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- Erscheinungsdatum
- 1906-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-10
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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z >r» i! 1 ' U - « di Cousine des Gouverneurs v. Puttkamer einen Besuch zu machen, dieser aus die Bemerkung des Gouverneurs gelegentlich eines DinerS. er wolle die Dame nächstens zu seiner Gemahlin machen, einen Entschnldiaungsbesuch gemacht habe, und die SchistSkaprlle an Land habe spielen lassen. Die ..Nordd. Ällgcm. Ztg." stellt dagegen fest, daß diese Angaben vollkommen unwahr sind. Weder har KcipitSnleutnant Beker einen Entschuldiaungsdrsuch gemacht, noch hat er die SchissSkapelle ans diesem Anlässe an Land spielen lassen, dagegen hat sich der Gouverneur veranlaßt gesehen, sich bei dem genannten Offizier dafür zu entschuldigen, daß er die Seeoffiziere des Kanonenbootes mit jener Dame zu einem ofsi zielten Diner ringeladen bade. Der Gouverneur hat gleichzeitig das Besprechen gegeben, die Dame mit dem nächste» Dampfer heimzusenden und bis dahin dafür zu sorgen, daß sie dt» Offi zieren der Stativnsschiffe nicht mehr sichtbar würde. Berlin. sPriv.-Tcl.s Das Urteil des Reichsgerichts im Pommernbank-Prozeß ist jetzt den Angeklagten zuge- «teilt worden. Bestätigt ist danach das Urteil deS Landgerichts! vom 1. Juli 1904, durch das Kommerzienrat Schultz wegen Untreue und Bilanzverschleierung zu ZO, Jahren Gefängnis und 30 000 Mark Geldstrafe. Direktor Nomeick zu 3 Jahren Gefängnis und 6000 Mark Geldstrafe verurteilt wurden. Da auf die erkannte Haftslrafe jedem Angeklagten die erlittene Untersuchungshaft in Höhe von 2 Jahren angerechnet ivar. so beschränkt sich das zu vollftreckende Strafmaß für Schultz auf Ihd, für Romcick auf 1 Jahr Gefängnis. Es ist unbe» kanut, "ob Schultz der Aufforderung zuni Strafautritt ent sprechen wird: er hält sich seit mehreren Monaten bei seinen Angehörigen in Schottland auf. Berlin. Die Boruntersuchung gegen den Raub mörder Hennig ist bereits so weit gediehen, daß die Ber- handlung vor dem Schwurgerichte Potsdam bereits im Mai statlfinden soll. Berlin. lPiiv.-Tel.) Tie Abweisung der russischen Anleihe vom deutschen Geldmärkte ist nach der „Tags Ru»d!ch." aus Grund von Gutachten erfolgt, zu denen die Präsi denten der Reichsbank und der Seehaudluug. das Reichslchatzamt und daS prenßstche Finaiizministerinm vom Reichskanzler auf- grsordeit waren. An allen diesen Stellen war man sich darin einig, daß die in dein hohe» RrichSbanktiskvnt zum Ausdruck kommende Lage des deutschen Geldmarktes die Aufnahme fremder Anleihen nicht ratsam erscheinen läßt, ganz abgesehen von dem eigene» erheblichen Geldbedarfe des Reiches und Preußens. Köln. (Prio.-Tels Einem Telegramm der „Köln. Ztg." aus Tanger zufolge versuchte am Sonnabend abend ein ' r a n z ö si s ch s r Unternehmer namens Regis mit der Legung von Röhren für die Wasserleitung den Anfang zu machen, obwohl die Behörden ihn wissen ließen, daß die Aus führung der Arbeiten nicht ohne des Sultans Genehmigung zulässig fei. Der Pascha von Tanger ließ die Arbeiten durch Soldaten verhindern, die die spanischen Arbeiter verdrängten und das ausgerisfene Pflaster durch Marokkaner wieder legen ließen. Köln. iPriv.