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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906041202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-12
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Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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§- ik.-- r» - St o r ^ L 6 —« Am S. d. M. starb Sonstantin. «in im Krei ter und beliebter Justizbram bei dem Landgericht Bautzen ... ^... ,.— 1880er Jahre war er Assessor in Zittau, 1890 HilsSrichter in Neusalza, 1898 Amtsrichter in Hoyensteln-Ernstthal, von wo er 1899 an das hiesige Amtsgericht berufen wurde. —* Das bisher provisorisch in der Eingangshalle deS städti schen AiisstellungspalosieS aufgestellt gewesen« Reiter. Denkmal des Köaigs Albert hat nunniehr seinen Standort endgültig eingenommen. In voriger Woche wurde es, in mehrere Gußstücke zerlegt, nach dem schloßplatze trans portiert und dort in dem siir die Denkmalsarbeiten errichteten Bretterbau wieder zusammengesetzt. Im Lause deS gestrigen Nachmittags konnte bann ohne störenden Zwischenfall der Aus zug des über 100 Zentner Geivicht besitzenden Kunstwerk- aus den Unterbau erfolgen. Der Schöps« des Denkmals, Herr Professor Baumbach, war persönlich zu diesem Akte erschienest. Die im Bronze-Hochglanz strahlende, außerordentlich lebens wahr ausgesaßle Reiterfiiiur des ruhmgekrönten Herrschers ruft aus dem prächtigen sockel einen ganz vorzüglichen Ein druck hervor. Die Hohe des au- der hiesigen Erz- und Kunst gießerei von Birner u. Franz hervorgcgangenen Werkes, das einen schonen Beweis heimischen Kunstgewerbcsleißes darstellt, beträgt 5.20 Meter. Der in carrarischem Marmor ausgesiihrte. weil ausladende Sockel ist etwa 4 Meter lang und 2 Meter breit, während sich die Höbe aus 3,65 Meter bemißt. Aus der dem Schloßplatze zugewandlen Seite wird eine Kartusche angebracht, die das von zwei Putten gehaltene sächsische Wappen zeigt und daneben die Inschrift „Albert, König von Sachsen" nebst den Daten der Regierungszcit. Die Rückseite des Sockel-, nach dem Ständöhause hin, erhall die Inschrift: „Dem unvergeßlichen Könige gewidmet von der Bürgerschaft der Haupt- und Residenz stadt". Einige Stufen führen zu dem aus mächtigen, bis zu 140 Zentner schweren Blöcken gefügten Sockel hinan. Mit der Anfertigung dieses Unterbaues hatte man die Architekten-Firma Frommherz Müller betraut. Rings um das Denkmal stehe» ebenfalls aus dem Material des Sockels hergestellt,. Kegel, die untereinander mit starkgliedrigen Bronze-Ketten verbunden sind. Die Umgebung ist gleichfalls in einer Umgestaltung begriffen. Eine mit Granitplatten belegte Gangbahn vermittelt den Zu gang. während die Plahkerne Pflasterung erhalten sollen. Die E n t h ü l l u n a des Denkmals wird Montag, den 23. d. Mts,, vormittags II Uhr, in Gegenwart Sr. Majestät des Königs in feierlicher Weise erfolgen. Der Denkmals-Au-schuß fordert zur Teilnahme an dieser Feier auf und richtet an die Dresdner Bürgerschaft die Bitte, zur Feier des Tages durch Beflaggung und Schmückung der Häuser beizutragen. Die Feier wird ein- aeleitet durch Fanfaren der Gardereiter-Kapelle