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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060323025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906032302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906032302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-23
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Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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Diele» Blatt »ird de» Lesen, von Dresde, ^ §A/d OHM OO L LH ^ zugesteN». während e, die Post-Abom,einen «ud Uw-edua- a« Lag« vortz« baat» als TTN Vv am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten verugrgeMr: «M,I,a»r»«d Nt» »r-«»'» t>»l iSati» M»>mal>,er Z»i>c>,uno durch ,,«i«re Boiku >«»<>»« und »»»,»»«. « L«i, und 1>,o»l<>»»n nur »mniav »IM »0Hi.dnr«au»iuüriiak»o«. »»«»»är» , «l. b,.. , MI. »0 «. numalr^r ZutrcUiinu durch di« koti»MI loiineVrittilukidn imtiiis- lau» »u »ni't'ikchrudrm Zu>ct>ra,e. Nachdruck oll», »riitri u Oniinal- NiMeiluuan, nur m» druilichrr L.»r>i»>au««d» >.Drr«d Aachr.") »>li>Ii« NoUurLalich» Loaoiar- au'vrüch» dlrivtu und»rücklich»,t: »«rian«!« Maiiuitnv« wert» »ich« auNxwadrt. »»I»,r«««-Adr»"«: »chchdtck,,« »««»,» /lnresgen-^anf. »imobme von Ankündiaunucu hi« nackmitlaa« » Mir. Loun- mi.i tzkikiiaL- nur Marmcktraße S8 vo» U bl» '/»> Ubr. D>e llvaliiaeLniu» Mir >ca « Sildrnl so Pf,.. An- kL»dcru»,eu ouk der PrirxUleite Zeit« L Pf« : die S waltioe Zeile aus Tr« feile so Pi,., als iLmaeiaiidt Zeile «i Pf,. Sn diu««»» »»ch ««». und Keier»a,e> > ivalii,e Gruodreit« so Pi,., auf Privaiieire « Pf, Slvaliiae Aeiie aus Tenleiie und cü» Em,elaudi so Ps,. AudivdrligeLus. lraae nur ,e,en BorausberadUw,. Pete,blauer kollen tv Pfeuniac FemlarrL«! Nr. U und ros«. LauvigetchSsMelle: MarienNr.W 'HH'Ld v, F»V» «»v» seasulll „l.Svs»I>Ier". Ist Lern soeeo-lliiteil L^MLRHL^HUALLUAL^A eedteu Mneduer voMommea Mekverlle. VorrStie ä 8tileli 50 Lkss. in allen äiuxlislivn, Orogc-rien auck krrrlruusriea. tS1«vLLSHVkSi*iL LuKL1«nrn1LoLi-86tkS öin»»»!- Neueste Drahtberichte. Hvsnachri'chten, Landcsiynvbalwghlrn OieseUschgft sür Liiemlnr und Knust, Gerichts- j 1 OV» ^Ailssn. veihondluiigen. Loge in Rußland. Elbier. Berliner Leben. I e^»D» Rcucste Drnlitmtwnnacn vom 22. März. Deutscher Reichstag. Berlin. Die Bu da elkom Mission lehnte die im Etat des Reickismilitärgerichts enthaltene, in der trüberen Be- ratung zurückaeilellte Forderunq von 871 MO Btt. sür Errich tung eines Tienstgebäudes für das Reichsmilitärgerrcht ab. be- willigte aber sür die dazu erforderlichen Vorarbeiten die nötige» Mittel. Die aus Grund der lox Trimborn zivecks Äapilal- ansammlung behuss Erleichtcruna der Durchführung der Witwen- und Waiienversicherung ans dem Ertrage der ?,ölle erstinalig eingestellten 17 Millionen werden bewilligt. ebenso die Forderung von 15 MO Mark zur Erweiterung der Dicnsträiime des Neichsschatzamtes. Zur Marokko Konferenz. BlgeriraS. Bonder l?enligen Konimiisionssitznng ist er wähnenswert. daß ei» v r i n z i p > e l les Einverständnis dahin erzielt wurde, daß der Polizei«,ispckleiir an das diplomatische Korps in Tanger derichien