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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060324026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906032402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906032402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-24
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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An kündiaungen an, der Prwalleile .'jetw re P«u : die rwuiiiac 8e»e nu, Lex, leite 50 Pin . nie Sinaetandt Zeile «0 Pin In Nummer» mich Sonn und geierlage» l ivaüige tzrund»eUe so Pia. aut PrwaNeite 40 Pta 2ival»ae Lette MI, LertieUr und al- Emaeiandl so Pig Äiisivartlae Aut träne nur geuen Porauobeintilnuu. Beleabtauer kollcn ro Ptcnni», Fernsprecher ' Nr. ll und L09K Lauptgeichäilsitcllei Marienttr. »d Keimicb Lräm 2 Präger 8tr »8v 2. Lek« VLlreuksuutrsue. so>»*nrr uns blau <ä,i»«8tv8 1i»r vlv^nnto Llsrirvir- ILisrskvn-irvkIvleluiiA. P« üfunls8- UNll 8L!lul-/^nrugs, rslokksltig«.«, Lagsr unit ksevorrsgenllv s'reisvrüraigkvit .... Itltsrle 4,so bis 28,—. !^N3ll8l1 Ulll! -I^LNlkI, elnkscbs uns vornvkmste /tusllltirungsn. »tetve tzingsng von dteukeitsn lilsrlc 7,90 di» 29,—. für Sie I »L-utz? ,00 dl» 42,—. V^8l8l0l8, elegante fssran» -> - a,2« »«>» 2». -. sh?!' 2nieckckl- Neueste Drahlberichte. Hvfuachiichten, Verkelnsverbesteruiige». Lachssang i» der Elbe. Gerichtsverhandlungen. bvs.OI» Tpllsj»!. „Auge» rechts!" Dresbuer Musistchnle. Kirchenkoiizerl. Mordvrozeß Rovs. Lomialicud, 24. Mürz 1M6. Ncucste Trnljtmcldttttatn vom 23. März. Dcntsllier Ncichstng. Berlin. sPrw.-Telff Die S t e u a r k o m in i ff i o n des Reichstags beschloß. Schifte bis 250 Tonnen vom Fährslempel frei zu lassen. Die Tantiemensteucr wurde nach längerer Debatte nach den Anträgen Nacken, Held und am Zebnhofs angenommen. Ms Steuersatz wurde 8 Prozent angeietzt. MS sieuersrei wurden die Sumnten bis 50M Mk. ocsliinmt. bis z» 10>)00 Mk. sind nur zur Hälfte heranzuzieüeii. Tagegelder und Rei ekasten wurden frei gelassen. — In der Reichstage-kommi sion z»r Beratung des Gesetzentwurfs über den ll nter st ü tz n n g Swohnsitz be. antrogte Abg. Gamp folgende Fassung für Zs 29: Tritt bei Per. sollen, die der RerchS-Inaaliden-Verfickierung unterliegen, an dem Orte, an dem sie mindestens eine Woche hindurch in einem Bersicherungs-, Dienst- oder ArbeilSoerhältnis gestanden haben, der Tal! der Hiltsaedüritigkeit ein. so hat der OrlSarmenverband des AusenrballsorleS für die erstell 26 Wochen nach Beginn der Unteritüfmiig die -losten endgültig zu tragen. Nach längerer Verhandlung wurde die Beratung am Moniag abend oerlagt. — Die B u dg e t k o m m i s' i o U des Neichsiags erhöhte hcnte die Einnahwesätze aus den Zöllen von rund 560 aus 580 Mil lionen Mark und begann die Beratung des Zuckersleuer-Antrags der Abgeordneten Graf v. Bcrnstorst, Götz v. Olen husen und Genossen, durch den die Verbrauchs- aogabe für Zucker, sobald der Ertrag die Lumme von 2.10 Mk. pro Kopf der Bevölkerung übersteigt, ent sprechend herabgcrninderi werden soll. Die Beratung kam nicht zu Ende und wird am Dienstag fortgesetzt. — Dem Reich-Stage ist ein neuer Ergänzungs-Etat, B otjchast in Tokio usw., zugegangen. Zur Marokko-Konferenz- Algcciraö. iPciv.