bei Ankunft des Königs, daran schließt sich ein Gesangsvortrag de- Julius -Otto-Bundes unter Leitung des König!. Musikdirektor- Prof. Jüngst, hierauf folgt eine Ansprache de- Vorsitzenden deS Denknials-Hlusschiisses, Oberbürgermeister- Beutler, und der Akt der Denkmals-Enthüllung, begleitet von Kanonensalut und oem Geläute der Glocken sämtlicher Kirchen im Stadtgebiete, Weiter folgt der gemeinsame Gesang der „Wacht am Rhein", der Vorbeimarsch einer vom Leib-Grenadier-Re, rment gestellten z^hrenkompagnie mit den Fahnen vor dem Könige und am Schluß der Feier die Niederlegung von Kränzen und Blumen am Denkmale, Es darf wohl erwartet werden, daß auch zahl- reiche Dresdner Vereine Kränze am Denkmale nicderlegen wollen. Diese Vereine werden ersucht, hierzu Deputationen von drei oder vier Herren, womöglich mit der Vereinsiahne, abzuordnen und die nötige Anzahl von Zutrittskartcn bis zum 20, d, Mis. im Wrstädter Rathaus«, Zimmer Nr, 16. zu ent- nehmen. Soweit es ver beschränkte Raum des Schloßplatzes gestattet, soll auch dem großen Publikum der Zutritt zur Feier ermöglicht werden. Voraussichtlich wird hierfür ein Teil der ältlichen Halste des Schloßplatzes (Elbseites Vorbehalten werden können, —* Ueber die Ursachen, die zu dem im Handelsteil unserer heutigen Morgen-Nummer erwähnten- Zusammenbruch der früher sehr gut situierten Firma Oswald Spalteholz in Laubeaast gerührt haben, erfahren wir noch, daß die Firma einer großen Anzahl Bauunternehmern ziemlich leicht Kredit gewährte und oielsach ihre Forderungen für geliefertes Bauholz als Hypotheken eintragen ließ. Als dann die Krisis aus dem hiesigen Grundstücksmarkte ausbrach, -war die Firma Spalte holz, um ihre Guthaben zu retten, in sehr vielen Fällen ge zwungen. Grundstücke zu erstehe», sodaß ein großer Teil der flüssigen Mitte! sehr bald sesigesahren- war, ein Umstand, der bei der langen Tauer der mißlichen Verhältnisse auf dem Grund stücksmarkte schließlich zu der Katastrophe führte. Wie wir hören, wird ein ZsvangSvergleich angestrcbt. —* Im Vorjahre ist bereits ei» großer Teil der Wils druffer Vorstadt mit unterirdischen Röhrenleitimgen für die Aufnahnieder Postkabel veisehen worden. Die vielfach kostspielige Reparaturen erfordernden Telephon-Gerüste auf den Dächern sind daher immer mehr im Verschwinden begriffen. Alseinen wetteren Fortschritt i» dieser Beziehung darf man es begrüßen, daß nach de» Ester-Feiertagen auch bas östliche Gebiet des genanntrn Stadtteils in Angriff genommen werden wird. Es betrifft dies die stark verkehrsreichen Häuler-Viertel zwischen der Anneir und Prager Straße. Die Arbeiten werden vom städtischen Tieibanamt im Aufträge und für Rechnung der Reichspost a»s- geführt. Gegenwärtig wird an einem die Neichsstraße entlang nach dem Münchner Platz reichenden Hauptkanal. der später hin eine entsprechende Verbindung mit Plauen sichert, mit zahl reichen Hilfskräften gearbeitet. Zwischen dem B u n d der Industriellen und dem Verband Sächsischer Industrieller ist neuerdings nach Mitteilung der „Deutschen Industrie" das Abkommen ge trosten worden, daß der Verband Sächsischer Industrieller dem Bunde der Industriellen als