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Säuglingssterblichkeit. Landtag, Gerichts- Mutmahl. Witterung: AU», v«I» Verhandlungen. Unglükk in CouniereS, Lage in Ungarn. Robert Henze ff. Lotterirliste. Kühl, bedeckt. Sounaliettd, 7. April 1 iNUZ. Die Marokko-Konferenz im Reichstage. Also doch eine Marokko-Nrde des NrichSkanzlers I Schon lange sehnsüchtig erwartet und von Meldungen aus Berlin angekündigt, war sie noch in den letzten Tagen durch unsere Offiziösen wieder in Abrede gestellt worden. Es hieß, Fürst Bülow wollte erst nach den Osterferien dem Reichstage über die Ergebnisse der Konferenz in AlgectraS Mitteilung machen. Vielleicht wiire es auch besser gewesen, der Kanzler hätte es bei dieser seiner Absicht angesichts seines durch Ueberarbcitung und Krankheit äußerst an gegriffenen Gesundheitszustandes bewenden lassen. Nachdem der breite« Oesfentlichkeit die Resultate der Konferenz bekannt und sogar durch die „Nordd Allgem. Ztg." in offiziöser Beleuchtung kundgegeben waren, konnte eS schließlich auf eine mehr oder min der lange Hinausschiebung der Kanzlerrede vor der Volksver tretung nicht ankommen. Um so anerkennenswerter ist es dem nach gewesen, daß Fürst Bülow. der eS mit seinen Pflichten dem Parlament gegenüber bekanntlich sehr ernst nimmt, die erste Ge legenheit ergriffen hat, um sich nach dem materiellen Abschlüsse der Konferenz über ihre Ergebnisse vom Standpunkte der deutschen Regierung auszusprechen. Wer sich dabei auf besonders über raschende Enthüllungen und Sensationen gespitzt hatte, dürfte allerdings nicht auf seine Kosten gekommen sein, denn der Reichs kanzler beschränkte sich mit Rücksicht auf den Umstand, dah der formale Abschluß der Marokko-Konferenz noch nicht erfolgt und «ach noch in keinem anderen Parlament da- Ergebnis der Kon ferenz bisher einer Erörterung unterzogen worden ist, auf das Allernotwrndigste. Das war zu erwarten, und Fürst Bülow selbst betonte in der Einleitung seiner Rede, daß er seine Worte „sehr sorgsam" abwägen müsse, um. die erreichte, dich müh sam erreichte Verständigung" nicht zu beeinträchtigen oder zu trüben. Man könnte nun meinen, bei einer derartigen Qualifizierung des Inhalts und ToneS der Regierungserklärung sei «4 überhaupt müßig, näher auf sie einzugehen. da doch vieles und wichtiger, ja vielleicht daS meiste und wichtigste unauSge» sprachen geblieben sei. Ganz unrichtig ist solche Ansicht vielleicht nicht und trotzdem kann man zwischen den Zellen der Kanzlerrede manches lese». waS, wenn auch nicht ganz neu, so doch der all gemeinen Beachtung und Erörterung wert ist. ganz abgesehen von der Bedeutung der redenden Stelle und von dem lebhaften Bei fall. den Fürst Bülow bei der Mehrzahl der ReichstagSabgeord- nrten fand. Mag sein, daß dieser Beifall hauptsächlich auf das Konto der endlichen Beendigung der Konferenz an sich zu setzen ist, weil dadurch am politischen Horizont ein Sorgenwölkchen weniger schwebt; möglich auch, daß die prompte Bereitwilligkeit des Kanzler», dem Reichstage bezüglich seiner Marokko-Politik Red« und Antwort zu stehen, auf die Herzen der gestrengen Herren günstig gewirkt hatte, jedenfalls kargten sie nicht niit ihrer Zu stimmung. soweit sie im Hause anwesend waren. Denn nur ein kleines Häuflein treuer Garde füllte spärlich den Sitzungssaal, während