blatt 728 ans den Namen Ka»l Friedrich Wilhelm MöbtuS eingetragene Grundstück am 7. Juni, vormittags ',10 Uhr. DaS Grundstück ist nach dein Flurbuch« 6,6 Ar groß und auf «7 500 M. geschätzt. ES besteht an« einem treistehcnden Eckwvhw gebändc, Hosrauin unv Garten und liegt in DreSben-Eotta, Gottsried Keller-Straße Sv, Ecke Alven Sieben ftraße. Hauvtaewinne der 140. Königl. Sachs. Landeslotterie. Fünfte Klaffe. Ziehung am 1V. April 1906. <Ohne Gewähr.) 41» «Nt» M. aus Nr. 1,7926 I« ««» M. ans Nr. 816« »<»<»«» -N. aut Nr. 21768 2295« SS802 85565 »««« M. aus Nr. «MN l«171 16»80 62657 70617 75011 76226 78269 81015 85867 85586 86171 8759t 90966 N1138 21»«» M. ans Nr. 2l0 6911 619» 8101 11863 11760 16911 18121 18L50 10360 671,22 70712 71319 85118 86895 91568 1««« M. aut Nr. 296 ,«!»!! ü.,4» 6695 9296 U619 13238 18358 19665 20665 21762 26507 50982 51115 »1630 57101 57118 «0261 11726 13776 18862 49881 61816 6618» 66166 68719 55701 60380 6065« 6I18I 67586 611266 761II 7609» 76678 86619 8115« 85092 86886 87966 89117 90188 92888 95816 96231 9661» 96269 9S262 9790» 99115. der die „Berliner^ Bewegung" in Gan Hecht doch gleich — na. — wlften Shakespeare." Svrach's — teil später fand die erste Probe schon: da» Iudenstück von und ging von dannen. Einige Lrobc vom „Kaufmann von Venedig" tatt. Der Hostheaterintenda»! scitz in seiner Loge. Da ließ er sich seinen Regisseur zu sich kommen. „Ach — mein Lieber — diesen Shylock meinte ich nicht, äh — meinte das andere In den stück von Shakespeare — äh — wie hcitzl doch — na ja: „Nathan der Weise! Die Probe vom «Kaufmann von Venedig" wurde abgebrochen, das Stück vom Spielplan abgesetzt, und die Rollen von Lessings „Nathan" wurden ver- geben. so lg gevracht batte, wählte dieser die Tonhalle für seine chriftlich-sozialen Versamm lungen. An drei oder vier Tagen der Woche wurde dort ge tanzt, an den übrigen polkafreien Abenden wurde „in Politik gemacht". Hier feierte Stöcker feine größten Erfolge als BolkSredner. Hier donnerte er gegen den Mammonismus und rcdigte Einkehr und Umkehr. Hier war cs auch, wo Grai üilbelm Bismarck, der zweite Sohn des Altreichskanzlers, „zum Volke Herabstieg" und sich um ein Berliner Reichstagsiiiandcit bewarb, daS er ebensowenig dem Fortschritt abjagen konnte, wie Stöcker, und das dann wenige Jahre später eine sichere Beute der „Genossen" werden sollte. Diese entthronten sehr bald die Tonyalle und zeigten, wie cs gemacht werden mutz, indem sic auch die Versa»,muingcn dezentralisierten und durch ihre Agita- tion alle Stadtteile gleichmätzig bearbeiten liehen. Längst war die Tonhalle wieder zu einem gewöhnlichen, sogar sehr ge- wohnlichen Tanzlokal geworden, und nun, da sie dem Erdboden gleichgemacht wird, kann sie höchstens noch bei kleinen Näh mädchen. Köchinnen und bescheidenen Studenten mit mageren Wechseln sehnsüchtige Erinnerungen erwecke». Noch ein anderes in diesen Kreisen sehr geschätztes Ball lokal wird mit Ende dieser Saison verschwinden. Es war bisher — erstaunlich, aber