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AuswLrllaeAuf- trtse »ur aescn Bsrausi>e»a»lu„«. Beteiblülter koiicu w Pienuuic. Fernlvrttb«: Sir. U und 2008. LauplgeschLstSftcllr: Marienftr.SS. »LU««r»t«rK»r«»» I irr» < Vtetonloliaa», Ulu^Irn»»« ?Ltt§er unä wiener ^eulisiten in grunavr LusrnukI voriätig. .^-«»r^tr^irrrrr.esrerWWNr^^^ k.ööftmes rotk«!» 6»p»enrclilsuek Lrollleuvklvr I r»,»iiroi» —— kür Vas, Petroleum uock Lvrren. t». vovANlie?, ^77,' ll80dirM6 v. L. ?Ll8v1 LKV.W i> kr! fii !ll k> cSt N88S1 i'l'LgkI'8tlMK 47 "» kinslimliMö 8. Nr. 88. «dlBVi'I- Rkiclisft'lonialamt, Hvsnact,lichten, Kilegsgrschicknliche Ausstellung, Spiel-Nachmittag, Mutmaß!. Witterung: Ttllllltl. Krrisansschuß. Gerichtsveihaiidlungen. Landtag. Mnrokkv-Konicrcn;. GeiellschasiSkonzert. Mild, vielfach lieiter. Lviililllrell!». :k>.Mlirz >'.»««. Das Reichskolonialamt hat mm endlich am Donnerstag den langerwarteten Augenblick der parlamentarischen Entscheidung über sein Schicksal erlebt. Die eingewurzelte Misere der Anwesenheitsverhällnisse im Reichstage, an der sich einstweilen die Wirkung des in der Reichsapotheke in Verarbeitung befindlichen Heilkräutleins der Diäten noch nicht hat erproben können, brachte es indessen zuwege, daß die endgültige Entscheidung immer noch an einem Haare hängen blieb, insofern an der Beschlußfähigkeit des Hauses eine Stimme fehlte. Inzwischen ist nun aber die Abstimmung am gestrigen Tage wiederholt worden und hat dieses Mal eine gültige Mehrheit — 127 gegen 110 Stimmen — für die Neu organisation der kolonialen Oberbchörde gezeitigt. Die Angelegenheit ist also glücklich in dem von den nationalen Parteien in Uebereinslimmung mit der Negierung vertretenen Sinne ausgegangen, und es hat bei der Errichtung eines selbst ständigen Neichskolonialamls mit uem Erbprinzen Hohenlohe an der Spitze sein Bewenden. Dieser Erfolg ist in doppelter Hin sicht vom nationalen Standpunkte aus mit Genugtuung zu be grüßen. sowohl aus sachlichen wie aus parteipolitischen Gründen. In sachlicher Beziehung muß die Gewährung des Reichskolonial amts durch den Reichstag als ein bemerkenswerter Sieg der auf eine zielbewußte Kolonialpolitik bedachten patriotischen Kreise über die gegenteiligen Bestrebungen bewertet werden. Es ging ein seltener Zug von nahezu einmütigem kolonialen Berständ- nis durch das Haus, der sich bis weit in die freisinnigen Reihen hinein erstreckte. Der freisinnig-volksparteiliche Abgeordnete Miiller-Sagan erklärte unumwunden, wenn seine politischen Freunde sich vor die Wahl gestellt sähen, entweder einen Staats sekretär oder einen Unterstaalssekretär zu bewilligen, dann wählten sie den Staatssekretär, weil nur ein solcher den ihm zustehenden größeren Einfluß zugleich in verantwortlicher Form auszuüben vermöge. Auch der weibliche Freisinn bekannte sich zu der gleichen Anschauung, und selbst Bebel mußte sich trotz oller sozialdemokratisch zugcstutzlen Wenn und Aber doch wenig- slens das bedingte Anerkenntnis abringen, daß auch die Kolonial- gegner wünschen müßten, die Kolonialverwaltung aus der .Höhe ihrer Ausgaben zu sehen, solange einmal die Mehrheit des Hauses der Kolyniolpolitik ihre Zustimmung erteilt habe. Dazwischen tönten die kräftigen koloniaffreundlichen Akkorde der Redner der nationalen Parteien, und das alles brachte eine Gesamt wirkung. die der künstlich ausgcbauschten Zentrums-Ovvosition so wenig günstig war, daß Herr Tr. Spahn ganz kleinlaut wurde und in seinem Auftreten das sonst übliche Mochtbewußlsein der „regierenden Partei" in auffälliger Weise vermissen ließ. Dem ultramonlanen Redner schien die sonst