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- Erscheinungsdatum
- 1906-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190603262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-26
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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Briefkasten. Arbeit-freudiger Abonnent. »20 Psg) »Ist Ihnen oder einem Ihrer Leser «in Mittel bekannt, das bei nur im Leide und Beinen sich ansammelnde Wasser sin- solge schwacher Herztätigkeit bei krankem HarninuStclj zu ent- jerneu. um daS lästige Abzopsen, überhaupt daö Ansammeln de« Wasser«, in vermeiden?" — Wenn Sie in ärztlicher Be handlung stehen und Isich haben Mzapsungan unterwerfen müssen, so wird der Arzt doch wohl schon sein Möglichstes ge tan baden, um neuen Wasseransammlungen vorzubcuaen. Der gleichen Mittel möcltten allerdings nicht unversucht bleiben und längere Zeit -fortgesetzt werden. ES sind das Mittel, welche die Druckkraft des Herzens erhöhen und damit die Stauunas- bvperämie ausheben. Bewährt haben sich besonders Digitalis, eotroschantus, Adonis vernaliS: sodann Diuretin und Coffein. Immer aber hängt es von einer genauen Untersuchung des »kranken ab, ob die Mittel für den Fall sich eigne». — N N. „Erhält ein preußischer Postbeamter, der dienstlich nach Sachsen versetzt wird, vhne weiteres die sächsische Staats angehörigkeit? Uno sind die Kinder, die ibm dann m Sachlen geboren werden, auch Sachsen?" — Zunächst kommt es bei der Beantwortung dieser Frage auf den Rang und die Stellung drS Postbeamten an. Nach Artikel 50 der ReichSversast'ung erfolgt di« Anstellung der bei de» Verwaltungsbehörde» der Post und Tele graphie m den verschiedenen Bezirke» ersvrderlichen obere» Beamten <z. B. der Direktoren. Räte, Ober-Inspektoren), ferner die Anstellung der zur Wahrnehmung des Aussicht^ uiw. Dienstes in den einzelne» Bezirke» als Organe der erwäbnien Behörden fungierenden Post- und Telearaphenbeainten «z. B- Jn'pcktoren. Koiitrollenre) für daö ganze Gebiet des Deutschen Reiches durch den Kaiser, d. h. diese Beamten baden ihm den Diensteid zu leisten und den einzelnen Landesregierungen wird von den m Rede stehenden Ernennungen, soweit dieselben ihre Gebiete be treffen. bebufS der landesherrlichen Bestätigung und Publikation rechtzeitig Mitteilung gemacht. Dies sind sogenannte unmittelbare Reichsbeamten, welche ihre seitherige Staatsangehörigkeit bei- bebaltrn. Die andere» bei de» Verwaltungsbehörden der Post und Telegraphie erforderlichen Beamten, iowie alle für den lokalen und teck»mche» Betrieb bestimmten, mithin bei den eigentlichen Betriebsstellen sungierenden Beamten usw. werden von den be treffenden LandeSregieninge» angestellt. In Sachsen vom Finanz ministerium Ul. Abteilung bez. die Unterbeamten von einer der drei Oberpostdireklionen Dresden, Leipzig und Chemnitz im Auf träge des erwähnte» Ministeriums. Erwlgt nun die Versetzung eines preußische» Beamten »ach Sachse», io erhält derselbe eine neue Anstellungsurkunde vom Finanzministerium bez. von der Oberpostdtrektion und envirbt dadurch zugleich die sächsische Staatsangehörigkeit. Die Staatsangehörigkeit der Kinder endlich richtet sich »ach derjenigen des VnterS. demnach sind die in Sachsen geborenen Kinder eines solchen Beamten, da derselbe Sachse, eben falls Sachsen. *** Nichte Gertrud. Antwort: Deine 50 Pfennige willst Du wieder haben, weil Dir eine cliigcsandtc Handschrift noch nicht