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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-24
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Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. 81. Leite 4. «M« Sonnabend. 24 März tttttv s französischen Republik r» erzieken. In dieser Hinsicht bennihe sich besonders der als alter Freund Fcaukrelcd» bekannte Minister des Aeußeren Graf Gcilnchvwski. Weiter erklärt« Graf WesterShrinrd, daß auch die btsbecige» Angaben uiuichtia scle», wonach daN österreichische Palizeiproiekt von Tenlschiand inspiriert worden sein soll. In Wirklichkeit stelle sich dasselbe vielmehr als ein »ur von Oesterreich allein mrsarardeltettr BeriniltlunaSvorschlaa dar. der mm Zwecke einer Aerständignug ins Leven gerufen wurde. Teutlchlniid hat erst »ach langem Drängen seine Zustimmung zu diesem Projekte gegeben. Wenn die neuerlichen Abauderuugsoor- schlüge, die wieder von Oesterreich auSgehe», endlich zu einer Einigung führen, so muß als tatsächlicher Vermittler dre Habs» burglsch« Monarchie anaesrbe» werde». Die Ansicht mancher Optimisten, daß eine Einigung schon erzielt sei, trifft nicht zu. ES wird noch einige, Zei bedürfen, um sie zu erzielen. Da» österreichische Projekt sollte gestern nachmittag oder heute vormittag der Komtleeichuna der Konferenz »nterbreilet werde». Der gegenwärtige Eindruck ist der. daß der Entwurf in der Gestalt eineSAineudeurentS vorgelegl werde» wird. daS als Grundlage kür die Erörterung dienen und eine für die Lösung günstige Grundlage bilde» wird. Dir hcurpl sächlichsten Punkte des neuen österreichischen Ent Wurfes bestehen darin, daß die Ausscheidung von Casablanca .lufgegeden wird, Frankreich dagegen die Inspektion der Polizei ur der Form annimmt. daß das dipiomalische Korps in Tanger die Oberaufsicht über die französisch-spanische Polizei vermiiieis eines Inspekteurs übernebmen soll. In de» Bantsrnge soll Frank reich entweder nur zwei Anteile für den Rückkauf seines verlicirzS mäßigen PorzngSrechteS annehnien oder wenn eS drei Äankanlelie für diesen Rnckkans erhält, in die Zubilligung eines Supplements ,u aunsten Deutschlands eiinvilligeu. Tie Verleitung der Häfen lür oic Poilzeiorganiialion wird durch die Konferenz leibst borge- nominell werden. Mau spricht davon, daß heule nachmittag eine Konilteesitzuiig der Konferenz staltfiudc» soll, jedoch war bis gestern abend noch nichts entschieden. Mehrere Delegierte sind der Ansicht, daß vor Montag keine Sitzung adgehallen wird. Deutsches Reich. Die G e s ch ä f t s d i s p o s i t i o n e n für Len Reichstag, soweit sie bis heute in Aussicht genommen sind, gehen dahin, daß die zweite Lesung deS Etats vor Ostern. i!sc> dis zum 6. April, zu Ende gesührt werden soll. Rach Ostern ollen dann zunächst die Stenervorlcrge» in zweiter und dritter Lesung erledigt werden und dann erst der Etat in dritter Lesung. Man hossl mit der zweiten und dritten Lesung der Treuerooriagen dis Pfingsten fertig zu werden, so daß dann die dritte Lesung des Etats unmittelbar nach Pfingsten statt- uiden würde. Bei dieser Disposition ist vorausgesetzt, daß die Tteuerkomiuiffion mit ihrer Arbeit rechtzeitig vor Ostern fertig wird, so daß während der Oslerpause die Berichte ausgearbcilct and dann unmittelbar nach