-T.el.) Hier verlautet, NooseveIt schlägt eine g e m e i n s a m e A m t i e ru n g d e r s p a n i s ch e n u n d f r a u z ö s i s ch e n I n st r u k t e n r e vor, namentlich auch n Casablanca, damit die deichche Eigenliebe geschont werde. Der panische Berichterstatter fügte hinzu, Spanien werde jeden- falls eine Ausnahme bezüglich Tetuans beanspruchen. Wo kein französischer Offizier geduldet werden dürfe. London., Wie die „'Times" von gestern aus Tanger melden, haben sich die Gerüchte von dem Erscheinen der 'Reiterei des P rätendentcn an einem Orte östlich von Ie.z bestätigt. Die Reitcrtruppe, die einige hundert Mann stark ist, drängt die Stämme in der Nachbarschaft von Iez, sich der Lache des Prätendenten anzuschlieszen. Zur Lage in Nustlm«-. Petersburg. Das Gesetzblatt veröffentlicht einen kaiserlichen Ukas. durch den die gesetzliche Regelung der Prüfung des Budgets des Reiches bestätigt wird. Das Budget soll am tt. Oktober dem Neichsrate und der Duma zur Prüfung vvrgelegt werden und am lt. Dezember für das verflossene Jahr beendet sein. Halls sich bei die>er Prüfung Meiniuigs-ver'chiedcnheiten ergeben sollten, so wird dieser Punkt, hinsichtlich delsen eine 'Meinungs verschiedenheit vorliegt, einer aus Mitgliedern deS Reichsrates und der Duma zusam>iieiigc!ekten >rommi!sivn zur Beurteilung überwiesen werden. Die Entscheidung der Äominission wird dann den beiden gesetzgebenden Körperschaslen wieder mitgeteilt. Sollte eine Einigung auch dann nicht herbeigeführt werden, so ist das Budget des verflossenen Jahres in Gestalt der Kredit- zwölstel als rechtskräftig zu erachten. Petersburg. Der zu 1 Jahr Hestnngshast verurteilte Herausgeber und Redakteur der Zeitung „Rus;" Luwo- wits ch. ist gestern abend, nachdem der Kaiser das MilderungS- gesuch des Appcllhofes znruckgewieicn hatte, in Haft genommen worden. — Die ,,'Richkoje Gossudarsiwo" bestätigt die Gerüchie von einer verstärkten B e f c st i g u n g Kr o n st a d t s. Dasselbe Blatt bezeichnet die Meldung von einer bevorstehen den Entsendung eines Mineiikreuzergc;chwadcrs unter dem Be fehl des Groszsürsten Mer ander Michoelowilsch nach dem Miltel- meer zu Uebungszwecken als unbegründer. Petersburg. sPriv.-Tel.) Sämtliche Kirchen Peters burgs erhielten starken polizeilichen Schutz, um eventuelle Trauerseiern für den erschossenen Leutnant Schmidt zu verhindern. Moskau. lPrio.-Del.) Da der G e n e r a l g o u o e r- neur in letzter Zeit zahlreiche Drohbriefe erhieli, wurde die Bewachung seines Wohnhauses wesentlich verstärkt. Freiberg. Heute vormittag brachen unerwartet in der '/H6-Gezeug-Strccke beim Turm-Hof-Sch acht graste Walsermengen aus allen Bauen in die gangbaren Grubenbaue ein. Ein Teil der eingesahrenen Mannschaft mußte sich daher zum Teil in sehr grostcr Eile durch Aus fahren in Sicherheit bringen. Solveit bisher bekannt ist, ist niemand umgekommen. Berlin. Der Klempnergeielle Otto Schuster, der vor gestern im Tiergarten aus den Major Gröner schob, hat sich heute in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis erhängt. Paris. Der zur Prüfung der H u in b e r t-A fs ä r e eingesetzte Ausschub beauftragte seinen Berichterstatter Maral, in «einem Scmustbericht zu erklären, dost keine politischen Per sönlichkeiten in diese Angelegenheiten verwickelt seien. Marot teilte dem Obmann des