-Tel.) In empfindliche Strafe wurde der Re'ervift Reichert genommen, der in dem Glauben, er sei kein Soldat mehr, infolge einer wegen Kontroll-Enlziekung über ihn verhängten Slrare steche Briefe an das Kommando rich- :ete. Das Kriegsgericht der 16. Division verurteilte ihn wegen Achrungsverletzung zu 4 Monate» Gefängnis. Auf Ve- nisting des GerichtSherrn erkannte das Oberkricgsgericht auf 6 Monate bei sofortiger Verhaftung. Beuthen. Die Zahl der wegen Genickstarre in das Garnisonlazarett eingelieferten tLoldaten beträgt jetzt 9. Wien. Heute mittag fand unter Vorsitz des Sektions chefs im Finanzministerium Gruber eine Konferenz statt, an der auch der Direktor der Kreditanstalt Blum, der Pro kurist des Bankhauses Rothschild, Stiedry. und der Direktor der BodenkredilanstaU Tau'sig teilnahmeu. Wie verlaute,, hairdelt cs sich um die Grundlage für die in Paris einz». leitenden Verhandlungen über die Beteiligung des österreichi schen Kapitals an der russischen A nI e sth e. Wien. 'Der Musikjchrijtsreller Schönaich ist heute hier gestorben. Rom. In dem großen, prächtig geschmückten Saale des Palazzo Collonna wurde heute vormittag der Weltpost- kongreß eröffnet. Der Unterftacstssekretär im Post- und Telegraphenmiulsterium. Morpurgo, hielt die Eröffnungsrede. Der Staatssekretär des Deutschen ReichSpostciiiits, Kraetke, schlug zu Ehrenpräsidenten den Minister Baccelli und den Unterstaatssekrelär Morpurgo im Ministerium für Post und Telegraphen und zum Präsidenten den Generaldirektor Gamond m demselben Ministerium vor. Diew Vorschläge wurden ein stimmig angenommen. Dann wurde die Bildung, des Bureaus vorgeuommen und der Arbeitsplan des Kongreises genehmigt. Zur Vorbereitung der Arbeiten des Kongreises wurden drei Kommissionen ernannt. Aelhiovien ist auf dem Kongreß durch den Direktor der Kolonialabteilung im italienischen Mini sterium. Agnesa, vertreten, der miileilte, daß Aechiopieu dem Welivostoerern beizutreteu wünsche. Mailand. Rosa Bonetti, die einzige Verurteilte n dem sensationellen Mordprozesse Murri-Bonmartini, deren Strafe vom Kassalionshofe gemildert worden ist, mußte, da deutliche Anzeichen austretenden Wahnsinns beobachtet wurden. :nL Irrenhaus gebracht werden. Messina. Ter König und die K ö nig in von Eng land sind beute hier eiugetroffeii. Lens. Die Bergungsmannschaslen sind heute nacht nicht '.aiig gewesen. 'Da die Regicrunas-Jngeiueure allein das Recht staben, sie zu reauirieren. würde die Wiederherstellung der Beirlebsfähigkeit der Gruben in Frage gestellt sein können, denn der Brand breitet sich aus. Die Ingenieure der Gesell- cchan und die Gendarme sagen. Laß sie Ausständigen die Bergungsmannschaslen an der Einfahrt hindern. Ander- >eits hat Basly Erklärungen von Bergarbeitern erhalten, daß sie wohl bereit wären, sich an den Bergungsarbeiten zu oereiiigen, daß aber die Ingenieure die Bergungs-mannschaften zu Arbeiten für die Kohlenförderung, anstatt zur Heraus- chaffung der Leichen benützten. Bern. Professor Heister aus Leipzig, seit 1898 Or dinarius für medizinische Chemie und Pbarmacologie an der Universität Bern, hat einen Ruf au die Universität Marburg angenommen. London. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus aus Tokio ist in Kure der Panzerkreuzer „Jkoma" glücklich vom Stapel gelaufen. Das Schiss hat ein Deplacement von 13 750 Donnen. Moskau, In der Stadt Moskau sind 160 Wahl- mäuner gewählt, die sämtlich der konstitutionellen demokratischen Partei ängehocen. Athen. iPriv.-Tel.i Gestern, am Jahrestage der Un abhängigkeit Griechenlands, ereigneten sich, ,wie bereits an anderer Stelle kurz erwählst, U u r u he u. Die Anhänger von Raili gerieten in Streit mit den Anhängern,der, jetzigen Re^ gierung, und ein heftiger S r r a ß e u k a m p f erfolgte. Zwei Perwnen wurden geststek und 17 veiwinidet. Schließlich mußleit Truppen die beiden Parteien auseiuaudcriageii. K a n e a, Prinz Georg von Griechenland ist heute nach Achen abgcreist. wo er daS Osterfest zu verbringen und oeu Otzm-piichen Spiele» beizuwohnen gedenkt. Newyork. (Priv-Tel» Die Regierung der Union hat Rußland durch ihren Botschafter zur Erwägung anheimgegeben. daß der Zeitpunkt für die Haager Friedenskonferenz wegen des vanamerikaiiischen Kongresses ungünstig gewählt sei, Ta indessen wohl trotzdem die südamerikaniichen Staaten europäische Vertreter für den Haag übrig haben werden, wird der Erklärung nur entnommen, daß die Union sich mit den lüdainerikonischen Staaten vor dem Haager Kongresse der art einigen will, daß künftig Streitsragen zwischen Südamerika und Europa keinem ^Schiedsgerichte voraelegt werden dürjen, an dem europäische Staaten beteiligt sind. Port Louis, Die zur Maskarenengruppe gehörende Insel Rodrianes ist am vergangenen Sviiiiabend und Sonntag von einem Z tz k l o n. der von schweren Seen begleitet war. beim- geiucht worden. Der Schoner „Zeta", der Proviant und Nah rungsmittel für dos Gouvernement an Bord süh.le. ist dabei untergegangen. Der Gouverneur von Mauritius hat Hilfsinann- schasten entiandt. VU««lttS eüiaecheude L«vei«dea besiudeu lick Lette 4.) Gr«,Nur« ,»chlu»., »Et »I».- - »Ue.nt« >».»» »En«»««« I«I «. Sl«I«da», NI I» «««»«»«>> i«.«. «Erlitt« »z»,-. Un§-r, »«l» «.«. U«r,»,t»t»» - . A>I>. »«««. «» Udr «chinitt,,.» »»>>«, «,»«. pi»U«n «»»»>«» in «. R,u« TU.« rurl«, cunttie uo.sa, rcirkni»»« I«3.-. Ov«, ma»d»»r s«7,- . Scoattdadn TM.-,. >»«»»»«» . »n«>»tchl« «. Wart». «,«>«» »« Iyu>l »»,«. „I Kuli-«u-al» »»<>». „ril ««.«« »»» e»pl'«d«.r>«nmd«» fisit«. «»»l »» «prU Wvtnni» »,r «»rtl ««.«« —r S»»te«d« »70t». »« »,»»««»« D«t«<n»m »»,7», »«, «st »» O»,»« >«»«»»»»> Pr,dut»«». »«itcht. «r « »» »at —»«r vktod« , W»r»«««t»». >,»»»». (W«t»«tv«««rN > «uSUtndi»»«» «4,1,N »uhta. » » «i,»Nq». „Kitsch«» »«tz«« «>««>,er »»^edot »»l »irgend«, D»«d«i», «»lerltanticher «ai» ftramm, s ». tziit,«». Louauer «a>« >»>«»>,ll u>c»«r»u»<rc. »xcerci«,. tliletzt «»»« ftnc». »»tl. «»HI lest u»h etwa« «erft» nitzc«, seft. Oertliches unv Sächsisches. — Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Könige und in Gegenwart Sr. Könial. Hobelt des Prinzen Johann Georg fand gestern eine Sitzung un Gesamtniiilistelium statt. — Ihre Majestät die Kö n i g i n - W i t w e und Ihre König liche Hoheit Prinzessin Mathilde empfingen vorgestern den neuernannten Kreishauptmann v. Burgsdorff ln Audienz. — Gegenüber der abermals auftauchenden Nachricht, daß Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg beabsich tigte, in allernächster Zeit ein Verlöbnis