der Oslerpause seslgeslellt werden können^ indem die Eteiierkommission zu dieser Feststellung einige i>,ge früher sich versammelt wie das Plenum des Reichstags and dann beim Wiederzusammentritt des Plenums am 24. April die Berichte der Steuerkommission vorliegen. Ob es gelingen wird, dieses Arbeitsprogramm durchzuführen, steht dahin, meint die ..Köln. VvlkSztg". Wie man dort, hosst der Vorsitzende der Steuerkommiffio», der Abgeordnete Büsing. dasselbe einhalten >u fönnen. Aber gewisse Zweifel einer frnklen Durchführbarkeit Les'elben lassen sich immerhin nicht unterdrücken. Wenn die zweite Lesung der Steuervoriagen nicht alsbald nach Ostern begonnen oder wenn sie samt der dritten Lesung nicht vor Pfingsten erledigt werden kann, so bringt diese Disposition die Gefahr mit sich, daß es nicht mehr gelingt, den Etat in dritter Lesung durchzuberalen, ehe die Hitze des sommers eine Wetter führung der Zitzungen deS Reichstags unmöglich macht. Schlimmstenfalls müßte dann die dritte Lesung des Etats wäh rend der heißen Iulitage erledig! werden, was für den Reichs tag und namentlich diejenigen Mitglieder, welche jetzt seit Monaten iänver i» ihm arbeiten, eine wenig erfreuliche Aussicht ist. Vielleicht wird man unter diesen Umständen dock noch rn letzter Ztund« zu dem Notbehelf greisen müssen, den Etat fertig zu stellen, ehe die Steuervorlagen verabschiedet sind, so daß man also doch nicht daran oorbeikommen würde, einstweilen das gesamte Defizit des Etats aus die Matrikuiarumlagcn zu schla gen. um hernach denjenigen Betrag, welcher aus den neuen Steuern herausfpringl. von ihnen zurückzurechnen. Außerdem ergibt sich aus dieser Disposition jetzt schon, daß es sich nicht umgehen läßt, den Reichstag nach Pfingsten zu vertagen und nicht zu schließen, damit nicht die Arbeiten der zahlreichen anderen Kommissionen, denen die bekannte Flut von Gesetzes- Vorlagen zur Vorberatung überwiesen worben ist. wieder nutz los unter den Tischkasten. Mehr als den Etat und die Steuer- oorlagen in dieser Session noch zu crlediaen. daran kann schon heute niemand mehr denken. Warum hat man aber denn alle Liese Vorlagen dem Reichstag jetzt schon unterbreitet? Da wäre es doch richtiger gewesen, diese der folgenden Session vor zubehalten, wo sie dann mit mehr Ruhe batten durchberaten werden können wie jetzt, während diefeniaen Abgeordneten, welche in den betreffenden Kommissionen beschäftigt sind, gleich zeitig mit dem Fortgang der Steuervorlggen sich aus dem Lausenden erhalten müssen, um später zu willen, wie sie Stellung nehme» sollen. Die körperliche wie geistige Neber- i n st r e n g u n g. welche den führenden Mitgliedern des Reichs tages aus allen Parteien durch diese Arbeit zuaemutet ist. läßt es erklärlich erscheinen, wenn im Plenum diese Mitglieder zur- zeit weit mehr zurücktreten wie in früheren Sessionen. Es gibt eben auch eine Grenze bellen, was her Parlamentarier l'islen kann, und wenn man derartige wichtige Vorlagen wie Die Steuervorlage gründlich belmndeln will, so bleibt in der Tat keine Zeit mehr übrig zur Beteiligung an den Verlxnrd- Lingen des Plenums. Selten dürsten Vorlagen den Mitgliedern scr Kommllsionen io viele Anforderungen gebracht haben wie eie gegenwärtigen Vorlagen. Der Fernstehende macht sich gar keinen