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L««s «RISWI^VIlQDH»^ Dirke« Blatt wird den Lesern von Dre«de» uno Umgevung a« Lage vorher bereit« als Abend-Ausgabe tugestellt» während e« die Post-Abonnent«, a« Morgen u» einer Gesamtausgabe erhallen. 8. m«u verugrgedkldr: »«»»«, ' tiutravm« durib untere »»« un» «,»,«„» an n«r einmal» »». »»r»<u,»»üntz,e»»«- ! » M« - Rk »0 «> Ne» et»ma»»rr »uNeSnn« dunb tu» <^v«tz,I,eid'. tj»d »N n>Nvr«d«nSrm 8»i«l«u»e. »«»druck aller Nnliel a. Ordinal >m»N«,»«n mir m deutlicher L»»> " edd.Nackr.') »tz-. ne»k.Uclt Honorar- o»U>ru»r>^*„ .^»rucklicht»,«: «chalomte «« aa»t« «erd«, «cht «llu man. »et,,ramm-«dretla: ««»atchtck» »e»de» Ke^vLrrrdeL 188G Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Zeigen-(anf. Uiwadm, von Nnlündiannae^ dt» nachuiiilssb ,< llir>. Lvn»- und »eiktta,« nur Nnneiliiiale -« v-u N »iS '/,! Vbr Di« l lüailiaeAnM^ »eile «ca «, Tilden» 2» Pfa. Kr- künbi,u»,en aui der VrwaUeu, §«!« L»L«a ! die»lvc>l«ia».4eile,virerl teile so Dla. als L-miSandt Lette «o LNa N» »lammee» „ch Sou», und N«teem»e» l «vakiire Ärund«»'.: so Pta. aut Vrivatlett« « B«,„ Llvalliae Leite aiit Lerlie-ie und als Eniaelaildi W Bla. 8uswart>a«A>li. tii>a« nur acaen LorvukbeeÄinne. löeleadlättkr kosten io üsiennia:. yerntorecser ^ «r. U mid U»»«. H<nipt««Ick»äswsielle: Markenstr.SS. rdotoerapUrrll» Lppurats S,«L'LLL k«!> Ml,«!,« »E. KL ri. > .. . ... — 8>1veLL«ni»kvi'Ä L^UIbrrnrUvLr SSlkS. Mia» Lb t 2»!e««I- Lle Nefolm der Eiste» Kamuier. Eltrankuila Büloivs. Neueste Drahtberichte. Hosnachiichten. GerichtSverhandliingen. l L» »dede,»1 « »»ckd«i ^ ** v S« Tie Todesfälle «» Hause Schaumburg. Wnllner Konzert. Beiliner Leben. Zum Grubenunglück in Cvüiriores. I «ha «I§o» >« » »«««Oa Vor-Stio ^ ötück A> kl§. in ullen äpotlwltt'n, Ilragener! nvä knnüwenev. Die Reform der Ersten Kammer tft nun dach noch unmittelbar vor Toresschluß gescheitert, da in der Zweiten Kammer alle darauf bezüglichen Anträge unter den Tisch gefallen sind. Wie erinnerlich, hatte die Erste Kammer einfach den Regieru»aSentiv»rf wiederhergestellt. der de», König daS Recht geben wollte, nach sieiem Ermessen 4 Vertreter von Handel und Industrie und 1 Vertreter des Handwerks in unser Oberhaus zu berufen, entgegen dem Depntaiionsantrage der Ersten Kammer, der vermittelnd vorschlug, den beteiligten Kreisen für die ihnen zugebilltgtrn Vertreter das Vorschlagörecht zu ge währen. In der Zweiten Kammer standen außer der Regierungs vorlage 3 weitere Anträge zur Abstimmung: Ein Deputa- tionSmehrheitöantrag. der 4 Vertreter der Industrie Mid l deS Handwerks verlangt und für die Berufung des letzteren daS freie Ermessen des Königs, für dlc anderen 4 dagegen das Präsentation^ <VmschkagS->Nccht der Handelskammern empfiehlt. Wetter ein Deputationsmi» derheitSantrag, der ly auf Lebenszeit gewählte Vertreter der Industrie und des Handels fordert, ferner 2 vom König nach sirienr Ermessen ernannte des Gewerbes und je einen ebenfalls vom König ernannten Vertreter deS Aerzte», Anwalts- und LehrerstandeS. Endlich ein Kompro- miKintrag Ulrich.Zimmrnnann, der 5 neue BerusSvertrrtcr für Handel und Industrie »ad 2 für das Handwerk verlangt. In 4 namentlichen Abstimmungen wurde in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer zunächst der MinderheitSantrag mit 44 gegen 28 Stimmen, dann der Komvromitzantrag mit 43 gegen 21 Stimmen obgelehnt. Hierauf fand zwar der Mehrheit!)