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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-24
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Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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-8^ wie sie sich noch 1908 gezeigt habe», sicher zu stellen. Sie bilde» eine u»tte»»ba,e Einheit. Wesentliche Aenoeiimaeil ihceS Inhalt- würde die »iegierung nicht annehme» können. Naiileiitttch ist sür uns eine Adoptielnng des ReichStaaSivahlrechtS unaimehuidar. tBrifall rechts.» Dir Anhänge, des Relch-tagswahlrtcdts Hoden es allerdings furchtbar einfach. (Heiterkeit rechts, Die Schab lone ist vorhanden. Das Vicichstaasivahlrecht ist für die Kämpfer in einer große» Zeit geschaffen. Diele Zeit war von unbedingtem Vertraue» beherrscht. Man legte die Geschicke d«S Reiches i» die Hände gleichberechtigter kampferprobter Männer, lind heute / Besteht nicht überall ein bitteres Gefühl der Unlust in unserem össeilt liehen Leben / Dl« Geschichte wird unserer Zeit das Zeugnis aut' nellen, dag wir dahin gewirkt haben, die ärmeren schichten an den Wohltaten der Zivilisation teilnehmen zu lass»»: aber sie wird u»S auch den Tadel nicht ersparen, daß wir in eine Ab hängigkeit gerate», die nicht zu ertragen ist. (Sehr richtig! recht- ) Es Ist ein Unheil, daß wir alle Gesetze abhängig machen müssen von der Wirkung aus die Sozialdemokratie, («ehr wahr I recht-.) ES ist ein Unheil, daß unsere Presse nicht mehr l» ihrer Gesamt heit das Echo einer selbständigen, unabhängigen Parteipolitik ist, sondern unmgekehrt eine Dittaiur ausnrüden beginnt, die nicht frei rst von Rückiichten auf die nur» popularm. iSehr wahr! rechts.) Wenn man dre Stimmen «us dem öffentlichen Markt hört, sollte man glauben, daß wir einer allgemeinen Nivellierung enlgegengrngm. Die großen Geister in unserer Nation aber wollen mcht nivellieren: st« wollen höher hinaus (Sehr wahr! recht-), bei Gott, sie sind nicht demokratisch. (Lehr wahr! recht-.) Diese Kräfte gehen nicht mit einer Bewegung, die nicht- will, ai- ihre Macht etablieren auf dem Fundament von Hatz und Terron-mu-. ES bestehen in unserem Volke noch KrHte. die diese- Treiben satt haben. (Sehr wahr! recht-.) In Zukunft darr es kein Wahlrecht geben, da- nicht aus dem offenen und ehrlichen Zusammenarbeiten dieser Elemente be ruht. (Lailaandauernder Beifall rechts. Unruhe und Zischen links.) — Abg. Fischbeck streif. Bp.) erklärt die Vorlagen sür eine Konservierung des Unrechts. — Abg. Dr. Jrmer ikous.) dankt dem Minister für die Entschiedenheit, mit der er die Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahl- rechts abgelehnt habe. l'Beifall rechts.s Die Freisinnigen sprechen von Unrecht. Definieren Sie mir doch einmal, was Neckt und tvas Unrecht ist. (Sehr aut! rechts.) Rennen Sie es Gerechtigkeit, wenn die Haupt- und Residenzstadt nur durch das Eintreten der konservativen Parteien für den freisinnigen KauLidalen vor der Schwach bewahrt wird, im Reichstage ledig lich durch Sozialdemokraten vertreten zu sein? (Beifall rechts.) Die Frage dürfe nur vom Standpunkte des Staaiswohls be- handelt werden. (Beifall rechts.) — Aba. Dr. Krause (natl.l erklärt, seine Freunde fänden in den Vorlagen auch nicht den kleinsten Anfang einer wirklichen Wahireforw. (Beifall