wahr! — eine Dependance des — Deutschen Theaters und soll dem Besitzer dieses Gebäudes nicht viel weniger Pacht eingetragen babcn, als das vornehme Theater. Non viot! dachte er, denkt aber nicht der jetzige Herr, Max Reinhardt, der vielmehr an Stelle von Einbergs Tanzsalon ein neues kleines Theater erbauen und dort wirk lich oer Literatur dienen will, wahrend er im Deutschen Theater auch sehr der Kasse dient. Mfft anderen Worten: im Deutsche» Theater werden die Zugstücke a la „Kaufmann von Venedig" bis zur Bewusstlosigkeit wiederholt und ausgemünzt. Dem berechtigten Tadel der Kritik über dieses unliterarische Ver fahren wird man aber fortan dadurch begegnen, datz man im kleinen Nackbartheater allerhand literarische Experimente machen einen Teil von dem zusctzen wird, was man im anderen e verdient hat. Das ist wieder einmal einer jener ori ginellen Gedanken, an denen der schlaue Reinhardt, der die öffentlich» Meinung einzusangen versteht, überreich ist. und Norddeutscher Llovd. tMitgcleilt von Fr. Breme«»-»»!, General-Agentur, Prager Straße 19.) „Prinz Heinrich" 18. Avril von Penang abgeg. „Halle" 18. April vo» Funchal abgeg. „Heidelberg" 18. Avril pon SamoS abgcg. „Bonn" 18. April von Rolterdai» abgeg. Schleswig" 18. Avril von Alexandrien ul'geg. „Prtnzregcnt Luitpold" 18. Avril von P'nang ndgeg. „Main" 18. April in Neivvork äuget. Gncisenau" 18. April in Ballimore angek. „Preußen" 18 April Oueffa»! paff. „Mein" 18 April Lstard paff. „Noon" 18. Avril in Suez angest „Friedrich der Große" 18. April Vlillingen paff. „Hohenzellern" 18. April von Genua abgeg. H a m b u r g > A m e r i k a - L in « e. „Thessalin", von der West lüste Amerikas, 16. Avril in Teneriffe angek. „Lilelia". von Estasten, 17. Arni vo» Colombo nach Aden abarg. „Scoiia" 17. Avril in New Orleans angek. „Piinz Waldemar" 17. Avril in Bahia angek. „Fürst BiSmarä", nach Havana und Mexiko, 17. April von Havre abgeg. „Bo- russta", TrupventranSporl vo» Ostaffcn, 17. April St. Catherine-. Poini paff. „Prinz Adalberi", vo» Genna nach Ncwvork, 17. Apiil von Neapel abgeg. „Oceana" 17. Avril in Gibraltar angek. „Meteor" 17. April va» Venedig abgeg. „Sambia", von Ostaffen. 17. April Gibraltar paff. „Silboiüa" 17. April vo» Singavore abgeg. .Scandia" 17. Avcil in Stngapore angek. „Sckiwarzburg", »ach Ostasien, 17. Avril in Aniwerpe» angek. „Dana" 18. April von Tsingtau abgeg. „C. Fcrd. LariSz" 17. April von Tiingiau nach Yokohama abgeg. W o er in a » n - L in i e. „Hans Wocrinann" aus Heimreise Diens tag von Soulbamplon abaeg. „Tbelia Noblen" aus Heimreise Mittwoch >» Hamburg eingctr. „Eleonore Woermann" aus AuSreiie Dienstag in Teneriffe eingeir. «Carl Woerm-ui»" aut Ausreise Dienstag i» Lome eingeic. Union-Castle-Linir. „Drncham Castle" 17. April aus Hei», reise von Kapstadt abgeg. „Carisbrook Castle" 18. Avril aus AuSreije von Madeira abgeg. Tngesflcschichte. .For Der BcrqarbkitcrauSstand in Frankreich nimmt unerwartet gefährliche Ausdehnung und bedrohliche men an. Tie radikal-anarchistische