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- Erscheinungsdatum
- 1906-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-17
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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>> verugrgedMn: »D»»r^»«»bett«stt» »Um, d»rck u^e« »nd »»»««««, a» U««< m» Voita,«n nur etnniav »M. ««Mt., ttrrck, ai»««Lrti,e»o«- «««1», » »i». »ei. » «k «»«. »ü «b»»Ut«« sutteklmi« durch dt« Not« »MI. c»ineVeftrll«eU». im«u»- I«t> mit «ottveeckendem Zutckia,«. Kackdr»a«Il«r»rt«el u. vrtmnal- Uttt«I«a^n um »ü deutlicher v»rIIe»«»aade'.DrrrdNackr »SM,. Skachtrüalich« Lonorar- »ulvrückr bleibe» unbrriickiichtut: »verimiMe Manuiknvic werde» nickt autbeivabrt. »«ligramM-Adrette- M«ch»1ch«e» »«»»«» Lobeok L vo. I Lokljoksraulan 8r. Lkgj. 6. Xünixs v. Suedssn. «ttod-vdoeolsäe! «o. K00. Liorslv«! ks.uk . binnen. 4It»»rU2.! Mrelgen-c-fir. >»»b«t von Lnküudliun,«» dt, nochm!»,^ » Udr So»«- und Srtrtt«,» um Vtaiieuitncke » von u bi» '/.l Ubk. Dt« l t»Äi,««ruui». «Ile <«. , Sklde«) « Llo.. Hü- M»di,m,,en Ult der Privatieite Seile A Bi, ; die, Ivalti»« Seil« a»f Lert- leite « Bl, . alt Lmaüandt Seile « Dt, In R,»««r» «ch «»». und »etrr««,e» »IbUtt» «rmidwtle so Pf,. am Privatieite « Ls,.. Sivaliiae Seile ans Tertieite und al» Euiaemndl so Pf,. A»öwLrti,eAuk- trage nur ,e,e» Voiausde»alilun,. Belesdicitter kosten lo Ltennige Fernsprecher Rr. N und U»S«. Hauptgeschitft-stelle: Manenftr.d« SrL„t», l-»S«rl VvrrU^lick»tv ru k»krilrprvl»«n in »ekw»r» o6vr rotk Qummt. »uck in tt»nl un6 N»nk Uummlrt. Svklsuvkv ILeinksr6t Qeupolt. dielet«! chP kVa»ni»oii» > UrlmineliiiiL» n»»>,t- IV. n Zsivtlen^ülir, 8l> urei>i«p«««e i», runäckst ä. kragor 8tr. ^ Rsmsts u. milävsts allsr loilstts- — ------ Lsiköü! Loodkem M'küvüörl,. 2u dabsa in Lll. kiuscdl. kkLOllLttöll. 2U si'rüjijajirskursn ' DköMAl. l-lofApolNsks «MAN ' I» k L K v lk! > - 4i., ^uvi KSUloi . Rr. I«4. Nikltl: neueste 2«.^.-. Friedrich 4. Pferderennen. j Dienstag, 17. April 1W6. Rerreste Drahtmeldnngen vom 16. April. Lohnbewegungen. . Hamburg. Die Hamburg—Amerika-Linie teilt mit: Nach Zeilungsmeldungen sollte die Hamburg-Amerika-Linie sich bereit erklärt naben, mit der von den streikenden Ham burger Seeleuten gewählten Kommiffion in llnterhand- luna treten. Diese Mitteilung ist ebenso unrichtig, wie die gleichfalls verbreitete Nachricht, daß der Vertreter der Streik- rommiision in Abwesenheit des Generaldirektors Ballin von dessen Kollegen, Kapitän z. S. von Gruinmc. empfangen worden sei. Dem Abgesandten der Strcikkommiffion wurde durch die Beamten der Hamburg—Amerika-Linie lediglich mitaeteilt. das; Herr Ballin abwesend sei, das; das Schreiben, welches die Streikleitung an ihn, als derzeitigen Vorsitzenden des Vereins Hamburger Reeder, gerichtet habe, aber den Mitgliedern des Vorstandes dieses Vereins übersandt werde und über den In halt des Brieses nach den Feiertagen eine Beschluhjassung in dem Reederei-Verein erfolgen dürste. Paris. Die mit der Driickiachenbestellung betrauten Brief träger haben die, Arbeit i» verstärktem Maße wieder aus genommen. Zum Ausbruch des Vesuvs. Rom. Ter deutsche Botschafter hat an den Minister deS Aeukern ein offizielles Schreiben gerichtet, in dem er sein Bei leid zu den schmerzlichen Ereignissen am Vesuv ausspricht. In dem Schreiben Hecht cs: Der schreckliche Ausbruch