links.) Die Vorlagen feien ein Flickwerk schlimmsten Grades. Hätte man wenigikens noch die Zwöifteluiig eingesnhri, so wäre dem plntokratischen Charakter unseres Wahlrechts dock etwas die Spitze abgebrochen. Einer Uebenragung des Reichstagsioahl- rechts auf Preußen würden seine Freunde allerdings auch nie und nimmer zusliimnen. (Sehr wahr! bei den Nationalliberalen, Beifall rechts.) Neben der Stcnerleistung könnte man noch ein zweites Prinzip, das der Bildung, der Erfahrung und des Alters, entführen. — Abg. Freiherr o. Zedlitz (treikons.) kann den Ausführungen Dr. Krauses nur entnehmen, daß er unter einiger Verbrämung und einigen Redewendungen die Vorlage annehmen werde. (Heiterkeit.s Ich kann dem Minister von Ansang bis zu Ende zustimmeu. Das vreußische Wahlrecht steht turinhoch über dein Rcichstagsivahlrechl, weil es nicht kullurwidrig wirkt, wie jenes. (Bestall rechts.) — Abg. Bromel ffreij. Vgg.): Eine Neberraschung hat uns die De batte gebracht durch die bedeutende Rede, mrt der der Minister diese unbedeutenden Vorlagen cingeleitet hat. (Sehr wahr! links.) Bon einer hohen Warte aus hat er einen Blick auf die groben Kräfte, aus denen die Kultur der Menschheit sich entwickelt, geworfen. Der Minister erkannte die soziale Für sorge an. Ich behaupte, es waren zivei Grundsätze, die diese Fürsorge bewirkten: Koalitionsfreiheit und das allgemeine Wahl recht. (Sehr wahr! links.) Redner erklärt schließlich, seine Freunde lehnte» die Vorlagen ab. — Abg. Dr. Porsch (Zeiitr.s erklärt namens seiner Freunde, die Vorlagen enthielten einige Verbesserungen, deshalb könnten sie ihnen in der Hauptsache zustiiiimen. Eftie Reform des Wahlrechts, wie sie immer unter schärfster Kritik des Dreiklafsenwahlrcchts vom Zentrum gefordert worden sei brächten die Vorlagen nicht. Das Zen trum verlange diese Reform nach ivie vor. — Abg. o. Dziem - bowski (Pole): Die Vorlagen hielten den Grundsatz hoch, den Minister, Freiherr v. Hamiiierstein den Polen gegenüber ausgestellt habe: „Wir haben zu befehlen, Ihr habt zu ge horchen!" — Abg. Des er (frei:. Vp.) spricht gegen die Vor lagen und verlangt das ReichstaqSwahlrecht sür die Einzel- stauten. Dann erste werde die Zusammensetzung des Reichs- tags wieder eine bessere werden. — Die Gesetzentwürfe wer den einer 21er Kommission überwiesen. Morgen: Kleine Vor lage.!« Zur Lage in Frank,eicki. Par!?. Das mit der Olganisatio» der Maßnahme» für die llu setsiiitznn.g und Hilfeleistung sin die Hiiitelbliebcnen der Lpfrr des Grubenunglücks von Eourrlöres beauftragte Koinitee ist beute vormittag in, Aibeitsmiuisterium ziisainmengetieteil. Bei dieser Gelegenheit hielt Minister Berteanx eine Ansprache, in der er sein Bedauern über dieses ichreckliche Unglück znni Ausdruck brachte und erklärte, daß bei der Unkciinchnng »ach den Ursachen dieses Unglücks mit strenger Unparteilichkeit verfahren wurde. Ter Minister erwähnte ferner die Bewegung der einmütigen Hilfe als ein ehrendes Zeichen der Zeit >l»d fügte hinzu, daß die Unter schriften so bedeutender Männer ihm eine Bi'ngichaft für die Kon trolle seien. Becteanr sprach dann dem früheren Präsidenten Loubct seinen Tank dafür a»S. daß er den Vorsitz in dem Komitee übernommen habe und schloß seine Anssnhr»»gcn mit der Bemer kung, daß inan auch die belgische» Familien, von denen Mit