Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190603262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-26
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4- VsSnnerabteikung. Wie schnell man sich in Fallen dringender Hilfe entkleiden und in aller Eile in die Muten stürzen kann, veranschaulichte die nächste Programm- Nummer. der eine humoristische Einlage folgte. die aus de« Schwimmen einer Männergruppe in den Kleidern bestand. Nach einer kurzen Pause produzierten sich die Erwachsenen im Gruppenspringen, das vielen Beifall fand. Den Schnitz der Vorführungen bildete ein originelles Wasser-Ballspiel, an dem sich zwei "Abteilungen in einer S-tärke von zusammen 14 Maim lreteiiigten. Die Leitung der Hebungen lag in den Händen des Herrn Hugo Grase. Der Fcstleiter, Herr Nenner, dankt« den Amvesenoen für ihr Erscheinen und der Stadtverivaltuna für die freundlich« lleoerlassuno ds Güntz-Bade«, tn dem sich die Angehörigen des Vereins „Neptun" jeden Donnerstag abend von X Uhr zur Ausübung des Schimmmsports zusammenfinden. Nedner ersuchte, mitznhelfen an der Heranbildung der Tugend zu tatkräftigen Männern: denn diesen, Ziele werde der Verein unentwegt zustreben, indem er eifrig darauf hinarbeite, die Schwimmerin volkstümlich zu machen und namentlich die Jugend, für sie zu interessieren. Bevor die Versammlung auseinander-- aina, nah»! der Meergott „Neptun" sHerr Mar Mehner), der Vorsitzende des Verein«, noch einmal das Wort, um seinen Jüngern für die^gezeigten Künste zu danken und um neue An hänger für den Schwimmsport zn gewinne». Die Gäste folgten den interessanten Vorsülnniiqe» mit großer "Aufinerksamkeit »nd zollten wiederholt lebhaften Beifall: znin Dank für die reichen Anerkennungen versprach der Verein rastloses Weiterstreben, um sein AiA -u erreichen. — Abends fanden sich dis Schwimmer in den „Drei Raben'" z» einem Kommers ein, der einen wohl- gelungenen Verlauf nahm. Die Veranstaltung hatte nicht ver fehlt, dem „Neptun" neue Mitglieder zuzuführcn. — In letzter Zeit sind in Dresden mebrcre Diebstähle auSgcsükrt worden, die vo» einer unglaublichen Frechheit der Diebe zeuge» und die Jnbaber von Parterrewohnungen zur Vorsicht mahnen. Einer der beiden hier i» Frage kommenden Diebe ist u a. am I I. d. M.. wahrscheinlich morgen? zwischen 6 »nd 4 Uhr. durch ei» osfeiistebeiidek' Fenster in eine aus der John»» Georgen-Allee gelegene Paiterrewoh»i»ig. die von einem einzelnen Herrn und seiner Haushälterin bewohnt wird, eingestiegen, während der Complice Wache gestanden Hot. Die direkt vor dem Feniier siebende Straßenlaterne batten die Diebe vorher ans- gedreht. Der Dieb ist dann durch eine offenstehende Tür in dos „»stoßende Schlasgemach eingedrmigen und hat. ohne daß der dort schlafende Wohmingsiiihaber etwas gemerkt hat. die ans dem Nackt- tüch liegende Brieftasche mit etwa MD M Inhalt, Messer, Uhr- lette nlw. gestohlen. Mit den gleichfalls in seine Hände gefallenen Schlüssel» hat der Dieb dann den im erste» Zimmer befindlichen Schreibtisch geöffnet »nd sich daraus alles Wertvolle. ». a. Schnnnkgegenstände, ongeeignet. Da der bestohlene Herr an dem Abend vorher von einer Relle zrirückgekebrt war, ist eS lediglich einem Zufall zurnschreiben. daß den Dieben ein so hoher Geld betrag in die Hände gefallen