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- Erscheinungsdatum
- 1906-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-02
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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«s r» sr *8^ « I r» r» . 6-Z 8 — In der Turrchalle der 10 Bürgerschule fano am Lonn ig vormittag «ine bedeutsam« Fei« statt. Die Fortblldun-S- u« Fachschule der Innung Dresdner Buchdruckrreibefitzer ent. Netz un 60 Iogligge nach dreijährigem Unterricht. Mil Genug- luuna konnte der Inluliigsoorsitzeuve. He« Buchdruckereibesitzer Siegel, scststellen, daß mehr denn le Lehruieister und Eitern der , iu^tnge ein der Arbecl der Fortbildungsichuäe Anteil nehmen. D>e Entlassungsfeier leitete ei» allgemeiner Gesang «in, worauf Herr Dirigent Götze die tzntlassunasreüe hielt. Benjamin isrankin ser jo sagte der Redner, das Borbild eines jeden Buch druckers. Dieser ideale Mann rwbe auch am besten die Frage tüchti deant.oortei: „Brie werde ich reich ?" Den äußeren, materiellen 'Reichtum schaffen Tätigkeit. Sparsamkeit und Geduld. Höher <iehe aber der geistige Reichtum, der sich nur durch Mlicht- irene. Gottesfurcht und Liebe zu ollem Guten und Schönen erringen läßt. Schließlich ermahnte der Schulleiter dte zu entlassenden Zöglinge, eulhalnam in allen Vergnügungen zu ein, schlechte Lektüre zu meiden und vor allem, aut eigene Fortbildung bedackt zu sein. Nach einem gemeinsamen Ge- digung.' Dank gebühre für die gedeihliche Entwicklung der Schule dem Ministerium des Innern, de» städtischen Kollegien Sr materielle Unterstützung, de» Lehrherreu und Eltern für das der Fortbildungsschule jederzeit gezeigte Interesse. Ein Rückblick aus das achtzehnjährige Bestehen der Fortbilduugs- .yuls zetgt ein Bild gedeihlicher Entwicklung. Im Jahre 1691 wurden aus der Inmmasschule 34 Lehrlinge entlassen, die von vier Lehrern unterrichtet worden waren. Heute ist die Schule von 165 Lehrlingen besucht und das Lehrerkollegium aus 12 Kräfte gestiegen. Herr Buaidruckereibesitzer Mar Lehmann nahm so- dann die Prämiierung der würdigsten Schüler vor. Als Vor- 'itzender des Schuluusichusseü konnte der genannte Herr fest- sieben. das; die Leistungen und das Betragen der die Schule Peclasseitdeii gute gewesen seien. 26 Schüler konnten durch Geld prämien. Büchergaben oder lobende Anerkennung ausgezeichnet werden. Mit einem Abschi cd slvorte eines Schülers, einem Ge bete des Klassenlehrers Herrn Pötzsch 'lid einem gemeinsamen Gsiange schloß die Schulfeier. Eine im Nebensaale unter- oebrachle Ausstellung von Schülerarbejten fand die allgemeine Beachtung aller Fachgenossen. — Der Verband deutscher Sänger schäften, bestehend aus dem A. G. V. „Ärion", dem 11. S- V. zu St. 'l-aufi ibeide in Leipzigs und der hiesigen Sängcrichast „Erato". . !-rlt am Sonnabend in dem mit studentischen Fahne» und Wappen geschmückte» Weißen Saale der „Drei Naben" einen >E.