dle Tribünen, besonders die Diplomaten- und Hosloge, dicht besetzt waren. Um die Ergebnisse der Marokko-Konferenz richtig zu würdigen, ist «S nach dem Reichskanzler notwcndlg, die „Hauptforderungen" von de» .sekundären Forderungen", die Deutschland in AlgeciraS vertrat, scharf zu scheiden. Fürst Bülow glaubt, in der Haupt sache gesiegt zu haben, wenn die deutsche Politik sich auch in manchen Einzrlsragen .nicht kleinlich", sondern .nachgiebig" gezeigt habe. Fürst Bülow zeigt sich auch hier wieder als ein Meister ka der bestecheird eleganten Handhabung unserer Sprach« und. wenn man z. B. nur die oben erwähnte Ausdrucks kombination »nicht kleinlich, sondem nachgiebig" betrachtet, so wich man sagen können, daß die deutsche Sprache wirklich nicht .ein arm Svrok, ein plunip Svrak" ist, sondem auch die feinsten Nuancen, Akzente und Schattierungen des diploma- tische» Denkens und Empfindens wiederzugeben vermag. Das kan« aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie unrichtig eS ist, sachlich und dialektisch -wischen Haupt- und Nebenforderungen unterscheiden zu wollen, wo eS richtig heißen muß: Ziel und Mittel zum Ziel. Die deutsche Politik hat die „offene Tür" für den Handel in Marokko gefordert als «ine Haupt sache. um Deutschlands wirtschaftlich« Interessen, wie recht und billig in einem selbständigen und zukunftsreichen Lande zu sichern. DaS ist ihr auf der Konferenz zugestanden worden, wie Fürst Bülow mit Genugtuung feststellte: also ist die Haupt forderung gerettet, könnte man sagen. Dem ist aber nicht so: die Anerkennung de» .Prinzips der offenen Tür ist wohl da uud vo» der Konferenz Deutschland feierlich verbürgt — in der Theorie: aber in der Praxis haben die Franzosen durch hie ALschwächung unserer „untergeordneten Forderungen" oder, bester gesagt, durch di« möglichst grobe Unterbindung der von u»S verlangte» internationalen Garantien, die «IS Mittel und Wege z« de« deutscherseits erstrebten Ziel nun einmal unbe- dingt nötig sind, den Sieg davongeiragen. Ob dadurch die Wahrung de- deutschen Ansehens sehr gefördert worden ist. mag dahingestellt bleiben: waS nützt schließlich das Ziel, wenn die Nittel m»d Weg«, um «S in erreichen, -um größten Teile vom Gegner verlegt worden sind, was frommt die Anerkennung eines Prinzips in der Theorie, wenn es in der Praxis auf Schritt und Tritt durchkreuzt werden kann?! Fürst Bülow hat weiter ausgesührt, daß man, um di« Ergebnisse unserer Marokko - Politik richtig zu verstehen und zu würdigen, den Vergleich zwischen An- fang und Ende ziehen müsse. Der Anfang fällt, wie er scharf betonte, in eine „Zeit der Beunruhigung, wo der Gedanke an kriegerische Verwicklungen sich der Gemüter be mächtigte". — das Ende sei, daß wir „jetzt mit mehr Ruhe ins Weite blicken" dürften. . . . Das heißt doch wahrhaftig, sich vorsichtig ausdrücken: „mit mehr Ruhe", das ist eine unver bindliche Redensart, mit der nicht viel zu machen ist. Es bleibt also dabei, wie wir schon neulich ousführten, daß die internatio nale Situation trotz des Abschlusses der Marokko - Konferenz Deutschland keineswegs zu falscher Sicherheit verleiten darf, da ja gerade durch Einführung des internationalen Aufsichts und VcrwaltungSsystems in Marokko ein fortwährender und scharfer Kampf der Interessen und Diplomaten