ist. — Ein ähnlicher Diebstahl, bei dem ebenfalls ein ossenstehendes Fenster einer Pniterreivohnnng benutzt worden ist. ist auf der Knkechetenstratze anSgesühr! worden. Die Diebe, angeblich ein Kellner und ein Dachdecker, sind vor einige» Tagen verhaftet worden, und der bestohlene Herr hat die entwendete» Gegenstände zum Teil bereits wieder erhalte». — Ter Vater eines jetzt mit Reifezeugnis von der Kreuz- schule abgegaiigenen Schülers hat Herrn Rektor Professor Dr. Stürenbmg als dauerndes Zeichen der Dankbarkeit sür die Ausbildung, die zwei Sowie au» dieser Schule erhalte» habe», 1000 Mark zur Verfügung gestellt, um das Kapital oder die Zinsen nach seinem Ermessen zum Besten der Schule oder einzelner Schüler zu verwende». — Der gestrige IahrmarktSsoiintag zeigte zwar im all gemeinen dos gewobittc Bild, indes konnte einem aiismerk- lamen Beobachter nicht entgehen, datz der Verkehr diesmal nicht ganz jo stark war, als wie ziun Osterincrvtt in früheren fahren. Zufriedenstellend war das Geschäsl nur für einzelne Artikel, die rechte Kauflust, fehlte aber. Möglich ist es ja, datz heute und morgen in dieser Hinsicht bessere Resultate erzielt werden, da erfahrungsgemäß am Ostermarkt iittolae des Umzugstcrmins, der Schulentlassung usw. ein bedeutender Umsatz in allen Branchen bewirkt wird. Die Geichäste batten vielfach osten und die zumeist glänzend dekorierten Schaufenster waren das Ziel vieler Schaulustiger. Unter der rauhen Witterung haben be sonders Koirfekuons- und Modewarengeschäste zu leiden. Wer soll aber auch bei diesen abnorme» Witterungsverbältnissen an den Einkauf von Frühjabrsarlikeln denken, wo man dock lieber noch einmal nach dein Pelz greifen »wüste. — Wie schon in früheren Jahren ist wieder aus dem Platze des alten botanischen Gartens, an der Ecke der Ring- und Zeuabansstratze ein so genanntes Vcrgnügnngscck errichtet und der Zchaustellnngs- platz im Großen Gehege bietet vielfache Unterhaltung durch Austicllung hochinteressanter Zehensivürdigkerten. Erwähnt sei hier nur das Löwen-Tressur-Theater, ein Panorama, die neuesten Karnssels, Lnstschankeln und ähnliches. Durch Aus stellung eines Schaukzelles ist auch snr das leibliche Woh! bestens gesorgt. — Für den am 15., 16. und 17. Juli geplanten Allgemeine» deutschen K u n st g e w e r b e t o g in Dresden ist folgendes Vwgrnmm in Aussicht genommen worden: 15. Juli Empmngs- abcnd im großen Saale der Ausstellung: 16. Juli, vormittags Ist Ubr Vorträge über die Einheittichleit des kunstgewerblichen Schaffens innerhalh architektonischer Ausgaben, über die Ziele der stimstindnstrie und über die Ziele des KnnsthandwerkS. nachmittags st Uhr Führung, abends 7 Ulir geineinschattliche Tafel: 17. Juli, vormittags st Ubr Führung durch die Ausstellung, nachmittags st Ubr Tnmpffchiffahrt »ach Meißen, Konzert im Tom, abends Vclenchinng der Burg und Rückfahrt mittels Sonderznges »ach Dresden. — Im 'Dresdner Gabclsbcrger Stenographen- Verern von 1876 sprach am Mittwoch in Helbigs Weißem Saale Herr Oberkandesgerichtsrat Dr. Steinmetz- Dresden aber „Stenographie und Rechtspflege". Ausgehend vom geacn- wäriigen Stande unseres Rechts leitete Redner aus die Ver wertung der Stenographie in der Rechtspflege über. Die Vrivalvcrwendi'.ng der Stenographie durch die richterlichen Beamten