beurteilt worden ist? Aber Trude, wie ich das finde! Mache nur unserem Graphologen einmal einen Besuch und lasse Dir die für Beurteilung der Schrift bestimmten Eingänge einer einzigen Woche vorlege» und dann vergleiche mit dem Befund den für dielen Zweck zur Verfügung stehenden Raum im Briefkasten. Wenn Du ihm dam, ;n sagen vermagst, wie er rS andrehc» soll, allen Wünschen gerecht zu werden, so eischitck nicht, denn er wird vermutlich gleich einen Freudensprung machen, wie Du i» Deinem Leben noch reinen gesehen hast. Was nun die bon Dir io kategorisch znrückverlnngten 50 Pfennige betriist, io bedauern wir unendlich, anher Stande zu sein, Deinem Wunsche zu will- Liebesgaben geschieht, die in Briesknstcn-Aiigclegenbeiken in unserer Geschäftsstelle cingcheii. ES ist wiederholt ausgefi'chrt worden, daß diese freiwillig eingcsandlen kleine» Spenden im Interesse der Wohltätigkeit dankbar akzeptiert werden, nnS aber selbstverständlich zu nichts verpflichten könne». Wer cs nicht riskiere» will, ohne Gegenleistungen er» Scherslein zu opsern, der soll es einfach unterlassen. Soweit es möglich ist, die ein- gesaiidten Frage» zu beantworten, geschieht cs. selbst mündlich nnd fchrisllich, wenn der Platz nicht reicht oder sich eine Aiigelegenlieit nicht für die Oesfenllichkeit eignet. Aber Zwang, Trude, wegen der den Zuschriften beigefügte» Marken — iS »ich, am allerwenigsten in Sachen der Haiidschriftenbeiirleilnng. Zum Lobe der Spender muß ich hier übiigens gleich konstatieren, das; die Fälle, in denen ein solches Wohltätigkeitsscherflein zurnckvcrtangi wird, zu den größten Seltenheiten gehören. Merk Dir's, Trndc. und versuch' Dein Glück ein zweites Mal mit oder ohne Einlage. *** Nesse Johann. «15 Pfg.) „Ich bin seit Anfang Febniar d. I. Mitglied einer Lübecker Serirnlvs-Lotteric! Nun habe ich schon zweimal 2.50 Mk. gezahlt für V-Los (erste Ziehung war am l. Februar, die zweite am k März) und weiß ich, daß ich in der zweite» Ziehung mit meine», Los in 75 Fl gefalle» bi». Nun habe ich schon zweimal nach der Gewinnliste, welche Icmt Statuten nach jeder Ziehung übersandt wird, geschlichen, bade jedoch bis heute noch keine erhalte». Wenn mit der Listen Übersendung schon solch eine Sanmseligkeit vorhanden ist, wie soll dies dann erst mit der Geldans^ahlimg werde» ? Kann man da eventuell andere Schritte ergreifen?" — Wen» Sie in aus ländischen, hier verbotenen Lotterien spielen, io müssen Sie auch aus alle daraus entstehenden Folgen gefaßt sein : wählen Sie doch lieber die in den Gewinnchance» von keiner anderen Lotterie iiber- troffrne König!. Sächsische Landeslottcrie. Hätten Sie übrigens de» Handelsteil der „Dresdner Nachrichten" regelmäßig verfolgt, so wurden Sie sich allen Aerger erspart baben, den» dort ist wiederholt vor der Beteiligung an den sogenannten „Serirnlos- gesellichasten" gewarnt worden. ***Fra» verwitwete U. „Seit 28 Jahren treue Abonnentin, bitte ich hierdurch um guten Rat. Bor drei Wochen vermietete ich ein möbliertes Zimmer c», einen Herrn auf acht gemietet, was sie nicht gewußt bade, und legte mir als Entschädi gung 20 Mark auf de» Tisch. Während dieser Zeit konnte ich aber auch einen anderen Herr» bekommen, nun habe ich das Zimmer frei. Bin ich verpflichtet, falls ich nicht weiter vermiete» kan» die volle Entschädigung a»f die acht Wochen zu verlange» ? Ich kann mich doch mit 2» Mark nicht abfinden lassen, da die Dame direkt ans acht Wochen gemietet hatte ?" — Wen» ein Mietvertrag ans acht Woche» definitiv abgeschlossen war, dann sind Sie aller dings berechtigt, den vereinbarten Mietzins für diese acht Wochen z» verlange»: denn einen einmal geschlossenen Vertrag kann nicht der eine Teil ohne Zustimmung deS anderen lösen. Fraglich kann es allerdings erscheinen, ob Sie nicht durch stillschweigende An nahme der Ihnen gebotenen Entschädigung sich mit der Auflösung einverstanden erklärt haben. *** Zu „Volldampf". (Letzter Briefkasten.) „Wenn ein Gegenstand, der !7 Pfennige gekostet hat, für 25 Pfennige ver kauft wird und somit 8 Pfennige daran verdient werden, so be trägt dieser Verdienst unzweifelhaft 47 Prozent, ebenso wie bei einem Gegenstand, der 100Mk. kostet und für l50Mk verkauft wird, 50 Prozent verdient werden, und es ist eine andere richtige Lösung dieser Fragen gar nicht denkbar, weil es in der Mathematik über haupt stets nur eine richtige Auflösung einer Aufgabe gibt. DaS nach dem Verkauf des Gegenstandes aus 150 Mark an- gewachsene Vermögen besteht demnach zu oder 66*,'s Prozent aus dem ursprünglichen Vcriiivaen von 100 Mark und zu '/o oder 33' o Prozent aus dem 50 Mark betragenden Verdienst, aber der letztere ist nach wie vor 50 Prozent, nicht 33',» Prozent, und wir möchten zur Ehre des Kaufmainisstandes aiiiiehmen, daß eine derartige schwere Verirrung im logischen, i» spoeio mathematischen Denken nicht allzu häufig Vorkommen dürfte." — Diese Ansicht wird auch ln verschiedenen anderen Zuschriften, z»m Teil aus hmfmännischen Kreiien. geteilt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß mir die !» dieser Angelegenheit schon früher einmal aufs Tapet gebrachte und von mir in Ihrem Sinne beantwortete Frage eine Menge „berichtigende" Zuschriften von Leuten ein getragen hat in denen es als kalifmänmschc Usance bezeichnet wurde, den Verdienst nach Prozenten nicht vom Einkauf sondern vom Verkauf zu rechnen. *** Paul R. i50 Pfg.) «Im Jahre 1005 bin ich zu einer Emwohncrsieuer von 20 Mk. herangezogcn worden. Meine dagegen eingelegte Reklamation, baß ich mein Einkommen ledig lich aus schriftitellerischer Tätigkeit bezöge, demnach der zweite Nachtrag vom 13./1. 05 zu dem Regulativ über die Bürger- und Elnwohnerstcuer der Stadt Dresden von, 17. Dezember 1878: ftz4, t. daß bei Reichsdeutlchen. welche die sächsische i Staatsangehörigkeit nicht besitzen und im Geincindebezirle weder ansässig, noch mit Gehalt oder Lohn angestellt. noch bei einem Gewerbe oder lÄeschaitSbetriebe beteiligt, noch Nutznießer von Einkommen aus einem hiesigen Grundstücke oder Gewerbe betriebe sind — die Einwohncrsteuer den Betrag der-Bürger- sleuer nicht übersteigen bars" l» Anwendung zu bringen sei. wurde verworfen. Begründung: daß das von Ihnen in Ihrer Deklaration unter o eingestellte Einkommen als solches aus Ihrer Erwerbstätigkeit anznsehen und somit tj i, Absatz 2 unter t' des Regulativs nicht anwendbar ist. Da hier irgend welche Hindernisse Ihrerseits, die sächsische Staatsangehörigkeit zu erlangen und Dresdner Bürger zu werden, nickt bekannt sind, sind wir nicht in der Lage " Es kann sich obige Bestimmung demnach doch wohl nur ans Rentner bczw. Pen sionäre beziehen, da jegliche Tätigkeit in diesem Falle einem Ge» iverbe gleichgestellt werden müßte'?! Ich bitte höflichst um gesl. Mitteilung, ob sich wohl, bei diesjähriger gleicher Veranlagung zur Einwohnerfleuer, durch eine anders begründete Reklamation ein für mich günstigeres