glieder neben ihre» französische» Aibcftsgefcihrten auf dem Grunde der Grube ruhe», nicht vergessen werde und daß die Pflicht der Menschlichkeit nicht vor Grenze» Halt mache. Lens. Trotz aller Ve,»Übungen machen die deutschen und die sranzösiichen Mannschaften keine Fortschritte in ihrem Kampfe gegen die Feuersbrunst. und die Schwierigkeiten sind noch immer so groß wie zuvor. Sobald das Feuer aus einer Strecke von einigen Metern gelöscht ist, bricht es immer iisiedcr von neuem aus, noch bevor man an dre Erneuerung der Holzverschalung der Schächte gehen kann, und der Kamvl muß wieder ausgenommen iverden. Meist tritt der Wieder ausbruch des Feuers ein, während man die Mauern der Gänge abkühlen läßt, uni die Verschalung uorznnehmen. Dabei isi aber das Verschalen unumgänglich notwendig: denn das durch dos Feuer in morschen Koks umgeioandeltc Gewölbe würde Zusammenstürzen, wenn nicht große Vorsichtsmaßnahmen ge troffen würden. Auch heute Nacht gelang es den Feuerwehr leuten nicht, einen Fortschritt zu erzielen. Man geht jetzt daran, das Feuer von zwei Seiten anzugreifen und zu um gehen. Heute morgen wurden zwei Leichen zu Tage gefördert, die man bei den Äusräuiiningsarbeiten unter dem Gestein ge funden hatte. Die I ngen > en c - Ko m m n st v n spricht in ihrer heutigen Bekamitincichung aus, daß der Kamp? gegen das Feuer, das jchioächer zu werden scheine, energisch fortgesetzt werde. Lens Die anläßlich der Kundgebung vor dem Stadt- Hause am Dienstag vormittag VerhaNeten erschrencn heute morgen vor dem Zuchtposizeigerrcht. Der Untersuchungsrichter stellte fest, daß seil der Verhaftung der Rädelsführer in Lens wieder Ruhe herrscht. Das Urteil lautete gegen Brontchour auf 2 Monate, ans drei andere Angeklagte auf 6 bezw. lH und 20 Tage Gefängnis. Lens. In einem Schreiben an den Teputierlen Basly, den Präsidenten des Alten Syndikats, führte der Direktor der Gruben in Lens im Namen sämtlicher Grubenbesitzer aus, er habe alle möglichen Zligesiäncmisse geinacht. Eine neue Au- sammenkunft mit den Arbeiter-Abgeordneten würde unnütz sein und würde im übrigen Hoffnungen erwecken, die zu erfüllen un- möglich wären. Der Brief schließt, indem er die Hoffnung ausspricht, daß die Arbeiter die Wiederaufnahme der Arbeit nicht aufschieben werden da der Ausstand nur dem Ans tande zu gute käme und den Gesellschaften Verluste brächte, die ihnen nicht gestatten würden, die bedingungsweise zugestandenen Vor teile aufrecht zu erhalten. Das Schreiben wird am Sonntag dem Arbeiterkongreß mitgeteill werden. Berlin. IPno.-Tel.) Der Punde - rat überwies die Novell» »um Bogelschutzaelctz und die Vorlagen betreffend Aus- Prägung von Einpfennigstücken an die zuständigen Ausschüsse. — E-enatsprSsident beim Reichsgericht Dr. Friesleben zu Leipzig wurde zum Wir». Ged Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannt. - Bei einem Vrand« m vergangener Nach, ist ,in diesiger Tischlermeister in seiner Werkstatt «rst > ckt. Er batte >m schlas« «ine Lampe umaestoßen. Der Fußboden brannte durch und die Leich« siel durch da- Loch tn den Äekler hinab, wo siebalb verkohlt aesunden wurde. — Tie Volontäre im Statistischen Amte von Wilmer-dorl Ludwig Höflich und Karl Ramm probierten beute einen Revolver. Hierbei entlud sich die Kasse, die Höflich in der Hand batte und die Äliael durch, bohrte dre Lunge seine- Kollegen Ramm, In der Äusreguna eilte Höflich nach d«r Tat die Treppe hinunter und schoß sich eine Kugel durch den Kops. Der Tod »rot aus der Stelle ein. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Sohn de- noch in Hast gehal tenr» King Akwa bat sich an den Eibpltnzen Hodenivb« mit der Bitte um eine Unterredung gewandt, um io Aelegenbrit zu finde», deni stellvertretenden Kolonialdirrklor eine Schilderung der Verhältnisse in Kamerun zu arben. Der Erbprinz bat das Gesuch bewilligt, und der junge Akwa wird tn diesen Tagen im Auswärtige» Amte empfangen werde». Berlin. iPriv.-Tel.j In Eharlottenburg. wo «r seit mehreren Jahren lebte, ist der Dichter dr» einst viel genannten ^Neuen Tonnhäufer", Eduard Gries« da ch, tm 61- LebenS- lahre gestorben. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaufmann Eugen Burkhard« au« Riga, der von dort nach Unterschlagung von 200000 Rubeln gZlücktet war, wurde heute vormittag in einem Braun- schweiaer Hotel ersannt. AIS der Wirt dre Polizei benach richtigte, schoß sich Burkhardt eine Kugel in den Kopf. Er wurde noch lebend ins Krankenhaus gebrächt. Wilhelmshaven. (Priv.-Tel.) Die Meldung, bi« oldenburgische Regierung habe dem Landtage einen Gesetzent wurf über die Eliifiihrung des direkten Wahlrechts vorgelegt, ist irrtümlich. Ter Landtag wird am 10. April ge schlossen. Trier. (Priv -Tel.) Die Aprikose»- und Pfirsichblüte ist i» vergangener Nacht, in der L Grad Kälte herrschten, voll ständig erfroren. München. Das „Verordnungsblatt des Kriegsmini steriums" gibt bekannt: Zum Feldzeugmeister der neu errich teten Feldzeuameisterei wurden ernannt: der Gouver neur der Festung Ingolstadt, Generalleutnant Streck. Zum Gou verneur der Festung Ingolstadt wurde Generalmajor Bresch, Kommandeur der 5. Infanterie-Brigade, ernannt. Beuthen. (Priv.-Tel.) Wie die „Oberschl. Grenzztg." meldet, sieht wieder ein großer polnischer Geheim- b und-Prozeß bevor. Träger der Propaganda sind dies- mal hauptsächlich Sokolisten, deren Haupihcrde in Rosdzin, Schoppinitz und Burowietz liegen. In den letzten Tagen wurden dort bei 14 Mitgliedern von «okolvereinen Hanswchungen ab- gehalten, die autzerordenllich belastendes Material zu Tage förderten. Wien. Abgeordnetenhaus. Beim Abschluß der ersten Leiuug der Wahlre form Vorlage bekämpft der Gencralredner kontra Graf Stürghk die Vorlage, die die dau ernde Unterjochung der Deutschen unter die slawisch-radikale Majorität bedeute und betont, daß die von der Regierung l-er- oorgedobenen Grundsätze der Gerechtigkeit und Billigkeit in der Vorlage nicht zu finden seien. Redner schließt mit der an den Minister des Aeußern gerichteten Frage, wie er fick die Konstellation der äußeren Politik nach der Einführung des allgemeinen Sttmmrechts vorstelle. (Die Ausführungen des Redners werden wiederholt von stürmischen Protestrusen unter brochen.) Das Haus beschließt mit überwiegender Majorität, die beiden Wahlreformvorlagen, sowie das Gesetz betreffend den Schutz der Wahlsreiheit an einen Wablresormausjchuß von 49 Mitgliedern, das Gesetz betreffend die Immunität an den Ber- falsungsausschuß, sowie dos Gesetz über die Reform der Ge- Ichäftsordnung an den Geschäfisorduungsausschuß zu verweisen. Das Haus verhandelt hierauf das Scheckgcsetz. Wien. Entgegen auswärts verbreiteten Gerüchten wird von maßgebender Stelle erklärt, daß K c, i l e r F r a n z Joseph sich des beiten Wohlseins erfreue. — Die Fürstin Elisabeth W i n- discdgrcitz Kal heute das Sanatorium, in dem sie sich einer Bllnddaiin-Dpeiatioii unterziehen mußte, verlassen und ist nach dem Schlosse Schönbniiiii übcrgesiedelt. Wien. (Priv.