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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060418014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906041801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906041801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-18
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Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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Lolis XfAfisuppSN «»1 <v « r> c: O Zwickau. (Priv-Tels I>m großen «Saale de« ,Bel vedere" trat heute oarmillag unter sehr zahlreicher Beteilig»»« non Delegierten aus alle» Teilen des Landes der sozial- d e m o kra t ische Pa r tei ta g für da« Königreich Sachsen zu s«nen aut zwei Tage berechneten Verhandlungen zusammen Den Sitzu«staal schmucken Flaggen, Inschriften. Blattgewächse und em« überiebensgroße Büste Laffaues. Äog. Ginderniaa« ersUiNet« den Rechenschaftsbericht des Zentralkomitee« für da« Müuigrerch Sachsen Hambu ra iPriv.-Tet! In der Hamburger Irrenanstalt ^riedrichSberg kam eine Irrt innige der Gasflamme zu nah« und verbrannt« unbemerkt. Erst einige Zeit später «aurde der oerkodite Leichnam aufgefunden. Stettin. Wie di, .Stett. N. Rachr' melden, ertran ken gestern auf den Kammer Bodden infolge Kentern« eines Bootes vier Personen, der Betriebsleiter der Stettin-Gristower Zementsabrik Dr. Seidel, der Buchhalter Riedel von derselben Firma und zivet Führleute. Hannover. (Priv.-Tel.s Die JmdustrirverbSnde der Provinz Hannover beschlösse», alle Arbeiter, welckw am 1. Mai ivn der Arbeit sortdieiben. sofort auS allen Perbandsbetriebe» zu entlass« ». Aache n. (Pttv.-Tel.) Durch eine» Waldbrand wurden in den Waldungen des Graten Berszel bei Walheim 20 Morgen Wald zerstört. Rach vieler Mühe gelang es. de» FeuerS Herr zu werden. M e tz. Der kommandierende Genera! des 16. Armeekorps, General her Jiifanrene Stotz er, ist heute mittag infolge Herzschlages gestorben Wien. Wie tue „N. Fr. Pr." meldet, ist der Wiener Bankverein dem Syndikat für die Ueöernahme derrussischen A n t e i h e deigetreten. Die Subskription wird, lvenn die Be- ivilliguiig zur Notierung erteilt wird, am 26. April statt» finden. Kopenhagen Der König empfing heute nachmittag de» Admiral » I» suit« des Deutsche» Kaisers, Konteradmiral v. Usedom, der dem König in Auftrag des Kaisers Wilhelm die deutsche Adiniralsuniform «berbrachte. — Die chinesische S t u d i e» k o in in i s l i v n ist heute hier angekvminen »»d vom sti'iiig »nd der Königin, sowie den Prinzen und Prinzessinnen des Kviiigl. Hanses in feierlicher Andienz empfangen worden. New York. (Priv.-Tel.s Wie der „Sun" meldet, habe die deutsche Morineoerwaltung in Baltimore vier Unter seeboote des Lakesystems in Auftrag gegeben. Die Boot« werden von einem drelbunderlpserdigeil Benzinmotor ange- irieben, der auf ein« Dynamomaschine wirkt, die ihrerseits den Strom aus 'Akkumulatoren abgibt. Beim Unterwasserfahren roird der Benzinmotor ausgeichaltet und der Dynamo als Elektromotor gebraucht, der vo» den Akkumulatoren Strom er hält und die Schraube antreibt. Die Boote werden ungefähr 50 Meter lang werden und eine Stundgngeschwindigkeit »on 18 Seemeile» über Wasser erreichen. 