Resultat erzielen ließe. Ich besitze zwei Söhne von 17 und 13 Jahren. Bin ich berechtigt, bei der Einschätzung für letztere 50 Mk. vom Einkommen in Abzug zu bringen'?" — Es kann Ihnen nur geraten werden, sich die er- wünlchte Auskunft durch mündliche Befragung bei der betreffen den städtischen Slcueramlsitelle direkt zu verschossen, nach Be finden aber sich a» die der Stadtgcmeinde Vorgesetzte Königl. Kreishaupti»an»sck>ast hier zu wenden. DaS seit 1. Januar 1904 in straft befindliche Gesetz vom 1. Juli 1902, nach dessen sj 12, Absatz 3. sich Ihre zweite Frage beantworte«, finden sie >>» Gesetz und Vcrordnungsblatte vom Jahre 1902, Seite 257/259. *** Ferieiikolvnie. (30 Pfg.) „Können Sie mir wohl einen Lebrer namhaft machen, welcher während der Sommerfellen einen 13jährigen Knaben -Gmnnasiasten) in feine Obhut nimmt und ihn in ein Ostsecbad oder waldreiche Sommerfrische mit- nimmt? Gute Versorgung. Beschäftigung, sowie siele Aussicht Bedingung." — Wenden «sie sich an Herrn JnstitutslehrerArthur Kießling, Dresden, Reiihahnstraße N, 2. *** R a t l o s c E l t e r n. l50 Psg.) „Unsere Tochter ist jetzt 21 Jahre. Wir ließen derselben, nachdem sie mehrere Jahre in der Färbcreibranchc tätig war, Stenographie und Maschineschreiben lernen und glaubten, daß sie sich dadurch, wenn auch nicht gerade Schätze sammeln, aber doch so, was für ihre bescheidenen Ansprüche genügt, verdienen könnte. Sie be kam eine Stelle in einer der größten Kanzleien Dresdens, mit 40 Mk. Gehalt: erst war alles gut, mit drei Monaten bekam sie aber gekündigt mit dem Bemerken, sie Ware zu wenig für die betressende Kanzlei. Sic bekam aus Grund ihrer sonst sehr guten Zeugnisse jedoch gleich wieder Stellung "nd jetzt, nach acht Monaten, bekommt sie wieder gekündigt. Als Grund wurde angegeben, sie käme beim Diktieren nicht nach. Nun wenden wir uns in unserer großen Aufregung an Dich: bitte, gib uns einen Rat, sollen wir unsere Tochter aus diesem Fache heraus- nehnicn und in ein Geschäft tun, denn wir denken, daß wir in Dresden genug Geschäfte haben, denen es darum zu tun ist, ein anständiaes Mädchen zu haben, oder soll sie dem von ihr er wählten Fache treu bleiben'? Aber bedenke, was für Angst wir jeden Monat cuisstehen müssen, bloß wegen dem schrecklichen Wort „gekündigt"?" — Stenographie und Schreibmaschine sind Beschäftigungen für Damen, die ihnen wohl eine Existenz sichern. Allerdings gehören dazu eine gründliche Ausbildung und wenn möglich kaufmännische Kenntnisse. Ihre Tochter scheint aber nur geringe Vorbildung gehabt und auch unterlassen zu haben, sich genügend fortzubilden, was bei diesem Berufe eine Haupt sache ist. Bei Fleiß und Ausdauer könnte Ihre Tochter dies gern noch nachholen und raten wir, sich zu diesem Zwecke an den Damen-Stcnvgrciphenverein „Gab-cls-bergcr" sVorstehcrin: Frl. Anna Hiihle, Kleine Plauenschc Exisse 6j zn wenden, welcher Verein in Tages- wie Abendstunden den Damen hinreichend Gelegenheit zu genügender Ausbildung bietet. *** N i cb te Eri ka. «50 Pfg.) „Ich bin nicht so gesund, wie ich es wünsche, habe einen Heizfebler, bi» blutarm und ner vös, wie die Aerzte sagen, aber ein wirklich wirksames Mittel habe ich noch nicht erholten können. Vielleicht trägt es auch viel mit bei, daß ich in Stellung bin und mich zu wenig schonen kann. Dirsen Sommer will ich mich nun mal 4 Wochen vom Geschäft frei mache», um mich richtig zu erholen Was würde im» für mich dienlicher sein, diese