Begriff davon, wie diele Mitglieder von allen denieniacn vcriönlich und schriftlich bestürmt werden, welche die Stener- vorlaaen bekommen oderwelcbe eine andereKonstruktion derselben 'oillchlagen. die sie kür erträallcber erklären, oder welche immer- wrt neue Konstruktionen Vorschlägen in der Hoffnung, daß schließlich keine einzige Annahme findet. Dazu kommen die end- aien Subkommillionen und privaten Besprechungen, die eigenen Bemühungen sich zu orientieren, ob eine voroelcklaaene Steuer- form brauchbar und erträglich ist und was derartige Arbeiten mebe sind. Ter neueste Jahresbericht der RelchSschuldenkommis- iion ist dem Reichstage soeben zugeaaugen. Darnach betrugen im Schlüsse des Rechnungsmbrcs IMl die gelamten Krebste des Reiches rund 3282.5 Mill Mk. Infolge von Ersvarnillen. Mehr- ertrngen bei den Nebenvellungsiteuem illw. ermäßigte sich die Bedarissummr auf 2132,1 Mill. Mk. Da durch Veräußerung von Schuldverschreibungen und verziuslicden Schntzanwei!»nge» bis zum Schlüsse des Rkchiiuugsjahres IM1 2962 2 Mist. Mk. beschafft worden sind, io waren Ende März 1905 die Kredite Lurch Ausgabe von Schuldverschreibungen oder verzinslichen Zchakanweviingen noch nicht in Anspruch genommen in Höbe von 14«> Mist. Mk. Da jedoch auf Grnud derAnleibegesetze vom 20. Mai 1904 und vom 10. Februar l!>05 mehrere Seiten nnvrr- iuslicher Schatzanweilungen auSgeserligt »nd an die Reichshauvt- kalle abgeliesert .worden sind, von denen Ende März 1905 IM Millionen noch nicht fällig waren, io war am Schluffe des Rech»»»asiahres 199t nur noch ein Kredit von etwa 10 Mill. Mk. offen. Die verzinsliche Schuld deS Deutschen Reiches am Schluffe des RechuimgsiahreS 1904 in Höhe von 2202.5 Mill. Mk (gegen das Vorjahr -4- 100 MiUivnerO setzte sich zusammen aus 150 Mill Mk. 2>rprozenliger. vormals tvrozentiger Anleihen, 790 Millionen 3> »vrozeuliaer Anleihen. 1783.5 Millionen 3vrozen- rigrr Anleihe». 40.07 Millionen -lvrozeutiger Schatzamvelinnaen von 1900 und 139,93 Mill. Mk. llviprorennger Schalmnweffungeir non 1904. Die imverzivSiichen Schulden rm Betrage von 550 Mill. Mt. bestände,, ans 420 Millionen unverzinslicher Zchatzanwcffnngrn und 120 Millionen ReichSfassenschrinen Temgemäß stellten sich die Geianikschnlden des Reiches Ende März 1905 auf 2752.5 Mill. Mk. Der Reichsffwalidenlonds hatte Ende Dezember 1905 einen Bestand von rund 215.0 Mill Mk. in Schuldverschreibungen und von rund 1.95 Millionen in Bar- werten. General o. Hobe-Pascha ist. ime bereits kurz ge meldet wurde, am Dienstag morgen im Paul Gerhardt-Lust in Berlin an Mrigenblutungen gestorben. Herr o. Hobe gehörte früher der deutschen Armee ci», »nd -mar zuletzt als Rittmeister beim 21. Dragoner-Regiment in Rastatt. Ais her vorragender Reiter und Lehrer der Reitkunst bekannt gewvcbeu, trat er >m Jahre 1880 in türkische Dienste, wo er als Leib- isollrnoster de» Sultans zu aroßem Amehen gelangte. Mitte tzcr Neunziger Jahr» aus dieser Stellung ausg«,chieven. kehrte er nach 'Deutschland zurück. Rach einem an EuilüuschunA«» und Entbehrungen reichen Alter »it er mu» an einem iangzähcigen Maaenieiden verstört»«». Ja Locher. Fußangel, argen den. «me gemeldet, ein« -ölnr^irma beim Reichstage drrHerhastung ,ur Hrzminaung der Ableistung deS L4l«nbarungSr>de» beantragt hat. jpnchl