und die wörtliche Aufnahme der Verhandlungen bei wichtigen Schwingerichtsfällen durch BcrnsZstenographen anher Betracht lassend, hob er hervor, daß das ganze große Gebiet der freiwilligen Gerichtsbarkeit in der Frage der Verwendung der Stenographie anszn'cheiden habe. Er müsse beispielsweise davor warnen, ein Prrval-Testawertt in stenographischer Schrift niederzulegen. Nack? dem Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch sti eine Zeichenschrist ausgeschlossen. Die hervorragendste» Rechtslehrer seien aber verschiedener Meinung, vb die Steno graphie eine Buchstaben- oder Zeichev'chrrft sei. Eine reichs gerichtliche Entscheidung darüber sei bislang nicht ergangen. Dagegen siebe der Stenographie in der streitigen Gerich'sbarkei! und vor allem in Strafsachen noch ein großes Gebiets B'cn. Nack, dieser Nichttmg.habe schon in den 86er Jahren der Senats- vrästdent beim sächsischen Oberlandcsgericht Lamm eine Lanze iür die Stenographie zu brechen versucht. Gerade bei den Schöffengerichten bestehe zurzeit nicht die Vorschrift, daß 'aas Protokoll de», Angeklagten vorgelesen werden mime. Es werde vielmehr häufig hinterher anpe'ertigt. Da seien Jrrtümer nicht ausgeschlossen. Aehnlich ici cs,bei, den Strafkammer-Ver handlungen. Um darin Wandel zu seboisen, wäre es gut, wenn im Strasverstibren die Verwendung einer Diktat-Stenographie sich einfnhren ließe, etwa so, daß der Vorsitzende den Angeklagten oder Zeugen vernimmt, während der KcrichMchreiber das Protokoll g»"nimmt. ES folgt Verlesung, hinterher Ueber trag nng deS stenographischen Protokolls. Das Stenogramm würde als Originalurkunde zu den Akten gegeben. Das würde vielleicht ein wenig teurer, aber dadurch hätte inan smart ver lesene und öffentliche Urkunden, die als solche vollen, Glauben verdienten. Das Gleiche gel.e von den unzähligen Einzel-Ver nehmungen deS Richters, schließlich auch von den Sitzungen der Zivilgerichtc. Die« Ziel z» erreichen, betrachte er, vom Standpunkte der Stenographie ans als die nächste Aufgabe. Leider sei freilich gerade setz! nach den Protokollen der Kom mission für die Reform des Strachrozesses ouf Erreichung des angedenlsten Zieles wenig Aussicht, was vielleicht seinen Grund Sarin habe, daß die älteren Herren Juristen und Nechtsiehrcr den Nutzen der Stenographie nn sich selber nicht kennen gelernt hätten: auch trage die System-Zersplitterung etwas .schuld. Das olles müsse für die GabelSbergerstbeu Stenographen »m so nrehr ein Antrieb sein zur immer weiteren Ausbreitung ihrer Kunst, damit man bald sagen könne: Die Stenographie ist Ge- meinant aller Gebildeten. Reicher Bestall lohnte den klaren »nt» lehrreichen Vortrag — Ein lustiges Völkchen, die Mitglieder de» Lokal« Verbandes Dresdner Artisten »and sich am Freitag Abend im groben Saale des „Tivoli" zu einem Fauiiiit»- Avend zusammen. Ei» große» Elite - Pmg>ai»m. ansgesührt von zwanzig Künstler» erste» Ranges lag vor. Dir Mitglieder wollten einmal io recht unter sich iröhlich sein und die Mühe» und Soraer, des Alltagslebens vergessen. Der 3. Borsitzendr. Herr Weiß, »nd der Kassierer, Herr Fuhrnraun. batten mit dem Arrange ment des Festes eine glückliche Hand bekundet. Alle» ging wir am Schnürchen. Herr Welk hieß namens deS Lokal-Berdandr- die Erschiene»«» herzlich willkomme» und