-Kommers ab,, der sich einer regen Teilnahme cr- -reute. Unter den a. H. bemerkte man Bundesbrüdcr aus sitlau, Meißen usw., von den Bundeskorvorationen waren >>on'.milttcncn aus Jena. Eharlolienburg, Braunschweia und Darczia anwesend. Herr Stud. Lipperl l„A«ou"l eröffnere d .1 Abend Nilt eineni Hoch aut Kaner und Reich, König und Vaterland. Die l-armonischen Gesänge und von vortrefflichem Geilte getragenen Reden ließe» bald eine ausgezeichnete Stim mung platzgreisen. Mit dem Wunsche für eiu gutes Gelingen des im Juni in Weimar abzuhaltendeu Bundessestes. mit dessen Vorbereitung die Tängerschan „Erato" betraut worden ist. be- »rüßte der Präsrde. Herr Sind. Lipprrt. alle a. H. und Aliioen. insbeiandere die Herren Professor Jüngst und Köiugl. Munkdirektor Richter: ersreren als Len bewährten Liedermeister der Sängerschaft „Erato", letzteren als den ehemaligen Diri genten der KarleUkorporaiion „FredericiancL'-'Halle. Der erste Salamander galt den a. H. und Gästen. Glicht ohne Absich' — Ter D;»sdper Retorm-Fo rtbilhung». .... ... ... der «in. der Tick die Aufgabe gepellt bat. leinen Mitgliedern gegen einen sehr niedrig«» monatlichen Beitrag Unterricht in neueren Sprachen und Buchführung zu erteilen, plant für Monat April den Beginn neuer Abendkurse in Englisch und kührung. Letzterer ist besonders berechnet für Frauen um, Töchter von Gewerbtreibenden. die wegen Mangel an Zeit ihre Bücher wicht selbst führen können und aus diese Weise eine Hilfe gewinnen, ohne sisr die Buchführung Geld auSgeben zu müssen. Die Aneignung einer guten 'Aussprache ist verbürgt durch tüchtige Lehrkräfte, deren Muttersprache die englische ist. Das Unterrichtslekal befindet sich Prager Straße 1. 2. touic die Bestrebungen der deutschen Studentenschaft zur Pflege nationaler Ideale. Für die freundliche Begrüßung dankte namens der a. H. Herr Dberlehrer Dr. Grabowski rn Längerer Rede, in der er die Wapvenl'vrüche der drei Sängerschaften sinnreich zu verweben wußte: er >chloß mit einem harmonischen Hoch auf den 0. 6. Herr Stud. Anders iS!. Paulis dankte dem Vorredner für die der Zuldsuteusichast gewidmeten guten Wünsche. Herr Professor Dr. Börner lenkte die Blicke auf die bisherigen Liederineisler des Bundes und schloß mit einem Hock aus die Herren Prcsiessor Jüngst und Königl. Musik direktor Richter. Kantor der Kreuzkirche. Am Schlüsse des offiziellen Teiles trat Herr S:ud. Lippe« das Präsidium au den a. H. Herrn Oberlehrer Dr. GrabowSki ad. Die Fidclitas hielt die Kommilitonen noch lange in stimmungsvoller Runde beisammen. — Am Sonnabend abens hielt der Deutsche Metallarbeiter- verband in Dresden fünf stark bcüciste öffentliche Versamm lungen ab, die sich mit dem Streik der 60 Monteure bei der Firma Biswldt g- Locke >n Meißen und der damit zusammen hängenden Aussperrung der Mitglieder des Deutschen,Metall- arbeirerverbandes im Bezirke der Kreishauptmannschaft Dres den beschäftigten. Im großen „Trianon"-Saale. der eine Viertel stunde vor Beginn der Versammlung abgcwcr« werden mußte, besprach der Be;irks!eiler Held vom Metallarbeiterverbande die Ursachen des Streiks und der für den 4. April festgesetzten Aussperrung der organisierten Arbeiter. Am Schlüsse wurde folgende Resolution angenommen: „Die heurige „Trianon". Versammlung der Metallarbeiter nimmt mit Entrüstung Kennt- N's von dem frivolen Gewaltakte der Metall industriellen, welcher viele TaiKende von Metallarbeitern auis Straßenpflasler wirst und wmtt brotlos macht, die mit den streikenden Monteuren der Firma Breioldt üo Locke nicht das geringste zu tun