so gewandte Zunge plötz- lich gefesselt zu sein, offenbar unter dem lähmenden Bewußt- sein der unhaltbaren Stellung, die seine Partei in dieser Frage «innimmt. Er beschränkte sich aus die lahme Bemerkung, daß die Kolonialpolitik weqen ihres engen Zusammenhanges mit der auswärtigen Politik.sehr gut mit dem Auswärtigen Amte oer- Kunden bleiben könne", und versteifte sich dann daraus, sentimen tale Betrachtungen über die kolonialsreundliche Wandlung der Freisinnigen anzustcllen, die „vor zivei Jahren" gegen ein selbständiges Kolonialamt gesprochen hätten. De, Reichskanzler Fürst Bülvw hatte angesichts einer solchen Grnndslimmung des Hauses kein besonders schweres Spiel. Der höchste verantwortliche Beamte des gleiches legte in ernster ein dringlicher Rede dir Gesamtheit der Gründe dar, die mit einem für irden Unbefangenen völlig überzeugenden Gewicht für die Selbstäiidigmachnng der kolvnialen Oberleitung sprechen. Mit warmen Worten der Anerkennung für den Hingeschiedene» Staats sekretär Freiherr» von Richthosen hielt der Reichskanzler den Tvd dieses seines „langiähligcn. treuen, ausgezeichneten Mitarbeiters", der unter der Bürde der gleichzeitigen Bcrwalinng der auswSrtigen und der Koloninlpolilik znsammengebrochen sei. dem Reichstage als warnendes Exempel vor. wobin der jetzige unzulängliche Zu stand führen müsse. Die Selbständigkeit der kolonialen Ober- bekörde ist nach den eigenen Worten dcS Reichskanzlers „die un erläßliche Voraussetzung für die allgemein als notwendig aner kannte Reform aus dem ganzen Gebiete der Koioniaipvlitlk". In jedem Falle sind auch nach der Meinung des Reichskanzlers die Erörterungen in Wort und Schrift, dir sich an die Frage des RcichskolonialamteS geknüpft haben, nicht ohne allgemeinen Nutzen gewesen, indem sie Freunde sowohl wie Feinde unserer Koloninlpolilik wenigstens darin einig gezeigt haben, daß beide die Bedeutung anerkennen, welche die kolonialen Fragen allmäh lich kür unser poltlischcS Leben gewonnen haben. Von diesem gemeinsamen Boden auS aber haben, wie der Reichskanzler treffend bemerkte, die Gegner unserer Kolonialpoliiik genau das gleiche Interesse daran wie ihre Freunde, daß nicht ans einer mangelhaften Orguntsalion der Kvlvntalverwaltnng Mißslände und Schwierigkeiten entstehen, für die am letzten Ende das deutsche Volk mit ieinem Gelbe und Gute aufkomnicn muß. Nachdem Fürst Bülow in dem ersten Teile seiner Ausführungen die sachliche Notwendigkeit des RcichSkoionlalamtrS in einer jeden Zweifel auSlchltcßrndeu Weise begründet hatte, giäg er dazu über, sich mit der Stellniignnlmir dcS Zentrums zur Sache zu beschäf tigen. Dieser etwas heiklen Ausgabe entledigte sich der Redner init der ihm ans seiner diplomatischen Laufbahn eigenen Gewandt heit, indem er den Herren von der „regierenden Partei", ohne sie auch nur z» nennen, eine goldene Brücke zum Rückzüge baute und ihnen gleichzeitig mit einer staatsmnnnischen lluMtio deoovolentills auswartcle. Für den Reichskanzler gibt es in dieser Sache persönliche Beweggründe überhaupt nicht, bei keiner Frak tion. wie er ausdrücklich betonte, ebensowenig wie eine „Kanzlcr- kiisis", deren wohl nur des Humors wegen von ihm beliebte Erwähnung fröhliche Heiterkeit ausloste. Wenn aber das Zen trum nur sachliche Kcsichtsvunkte bei der Beurteilung der Frage kennt, wie ihm Fürst Bülow mit vollendeter weltmännischer Liebenswürdigkeit bescheinigt, wenn cs der „regierenden Partei" gar nicht eingefallen ist, dem obersten Reichsbeamten aus diesem Anlaß durch Ausstreuung von Kiiscngerüchlen an den Wagen fabre» zu wollen, dann bleibt nur noch eine geringe