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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060408020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906040802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-08
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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An kliiidiouuuen aui der Prwaiieite Zeile »Pi, : ü,c3walri,eZeileaiiiTcrl leite Kv Pi,., als l!in,eiandt Zeile « Pi,. In «nmmern nach Sonn- und Feiert«,en l ivoliiae Bn>nk,eiie M Pi,.. a»i Privaiieite ->k> Pf,.. Ltvailiae Zeile a»i Tertieite und als Lrnaeiandl so Pia. Auswärtige Aul «räae nur ,cam Bvrausde,ablun,. Belegbtätier kosten io Pfennige. Fernsprecher! Nr. 11 und A>V«. HaupIgeschäslSftell«: Mariensk. 3». Li ützit Hsn. smssdrolksn: -------- or-vdrou. Vvst» fsbrlicsts. ^IIv LtilLlffsn. ----- Uviu-Mrlgs rovllo Ksrsntlv. ----- Loäornv IVancknIu-en von 10—lOO ülarlc Aoävniv 8tan6udren , 8—200 ^ Skoüerno Ilausudieu ^ 08—500 ^ Veeker » Ltlvdenaiiren * vureuunkron kNsvnv xra««« HVvrltslatt In» Na««e. - <r» Li>,»»e«ueo.i > >. EZn^tnv 8 IN) I>kk!8vk!> voritrstrgKv 10. Leks LSale lodsiw 8tr««e. DM" kornsprevlier 826. ">DH «r. v«. LandtagSschluß. Neneste Drnhtberichte Boccaccio htberichte. Hofnachrichten. Staatsbahnen. WoliltäligkeitSvolsteNiliig, Fürst Bülow. ^11 il 1 Konzert JeaimeMowan. Richters Kunstsalon. Pianola-Konzert. LVUNlNsi, O. VlPl U K »'kO. Durch Se. Schluß des Landtages. Majestü Thronsaale de» Reside tät den König fand heute mittag 1 Uhr im cS der feierliche Schl» iS drSLild tage» statt. Hirrzn batte» sich '/«I Übr die Herren^taatsminister. die Herren des Königl. groben Dienstes, sowie die Herren der l. und 2. Klasse der Hoflangordnuna, inglrichen die nicht im Dienste befindliche» Kammerherren eingefimden. Die Mitglieder der Ständeversammlung hatten sich z» gleicher Zeit in, Ballsaale deS Residenzschlosses versammelt. Ter Feier wohnte» Herren des diplomatischen Korps und am König!. Hofe vorgcstellte fremde Seile», sowie eine große Anzahl Herren der 8.. 4. und 5. Klasse der Hofrangordnnng der. Im Vestibül vor der Hanvttreppe war eine Kompagnie des Leib-Grc»adier--RegimeiikS, am Eingänge zur französische» Galerie in der zweiten Etage eine Ehrenwache vom Gardrrelter-Negiment aufgetrete», die den Teilnehmern dir mili tärischen Ehren erwiesen. Der Thronsnal, in dem der feierliche Akt stattsniid, war hierzu besonders eingerichtet worden. Nachdem die Ausstellung der Erschienenen beendek war, begad sich Se. Maiestät der König mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg »nd den Herren des groben Dienstes nach dem Thronsaale. Als sich der Zug dem Tunnzimmer nahte, spielte das dort aufgestellte Tromveter-Korps der Gardereiter den Parade marsch. Beim Erscheinen des Königs im Thronsaale brachte der Präsident der Ersten Kammer, Oberstmarichall Graf Vitzthum d- Hckstädt. ein dreimaliges Hoch auf den Monarchen ans. in das die Versammlung begeistert einstimmle Der König bestieg den Thron, begrüßte von hier die Anwesenden und lieh sich. dnS Haupt mit dem Helme bedeckend, auf dem Thronscssel nieder. Prinz Johann Georg nahm rechts neben dem Könige, die Herren Staatsminister rechts vor dem Throne Aufstellung. Der vor- stksnde Minister im Gesamtniinistcrium, Staatsminister v. Metzsch, überreichte dem König die Thronrede, die der Monarch verlas. Sie hatte folgenden Wortlaut: .Meine Herren Stände! Wir stehen beute am Ende einer arbeitsreichen Tagung. Wenn es auch nicht gelungen ist. über alle Vorlagen Meiner Regierung eine Einigung zu erzielen und insbesondere die wichtige Frage der Aenderung der Zu sammensetzung der Ersten Kammer zu Meinem lebbastsn Bedauern keine Lösung gefunden hat. so blicken Sie doch aut «inen langen Zeitraum erfolareichen Schaffens zurück. Durch Ähre