entbrennen wird, dessen Ausgang heute noch nicht absehbar ist. Wie Fürst Bülow bemerkte, gehen in der Marokko-Frage drei Großmächte, durch Sonderverträge gebunden, — es sind dies England. Spanien und Italien — unbedingt mit Frankreich, was dessen Position im Scherifenreiche natürlich ungeheuer verstärkt. Diese Be ziehungen bestehen auch jetzt noch weiter, weil die Mtttelmeer- Jnterefsen zwischen den genannten Mächten weiter bestehen, und daS kann die Zuversicht in die Zukunst auch nicht gerade erhöhen. Hoffentlich spricht sich der Reichskanzler gerade über diesen Punkt später eingehender aus, denn die Gruppierung der Mächte Deutschland gegenüber nimmt allgemach einen geradezu besorgniserregenden Charakter an. . . . Der Reichs- kanzler schloß mit dem Ausdrucke seiner Hoffnung, daß die Konferenz von Algeciras ein für Deutschland und Frankreich gleich befriedigendes, für alle Kulturländer gleich nützliches Er- gebnis geliefert habe. Wir schließen uns dieser Hoffnung von Herzen an. können freilich einige Zweifel nicht unterdrücken, weil durch die Verständigung von Algeciras tatsächlich doch nicht die Grundursachen aus der Welt geschafft worden sind, die Deutschland nach pflichtmäßigem Ermessen seiner leiten- den Staatsmänner genötigt haben, die Marokko - Frage in der seriösen Weise, wie es durch die Tangersahrt des Kaisers geschehen ist. anzufasscn. Falls der Reichskanzler nicht der geistige Urheber der scharfen Wendung in unserer Marokko- Politik gewesen sein sollte, sondern nur das ausführende Organ einer höheren Stelle, so wird man ihm nach der vorgestrigen Rede nicht das Zeugnis verweigern dürfen, daß er sich mit der Zwangslage geschickt crbgefunden und gemacht hat. was zu machen war. Besser wäre es allerdings gewesen, er hätte in diesem Falle „nicht mitgemacht", sondern die Durchführung einer Politik verweigert, deren ganze Anlage er nicht billigte, wenn es wahr ist. was von gut informierter Seite darüber berichtet wird. Fürst Bülow hat in seiner Rede, die dem bedauerlichen Ohnmachtsanfall im Reichstag vorausging, erklärt, ein« .Zeit der Mühe und Beunruhigung" liege hinter uns. wo der Gedanke an kriegerische Verwicklungen sich der Gemüter be- mächtigt habe, — da ist es erklärlich, daß der oberste Reichs- beamte, dem die Verantwortung für den Gang der Reichsvolitik. auch der auswärtigen, obliegt, sorgenvolle Stunden gehabt hat. die ungünstig aus sein körperliches Befinden zurückgewirkt haben. Schon seit einiger Zeit soll übrigens an dem Aussehen desReichs- kanzlerS zu merken gewesen sein, daß sein Gesundheitszustand nicht mehr der nämlich gute sei. wie noch vor Jahresfrist. Unter solchen Umständen erscheint es geradezu als nationale Pflicht, zu mahnen, von dem Fürsten alle Belastung sernzu- halten. die nicht unmittelbar und unlösbar mit seinem hohen Amt« verbunden ist. Tritt man diesem Gedanken aber ernst lich näher, so dürften wohl in erster Linie eine Befreiung von den noch den heutigen Verhältnissen hochge steigerten Nepräsentationspflichten und die ausdrückliche Entbindung von jeder unfreiwilligen Teilnahme an allen durch das höfische Zeremoniell gebotenen Hofsestlichkeiten eine Scho- nung bieten. Erstaunt hat man sich ost schon gefragt, wie eS möglich ist.'daß der Reichskanzler oder auch andere Inhaber höchster Staatsämter, di« nach