körperschaftliches Mitglied angehört. —* Für die 3. diesjährige Schwurgcrichtsperiove wurde» heute mittag folgende Herren als Hauptgeschworene auS- TaS Wesen der Vulkane. Man bat die vulkanischen Erscheinungen definiert als die Reaktionen des feurig-flüssigen Erdrnnern ans die feste Erd kruste, Wo aber im Erdrnnern befindet sich die Glut, welche v:e AirSbrüche der Vulkane mit all ihren begleitenden Um ständen bedingt? In eine aktuelle Streitfrage führt uns oieje Frage gleich hinein. Toll man einen gemeinsamen Sitz der vulkanischen Kräfte tief im Erdinnern annehmen oder sind es nicht vielmehr eim. Anzahl verhältnismäßig flach liegender Herde? Das zeitlich verschiedene Einsetzen von Perioden gesteigerter vulkanischer Tätigkeit, sowie die Ver schiedenheit der zu Tage geförderten vulkanischen Gebilde in nahe beieinander liegenden Gebieten, wie es z. B. Vesuv, Aetna und die Liparischen Inseln sind, auch das schnelle Er- ''''berr vulkanischer Tätigkeit in manchen Gegenden geben ge- .schlummcrnden gewaltigen Kräfte? Auch darüber gehen die Hypothesen der Gelehrten auseinander. Besonders bemerkens wert erscheint die Ansicht Stübels, daß während des Prozesses Der Abkühlung und Erstarrung jene Lavamasien eine Periode der Ausdehnung durchwachen. Wenn schon das in Spalten ge frierende und dabei sein Volumen vergrößernde Wasser Felsen »u sprengen vermag, wie gewaltig müssen da die Kräfte sein, die von einem solchen Sannclzherd auszugehcn rrermögcn! Neben dieser vorläufig nur vermuteten Ausdehnung geben aber die in den glühenden Laven eingeschlosscncn Gase, vor allem der seiner Masse nach alle anderen weit überwiegende Wasser dampf eine Quelle gewaltiger Krofläußerung ab. Unter einem Drucke von Tausenden von Atmosphären erngepreßt, suchen sie die umgebende Hülle mit Gewalt zu sprengem. Dieses Ri uslag crrn,r oriiompy. vlurerguivorrinr» ,».«som it, Fabrikbesitzer m Mügeln; Exil Schurig. vitz: Elemcir» Keller, Mtterguisbesitzer in las. Major «. D. i» Dresden; Oswald in Xtedearartha; Paul Otto Wern«. nino Schnauder. Kaufmann WirKa« : Albin . Kündlrr, rrilschnrider. TrOvt» , in Dresden: EharlrS Hrnry'Mickksthivat«, Kaufmann l-:Krirl oat«, Kauf,» esitzer in Kö, Hain; Reint ch. Dr. . Holzhi sitz« m ... _ Dieses Ringen der Knaste mit der Last der anslagcrndcn Massen macht sich bemerkbar in Erschütterungen und Zuckungen der Erdkruste. -Daher gehen so häufig Erdbeben den vulkanischen Ausbrüchen voran-, begleiten sie auch vielfach während ihrer Dauer, wie auch wieder beim jetzigen BejutEuSbruch. Verschiedenartig gestalten sich die Stellen, wo der Vulkanismus sich den Weg zur Erdoberfläche bahnt. Oft werden bereits vorhandene Spalten dazu benutzt, in vielen Fällen werden aber auch, wie besonders von Branco hervoraehobcn wurde, die Erdschichten ohne Benutzung von Brüchen durchbohrt. Die soaen. Maare, Wtlwai nitz: Karl Adolf L Gutsbesitzer in Prt, Batzdorf; Elia» Nil Geucnv. Privatmann Pianofortesadritairt in Radedeul; i» Riesa: Karl Gottlob " " " Maria Karl Ehntyold. Prediger, Kaufmann Fabrikant. Stadt,at Kaufmann in DreSde . ^ , in Blasewltz: Karl Heinrich Zieger, SlrinbruchSbes., stein; Paul Moritz Westland, Rentner