- airtrag mtt 41 gegen H3 Stimmen Annahme, doch kam diese Abstimmung in der Sach« ebenfalls auf ein« Ablehnung Hindus, weil hier nach 8 153 der Verfassung mit Rücksicht auf die vorliegend« Verfassungsänderung eine Zweldiillelmehrhrit erforder lich ist. Endlich wurde die Regierungsvorlage mit 58 gegen 18 Stimmen ebenfalls abgrletmt. Die anwesenden 20 Nationalliberalen stimmten geschlossen fü r den MinderheitSantrag und gegen den Mehr- heitSontrag und die Regierungsvorlage. Von den 48 anwesen- den Konservativen stimmten 8 für den Minderheitsantrag. 40 für den Mehrheilsantrag und 17 für die Regierungsvorlage. 9m Interesse der Sache muß man diesen Ausgang der Angelrgerheil bedauern. Ten unmittelbaren Anlaß dazu hat der Umstand gegeben, daß der Minister des Innern. Herr von Metzsch, sich zu einem Widerruf seiner »rüheren Erklärung bc- wogen fühlt«, kraft deren die Regierungsvorlage nur den An fang einer noch weitergehcnden Reform der Ersten Kammer darstelle» sollte. DaS sprengte im entscheidenden Augenblicke die Nationalliberalen von den Konservativen ab und brachte die sonst dem Mehrheitsanlrage gesicherte Zweidrittelmehrheit zu Falle. Vielleicht hat bei der Stellungnahme der National- liberalen auch die früher von ihnen betonte Erwägung mit- gewirkt, daß die Reform der Ersten Kammer lediglich einen integrierenden Bestandteil der Reform des Wahlrechts über haupt bilden und deshalb nur im Zusammenhang und gleich zeitig mit dieser erledigt werden dürfe. Wie dem auch sei. jeden- falls ist der Versuch, der Ersten Kammer eine erweiterte Zu- fammenfetzung im Sinne der vermehrten Berücksichtigung der Industrie, des Handels und des Handwerks zu geben, zunächst gescheitert. Dadurch aber wird ohne Hragc ein starker Agita- tionsltosi in unserem parlamentarischen und politischen Leben lebendig erhalten, dessen Ausscheidung im Interesse eines ge deihlichen Verhältnisses unter den Lrdniingsparteien dringend wünschenswert ist. Es müssen daher beiderseits die Bemühungen fortgesetzt werden, im nächsten Landtage die Irage in solchem Sinne zur Lösung z» bringen, daß ohne Beeinträchtigung des historisch entwickelten Charakters der Ersten Kammer, wie er für ihre Sonderstellung unentbehrlich ist. doch in ihrer Zu sammensetzung die von der modernen Entwicklung erforderten Veränderungen vorgenommen werden. Neueste Trulltmeldnuken vom 5. April. Eine Erkrnnknns deS Aiirsten Biilow. Berlin. sPriv.-Tcl.s Reichskanzler FürstDülow erlitt heute im Reichstage einen Ohnmachts-Anfall. Er hatte eine längere 'Darlegung über die Marokko ° Politik ge geben. Danach hatte Freiherr v. Hertling lZentr.s gesprochen, der sich durchaus zustimmend zu der Politik des Reichskanzlers geäußert hotte. Dann sprach Bebel, der die auswärtige Politik abfällig beurteilte. Punkt 1 Uhr mußte Bebel seine Rede unter brechen, da Fürst Dülow, an dem man schon zuvor Erblassen wahrgenommen haben wollte, plötzlich aus seinem Sessel am Bundesratstische ohnmächtig wurde. Nach etwa 5 Minuten kam der Kanzler wieder zum vollen Bewußtsein. Die Aerzte Dr. Mugdan und Dr. Becker-Heffen, Mitglieder deS Reichs tages. waren sofort zur Hilfe herbcigeeilt. Der amtierende Vize- Präsident Gras Stoibers hielt cs darauf für «mgezeigt, auf eine Viertelstunde die Sitzrntg zu unterbreche». Während Her Pause wurde Fürst Dülow auZ de« Sijjungssaäse aüf einem Sessel .hinairsgetragen. WolfS Tel.