sachliche Meinungsverschiedenheit bestehen, die darin gipfelt, daß das Zen trum befürchtet oder zu befürchten vorgibt, die Führung der aus wärtigen Politik könne durch ein Reichskolonialamt Schaden leiden. Diesen Einwand gründlich zu beseitigen, tnig der Reichskanzler mit den Worten Sorge: „Seien Sie versichert, meine Herren, daß weder ich noch irgend einer meiner künftigen Nachfolger die Einheitlichkeit in der Leitung unserer auswärtigen Politik durch die Errichtung des Reichskolonialamts auch nur im min desten beeinträchtigen lassen wird." Also: mein Liebchen, was willst Du noch mehr ? Wenn die „fachlichen" Bedenken des Zentrums in der Angelegenheit unbegründet und persönliche Motive bei ihm laut amtlicher Be scheinigung nicht vorhanden sind, weshalb soll dann um des Reichskolouialamtes willen Feindschaft gesät werden zwischen Reichskanzler und Zentrum? Einer so einleuchtenden Beweis führung wird sich das Zentrum schwerlich entziehen wollen. Freilich werden die maßgebenden Führer der „regierenden Partei" bei der Wendung, die die Sache genommen hat, wohl im Stillen denken: „Hätten wir nur lieber gar nicht erst an gefangen!" Denn darüber gibt es keinen Streit, daß die „Autorität" des Zentrums durch den Verlaus der Affäre nicht gestärkt worden ist. Der politischen Vertretung des Ultra- montanismus im Reichstage ist durch die Annahme des Reichs» kolonialamtes. die im Widerspruche mit einer anscheinend sehr scl-ars zugespihten oppositionellen Haltung des Zentrums erfolgte, klar gemacht worden, daß wir doch zum Glücke noch ein ziem liches Stück von der von jener Seite erhofften Entwicklung entfernt sind, die der Regierung und den nationalen Parteien den Willen deS Zentrums in allen entscheidenden Fragen un erbittlich aufzwingcn soll. Der nationale Gedanke hat doch trotz olle.r Trümpfe, die daS Zentrum in der Hand hält und gelegentlich auszuspielen beliebt, noch genügend Macht im Deut schen Reiche, um bei festem parteipolitischem Zusammenhalten aller patriotischen Elemente aus der ganzen Linie dem Schwer gewicht der Reichsinlercssen zum Durchbruche zu verhelfen und es der „regierenden Partei" geraten erscheinen zu lassen, die Dinge nicht ans des Messers Schneide zu stellen. Im Verein mit den jüngst zu Tage getretenen Erscheinungen L In Erz- beiger, die eine gewisse Lockerung des festen GesügeS der Zen trumspartei erkennen lassen und die bereits zu dem Not schrei: „Wir müssen aus dem konfessionellen Turme heraus!" geführt haben, ermöglicht das Obsiegen des nationalen Willens in der Frag« des Reichskolonialamtes einen hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft nach der Richtung, daß die Bäume des UltramontaniSmus im Deutschen Reiche bei ziclbewußtem Zu sammengehen der großen nationalen Parteien am Ende doch nicht in den Himmel wachsen werden. Das ist der Partei- politische Gewinn, der zu gunsten der nationalen Wohlfahrt bei der Sache heraussplingt. Neueste Draljtmcwunaen vom 30. Marz. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.j Das Haus ist verhältnismäßig aut besetzt. Die Beratung des Etats für das Reichs- kolonialamt wird fortgesetzt mit der Wiederholung der namentlichen Abstimmung über den Titel „Staats,clrelar des Reichskolonialamts", dessen Wiederherstellung durch die Abgg. Bassermann und v. Norman» beantragt ist. Für Wiederher stellung des Titels werden 127. dagegen 110 'Stimmzettel ab gegeben, während 12 Abgeordnete sich der Stimme enthalten. Das Reichskolonialamt ist also bewilligt. Ge strichen wird, dem Kommissionsantrage entsprechend, der Titel „Kolonialer Beirat bei der Botschaft in