'Der Preis des Bootes dürfte sich aut etwa 600 000 Mark stellen. Auch die russische Regierung soll sechs Boote desselben Typs bestellt haben. Die amerikanische Marine hat bereits sieben Unterseeboote dieses Systems, jedoch von kleineren Dimensionen, in Dienst. — Bon Berlin aus wird die Meldung offiziös dementiert. Berlin, 17. Lxist. (stnii.-Lel.) Die neuen heimischen Anleihen sielen an der b-uligen Börse im jrel «n Verkehr um 10 Psg. unter dm Smöfionekurs. i-iacht« etuaehende Depeschen befinde» sich Seile 4.» Frankfurt Vi. iLchluj.) «rrdtt 215.75. Diskonto . Dresdner Dank —. Htaatsbahn 147.25. Lombarden 2» 75. Laurahittt, 24S.lS. Ungar. Gold —. Porwgiefen —. Lürkenlose —. HtiU. Daris, (3 Uhr n«chimtiaa.) Heni« L9.ü.' ItaUencr lOö.2ä. Spanier S4.20. lieue Portugiesen 70.65 Tiirken snnisir Rnische) FF 2b. Ti'ikenlose 1«3.50. Otto« Mandant 644,—. Staatlbah,« 732.— Lombarden — . Fest .G«rts. Produkt,'»mark». <r«e,z,n ze, Apr,l 2s.90. oer ^ult.Auguft 23.6s. stetig. Sriirttu« »er April 40 25 oer Sepleml'er Dezember 37.—. steig. ßtüdSl per April 53.Lü. per Septemder lezember 6l,—. fest. Amsterdam. Produkten Bericht. rve,«en per Mai —per Lktober —. Aoggcn »er Vtai —. »er Oktober —. OieichiistaloS. ilil Lcrtttches und Sächsisches. — Vorgestern abend halb i» Uhr fand in den Feslräumen des Königlichen Nesidenzschlvsses das große Oslerkouzeri statt, i m, >vic bereits rnoäbnt. >Se. Majestät der König mit Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen Johann Georg und der Prinzess i » Mathilde beiwohnten. Die am Königliären .Höre vorgeslcllteu fremden und einheimischen Damen und zerren waren zu diesem Konzert durch Aistage des Ober- hofinarichallamis eiugeiadcn worden. Unter den Erschieneiicil amvahrke man die Prinzessin Hermine von Reutz ältere Linie, Sie Damen und Herren vom diplomatischen Korps, die Herren Staai»uiinisrer unt Gemahlinnen, die Generalität und zahlreich« Osfizrere »ul ihren Dame», höhere Zivilstaatsdieuer und Damen und Herren der Aristokratie, Die Gäste versammelten sich von 'D9 Uhr ab im Stucksaale und im großen Ballsaale. Eine Paradewache des Gardereilcr-Regiments, die im Vorzimmer .zur sranzostschen Galerie Aufstellung genommen hatte, erwies den Ankommenden die militärischen Ehren. Der König erschien mit den vrinzlichen Herrschaften, nachdem die Vorstellung einiger neu angemeldeter Damen und Herren stattgefunden hatte, unter Vortritt von Leibpagen und begleitet von den Damen und Herren der Hof- und Mmtärstaaken im Konzertsaale, wo die Gäste inzwischen vlaciert worden waren. Das Konzert wurde »on Mitgliedern der (Königlichen Hofvper und der gesamten König!, musikalischen Kapelle unter Leitung des Generalmusik direktors Geh. tzmrats v. Schuch nach bereits bekannt gegebenem Programm ausgefübrt. Dem ersten Äonzertteile folgte eine kurze Paus«, in der Erfrischungen gereicht wurden. Nach Schluß des Konzerts, gegen 10 Uhr, ^and Cercle statt, bei dem der König und die vriiizlicheii Herrschaften auch die anssührenden Künstler uut Anwracben auszeichneten. Der Königliche Hol zog sich nach 10 Uhr zurück. Die Gäste weilten dann noch einige Zeit an den in den Speisesälen errichteten Kondiloreibüfctts. Dem Hof- feste batten 300 Perionen beigennchnt. — Gestern frühst Uhr 30 Min. begab sich 'Te. Majestät der König mittelst sondcrzugS nach Hirschmichle-Schmilka zur Anerliannbir'ch auf PoslclwiHer Revier. Die Rückkehr erfolgte mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge 7 Uhr 8 Minuten vor mittags