sich jetzt d»e uUrarrroinan« Presse für «i» d»szwlraar,sch«S L»a> ichreUen der ZentrumSparter au». emburg soll, wie die „Mola»' berichtet, vor t gestellt werden. Vorläufig ist die Agitatorin r Warschauer Zitadelle internier^, ^r« der Abgeordnete , Staat. Durch die 'Vorlage würden die Deutschen enac osa Lu ein Kriegs gern Är^astung^oll im letzten Äüaendlicke vor ihrer Abreise erfolgt sein. Aus eine Denunziation hin wurde sie von Polijeibeamten aus einer Droschke geholt. mit der sie zum Warschau-Wiener Bahnhöfe fuhr, um dl« Heimreise anzutreteu. Oeftc reich. Am Abgeordnetenhaus bezeichnet« fortgesetzter erster Lesung der Wahlreformvorlag« Abgeordnete Wolfs die Vorlage ot» «ine Gefahr für den Heu benachteiligt. nur . die Generalredner Aba. Eben hoch versuchte, sämtliche gegen die Vorlage vorgebrachten Be- denken zu enikrästen. Er mell namentlich Gefahren für das Deutschtum für ausgeschlossen, wenn die 'Deutschen allen Rationen gegenüber Gerechtigkeit übten and untereinander einia feien. Der Umstand, daß daS gegenwärtige Parlamen. sich als unfähig zur Herbeiführung des nationalen Friedens er wiesen habe, sei der beste Beweis für die Notwendigkeit der Wahlresorm. Redner empfahl zum Schlüsse Beratung der 'Vorlage im Ausschüsse. Damit war die erste Lesung der Wahl- resorm beendet. Italien. DaS bekannte „Blutwunder' in Neapel bot im Parlament den Anlaß zu einer lebhaften Auseinander- sehuna. Der Abg. Gaudenz, wollte wissen, ob die Regierung es billigte, daß am 19. September 1905 der Kommandant des 10. Armeekorps IH erzog von Aoilaj samt Gattin und Behörden in vollste», „Wichs" dem sbekanutllch stets aus Kom mando erfoleendens Flüssigwerden des heiligen ÄiuteS anwohnte: und der Abgeordnete fragte weiter, ob die Regierung glaube, sah solche Beispiele das Staatsprestige höben und daS liberal« Prinzip, dem Italien seine Wiedergeburt verdankte, förderte. Nnterstaatssekrelär de Nova: „Es handelt sich um eine religiöse Kund« ebling, die jedermann achten muß: um einen Fall von " ffff - -- -- - — isensfreiheit, die über die'Kritik erhaben ist." ff sprach.) Gaudenzi: „Diese Antwort stellt mich nicht zufrieden. chwer hat Gewis Wider- andere Konservative lärmen: „Aushören! Schwergen Gaudenzi: „In allen Parlamenten der Welt hat «in ordneter Redefreiheit." Santini: „Hier bandelt es . um Redefreiheit." tGroßer Lärm auf der äußersten Linken.^ Gaudenzi: „Das Verlusten des Kommandanten deS 10. Armee, korps hat im ganzen gebildeten Italien peinlichstes Erstaunen und ticsc Entrüstung hervorgernfen." (Großer Lärm.) Sanlini Sie!" Abge- sich nicht dem -Sturze der Bourbonen bis zum heutigen Tage hat kein anderer Fürst oder Prinz dem sogenannten Mutwunder deS heiligen Januarius angewohnt oder die Flasche mit dem Blute geküßt!" «Rechts und im Zentrum ein neuer Protest-Orkan.) „Der Nnterstaatssekrelär sprach von Gewissenssreiheit: ich sage aber, hier handelt es sich um kein Bedürfnis der Serle^ sondern um einen ganz gewöhnlichen Pfaffenschwindel..." ^Kolossaler Lärm und Zürnte an den Redner: der Präsident schafft mit Mühe etwas Rübe.) .Der Herzog von Aoita — wollte sagen, der General des 10. Armeekorps —, hatte bei der Gelegenveit die italienische Gala - Uniform angelegt »nd wurde mit der italienischen Königshymne empfangen! Wäre