solle, doch machte dies Regnanlt von der Genrhinigaiig seiner Regt rnrrg abhängig. Eine weitere Sitzung ist vorlausig nicht angesetzt. Die -ivitzpeü den Kabinetten schwebende» Berhandlnngen sind anschrinend noch immer nicht so weit gediehen, um den Delegierten wieder festen Boden unter den Füßen z» geben. Algrciras. In der beute vormittag siaitgchabten Ä o m i t e e s i tz u ir g wurde vargeschlagen, das Gehalt des Hauptmanns tn jedem Hafen auf 7000 Francs und das des Inspekteurs aus 25 OM Francs fesizusetzcn. Die Allgemeinheit des dtomitees stellte den Antrag, daß oer Inspekteur alljähr lich, allgemeine Inspeküvnsreisen vornehmen, aoer auch einen Hafen aussuchen solle, wenn ein Zwischenfall leine Anwesenheit nötig macue. Nach jedem Besuche soll oer Inspekteur einen Be richt absassen, der. offiziell an den Sultan gerichtet, dem divlv- matifchen Korps in Tanger - mitzuteil.en ist. Tie gesamte Diskussion heute morgen läßt den allgemeinen Wunsch der Delernerteu erkennen, die Einr.chtui.ig des Inspekteurs Tat sache werden zu lassen und auch seine Befugnisse w weit ass mög. ljch auszndehnen. In der BeiTrcckung der Delegierten soll der Gedanke aufgetaucht sein, äu erteile der Zuteilung eines Teiles der Läsen au Frankreich und des anderen Teiles an Spanien die Lrganisntion »iner aus Franzosen und Spaniern gemischten Polizei zu übertragen. Bon Spaniern und Franzosen wird da gegen geltend gemacht, daß die gleichzeitige Anwesenheit von fran'ösilcben und ipanischen Offizieren und Unter offizieren in jedem Hafen eine Quelle von zahllosen Schwierig keiten, persönlicher Rivalität untereinander hinsichtlich des Qber- desehls, der Aufrechter!,allung der Disziplin und der Instruk- tion der Mannschaften der märokkaniichen Palizeuruppe sei. mit einem Wort: die gemischte Polizei in jedem Hafen sei gleich bedeutend mit der iliimvglichleii chir jede den Handel und Ver kehr förderliche Organisation der Polizeitruppe. Zur La«e in Frankrcitt,. Pari». Zwei Finanzinspektoren versuchten gestern unter Beistand einer Insanlerie-Kompagnie und einer Gendarmerie- Abteilung, in den Dörfern Venteuges und Gräzes jDepartewent Haiite-Loire) die K i r ck> e n i n v e n l u r durchzusühreu. Mit Heugabeln bewaffnete Bauern und Bäuerinnen verwehrten ihnen jedoch den Zugang zu den Dörfern. Um Blutvergießen zu vermeiden, zogen sich die Truppen und Gendarmen zurück, wobei sie mit Steinwurien verfolgt wurden. Paris. Bis setzt haben etwa 150M Geistliche wegen des TrennnngSgeietzes an das Minister »m ihre Pe ii si vus- aesuche geuchlet. Aus den katholische» Kultus -"ilfallen UM, darunter 7M2 Gesuche um lebenSlüngliche und 7rW um vorüber-- gehende U»tetstütz:uia. Paris. Der Seepräsekt von Toulon bat an den Marine minister über die a » t i ni I l i l a r i st i s ch e n Kundgebungen der Aisenala,beiter berichtet und Weisungen erbeten n»> gegen die Rädelsführer Vorgehen zu könne», die die Malinefabne einen dreifarbige» Lappen nannten und die Forderung stellien, die Fahne an Bord der Kikegsichifse nicht mehr grüßen zu müssen. Paris. Blättermeldunaen aus Lens besagen, daß der Gewinnaussall der Bergwerksgescllsch asten der 'Departements