am Hauptbahnhose. Mittags 12 Uhr empfing der Monarch die Herren Hosdepartemcntschefs zum Bortrag. —. Am 21. und 25. d. Mts. wird König Friedrich A ug » st Bad Elster besuchen, um der Auerhahnzagd obzuliegcn. Ce. Majestät nimmt im Kurhause Wohnung. — Se. Majestät der K ö n i g wird am 1. Mai nach Wach st«,tz übersicdeln und im Spätsommer das Sommerhoflager ln Pillnitz beziehen. Der König beabsichtigt, auch in diesem Jahre mehrere sächsische Stadt« zu besuchen, D-as genauere Programm für diese Reise steht noch nicht fest. Auch eine größere Reise mit den königlichen Prinzen ist vorgesehen. — Die Antwort des Königs auf das an ihn gerichtete Telegramm des Generalleutnants z. D. o. Schmalz aus Anlaß der Einweihung des Denkmals für den am 13. August 1870 bei Roncourt gefallenen General v. Craiishaar hat folgenden Wortlaut: „Ew. Exzellenz, dem Vertreter Meiner Armee am heutigen Gedenktage, sende Ich zugleich für die übrigen Teil nehmer an der schönen Feier Meinen herzlichsten Dank für den Ausdruck freundlicher Gesinnung und Ergebenheit. Ich freue Mich, dem einzigen lsäckMchens General, der aus den blutgetränk ten Schlachtfeldern von 1870/71 den Heldentod starb, ein bleiben des Denkmal haben setzen zu können dem Gefallenen zur Ehre, uns zur Nacheiferung. d«n kommenden Geschlechtern als leuchten des Vorbild, gez. Friedrich August." — Gestern nachmittag 1 Uhr nahm Ihre Majestät die Königin-Witwe die Vorstellung von Damen und Herren enlaegen, deren Präsentation am königlichen Hofe vorgestern anläßlich des HofkonzerteS stattgefunden hatte. — Der Herzog und die Frau Herzogin von Urach nebst Töchtern haben gestern abend 6 Uhr Dresden wieder ver- raffen. — Reichsgräfin Medem traf mit vier Töchtern au« Mitau zu längerem Aufenthalte in Dresden ein und nahm im „Hotel Monopol" Wohnung. - Der »um AmtShauptmann und Vorstand der Amt«, banvtmannschast Döbeln ernannte birhcrige RegierungSrat bei ver Königs. KreiShauptmaniMaft Leipzig Lr. iur. Hart- mann ist am j. d. M. für sein neue« Amt verpflichtet und in dasselbe eiiigewiese» worden. — Dem herrschaftliche» Kutlchee Bartusch zu Leipzig wurde tu Anerkennung seiner langiähttgen treuen Dienstleistung beim Privatier Haeck vle Friedrich August-Medaille tu Bronze verliehen. — Am Ostersonntag früh verstarb hier, »v seinen Ruhend hatte. Herr Bürgermeister Stadler. Der Heimgegangene war geboren am 11. Dezember 182S in Waldnrchen als Sohn de« dortige» Lehre« und Kantor« Stadler. Er war nach Vollendung feine« Studiums Referendar und Aktuar in Licht«,iwalde und kam daun nach Ehrmnin ln städtische Dienste. Am 30. September 1895 schied er von seinem Amte, nachdem er über 40 Jahre al« Stadtrat und schließlich als Bürgermeister der Stadt Chemnitz seine Kräfte gewidmet hatte. In Anerkennung irlner Verdienste ui» da« dortige Gemeinwesen wurde Büniennelstrr Stadler zum Ehrenbürger von Chemnitz ernannt. Der Verstorbene stand im 8l. LebcuSj.ihre. Seine Beerdigung erfolgt beut« mittag >K12 Uhr vo» der Parentano»«- Halle deS mrsiarii Trinitatisfrieohofe« aus. — Herr Geh. Regte rungSrat Stadler tu Dresden ist ei» Loh» de« Entschlafenen. — Am Ui. d. M. starb hier im Alter vo» 57 Jahren der Köntgl. Sächs Oberst z. D.Herr FrithjofVerrinn Iu>,g»trkel. — Gestern starb hier Herr Pastor RudolfWeidauer. Der Entschlafene tvar igiigjähriger Vereiiisgeistlicher des