baden. Die Ver'ammelrcn fprechen den Streikenden ihre vollste Sumpalbie aus und erwarten, daß sic nach wie vor zusammen- halten, bis ihre gerechte Sache den Sieg dcwcngetragen hat und die Unternehmer das Koalitionsrecht anerkennen. Weiler erkennt die Versammlung an, daß die Vertreter der Organisation alles getan haben, den Frieden herzustellen und io die Aus- Gerrang zu vermeiden. Das Vorgehen der Metallindustriellen können sich die Arbeiter war so erklären, daß nicht der Streik bei der Firma Bieioldt L Locke, sondern die Formerbewegnng Re Triebfeder für ihr Vorgehen ist: die Unternehmer schämen nch nur. dies als Grund anzugeüen. weil sonst die große Oeffent- lichkeit er'ahrrn würde, daß sie üesichlossen haben, die beichei- eenen Forderungen der Former und Gießererarbeiter abzulehneu. Wenn die Unternehmer behaupten, nur mit ihren eigenen Ar beitern verhandeln zu wollen, so steht dem so lange nichts ent- gegen, als zu den Verhandlungen nicht ein Vertreter der Unternehmer-Organiiation hinzugezogen wird, ohne den Ar- beitern das gleiche Recht zuzubilligen. Die Versammelten ver- tvrechen nach wie vor treu zur Organisation zu Hallen und erkennen den Deutschen Metallarbeiteroerband als die einzige Organisation an. die ihre Interessen vertritt." — Zum Streik in den sächsisch-thüringischen Prauickohlen werken schreibi der Äerkchrsoerei» der Sächsischen Braun koblsnwerke: Es muß leider sesipestellt werden, daß heute. Soun abend, der A u c> sl a » d >m Meuielwitzer Revier nicht abge nommeu, im G'.p uieil zu g >: n o m in e n Hai. Die Bcrschär uua in Ver Aucstcuidsbewcginia uicictst tick! namentlich bei den icniaen Arbeitern geltend, welche die für den Grubenbetrieb wichtigste» Funktionen, zu erfüllen haben, nämüch bei de» .Väucrn und Sck'levveru. Es liegt aus der Land, daß. wenn ume Arbeiter strecken, per ganze Belrieb eine empfindlüsie Störung erleidet, dei.u die Gewinnung der Kohle ,si die ckebensbchingung ii',r den ganzen oberirdischen Betrieb. Unter ckaack orbeilel fast gar »icgls. über Tage ober nocki ei» großer Prozenligk: wenn deshalb die Zahl der ausständigen Arbeiter Prozenten zum Ausdruck gebrach! wird, muß inan sich immer vergegenwärtigen, daß die prozentuale Kohlengewinnung mit der Prozeiilzcusi der arbeitend,.:! Arbeiter niemals in Einklang ru bringen ist. Die angelommenen Arbeitswilligen von aus wärts erklärten sich mit den Streikenden solidarisch., — Aus aer am Freitag abend in Leipzig abgehaltenen Versammlung der Werksoer.rälttiugeu wird noch offiziell iintaclcilt: „Bei Ver wandlungen der Werksverwaltungen im mitteldeutschen Brann- kohlen-Bezirke mit den noch arbeitenden Bergarbeitern ist die Erscheinung hervorgetreten. daß diese noch arbeitenden Leute aui Grund von Erklärungen Ausständiger besürchlen, nach Be endigung dcS Äusttandeä auf Verlangen der Ausständigen ent lassen zn werden: man wolle eine solche Bedingung bei einem etwaigen Friedensschlüsse stellen und durchsetzen. In der Ver- wmmlung wurde allseitig die Versicherung abgegeben und fest- aelaat, daß niemals eine dahingehend« Forderung der Aus- siäirplgen angenommen werden würde." — In den non der Braunkahleniaduitris abhängigen industrielle» Werken macht HÄ K o h l e u m a n g «l