wies darauf bin. daß der Verband allezeit destiedt sei. edle Geielllgkeit und wahre Kolle gialität zu pflege» »iid Notleidende z» unterstützen. Die Kageschr Hauskapelle setzte mit einem flotten Mculche ei», da»» wechselten in bunter Rnke»folge die künstlerischen Darbietungen. Die Herren Bennewitz. Gebr. Bobe und Boigt verblüfften durch de» humo ristischen Wechselgesang: „Eine fidele Sängerspritze". Recht gut snbrte» sich auch die Gesangsdnetliste» Herren Lange und Herr- inann ei». Neben dem vorzüglichen Sopranliedersänger u»d Danieiidarsleller Herr» Otto Klotzsche ist der Senior der deutsche» Komiker, der 7biährige Herr Goliivill Berge, zu erwähne», welcher mit säst jugendlicher Behendigkeit »nd Fusche das Charakter- Couplet „Der gemütliche "Alte" vortrrra Herr Rnbini Hvsstel» sang mit Ausdruck »nd Wärme Tenor-Soli vo» Ries »nd Böhme Beachtenswerte, zum Teil halsbrecherische Leistungen zeigte daS Oligiiial-Awbouse Lnri-Lnri-Trio. Eine Glanznummer ist der Panoiama-Mnler Engeniv Moretti. Herr Direktor Großer. Fri. E Givßrr und Humorist A. Mekner führten »»ter stürmischem Applaus die drastische Burleske: „Schwiegervater Bni»-B»»l" ans. Ei» komisches Geiaiiilspiel „Erbschaft in Aussicht" vo» Hermann Bobe schloß den Abend wirkungsvoll ab. Ei» reich ansgestattete» Gabeniempel machte alänzense Geschäfte. Ten "Rest des Festes füllte ein gemütlicher Ball nnS. — Ein aufregender Vorfall spielte sich gestern nachmittag >» der 7. Stunde zwischen der Saloppe und Loschwitz-Blasewitz ab. Von einem mit vier Zillen im Schlepptau haltenden Kcttcndnmpfer fuhren vier Mann der Besatzung in einem Segel boote an die Spitze des 'Dampfers, nur eine Verrichtung an der Kette auszirsnhren. Das Segelboot fuhr auf das vordere Steuer des Dampfers aus, wodurch das Segel a»S der Wind richtung kanr und das Boot umgelegt wurde. Die vier Schisser stürzten ins Wasser: drei von ihnen konnten sich am Steuer sesthalten, bis ihnen die auf dem Dampfer zurück gebliebene» Kameraden Hilfe brachten. Der vierte Verunglückte aber wurde von der Strömung erfaßt und abgetrieben. Erst nach einer reichlichen Viertelstunde konnte er in ein Rettungs boot gezogen werden, woraus au dem mit dem Tode Ringenden unausgesetzt Wiederbelebungsversuche angestellt wurden. — Im Dresdner H o f b r ä u - K ab a r e t t, Waisen hausstraße 18, fand am Donnerstag abend eine Elite^Lorstellung statt, zu der sich ein recht zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Neben dem Wiener Salon-Orchester, das recht gefällig und unaufdringlich musiziert, traten als -wirklich gute Kabarett- Tape» auf: die Deklamatoren v. Bartels «nd Ammon, sowie die Sängerinnen Frau Marga Louison und Frlns. Gerda Tokios und Marielta Mahlen. Sie erzielten durch ihre guten, in interessanter Ausmachung gebotenen Leistungen reichen, wohlverdienten Beifall. Herr Echöuborn bewährte sich als zu verlässiger Begleiter am Klavier. Wer nach des Tages Arbeit und Sorge» ein paar vergnügte Stunden im Reiche der leichter geschürzten Muse zubringen will, dem kann der Besuch dieses Kabaretts, das stets mit seinem Programm wechselt, empfohlen werden. — Mit Ende dieses Schuljahres tritt Herr Schuldirektor Zimmer in Lvschwitz in de» wohlverdiente» Ruhestand Unter seiner Leitung entstand die hiesige höhere Bolks'chule. siir