Landes- verein« für innere Mission im Königreiche Sackyen, um de» er sich hochverdiein gemacht hat. Der Entschlafene, der im Januar 1864 geboren nnirde, entwickelte eine überaus segensreiche Tätig keit. unter seiner Redaktion nahmen die „Bausteine", die bekannte evaiigeliscki<k,rchlick>e Zeitschrift, einen großen Aufschwung, für di« er beachtenswerte Artikel schrieb. Bielen gemeinnützigen Unter- heachleuswerte Artikel schrieb. Bielen gemeinnützigen Unter nehmungen widmete er seine Kräfte. So war er Schöpfer der Mutter Anna-Schule in Striesen und des Seminars für HauShaltiingslehrerinne». Ferner ries er dst Wcnden-Fachkurse in Sachsen ins Leben. Unter seinen literarischen Werken nimmt das ,.Ha»dbuch der Liebcstätigkcit im Königreich wachsen", eine fleißige und gründliche Arbeit, die erste Stelle ein. — In VolgtSberg 1. B. starb am ersten Osteifrirrtag der Köntgl. Sächs. Strafanstalts-Direktor Herr Carl Hermann Bäßlcr, im eben vollendeten 63. Lebrnsiahrr. — Vorgestern abend verschied nach längerem Leiden Herr Sanitätsrat D r. Müller in Schandau. Der Verstorbene war auch ein Veteran von 1870/71. — Dem Bericht über die Tätigkeit der beiden Aufsichtsbeamten für das Wohnungswesen auf die Zeit vom 1. April bis 3l. Dezember UOö entnehmen wir olgcndes: Die Wohnunasordiiiing für die Stadt Dresden vom 25. Januar 1898 ist, nachdem das Stadtverordiirten-Kollegium in seiner Sitzung ani 26. Januar 1905 den Beschlüsse» des Rates beigetreten war, am 1. Oktober 1905 in vollem Umfange in Kraft gesetzt worden. Da jedoch^ die Vorschriften über die Anmeldr- icht bei Aufnahme vo» Schlasgängern, sowie über den Anschlag eines Auszuges aus der Wobuungsordnuna in den Schlafstellen- räunie» (Bekanntmachung vom 11. Marz 1905) bereits am April 1905 Geltung erlangten., so haben die zur Aufsicht über das Wohnungswesen ernannten beiden Beamten — ei» Wob- »ungsinspektor und ein WohnunaS-Oberaufseher — ihre Tätigkeit cho» an dem zuletzt gr»a»»ten Zeitpunkte begonnen. Da eine lezirks- oder straßenweise Durchsiihrlinader WobiiuiigSordnuna in den vorhandenen 20000 bis 25000 Wohnungen mit Teilver- mietung geringen Erfolg versprach und die außerbald vieler Ab grenzung Wohnende» unter Umständen noch viele Jayre ungestört zeblieben wären, so ist von vornherein mit den Besichtigungen lichprobenweise vorgegangen worden. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die WolmungSordnung, »m die sich bisher nur wenige gekümmert hatten — meist war sie gar nicht bekannt —. aiifängt. sich allmählich überall Bad« zu brechen, auch läßt die Einwohnerschaft infolge der Unsicherheit vor Besichtig,mge» hier »nd da das Bestreben erkennen, von selbst Ordnung in der Aus nützung ihrer Wohnungen zu schaffe«. Dr» obigen Wohnungen mit Trilvermietung und den zahlreichen sonst noch zu besichtigen den Wohnungen mw. stehe» gegenwärtig die genannten beiden Beamten gegenüber, die bei angestrengtester Tätigkeit zusammen jährlich etwa 1500 neue Wohnungen besichtigen und 1000 solche Wohnungen, die bei der ersten Besichtigung oder schriftlich durch das Wohnungsamt zur Regelung der Alisiiiltzuiigsverhnltiiisse Friste» erhalten, nachsehen könne». Um aber die Sache jetzt schon etwas mehr zu fördern, sind gegenwärtig die Wohlsalntspolizei Inspektionen insoweit heraugezogen worden, als jedesmal in dem betreffenden Bezirke, in welchem Besichtigungen