in Grohenhai Bruno Wetzig. Rentner in Nadebeul; Huber» Ermisch, Dr. phll.. ObenegierungSrat i» Dresden; August Otto Richter, HolMirdler i» Schandau. Gustav Adalbert Hrrrmann, Fabrikbesitzer in Pot- schappel: Georg Earl. Baumeister t» Dresden; Alfred Pechwell. Dr. ,ur.. Grnerulauditeur o. D. in Dresden; Hairs Ka-ver Aniand v. Rohrscheidt, Kaufmann ln Dresden; Albert Röiiisch Konsul und Fabrikbesitzer in Dresden: Karl ScheMrpstua. Guts besitzer in Gohlis: Mar Lrnsius. Rittmeister a. D.. RntergntS- besrtzer in Nru'Htrschstein: Pani Dürbtg. Rentner in Dre-den. —* In der LeihamtSgeschüstSstelle Hauptstraße 1 werden t» der Zelt vom 17. bis mit 21. April vormittags von 10 Uhr an Pfänder versteigert, dt« an diesen Tagen von früh 8 Uhr ab im VersteiaerniigSsaale. Hauptstraße 3, zur Ansicht an-liegen. Ver zeichnisse werden an der Kaffe Hauptstraße i schäslSzeit von früh S btS 3 gegeben. —* Der dem Schiffseigner E. Krause^Pretzsch gehörige große eiserne Deckkahn, welcher nun bereits seit ziemlich drei Wochen infolge seiner Havarie vor den Pfeilern der A u g u st » sbrücke liegt, dürste nun bald so weit entladen sein, daß mit den Wegschassungsarbciten begonnen werden kann. Jetzt ist man damit beschäftigt, starke Dalken rinzurammen, mit deren Hilfe man das nach der Neustädler Seite zu gelegene Hinterteil oes Schiffes heben will. Sodann will man ver suchen, das Wrack abzuschleppen. DaS -Steuer ist schon ent- lernt worden. Die Hebungsarbeitcn am Hinterteile des Kahnes müssen aus dem Grunde erst vorgenommen werden, weil das selbe so tief liegt und versandet ist. daß die oorzunebmenden Ab- schleppungsarbeiten erst dann einen Erfolg versprechen, wenn dieses Hindernis beseitigt ist. Nach Ansicht von Sachversiän- der Kahn auch nach der Abschleppung l sei. Ui",'"- VW den, ES wird vermutet Personen fvielleicht an Mitteilungen werden —* Heut« mittag in der IS. Stunde grundstück »Deutscher Herold" beim Rei Schornsteinfeger auf rüde " " während der Ge ltings für 30 Pfg, ab- bao-re-. blw W'LK-HW 98 Kilogramm 1^ worden, v- ist nicht auSgeschlos . . . meistern «um Verkauf angeboren worden ist Über den Verbleib de« «eswhlene» Gute- werden an dir Sri- minalabteilung erbeten. — Ende März d. I. ist in der Haupt- Markthalle eine größer« Kiste Ring Sv sei gestohlen wor- . daß der Dieb die Aepfel an Privat- Bäckers veräußert hat. Sachdienliche daher an die Kruninalabteilung erbeten. stürzt« vom Hau«. Reinigen der Dachrinne «in Schornsteinfeger auf das Straßenpslaster der Groben Brüdergaffe herab. Beim Sturz« zog er sich einen Beinbruch zu und streute einen Passanten. —* Heut« morgen wnrde auf dem Gleis tz« Strecke Kamen;—Lübbenau in Näy« der Haltestelle Cunner-dors die Leiche de- italienischen Steinbrucharbeiters Ottilio Zamblaiidt aufgks»ndeir. ES ist anzunehmen. daß er wegen Krankheit den Tod selbst gesucht hat. —* Landgericht. Der im Jahre 1867 it» leuba geborene, in Poppitz bei Rreja wohnhafte, schwer vorbestrafte frühere Postbote, ledige Arbeiter Paul Jost verlor im Oktober vorigen Jahre» seine durch den Tod. Schon nach vier Wochen entbrannte über 308 Mk. .. nicht-, nämlich Schulden batte. Al- die Folgen