Beschlüsse zum Staatshaushaltsetat ist für die Bedürf nisse der Verwaltung des Staates auf allen Gebieten Vor- sorge getroffen worden. Es erfüllt Mich mit Freude, hierbei ausdrücklich sestsiellen zu können, daß Sie den Bestrcoungen Meiner Regierung, möglichst allen Änlturausgaben der heutigen Zeit gerecht zu werden und dabei gleichzeitig eine verständige wirtschaftliche Sparsamkeit zu üben, wiederum Ihre tat- kräftige Unterstützung haben angedeihen lassen. Die Erhal tung eines wohlgeordneten und innerlich gefestigten Zustandes der Landesfinanzen wird auch ferner als eine der obersten Aufgaben des gesamten Staatslebens betrachtet werden muffen. Meine Regierung ist entschlossen, auf dem betretenen Wege weiter zu gehen und insbesondere alle Kräfte dafür einzusetzen. daß ein Anwachs« n der Staatsschulden verhindert und das Gleichgewicht im Staats- Han-Halte allein aus den ordentlichen Ein- nahmen dauernd berge st eilt werde. Zu Meiner Befriedigung beginnt die bei der Eröffnung des gegenwärtigen Laichtags von Mir ausgesprochene Erwartung, daß die ein- heimisch« Volkswirtschaft nach Jahren empfindlichen Druckes wiederum einer auf steigenden Entwicklung ent- gegengehen werde, sich mehr und mehr zu bestätigen: dieser Fortschritt wird zu seinem Teile dazu beitragen, den Rechnungs abschluß der Periode 1904/05 günstig zu beeinflussen. Nachdem Sie der Veräußerung des Schwepniker Staats- forstrevierS oder von Teilen desselben an den Reichssiskus zugestimmt haben, sind die Wege dafür geebnet, dem Lande den neu anzulegenden Truppenübungsplatz zu er- halten. Durch die mit Ihnen vereinbarten Neuregelungen auf dem Gebiete der Landesviehzucht und der Schlachtvieh Versicherung werden die aus den Kreisen der Beteiligten erhobenen Wünsche erfüllt werden: insbesondere wird sich eine gerechtere Verteilung der Lasten dieser Versicherung bewerkstelligen und damit «in Miststand beseitigen lassen, der sich bei der Handhabung der bisherigen gesetzlichen Bestimmungen ergeben hatte. Auch wird die beschlossene Abänderung der gesetzlichen Bestim mungen über die Kosten und Gebühren in Verwaltungssachcn «in längst gefühltes Bedürfnis befriedigen. " So lassen Sie Mich denn von Ihnen mit dem Wunsche Abschied nehmen, daß Unser gemeinsames, aus die Wohlfahrt Unseres teueren Sachsenlandes gerichtetes Streben von dem göttlichen Segen begleitet sein möge." Im Anschluß an die Thronrede trug der Vortragende Nat im Gefnmtministerinm Geh. Rat Dr. Waentig den Landtags abschied vor. Nach Beendigung dieses Vortrags überreichte Herr Staatsminister v. Metzich dem Könige diesen Abschied, der ihn den beiden Herren Präsidenten der Kammern anshändiatc Staatsminister v. Metzsch erklärte sodann den 8l. ordentliche» Landtag der Monarchie für geschlossen. Daraus verab- sii-k nun A?rsuknnifimli Hofrat Dr. Mchnert, ein nochmaliges Hoch auf den König aus in das die Anwesenden wiederum lebhaft einstiiiunten. - Der Landtngsschlußfcier ging heute vormittag ein öffentlicher Gottes dienst in der evangclischen Hof- und Sopliieiikirche voraus, dem die Staatsminister. die Direktorien und die Mitglieder der beiden Kammern beiwohnten. — Zn Ehren der .sperren Abgeordneten findet heute nachmittag 6 Uhr im Schlosse die König!. Landtagstafel statt. Neueste Tralrtmeldllnneu vcm 7. April. Zur Erkrankung des Fürsten Bülow. Berlin. Der Zustand des Reichskanzlers Fürsten v. B »low ist andauernd befriedigend. Bulletins werden nicht mehr ausgxgcben. Lohnbewegungen. Hamburg. (Priv.