-Tel.) In der Nähe von Hall in Ober- österreich erlitt das Automobil des Gutsbesitzers Grafen Sal- burg aus der Fahrt eine Beschädigung. Bei dem Versuche, den Schaden zu beheben, entzündete sich das Benzin: es erfolgte eine Explosion, wobei der Wiener Maschinenfabrikant Ignatz Brannshirn so schwere Brandwunden erlitt, daß er wenige Stunden nachher starb. Graf Salbung und sein Freund, Baron Ludwigstorf, trugen leichtere Brandwunden davon, W i e ii. In dem galijischen Dorfe Glagoczow geriet ein im Felde einsam stehendes Haus während der Nacht in Brand. Sämtliche im Hause schlafenden acht Personen kamen in den Flammen um. Ko n st a n t i n o p el. Die Pforte hat mit der Ottoman- Bank einen neuen Vorschuß von 200 000 Pfund gegen Vcrpsändiina der Ueberschiisse aus den Einnahmen der Dette publique abgeschlossen. 70 000 Pfund hiervon wurden sofort an Makedonien überwiesen. Indianapolis. Die aus Besitzern von bituminöse Kohle liefernden Bergwerken »nd Bergnibeitern bestehende Kommission, die hier tagt, um eine Lohnskala zu vereinbaren und dadurch de» dioheiideii A uSstaiid abznwende». konnte gestern, da tn allen cröiteitcu Punkte» i»ive>ciiibarc Gegensätze hcivortraten, nicht zu einer Einigung komme». Heute soll die Beratung fortgesetzt werden. Hnbanna. Die Ratifikationsurkunden deS Postv ertra ges zwischen de», Deutschen Reiche und Habanna sind heute hier aus- getauscht worden. Hongkong. Eine Piratenbande bemächtigte sich gestern bei Kanton einer Barkasse der Standard Oil Company und plünderte sie völlig aus. Es fielen ihr vier Winchester- Bnchsen und eine größere Menge Munition in die Hände. DaS amerikanische Kanonenboot „Callao" ging nach der Gegend des Ueberfalls ab. (Itackits e'naekiende Devekck'en befinden kick, Leite 4.» ffra»««r, Vi. iSchlu«., «redi, iiv l>n. r>4konls IS0.4». «re«d„er «ant im . Li-»u«d<itzn Lombarde» W.«v LauroIMe —. Unzar. «old —, V»r«igi»Nn W,id. TOrkriiloi« —. R»I»tg. Varl«. <!> »dr n,«m>»aa.c Mienl« W I>aN-n,i Iüb,«0 Lranirr R.I7»/,. «,ue L°r>u,',ul»> 7N.72V, rurkew uniftc «nieib», «».7» Mrkenlo«« l4°.A. Oll», inanbank nä», . Ttaai«bad» —. Lombard«» lW.—. UiienNHcedrii. Ul»»»», rr. Marc. o»rm. N UHr »0 Min. w«»«r.' — dS>/, a-<»«i«ru>g. 70'/,, e-idlirld» - jld -luden «»/, >i>o Ti,»« >04>H I »m 8b>,.^a!> anbLdi» 4, ani«r 9«",. Hirten inm/, >darr-r4d o«rm. »°>n !-<>>,, «irr«ri->» Dtich».«-«»> eci'i, >m>ier Monor I»/e>r»enl »»>«. A,, i»n,r »n eld« >02'/,!«°/« Aarane, »»,. . . - . . 0,>/. »«/, d°. »»/,ri>ln.«n> — : »ui ««4 «'/»'/»- . 97>„:»°/„ »oni.Me,,, >c>4'/si s.»e«r» Darts. Prodnki-nenarki. üieicen o«r Msrc 92»Iadi,"«Mm ld'> c'ani4oclcr l'/ü'tori Tom -Ib >«>>/>„! r«»b«n,: Tt«ii,. 94.N0, o«r Mat Äugust 90,70 M',. 