de» Verhältnisse- bemerkbar wurden, sollte die Hochzeit noch vor Weihnachten stattfinden. Aber Heiraten kostet Geld; außerdem erzählte der Bräutigam seiner Braut, der Stadtrat zu Riesa fordere für die HeiratS- aenehmigung eine Sicherheitsleistung von.100 Mk. Die Witwe yändl naen- t und ^ il rau «r in de»halb, digen wird aber wohl der Kahn auch na ., kaum mehr wieder gebrauchsfähig zu machen sein — Im Zoologischen Garten zu Dresden wird vom 14. bi- mit 17. April in den Räumen des Winterhauses der Alte Kaninchenzüchter-Verein von Dresden und Umgegend ferne 15. Große Kaninchen-AuS st elluna veranstalten. Diese Ausstellung ist mit Prämiierung und Verlosung verbunden, wo bei die gezogenen Gewinne sofort mitgenommen -werden können. Das Los kostet 20 Pfg, Es kommen nur reinrassige, erst- klassige Tiere Zur Ausstellung und Verlosung. An beiden Oster- feiertagen findet nachmittags großes Militär - Konzert statt. Gleichzeitig wird an beiden Feiertagen bei günstiger Witterung nachmittags Vr6 Uhr Fräulein Käthchen Paulus je eine Luft ballon-Auffahrt auf dem Symbol eines fliegenden Adlers unter nehmen. Am 1. Osterfeiertage beträgt der Eintrittspreis 25 Psg. die Person. —* Gestern abend ln der 6. Stunde zog eine Schar chneegänse über den Osten unserer Stadt von südwcst- licher in nordöstlicher Richtung. In ihrem schneeweißen Ge fieder mit den charakteristischen schwarzen Flügelspitzen boten sie bei ihrem ruhigen, ober schnellen Fluge einen schönen Anblick. —* Im März wurden hier 4Großf«uer, einschließlich 1 außerhalb deS Sladtbezirk«, 3 Mittelst»«, IlO Kleinfeuer ge- meldet Die Unfallwagen rückten 93 mal aus. Anderweitige Hilfe wurde in 12 Fällen gewährt. Für Behörden und Private usm, wurden im Interesse des Feuerlöschwesens 43185 Arbeits stunden geleistet, —* In den gestrigen Abendftnnden wurde die Feuerwehr nach den Grundstücken Große Jrobngafse 10, Winter- aartenstrahe 29 und Leisniaer Straße 4 «Vorstadt Pieschen) gerufen. An der ersten «stelle handelte es sich um eff,en im 1. Stock aus noch unbekannter Ursache entstandene» Stiibenbrand. durch den verschiedener Schaden an dem Mobiliar und Gebäudeteilen mraerichtet wurde Die Löschmannschaften brauchten, da die Gefahr schon durch Hausdewvh»« beseitigt w»r, nicht mehr eiiizugreifen. In den beiden anderen Fällen lagen nur „lauchiiiederfchläge vor. P o l iz ei b e r i ch t. 11. April. Gestohlen wurde ' " ' ffi' ' auf der L wagen ein e hier von einem unbeaufsichtigten Milch- krug mit der Aufschrift „3 Liter", und > mit der Aufschrift „3 Li „Vollmilch". Aus einem Meffingschilde befindet sich der Name „Reinhardt". Vermutlich hat der Täter den Krug nach Ent leerung seines Inhalts irgendwo eingestellt. Im Falle der Auf findung des Kruges wird um Benachrichtigung der Kriminal abteilung gebeten. — Beim Ueberschreiten der Jahnftraßc lies gestern ein dreijähriges Mädchen in ein zweispänniges Last- geichirr und wurde Hingerissen. Die Kleine kam glücklicher weise unverletzt davon. — Jnsolge eigener Unvorsichtigkeit stieß qestern-vormittag auf der Ziegelstraße eine Radfahrerin an einen Straßenbahnwagen an. wobei sie vom Rade stüitzte und mehrere Kopfverletzungen erlitt. Sie