-Bur. meldet darüber: Während der Rede Bebels schien den Fürsten Biilow ein « r n st e s U n w oh l s e i n zu be fallen. Er neigte sich aus seinem Stuhle mehrfach noch der linken Seite, richtete sich aber wieder aus. Bachem, der den Reichs kanzler beobachtet hatte, eilte plötzlich zum Bundesratstische und stützte den Reichskanzler. Vizepräsident Stolberg ries in den Saal: „Ist Dr. Mugdan da?" Dieser, sowie der praktische Arzt Dr. Decker eisten dem Reichskanzler z» Hilfe. D-r Vizepräsident vertagte die Sitzung um eine Viertelstunde. Bebel hatte seine Rede unterbrochen. Es herrschte lautlose Stille. Der Reichs kanzler schien sich ein wenig zu erholen und zn den Aerzten und Geh. Rat Löbell zu sprechen. Um 1 Uhr 10 Min. trugen Abgeordnete und Bundesratsmitglicder den Kanzler aus dem Saale. Um 1 Uhr 20 Min. eröffnet«: der Vizepräsident wieder die Sitzung. Berlin. lPriv.-Tel.f Bald nach Wiederaufnahme der Ncichstagssitzung teilte der Präsident Gras Vallestrem mit, der Reichskanzler sei in den letzten Tagen stark erkältet und auch mit Arbeiten überlastet gewesen, aus Gründen, die wir alle kennen. Er habe gegen ärztlichen Rat der Beratung seines Etats beiwohnen wollen. Infolge der Hitze im Saale habe ihn eine tiese Ohnmacht befallen. Professor Renvers hoffe aber, daß er in 1 bis IfH Stunden sich werde nach Hanse begeben können. Hoffentlich halte die Besserung an. sodaß der Reichskanzler bald mit erneuten frischen Kräften wieder im Hause erscheinen könne. lBcisall.j — Bald nach dieser Mitteilung fuhren der Kaiser und Prinz Eitel Friedrich vor dem Reichstagsycbäude vor, um sich über dos Befinden des Reichskanzlers, der nach dem Prösidenten- zimmrr gebracht worden war. zn erkundigen. Auch die Fr.' r Fürstin Bülow war bald nach dem Ohnmachrsansall rhcrbeigeeil.. Deutscher Reichst««. Berlin. sPriv.-Tel.j Das sehr schwach besetzte Haus ehrt das Andenken des verstorbenen Abgeordneten Meister iWahl- kreis .Hannover, Soz i durch Erheben von den Plätzen. Aus der Tagesordnung steht zunächst der Etat des Auswärtigen Amtes und des Reichskanzlers. Reichskanzler F ü r st B ü l o w: Meine Herren, ich möchte gleich die erste Gelegenheit, die sich mir darbietct, wahrnehmen, um micki über die Marokku- Angelegenheit auszusprechen. Sic werden cs verstehen,wenn ich meine Worte sorg'am abwäge, nicht nur, weil der Abschluß der Konscrenz rn Alaeriras noch nicht formell erfolgt ist. sondern auch, weil ich die mühsam erreichte Verständigung nicht beein trächtigen, noch trüben rnöchte. Will man unsere Marokko- Politik recht verstehen, so muß man aus den AusgongsvunK zurückkommen, und man muß Anfang und Ende vergleichen. Eine Zeit der Beunruhigung liegt hinter uns: es oab eine Zeit, wo der Gedanke kriegerischer Verwicklungen sich der Gemüter bemächtigte. Wie kam das? Wollten wir um Marokko Krieg süliren ? Nein, um Marokko nicht! Wir haben dort keine prllitischen Interessen, keine politische Aspiration, wir habeu dort weder, wie Spanien, eine Jahrhunderte alte Vergangen heit von Beziehungen, noch auch eine ausgedehnte LaiideSgrenzc, wie Frankreich gegen Marokko. Aber wir haben wirtschaftliche Interessen in einem selbständigen, unabhängigen und bisher nur wenig erschlossenen zukunftsreiche» Lande. Mr waren außerdem Teilhaber eines Vertrags und besaßen in Marokko dos Recht der meistbcgü»stigtcn Nationen. Darüber komtten wir nicht Me unsere Eurtvilliguna.cnticheihen, darüber kvnuien wir nicht ohne unser Zutun hinweggehcn lassen. Das war eine Frage unserer Würbe und unseres Ansehens. Wir wollen u»s in Marokko nicht feilschen, denn darin hätte eher eine Schwächung, als eitie Stärkung für ums gelegen. Wir wollten auch nicht die Interessen Spaniens und Frankreichs in Marokko beein» trächiiZen, so lange unsere Interessen geschont würde». Eourriöres. Paris. Der „Nadical" schreibt über-die Ansprache des Kaisers Wilhelmandiewe st sälischenBerg» leute: Am Tage nach dem Abschluß der Konferenz in Akge- ciras darf man diesen Worten des Kaisers ohne