oemerkbai,. — Ta durch den am vergangenen Montag an der SlugnstuS» brücke total havarierten Fracht lohn für die talwärts fahrenden Schisse die Fahrt durch die Brücke eine nicht unwesent liche Einschränkung bat erkalne» müssen und »ur unter erschweren den Umständen «folgen kan» — die Talsahrt ist »ur bis mittags l Uhr unter Lvtse»sühru»g und Benutzung eines Schleppers ge stattet —. was sür den setzt nach der Winterliche im Ausleben beartfsene» Frachlv«kedr eine erhebliche Schädigung bedeutet, andererseits aber auch die mit Schwie»iakeiten verknüpfte Löschung der vollständig unter Wasscr liegende» Ziegelladuiig noch geraume Zeit beanipinchen dürste, ist aiigrordnet wvide». das Wrack in der Nacht vom DirnStag zu Mittwoch z» sprengen. Dir Sprengung wird durch ein Piviiieikonimaiido vargeiionimen nnd dürfte in den frühen Morgenstunden des Mittwoch «folge». — Ein großer Former- und Gießer st reik ist hier und in der Umgebung ausgebrochen. I2M Man» sind i» den Ausstand getreten, darunter die Personale von neun hiesigen Fabriken, ebenso dieiknigen der Sächsische» Gnßstnhlsahrik in Dohlen, der König Friedrich August-Hilite in Potschappel, der Aktieugesellschaft Gebr. Gebler in Radebeul u. a. Weiteres OertlicheS klebe Seite 4. AuS deu amtliche« Bekanntmachunge».. Folgende automatische össentliche Feuermelder sind dein Betriebe übergeben worden: in de» Vorstädten Pieschen und Trachenberge: Großenhain« Straße Nr 190. Ecke Dippelsdorf« Straße: Döbelner Straße Nr. 88, gegenüber der Einmündung der Hubertusstraße: Trachenberg« Straße Nr. 65. Ecke Manenhosstraße: Großenhain« Straße Ar. 127, Ecke Trachen- bergn Straße: Mabnsimße Nr. 1. Ecke Torgan« Straße: in der A ukc> nstadt: Klarastraße 9kr. 8. — Ausaehc> den werden die Meldestellen: in Vorstadt Pieschen: Haidestraße Nr. t5 Giestaurailt): Mariciibafstraße 93: Rehcfelder Straße Nr. 76 (Restaurants: in Vorstadt Trachenberge: Döbeln« Straße Nr. 133 (Restaurant „Wilder Mann"). Am 3. April wird die Carusstraße. zwischen der Boru- gasse und der Bürgerwiese. wegen Gasrohrleguiigsarbeiten sür den Fahr- und Neitvrrkehr aus die Dauer der Arbeiten gesperrt. UonkurF. FahlungSeinftelluiigen «sw. Im Dresdner AintS- gerrchtsdezirl: Ucber da« Vermögen des Tischlers und Inhabers eine» Wollrvarrngcichäsls Hermann Oswald Schulze hier. Kessetsdorser Straße 23. ist das KonkurSversabren »rössnet und Herr Kaufmann Heinz« hier. Gneisenanstraße iü. zum Konkursverwalter ernannt worden. Konkurs- sorderungen sind bis zum 21. Avril anzumelden. — lieber den Aachlab de« Kaufmanns und Fabrikbesitzers Paul Otto Hermann Berger. Inhabers einer Luxuspavierwarensabnk und artistisch«» Anstalt in Firma ..Trrps L Ritz" hier Gürslenstraße 97». ist das Konkursverfahren eröffnet und Herr Aechrnuigskommiffar Beyer hier, Heinrichitratze b. zun« KairkurL- verivalter ernannt worden. KonkurSsorderunaen sind b,s znm 2l. Avril anzumelden. — Es ist Antrag gestellt auf Eröffnung des Konkurses zum Nachlass« des am 23. Dezember lsoe tn Bautzen verstorbenen Kausmanns Herniann Moritz Tzschuck« aus Dresden. Zufolge dessen ist den Erben wie dem bestellten Nachlaßverwaltcr jede Veräußerung des Nachlasses untersagt. tveceinskalender für heute. RiescilS Liedergarten: Probe, „Merseburger Hoj", 8H-. Uhr, Älezirks-Obstbauderein: Vortrag. „Drei Raben", 7 Uhr. Gewerbe-Pcrein: Vortrag. IF9 Uhr. Mil.