-Tel.) Den Streikenden gelang es, die Abfahrt des „Bürgermeister Hachnrann" zu ver hindern. Auch der Ameriladampfer „Blücher" kann nicht abfahren. Man bereitet für die nächste Woche den General streik vor. Weißenfels. Das „Weißenselser Tagedl." meldet: Gestern und heute machte fick eine Nückwärtsbewegung des AusstandeS bemerkbar, namentlich die Gewerkoereins- mitgüeder haben an mehreren Orten die Arbeit wieder ausgenom men, da der Generalrat des Gewerkvcreins der deutschen Fabrik- und Handarbeiter «rklärt, daß die Unlerjtützungszahlungen an seine Mitglieder mit Ablauf dieser Woche aushvrtey, weil der Streik nur von der Sozialdemokratie angezettelt sei und weil die Grubenbesitzer auch jetzt noch bereit seien, mit den Arbeitern ihrer Betriebe zu verhandeln, die Verhandlungen mit der Fünfer- kommission aber ablehnten. Der Generalrat fordert die Ge- wcrkvcrcinsmitgliedcr zur sofortigen Ausnahme der Arbeit auf, da die Fortsetzung des Streiks nur ein wirtschaftlicher Nachteil für die Arbeiter sein würde. Weißensels. Nack einer Statistik des Weißcnselser Bergwerksvereins beträgt die Zahl der streikenden im «hiesigen Revier zurzeit noch 1M5. Im Meuselwitzer Revier sind viele Ausständige wieder «ungefähren. Lens. Gestern abend wurde eine Eisenbahnbrücke des die Ortschaft Bruay mit der Nordbahn verbindenden In dustriegleises durch eine Dynamit-Explosion zerstört. Douai. 200 Ausständige hielten einen Zug wii arbeitswilligen Bergleuten an. 80 der letzteren wurden von den Ausständigen festgenommen und nach Douai gebracht. Ajaccio. Das Syndikat der E i i e n b ah n b e d i« n > teten von Corfica beschloß in einer gestern abgehaltenen "crsammlung den G e s a m ta u s st a n d. Zur Lage in Rnstland Petersburg. Ter Kaiser hat an de» Dalg'- Lama folgendes Telegramm gerichtet: Eine große Anzmn meiner Untertanen, die dem buddhistischen Glauben angeboren, hatten das Glück, ihrem großen Oberpricster während seines Aufenthalts in der nördlichen Mongolei, die an das russische Reich grenzt, ihre Ehrfurcht bezeugen zu können. Da ick mim frcue^ daß meine Untertanen den heilsamen geistlichen Einfluß Eiv. Heiligkeit haben genießen können, lo bitte ich Sic. den Aus druck meiner aufrichtigen Dankbarkeit und meiner Achtung vor Ihnen entgegen'unchinen. Petersburg. Heute ist eine neue Zeitung „Das 2 0. Jahrhundert" erschienen, die äußerlich den unter drückten Zeitungen „Ruß" und „Molwa" genau ähnlich ist und die ihre Spalten für einen Meinungsaustausch über einen Ver band der Slawen öffnet, für den das neue Blatt folgen des Programm ausstellt: Glaubcnstoleranz, Gleichberechtigung der slawischen Völker und der mit ihnen durch geographische Be dingnngen verbundenen nichtslawischcn Nationalitäten und demo kratisch-konstitutionelle Staatsordnung Rußlands, das an der Spitze des Verbandes stehen müsse. . . Reval. In einer großen, hier abgehaltenen esthni- schen Wahlversammlung stellten die Redner die heil- lame Tragweite der durch Rußland in Esthland durchgesührten Reformen fest, sowie die Notwendigkeit, im Einvernehmen mit den Russen zu handeln, während zwischen den Deustchen und Eschen eine vollständige Unvereinbarkeit der Interessen bestehe. Metz, Heute mittag 12 Uhr fand bei prächtigem Wetter in der Nähe von Noncourt die Einweihung des Gedenk steins für den dort in der Schlackt bei St. Privat gefallenen sächsischen Generalmajor v. Craushaar. Komman deur der 1. sächsischen JmanterieErigade Nr. <5. statt. Zur Teilnahme an dieser Feier hatten sich einaefunden: Generalleut nant z. D. v. Schmaltz, Major o. Craushaar, der Sohn des Gefallenen, Oberleutnant v. Craushaar, ein Enkel des Ge fallenen, sowie die Kriegsordonnanz des Gefallenen, der jetzige Portier der Dresdner Gemäldegalerie Schmeißky, der Stadtkom mandant von Metz, General v. Dresky, in Vertretung des kaiserlichen Bezirksvräsidenten Rcgierungsrats Albrecht, der Kreisdirektor von Metz-Land von Willers>Grignoncourt, der Bürgermeister von Roncourt, der Bürgermeister von St. Privat, Vereine und Schulen. Auch das Olfizierkorps des sächsischen Fußartillerie-Negiments Nr. 12 und zahlreiche Damen desselben waren