Zeit an der See oder ini Gebirge, vielleicht im Harz oder auch in den sächsischen Gebirgen, zu ver bringen ?" — Für Deinen Zustand ist ei» Aufenthalt im Gebirge nicht geeignet, da niit der Vemiindermig des Luftdruckes der Blntandiang in der Lunge znninimt. Dadurch würden die Lnst- bläscbeii eingeengt werden und ungenügend Lust, die überdies in der Höbe noch verdünnt ist. in die Lunge eiiidriiigen. Maiigel- bastc Duichsaueistosftmg des Blutes wäre die weitere Fvlge. Besonders könnte das geschwächte Herz die Blntstniiniig nicht leicht beherrschen, die Herz- »nd Pillsschläge würden sich ver mehren, Schlaflosigkeit, selbst Atembrkleinmima und Pfortader stauung. mit dem Gefühle von Bollsein ini unterleibe, wären weitere krankhafte Erscheinungen. An der See jedoch würde bei der konzentiierten reinen Lnft und bei dem hohen Barometerdrncke viel Lnftmenac und ohne Mühe eindrmgen, die Limgenbläscheir würden nicht durch Blnlkvngcslio» eingeengi werden ei» ergiebiger Gaswechsel würde stattsindcir und das Herz keine Anstrengung zu machen baben. Im übrigen halte Dich nur an die Verordnungen Deines Arztes. »»» M H o Mk.) „Bitte uni Auskunft, wo zu mäßigen Preisen französische nnd englische Konversation, wie sie im prakti sche» Gcschästsleben gebraucht wird, wciteibetrieben werden kann, nnd zwar znsaiimie» für ein Mädchen, das die Ratstöchterschrile bis zur Klasse II besucht nnd für eine» jnnae» Alaun, der das Ei»>äbrigkn-Zc»gniS einer hiesigen Realschule diese Ostern erlangt hat." — I» der UnterrichtSanstalt vo» L. Rackow, Alt,nackt 15, oder auch bei einer Französin oder Engländerin, deren Adresse» Du in großer Auswahl unter der Rubrik „Sprachlehrecinncn" im Adreßbnche, lV. Teil, Seite 123, finden kannst. *** M. B.. Dresden. „Vertrauensvoll wende ich mich an Dich, lieber Onkel, und bitte um einen guten Rat. ÄömitcsI Du mir vielleicht eine nicht zu teuere Pension für meine 15iähuge Tochter empfehlen, wo alles vereinbart ist, was ein junges Mädchen hentziitage alles lerne» muß, theoretisch und praktisch ? Vielleicht ist Dir etwas bekannt bei einem Pastor oder Förster auf dem Lande?" — Der Briefkasten ist kein Vermittlungsvureau für derartige landläufige und am beste» auf dem Annonccmvcge zu erledigende Angelegenheiten. Schließlich kommen wohl gar noch alle wackeren graiisftaiie» Dresdens zu mir, wenn sie Ersatz suchen für die am nächste» Ersten abziehcnde Ühristel oder Ricke — dies geht doch nicht! Wehe, wenn ich etwa mit einer Empsehlimg sehlgrifse oder nicht de» rechten Geschmack träfe! Dann märe ich auch noch ins Fettiiäpfchen getreten nnd kriegte dte schönsten Vorwürfe. Darum lieber in solchen Vertcanciis- angelegenheiten: Hand von der Butler! *** A. B. C. sl Mk.) „Wir haben einen Keller, über welchem sich freies Gartenland befindet, steinstarke Aavpcn- gewölbc aus T-Trägern: oben sind dieselben mit Ziegeln ab» gepflastert und mit Asphaltdecke gedichtet. Trotzdem ist eine Stelle, welche das Schnee- und Regenwasser durchsickern läßt, und zwar ist cs der tiefste Punkt, wo das Wasser sich ansammelt. obwohl noch etwas Gefälle zum Abfließcn nach außen vorhanden ist. Wir haben nun schon die ganze Fläche abgroben und mit einer 10 Zentimeter starken Betonschicht überziehen lassen, doch nützte es nichts: auch haben wir Dachvappenslreisen, mit Asphalt- Teer bestrichen, aus die durchlässige Stelle geklebt, doch auch dieses fruchtete nichts. Vielleicht hält die lehmige Gartenerde