stattfmden, ein Bczirksanffehcr dem Wohmmgsbeamtcn zum Ausmeffen der Rämiie beigeordiwt wird, doch dürste in der Verwendung der Polizeimannschaft mit Vorsicht zu verfahren sein, da zu einer gedeihlichen Einführung der LLohiiuilgSordmiiig jeder polizeiliche Anstrich von derselben ferngehalten werde» muß. In der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1905 sind in 4ll Häirsern 853 Wohnungen, 32 Gewerbcräume, 19 Dienstboten- und 17 Ge- werbsgehilfeii-Schlasräuine, sowie 14 feuchte Wohnungen erstmalig besichtigt worden. Hinsichtlich der Einhaltung der gestellte» Aväiiderungsknsten habe» 521 Nachdesichligunge« stattgesundc». — Radrennen z» D»e«de». Zu Fuß, per Rad, Automobil und elektrischer Straßenbahn setzt« sich in den zeitigen Nach mittagsstunden des erste« Osterfeiertags eine förmlich« Völker wanderung nach dem Sportplätze am Birkenwäldchen in Be wegung: gab cs doch für die große Dresdner Gemeinde des Radrennsports kein schöneres Vstervergnügen, als bei der E r - ösfnung der diesjährigen Renntaison mit den besten Stehern der Gegenwart, wie R ovl-München, G u i g n a rd-Paris, B u tl e r -Rewyork und Simar- Paris dabei zu sein. Die amphitl-eatralisch angelegten Zuschauer plätze, besetzt von mehr als 12 000 Personen beiderlei Geschlechts, boten einen imposanten Anblick. Aus eine leider sehr harte Probe wurde die Geduld des Publikums durch die Verzögerung des Beginns der Rennen um beinah« eine Stunde gestellt, — und es ist nur der schneidigen Leitung der konzertierenden Gardcreiterkapclle zu danken, daß der Unwille nicht schärfere Formen annahm, als wie er schon durch schrilles Psesten ufw. aut genug zum Ausdruck kam. Die Schuld an diesem unlieb- ämcn Hinausschieben des ersten Starts laa einzig und allein an Monsieur Guignard, besten Haupt-FübrungSmaschin« nicht in dem Zustande »vor. in dem sie sein mußte, um in «mein tundenrekord-Match init unserem Landsmann« Modi erfolg reich konkurrieren zu können. Nach längerem Probieren des widerspenstigen Motors siel endlich kurz vor 4 Uhr der Signal schuß zu dem mit zwei Preisen ä 1800 und 1500 Mk. ausgestatte ten Stundenrekord-Zweier-Match zwischen Robl und Guignard und knatternd setzten sich die Führungsmaschinen der beiden Kümsten in Bewegung. Noch halten die mit mehr als 30 Pferdckrästen ausgestatteten Kolosse bi« Bahn nicht ganz umkreist, als beide Fahrer, Guignard in Front, fast zu gleicher Zeit Anschluß fanden. Bereits in der dritten Runde mußte Guignard dem in großartiger Form sich befindenden Robl die Führung abgeben, der nunmehr ein so gewaltiges Tempo vorlegte, daß er bereits in der fünften Runde erstmalig an dem Franzosen Vorbeigehen konnte. Als kurz darauf der Motor Guignards wieder streikte, konnte Robl, che der Ecsatzmotor seines Gegners in Gang kam, weitere drei Runden gewinnen. Wiederholte Defekte an dem Fahrrad sowohl wie an den FührungSinaschmen brachten Guignard noch weiter ins Hintertreffen, sodaß das ganze Rennen, das eigentlich der Clou des TageS sein sollte, völlig an Interesse verlor. Mit 28 Runden vor Guignard ging Robl nach einer Stunde durchs Ziel, nachdem er 75,>-» Kilometer zurnckgclegt hatte. Erreicht wurden nicht einmal die besten Dtre-Ämer Zeiten, geschweige denn, wie vorgenommen, der Weltrekord. Daß übrigens Robl, der von dem Schrittmacherpaar Bretschneider-Steger vorzüg lich geführt