Richtung gewinnt anscheinend unter der Arbeiterschaft die Oberhand und die Gemäßigten unter Basch vermögen nichts auszurichtcn. Im Anfänge konnte der jetzt ins Ausstandsgebiet abgereiste Minister Ele menceau noch in der Kammer damit renommieren, daß er die Entsendung von Militär in das Aussbandsgcbiet vermieden habe. Jetzt dagegen ist ohne Truppen schon gar nicht mehr ' ' Mi auszukommen, weil an Men Ecken und Enden Gewalttaten gegen Personen und Eigentum verübt werden, worunter nament lich auch die Arbeitswilligen schwer zu leiden haben. Im einzelnen wird gemeldet: In Lens nahmen gestern gegen 4 Ausständigen eine bedrohlichere Haltung an. z>ie 'Trag gingen zum Angriff vor. Ein Offizier und mehrere Dra goner wurden durch Steinwürfe verletzt. Die Ausständigen und die Soldaten machten sich die Bahnstrecke streitig, wobei das Militär mit gefälltem Bajonett vorging. Gegen 5 Uhr schien Rühe cinzutreten, aber gegen 7 Uhr schleuderten Aus ständige, die sich hinter Barrikaden geflüchtet hatten, von neuem Steine gegen die Soldaten, wobei ein Jiifantcrieoffizicr am Kopfe getroffen wurde. Nach mehrfachen vergeblichen Aus sorderuiigen zur Räumung des Platzes luden die Soldaten ihre Gewehre, worauf die Ausständigen sich zurückzogen. Tie Ruhe scheint jetzt wicderhergcstcllt zu sein, aber die Stadt bietet ein trauriges Bild. Während eines Auflaufes versuchte der De putierte Basly, an die Aussländigen eine Anfprache zu rich ten. Er wurde icdoch mit Steinwürfen angegriffen und mutzte sich zurückziehen. Auf die Gendarmerie wurde mit Steinen geworfen. Auf die Meldung, daß eine starke Bande gegen die Werkstätten der Gesellschaft marschiere, verlangte diese Verstärkungen. Nachdem sich die Ausständigen von dem Hause des Gruoendircktors Rcumaux zurückgezogen hatten, be setzten sie die in der Nähe liegende Eisenbahnstrccke, wurden aber durch Infanterie von dort vertrieben. Die Aus ständigen hausten hicr-mf auf dem Wege, den die Kavallerie nehmen muhte, Eisenbe-vuschwellen aufeinander, hielten ferner einen E i s e n ba h n z >i g auf und zwangen de» Maschinisten sic nach Lens zu fahren. Die Truppen vermögen der Aus ständigen nicht Herr zu werden. Der Präfekt verlangt sämtliche verfügbaren Truppen, um sic auf alle Punkte des Beckens verteilen. Ans Dcnain wird gemeldet, daß dort gestern mittag zwischen ausständigen und arbeitswilligen Bergleuten blutige Raufe reiei, stattgef»»dcn haben. Die Gendarmerie und die Truppen seien nicht in, stände gewesen, die arbeitswilligen Bergleute mib Ingenieure zu schütze». Auch niedrere der letzteren sind arg ini>> handelt worden. lLOOst Aibeiler sind, wie es heißt, i» den Bau lichkeite» der Bernwerksgesellschaften eiiigeschlossen, die von den Ausständigen regelrecht belagert werden. Die Aiisstaiidsbcwegniia ergreift auch bereits andere Katego rikn vo» Arbeiter». In Lorient haben sämtliche vereinigten Gewerkschaften für heute den G e n e r n l a usst a nd beschlösse» In Lavela » et zerstörten ausständige Tuchmacher in der