der Kenntnis der breitesten Oeffentlichkeit mit den dringendsten und ernstesten staatlichen Angelegenheiten beschäftigt sein müssen, plötzlich bei Denkmals enthüllungen. Schiffstaufen. Einweihungen. Hoffestlichkeiten usw. erscheinen, bei denen sie fast durchweg bloß eine rein äußerliche Staffage abgeben. Solchen andauernden Strapazen — niamand. der sie einigermaßen kennt, wird sie unterschätzen — ist auch die kraftvollste Natur in verantwortlicher Stellung nicht gewachsen. Selbst der eiserne Hüne Bismarck sab sich deshalb in den achtziger Jahren gezwungen, die Bürde der gesellschaftlichen Verpflichtungen von sich abzuschütteln, um sich körperlich aufrechtzuerhalten. Bekanntlich willfahrte der alte Kaiser seinen diesbezüglichen Vorstellungen und befreite de» Kaniler Lurch KabmettSokdcr von de» Repräsentativ»». pflichten in weitgehendstem Umsang. Da liegt es nahe, zu wün schen. daß auch dem jetzigen Kanzler diele Wohltat zu teil wer- den möchte, zumal das Zusammenarbeiten mit dem temperament vollen Wilhelm II. gewöhnlich nicht so glatt vor sich geht, wie mit dem Wesentlich ruhigeren alten Kaiser. Nimmt man dazu die Erschwernis der Amtsführung, die dem Fürsten Bülow da durch erwächst, daß der jetzige Kaiser so ost von Berlin aus Reisen abwesend ist, so muß man unbedingt hoffen, daß hier ein Wandel zum Bessern cintrilt, weil sonst die besten Kräfte durch vielfach unnötige Abnutzung allzu srüh verbraucht werden. Nahe liegt auch der Gedanke, den Reichskanzler wie einst in Bismarckflher Zeit von den Sorgen des preußischen Minister- Präsidenten zu befreien, aber nach den Erfahrungen von damals ist dieser Weg der Erleichterung ungangbar. Bismarck selbst hat den auf das gesamte 'preußische Staatswesen gestützten deutschen Reichskanzler mit dem Riesen Antäus verglichen, der aus der Berührung mit der heimischen Erde immer neue Kraft sauge. Dieser heimische Boden sei für den Reichskanzler die Autorität des preußischen Staalsministeriums. die er als Ministerpräsident hinter sich habe. Fürst Bülow ist nach unserer Kenntnis der Dinge der letzte, der mit dieser bewährten Tra- dition brechen würde, es bleibt also nur übrig, ihn aus andere Weise zu entlasten. Gelegenheit dazu ist. wie oben ausgesührt. reichlich vorhanden. Es gilt für die maßgebende Stelle uun. sie zu benutzen. Neueste Drahtmeldungeu vom 6. April. Zur Erkrankung de- Fürsten Bülow. Berlin. lVrw.-Tel.j Reichskanzler Fürst Bülow hat eine gute Nacgt verbracht und befindet sich frisch und bei vollstem Bewußtsein. Irgend welche Erscheinungen krankhafter Art sind nicht mehr auigetreten. Für den heutigen Tag wird der Fürst das Schlafzimmer noch nicht verlassen. Im übrigen hat die Erholung so gute Fortschritte gemacht, daß der Reichs- kanzler bereits Lektüre verlangt hat. — Die Reichstagsabgeord- nctcn Dr. Mugdan und 'Dr. Becker sind vom Kaiser und vom Grafen Posadowsky ausgesordert worden, einen authentischen amtlichen Bericht über die Vorgänge aus der Bundesrots- tribüne und die Zeit bis zum Eintreffen des Professors Renoers zu erstatten. Die beiden Aerzte hatten bekanntlich den Kanzler zuerst behandelt. — Eine Korrespondenz will aus gut unterrichteter Quelle wissen, daß die durch Ncberarbeitung her- voraerusene Krankheit des Kanzlers sogenannte Embolie sei, die zwar zu unmittelbarer