optimistisch« Uebertreibungen einen besonders herzlichen Char-Kter beimeflcu. Man kann in dieser Kundgebung einen lebendigen und ergrei' senden Kommentar zu dem soeben in Algeciras Unterzeichneten Schriftstücke erblicken. Dieser Konferenz hatte ein bewegter Ton und eine beredt zu den Herzen aller sprechende Gebärde ge mangelt. Nun ist dieser Ton und diese Gebärde unerwartet und böchst eindrucksvoll auf einem Umwege zu uns gelangt: Allen sichtbar schwebt an dem von Feuerschein geröteten Himmel von Courriöres die Friedenstaube mit dem Oclzweige. Lens. Der Vertreter der Bergarbeiter. Simon, war gestern nachmittag mit fünf Kameraden in Schacht IV htnab- gesechren, um zu Schacht III zu gelangen. Nach IV2ständigem mühicligrn Marsche gelangten die Leute bis zu dem <st. Ban- bera-Llollcn und faiiden dort neun Leichen, welche noch ganzwarm waren. Nach Ansicht Simons war der Tod erst vor einigen Stunden cingctreten. Als Simrm der oar dem Schachte harrenden Menge diese Mitteilung machte, geriet diese in furchtbare Erregung und stieß wütende Ruic ouS: „Nieder mit den Mördern!" ^Hoch der Streik!" Simon er zähl!«: ferner, daß ihn die Gesellschaft, als er am Tage der Kunst uns Wissenschaft. Mitteilung auS dem Bureau der K ö n i al i ch en Hof theater. Im Opernhause findet mit königlicher Ge nedmigung am Palmsonntage, 8. April, abends 7 Uhr, eine „Große Muslkausführung" zum Besten dcF Unter- stützungSfondS für die Witwen und Waisen der Königlichen musikalischen Kapelle statt. DaS Programm ist wie folgt fest gesetzt: l „Parsifal" von R- Waancr sVerwandlnngSmusik und Schlußszene des 1. Aktes, für Chor und Orchester, und AarsreitüaSzaüber für Orchester!. 2. Neunte Srnfonie mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude" von L. van Beethoven. Mitwirkendc sind: Die Königliche musikalische Kapelle unter Leitung des Hofkapellmeisters Herrn W Hagen, die Königliche Kammersängerin Frau Irene Abendroth, tne König!. Hofoperniängerin Fräulein F. Schäfer, her Königliche Hosoperniänger Herr G. Grosch, der Königliche Kammersänger Herr L- RainS, die Dreyßigsche Singakademie, die obersten orklassen deS Königlichen Conservatoriums. der „Dresdner Mannergesangverein", der Königliche Hosopernchor. der Königs. Hoskirchenchor und die Kapelluiaven der Katholischen rrrche. s* Herr Pr. Ludwig Wuuner gad gestern einen dritten ietzer-Abend tm Mnsrnbanse. in dem er 17 Lieder von Franz abett und Hugo Wolf zum Vortrag brachte und außerdem Programms, gleichsam als Zugabe, WlldenbrilchS „Heren- mit der begleitenden Musik von Schillings rezitiert«. Der soweit man ihm folgen konnte, in gewohnter Weise, fesselte seine Hörer durch seine die geistigen nzen konzentrierende VortragSkunst. durch scharfe Deutlichkeit der Aussprache, die ilnn weit über !; dir Musik ist ihm meist Nebensache. Aber für viele seiner Anhänger da« interessante «r Dr Düllner fesselte seine > seelischen Poten , »akteristik und ^ den Gesang gehen; ' " n liegt rode hierin Moment, der eigentümliche Reiz, eine» «Schauspieler tm Konzert- saole singe» zu chören. Der Eifolg war. wie tu den Wüllner- Asenden üblich, sehr lebhaft: etwas weniger, als sonst, war es diesmal der Besuch 4* Anläßlich des 25jährlgen LehrerjubikäamS de- Dkettmtz der Ehrttchschen Musikschule P ' ' Lehmann- Osten ist noch eine ehrenvolle Kundgebung nachzntraaen. Gelegentlich der gestrigen Chorprobe hakten die Damen deS Leh mann Osten Chores als sinnige Gabe für ihren geleierte» Diri genten neben drin Kouzcristügct zwei prächtige, mit WidmnngS schleife geschmückte Lolveeibänmr aufstellen lassen. Frl. Gatzsch. ei» mehljähilges treues Mitglied, begrüßte de» Jubilar mit herz lichen. dichterisch sctiisumigrn Worten, die einen tiefgehenden Eindruck hervoruefen. 