letzte» 'Nacht die elcktilsche Beleuchtung und schlugen alle Türen und Fenster an den Wohnungen der Tuchfcibrikanlcii ein. Ueber Sacbien und über Bayern steht das Barometer nur wenig über 715 Millimeter bocb. Das Minimum lagert also minen über dem Festland, wahrend der Luftdruck von hier aus nach allen Seiten steigt und im Norc» n Uhr nachmittags die und Westen 760 Millimeter überichreitet. Die zentrale Lage hat zu starker n Die Dragoner Bewölkung gesührt, der alsbald Niederschlag folgen dürfte. Gewitter X Deutsche» Reich. Die nach den bisherigen Bestimmungen am 12. Mai. von i. Elf. kommend, aus Schloß Urville cintresfen und sechslägigen Aufenthalt nehmen. Vom 18. bis 21. das Kaiferpaar in Wiesbaden weilen. X Bereinigte Staaten. Präsident Kongreß in Washington eine lebhaftes Botschaft übermittelt, welche erklärt. Prozeß " t e i den setz schier zu einer Farce mache. Ter Präsident fordert de» Kongreß auf, eine Erklärung mit Gesetzeskraft zu erlassen, welche die wirklichen Absichten des Kongresses seftstclle und der Re gieruna das Recht, in Strafsachen Berufung zu ergreifen, vcr leihe, d " ' " ' kaiserliche Fämilie wird 2. Mai, von Stratzburg dort einen Mai wird Roosevclt hat dem Aussehen hervorrusend der jüngst stattgchabtc cozetz gegen die Aleikchkol'serven-Fabrikan- n von Chicago sei ein Mißgriff der Ncchtsvflcge, durch i der Wille des Kongresses vereitelt werde und der das Ge sas jetzt der Beklagte genießt. Vermischtes. ** In C ou r ri ö res nehmen iimiitlen des Aufruhrs der Ausständigen die Arbeiten zur Bergung der Leichen und zur Abdämmung des Feuers ibren Fortgang. Vertreter der Gerichts behörde fuhren gestern in Schacht I I der Kohlengrube non Coiirrtercs ei», nni den Zustand des Abspcrrdaiiimcs desEäeilien ganges aus der 32!> Meter-Sohle sestniitellen, wohin man bishc nicht Hut gelangen könne». Der Staatsanwalt, dem Ingenieure als Führer dienten, stellte fest, datz der Brand im Iosephinen gange nahezu erloschen sei. Die GeiicklSbeamten yklaiigten dann stets von Ingenieuren geführt, nach dem Eäcilicnschacht auf 32l> Meter. Man stellte dort fest, daß der ansgeführte Absperr dainni nicht die geringste Veränderung anfwics und nicht einmal warm war, daß daher, wie es scheine, der Brand von vornherein mit dem großen Grubenunglück nichts im Eäcilienschacht in seine Aß ** Als,,buch stäblich w a h r e s G e s ch i ch t ch c n" er zählt die Münchener „Jugend": Es war einmal ein Intendant an einem kleinen norddeutschen Hoftheater. Bevor er oon seinem „Herrn" verurteilt wurde, der Kunst zu dienen, trug er den Rock des Kaisers Eines Tages rief er seinen '^schauspielregisseur. „Ah — bereiten Sie vor — äh — wie he nichts zu tun hatte, da das F lperrdämiiie eiiigeschlossen war. euer Schiffsbtme,illill,el». Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteornlvg. Instituts i» Dresden vom l9. April 8 Uhr morgens iTcniperatur nach Celsius). Wetterlage iu Europa am 19. April 8 Ubr früh: Ltornow. Mal. Head LciUy Haparand. brisliarlsd 7kiidk4näS rtockholm Skagen Kouenhag. Helder "'artS orenz ltoui 7kl ,80 le,cht wolkenl ^ l^- Kl j Still wolkenl 4 b!