einzugchen, sind wir ermächtigt, mitzuteilen, daß diese Angabe jeder tat sächlichen Begründung entbehrt. Während es früher eine bayrische, dann wieder eine württeiiibergische Prin zessin war. die der Prinz heimführen wollte, wird diesmal „aus zuverlässigster Quelle" die Erzherzogin Maria Annun- ziata. eine Nichte des Kaisers Franz Joseph und Stiefschwester des Erzherzogs-Thronfolgers Franz Ferdinand von Oesterreich, welche Aebüssin des adligen Damenstifts auf dem Hradschin in Prag ist. als Braut genannt. Bis in den Monat Mai be findet sich der Prinz übrigens noch in Trauer. — Heute werden die Oberhosmeisterin am Königlichen Hofe Frau v. d. G a b el e n tz-L i n s i ng e n. die Oberhosmeisterin der Königin-Witwe Frau v. Pflugk und die Hofdame der Prinzessin Mathilde, Freiin v. Gärtner, nochmals Empfang abhalteii. Diese Empfäiiae finden in den Wohnungen der ge nannten Damen — Resideiizjchloß und TaschenbergpalaiS — nachmittags von 1 bis 4 Uhr statt. — Graf von Hohenthal und Bergen hat am Sonnabend nachmittag mit seiner Familie Berlin verlassen. Auf dem Anhalter Bahnhöfe, von wo aus die Abreise um 3 Uhr 50 Min. erfolgte, hatten sich zahlreiche Herren und Damen aus der Hofgesellichast und der Diplomatie, zusammen mit den Herren und Damen der sächsischen Gesandtschaft, eingefuiiden um sich von dem Grafen und der Gräfin von Hohenthal zu ver abschieden. Es waren u. a. erschienen die Botschafter Gras Lanza und v. Szöglieny-Mcirich, der dänische Gesandte p. Hcge- iiiaml-Lindeiicro», der belgische Gesandte Baro» Grcindl, der bayrische Gesandte Graf von und zu Lerchenfeld, Graf zu Eiilen- burg lder frühere Ministerpräsidents, General der Kavallerie und Generaladjulant Prinz zu 'SalnxHorstiiiar, der Obcrstall- meistcr Freiherr o. Reischach, der Generalmajor Gras von Hohenau, Graf Harrach und Gemahlin, Frau von Tschirschky, Graf Dönhofs-Jrledrichstein u. a. Dem von der Stätte lang- jähriger Wirksamkeit scheidenden Gesandten und seiner Gemahlin wurden mit herzlichsten AbschiedSgrüßen viele duslige Blumen- spenden überreicht, so daß das Eisenbahncoupö einem kleinen Garten glich. Graf und Gräfin Hohenthal, die sich von den Erschienenen mit innigem Danke für die freundliche Teil- nähme verabschiedeten, führen zunächst nach Leipzig, um sich von dort nach ihrem Gute Knautliayii zu begeben. — Anläßlich der Einweihung, deS G e d e n k st e i n s für den Generalmajor v. Craushaar wurde nachstehendes Tele gramm an König Friedrich August gesandt: ,,Sr. Majestät dem Könige von Sachsen. Nach der soeben stattgefundenen Feier der Errichtung eines Gedenksteins für den Generalmajor o. Kraus haar erlauben sich vom Schlachtfelds die Teilnehmer an der Feier. Offiziere, Vertreter der Familie CrauShaar und Deputa tionen der Truppenteile und Militärvereine, Ew. Majestät den alleruntertänigsten Dank für den erneuten Gnadenbeweis an die Armee zum Ausdruck zu bringen, v. Schmalz." Der König sandte darauf ein Telegramm, in dem er seinen huld vollsten Dank für die Meldung vom Schlachtfelde aussprach. — Dem Diener beim Amtsgericht Chemnitz Hunger ist bei seinem Ueberlritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehren zeichen verliehen worden. — König Friedrich August hat genehmigt, daß die nach- genannten Beamten