114 17«-/, >7» Ib4'/, «N. rubig s/trt»,« oe> Mar, 41,— o«> L«pt»mbc>'Drz«mi>rr 97,—, stetig. Ibttbttt per Mir, k>«.7,>. ner 2«>>tra>ber,D«!»mbkr 08, , sest Ilms>«r»»m. Produkten De,tchl. >ki>«t,«n o«r Msr, —, rer Mal , Rogae» «e, Mir, —. rer Mat NtetidäUsla«. Nondv». lNtelreidemalk! Au«I tnbi>che> Me,,»» lest bei »iemtich auicm gieichsn engtitche, W«l,en kesl. »Imerikantnder Mats lest. 9 Sd Hader Donauer Mai« nominell unverändert, tklinecitainlrdc« Mehl sest, e„gti,che» Mehl sest, Gerste sest Haler test. Lntliches und Sächsisches. — Sc Majestät der König hat dem Kronprinzen Ludwig Philipp von Portugal den Hansorde» der Railte»kro»c verlieben und ihm die Insignien durch den Gesandte» Wirkt. Geh. Not Flhr». v. Reitzeiistein üherreichen lassen. — Plluzessin Ld » ard von Anhalt bat den Hoffriseiir und Hvslieieinntetl Edliard Mcuicr hier, Hotel du Nord, zu ihrem Hoffciselir ernannt. , — Baron von Lederer-Trattnern. LegationS- sekretär der öslerreichlsch-nitgaisichen Gesaudtschast, isl gester» von seiner Reise nach Aegypten znrnckgckehrt und hat wieder ii» „Europäischen Hof" Wohnung genommen. — Ein Geschenk des Kaiser« ging dem Rate zu Dresden, wie auch dem zu Leipzig in Gestalt der neuesten Schiffs- tabelleii der französischen Marine und der Manne der B«r» einigten Staaten vv» Nordamerika zu. Es sind da» groß« Dülck- boge» mit übersichtlichen Darstellungen der SchifsStvven und de« Namen der einzelnen Schiff«. — Der wie berichtet tn Eoburg v«rstorbm,e Ktntzemat Schelle ftamnitr aus der Schule zu Reichenau di 1885 geboren, wurde er mit -4 Jahren Delektrnlrhker st. , zenberg. lSM Oberlehrer tn Zschopau, im folgenden Iah» diiektor in Werdau, IMS üvemahm er dasselbe Amt in Große». Hain. DaS Jahr l8«S rief ihn in da« geistlich» Amt: er war einer der drei Feldpredtgrr des sächsischen He«,«», und ebenso nab», er an dem französischen Feldzüge teil: zuletzt war er Milikär-Oberpsarrer de- 12. Armeekorps. Nicht nur Akbrecht-, und Verdienstorden, soiidern auch da- Etsrrne Kreuz bueugten seine Verdienste in diesen schwere» Aemtem. Nach dem osterrei» chijche» Kriege wurde er t887 Archtdtakonu- in Frantenberg: nach der Heiuikebr au- Frankreich erhielt er da« Amt als Oderpfarrer tn srtnrni Heimatortr Reichenau; 1874 wurde er Pfarrer tn Schwarzenberg, I88V Superintendent tn Oel-nitz. Dte« Amt konnte er aber nu, bi- zum Herbst 1893 bekleiden; dann vrran- laßte ihn feine aiigegrifsene Äeiuildhett zum Rücktritt. — Aus dem Bericht der Finan-depulatioa ^derAvstteu Kammer über Kap. 11, 12, 13, IS und 77a de- orbentlichen StaatshaushaltSZitatS für 1906/07. Berg-, Hütten- und Mü nz-Ltat, sowie Allaemeine Au-gaben für den Bergbau betreffend, ist nach den Allgemeinen Vorbemerkungen fotaende- hervvrzuheben: Die Erfüllung de- von der Depudation schon in verschiedenen Berichten gemachten Vorschlag«-, ^di« Dtrevio« der Hütten und Bergwerke miteinander zu vereinigen", wodurch eine wesentlich« Ersvarni« berbeigeführi »erde« würde, gib« di« Deputation der Königlichen Slaot-regierung wiederholt zerr ei» gehenden Eriväaung. Wenngleich nach vorstehendem dl« Aus sichten für die Freiberger Hütten sich fraündlicher ge- stalttt zu haben scheine», so hält die Deputation eL doch für ge raten, einen Verkauf derselden fest im Auge zu behalten, und bei annehmbaren Angebote» einen solchen nerveizusühren. A1- wiiuschensivert muß cs aber erscheinen, daß der Verkauf der Hüllen allein tunlichst vermieden lverde, daß vielmähr auch gleichzeitig die fiskalischen Bergwerke und das HilberSdorser Staatsgut mit veräußert werden möchten. In der kommissarischen