er aus eigenem Antriebe dorthin geoangen, so stände er mij der intellektuellen Höhe der neapolitanischen Analphabeten." lStürmische Proteste. Der Präsident rin't den Redner zur Ordnung, und, als der Abgeordnete sortsäbrt und auf die Unverträglichkeit der moder nen italienischen Zivilisation mit dem vom Klerus geschürten Aberglauben oinweist, ruft er ihn zum zweiten Male zur Ord nung. Der Lärm -über den Zwischenfall hallt im Hause noch eine ganze Weile nach.) Spanien. Die .Mrceta" veröffentlicht die AuSfüh- rungs-Bestimmungen zum Zolltarif für die Ein fuhr und AusNibr, welche der Wertbestimmung zu Grunde zu legen sind. Die Bestimmungen sehen eine -Staffelung all rnlorern bis zu 50 Prozent für Industrie-Erzeugnisse vor. Von Exportzöllen werden nur getroffen: Unbearbeitetes Kvrk- bolz. Knocken, Bleierze, Silbererze, Eisenerze und Kupfererze. Die Behörden können zeitweilig die Ausfuhr von Nahrungs mitteln und Rohstoffen im Landesinteresse »erbieten. Das System der zeitweiligen Zulassung wird beibebakten. England. Im Oberhaus erklärte i« Sause der batte über die Handhabung deS Gesetzes über die Einwan derung von Fremden Lord Fitzmorris, daß dem Aus wärtigen Amte fortgesetzt Klagen über Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zugingen, die sich durch daS Gesetz herausgestellt hätten. Es könne im Interesse der Gerechtigkeit und der guten Beziehungen zu den auswärtigen Mächten notwendig werden, das Geleh abzuändern. Rußland. Infolge andauernden AuSstandeS und wegen der Nichtenüllbarkeit der Forderungen der Arbeiter baden die Ver waltungen der größten Fabrik-Aktlen-Gelrllschaften in Lodz. Scbeibler und Po-nausks. »hre sämtlichen Arbeiter ent lassen. Die Fabriken sind geschlossen. Vereinigte Staaten. In der Marinekommission dcsRepräsentantenhauses beantragte Bonaparte den Bau eines Panzerschiffes von 19 OM Tonnen, wenn man nicht zwei skreuzer von je 16 OM Tonnen bauen wolle. Er beantragte ferner den Bau von vier Torpedobootzerstörern, zwei Unterleebooten, einem Kanonenboote, zwei Flußkanonenvooten und zwei Ausklärungsschiffen: letztere seien aber nicht unum gänglich notwendig. Knust und Wissenschaft. s Könlgl. Hoftbeatrr. Im Overnbaiffr gelangt beute l",8 Ubrl in, NIt'ekiiiigeii-ZykliiS „DaS Rheingold" zur Auffüh rung : im kSchaiilpselhaiisr (7 Uhr) „Brand". s- Im König!. Residenzschlosse fand gestern abend ein Hof konzert statt. DaS Programm lautete: 1. 4clap'>o a»a troppo ans der Sonate für Pianokorte und Violine <«p. 19 L-maII> von A. Riiblnsteln (Herren Bachmann und Bärtichl: 2. Lieder: a) „Daheim" van Hugo Kann. b> „Der Nöck" von Carl Löwe Herr Scheldemaiiteff: 3. Klaviers-.'li: ») Etüde l-'-moll van F. Mendelssohn, d) „Des Abends" von R Schumann, o> Ma zurka von B. Godard 'Herr Bachmai,n); 4. Lieder: ») „Nicht so traurig" von I. S. Bach, dl „Mondnacht" von R. Schumann, a- Pastorale von G. Bizet tFra» Abendroth); 5. Romanze für Violine von F. R,es «Herr Bärtich): 6. Duette: rr) „Wanderers Nachtlied" von A. R»l>i»stkiii. b> Estudiantina von Lacome «Frau Abendroth und Herr Scheidemanteli. s- Im Nesidenztheater wird heute die Komödie „Augen rechts" wiederholt: Sonntag nachmittag gelangt bei er mäßigten Preisen „Der Kilometersrelser" zur Aufführung: abends wirb „Ranon" gegeben. .Montag geht als