der Staatseisenvahnverwaltung die ihnen verliehenen württembergischen Ordensauszeichnnngen. und zwar der Vorstand der Maschinen-Jnspektion Dresden-Neustadt Bau- rat Bass enge. Transporl-Jnsvektor Lommel und Bahn- Hoss-Inspektor 1. Klasse Eichler in Dresden-Altstadt das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichsordens, Lokomotiv'ührer Gauernack und Oberschafsner Gröpler in Dresden- Altstadt die Verdienstmedaille des Kronenordens annehmen und tragen. — Nach nahezu Lnähriger erfolgreicher Lehrtätigkeit an der städtischen höheren Töchterschule zu Dresden-Altstadt trut mit Schluß dieses Schuljahres die Oderlehrerin Frl. Agnes Förster in den wohlverdienten Ruhestand. In der unter Be teiligung des gesamten SchilleriniiencötuS abgehnltenen Abschieds feier in der Aula gedachte Herr Direktor Dr. Wutlig in warmen Worten der treuen Verdienste der Scheidenden um die Anstalt, und in einer intimeren Nachfeier wurde der geschätzten Kollegin von ihren Amtsgenossen ein Andenken überreicht. — Das Begräbnis des am Donnerstag verstorbenen Oberschulrats Professors Dr. Friedrich Hultsch vollzog sich gestern nachmittag 4 Uhr auf dem Trinitalissriedhose in feie» sicher Weise. Einleitend sang der Singechor der Kreuzschule ein vierstimmiges Lied, worauf Herr Pfarrer Tr. Weise- Strieseu eine das Leben und die Verdienste des Verstorbenen eingehend würdigende Gedächtnisrede hielt. Er schilderte mit warmen Worten den Lebensgang des Abgeschiedenen, seine außerordentlichen Verdienste um die Entwicklung der Kreuz schule. der er auch als Schüler angehört, und seine umfassende, zur Weltbedeutung gelangte wissemchastliche Tätigkeit, die ihn auch über den Kreis seiner altphilologischen Studien, unter der vor allen Dingen die Polybius-Forschung hervorragt. auf andere Wissensgebiete aus dem Umkreise des klassischen uizd altorientalischen Lebens und Denkens führte. Die schlichte Geradheit des Verstorbenen, «seine Natürlichkeit, sein wohltätiger Sinn, sowie seine gleichbleibende Heiterkeit fanden in dieser Gedächtnisrede eingehende Würdigung. Aus der illustren Trauergesillschaft, in der man u. a. die Herren Bürgermeister Lenoold, Stadirat Fischer, Generalarzt Tr. Mutze-Wobst. Pastor Dr. Götsching. Rechtsanwalt Bondi, «Studienrat Götze bemerkte, sprach zuerst Herr Rektor Professor Dr. Stürenburci. der an der Spitze des Lehrerkollegiums der Kreuzschnle erschiene» war: er widmete dem Dahingeqangenen ini Namen dieser Anstalt einen außerordentlich herzlichen Nachruf. Von Ostern 1868 habe er, nachdem er zunäclrst in den mittleren und oberen Klassen unterrichtet, an der berühmten Schule als Reklor während 23 Jahren mit außerordentlichem Erfolge gewirkt. Besonders verdient habe er sich neben dem Ausbau der Schule zu einer zweiklassigen »m «die Ge'chickstc des Instituts gemacht und vor allem durch seine Persönlichkeit und seine häufig bewiesene wohl tätige Hilfsbereitschaft sich ein unauslöschliches Andenken ge sichert. Weiter ergrir- Oberstudienrat Professor Dr. Meltzcr. der Rektor des Wettiner Gmnnasiums. das Wort und gedachte sei'ner Vorarbeiten für die Errichtung dieser Anstalt, der Ein- ricktung und der Leitung des neuen Gymnasiums während der Jabre von 1879 bis 1882. Im Namen der Akademie der Wissen schaften