den Abfluß des Wassers ans und wäre vielleicht unten eine durch lässige Sand- oder Schlackenschicht angebracht. Können Sie uns keinen Rat geben?" — Wie Ihrer Mitteilung zu entirchmcn. ist nur an crner Stelle, »nd zwar dort, wo das Kcllergcwöibc aiishört. eine undichteStellc. Da nun daselbst anchderAsphallbclag nicht weiter zu gehen scheint — wir nehmen a», daß es Guß asphalt ist, denn Aspchciltteer genügt in diesem Falle nicht — so kommt man zu dem Schluß, daß die Feuchtigkeit durch die weiche Gartenerde von der Seite ans cintritt und man kann deshalb nur anratcn, die betrefsendc Stelle entweder mit B.'eiblech oder aber mit Asphaltisolicr-Bleiblech dichten z» lassen. Der von Ihne» angeordnete 10 Zentimeter starke Beton, der jedenfalls auch nur Kalkbeton sein wird, ist keinesfalls wasserundurchlässig, weshalb crnzuiiehmen ist, daß bei dem Anschluß der beiden ver schiedenen Materialien eine Fuge enisiandcn sein wird, die daS Durckdringcn der Feuchtigkeit noch crmöglichk. Ein gut in Zementmörtel, im Mischungsverhältnis 1 : 3. gemauertes 1 Stein starkes Zicgclgewöwe müßte, wenn es mit Zement mörtel, im Mischungsverhältnis 1 : 2, abgedichtet ist. an und für sich schon dicht sei» : scheinbar ist Ihr Kcllerge wölbe nur in Kalk mörtel gemauert und wohl auch nur 'F Stein stark. Unserer Meinung nach müßte man die Stellen, wo das Wasser eintritr, osort erkennen, wenn man den Gruno srcilegt und durch Be gießen mit Wasser einen Versuch onslellt. *** Nichte Anna. i20 Psg.) „Kannst Du mir «irr Mittel angeben, mit welchem man den bei Kleidungsstücken aus Kammgarn und dergleichen infolge langen Tragens eiitstclzende» Glanz entfernt?" — Koche die schon einmal gebrauchten Blätter von schwarzem Tee aus und gieße es durch ein Sieb in erne Schüssel. Zu einem l>alben Liter von dieser Flüssigkeit nimmt man 2 bis 3 Eßlösjel Salmiakgeist und bürstet mit einer reinen Bürste die glänzend gewordenen Stellen nach dem Faden mit dem noch heißen Lee recht gründlich ab. Danach hängt man die Sache» uns. läßt sie etwas trockne», um sie alSdanm lmks zu plätten. Kann man cs nicht links tun, muß man ein feuchtes Tuch über die nassen Stellen legen und darüber plätten. *** A. Sch., Seeligsta d t. „Tie Dresden—Görlitzer Eisenbahn dnrchschneioet unseren Ort, wir können aber trotz aller Gesuche und Petitionen keinen Haltepunkt, und wenn cs auch nur nach Bedarf wäre, erlangen. Nicht allein, daß sich dieser lebbaste Ort wirsichaftlich dadurch sehr heben würde, es wäre auch vielen Arbeitern usw. dadurch geholfen. Jetzt müssen sic. um nach Orte» zu gelangen, wo die Bahn hält und wo ihre Arbeitsstätten sind, teure Fahrräder benützen oder lausen und kommen schon müde an ihrer Arbeitsstätte an. Andere Halte punkte, die manchma! gar nicht so nötig sind, werden doch auch eingerichtet! Bitte, flehen Sie uns mit Rat bei, wo wir noch um einen Haltepunkt bitten dürsten." — Zur Erreichung Ihres Zweckes gibt es eben bloß Petitionieren! Ob's was nützt, ist freilich eine andere Frage. *** Austiti a. „Sic würden mir. als einem der ältesten Abonnenten, einen sehr großen Gefallen erweisen, wenn Sie mir Mitteilen wollten, ob der Genuß roher, in Flaschen mit Tagesstempel gelieferter Milch die Gefahr einer uebertragnng der Tuberkulose in sich birgt. Ein Bekannter behauptet die-.