die demnächst in der 6 - Straße ein neue? Schulgebäude errichtet werde» kvll. Tie neue Stelle ist bereits zurAnslchrcibung gelangt. — Sämtlichen 16 Abiturienten der Realschule in LeiSnig wurde daS Reifezeugnis erteilt. — T «cdnikii m Daintchen i. S. In der Zeit vom 2«. Februar bis einschließlich 21. Marz fanden im Kiesigen Technikum die Prüfungen für Ingenieure, Techniker unv Werkmeister statt. Das Zeugnis der Reife konnie 52 Absolventen erteil! werden, und zwar bestanden 5 mit „Aus zeichnung". 12 mit „Sehr gut", 22 mit „Gut", 8 mit „Ziemlich gut" und 5 mit „Genügend". Die Absolventen der Anstalt werden gern in Stellung genommen. Diele Besucher haben bereits wäkrend der Prüfung Stellung erkalten. Inr verflogenen Wintersemester wurde» die Erweiterungen der Laboratorien l-iir Maschinenbau und Elektrotechnik, sowie die Lehrsabrik- werkstätten zur Ausbildung von Volontären in Betrieb genommen. Eben falls wurden die Vorträge der Neuzeit entsprechend erweitert. Das Sommer- semester beginnt am 24. April. — lieber die Bluttat i» Planen t. B. schreibt dem „Vogtl. Anz." ein Augenzeuge! Alle Hochachtung vor den zahlreichen hilfs bereiten Personen, die sich heute früh an der Uillchävlichmachinia eines unheimlichen Mordgeiellen unerschrocken beteiligt kaben. Daß nicht noch viel größeres Unheil aiigcrichtet worden ist. verdankt man offenbar lediglich dem Umstand, daß einzelne der Schieß waffen. sowie rin Teil der Munition minderwertiger Art waren. Ich sali z. B. einen Herrn, den eine Kugel gm Arm getroffen batte, die keinerlei Durchschlagskraft belaß: die Kugel zerriß nicht einmal daS Aermelinch. Freilich hat der Bursche auch lehr viel Munition besserer "Art besessen, mit der er leider »ui allrnvicl Unglück verursacht bat. Innerhalb einer einzigen Viertelstunde habe ich mehr als hundert Schüsse gezählt, die der Unmensch absenerle. Daß inan den Wütenden nahezu anderthalb Stunden lang tischt z» bändigen und der Schießerei keinen Einbalt zn tun bernwchte. erregt viel Aussehen in der Stadt. Nach Lage des Falls war cs aber wohl kaum möglüd, dem Menschen trüber beiznkommeii. Vielleicht licgr es zum Toll auch mit daran, daß man een Menschen snr walmsinnig hielt und sich zunächst scheute, ans rhu schießen zu lasse». Nachdem aber einmal erkannt mar. daß man dem unheimlichen Geiellen ans andere Welle nicht beiznkomme» ver mochte. gelan« es verhältnismäßig bald, ihn kamvimisälug zn mache». — lieber die Personalien der Familie, in der sich das schreck liche Drama abgespielt bat. erfährt das genannte Blatt folgendes: Ernst Tln-ß. Handarbeiter von Berns, war am 19. Septbr. 1879 in Brrinndöbra geboren. Die ermordete Ehefrau, Barbara geb. Wächter, stammte aus Nordhalben in Bayern und war am 6. Mai 1886 geboren. Auch die Schwiegermutter des Mörders, Margarete Wächter geb. Stengel, ist ans Nordhalben gebürtig, und zwar am 27. Juni 1819 geboren. Das Löblichen deS Ebe- paares, Ernst Willi mit Name», hat am 20. Januar d. I sein erstes Lebensiahr vollendet. Bei den Leuten wohnte eine I8iähr. Schwester und ein I7jährigrr Bruder der Frau. Beide sind in hiesigen Fabriken beschäftigt Tboß selbst ist nicht vernehmungs fähig: es ist auch keine "Aussicht vorhanden, daß er am Lebe» bleibt. Als inan ihn anllaud. blutete der "Verbrecher