in Leipzig legte des weiteren unter einer seine litera- risch-historischen Arbeiten würdigenden Ansprache Herr Professor Dr. Poland einen Kranz nieder. Nach einem weiteren Ge sänge des Singechors der Krenzschule wurde der Sarg unter Vorantritt einer Schülerdeputation mit der Kreuzschiilscihne nach dem Grabe getragen, wo dem Dahingeschiedenen die Trauerversammlung die letzten Ehren erwies. — Der Präsident des Landgerichts Zwickau Dr. Fromm hold ist nach längerem Herzleiden gestorben. — Am Sonntag mittag verschied vlötzlich in München Herr Baumeister Friedrich Hermann Melzer von hier. — Das „Dresbn. Journ." veröffentlicht das Finant- g«s e tz auf die Jahre 1906 mrd 1907 vom 6. April 1S06. — Mittwoch mittag halb 1 Uhr findet d»e AulÜkosuug d«t Hauptgekchworenen für die dritte diesjährig« Schwur« gerlchtsperwde statt. Zum Vorsitzenden deS Schwurgericht- ist Herr Landgerichtsdirektor Dr. Becker ernannt worden. — vom Lils»au«schusle für di« notleidenden Deutschen Rußlands wlrd uns mltgeteiit. dad der Vetraa der Sammlungen bisher die Höhe von 542 746,1L Mk. erreicht bat. wovon bisher 408 OtiS,88 Mk. verausgabt worden sind, so daß am 1. April I8S6Ü3.83 Mk. voihanden waren. Neuerdings wur« de» weitere 60000 Mt. an daS Baltische Zriitrcil-NotstandS» Komitee zu Riga überwirlen. sowie beschlossen, kür di« öeutschen Rückwanderer aus Rußland die über Posen nach Deutschland kommen, vorlänkig einen wetteren Betrag von 30000 Mk. zurück« zuslellrn, nachdem für diesen Zweck bereit- 50000 Mk. aufgrwen- det worden sind. Die Verwendung dieser Gelder ersolate durch den Provlnziol-AttSichuß, an dessen Spitze der Oberpläsident von Posen, Exzellenz v. Waldow. steht. Ferner wurden dem War schauer Verein deutscher Reichsangehvrtaer aus sein Gesuch 6000 Mk. zur Verwendung im Sinne deS Ausschusses überwiesen. — Die ReichStelrgrapbenllnien sind häufig vorsätz lichen oder fahrlässige» Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Steuiwürsrn re. ausaesetzt. Da durch diesen Unfug die Beiiutzuna der Telegraphen»»stalle» verhindert oder gestört wird, so sei auj dir durch das Strafgesetz buch festgesetzte» Strafen wegen dergleichen Beschädigungen auf- merkinm gemacht. Drmienigen, der die Täter derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß sie rum Ersatz und zur Strafe gezogen werden können, werden Belohnungen vi- zur Höbe von lk Mark in jedem einzelnen Falle gezahlt, und zwar auch dann, wen» die Schuldige» wegen »laendllche» Alter- oder wegen sonstiger persön licher Gründe gesetzlich nicht ha« eu bestraft oder zum Ersatz heran» gezogen werden können; desgleichen wenn dir Beschädigung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeikiaes Einschreiten verhindert worden ist. der Unfug aber so weit seststeht, daß Be strafung erfolgen kann. — Die herrliche Früblingswitteruna am Sonntag brachte den hiesigen Bahnhöfen schon einen recht lebhaften Per sonenverkehr. welcher die Abfertigung von vier Sonder» züaen auf der Dresden—Schandauer Linie in den Nachmittaos- ilird Abendstunden erforderte. — Auch die anläßlich der Rcicker Pferderennen in Verkehr gebrachten Sondcrzüge waren sehr gut besetzt; sie beförderten insgesamt nahezu 950 Personen. — AnS Dresdner Anwaltkreisen erhalten wir eine Zuschrift über