Beratung vom 8. Februar dieses Jahres gaben die Herren Ke- aierungskoulinissare entsprechende Zusage. Die Abrüstung der Freiberger Erzbergwerke wird von der König lichen Staatsregierung nach dem von dem Landtage gebilligten Abrüstungsvlnne in der Weise weiter durchaeführt, daß die v ö l l i g e E i n st e l l ii n g d e s B e t r i eb e s bis zu End« des Jahres (918 ermöglicht wird. Der Mannschaftsvestand war hiernach zu Beginn der Finanzperiode 1904/05 mit 1900 Manu angenommen worden und sollte derselbe bis 1910/11 in jeder Finanzvcriode um 300 Mann, in der Finanzperiode 1912/13 um 100 Mann vermindert werden, sodaß zu Ende 1913 nur noch 600 Arbeiter vorhanden sein würden. Für di« Finanzperiod« 1906/07 ergäbe sich hiernach ein Bestand von 1600 zu Anfang, 1300 zu Ende, und somit 1450 Mann im Mittel der Periode. Dieser wird mit je zur Hälfte, also mit je 725 Mann auf die beiden Gruben „Himmelfahrt" und „HimmelÄürst" verteilt wer den, damit beide Betriebe gleichmäßig aufrecht erhalten werde» können. An diesem Prinzipe soll auch ferner festaehgllen wer den. In den Jahren 1903 und 1904 pal die Abnahme der Mannschaften, ohne daß cs einer zwangsweisen Ablegung von Arbeitern bedurfte, in größerem Umfange stattgefunden, als man erwartet hatte, sodaß der Bestand zu Ende 1904 bereits bi- auf 1657 Mann, gegenüber der Etalannahme von 1750 Mann, berabgeqangen war. Es würde somit eine raschere Abrüstung wähl möglich werden, allein die Königliche Staatsregierung glaubt, an dem reiflich überlegten ysbrüstungsplane, auf den sich nunmehr alle Beteiligten eingerichtet haben, festhalten zu ollen, da sie auch bei Ausrechtevhaltun« desselben im günstigsten sfalle nur der immer unwillkommenen Notwendigkeit uberhoben ein würde, eine größere Anzahl von Arbeitern gegen ihren Wunsch entlassen zu müssen. Das durchschnittliche Lebensalter der aktiven Belegichafi beläulft sich Anfang 1906 schon auf un gefähr 44 Jahre, und so dürste kaum auf einen freiwilligen Ab- ,ang in dem Umfange mehr zu rechnen sein, wir solcher, infolge >er Veröffentlichung des Mrüsdungsplanes, in der Finanz- periode 1904/05 eingetreten ist: es wird vielmehr der Königlich«, taatsregierung kaum erspart bleiben, auch in den künftigen Finanzperioden Ärbeiterentlassungen eintreten zu lassen. Sie übt aber wiederholt die Zusicherung, daß hierbei aus die per- oniicken Verhältnisse der Arbeiter und auf die betreffenden Gemeinden Rücksicht genommen lverde, soweit die- bei Durch führung des Abrüstungsplanes betriebstechnisch möglich fei. — Die Deputation beantragte u. a., die Kammer wolle beschließen: die Petition der Vice-Hnttenmeister, Hütten-Chemiker und Betriebs-Ehemiker der staatlichen Hüttenwerke vom 30. Novem ber 1905 durch die bereits eingefichrten Gehaltsverhesserungen ffir erledigt zu erklären. — AuS den Ausführungen zu Kap. 15, Münz e, sei folgendes erwähnt: Die Bevölkerung-- zahl des Deutschen Reiches ist nach den Ergebnissen der Volkse zämung vom 1. Dezember 1905 in starker Zunahme begriffen, und es macht sich daher auch die Beschaffung größerer Meiwen! von Reichsmünzen jetzt wieder nötig. Die Airspräguntz derselben ist an die sächsische Münzstätte aus Mnldner Hütte gemäß Reichs- gesetz vom Reichskanzler unter Zustimmung de- BundeSrateS mit einem bestimmten Anteil von iedem Prägauantum