stark; ongeir- schcinlich hatte er drei Schußwunde» erhalten, und zwar eine in der Brust, eine in der Achselhöhle und eine ani Kopie. Er hatte noch einen größeren "Vorrat an Munition bei sich, würde alio die wahnsinnige Schießerei, mit der er eine» ganzen Straßenzrig über eine Stunde lang in Belagerungszustand versetzt hat. gewiß noch geraume Zeit fortgesetzt haben, hätte ma» ihn nicht unschädlich gemacht. — Dem Scherer K. Lrndia «nd dem Stuhlarbeiter F. Nötzcüd. tätig bei der Firma Taschs Nachfolger in Glaucha», ist das Ehrenzeichen für Treue in der "Arbeit verliehen worden. — Ein E i s e » b a l, u » n ra kI ereignete sich in der "Nacht z»m Sonnabend gegen II Nhr in der Näbe der Station Ober- kotznu bei Hell dadurch, daß der von Marktredwitz kommende Gutkrzng anseinandcrriß. Die vom Zuge abgckiennten Güter wage» s»br-m ans den vorderen Zngsteil ans »nd sielen um. Da durch wurden die Ans-nird ErniahriSalci e veiiverrt Erst morgens gegen 5 Uhr wurde die Strecke für den eingleisigen Betrieb srci. Dc>on erst konnte der eins München kommende LnzuSzng die Strecke passiere«. — In Bautzen ist vorgestern der Wagensgbrikgiit Nieolnns Gail gestorben, dessen Fabrikate weit über Sachsens Grenzen hinaus geschäht waren. Weiteres LertlicheS siebe Seiteck. »o«r>rck«. Sabl messet»»»»»«»«, us». Am »re«dr,»r «««»grrtchtsbeitrtr U«b«r da« Vernrb«« de« Obst- und Kartosselbündler« Theodor Ernst Buckowit. htrr, virna,«rle itraß« «, ist da- Konkursverfahren «rüfinet und Hrrr Rrchtü-nivali Ztesirr, hier, Scdlobstraß« l4. zun, KonkurSvenoolter «rnonnt «or»«n. Kontur« sorverrmaen find bis »rrrn l« «prtl amumelden. — Uesar da« Urnnüg«, d«S abwesenve» «ausmamr« Frlepetch Mon» Otto Gaudt», tzt-r, Kirn,- strat« iS. l. «Wohnung: Klotzsche Richard Waaner^lraße ». lch ist KonkurSversahren «edfinel und Herr Rechtsanwalt Dr. Uhlig. hier. Johannr«- straß» 17, ,um KonturSvrnvalier ernannt worden. Kontursiordwun,«, find dt« Mm 1«. »prtl aazumeloen. — Urber da« vermögen de» Kauf, mann« «uftav Richard Güpfert htrr. Jndader« ein« Kolonialwaren. Handlung ln Firma: „Richard Göpsert" unddrrFirma: „»«cha- ntsch, Btndsadenfadrtk Reichendach ». KSntg«»rü« Äo«»f«rt » La.', GesclrästSlokal: Am Le« S8ca, ist da« Konkurs- versabren «rSssnet und Herr Auktionator Pechsetber, hier, Drehgass« 1. Mm Konkursverwalter ernannt worden. KonkurSsorderungen ftn» dt« »um 14. Aortl anzunreldtn. — Ueder da« Bermüaen des Kartoffel- «nd Grün war,«Händlers Heinrich Emil Wächtler, vier lHaudtmarkthalk« Stand S«, Wobnun«: Wettinerftraße S4). ist da« Konkursverfahren eröffnet und Herr Rechnnngskonunisiac Beyer, htrr, Hetmtchstrafie I, zum Konkurs verwalt» ernannt worden. Konkursforderungen sin» bi« ,um 14. «prrl anznmelden. — Dem Baugewerken Emil Müller, hier, Schaufußfir. 24, und dein Kausnrann Paul Otto Herrnann Berger, hier, in Firma: „Trips LRth" <Fürst«>,spaße S7, Wobnung: Glnckstraße I3>. ist jede Ver äußerurrg ihrer Vernrögen unterlagt, da Antrag gestellt ist aus Eröffnung de« Konkurse« ,u ihren Vermögen. «Verein«kniender kür he«te. Evangelischer Bund: Bortrag, 8 Naben, 8 Uhr. Griverbe-Brrrin: Hauptversauinilung, 8 Uhr. Bcr. Gewerbtr. Dresdens: Bortrag. Goldener Apfel. 