Nbounemenls- Vorstellung der dritten Schauspiel-Serie „Ter Schlafwagen- kontrolleur" in Szene. Tiensiaci findet zum Benefiz des Ehor- und Orcl'csierperwnols die Erstausführung der Operette Pufferl" von Edmunv Evsler statt, s SonnabenLvelver in der greuzklerb«, nachmittag« 2-Ihr-. t. Job. Seb. Vach: ,,v Lamm Amtes »n'ch-Idi»", Sbocaisautolle für l7rgel lPeiers, Band VII>: 2. Reiuholo Succ»: „Lallet uns mit Jesu creden !" Moictlr für achilicuniiigen cZvor <op. s, Nr. l): s. Heinrich Sckiiic: ,.7Va«i liafi a„ verwirket?" gfflllicües Konzert ,,in »t>Io nrsirirlo" cL'lmtz. Bau» Vl S. v«): «. Job. Seb Bach . Acic» aus LSture „Hieb dich zer frieren und >'ei bitte": a Gn,4 L-o Laster : .Warum betrübst du dich, mein Oerz?' ffbor. — Soliit in 'Nr. S und 4: Herr Köuigl. Losopcriisctnger Hans Ni-viger (Teuor). 4 PI o i e t l« tu der st r a » « n k l r <b « , Sonnabend nachmittags 4 Uhr: 1. Jn-prol-isaiion für Orgel, ausgrlttdrl von Herrn Org-mffi üilsred 5o»i»ger: 2. „zynramus t«'', Cttor non M. A. Perli: r. ..z»»»» Lovi-mlolo nirl O>aeli>culr>i>»-g nonMozaet; 4. „Mache mich ieiig, o Jes»", gei-Niche» vied sür S>-pranloIo, vier ituabenliimmen uno Orael v»u dilbert Acckei: k. „sv« rmum onrpna ' Ldvr von Mozart; Solilltn: Frn» Klara Riedel: Orgel: Herr A. L-oIn»,r«r. s- Das Schluß-Konzert des Königl. Konserva tor i u n, » findet LienStag. den 27. März, abends 7 Uhr. im Trweldehaui« stall. f 'Der Vorstand des Ki unserer «va n§.-luther. . Lbemn,tz r„ir Sitzung, um entschieden erledigen. Zunächst 8. Hauptoer^ jestgesrtzt chenchor-Berbautza« andeSkirch, hielt t, r>»5 s,,un«, um en»,chl«d«n dringlich» Fraae, » >. Zunächst wurde die, in diesem Jahre abzuülteM Versammlung sür die Psingslwoche. den «. uutz 7. Iuui. stgejetzl. Als Festort wurde, dq die Lausitz an der Reitze ist. t t ta u aewahit. wo der drshertgt Vorsitzende deS VrrhandeS. irchenuilisikdirektor a. D. Pro,effor Theodor Schnecher. de» -ine besondere Ehrung zugümcht ist. seinen Wohnsitz lwt. «I» HaupGerkwndlungi^egeijstand bestimmte m-u einen Berzch^ über den Zustand der enstand best, ich e n ch ö r- rtistischen B e deS .. . ^«rbandeS au/.lilruutz der eingegangeneil statlstilcken Bogen. Für dl« Synode will der Vorstand ,m Namen de» Verbände» eine Reibe von K». tragen einbritwen. die sich mit der Festsetzung «ineS Mindest, betrage» der Kirchgemeindekaffen zur Belchcrsfung von Ltzor- und Orgelnoten, ferner mit einer Besoldung der Lhorlertsr für die Ehorsingcsiunden nach Maßgabe der Ueberstunden in der Volksschule und mit der Verpflichtung der Kirchenvorstäntz«. hei kirchenurusikalischen Fragen die Kirchschullehrer. Kantoren oder Orgairisten alSBeraterzu denSitzuMn zuzuziehen.befaflen. Auch ist man nicht abgeneigt, die vom Verbände der Kantorei»- und Organistenverein« an die Synode gelangenden Anträge mit zu vertreten. Ferner konnte vom Chorbuch-Aussctzuß mitaetem werden, daß die Herausgabe zweier Ehorhet'te für klein» und größere Chöre <20 Motetten) bevorsteht. Nach lange» Verband langen ist die Auswahl getroffen worden. Iürer Chor, der Mit- alied ist. erkält eine Partitur unentgeltlich. Die Stimmenbeste sind zu möglichst niedrigen Preisen auS dem Verlag von Breit- köpf u. Härtel zu beziehen. Ein drittes Heit smittelsckwer) ist in Vorbereitung. Zum Schluß