wurde, bessere Zeiten nicht erzielte, mutz daraus zurückgesührt werden, daß das Hinterrad des Fahrrades derart schlecht montiert war. daß die Gabel, in der das Rad läuft, gleichwm als Bremse wirrte lder Gummimantel war tatsächlich durchgeicheuerts, ein Umstand, der die erzielten 7S Kilometer immerhin als eine bcinerkeiiSwerte Leistung erscheinen läßt. — Einen weit interessanteren Verlauf nahm das „Rennen um den großen F r ii bk i n g S p r e i 3 Preis«: 1500 Mk.. 1200 Mk, und 900 Mk. Im diesem Rennen stellten sich dem Starter Nat B » t l« r - Newyork lerstmalig in Dresdens, Ceiare S i m a r - Baris und Curt Ro! enlöcher - Dreien. W>« sich voraussehen ließ, spielt« sich der Kampf um di« Sieges- Palme zwischen Butler und Simar ab. während unser Dresdner Landsmann, obgleich «r höchst beachtenswert fuhr, weniger in Betracht kam. Den Anschluß an ihre Schrittmachermaschinell erhielten d» Fahrer ,n der Reihenfolge Rosenlöcher. Simar. Butler: csliiiar hatte die Führung, Rosenlöcher lag an ziveiter, M leurer -stelle. Aber schon in der vierten Runde hatte sich Butter den «reit«, Platz «sichert, um nunmehr den schr flott fahrenden Simar «nzugreifen Dieser Kamps um die Führung zeitigte höchst, spannende Momente, die ihren Höhe punkt erreichten, als Butter in den, Augenbtiqe, pr a» Ltmar «vvrüberzog si« der 14. Rundes, durch d», schaicf, ver- Widmung Simars scheinbar etwas nervös geworden, momentan von seiner Fuhmiig avkam und die Spitze Timar wieder aber- laste» mußte. Aber schon in der 37. Munde konnte Butler die Scharte auswetzen und Simar auf di« zweile Stelle verweisen. Der nunmchr sofort ausgenommen« Versuch, dem sehr gleichartig fahrenden Rosenlöcher die erste Rund« abzunehme», brachte neue, aufregend« KÄmple mit sich, namentlich als alle drei Fahrer schart hintereinander du Bahn umkreisten, di« Rosenlöcher, «nd- lich mürbe gaworbe». seine Position nicht mehr behaupt«» konnte- Ungleich schwieriger gestaltete sich aber das gleich« Unternchmen BUtlerS Simar gegenuoer Einige Male nahe daran, t«n Parlstr zu uberrunden, verlor er, wenn auch npr vorüber- gehend, jedesmal seine Schrittmacher, bis endlich Simar in der 188. Runde den immer wieder unternommenen Angriffen unter lag. Trotz »lchrfackwr Versuche des letzteren, seinen Verlust wieder gut zu machen, behauptete der Amerikaner seinen Erfolg, indem er «ine reichliche Runde vor seinem französischen Kon- kurrenten als Erster da- Band passierte. Rosenlöcher vlieb acht Runden zurück Dritter. Zurückgelegt wurden 73,»»» Kilometer, doch ist liervorzulreben. daß bei diesem Rennen den Führungs- iliaichlnen der Windschutz sohlte. Das Jubiläum des „Allgemeinen Deutschen SchulPsrei«»". Sieben der große» Schaubühne, auf der sich die politischen Ereig nisse abspirlen. befinde» sich stille Werkstätten, in ipelchen auf- bauend oder erhaltend Kulturarbeit geleistet wird. Sie sind es. denen der deutsche VolkSkörper seine Kraft »nd Gesundheit ver dankt. die auch die nationale Zukunft vorberetten. Da seltener Kunde von ihnen in dir Oeffentlichkett dringt, ist es nötig, bei be sondere» Ansttfsen ihrer Wirksamkeit zu gedenken. Eine solch« still« Werkstatt ist der „ A l l ge m e i n r Deutsche Schuldere in zur Erhaltung des Deutschtums im Ausland«", der im Sommer auf eine fünfundzwnnzigjähngr Tätigkeit zurück« blicken darf. Aus der Not jener iLtammeSgenossen. welch« nicht