des Vesuvs, der die blühende Umgebung von Neapel verwüstete, habe in Deutschland die lebhaftesten nuv aufrichtigsten Svm- pathie» heworaerusen. Jetzt, wo die unmlttclbare Gefahr vorüber zu sein scheine und »um die Grösse des Unglücks abinessen rönne, wünsche die kaiserliche Regierung der königliche» Regierung und der italienische» Nation ihr Beileid und ihr herzlichstes Mit gefühl zu dem Unglück, das Italien durch diese neue Katastrophe getroffen habe, auszudrücken. Neapel. Rach den bei der Präfektur eingkgcinaeiie» Nach richten- zeigen die Lava ströme bei Boscoreale, VoScotrccale und lOone-Annunziata keine Bewegung mehr. Eine Tepelche des Professors Mattencci vom Vesuvobiervatorium meldet, die Instru mente waren gestern sehr ruhig und de» SandauSwnrf verringert: er sehe in Ruhe einem befriedigenden Endvcllauj des Ausbruchs entgegen. Neapel. AuS Ottajano wird gemeldet: Hier fällt jetzt sehr dichter Aschen- und Landregen: gestern früh 2 Uhr wurde ein leichter und um 5 Uhr ein starker Erdstoß verspürt. Tie telegraphische Verbindung mit Tcrzigno ist wieder in Ordnung. Rom. Professor Mattencci meldet vom Vcsnvobserva torium, daß die Lage ans dem Vesuv heute dieselbe ist wie gestern. Bon gestern abend bis heute vormittag 11 Uhr sei reichlicher Regen von ganz seinem Sande gefalle», was jedoch nicht weiter beunruhigend fei, da dies zu vcni gewöhnlichen Verlaufe eines Ansbruchs gehöre. Meuterei in der vortugiesischen Marine. Lissabon. Die Regierung hat cmgeordnct. daß die bisher in Lissabon liegende Schinsrcservedivisiorr aus verschiedene Anker plätze an der Küste verteilt werde» soll. Der Grund der M e u - terei an Bord des „Vnseo de Gnma" soll lediglich in dem Solidaritätsgesnhl der Mannschaft mit derjenigen des „Dom CarloS" zu suchen sein. Die an Bord des „Vasco da Gcnna" ab gegebenen Schüsse haben keine weiteren Folgen gehabt, und die Mannschaft hat sich den Offizieren ohne Schwierigkeiten unter worfen. Erdbeben ans Formosa. Tokio. DaS vorgestrige Erdbeben aus der Insel For mosa war, wie sich erweist, heftiger als das am 17. März. Die Stadt Kagi hat wiederum am meisten gelitten. Alle Häuser, die bei dem letzten Bebe» der Vernichtung entgangen waren, liegen jetzt in Trümmern. Man fürchtet aber, daß wertere ausführlichere Nachrichten die Totcnlisten noch anschwcllcn lassen werden. Bei vielen Städten und Dörfern sind Erdrutschungen vorgckvmmcn, die vielfach die Bodenbeschaffenheit des Lmides völlig verändert haben. Tausende sind obdachlos. Erschütternde Szenen ereigneten sich. Die Behörden sind eifrig bemüht, die eingetrctene Not zu lindern. Tokio. Nach bisher hier eingcgangeiien amtlichen Mel dungen sind bei dem letzte» Erdbeben auf der Insel Formosa in Kagi und anderen Orten 100 Personen getötet nnd 43 verletzt worden. Außerdem sind l<i07 Gebäude bsschädigt. vo» denen 1044 vollständig eingestürzt sind. Die Ermittlungen sind »och nicht vollständig abgeschlossen. Berlin. Die beiden Männer, die am 14. April d. A. früh gegen S Uhr an der Trödlerin Iosephine Ehrhardt in ihrem am ZionSkirchplatz 15 gelegenen Krämerladen einen Mordver such machten »nd sie beraubten, sind in den Personen des , Steinsetzers Carl Schäfer aus Ballenstedt am Harz, eines mehr fach wegen Eigentumsvergehcns vorbestraften Menschen, und des Barbiers Carl Brandt aus Altona in der Nacht vom 15. d. M. , ergriffen