6HL Uhr 24. Mär, 2». Mär, Wasserstand der Elbe und Moldau. Budwew Praa Pnwudc» Me'nik Leinnrn, Autftg vre«d«« -l- «8 -l- 182i -l- 13S ch 340 ch 204 ch St» 4- lös fehlt sehlt ch 12S -l- 202 ch ISO -t- 2VS -i- IIS TageSkeschichte. Zur Marokso-Konseren». Die auf heule angesetzte Pleuarsitzung beansprucht itlsofern ein besonderes Anteresse, als sie zeigen wird, ob Frawkreiä, ernstlich gewillt ist, die in Aussicht gestellten Zugeständnisse bezüglich der "Ausgestaltung der marokkanischen Polizei im inter- nakionalen Sinne zu bewilligen. Nur so ist noch auf ein ge deihliches Ergebnis zu hofsen, weil von den deutschen bereits vis an die äußerste Grenze der Nachgiebigkeit zurückgeschraubleu Forderungen schlechterdings nichts mehr abgclaisen werden kann. Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, daß der in letzter Zeit so ungemütliche „Tcmps" urplötzlich sanstere Saiten aufzreht. Er veröffentlichte nämlich am Sonnabend einen sehr ver söhnliche» Artikel, in dem der deutsch-sranzösische Zeitungs- kricg als inopportun bezeichnet und ein Zusammenwirken der beiden Mächte in der marokkanischen Frage befürwortet wird. Ein solches Zusammenwirken fetzt freilich voraus, daß auch Frankreich zum Geben und nicht bloß zuin Nehmen bereit ist. Wie der „Franks. Ztg." aus Berlin gemeldet wird, liegen deutliche Symptome dafür vor. daß die Depesche des Grafen Lamsdorfs über Rußlands Haltung in der Easablanca-Frage und ihre tendenziöse Veröffentlichung im „TempÄ" die dem Abschluß bereits nahe Verständigung auf der Konferenz in "Alacciras über die noch ausstehenden Disferenz- pnritte in der Mink- und Polizei-Frage erschwert und ieden- kalls verzögert. Es machen sich einflußreiche ^stimmen geltend, daß jetzt auch der Anschein vermieden werden müsse, als ob Deutschlands Nachgiebigkeit auf einen Druck von außen zurück- Mühren sei. Die Lamsdorsfsche Depesche über Rußlands Haltung in der Casablanca-Frage hat zu diplomatischen L ch r i t t en in P c t e r s b u r g aesübrt. durch welche auch auf- geklärt werden soll, wie die Veröffentlichung dieser Depesche im „Temps" möglich war. — Ein Telegramm der „Köln. Ztg." bestätigt, daß der deutsche Botschafter m Petersburg beauftragt sei. die Angelegenheit der Lamsdorssschen Zirkularoepesche und ihrer entstellten Veröffentlichung im „Temps" auszuklären. Die Meinung eines Berliner Blattes, welches die Bemerkung der ,,Nordd. Allg. Ztg.", worin die Veröffentlichung der Depesche im „Temps" als sehr auffällig bezeichnet wurde, als gegen den französischen Minister des Auswärtigen Bourgeois gerichtet ansieht, wird als durchaus willkürlich und falsch bezeichnet. Würde Bourgeois der Urheber der Veröffentlichung gewesen sein, so wäre die Depesche ganz sicher richtig veröffentlicht worden. Diese Energie der deutschen Regierung anläßlich der Depesche ist febr crseulich. Man glaubt jetzt, daß mit dieser vielbesprochene» Instruktion an den Grasen Cassini in der gar nicht mehc aktuellen Easablanca-Frage die russische Regierung das Opfer eines Tricks geworden ist, der nicht von der amtlichen Politik Frankreichs, wohl aber von den intransigenten Marokko- Lpezialiiten ausging, die im „Temps" ihr Wesen treiben. Die Instruktion war für den Fall bestimmt, daß der Casablanca be treffende Teil des österreichisch-ungarischen Vermittelungs» porschlagcS in, Plenum der Konferenz zur Abstimmung ge- langen würde, d. h. für eine