Mniständc im Anwaltsberuje. der wir folgendes entnehmen, ohne lins im übrigen mit den Ausführungen des Verfassers zu identifizieren, für die diesem selbst sowohl bezüglich der tat- sächliclzen Angaben wie der gezogenen Schlußfolgerungen die alleinige Verantwortung überlassen bleiben mutz: Im letzten Jahre hat sich eine größere Anzahl junger Anwälte bei dem Königlichen Oberlandesgericht niedergelassen. Daß man ihnest als sungen Anfängern von unbeteiligter S«>t« schwer lich Berusungsfachen übertragen würde, sind sie sich voll bewußt. Sie a s s o z i i e r e n sich alio mit einem Anwalt, der seit länge ren Jahren beim Landgericht zuaelassen ist. In kurz«: Frist wird sich sogar ein ganz junger Anwalt, der sich selbst erst vor etwa zwei Jahren niedergelassen hat. mit einem Referendar assoziieren, der vor wenigen Wochen erst sein Assessor-Ezameu gemacht hat. Daß darin ein Ueoelslaiid zu erblicken.nt, liegt aus der Hand: man ist auch in den weitesten Anwaltkreisen über solche Astvziatioiien sehr verstimmt. Dian erivartet von einem Anwalt am Oberlandesgericht reiche prozessuale Erfahrungen und Beherrschung der Rechstprechung. Naturgemäß mangelt es daran jungen Amoälten, die eben erst ihre Referendarzeit beendet haben. Sie sollen es in der Berufungsinstanz besser machen als die Anwälte der ersten Instanz, sie sollen das Urteu durch ihre gediegene Kenntnis des Gesetzes und der Praxis halten oder bekämpfen: sie sollen den erfahrensten Richtern des Staates, den Sencitsprändeiiten. Rede und Antwort stehen — und sie be ginnen eben erst ihre Lehrzeit als Anwalt. Noch schärfer zu tadeln ist der Anwalt, der sich mit jenem «assoziiert . .Meist ist es nur eine Form: tatsächlich ist der jüngere Anwalt bloß Angestellter des älteren „Sozius". Er wartet die Termin« am Amtsgericht ad. geradeso wie er eS bisher getan: und »«benbel vertritt er die BeriifungSsachen seine« „Sozius" bei« Ober landesgericht. Der Anwalt am Landgericht, also am Gericht erster Ordnung, ist der Chef, während der Anwalt a« höheren Gericht der 'Angestellte, jedenfalls jenem untergeordnel ist. Das Publikum glaubt seinen Prozeß in gute Hände gelegt: der Anwalt fragt an. ob Berufung eingelegt werden solle: die Partei wünscht es. dal aber in den meisten Fällen keine Ahnung davon, daß sie durch einen ganz junaen, eben erst aus dem Assessor-Examen her vorgegangenen Anwalt vertreten wird — und wundert sich dann, wenn sie den Prozeß in zweiter Instanz verliert. Das An seben des Anwaltstaudes wird zweifellos durch solch« Nieder lassungen nicht erhöht. Voraussetzlich kann der Vorstand der Anwaltkawwer dagegen nichts tun: er würde sonst schon ein geschritten sein. Es wird sich deshalb sraoen, ob man nicht die Zulassung von Rechtsanwälten beim Oberlandesgericht von ge wissen Voraussetzungen abhängig machen lall. Auch beim Reichs- aericht unterliegt sie Beschränkungen. Wenn man an diesem Gericht die eriabrensten Anivälte und nach Ermessen des Prä sidiums zuläßt. kann man am Oberlandesqericht nicht jungen Anwälten die Vertretung überlassen, die eben erst daS Richier- Eramen bestanden buben. Wenigstens wird man verlangen müssen, daß sie durch eine längere, etwa fünfjährige Tätigkeit in Anwalt-Praris beim Amts- und Landgericht die Fähigkeiten sich