Paris". Dagegen wird ein Betrag von SO OM Mark eingestellt für Vorarbeiten zur Erschließung der Schutzgebiete. Im übrigen gelangt die Regierungsvorlage überall unverändert zur Annahme, abae- ehen von einigen von der Budgetkvmmission beschlossenen Ab- ekungen von lediglich kalkulatorischer Bedeutung. — Sodann olgl der M i l i t ä r - E t a t. Zum Titel „K r i e g s m i n ist e r" liegt eine Resolution Miller-Meiningen und Payer vor: Im Anschluß an die vom Reichstage am 21. März IMS verlangte und daher baldigst anzubahnende Reform des Reichs- Militär-Strafgesetzbnches im Interesse der ener gischen BekämpfungderMilitärmißhandlungen zu veranlassen, daß auch die Bestimmungen über das Beschwerde- recht der Soldaten einer neuerlichen gründlichen Revision im Sinne der Erleichterung der Beschwerden des Soldaten gegen mißbräucbliche Anwendung der Dienstgeivalt unterzogen werden. — Abg. M ü l l e r - Meiningen streif. Vp.j bemängelt vornehm lich die strengen Strafen, mit denen der Soldat bedroht sei, falls er etne „unbegründete Beschwerde" erhebe. Dadurch sei das Beschwerderecht geradezu illusorisch gemacht. Dazu komme, daß verhängte Slrcncn auch durch die Beschwerde nicht auf gehoben werden. Ob eine Beschwerde „leichtsinnig" erhoben >ei. darüber entscheide ja doch auch wieder der Vorgesetzte. Welche Gefahr liege unter solchen Umständen darin, daß dem Miß handelten die Erhebung der Beschwerde sogar zur Pflicht ge macht sei. Zn fordern seien Reformen in sechs Richtungen: 1. Beseitigung der Beiirasungeu solcher Beschwerden, die „ob jektiv unbegründcl!" sind; 2. die Beschwerde muß mündlich und unmittelbar beim Hauptmann angebracht werden; 3. die Be lehrung über das Bejchivcrderecht muß ausschließlich direkt vom Hauptmann ausgehen; 4. jede Mißhandlung muß von der Kompagnie an das Generalkommando gemeldet werden; 5. ist nötig die Versetzung des Beschwerdeführers in ein anderes Bataillon, falls die Beschwerde bcgründet war: 6. sofortige Be richterstattung und strengste Untersuchung darüber, welchen Vor gesetzten die Verantwortung trifft in bezug aus mangelnde Beaus- sichtigung. Das Verhalten der Heeresverwaltung sei unbegreiflich. Sei dach der ehemalige württembergische Leutnant Haupt, der zu 9 Monaten verurteilt worden, sicherlich also schwer belastet war, nicht nur begnadigt, sondern ivgar nachher in der preußischen Armee wicdereingestellt worden. Dafür treffe den Kriegs- minister die Verantwortung. Er hätte sagen müssen: „Majestät, das geht nicht!" Redner bringt noch ähnliche Fälle zur Sprache. — Abg. Spahn sZentr.s stimmt dem Vorredner zu und kommt daun, auf die Duell senge zurück. Mi! der vom Kriegsminister im Aufträge des Neichskcmzlers im Januar hier verleienen Er- klärung könnten er (Redners und seine Freunde sich unmöglich zufrieden geben. — Kriegsminister v. Einem verliest namens des Reichskanzlers oder vielmehr im EinoerstänLnisse mit diesem eine Erklärung, die im wesentlichen dahin geht, daß Duelle zwischen Offizieren fast gar nicht mehr Vorkommen, und zwar infolge der Verfügung von 1897. Von einem Duellunwesen könne absolut nicht mehr die Rede sein. Die Ehrengerichte, denen die Offiziere alle Fälle unterbreiten müßten, ließen ein Duell nur in Aiisnahmefällen zu. Tie Duelle aus kleinen An lässen batten ganz aufgebört. und auch sonst hätten die Duelle abgenoiiimen. Es sei behauptet worden, daß eine Bestimmung, wonach Offiziere verabschiedet werden, die sich weigern, ihre Ehre zu wahren, zum Duell zwinge. Dem sei nicht so. Genug tuung mit der Waffe werde nur gefordert werden, wenn auch der Gegner ein Ehrenmann sei. (Lachen linksck