worden. Die Festnahme des Schäfer gelang, als er im Begriff stand, gegen 3 Uhr morgens i» der Ladestraße am Humboldtuser zwischen den dort liegenden Schiffen Unterkunft für die Nacht zu suchen. Die Festnahme des zweiten ist daraus in einem K^ffeelokal in der Oranienburgerstraßc erfolgt. Paris. Ter Deutsche Kaiser übersandte der Gemahlin des deutschen Botschafters. F ü r st in Radoliir. ein prachtvolles Blnmenarrangement i» Form eines Ostereies. Petersburg. In einem a» den Finanzminister gerichteten kaiserliche» UkaS wird der R e i ch s l> a u S h a lts-E t a t für ISO« bekannt gegeben. Der Etat sieht Finanzoperationen vor. um 481 Millionen Rubel außerordentliche Ausgaben, ferner 150 Millionen Rubel zur Tilgung von Schntzamveisungen, die auf Grund eines Beschlusses des Finanzauslckuffeg im Jahre 1005 ausgegcbcn worden sind, und 180 Millionen Rubel an Kriegs- ousgaben zu decken. Zu diesem Zwecke soll eine Anleihe von russischen und ausländischen Banken ausgenommen werden. OertlicheS «nd Sächsisches. — Sc. Majestät der König besuchte am ersten Osterseiertage den Gottesdienst i» der Katholische» Hoskirchc und nahm mittags '/sl2 Uhr das Ostersrichstück ein. Nachmittags 6 Uhr nahm er an der Jainilientaicl bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in der Villa Strehlen teil. Am zweiten Osterseiertage besuchte König Friedrich August gleichfalls den Gottesdienst in der Katho llschen Hvskirche und fuhr in den Nachmittagstnnden mit seinen Kindern nach Pillnitz. Abends 8>/r Uhr nahm der Monarch vor Beginn deS Hofkonzcries niit Ihien König!. Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde die ge nehmigten Vorstellungen der angemcldeten Herren und Damen im Marmoriaale an. Zu dem Konzerte waren zahlreiche Einladungen ergangen an die Herren des diplomatischen Korps, die StaätS- minister, Generalität, die Oberhofchnrgen :c. Das Konzert wurde von Herrn von Schuch dirigiert. Das Programm verzeichnete als Solisten die Damen Frau Nast, Fräulein von Chavanne und die .Herren Wille »nd Lewinger lÄioltiic). — Erzherzogin Maria Josesa l^tinntsinnini Vlim in kp»n sit» silli pinpr ' , . , . hat am 14. d. M. das Sanatorium Low. in dem sie sich einer BUnddarmoveratioir unterzogen hatte, verlassen. Die Erzherzogin hat 10 Tage rm Sanatorium zugebracht und fühlt sich nunmehr vollständig wohl und ist vollkommen geheilt. Erzherzogin Maria Josefa, die recht gut aussicht. bestieg in Begleitung ihrer Hofdame Marlgräfin Pnllcwicini den Wagen und zeigte hierbei keine Zeichen von An strengung. Sie fuhr r» das Augartcnpalais, wo sie von Professor Hochcnegg erwartet wurde. Die Erzherzogin dürfte noch etwa zehn Tage in Wien verweile»: sie bezieht sich ivbann an die Sec ru ihre Bill« nach Lama na. Don dort «nS wird sie zur Kräftiaiin« ihrer Gesundheit ans ihrer Jacht größere Fahrten auf dem M mache». — Ter Herzog und die Frau Herzogin von Urach verlassen heute abend Dresden wieder. — Wie verlautet, schweben gegenwärtig zwischen dem Dresdner Hof und der Gräfin Montianviv Ve>Handlungen zwecks weiterer Ueberlassnng der Prinzessin Ni onika an ihre Mutter. — Wie auS Florenz gemeldet wird, hat die Gräfin Mon- tignoso in vergangener Woche beim Radiahrcn einen Bein bruch erlitten. Ihr Befinden gibt zu keiner Besorgnis Anlaß. — Dem lönigl. Musikdirigenten A. Rövenack vom 177. In fanterie-Regiment ist die würllembergische goldene Verdienst medaille verliehen worden. seine staatliche Laufbahn rm JnterimSgebäude auf der Seestraße bis zur Fertigstellung deS Polizeigebändes an der Frauenkirche, in dessen zweitem Stockwerk ihm eine Dienstwohnung eingsränmt wurde. Nachdem dem nunmehr Verstorbene» unterm 0. Jul« 1662 der Diensttitcl „Regiemngsrat" verliehen worden war. fo'yte er dem als Kreishnuptmann nach Zwickau versetzten Polizeidirektor Uhde am 2l. Februar 1863 als Dirigent der Behörde. 