daS deutsche Banner beschirmt, wurde der Gedanke geboren, durch Sammlung und kultnrfördernde Aufwendung von Geldmittel» die Sicherung deutscher Art, die Bewahrung deutscher Muttersprache und deutschen Bodens zu ermöglichen. Es waren zurrst süddeutsche Nationatpatrioten, welche, erschreckt durch die Abbröckelung der brutschen Sprachgrenzen rn Oesterreich, an eine Abwehr dachten, vor allem der Arzt Dr. Lotz in Frank furt a. M., der seine Aufmerksamkeit Südtirol zuwandte. Auch die magyariscke Vergewaltigung der Siedenburg« Sachsen hatte vielfach für diese Teilnahme hervoraerufen, so u. a. an der Universität Heidelberg. In Oesterreich selbst gab der Abgevrdnet« Pernrrstorstr Anstoß zur Gründung deS „Deutschen EchulveretnS". die Mitte 1880 ersolgte. Der Verein gewann rasche Ausbreitung, auch in Süddeutschlniid gliederten sich ihm verschiedene Ortsgruppen an. In Berlin »ahm Dr. Jannasch. der Vorsitzende deS.Kolonial« verein- sür HaudelSgrogravhie" dir Schutztängkeit aus und be wirkte gleichfalls die Schaffung einer Ortsgruppe. Da aber das österreichische Vereinsgeietz nicht den Anschluß auswärtiger Gruppen aestattet. wurde am 15. August I88l der „Allgemeine Deutsche Schulvrrein zur Erhaltung des Deutschtums >m Ausland«" in das Lebe» gerufen, der in seinem Ausruf sich nicht mit der HilfStätig- keit der jisleitbauischei, Deutschen begnügte, sonder» einen Schutz ür alle Deutsche» herbetsührrn wollte, dir durch feindliche Völker- chasten bedrängt wurden. Zugleich kündigte dieser Aufruf den Magyaren scharfe Fehde a». deren „moderne Barbarei eS wage, deutichc Bildung mit Füßen zu treten". In der ersten Haupt versammlung im Dezember des Jahres hatten sich bereits 1300 Mitglieder unter die Fahne des „Allgemeinen Deutschen Schul- vereins" gestellt, die 1682 aus 6800, t883 aus 8100 und 1887 aus beinahe llooOO anwuchie». Im April 1884 gab sich dir neue Ver einigung durch einen Vertretertag ihre Verfassung, die bis heute »ur in einigen, minder erheblichen Punkten abgeändert worden ist. Zu leitenden Organen lwstinimle man den Vertretertag und den Hauptvorstniid. die natürliche Gliederung in Landesverbünde und Ortsgruppen behielt man bei, die Verwendung der emlaufenden Gelder geschah m je einem Drittel durch den Vorstand, die Ver bände und die Gruppe». Einen besonderen Aufschwung, der sich auch als nachhaltig erwies, erlebte der „Allgemeine Deutsche Schulderem" im Königreich Sachsen durch Corneiins Äurlitt und die zähe Arbeitsfreiidigkeit seiner Nachfolger. Dagegen gab «S bei anderen Landesverbänden, so in Brandenburg und Ostpreußen, ein wechselndes Anfstcige» uud Hinnbsinken. Die Hauptleltuny war be müht, durch ein Vereinsorga», durch Wanderrebner die Agitation im Flusse zu erhalten. Allein die Stimmungen flaute» ab und in den nounziger Jahre» ist sogar er» Zurückgehen der Mitgliederzahl zu verzeichnen, daS erst an der Wende des Jahrhunderts wieder einer vonvärts treibenden Strömung wich. Heute hat der „All gemeine Deutsche Schniveretil" beinahe die Zahl von 85000 Mitq licdern erreicht. Es ist zu hoffen, daß diese langsame aber stetige iufwärtsbeweaung keine weiteren Unterbrechungen erleidet: denn die nationale Schutzwehr muß verstärkt werden, da sich die Zu« tände der Deutschen in Oesterreich und Ungarn immer ungünstiger gestalten und der Verein, seinem großen Ziele gemäß, die