-Ver. Reit. Artillerie: Versammlung. Reichspost. Uhr. Schneider-Innung: GehUsenversammlung. Weberg. 28, 2. 7 Uhr. 31. Mär, 1. Aprrt Wasferktand der Elbe rmd Moldau. Budwei» Prag Pardubitz Mein» ije»Nl«rl« Auillg Dresden fedlt 4- t40 -z. Sti 4- I2S 4- 98 4- 170 4- 20 kehlt fehlt -s- bS 4- ltt 4- «« 4- 1öS 4- 2 Schloß Auf dem Schloß Hose waren Lehrer und Schüler Fürstlichen Gymnasiums ausgestellt. Im Schlosse wurde der Kaiser durch die Fürstin Marie begrüßt. Der Kaiser be grüßte bald darauf die in den HrnrichSkammern und im Leder- zimmer versammelten Gäste ouS den Hämer« Stolber«. R«uß. Solms. Castell, die Aebtifsin Freiin v. Welck und den Oder- Präsidenten der Proviti» Gochsen Dr. v. Bötticher. Um 7>/s Uhr begann daS Diner im »roßen Saale. Herzog Georg von Sachsen.Meivkngen feiert beute seinen achtzigsten Gebnrtttag und im September werdn, «< vierzig Jahre, bah er sein Land regiert. Dem Karierbause Nebt der Fürst iebr nahe. Im 25. Lebensjahre batte er sich mit der Tochter de» Prinzen Albrecht vermählt und sein ältest« Sohn ist Schwager de» Kais«». Nach fünfjährig« Ede starb sein« erste Gemabli» und leider auch die zweite, eine geborene Prinzessin zu Hohenjobe - Langknbiira. »ach kurzer Ehe. Im Jahre 1873 ver- mahlte de» Herzog sich mit der zur Freifrau von Hildburg er nannten Schauspielerin Helene Franz. Daß der Herzog an ihrer Seite da» wahrhastr Erdenglttck fand, ist bekannt, ebenw wie es seiner Neigung entsprach, der Kunst ein Förderer und ovsersreudigrr Mäeen z» sein. Er dielt sich fern der Politik und setzte seinen Ehrgeiz varei». sein Land gut zu regieren und seine inneren Brr- bältuisse zn ordne», iowie der fortgeschrittenen Elkenntili- eut- sviecbrud zu gestalten. Der Herzog ist geliebt und verehrt von de» Bewohnern seine- Lande-, und gerade er. der so bescheiden sich stets zurückbirlt, wird der edlen Herrscher- und ManneStuaendeu wegen, die ihn auSzeicdnen. unvergessen i» deutschen Landen bleiben, und sicher wird man heute weit i»> Reiche voll Ehreibietung der grellen Gestalt gedenken und wünschen, dem Achtzigjährigen s«j »och beschiel»«,, sich lange, lange in ungetrübt« Fri'chc der An hänglichkeit und Verehrung zu erfreuen, die ihm weit üb« seine- Landes Grenze» dinauS zu teil wird. Königin Wilhel »riiia der Niederlande hat den General leutnant BeraansinS. den Genernlmaior Smeding und den Obersten Wesiendera b«a»slragt. in ihrem Namen den Deutschen Kaiser bei sein« Anwesenheit i» Krefeld am 2. April zu begrüße». Die Meta > lindustriellen in Hannover haben, wie schon berichtet, beschlossen, den mit den Gießereiarbeitern Uno Formern entstandenen Lohnkainvs energisch durchzuführen. Sie haben letzt in ihren Werken durch Anschlag bekannt gemacht, dke dem Verein der Metallindustrielle» angedörenden Werke sähen sich, da die Mehrzahl der Forderungen der Arbeiter nicht bewilligt werden konnten, genötigt, ihre Betriebe am 4. bezw. 9- April still zn legen. Teilweise ist die Arbeit bereits am Sonuabend ein gestellt worden. Die Aussperrungen betreffen vorläufig ILVüo Arbeit«. Tie Droschkenbesiher Breslau- beschlossen am Sonn abend in einer von tausend