1878 wurde dem Vorstände derselben der Titel „Polizei-Präsident" bei und als solcher amtierte er noch 15 Jahre. — In Schwanß rst ein wahrhaft treuer Diener von Sachsens Königshause, ein von seinem Fürsten und der Staatsregierung hochgeschätzter, ein von seinen Mitarbeitern und Untergebenen verehrter Beamter dahin gegangen. Im Kriegsjahre 1866 erfuhr seine Nmtie- rung eine Unterbrechung dadurch, daß ihm an« 20. Juni durch Verfügung des damaligen preußischen Zivilkommissars v. Wurmb anfgkgeben wurde, Dresden und Sachsen binnen 24 Stunde«« zu verlassen. Nack Schluß der Erveditioiiszeit versammelte er seine im Gebäude anwesende» Beamten um sich, ervffnctc ihnen niit vollkommener Ruhe, ohne irgend welches Zeichen der Erregung den ihm zugegangenen Be fehl. ermahnte sie zum AnSharren in treuer Pflichterfüllung und verabschiedete sich von ihnen mit den Worten, daß die ;etzige schwere Prüfungszcit. wie er hoffe nnd wünsche, bald vorüoer- gehen »nd dem Vaterlande aus ihrem Schotze rechten Segen bringen möge. Wie recht batte er gehabt! Am Tage der Rück kehr Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen traf er mit ihn« wieder in Dresden ein, übernahm seine Stellung von neuem und blieb in derselben, nachdem er gezeigt hatte, wie sehr er be strebt war, den veränderten Verhältnissen die Wege zu ebnen. Seine Unerschrockenheit und Festigkeit zu beweisen, kam er rm Jahre 1868 noch cinmla in die Lage, als sich am 14,. 15, und 16. Oktober in Dresden der sogenannte Dienstmann-Krawall ab- spielte und wiederholt Zusammenrottungen der Menge mit Zer störung freinden Eigentums stattsanden. Teils allem, teils in Begleitung von einigen seiner Beamten ging er furchtlos in voller Uniform unter die aufgeregten Menschen, dre sich namentlich auf dem Postvlatze und am Ältmorktr «ngetanimelt hatten, und ver- snchte. die Dnmnltinmtrn zu zerstreuen. Damals wurde in allen Kreise» und in der Preise aller Parteien die Mäßigung rühmend — Den 12. Avril feierte der Obmann des 41. Armenpfleger- vereins Herr Fabrikbesitzer Schmidt. Tberesicnstrciße 0. das 25jährige Jubiläum als Armenpsleger der Stadt Dresden Herr Stadträt Lungwitz überreichte ei» Anerkeiiiirings- nnd Begliick- wilnschniigsschreibeir des Rats. An der Feier beteiligte sich unter Führung des stellvertretenden Obmannns Herrn SanitätsratS Dr. »red. Knnze auch eine Abordnung von 5 Armenvflcgcrir des 41. Armenpflrgervcreins. — Am 11. d. M. schied Fräulein Du rvge, NodelarbcitS' lehren» an der V1H. Bürgerschule, nach 25jäbrigcr segensreicher Tätigkeit aus dem städtischen Schuldienste. Mit anelkennenden Worten gedachte Herr Direktor Tätzner in seiner Antprache der Bernsstrene >«»d des Lehrgeschickes der Jubilarin. Das Kollegium ehrte die Scheidende durch Ueberreichung eines wertvollen Bilde?. — Polizeipräsident a.D. Schwank v. Gestern früh 4^8 Ubr, knapp zwei Monate vor