fand die erste Hilfe in der Verbandstation auf der Marschallstraße. — Am 1. d. M. hat in einer hiesigen Schankwirtschaft ein Unbekannter, der Sprache nach tzesterreicher, unter dem Vorwände, daß die Banken bereits geschlossen seien, «ine Fünfauldennote wechseln lassen, die, wie sich später herausslellte, schon seit längerer Zeit nicht mehr kursfähig ffl. Da der Unbekannte noch mehr solcher Scheine bei sich gehabt bat, wird vor An nahme gleicher Noten gewarnt. Der Unbekannte ist etwa 35 geben sind. Be, den Vulkanen vom Hawai^Lypus, deren prägnanteste Vertreter der Mauna Loa und Kilaueo in jener Jmelgruppe darstellen, sind die dem Krater entquellenden Laven außerordent- gleichmäßigen übereinander fließenden Lagen von Lava aus, so daß eine meist fehr flache .Kuppelform entsteht. Sehr viel stürmischer und furchtbarer ist die Tätigkeit der Feuerberge vom Vesuv-Typus. Ihre flüssigen Laven schließen große Men gen zusammengepreßtcr Gase ein. Unter den heftigsten Ex plosionen befreien sie sich bei den Eruptionen. Kilometerhoch wird Lava emvorgeschleudert. entweder als zusammenhängende Fetzen, die erstarrt als eigentümlich gedrehte Bomben oder kleinere sogen. Lavilli in der Nähe wieder herabfällt, oder aber sie wird zu feiner Asche zerstiebt, die, vorn Winde fort getragen. sich über weite Flächen verteilt. So wurde ja auch jetzt Neapel von einem Aschenregen betroffen, ja, die eigenilichen aus de neuesten Meldungen besagen, daß bereits jenseits des Ädrra- tischen Meeres an der dalmatinischen Küste vulkanischer Staub, der ohne Zweifel vom Vesuv hrrrübrt, gefallen ist. Selbst über die ganze Erde kann solche fernste Asche in den höheren Luftschichten getrieben werden, wir die bei der im Jahre 1883 erfolgten Explosion des Krakatan in der Sunda- straße emporgeschleuderten Massen, welche auch bei uns in Europa jene farbenprächtigen Dämmerungserscheinirnaen bervor- rieierr. Vernichtend werden ergiebig». Afchensälle aller Vegeta tion, ganze Ortschaften können von ihnen begraben oerden. So wurde Pompeji einst durch Asche verschüttet. Vielleicht irmren es sogar förmliche Schiammströme. Die Wasserdämpse, die dem Krater entsteigen, verdichten sich und ballen sich zu gigantischen Wolken Zusammen. Durch die plötzlich« Kondensa tion werden- stürmisch« Gewittererscheinungen auSgelöst und ge- waltige Platzregen prasseln herab, deren Wasser sich mit der beißen Asche zu einer Schlammflut vermischt. Auch jetzt wurde icr gemeldet, datz die Straße zwischen Cercola, und Ottajano non kochendem Schlamme überflutet gewesen sein soll. Anders als das Pompejis war das Los, das Boscotrecase in diesen Tagen traf. Dieser blühende Ort siel der Lava zur Beute, die, wie meist, nicht auS dem Gipfel auSbrach, sondern einen beonemeren näheren Wieg aus tief« liegenden Oessnungrn, besorgte nur we .. ^ ^ . Stadtrat von Riesa noch die Besitzerin des Buches etwas von dem Geld« gesehen. Jost hat damit drückende Schulden bezahlt, den Rest ohne Hilfe seiner Braut verjubelt. Aus der Hochzeit wird nun vorläufig nichts, denn die 8. Strafkammer oiknert dem betrügerischen Bräutigam 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, 150 