zu über- tragen. Dieser Anteil beträgt nach den betreffenden BundeSrats- beimlüssen, wonach die Verteiluna fick heute noch nach der Leistungsfähigkeit der deutschen Münzstätten im Jahre 1875 richtet, zurzeit 7,45 Prozent. Der Gesamtbetrag der ReichS- silbermünzen soll bis auf weiteres 15 Mk. und derjenige der Nickel- und Kupfermünzen 2 Mk. 50 Big. für den Kopf der Be völkerung nicht übersteigen. Der Gesamtbetrag der Reichs- goldmünzen dagegen ist bei der bestehenden ReicbsgoldwäHrung zesetzlich nicht sestgeleat. da sich auch Privatpersonen auf chre Rechnung 20-Markstücke auf den deutschen Münzstätten Her stellen lassen dürfen und die Reichsbank von diesem Rechte mehrfach Gebrauch gemacht bat. ES steht auch beut« noch nicht fest, welche Beträge an ReichSgoldmünzen der Königlich Säch lichen Münzstätte auf Mnldner Hütte auf die Finanzperiode 1906/07 zur Ausprägung überwiesen werden. Der Präanngs- gewinn für di« Münze ist bei ReichSgoldmünzen ein sehr ge ringer. da die vom Reiche zu gewährenden Prägevergütunoen ür solche in der geltenden Taxe nur schr knapp bemessen sind, und zumeist bei Hinzurechnung des unvermeidlichen Verlustes an diesem teuren Materiale ein Gewinn nberbaiivt sich nicht er gibt. Es darf angenommen werden, daß die Goldprägung in dem gleichen Maße, wie in den Finanzperioden 1902/03 und 1904/05, auch für die jetzige Etatveriodc wieder zu erfolgen haben wird, zumal man allgemein über Mange! an 1 0-M a r kst ii ck e n klagt. Zurzeit liegt der Münze auf Mnidn«"- Hütte noch ein unerledigter Auftrag auf Prägung von 375 270 Mk. in Kronen vor, dem aber weitere Aufträge auf Reichsgoldmüuzen wahrscheinlich bald folgen werden. Bezüglich der Prägung von Silber-, Nickel- und Kupfermünzen ist für die Finanzvcriode 1906/07 und wohl auch noch sür spätere Perioden ans eine wesentliche Vermehrung der Aufträge zu rech nen, da der oben angegebene Höchstbctrag pro Kops der Be völkerung noch lange nicht erreicht »nd die BevölkerungSzahl des Dentichen Reiches in starkem stete» Wachstum beariffen ist. Hiernach darf erwartet werde», daß die Muldner Münzstätte nicht nur für 1906/07, sondern auch für spätere Flncnizperioden reichlich mit Aufträgen verschon sein wird. - Die erste Devntatio» der Ersten Kammer hat über den Entwurf eines Gesetzes, einige Abänderungen des die stoal- liche Schlachtvieh Versicherung regelnde» Gesetzes vom 2. Juni 1898 und eine hierzu cingegangene Petition betreffend, ihren Bericht erstattet, in dem stc beantragt, den Regierung-- entwarf mit einigen kleinen Aenderungen anzunehmen. — Die vierte Deputation der Ersten Kammer bc- antragt, die Petition deS Ausschusses der Zentral« sür Jugend fürsorge zu Dresden und Genossen wegen Vorlegung eines Gesetzentwurfs über dieFürsorg e-E rziehungMinder- jähriger im Königreiche Sachsen der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. — Tie Beschwerde- und Pofitions^Depntation der Zweiten Kammer beanlragt, die Petition der Redak- tion deS Journals der Goldschiiuodekuiist in Leipzig und des Verbandes deuticher Gold- und Silberschmiede wegen Schä digung inländischer Juweliere, sowie Gold- und Silberschmiede durch ausläiidischeDiamanten-Jmi- tationS-Geschäfte der König!. Staat-regierung «ur Kenntnisnahme zu überweisen.
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