's* In London wird für die Monate Mai bis Juli eine Ausstellung von Werken deutscher Künstler ge plant. Als Eröffnungstag ist der 32. Mai vorgesehen. Berliner Leben. L. BerIin. 4. April. durch Berliner Hauptstraßen in dieser Jahres- ' "" „Nichts ist Ein Gan wit ruft uns Börnes Wort: -echjrl!" oder auch Schillers mehr ,, dauernd^ als der oetische Wendung: „Das ^ . , - ^eit, — Und neues Leben blüht aus den Ruinen!" ins Gedächtnis. Wohin man blick«: Riesenbauzäune, gewaltige Gerüste, ungeheure Lücken. Selbst die Jahrzehnte lang von der herrschenden Bauwut Verhältnis- _ ^ voetisc Alte stürzt , es ändert sich die Zeit, ' ' " ' ^ ^'chtnis. alons, Nederns, das in sten Eindruck gemocht gemacht. DaS gleiche vornehmes und schon i Linien bis j rite, nahezu dem riicksal teilt eir ,eim in dem alten t dieses Gebäude, »letzt den würdig- Erdboden gleich. . , , ^ - - ein ncbcnangclegcncs, nicht minder stattliches Palais am Pariser Platz, und an deren Stelle wird nun bald ein modernes Hotel mit einem großen Wiener Eafä errichtet werden. Ob die Veränderung dem Platze, der bisher einer der schönsten Berlins war, -um Vor teil gereichen wird, ist allerdings lehr zweiselhast. Indessen cagt man hier noch derlei ästhetischen Rücksichten erst zuletzt, ie praktischen werden stet« vorangestellt. Daß bei dem mächtig anschwellenden Berliner Fremdenverkehr «in Riesenhotel zweck- mäßiger ist, als ein einstöckiges alles Palais, wird kein Geschäfts mann bestreuen wollen. Anscheinend strhi übrigens dem Pariser Platze noch eine weitere, durclfgreisendere Veränderung bevor. Er wird bekanntlich nach dem Tiergarten zu von dem Branden durger Tor . . . abgeschlossen. Tor. das in Berlin noch vorhanden ist. Es trägt »ich dazu bei, dem schönen Platze sein eigenartiges Gepräge leihen. Aber seit Jahr und Tag wird hartnäckig der dies das einzige wirkliche Es trägt nicht wenig iges Gepräge zu »er- Jahr und Tag wird hartnäckig der Unglück liche Gedanke verfolgt, dieses Tor freizulegen, weil man sich davon irrigerweise ganz besondere Wirkungen nack Art de!- völlig freistehenden Pariser Triumphbogens verspricht. Aber dieser Bogen ist eben nie ei» Tor gewesen und steht außer dem aus einem Platze, der ca. 6mal so groß ist wie unser Paris« künstlerische Abmessuuae de das voll! zu dem gerade 0! ien erneu ein! ig eingebaute Zeitlichen Tor gehö Eindruck mach», gehört. Es soll abe- urchaus sreiaelegt werben, und da man mit einer Lotterie nach dem Muster der famosen Schloßfreiheil-Lotterie nicht wie- der zu kommen wagt, so bat man einen anderen Ausivea ge- wählt. Mit verstärkter Bestimmtheit tritt das Gerücht aus, «iß die Untergrundbahn-Pläne der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft hiermit zusammenhänaen. Sie will teilweise auch die Linden vom Brandenburger Tore her untertunneln, und soll sich, um die Konzession zu erlangen, bereits anheischig ge- macht haben, die Häuser zu beiden Seiten dieses Tores anzv- kaufen und niedcrlcgen zu lassen, so daß damit nun der Lieblings- gedanke der Freilegung dieses ToreS verwirklicht werden könnte. Nach früheren Erfahrungen ist der „Großen" diese kühne Kom bination schon zuzulrauen. wie anderseits zn befürchten steht, daß sie so die Konzession und das Brandenburger Tor die Freilegung erlangen wird. Man weiß nicht, was bedauerlicher wäre. Das neuerstehende WienerCafsam Pariser Platz scheint dazu bestimmt, dem am 1. April geschlossenen Ca so im Hotel „Kaiserbof" als Ersatz zu dienen Es war dies das erste und