Ausschusses mit, das; er ein derartiges Schriftstück nicht unterzeichnen könne und deshalb sein Amt als Berichterstatter uiedcrlegen müsse. P a r i S. 10 000 Gehilfen der G e in ü s e - u ndB l u m e n- gartnereien in den Departements Seine und Seine-et-Oise sind wegen verweigerter Lohnerhöhung in den Ausstand getreten. Paris. Wegen Unfugs wurden am gestrigen Mitsasten au? den grasten Boulevards 865 Personen sestgenommen. jedoch nur 90 in Haft b,l>olten. Pari s. Im THSSkre Francois st ü rzl e gestern abend während eines Zwischenaktes der Advokat Bounaire infolge eines Schwindelattfalles über die Balustrade des Trevpenchanses aus dem 1. Stockwerk in den Borsaal hinab und blieb mit zerschmettertem Schädel liegen. Bern. Der Ständer«! hat einen Kredit von 10100000 Francs für Vermehrung der Munitionsbestände und von 677 (W Francs zur Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen aller Gebirgs- truppen bewilligt. Madrid. Die „Gazette de Madrid" veröffentlicht eine Verfügung betreffend Schließung der Session der Cortes London. Me der „Daily Telegraph" aus Tokio be richtet, ist nach Meldungen, die in den letzten Tagen angeblich aus der Provinz eingegangen sind, die neue innere Anleihe bis zu dem Betrage von 16 Millionen Pfund Sterling über zeichnet worden. Fairmont lWeffvirginia). Durch eine Explosion wurde die 50 Meilen südwärts von hier gelegene Kohlen grube in Century vernichtet. 10 Leichname wurden zu Tage gefördert: viele Bergleute werden noch vermistt. OerMcheS mW Sächsisches. Drcsven. 23 Mär; —* Sc. Majestät der König hörte heute vormittag die Vorträge der Herren Stoatsminister und des König!. Kabinctts- sekretärs. Heute abend H89 Uhr findet im Ncsidenzichtosse ein zweites Hoskonzert statt. —* 'An Stelle des am 1. April in den Ruhestand tretenden Reichsgericbtsrats Tr. v. Lippmann ist der Obcrlandcsgerichis- rat Meyer in Zweibrückcn zum ReichSgerichlsrat ernannt worden. —* Im 63. Lebensjahre ff! vorgestern hier Herr Oberforsi - Meister M a x Z s ch i m ni e r gestorben. Die Beerdigung sind.. morgen nachuiiuao n Ubr von der Parentalionshalle des Toll - witzer Fricdho'es ans statt. —* Gestern nachmittag wurde unter zahlreicher Beteiligun, der letzte alleinige Inbaver der weithin bekannten Firma Eduarl Geucke u. Co. ließt Geicllicha't mit belchränkter Haftung) Her Franz Geucke. der nach langem Leiden im besten Manne, alter verstorben ist, zur letzten Ruhe gebettet: die zahlreiche Be teiligung und der reiche Blume web muck gaben einen schönen Beweis von der Bcliebihcu. und Achiuno, deien sia der Tu. iiorbene.^u cr'reuen hatte. —* Der Ttändeocrsammlnng ist ein Dekret zugegangen. Last der feierliche Schluß des Landiages auf den 7. 'April sei. gesetzt ist. —* In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer ereignete sich der seltene Fall, das- die B e s ch l u st u n f ä h i g keit des Hauses sestfleslellt weiden konnte. Bor der Absiim mung über die Petition des Vorstandes des Dresdner Reue Vereins um Gewährung von Sioalspreisen an die Rennvcr- eine zu Dresden und Leipzig zweifelte der so,ziaideinokralisch>: 'Abgeordnete Goldstein die Beichlustsähigkeit des Hauses an. De. Präsident konstatierte, dost gegenwärtig der Zweiten Kammer 82 Abgeordnele angehören, demnach 12 zur Herbeiführung cine^ gültigen