-. Da meine Familie lowohl als ich derartige rohe Milch ge. nießen, bin ich besorgt, daß cs wahr sein könnte." — Wad die Frage -einer Tuoerkulose-Ueberiragung durch Milch be trifft, so streiten sich die Gelehrten in der Wissenschaft. Pur ein Uebcrmaß gerade einer Sorte Bakterien könnte bei einer Verkettung unglücklicher Umstände einmal infizierend wirken. Die Gefahr ist um so geringer, wenn die Kühe durch Tuberkulin- Impfungen immunisiert werden. *** A b. P. Kl. W. „Im Briefkasten hast Tu eine Anfrage über Entstehung von Ebbe und Flut beantwortet: dabei komint das Wort „Anziehungskraft" der Erde, der Sonne, des Monde» mehrere Male vor. auch -habe ich schon anderwärts Einiges über Anziehungskraft gehört und gelesen, aber noch nirgends habe ich eine Erklärung derselben gemndeii. Sollte ich nur nicht aus eine solche gestoßen sein oder gibt es eine solche nicht?" — Vor dritthalbhundert Jahren wußte man noch nichts von Anziehung, sondern nur von Schwere. Erst Isaae Newton, geboren 1043, gestorben 1727 zu London, wurde — wie man sagt durch einen lallenden Apfel — ans den Gedanken gebracht, daß die Lchiocre nichts anderes sei als die von dem Erdkörper ausgeübte Massen anziehung, und daß sich Liese nicht bloß an der Erdoberfläche durch den Fall der Körper äußere, sondern sich mit abnehmender Stärke bis zum Mond und darüber hinaus erstrecke und letzte ren zwinge, die Erde zu umkreisen, gerade wie die Planeten durch die Anziehungskraft der Sonne in ihren Bahnen erhalten werden. Alle Körper ziehen sich gegenseitig an und -war im geraden Verhältnis ihrer Massen und im umgekehrten Ver hältnis des Quadrats ihrer Entfernung voneinander. Die Erde zieht also nicht bloß den Mond, sondern der Mond in einem seiner geringeren Größe entsprechenden geringeren Grade auch die Erde an. nnd zwar von dieser wieder in erhöhtem Maße das flüssige Element, daher Ebbe und Flut. Zweifler werfen allerdings der Lehre von der gegenseitigen Anziehung aller Körper gegenüber sofort die Frage aus, warum man nicht, wenn man an einem .Hanse vorübergehc, nach diesem hingezogen werde. Allein diese Anziehung findet tatsächlich statt, wenn auch die Wirkung im Vergleich zu, der Anziehung der ungeheuren Erd masse so geringfügig ist, daß sie unserer Wahrnehmung entgeht. Beiviesen ist, daß zur Seit« einer freistehenden Bergkette das Bleilot von dieser ungezogen und somit aus der lotrechten Richtung abaclenkt wird. *** Neffe Karl. l30 Psg.) „Ich möchte Dich bitten, mir folgende zwei Fragen zu beantworten: 1. Ich habe 14 Ouittungskarten voll geklebt, bin 45 Jahre alt; muß ich weiter klebe», daß ich nachher die volle Invalidenrente kriege oder kann ich überhaupt setzt schon aushören? Ich bin Oester reicher: falls ich in meinem Alter nach meiner Heimat über siedle, bekomme ich da die Rente auch in Oesterreich ausgezahlt oder nicht? 2. Bekommt man eine Lebensversicherunasrente bei Vorlegung der letzten Quittung ausgczahlt oder muß man die Police auch vorzemen?" — 1. Du hättest gut daran getan, mir mitziitcilen. ob Du noch in versicherungspflichtiger Be schäftigung bist oder nichts denn im ersten Falle muß Beitrag ge leistet werden ohne Rücksicht ans das Lebensalter, solange eben die Beschäftigung gegen Lohn iortdaucrt, während im zweiten Falle, also bei freiwilliger Fortsetzung des Vcrsicherungsverhält- nisses, die Beibringung von mindestens 20 Marken innerhalb zweier Jahre, vom Ausstellungstage der letzten Ouittungskarte gerechnet, genügen würde. Tie Verpflichtung zur Beitrags- leistnng erlischt beim Eintritt der Erwerbsunfähigkeit und nach Gewährung der Invalidenrente, aber nicht immer nach dem Bezüge der Altersrente, u. a. dann nicht, wenn nach dein 70. Lebensjahre noch eine versicheriingövttichtige Beschäftigung sortbestchi. Also „kleben", bis — die Marken rund werden: Eine Ncberzahlnng nach Oesterreich ist gesetzlich zulässig. 