HilsS« tätigtest auch auf überseeische Lande erstreckt hat. Von den zwei Millionen Mark, die der Verein seit seinem Bestehen für bedrängte Stammesaenossen verwenden konnte, sind dreiviertel nach Oester» reich und Ungarn geflossen. Um die empfindlichste» Lucken bei der Befestigung deutscher Sprachgrenzen in der HabSburgischen Monarchie einigermaßen auszusülle», hat der Schutzverei», dem Beispiel des österreichischen „Deutschen SchulvereinS" folgend, auch die Sammlung für eine Jubelspende eröffnet. In Zisleithanien erreichte man durch angestrengt« Werbetätigkeit beinahe 600000 Kronen. — Der infolge Uebcrbürdung deS Reichsgerichts neu errichtete fünfte Strafsenat wird im Laufe dieses Monats in Tätigkeit treten. Ms Präsident wird ihm der neu- ernannte Präsident Dr. Kaufmann Vorsitzen. Als Räte sind ihm zugetcrlt die Reichsaerichtsräte: Stock (bisher im ersten ^Strafsenats, Dr. Stoeckcl (bisher im vierten Strassenats. Dr. Rhode (bisher im dritten Strafsenat), Zaeschmar (bisher im zweiten Strafsenats und die neuernannten ReichSgerichtsräte Dr. Wulsert (bisher Oberlandcsgerichtsrat in Dresdens und Schäfer (bisher OberregierungSrat im bayrischen Staatsmini- terium ln Münchens. Der fünfte Strafsenat wird die Straf achen aus den Oberlandesbezirken: Augsburg, Bamberg. Frank- urt a. M-, München, Nürnberg und Zweibrücken erledigen, velche bisher der erste Strafsenat verhandelte, sowie Stras- achcn aus dem zweiten und vierten Strafsenate übernehmen, »weit sie bis zu einem bestimmten Termine beim Reichsgericht eingegangcn sind, und dafür schon Termin angesetzt ist. Zu der Notiz in Nr. 101 unseres Blattes (OertlicheS und Sächsisches): „Adlige Geistliche in Sachsen" wird uns von zuverlässiger Seite geschrieben: Im letzten Jahre haben in Sachsen nicht nur 5, sondern etwa 1 5 Adlige dem geistlichen Stande anaehört. Es srnd hier, außer den in Nr. 101 schon genannten Herren v. Scvdcwitz, v. Brück (nicht: v. Brucks, von Criegern, v. Dosky, v. Feilitzsch und v. Seydlitz-Gerstenbera, noch anz>nühren: Missionsdirektor 'Dr. theol. v. «chwartz rn Leipzig, Superintendent v. Zimmermann in Rochkiß, Kon- sistorialrat von der Trenck in Neukirch, Pastor v. Kracke in Elster, Pastor K>rebschmar v. Kfcnbuich m Lichtenstein, DrakonuS Gras v. Magawly in Leutzsch, Pfarrer Freiherr v. Teubern in Oelsnitz, Pfarrer von der Trenck in Vockau. Pfarrer von Zezschwitz ,n Vohbach und Prediger v. Minden in SÄvarzen« berg, - Auf der Linie Radeheul —Radeburg tritt vom von Radrbeul nach Rade^urg l»id voriiitttagS 8'Uhr 26 Min. von Radeburg nach Rndebenl: sie stehen mit den vom hiesigen Haupt» bahnhof« vomilttags 6 Uhr 50 Min. abführenden und 9 Uhr 50 Min Zutreffende» Persoilenzügen in Anschlußverbindung. Der jetzt vormittag» 8 Uhr 3 Min. von Radebeul noch Nadeburg ver kehrende Personenzug wird l'Z, Stunde später gelegt werden: et verläßt künftig Radebrul «ist 9 Uhr 36 Mtn. vormittag«. Bon hier vernilttelr der Meißner Vorortzug, welcher gegenwärtig 8 Uhr 50 Mi»., künftig erst 9 Uhr 5 Min. vom hrcsige» Hauptbahnhote abfährt, Anschlutzociblilduiig Am Nachmittage sind für den leb« haften AusslugSverkehr mit Moritzbur 2 Ubr 85 Mtn. von Radrbeul nach Moritzburg- Dresden Hauptbahnhof nachmittags 1 Uhr " r ttno «ur ven i«v« rbiira nene Zü«: burg-Etlrnberg (ab « Mt».). 8 Uh,
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