Bcichlusses anivejend sein müssen? Durch Namens, umrüs wurde die Anwesenheit von nur 36 Abgeordneten fest- gestellt. —* Ein vollständiges Winterbild präsentierte sich heute morgen den erstaunten Blicken der Menschheit, zwei 'Tage nachdem der Frühling seinen offiziellen Einzug gehalten har. Zu wünschen wäre nur. dast bei derartigen über Nacht ein tretenden Uebcrraschungen zur Bekämpfung der entstehenden unangenehmen Glätte von der Mastregel des S a n d st r e u e n >N gröstercm tlmsangc Gebrauch gemacht würde. Man konnte wieder verschiedene „Fälle" beobachten, da die vom Schnee- schticker entblößten Stellen der Fußbahnen das Ausgleiten.'sehr begünstigten. Unbekümmert um den 'Nachwinter drängen sich überall sie knospenden Triebe auf den Rabatten, an Baum und Strauch hervor und bilden einen eigenartigen Kontrast zu der Schneedecke. —* Eine wesentliche Verbesserung in den Verkehrs- beziehungcn zwischen Dressen und Schlesien bringt der Soiiimcrfahrplan insofern, als, wie bereits kurz mit- geteilt, von Dresden nach Görlitz und von Liegnitz nach Dresden >e ein neuer Schnellzug eingerichtet werden wird. In der Richtung nach Görlitz fährt der neue Schnellzug vom biesiuen Hauptbcchnhose S Uhr 1-5 Min. vorm., von Dresden- Neustadt 8 Uhr 53 Min. ab und kommt in Görlitz 10 Uhr 31 Min. an: doriseldst findet er Anschluß an die Schnellzug, ab Görlitz 10 Uhr 37 Min. nach Liffa—Posen und 11 llhi 2 Min. nach Liegnitz—Breslau lAnkunit 1 Uhr 51 Min. nachm.) und dann weiter nach Kaltowitz. In Dresden Hauptbahnhof ist Anschluß von Tharandt und Pirna, in Dresden-Neustadt solcher oon Leipzig lAbsahrl früh 6 Uhr über Riems geboten. Günstiger noch gestaltet sich die Verbindung in der Richtung von Schlesien nach Sachsen. Änichliehend ozr oen 2 Uhr 20 Min. nachm, von Mnslowitz, 2 Uhr 35 Min. von Kattowitz, 6 Uhr 7 Min. abends von BreSiau abgehenden Berliner Schnellzug wird von Liegnis: abends 7 Uhr 7 Min. ein neuer Schnellzug nach Görlitz— Dresden abgelassen werden, welcher Dresden-Neustadt 10 Uhr 31 Min.. Dresden Hauptbähnbos 10 Ubr 10 Min. abends er reich!. Er findet Anschlust in Dresden-Neustadt an den Abend- Schnellzug nach Leipzig und in Dresden Houptbahuhol an den Rachi-I)-Zng nach Chemnitz—Hof—-Regensburg—München, welcher im Sommer auch Verbindung nach Bad Elster. Fran.zcnsbad. Karlsbad vesitzt. Die neuen Schnellzüge führen 1. bis 3. Klasse und halten innerhalb Sachiens auch in Bautzen und Löbau. Bewiiders sei noch daraus hingewresen, dast bei Abendzna duroilanicilde Wagen Breslau-Leipzig und Breslau— Fricdrichsha>cn führen wird und ferner, dast derselbe in Löbou Aüscblust oon Zittau her lAbsahrt abends 8 Uhr 8 Min.) au: Kunst und Wissenschaft. ff*WochenjpielpIanderKönig!. Hostheater. L^p e rn ha u S. Soinilag: „Die, Zaiibenwie" i7j. Montag: „Tie Walküre" Dienstag: .n .. „ ^ Tienslag: Au! allcrböchsten Befehl: „Die Bohome' i6>.