Vollendung des 00. Lebensjahres, ist ohne voransgegongcne Krankheit Herr Karl August Schwank, der seit dem 1. Mai 1803 rin Ruhestand befindliche erste Präsident der König!. Polizei-Direktion Dresden, in den, hier auf der Großen Klostergaffe Nr. 12 gelegenen Hübelschen Hanse gestorben. Geboren am 6. J»ni 1816 in Weißenbcrg in der Lausitz, einer kleinen Stadt der Kreishauptmannschast Bautzen, zeichnete er sich schon als Knabe durch lerne Lernbegier und durch seine günstige körperliche Erscheinung aus, deren Pstcgc, wie er im spätere» Alter oft mit Genngtiumg seine» Gästen erzählte, nicht wenig durch die Notwendigkeit gefordert wurde, Sommers und Winters mehrere Stunden Weg zur Schule und nach Hanse zurücklegen z» müssen. Nach abgeschlossenem Unrversitätöstiidiiim m Leipzig fand er zunächst in Großenhain praklffebe Vorbildung im Gerichtswesen als Akzcssist, ivnrve darauf Aktuar in Meißen und von da ab nach kurzer Zeit als Stadtrat nnd stellvertretender Bürgermeister »ach Plauen im Vogtlande berufen. In dieser Stellung zeigte er sich unter dem dnninligcn Bürgermeister Gott schall im Jahre 1840, da auch ini Vogtlande durch leidenschaftliche Aufreizungen Unruhen entstanden, die schließlich zum offenen Aufruhr führten, als ein ganz besonder? taktvoller, besonnener nnd fmchtloler Mann, der mit der erforderlichen Energie eine wohlempfundene Milde in Rede und Wesen zu verbinden und im persönlichen Verkehr alle seine Gegner zu überwinden verstand. Vom Stadtrat wurde er in jener Zeit abgeordnet, nach Dresden zu fahren und der Regierung Nachricht über den Stand der Be wegung im Vogtlande zu übcrbringen. Unerschrocken stand er ani Treppenaufgänge zur Gewchrgalcrie am Jüdenhvf, obgleich vom Dache der gegenüberliegenden hohen Häuser von Revolutionären durch Ziegclluken auf die nahe bei ihm aiifgestclltc» Soldaten geschossen wurde. Diese seine nicht unbemerkt gebliebene Haltung, in» Znsammenwirken mit seiner gewinnende» nutzeren Erichc»- nnng nnd Haltung, lenkten die maßgebenden Dresdner Kreise auf seine Person, als cs sich um die Besetzung der ersten Ratsstclle der Königlichen Polizeidirektion Dresden, die am 1. Mai 1853 ne» ins Leben getreten war, handelte. Auni Direktor der neuen Behörde war der die Uebergaiigsvrrbaiidlnnge» leitende Regie rungsrat v. Bnrgsdorsr - Vater des jetzt zum Kreishciliptmann in Chemnitz berufenen Herrn v. BurgSdorss — auSersehen. Unter diesem begann Schwanß allgemein zur besonderen Zufriedenheit «»erkannt, dir er mit den übrigen Beamten, denen er das beste ' Beispiel gab, zu zeigen verstanden hatte. Das König!. Ministe rium deS Innern, das damals den jüngst verstorbenen Herrn v. Nostitz-Wallwitz an der Spitze hatte, nahm darauf Veran lassung, „seine besondere" Anerkennung dafür auSznsprcchen, daß nicht nur von seiten des Direktoriums der Polizcivcrwciltnna. sondern auch von deren übrigen tätig gewesenen Beamten ein mrl Umsicht und Mäßigung nnd rm allgemeinen auch mit richtigem Takt verbundener Eifer in unerschrockener Erfüllung ihrer schwie rigen Dienstpflichten an den Tag gelegt worden ser." — Als der nun Verschiedene am 30. April 1893 vor den um ihn versammel ten Beamten im großen Saale des Polizeigebäudes seine Abschieds rede biclt, konnte er mit Genugtuung festjtcllen, daß die Behörde, seinen Intentionen gemäß, sich würdig entwickelt und allerorten sich