berichteten Pfarrer Frommhvld- Wittgensdors übe, den Antrag des Cbemnitzer Vereins, die rhythmischen Melodien in unserem Laudeschoralbuch zu berich- tigen und zu vermehren. Der Antrag soll aus der Hauptversau^m- lung in Zittau weiter verhandelt werden. Den Hauptbericht auf dieser Tagung wird aus Wunsch des Vorstandes der Vor sitzende de» Landesverbandes. Pfarrer Löscker-Zwönitz, halten. s Björn st ferne Björnson wird voraussichtlich in nächster Zeit Berlin besuchen und bei dieser Geleq«nbeit. Wie das ,.B. T." zu melden weiß, als Redner in einer kleinen nativ- nal-norwegffchen Feier auffreten. Dies« Feier gilt dem An denken des in frühester Jugend in Berlin verstorbenen begab ten Komponisten Richard Nordraatz, des SckröpserS der Melodie zu dem norwegischen NcitionolliSdr: „Ja, wir lieben diese» Land", dessen Worte bekanntlich von Biörnson herrübren. Lange lag das Grab auf dem Jerusalemer Friedhofe zu Berlin unbekannt und venva'hrlost, jetzt haben es pietätvolle Hände her» gerichtet und geschmückt, und am 17. Mai, dem Nalional-Feter- tage der Norweger, soll auf der Grabstätte ein „Bantasteiu" enthüllt werden. Bei dieser eiiffachen cßeier will Biörnstjern« Björnson die Gedächtnisrede halten, falls e» die Umstände er- laubeu werden. r Das Gemeindekollegium in München stimmte dem Magistratsbeschluß zu, »ach dem die Stadtgemeinde München iür die Tauer de« Pachtvertrages zwischen der Zivilliste und der Prinz-Negenten-Theatcr-Aktiengesellschast die von der Zivil- liste zu zahlende Pgcht-umme im Betrage von 51 OM Mark aus Gemeindemittel übernimmt. Dadurch ist die Fortführung der Wa g n e r - F e st s p i e l e im Prinz-Negenten-Tbeater gesichert. s- In Baden-Baden wird unter dem Protektorat des Großherzogs von Baden vom 9. bis 11. Juni ein Musiksost abgebalteii werden. ßRudolfBunge.der Antor zahlreicher Dichtungen echt deutscher Eigenart. Romane und Bühnenstücke, feiert am 27. März den 70. Geburtstag in seiner Voierstadt Eviben Im Designer Hoftbeater wird an seinem Jubiläumstciar sein entr» Bühnenstück ,DciS Fest von Bmwnnr" gegeben. Die meiste» seiner in der Gedichtsammlung „Heimat und Fremde" enthaltenen Lieder sind von Franz Abt, Julius Otto, 'Alban Förster in Musik geletzt. brionderS aber ist eS Viktor E. Neßler gewesen, der neben vielen Liedern Bnnges fünf seiner Operiitrrte komponikrte, von denen der „Trompeter von Säkkingeu" am volkstümlichsten ge worden ist. Als laiigiahrigeS Vorstandsmitglied des ^Deutschen SchlislstellerverdaiideS" hat sich Bunge groß« Verdienste um diesen erworben. s- A » S Wie n. Wie bekannt, wurde dem Hofopernthrater die Aufführung der Richard Strnuß'chen Oper „Salome" untersagt. Infolgedessen bat der Direktor der BleSlaiirr Bühnen, Dr. Löwe, der eine Gastipieffahrt seiner Opcrngesellichaft mÜ diesem Werke vorbereitet, das Recht zur Aufführung dieser Over vom Komponisten auch für Wien erworben In ivelchein der diesigen Theater nun das Werk in Szene gehen wird, ist noch nicht bestimmt. Sollte eine 'Vereinbarung mit Direktor Dr. Löwe nnd der BolkSoper zu stände kommen, so würde durch zwei 'Wochen im Mai das BreSlaner Ensemble mit der Over „Salome" gastieren. — Der Bnrgtlienter-Direltion wird von Fra» Kainz ge meldet: Dir Besserung ff» Befinde» Kainz' schreitet fort. Er ist außer Bett