Personen besuchten Proteswersamm- lung, telegrapbffch beim Kaiser und mündlich beim Oberpräsi- deiiien um Aushebung der neuen Droschkenordnuna nachzusuchen und ablehnenden Falles sich dem Generalstreik der Droschkenkutscher anzuschließen. Tattesüeschichte. Das Einvernehmen iu d« Marokko-Frage gibt iu der in- und ausländischen Presse noch immer weiter An laß zu allerl-and Kommentaren, die natürlich sehr verschiedene Stimmung und Tendenz ausweisen. Der Pariser „Temps" schreibt anläßlich des in Algeciras erreichten Einvernehmens: Wir haben immer au dix Möglichkeit einer Entente geglaubt, wir haben Deutschland getadelt, weil es die Herstellung derselben verzögert hat. Heute, wo die Verständigung erzielt ist. ist sie willkommen, und wir erblicken in ihr die erwünschte Grundlage sür ruhige uns courloisievoll« Be ziehungen. Das Blatt erinnert sodann an die vor vier Jahren oom Reichskanzler Fürsten Bülow gesprochenen Worte: „Europa ist ein Haus, wo wir und die anderen je nach .ffeit und Ort mehr oder weniger beguem untergebracht sind. Unser gemeinsames Inreresse rsi cs. das Gebäude, das uns einen Schutz bietet, zu beseitigen Dieses Haus wohnlich zu gestalten, daran sollten die »Staatsmänner Frankreichs und Deutschlands in der nunmehr beginnenden Periode arbeiten." Dieses Wort, so bescheiden es aussieht. genügt sür den Augenblick. Das ist der beste Abschluß der Friedensarbeii von Algeciras. Die deutschfreundliche „Empire-Review" in London behandelt ausführlich den ganzen Verlguf der Marokko-Frage und be trachtet das Ergebnis der Konferenz als einen deutschen Erfolg, mit dem aber auch England zufrieden sein könne. — Tie deutschfeindliche Wochenschrift „Outlook" meint, die fried liche Durchdringung sei zu Ende. TriPdem die „Entente" stand- gehalten habe, sei doch einer ihre Hauptzwecke nickt erreicht worden. Deutschlands Stellung sei sehr gestärkt durch die Zu stimmung Frankreichs zur Internationalrsieruna Marokkos, denn künftig könne Frankreich nur von Deutschland das er langen. was eS mit Englands Hilfe nicht erreicht habe. Das in allen Fragen erzielte Ueberei» kommen wurde in der am Sonnabend um 6 Uhr beendeten Vollversamm lung der Konsereuz zu Protokoll genommen. Die Kv»s«c»i setzte zur Vorbereitung des Schlußprotokolls einen Ausschuß ein. Ein schwerer Verlust iu Südweftasrika. Wie einem Teste der Leser bereits bekannt, ist in Berlin die amtliche Meldung eingeaangen, daß von den Morenaaleulen eine leer fahrende Kolonne überfallen und die ganze Bedeckung. lOtfizrer lind 14 Mann, niedergemacht ist. Dieser neue schmerzliche Verlust, den uns Morcnga zugesügt hat, mag Veranlassung geben, die Beurteilung dieses Mannes einmal einer Revision z» unieiziehen. Man hat unserem Empfinden nach bisher zu sehr betont, daß Morenaa der „anständigste" un'ercr Gegner sei. Gewiß, er hat die Leichen nicht verstümmelt, er hat Frauen und Kinder geschont und selbst Männer lebend lausen lassen, ja, er soll sogar einem Mann ein paar Hunde« Mark zur Heimrei'e überlassen haben. Ab« man wolle da bei nicht übersehen, daß es überall „noble" Verbrecher gibt und daß Morenga sich bei den leider mit ihm angeknüpftcn Verhand lungen unzuverlässig und hinterhältig gezeigt hat. Vor allen Tiilgen. aber