Mk. Geldstrafe oder wertere 20 Tage Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust zu. — Der etwa ZOjährtge. gerichtlich noch nicht vov. bestrafte Arbeiter Karl Gustav Glauch auS DreSden-Friedrich- stadt nahm am 1. März in seiner Behausung an einem 15jährigen Knaben unzüchtige Handlungen vor. Er wird nach geheimer. Beweisaufnahme wegen SittlichkeitSvergehenS nach Z 175 deS Strafgesetzbuches zu 4 Monaten Gefängnis verurterlt. — Amtsgericht. Der Kutscher Gottlieb Winva hatte dem ührer eine- mit 36 Schock Eiern beladenen Tafelwagen- am bend de» 27. Februar schweren Schaden zugesiigt. W. leitete einen zweispännigen Stelnwaaen, auf der Tharandt« Straße fuhr vor ihm her ein Marktbelfer, der an der Ecke der Würzburger Straße tm Begriff stand, seine» Wagen an ein vor ihm heifaßrtn- deS Lastgeschirr anzuhängen. In demselben Augenblicke stürzte auch schon der Wage» mit den Eiern »m. von denen nicht ein einziges ganz blieb. Den Schade» hatte der den setzten Wagen leitend« Kutscher W. durch seine Nachlässigkeit vkrscdnlbet. denn er hatte seine Pferde zu nahe an de» Ereiwage» verantommeii lassen und führte an senrem Geschirr keine brennende Laterne mit. Das Malheur hatte unter den Kutschern große Bestürzung hervor- die in Handgreiflichkeiten anSartete. Der Kutscher W, fort 60 Mk. bezahle», um den Schaden wett zu machen, llrridireklion bedachte ihn hinterdrein mit einer Strafver fügung über 9 Mk. Geldstrafe, gegen dle er gerichtliche Entschei dung beantragte, die ihn» das «hasste Ergebnis nicht brachte. Denn auf Grund der Zeugenaussagen gewinnt daS Gericht eben falls die Ucberzrriguug von der schuld des Angeklagten und erkennt deshalb auch auf 9 Mk. Geldstrafe oder 3 Tage Haft. — Der Humorist Beier von den Victoriasängern Katt« eine Straf verfügung über 15 Mk. Geldstrafe erhalten, weil die genannte Säirgergesellschaft in ihren Vorstellungen Einakter auffübrte, währrnd sie nur die Genehmigung zur Aufführung von Smg- spielen besaß. B. rief daS Gericht an, dem gegenüber er die Meinung vertritt, daß die iirkriminicrtrn Stücke nicht zu den Schauspielen zu rechnen seien, zu deren Aufführung sie seinerzeit die Konzession nicht besaßen. Da» Gericht stellt den Inhalt der trotz Verbot- gespielten Stücke durch Vorleser, fest und sieht es darnach als erwiesen an. daß eS sich bei ihnen wohl um theatra lische Aufführungen handelt. Bei der Strnfzninessurrg kommt eS wieder auf die bereits ausacivorfene Geldstrafe von 15 Mk. zu. Inzwischen haben die Victorrcffänger um die behördliche Erlaubnis zur Aufführung von theatralischen Stücken nachaesiicht und sie auch erhalten. — Der Arbeiter Friedrich Paul Flügel in Reick wsid beschuldigt, in der Nacht zum 21. Februar von einem Grund stück an der Strehlen« Straße zwei BettinlettS entwendet zu haben. Verraten haben ihn die Fußspuren, die zum Tatort führ ten. Fl, ist in Reick Latemenwarter, von ihm war den Schlitz- leuten bekannt, daß er Nägel auf den Stieselsohlen trug, deren Abdrücke mit den Fußspuren übereinstlniinten. Fl. räumte venu auch ein. diese Wäschestücke zu haben, nur wollte er sie gesunden haben. Er wird zu 5 Tagen Gesängnis verurteilt. — Der Fabrikarbeiter