Eventualität, die schon seit einer Reibe von Tagen nicht mehr wahrscheinlich, ja rm Augenblick, wo die Instruktion erging, im Grunde schon erledigt war. Deutsches Reich. AuS Berlin erfährt die „Magd. Zta." aus guter Ouelle, der Reichskanzler werde, um allen Kombinationen den Boden zu entziehen, die Forderung eines Re i ck, s ko 1 o n ia l a »i t s in der nächsten Woche im Plenum persönlich vertreten. Der Ergänzungs-Etat zum ReichshaushaltS-Etot für 1906 verlangt insgesamt eine Summe von etwas über 6fH Millionen Mark. Die Vorsiaiidssitznng der Deutschen Kolonial- gesell schart findet in Königsberg i. Pr. am 6. Juni, die Hauptversammlung am 7. Juni statt. Ans den innllicsicn Besanntmackrungen Tie E n tse» ch nn gs a nsta lt im Stadtkranken- liaiiie Iobanüstadt bleibt wegen voszl»ieli»ienbe> Jillland- setzniigsarlieile» von heute ab aus die Tauer von 10 Tagen ge schlossen. Nachlaß Pernratiuiigen. Daki Amtsgericht Kat die Vermattung Key Nachlasse-, de« nerst-rbenen Kansnranii-, Julius Moritz Berger ii^ - . ..... „ Drcöden N., Große Meißner Straße >2. „»geordnet. Zum Nnchlaswer'walter »nd bann auch, weil der Rhein doch auch im Gegensatz zu Berlin is! der Lokalrichter Hugo Pökle tn Dresven-N , Markgrascnstraße 2>. bestellt.' von jedem Deutschen einmal besucht werde. Kunst nn- Wissenschaft. f- In der Kö n i gl. H of o p e r gelangt heule abend Richard vieraktige in Szene geben: Beginn der Vorstellung l/t.9 Uhr. Für den erkrankten Herrn Fischer wird Herr Forsch vom Leipziger Schauspielhanse die Rolle des Krüger spielen. f Im R e s i d e nz th c a t e r wird heute abend V"8 Uhr als weitere Schausp'iel-Abonnements-Vorstcllung Bissous „S ch la s w ag c n - Kontr ol 1 e u r" gegeben. f Heute (7 Uhr) findet das Konzert deS MozartvereinS statt. Mitwlikende: Fräulein Charlotte Huhn. Fräulein Vera Maurina, Herren Professor Michael Preß, Professor Glaser. ck -Herr Hosschgni'vieler Wircke hat nm Todestage Goethes im Hvflhenter zn Weimar als Tasso einen a»ßervld«»t1ichr» Erfolg erzielt- s Friedrich tzaase hat a»S Anlaß der silbemen Hochzeit deS KaiservaareS vom Kaller zwei mit dessen eigenhändiger Namenö- unterschlist verschrne Gcdenkblätter als Geschenk erhalte». ! El e o n o r e D n s e. die infolge Erkrankung «och längere Zell hier in Behandlung des Herrn Tr. mev. Otto Hirfchfeld gedliebeii war, ist nach der Riviera abgereist. ck Ter Groß Herzog von Hessen empfing eine Ver tretung des Da rinstädt er Sonderausschusses für Hei«' ich Heines d e»t s ch e S D e n k m a l. Er versicherte, daß daS Unternehme» seiner f-eridigste» Teilnahme gewiß sein dürfe. Es eriülle ihn. wie er weiter ausslihrte. mlt Befriedigung, daß der große Dichter, der die dciitiche Svrache mit einer Feinheit „nd Elcg »z gebandhnbt habe, deren kaum die französische fähig sei, n»„ auch i» Deutschland daS längst verdiente Denkmal erhalten solle, »nd es erfreue ihn ganz besonder?, daß seine, gerade als Kunststadt aufstrebende Residenz i» die erste Reibe getreten iei. Der Großherzog gab sodann dem Wunsche Ausdruck, da« Denkmal möge seinen Platz nicht in Berlin, sondern am Rheine finden, einmal, weil l„ diesem Falle die sentimentale, tm deutsche» Volke bekanntere »nd beliebtere Seite des Dichters z»n> Arisdrnck komme
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)