Vertrauen errungen habe. Seine Ernennung zum Geheimen Rat dat , er damals, ablchnen zu dürfen. „Der „Polizei-Präsident" ist mi« ! lieb, ich habe als solcher etwas nützen können. Geheime Räte gibt es viele, ich will meinen Titel behalten", das war seine ^Meinung. An reicher äußerer Anerkennung »nd an Auszeichnun gen hat eS ihm nicht gefehlt; ihn schmückten allein 13 hohe Orden. — In seinen Mußestunden lag der Verstorbene mit größter Vorliebe dem Äeidwerk ob: er war ein passionierter Jäger, der ». a. in der Umgebung des Ovbin nicht weniger wie 50 Aucr- hähne erlegt hat. Kinder hinterläßt der Verstorbene nicht. Seine Gattin, eine Frau in des Wortes schönster Bedeutung, starb bereits am 1. September 1877 im 57. Lebensjahre nach mehriäb- rigen Leiden. Sie wurde in Meißen, in ihrem Geburtsorte, bek- qcsetzt. Die Beerdigung des jetzt Verblichenen dürste voraussicht lich ebendort stattsindcn, — Die Beisetzung des Verewigten erzolgt Donnerstag Nachmittag 3 Uhr aus dem alten Neustädtcr Friedhöfe, wobei Herr Ooerkonsistorialrat Superintendent I>. Benz die Trauerrede halten wird. — Am zweiten Ostcrfeiertag in der Mittagsstunde fand aus dem inneren Friedhöfe in Neustadt das Begräbnis des am Kar freitag früh halb 1 Uhr im 61. Lebensjahre verstorbenen Herrn Staotrats Christian Otto Georg Friedrich statt. Es halten sich die ersten Vertreter der Stadt und andere hcrvor- raaende Männer tnngffunden, um den: hochgeschätzten Mit arbeiter. dem liebenswürdigen, allezeit hilfsbereiten Freunde und Mitbürger die letzte Ehre zu erweisen, u. a. sämtliche Herren des Ralskollcgiums, an deren Spitze Herr Oberbürger meister Geh Finanzrar a D. Beutler, viele ehemalige Rats» Mitglieder, Stadtverordnete. Schulmänner, an deren Spitze Herr Stadtschulrat Dr'. Lyon. Vertreter der städtische» Beamten- schast, der hiesigen Fach- und Fortbildungsschulen, der Vereine und Körperschaften, denen der Entschlafene a'S Ehrenmitglied oder Mitglied angehörte, u. a der König!. Sachs. Militärvrrern. „Prinz Mar" mn der Vereinssahne. Eine imposante Trauer- oersammlnng füllte die Parentcitioiishalle. Vor dem mit herr lichem Palmen-, Lorbeer- nnd Blumenschmuck bedeckten Sarge nahm die Fäbnendeputation Aufstellung. Die kirchliche Ein- ffgnung vollzog der Freund des Verschiedenen, Herr Pfarrer Dr. Schmidt von der Dreiköiiiasgemcinde, zu deren Küchen- Vorstandsmitgliedern der Verewigte zählte. Der Geistliche hielt eine tiescrgrcisende. blumenreiche Trauer-, Trost- und Ge dächtnisrede auf Grund des Schristworles aus den Sprüchen Snlomonis: „Der Herr läßt e? dem Aufrichtigen gelingen und er beschirmt die Frommen". Namens der Stabt und des Rats- kollegiums widmete der Herr Oberbürgermeister dem so jäh aus dem Krciic der Kollegen abgerufcnen getreuen Mitarbeiter, der zum Woblc der Stadt ein reiches Mat; oon Zeit in ohren- amtl'cher Täiigkeit auigewendet. dem Manne lauteren, durch sichtigen treubcwährten Charakters einen dankenden, ehrenden Nackruf »nd IeM unter innigen AbschieoSworten einen Lor> beerkranz am ^argc n:cdcr. Nach den Säüntzworten des Geistlicher, trugen die Maniischgsten der Statischen Bo erdiguiigöanstal! den Sarg i" feierlichem Zuge bei Grabgeiang. zur letzten Ruhestätte im zweiten Friedhofsländc, «vo die Ein- wgnung erfolgte. Gebet nnd Trauergejang bildeten V:n Schluß
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