Otto Emil Laudel hob am 7, v. M. an dem Platze seines Arbeitsgenoffen ein Etui mit einem goldenen Ring aus und steckte es zu sich. Ter Ring ist seitdem verschwunden, dos wertlose Etui wurde zertreten wieder gefnnden, DeS Diebstahl» beschuldigt, behnnptete Lnudel, Etui und Ring bnld nach dem Ausdeben in eig Regal am Platze des Arbcitsaenossen gelegten haben. Trotz seine« hartnäckigen Lciianens, de» dem Laudel sich in Widersprüche verwickelt, sieht das Gericht für erwiesen an. daß er den Ring habe verschwinde» lassen. Das Vorleben des Ange klagten läßt ihm derartige Eingriffe in fremdes Eigentum wohl an den Flanken deS Kegels, fand. Wie der Vesuv bei der dies jährigen EruptionSperrode seine Natur nicht verieugnete. so sind eben alle Vulkane seines Typus durch das gemeinsame Auf treten von Lavaergüssen und ÄscheirauSwürfen ausgezeichnet. Namentlich die groben und feinen ausgeschleudcrten Masten sind es bei i^ren, die ihre im Gegensatz zum Hawar-TtzPuS steilen Kegel aufbauen, sie türmen in den Zeiten verhältnismäßig ruhiger eruptiver Tätigkeit die Vulkanberae allmählich auf. Gewaltige Katastrophen vermögen dagegen plötzlich ihr Bild um- zugesialtcn. Namentlich nach ein« Periode längerer Ruhe, in der sich die Widerstände, zugleich aber auch die latenten, vulkanr- scheu Kräfte angesammelt haben, pflegt die vulkanisch« Tätigkeit mit furchtbaren Explosionen wieder einzusetzen. Ganze Berg gipfel können dann in die Luft geblasen werden, sodaß die Ge- samthöhe um ein sehr Beträchtliches vermindert werden kann. So war es bei dem Ausbruche vom Jahre 79, dem Hereulanum und Pompeji zum Opfer fielen, gewesen, ol» nach jahrhunderte langer, vollkommener Rühe der Vesuv, dessen vulkanisch« Natur dem Volke durchaus unbekannt geblieben war. wieder lebendig wurdc. Der ringförmige Monte Gomma, dessen Rest heute den Inneren durch langsame Aufschüttung emporgewachsenen Aeiuvieael halbkreisförmig umzieht, verlor damals seine nach Sudwrst liegende Hälfte. Und als nach fast ununterbrochen« fünfhundertjäyriger Untätigkeit im Jahre 1631 wieder eine furchtbare Eruption erfolgte, büßte der Vesuv etwa 170 Meter an Höhe ein. ES erscheint demgegenüber bemerkens wert und zugleich bezeichnend für die Heftigkeit deS AuöbrucheS, daß auch die jetzigen Eruptionen, die doch einer schon lange währenden Periode angchören, dem Vesuv einen gewaltigen, osfenbgr durch eine oder mehrere mächtige Explosionen hervor- acrilfenen Materialverlust gebracht haben. Nach einer Meldung des bekannten VeluvsorscherS Mattcucci soll nämlich die Spitze deS Kegels in einer Höhe von 200 Metern verschwunden sein. ... . . itjck, im Interesse der bedrohten und bereits schwer rxtroffenen Be völkerung, daß das Schlimmste überstonden ist und daß sie bald in Ruhe daran gehen kann, die erlittenen Vrrlri'i,: wieder wett zu machen. Die Wissenschaft erhofft aber, daß di« zahlreichen, zum Vesuv zusammenströmenden Geologen Gelegen-,wit haben werden, reichliches Material zu sammeln, daS neue, wichtige Beiträge zur Kenntnis vom Wesen der Vulkane zu liefern ver mag. Dr. W, Ian « nlck in, der .Rat.» Ztg." z
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