Auch diejenige Bestimmung, wonach eS verboten ist, einen Offiziers-Aspiranten nach seiner Stellung zur Duellfrage zu fragen, se, nach wie vor in Kraft. Verstötze dagegen würden geahndet. I« der Armee geschehe alles, um das Duell zu bekämpfen. Vorkomm, niste, wie sie Müller-Meiningen vorgetragcn, erweckten in ihm idem Ministers das Gefühl einer schweren Demütigung, die darin liege, daß solche in keiner Weise entschuldbare Miß handlungen Vorkommen. Die Neigung zu Mißhandlungen werde aber nicht in den Kasernen erzeugt, sondern in die Kasernen hineingetragen. Allerdings finden sie durch Einrichtungen im mililäriichen Leben einen gewissen Nährboden, um so mehr, wenn es an der nötigen Aulsicht mangele, was hin und wieder vorkomme. Es kämen sta in die Armee auch rohe Elemente hinein, vielfach sogar ichon vorbestrafte, die Schlechtigkeiten getan hätten und im Ilmgange mit anderen Menschen eine hhvnotisch-dämonische Kraft ausi-bten und ihnen auch die Kraft nähmen, sich zu beschweren. Niemals werde cs daher möglich sein, Mißhandlungsfälle vollkommen aus der Armee heräus- zubringen: solche seien io auch in jedem Internal zu finden. Es sei also nicht Schuld der Armee, daß so etwas passiere. Der Minister weist dann aus einer Statistik von 1903—190?; nach, daß tue Mißhandlungen resp. die Bestrafungen aus sol chem Anlasse abgenommen haben. Es ergebe sich daraus, daß die unausgesetzte Aufsicht gegen Ncbergriffe Erfolg gehabt habe, wenn auch noch nicht den Erfolg, den wir alle wünschten. Be züglich des Falles Haupt liege die Sache so: Wegen Mißhand lungen wurde Haupt bestraft schon im ersten Jahre jeinei: Offizierslaufbahil. dann lwbe er sich 3 Jahre vorwurksfrei geführt und alsdann lediglich wegen Krankheit feinen Abschied nehmen müssen. Nach seiner Wiederherstellung feien ihm die besten Zengniste erteilt worden, als er i» Preußen um Wiederein- flclliing einkam. Man kann nicht, wie in einem Mädchen- pcnsioiial, die Leute immer unter Aufsicht hoben. Was sein muß, ist aber, daß ein größeres Vertrauen zwischen Unter- acbene» und Vorgesetzter, herrscht, als sich bei diesen Miß» bandlunasjällen zeigt. Aus Vertrauen zwischen Vorgesetzten und Untergebenen ist unser ganzes Verhältnis aufgebaul. Sie können, ein Beschwerderecht machen, wie Sie wollen, «s wird immer umflangeii werden. W:r können immer nur sagen: Habt Ver trauen zu Eurem Vorgesetzte», wendet Tuch an ihn i» Eurer Not! Jedermann muß anerkennen, daß es nirgendswo eina Armee gibt, in der ein größeres Interesse der Offiziere für die Mannschaften bestünde a!s bei uns. Weiter wendet sich der Minister gegen die einzelnen Punkte der Resolution Müller-- Memingen. Es könne sich ohnehin jeder Soldat jeden Tcgr und jede Stunde a» den Komoagnieches wenden, auch eine ent sprechende Belehrung durch ihn finde statt. Schon jetzt Werda stets geprüft, ob ein Fall oorliege, wo es an Beaufsichtigung gefcblt habe. Wenn, wie Punkt 4 der Resolution es wolle, jede Mißhandlung an das Generalkommando direkt gemeldet: werden sollte, >o würde das eine Schädigung der Autorität der Vingejetzten herbeisühren. Könnte man überhaupt einen Borgesetzldn beitrasen, wenn er sich in dem Unteroffizier ge täuscht habe? Und gerade das seien die meisten Fälle. Jeden falls bewe e die Statistik, daß die Armee mit allen Kräfte» daran ordert-, dis Mißhandlungen onszuroUen. Dies könne aber viel e olgrcicher oescheheu, wenn alle, die mit der Er ziehung der Ius.end zu tun haben, dafür sorgen, daß die Jugend sittlicher und veredelnder erzogen werde wie heutzutage. Ein»-' große Partei, mit der wir es zu tun haben, hat nicht für B«»