^ Mitllvoch: „Zar und Ziminermann" i>ch8). Donnerstag: „Siegfried" s6>. Freitag: „Die Reginientstochlcr" i^8j- Sonnabend: ..Götterdämmerung" l6.I Sonntag sl. April): „Hoffmanns Erzähl,,naen" s's>8). — cs cha u s p i e lfta u s. Lvnntao: Für die Mittwochs-Abonnenten des 26. März: .Ultimo': Therese: Frl. Prost a. G. l'/-8). Montag: „Der Biberpelz" )'.H8). Liciiökag: „Gespenster^ s'N8). Mittwoch: Auster Abonnement: 1. Gastspiel des Moskauer Künstlerischen shcaters: ..Nackttasyl" s>H8). Donnerstag: Auster Abonnement: 2. Gastspiel des Moskauer Künstlerischen Theaters: „Zar Feodor Tcoannoivitsch" )7>. Fveitaa: Auster Abonnement: 3. Gastspiel des Moskauer Künstlerischen Theaters: „Onkel Donja" t7). v-onnabend: „Der siebzigste Geburtstag" s'/>8>. Sonntag ll. April): Für die Freitags-Abonnenten des 30. März: „Der Biberpelz" s'/üZ). f * Mitteilung aus dem Bureau der K ö n i g l i ch e n H o s - theater. Als 1. Gaslspiclvorstellung des Moskauer Künit- lerffck>en Tbeoters im Kömgl. Schauspielbaus Mittwoch, den 28. März, ist nunmehr „Nachtasyl" von M. Gorki festgesetzt worden. Donnerstag, Len 29. März, folgt „Zar Feodor Ioonnowitjch" von A. Tolstoi: Freitag, den 30. März, „Onkel Wan ja" von A. Tschechow. Der Vorverkauf für alle drei Vorstellungen zusammen beginnt Montag, den 26.. der Vorverkauf für die einzelnen Vorstellungen Dienstag, den 27. März, vormittags 10 Uhr, an der Kasse des Schauspielhauses. Im Refidrnzthratcr gab es gestern abend ein neues Stück „Augen rechtS" von Ion Lehmann. Der Rus. „literarisch" »u sein, ging dem Opus voraus. — und das Haus war leer. Wo soll da die Direktion des Koinödienhouses aiff der Circusstrahe noch den Mut hernehmen, sich jenseits erprobter Kaffenerfolge auf neuen Bahnen -u bewegen?! Die Gagen für die Schauspieler wollen «oeiter gezahlt jein, der kostspielige Apparat muh dauernd unterhalten werden, und das Publikum kommt nun einmal nur, Vena eS die sichere Gewähr hat. sich gut »u unterbauen und -- was die Hauptsache ist — herzlich zu lachen. Nach den künst lerischen Qualitäten fragt die Masse der Theaterbesucher — traurig, aber wahr — leider gar nicht, so dast mit oll dem litera rischen Experimentieren selbst für den willigsten Tbeaterdirektor allster der Ehre meist säst nichts mehr zu holen ist. Dabei ist das Publikum sehr im Unrecht, wenigstens in dem bc'onderen Falle von gestern abend. Die Komödie ist bis aus einzelne maile Strecken nämlich ganz unterhaltend gerade für den harmlosen Zuschauer und bringt mancherlei Lustiges und Amüsanlcs un Lause ihrer drei kurzen Akte znm Vorschein. Die Kritik must freilich allerhand beanstanden, ohne den gulen Absichten des Autors unk seinen unleugbaren Vorzügen zu nahe zu treten. Zunächst ist bas Stück keine seslgczimmerte Komödie. Es bringt nur sehr locker gefügte Szenen, die eigentlich lediglich den satirischen, meist sehr gut pointierten Ausiällen des Verfassers zum Vorwand dienen. Am stärksten lassen die dramatische Kon zentration die beiden letzten Akte vermissen, die nocki dazu ganz willkürlich geteilt sind und durch einen künstlerisch wenig er freulichen schwankortigen Einschlag an feinerer Wirkung ziemlich einbüsteu. Mit den Prämissen der Komödie wird man sich auch nicht völlig einverstanden erklären können. So ist der Glücks- taler, den der Äintssekretär Julius Schönchen aus der Sammel büchse des Militärvereins „Augen rechts" in seiner Eigenart als dessen Präsident nimmt — er ist sein rechtmäßiges Eigen tum, daS er ja nur gegen ein anderes Dreimarkstück umzn- tauschen beabsichtigt — wieder weiter nichts, als ein noch dazu recht nichtiger Vorwand für die durchsichtigen Konflikte des Dreiakters, die selbst in der Perspektive eines kleinen Land städtchens