2. Js! die Lebensversicherung auf den Erlebungsfall abgeschlossen, dann ist zur Auszahlung des Betrages die Beibringung der Police erforderlich: bandelt cs sich um eine Versicherung aus den Todes fall, dann wird der Betrag bekanntlich erst fällig, wenn Du tot bist und regelmäßig nach Beibringung der letzten Prämien- Ouittnng und der Police. *** E. W.. Chemnitz, sl Mark.) „Wegen wiederholter Erkrankung des Halses wäre ich nicht abgeneigt, mir die „Rachen- mandcln" herauSnehinen zu lassen. Vorerst erlaube ich mir die Bitte an Sie zu richten, mir mitziiteilcn, ob die Operation überhaupt Erfolg haben dürste, ob sie schwer, mit vielen Schmerzen verbunden ist, ob sie etwa große Narben hintcr- läßk und ob damit ein längeres Krankenlager in einem Kranken» hoifte verbunden ist. Ich bin ein sonst vollständig gesundes, kräftiges Mädchen von etwa 20 Jahren." — Die Abtragung der geschwollenen Mandeln- gilt als eine leichte, schmerzlose Operation. Die Wunde heilt schnell. Ein Krankenlager ist nicht zu befürchten. *** Tochter eines langjährigen Ab. Antwort: Die Wurinplage ist eine Parasitenkrankheit, von der wohl die »leisten Menschen heimgcsucht werden und die je nach der Häufig keit und Art der Würmer den ganzen Organismus in Mit leidenschaft zieht. Gar häufig kommt cs vor. daß Menschen jahrelang Eingeweidewürmer mit sich hcrumtragen, ohne daß sie eine Ahnung von der Existciiz derselben haben. Die Folge davon ist, daß sie aus -Magen-, Darm-, Gallen» oder Lcberleiden kurieren, bis sie oft nur durch einen Zufall die Entdeckung der eigentlichen Ursache ihres Leidens machen. Durch -sicher wirkende Mittel wird das lästige liebe! alsdann in kürzester Zeit beseitig« und der scheinbar dem Siechtum Verfallene verrichtet wieder frisch und gesund sein Tagewerk. Bei Kindern jeden Alters grassiert die Wnrmplage am häu'igslen und übt gerade dort selbsi aus die Dauer «ehr nachteilige Wirkungen aus, da die Würmer, seien cs Maden-, Spul- oder Eingeweidewürmer . . . von letzterer Sorte führt der Hund sehr oft -sieben verschiedene, aus den Menschen leicht übertragbare Arten bei sich . ., die zum Ausbau des Körpers die besten Säfte, bevor sie für den Organes innS verwendet werden, anshraiichen. Als die beste Zeit, die ver schiedenen Sorte» Eingeweidewürmer zu vertreiben, galt von jeher der Monat März. Durch die gewöhnlichen Wurmmittel, wie Wiirnisainen. Sontoniezcltche», Wurmschckolade nsw., kommt man nur selten zum Ziele, weil von diesen Präparaten die Würmer meist »ur betäubt, aber nick» getötet werden: durch die Mcdizinalrat Dr. Küchenmeisterschen Wurmpräparate. welche nt der Salomonis-Apotbeke, Dresden-Altstadt, Neumarkt 8, her- gestellt werden, können die Eingeweidewürmer mitsamt der Brat und sonstige Darmschmarotzer in kürzester Zeit völlig vernichtet werden. "'Sandschriskenbeurteilung. NesfeBernbaed <ga Psg.i. Dte breitlom-tge Dckeist mit de» großen Zwiscbenränmrn zwi'cdc» den einzelnen Wo,ter» und den Zette» läßt aus »iemltcb boib- l»-adi»-n Hang zur Persch'venvung «chtietzen. Rechnen »nd wann ift nich: ce Dverön-v Nachrichten. 3. Leite S Montag. L«. Mär; LVÜ«
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