erschienen. Tie Feier wurde um 12 Uhr mit dem Choral „Jesus meine Zuversicht" begonnen, woraus Militärpfarrer Friedrich eine Ansprache hielt. Hierauf erfolgte eine Ansprache des Generalleutnants von Schmaltz, welcher am Schluß seiner Rede den Gedenkstein der kaiserlichen Regierung übergab. Dieser trägt die Worte „Hier starb der Königlich Sächsische Generalmajor Ernst Adolf von Craushaar, Kommandeur der 1. Jnfaittcric-Briaade Nr. 45 den Heldentod am 18. August 1870". Hieraufwurds imAuftraaverschiedcnerRegimenter und des sächsischen Kriegsministeriums Kränze an dem Gedenkstein niedcr- gclegt. Auch die Schulen und Vereine legten Kränze nieder. Im Aufträge des sächsischen KriegSininisteriums verteilte i'odanu Hauptmann v. Zobel eine Reihe von Auszeichnungen. Es er hielten u. a. das Ritterkreuz 1. Klaffe des Albrcchtsordens mii der Krone Geh. Rat Albrecht. dos Ritterkreuz 1. Klasse des Mbrechtsordens Hauptmann v. Weihrauch, das Ritterkreuz 2. Klasse des Mbrechtsordens der Eisenbahnbetriebsdirektor Hiller, Vorstand deS Sachsenvereins in Metz. Nach mehreren Gesängen der Schule von Roncourt und einem Schlußmarsch des Musikkorps endete die erhebende Feier. Die Gäste be gaben sich hierauf zur Besichtigung der beiden Sachsenhäufer von Roncourt und Gravclotte. volle Werk."das seinen Schöpfer Strauß und Millöcker in der Äc Kunst und Wissenschaft. 's* Mitteitungaus dem Bureau der Kön ial ichen Hof- theater. Der Svielplan des Opernhauses ist für die beiden Osterfeiertaae und Dienstag, den 17. April, wie folgt fest- geietzt worden: Erster Osterfeiertaa: „Der Evangeliinann" zweiter Ostrrieiertag: .Der Freischütz". Dienstag, den 17. April: .Der fliegende Holländer". ß* Rcfidcnztheater. Als letzte Operetten^lbonnements- vorstellung ging gestern abend in neuer Einstudierung SuppöS dreiaktiger „Boccaccio" in Szene, jenes musikalisch so esxrit- ^' öpfer lür immer neben die Größen - ' "t. das seines . . , „ seines Textbuches, das zu den besten Arbeiter Zells und GenöeS ge» hört, die Dutzendware der Wiener Vaudevillefabrikanten von beute erheblich übertrifst. Von der zündenden Kraft der Musik Wie des Librettos, das sich freilich nicht in allen Teilen gleich frisch erhalten hat. konnte man sich gestern abend wieder über zeugen. da das nahezu ausverkaufte Haus dem übermütigen .Boccaccio" eine glänzende Ausnahme bereitete, sich gar köstlich unterhielt und fast jede größere Solonummer stürmisch 6» oa»o verlangte. Die Ausführung, die der musikalische» Leitung des Herrn Kapellmeisters Dellinger und der szenischen Obhut de« Herrn Regisseurs Friese unterstand, die beide sich mit Liebe und Sorgfalt ihrer bei diesem Werke nicht gerade leichten Aufgaben annahmen. war recht lobenswert, bisweilen sogar sehr gut. wenn sich auch hier und da die Hast der Einstudierung anmerken ließ. Etwas mehr Glanz hätte man vielleicht auch aus die Ausstattung des Dreiakters verwenden können: vor auch nicht sonderlich viel ÄushebenS machen. Dafür sah und hörte man eine Reihe sehr guter Einzelleistungen. An erster stelle sind hier zu nennen Frau Kattner. die. zwar gesana- kich kein idealer Boccaccio, aber wie immer mit Lust «nd Liebe bei der Sache, ihr Bestes gab und auf» neu« ihr« außerordentliche Neavekdbarkrit bewies; FA. Martini fJsabellas. die r» aem Spiel glänzte, aber dafür stimmlich von Frl. Menzel lFiamettal empfindlich in den Schatten gestellt wurde, und Frau Kronthal, deren Peronella von einer ungemein drastischen Komik war, die unausgesetzt die Lacher aus ihre Seite brachte. Eine Frau Waldheim. Stein sch reib er fiel nach rascher Ueverwindung einer leichten Befangenheit durch die musikalische Sicherheit, mit der sie das große Ensemble „Er ist ein Prinz" führte, und die Tezenz ihres «vieles auf. Von den Herren hat das Komiker-Trio priese lLambertuccioi. Aigner