zu belanglos sind, um für die Dauer eines ganzen Theaterabends zu interessieren. Dazu kommt noch, dast der Autor, um den dramatischen Atem nicht vor der Zeit zu verlieren, im zweiten und dritten Aufzuge die ritardierendcn Momente dermaßen hänst. dast er die Teilnahme für das Ge schick seines Helden empfindlich schwächt. In der Charakteristik ist ihm dieser überhaupt weniger geglückt, als die zahlreichen Episodensiguren seines Dreiakters, ,n deren mehr oder minder prägnanter Zeichnung die Vorzüge Ion Lehmanns vor der Hand am stärksten zur Geltung kommen. Tie Latire. die sich gegen den Geschäftspatriotismus gewisser Kreise ebenso sehr wie gegen die Sozialisicnriecherei und die Auswüchse des Vereinswescns richtet, ist so übel nicht, erfährt aber im Verlause Les Stückes absolut keine Steigerung, die aus der Bühn, für die Fernwirkung nun einmal unerläßlich sind, wenn sie > : ver Spannung nicht bald versagen soll. Allerkand Anekdo>en weik. nette Scherze »nd bissige Bemerkungen über dies und das veiiiiögen über dieses Manko nur für den Augenblick hinwegzu- täuschen, mag man die guten 'Ansätze und Anläufe, die der Autor in kluger Beobachtung nnd treffender Milieuschilderung nimmt, auch noch so hoch eiiischäken Jedenfalls — »nd das ist der er ! srenlichste Gewinn des 'Abends — hat man in Icon Lehmann ! eine Begabung kennen gelernt, die etwas für die Zukunft ver Wucht, und mit der man für das saliuschc Lustspiel wird sicher rech neu können. — Die A ulsül, r» ng . die der Spielleitung des Herrn Direktors Wi!t »iitcistand. der überdies noch den forsche!' Landrat mit famoicr Bravour spielte, war recht gut. Nauicinlich die liebevolle Instruier,mg verdient diesmal besondere Anerken innig. Als Schönchen bewies wieder einmal Herr Friese, das. er viel mehr sein kan», als nur ein zu billigen Etomuipästc» aiiigklegter Hanswmst. Er stellte in dem gefährdeten Militär vercinspräsideuten eine sein ziselierte, in der Hilflosigkeit seiner beschränkten Beamlcnieelc rübrende Figur au> dir Szene und gab damit die schauspielerisch eindrnckSvollsie Leistung des 'Abend-., die der Gestalt fclbst gegen Schlich der Kvmodie bin noch die wünschenswerte Bedeutung sicherte Nebe» ihin ist diesmal Herr E > ve» a cl an erster Stelle rn nennen, dei in der Williame» Verkörperung des Koloniolwarenhändlers Bnggcnrvd sein Talent geslem von der votteilhastesten Seite zeigen konnlc. Die fast durchgehende sehr dankbaren Episoden wurden sichtbar mit Lust „nd Liebe, sowie niit dem nötigen drassticheu Humor dargcslellt. Hier düifeu die Herren Iando. «Voiaibeiter Hampef. Bayer c.Kalkulator Meyer). Olbrich «VeieiuSdiencr Ritzmo.mtt, Gäbd (Diälar Poppell, Braun stein 'Rechtskonsulent Mielkest K u n L e 'Schlossermeister Wenk) und Balguc- RalS-Zimiittrmcisler Schilling' mit nachdrücklicher Aneikeniniiig genannt werden. Von den weiblichen Rollen der Komödie ist mir die Wittin „Znin goldenen Lamm" von einigem Belang: sie wio.de von F,l. M noch beim resolut und beherzt veilöipert — Die Anstiahme. die die Novität fand, war sehr sirnndlicd nndZeffällig. So sieht zu hoffen, dast sich die Komö die. wosel» die Tiieklion Les ResideuzlhcaterS nicht zu bald die Lust verliert, vor leeren Bänken zu spielen, sich länger hält, all
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