erwerben, das Recht, auch an einem höheren Gericht zu verteidigen. — Ein Zebntel des großen Loses, welches von einer Kollektion in Hainichen ausgegebcn wurde, w»rdr von recht bedürftigen Leuten in Berbersdors gespielt: ein Betrag von 8500 Mark kommt den Bewohnern des Armenbauses zu gute. Ein weiteres Zehntel hat ein Bäckermeister in Rossau gewonnen. — Ter Kölner Männeraesangverein trifft Diens tag. den 17. d. M., in Dresden ein, um am 18. Avril im Ge- wcrbebaiise ein Konzert zu veranstalten. Die Dresdner Lieder tafel <bez. der Sängerblind Dresden) wird auf ergangenes Ersuchen sich den rheinischen Gästen während ihres hiesigen Ausentdaltes in iangesbrüderlicher Weise widmen. Zu diesem Beknife ist vom Sängerbund Dresden folgendes Programm ausgestellt worden: Dienstag, den 17. Avril, abends 9 Udr: Empfang der Kölner Sänger aus dem Hauptbahnhos: Mittwoch von früh 9 Uhr an gruppenweise Führungen durch die Stadt, ihre Musern brz. ihre nächste Umgebung. Mittwoch abends '/?8Uhr: Großes Konzert der Kölner im Gewerbehans. Nach dein Konzert findet ein Sängerliuiimers im Gewerbebause statt; Donnerstag ist ein Aus flug nach der Bastei in Aussicht genommen; Freitag, vormittag- gegen 10 Uhr: Abfahrt der Sängcrgästc. — Der geschäftssührendc Ausschuß der Wettin«Jubi- l äum - Stlft >, ng der Schntzeiiverelne Sachsens ergänzte sich statutenmäßig für die durch Tod bezw. freiwillige» Austritt aus« geschiedene» Mitglieder Schützenvorstaiid Dreßler-Zittcm und Oherichützenmeister Buschncr-Plnucn i. V. durch die von den wahlberechtigten Korporationen ernannten Herren Stadtrat Böliing-Zittau und Oberschützemneister Müller-Plauen. Es wur den n» drei hilfsbedürftige ältere Schützen und an eine Schützen» aesellschaft Unterstützungen bewilligt und deren sofortige Auszah lung beschlossen. Das Vermöge der Stiftung war am 31. Dezember l!<05 auf l4 172,50 Mk. angcwachscn. Die nächste Sitzung findet am 19. August zu Plauen i. V.. die Generalversammlung am 20. August ebenda statt. — In dankbarer und treuer Anhänglichkeit an ihre ehemalige Bildungsstätte hatte sich am Sonnabend eine Anzahl ehema liger Schüler des Annen-Realgymnasiums in -nedemann u. Grahls Weinstube» versammelt, um bei gemein samem Mahle den Tag zu seien,, da sie vor 25 Jahren ihr Ab- iturieiiten-Ezcmien abgelegt hatten. Nicht alle hatten kommen können, «tuen hatte während diele- Zeitraumes der Tod da hin ge ra sfr. von einigen war nicht ,u erfahren, wohin das Schicksal sie geführt hatte, einige hatten dringende Berusspslichten oder die weite Entfernung — einer der ehemaligen Abiturienten befindet sich als Chefingenieur in angesehener Stellung in türkischen Diensten in Smyrna ln Kleinasien — verhindert, an der kleinen Frier trllzunekmen, aber die große Mehrzahl war herbeigertlt, um als gereiste Männer die auf der Schult geknüpfte Jugendfreund« Ich»st zu bcscsligen und zu erneuern und die Erinnerung an ge meinsam erlebte Freuden und Leiden wachznrusen. Herr Regre- rungsrat Dr. Höhne begrüßte die Erschienenen und brachte ein von allen Anwesenden begeistert und freudig aufgenommene» Hoch auj das Wachsen und Gedeihe» des Annen-Realäymnasiums aus. Roch uianchcr Trinkspruch wurde auSgebrächt, m lebhaftem G«^
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