Besorgnis keinen Anlaß gebe, aber einen mindestens mehrmonallichen Urlaub bei voll ständiger Arbeitsruhc bedinge. — Die „Deutsche Tages- bemerkt in einem Artikel zur Erkrankung des tung 1 V § k» Zen . Reichskanzlers: Der kritische nörgelsüchtige Zug. der nun ein mal dein Deutschen onhaflet. hat ihn ost nicht zu einer gerechten Würdigung der Leistungen und Bedeutung unseres Kanzlers kommen lassen. Möge dem kranken Fürsten dafür die herzliche, innerliche Teilnahme, die er jetzt aus dem Krankenlager rn allen Schichten des Volkes findet, die rückhaltlose Anerkennung, daß er sich für das Wohl unser aller ausgeopsert hat. «ine kleine Entschädigung sein. Der Fürst kann das gute Recht für sich in Anspruch nehmen, daß er nach dem Goetheschen Wort sich immer strebend bemüht hat. sogar über seine Kräste hinaus. London. „Dailt, Telegraph" schreibt: Der beunruhigende Zwischenfall im Deutschen Reichstage hat dem Kaiser erneut Gelegenheit gegeben, dem Fürsten Bülow seine Werk- ichätzu"g z» bekunden. In der Marokkofrage hatte der Reichs kanzler den Erfolg einer weiteren Entwicklung der marokkanischen Frag» nach denÄimschen des englisch-französischen und des französisch- spamschen Abkommens Einhalt ru tun. Freilich sei die Zukunft Marokkos noch nicht endgültig festgelegt. — „Standard" schreibt: Wir hoffen aufrichtig, daß Bülow dem Amte, dem er zur Zierde gereicht, werde wiedergegeben werden. Kein einziges Wort seiner gestrigen Rede hat die Eigenliebe der Franzosen oder ihre Empfindlichkeit verletzen, oder den Argwohn Großbritanniens erwecken können. — „Times " schreiben zu der Erkrankung des Reichskanzlers Fürsten Bülow: Wir können nur hoffen, dak das Nachlassen der allgemeinen politischen Spannung infolge des be friedigenden Ausganges der Konferenz ln Algeciras zur Geneffmg des Reichskanzlers und zur baldigen Wiederaufnahme seiner Amtsgeschäste beiträgt. — „Mornrngpost" widmet dem Reichskanzler Worte der Sympathie und erklärt, die Rede des Fürsten Bülow zeige, daß die deutsche Marokko-Politik nur ein großes Ziel hatte, nämlich die Ausrcchterhaltung des Ansehens Deutschlands. Mailand. „Perseveranza" schreibt in einem Artikel über den Reichskanzler Fürsten Bülow: den Hauptvortoil von der Marokko. Konferenz habe unstrestbar Deutschland. Dies offen zu sagen, könne niemanden verletzen, da es sich um einen ideal-moralischen Vorteil handle, nämlich um den Triumph des Priiuips der Jnternationalisierung Marokkos. Das Ver dienst. ollen genützt zu haben, komme Deutschland, dem Kaiser und dem Reichskanzler zu. Ohne den Besuch in Tanger und ohne die diplomatische Aktion des Reichskanzlers wäre Marokko eine französische Besitzung geworden, die der kommerzielle» Ko», kurrenz verschlossen sein würde. Lohnbewegung«». Aachen. (Priv - in der A a ch e n e r T i der letzte» Wochen das Schiedsgericht. Die Beilegung t „ keilen zwischen den Arbeitgeber» und Arbeitnehmern ist iu 3 Tagen zu «Watten. Dir Arbeiter verstanden sich zur Bedienung zweier Stüble unter folgenden Bedingungen: Die Einführung des Zwei- stuhlshstemS darf nur allmälig erfolgen, sie darf ArbeiterentlassUngen nickt zur Folge haben. Ans den Hauptstuhl erhält der Arbeiter den vollen tarifmäßigen Lohn, aus den Rebenstuhl 50 Prozent des t»riswSbig«v Lohnes. Ln Lohn muß in 11 Tagen mindeste»« >; KL