und beobsichiigt, Sonnabend abzureisrn und sein« Gastsviellonrnee. die ihn zunächst nach Leipzig, sodair» »ach Dresden und Prag führt, fortznsetzen. — Im „Wiener Verlage" gelangt John Grand-Cartcrets Karikaturen- werk über Kaiser Wilhelm Ik. zur Ausgabe. Das französische Original des Buches wurde, wie erinnerlich, in Teiiischland ver boten, später aber aus Anordnung deS Deulschen Kaisers wieder freigrgebeir. Die Karikatur»,, sollen auch in einigen großen deut schen Städten ausgestellt werde». h Manuel Garcia, der Erfinder des Kehlkopfspiegels, feierte am letzten Sonnabend seinen 101. Geburlslag und emp fing an diesem Tage eine gewaltiize Anzahl Glückwünsche auS den verschiedensten Ländern. Er ist auch jetzt noch so rüstig, daß er Konzerte und Abendgesellschaften besucht und kürzlich in der „Ol>»up!a" einer Vorführung des spanischen Ballspieles „Pelota beiwohnen konnte. Als er neulich eine Dame besuchte, die im vierten Stockwerk eines Hauses wohnte, verschmähte es Garcia, den Auszug zu benutzen und stieg alle vier Treövcn hinaus. s- HenrikJbscn feierte vorgestern seinen 78. Geburts tag in Christiania. AuS diesem Anlaß gingen dem Dichter zahlreiche Bliimenspenden, sowie Glückwunschkarten und Tele gramme aus dem In- und Ausland« zu. Auch König Haakrm sandE «in Glückwunsch-Telegramm, die Königin einen Strauß. Während de» Drucke» eingegangen« Neueste Drahtmel-nngen. Paris. Kammer. Bei der fortgesetzten Beratung d«» Fincinzgesetzcs kommt Boubry-Allex ans das Flotten- programm zurück und sagt, ungezählte Mällioncn werden ni den Schlund des Kriegs- und Marinebudacts geworfen. 'Der Marineminister erklärt, er müsse wiederholen, daß eine Ver mehrung der Secstreilkräste absolut notwendig sei. Der Oberste Marinerat Ixrde besonders anerkannt, daß di« deutsche Flotte mehr große Panzerschiffe habe, als die französische. Da» von der Kammer Geforderte sei das Mindestmaß des zu Fordernden. Will die Kammer auf Frankreichs Machtstellung zur See ver zichten? Ist man sicher, daß die Verteidigung des Landes gebietes gesichert wäre, wenn man die Herrschaft auf dem Meer« einer rivalisierenden Macht überließe? Wir geden für unsere Flotte l35 Millionen aus, Deutschland 180 Millionen. Unser Land kan» ein Förderer des Friedens nur sein, lvenn sein« Grenze gesichert ist. Hieraus wird der Nest des Gesetze» und dann mit 464 gegen 45 Stimmen das Budget im ganzen an genommen. Das Haus vertagt sich bis zum 3. April. Vermischtes. ** Die .Maikäfer" können am 30. d. M. aus rin achtzig jähriges Bestehen zurückblicken. Das Gardc-Füsilier-Regimeirt wurde am 30. März 1826 als Garde-Rescrve-Insanterie-lLand- wehr-jReginieiit durch Kabinetts-Order aus dem Lehr-Äavde- Landmchr-Regiment und aus einem neu zu errichtenden Ba taillon gebildet. DaS eine Bataillon stand damals in Potsdam, das andere in Spandau. Letzteres kam alljährlich in den erste» Tagen des Mai »ach der Havclrcsidenz und wurde dort von der lieben Jugend mit dein Zuruf „Maikäfer" bcgrüßh weil sei» Eintreffen meist mit dem Erscheinen der Insekten zusaurmenjiel. Tiefen ursprüngliche» Necknainen »ahm der Truppenteil «k» Ehrennamen an. nachdem Friedrich Willien» IV. da» Rr«i»re»1 tze« «t»«r belicht igu«g äl» „M»ikäi«r" degrützl hatte.
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