kann Morenga nicht, wie die Herero- oder Hotten toltenkapitäne, den „mildernden Umstand" sür sich in Anspruch nehmen, daß er für sein Volk oder fiir ererbte Hckhcitsrechtc fechte. Er ist ein gewerbsmäßiger Ränberhauptmann. der zn einer Zeit die Waffen erhob, als der endliche Sieg der Deutschen sesistand. während noch einige Jahre lustigen und einträglichen RäuberlebenS blühen konnten. „Sein Ende kann daher — wenn wir ihn einmal kriegen sollten — nur sein, wo Räuber hinge hören: am Galgen." meint die „Tägl. Rösch.". ^ Dcujjchcs Reich. Der Kaiser traf Sonnabend nachmittag, wie bereits telegraphisch kurz gemeldet, i» Wernigerode ein und wurde von dein Fürsten Ehristian Ernst und dem Prinzen Hermann zu Stolbcrg-Wernigerode. sowie dem Landrat Frei- herrn v. c2vitzembsrg smpsangen. Nach herzlicher Begrützung Knust und Wissenschaft. k KöIIral. Loftbeater. Im Oprrnhause heute (7 Uhr) „Figaros Hochzeit"; im Schauspielhause l'/r8 Uhr) „Gespenster". i Im N e > id en z i h e a te r gastiert heute Herr Kainz als Rudorfs im „Rojenmontag". jf Im K'önigl. S ch a u s p r e I h a u s e konnte die vor gestrige Ausführung von Heinrich Lees vieraktiaem Lustspiel „Der siebzigste Geburtstag" nur durch eine kleine schauspielerische Heldentat Fräulein Schendlers vis zu Ende geführt werden. Frau Bleibtreu. die, mit einem heftigen Un- Wohlsein kämpfend, nur mit Ausbietung aller Kraft sie Rolle der Dichters-Gattin Ulrike Hofmann bis zum S-chlusse des dritten Aktes durchgesichrt hatte, erkrankte dermaßen ernfüich, daß Herr Oberregisseur Erdmann dem Auditorium verkünden mußte, daß der Künstlerin ein weiteres Auftreten im vierten Akte unmöglich sei. Für die Erkrankte trat nun beherzt die in einer kleineren Rolle des Stückes lAusivärterin Sengstakc) beschäftigte Fräulein Schendler ein und ermöglichte so. von der Dienerin plötzlich zur Herrin des Hauses Honnann anvanciert, den Fortgang des Spieles bis zum glücklichen Ende. j- Resideiiztheaier. Man war auf der Bühn« der Cirkus- traße vorgestern abend sicherlich allenthalben herzlich froh, als das unfröhe Spiel endlich aus war, am meisten Wohl Aases Kainz, der illustre Gast des Hauses, wofern wir ihn, der ja nicht nur als ein außerordentlicher Virtuose, sondern vor ollem als ein ganz Großer im Reiche seiner Kunst angesvrochen werden darf, in seinem schauspielerischen Ehrgeiz recht eur- chätzen. Jever Einsichlige wird es verstehen, daß der Pro tagonist des Burgtheaters das dringende Bedürfnis hat, sein Rollengebiet. das ja ganz gewiß nicht eng umzirkelt ist, auch ür seine Gastspielreisen zu erweitern. Selbst dce kleine Eitel leit — Fulda vergib ihm. Dingelstedt sei ihm gnädig! —, als Uebersetzer und Bearbeiter so nebenbei glänzen zn wollen, kan» mau verzeihen. Aber das mußte Herr Kainz wissen, gerade tveil er sich so intensiv mit Beaumarchais und seinem „Tollen Tag", den Mozart mit „Figaros Hochzeit unsterb lich gemacht, in den verschiedensten Vorstudien zn einer neuen Bühnenfassung beschäftigt hat. daß das Stück mit ein paar Proben an unserem Residenztheater nicht möglich gemacht wer den konnte. Das zu sagen, ist bei aller Bewunderung für den Künstler, zu der ich mich freudig bekenne, einfach kritische Pflicht. Das fleißige Ensemble