lLotteringhii und Bayer Scalzas von vornherein gewonnenes Spiel: es entfesselte die obligaten Stürme der Heiterkeit, von denen sogar Herr Werk als Prinz Pietro hin gerissen wurde, fo daß er lustiger und übermütiger als je agierte. Auch die kleineren Rollen waren ansprechend besetzt. So gAielen Herr Schwaiger als Leonctto durch Eleganz der Repräsentation und Herr Krügerals Lehrjunge Fresco durch die muntere Drolerie seines Gehabes. Ein Extralob verdient der Chor, der. allerdings aus das kräftigste von Maestro Dellinger unterstützt, wie immer seine Schuldigkeit tat und sich in der Hauptsache erfolgreich gegen das bisweilen etwas z» stark auf tragende Orchester behauptete. ^V. -f* Fräulein Jeanue Row«u. «ine noch sehr jugendliche von Herrn Richard Burmeister ausgebildete Pianistin, gab gestern im Saale LeS „Hotels Bristol" «in Konzert vor einem zahlreichen meist der analo-amerikanischen Gesellschaft angc- hörigen Auditorium. Fraulein Rowan ließ sich hierbei von der geschmackvollen und klugen Ansicht leiten, daß nicht das Programm den Künstler macht, daß man nicht mit Bach, Beethoven und Liszt zu prahlen braucht, um dennoch als fein- sinnige Künstlerin vor strengeren Anforderungen sehr erfolgreich bestchen zu können. Soweit man ihren Vortragen folgen konnte, bewahrte sie sich technisch und künstlerisch ganz trefflich. Sie spielte Mozarts 6-moii-Fantasie, Mendelssohns L-moll- Präludium, «ine Transkription von Schuberts „Trockene Blu men" Schumanns L-ckur-Novellette und Chopinsche Stücke in gen-, die Fräulein Rowan aeste Zweifel, daß sie in veiteren Stud es«.«» w» eben, steh! im sturer eS außer lernen Bortroge. in der lich persönlicher im Empfinden wird. Jedenfalls ist sie dc, dem besten Wege, und getrost darf sie die zahlreichen, lauten und herzlichen Auszeichnungen, die ihr gestern zu teil wurden, nicht nur als ehrenvolle Aufmunterungen hinnchmen, sondern auch als tatsächlich verdiente Anerkennungen. Mit gleichen Ehren, wie die Aonzertgeberin, bestand ein junger, angehende! Tenorist, Herr Wolfgana Ranzow, in Liedern von Schubert f„Der Neugierige', „Licbesbotschast"), Schumann l„Hidaigo") usw. Er versteht cs, die lyrisch schönen Mittel be reits gut künstlerisch zu verwenden, im Vortrage distinguiert und apart zu sein und unter Anzeichen zu singen, die zu den besten Hoffnungen berechtigen. Was er sang, war rnteressan! zu hören. Das ist für einen Anfänger schon sehr viel, L. 8r. Zu dem bereits erwähnten Prozeß zwischen Herrn Kammersänger Burrian und dem Direktor der Berliner Komischen Oper, Herrn Gregor, wird neuerdings mit- geteilt: Herr Burrian hatte Herrn Gregor vor einigen Pro staten mitgeteilt, daß er den chm für die Komische Over ge machten Enaagementsantrag annehme, falls er binnen 24 Stun den die Nachricht von der Annahme seiner Bedingungen er halte. Direktor Gregor setzte Herrn Burrian umgehend in Kenntnis, daß er mit allem einverstanden fei. und nahm nun an, daß die Abmachung zu Recht bestehe. Herr Burrian mach jetzt geltend, oaß ein formeller Kontraktabschluß noch nicht er- folgt wäre und weigert sich, sein Berliner Engagement an- zutretcn. Direktor Gregor hat die Hilfe der Gerichte in An wruch genommen: er steht auf dem Standpunkt, daß Herr Burrian, da die von ihm gestellten Bedingungen erfüllt worden seien, mit Beginn der nächsten Spielzeit sein Engagement an der Komischen Oper anzutreten habe. f Drei größere interessante Kollektiv-Ausstellungen vertreten zur Zeit im Oberlichtsaale von Emil Richters Kuiistsalon auf der Prager Straße in beachtenswerter Weite die Dresdner Kunst Als erster ist William Krause zu neunen, der als Mitglied der „Elbier" vielversprechend die an bei gleichen Stelle eben Künstleraruppe fortsetzt uns mit den Proben seine«
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