- KO NNO frisch Halblied 4- 7>- 64 iN 62 ,1V 61 60 sN bll O k.1 jono <s 47 47 SO letLl wolkenl schwach, bedeut letcht heiter leicht wolkig frisch bedeck» frisch Regen NKO steif Regen 8 leicht Regen letcht Regen 8 mäßig bedeckt - 3! 0 -i- r, 2 4 ll o 1- 4 o 1- 5s 4 6 6 4 9 1» 12 16 4 13 18 Sylt Hcnnbg. Lwinem. Memel Berlin Dresden 7 Metz K 'rankt. M. arlSrnhe München 6 Nizza 752,t» snirm bedeckt 49 srilch bedeckt KO Nv b4 l,,20 47 ,X 47 880 45 80 47 Xtt 47 8VV 47 jlV 45 SW . il- 5 Narr Rebel -Hk! lerch! bedeckt -j^3 letch.'Liegen 9 leicht woikto 4 16 leichr halbbcd 4 15 leicht molkig -4101 letcht Regen 4 tl! leicht bedeckt !414, leichr wolkta >13 0 48 j Still jhaldbedj^llNü bleiben weiterhin wahrscheinlich Witterungsperlauf i» Sachsen om 18. April. Temp.^ Station höh,, : Wind Dresden > Leipzig l e-aiieen ! Zschndr-ch ^ lüau hemMtz ! ItN N7 LOS 2S» 2«8 510 >».« I7.P >>i.I 17.5 lg 5 17.5 8.6,880 IiI2.8 !>5 8 1 1.S 8.7 N'8IV 2 SS « 2 8ZV L S.l S.l ,80 4, 02 lvci ZVUZV I I.g Station I Sec- , höh- Temp. « > Z Wind Freiberg 1 598 ! Schneeberg 15b , elfter , bw Menberg , 7öl! Reffienbni» 775 ! Fichleibcrg 1515 >i.8 . 18 7 i 17.2 j 15.5 7.1 8 0 i 2.« 8 8ZV SW 5 II S 5, 6 8 2,15.« Am Abend des 17. April und am Morgen oes 18. 115 o r, «5 April regnete es in allen Teile» deS Landes. Im Laufe deS Vormittags trat wieder Aus heitcrung ein, die bis zum Abend anbiclt. Die Nacht vom 17. zum IS. April brachte Gewitter, das sich besonder» westlich der Elbe entlud und dabei starken Regen. b>S zu 29 Millimeter im Gebirge, bervoiriei. Die Tem peratur sianv noch zu hoch, während das Barometer »M 6 vtü 6 Millimeter unter dem Normalwerl lag. — Meldung vom Fichieibcrg: Vor- und nackmlittng schwacher Nebel, Schneedecke nur aus dem Berge, Schneeüese 70 Zentimeter. Wetterprognose für den SV. Avril: Regnerisch. Temperatur: Normal. Wüldursprung: West. Baro meter: Tics. t8. Avril iS. April Wasserstaus der Elbe und Moldau. Vubivei» Prag Pardubitz MOntk Lcitmeritz Aussig Dresden -st 70 fehlt. -st 70 -st S« -st 71 -st 128 — 38 -st 65 fehlt. -st 67 98 -st 78 -st 128 - 26 Offene Mellen. «Oberschlveizer gesucht: 1 bei Chemnitz. 25—59 Stuck, s. sofort, 1 bei Dresden. 40—59 St., f. sofort. 2 bei Bautzen f. st Mai. 1 bei Sommerfeide, 75 Stück, sofort oder später, 40 Frei- und Unteisckiveizer gesucht für sofort u. 1. Mai, täglich Eingang von Stellen. Bitte sofort Zeugnis- abichiiiten einsenden mit Reionr „unke, alles bei hohem Gehalt. <SottI. I»««-!-, Oberictuveizer n. SteUrnveriiiittler. Rittergut Wersdorf bei Rvßweiu t Sa., Tel. 28. Suche zum sofortigen Antritt eine» militäificic». nicht z» jung Hausdiener. Kavallerist be vorzugt. A. Zclil. m« Stellung sticht verlange per Karte die Allge meine Bakanzenttste Berlin 1Ä7. Ncnehochstr. Geübte Schürzennäherin für meine ArvcitSstnbc bei hohem Lohn und dauernder Arbeit gef. 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