des Residenztheater- gab unter der Sprellertuna Witts ganz gewiß sein Bestes, aber dieses Beste war für Beaumarchais kaum rn einer Szene gut genug : von Stil keine Mnung, von Stimmung keine Spur. Der Geist der Komödie, die Bonaparte nach der Pariser Premiere des denkwürdigen 27. April 1784 als «ine verkappt« Kriegs erklärung an das anaiell Rögime, ja bereits als vre „Revolu tion in Aktion" erkannte, kam nirgends in der unbedingt er forderlichen prikcinden Eleganz zur Geltung, — aus dem sprü henden Lustspiel mit all' seinen Schärfen und Spitze» hatte man ein«! billigen Kostümschwank gemacht, dessen Darstellung im Verlause des Abends immer mehr lahmt«, da das Tempo, das ein einziges, unaufhörliches Prestiffimo sein muß, wofern der Fünfakter heute noch zündend einschlagen soll, vornehmlich im Ditzlog von vorhinein zu langsam genommen war. Gar. tele man doch bisweilen geradezu ängstlich auf das Stichwort, anstatt im lustigen Plauderton die nicht zu leugnenden s« rach, lichen Hindernisse deS kurzweiligen Intrigenspiels zu nehme». Daß man sich in der Inszenierung des Werkes, die eigentlich gar nicht glanzvoll genug sein kann, mit schüchternen Andeu- tungen begnügte, sei gern entschuldigt, wenig«, daß man die komischen Wirkungen des Lustspiels fast durchweg ins Possen hafte zog. Natürlich litt unter diesen Verhältnissen auch der Eindruck der Darstellung von Josef Kainz. Sein Figaro war nervös, aber nicht harmlos - lustig, kein durchtrieben« Schelm aus Lust und Liebe zur Sache, sondern ein Spaßmacher wider Willen, dessen Witz leicht etwas Forciertes hatte. Auch im Spiel schien sich der Künstler vorgestern unsrer zu fühlen, da seine Partner ihm nicht genug in die Hände arbeiteten und er mehr als einmal ganz ans sich allein angewiesen war. Selbst im Rednerischen ließ sich diesmal nicht immer der alte Glanz an dem Gaste bewundern; .sonst hätte der große Monolog im letzten Akt, eigentlich der Höhepunkt der ganzen Komödie, der früh« :inen Sturm des Beifalls heraufzubcschwören pflegte, nicht so versagen können. Daß es trotzdem ein« Fülle inter essanter Einzelheiten an diesem Figaro zu bestaunen gab, ist bei der erlesenen K'ünstlerschast des Gasles und der Bedeutung seiner darstellerischen Qualitäten selbstverständlich: aber die Leistung als Ganzes fesselte zu wenig, um wie sonst außer ordentliche Teilnahme sür ihren Schöpfer zu erwecken. Der Beifall hielt sich nur in freundlichen Grenzen und nahm nach keinem Akte die gewohnten Kainz-Dimensionen an, trotzdem das Haus nahezu auSverkausk war. — Von den Mitwirkuden haben nur Frau Käthe Bastü sSusanneh die man freilich lich« als Cherubin gesehen hätte, mit dem sich Herr Schrotkky nickt immer erfolgreich abmühte, Frau Münchheim Mar zellin«) und Fräulein Norman» (Gräfin) Anspruch auf Gv- Mahnung. Hk. ging dir Fahrt durch die reichgefchmückts Stadt, in deren Unglücks fall. 16 Straßen Vereine und Schulen Svalier bildeten, nach dem l mehrere davon schwer. Vermischtes. — An Bord des französischen Torpedobootes 341 er eignete sich in Cherbourg während ein« Versuchsfahrt insvltze Zurückschlagens der Flammen an- dem Feutrranm «iu sch rvtltar 16 Matrosen und Arbeit« wuiben vttützt.
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