Nord und Pas de Calais iniolge des A»s- slandes täglich 1025 000 Francs beträgt und daß die dcnlschen Koblenberawcrke täglich für eine Million Francs an sranzöiijche Industrielle verkaufe». Wie aus Lens weiter geweidet wird, wollen die Nergwerksgeleiljchasten den Arbeitern einen Tage- lohn von 6 Francs 80 Ctms. gewähren, die Ausständigen ver langen aber einen Tagelvhn von 7 Francs 10 Clms. Die Bcrg- werksgescllschaslcn Holsen jedoch, daß ein Einverständnis zwischen ihnen und den Ausständigen bald erzielt sein wird. Denain Die Delegierte» der Bergarbeiter sämilichcr Ab teilungen im Becke» von A»;i» stimmten dem allgemeinen Ausstande zn. Die Mitglieder reisten »ach ihre» Heimats- orten ab, um eine allgemeine Bewegung ins Weck zn sehen. Marseille. Das Referendum bezüglich eines allge meinen A » sstandes. das von der Leitung der Seeleute der Handelsmarine i»S Werk gesetzt war, ergab 6080 für und 764 Stimme» gegen den allgemeinen Ansstand. Köln. sPriv.-Tel.s Angesichts des Aussiandes der fran zösischen Bergarbeiter fordert die Arbeiterpresse des Nnhrreoiecs die Bergleute dringend auf, k e i ne rl e i U e b e r s ch i ch t e n zu machen, um nicht durch erhöhten Riihrkohlenveriand de» fran zösischen Kollegen in den.Rücken zu fallen. Gegenwäriig wird in rheinisch-westfälischen Führerkreisen die Frage lebhaft venti liert, ob im 'Falle des Ausbruchs eines Generalstreiks die Ruhrbergleute sich mit den französischen Kollegen solidarisch erklären und heute bereits strikte jegliche Ileberschichteii ver weigern sollen. Am Sonntag sollen dieserhalb zahlreiche Ver sammlungen jtattsinden, in denen Stellung zum französischen Dergarbeiterstreik genommen werden soll. Berlin. Gestern vormittag lO Nbr 6 Min. entgleiste der gemilcht« Zug 290 zwilchen Lubianen—Lippnsch ans der Rrbenbah» Hohenstein—Könitz mit der Lokomotive und 7 Wagen. Der Ing blieb ans dem Babnpla» stehen. Zwei Knnflentc erliUen nach ih»er Angabe Nervenerschütterungen, sonst wuide niemand oeitekt. Der Verkehr wiid durch Umsteigen anfiechterhallcn. Der Materialschaden ist nicht allzu erheblich. Eisenach. (Priv.-Tel.l I5M Arbeiter derEi > enacher Fahrzen gfabrik streiken. Ein Uebeigreiscu des Ausstan- deS aus andere Fabriken wird befürchtet. Insterburg. Ter „Ostd. Bollsztg." zufolge ist der Roinanschriftsleller Johannes zur Mcgedc in der ver gangenen Nacht in Bartenstein gestorben. B ern. Der Nntionalrat hat beschlossen, die Gebirgs - artillerie mit einem Krnppichen 7,5 Zenti„ietec-Rohr>nck!auf- geschiitz ansznrüsien mid gleichzeitig eine Neuarganilntivn der Gebirgsartillerie vorznnehmen. indem die bisherigen Foimalioncn von 4 Batterien zn je 6 Geschütze» durch solche von 6 Batterien zn je 4 Geschützen ersetzt werden sollen. London. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses wurde von Bhlr eine Resolution ciugebracht, in der Lord Milncr getadelt wird, daß er die nngcsctzliche Auspeitschung von Eli in eien in Transvaal zugelassen habe. Eliamberlain bekämpfte die Resolution, ilnterstaatsielretär Churchill, bringt von seilen der Regierung ei» Amendement zn der Resolution vor. »ach d?m daö .Hans erklärt, daß es zwar die »»gesetzliche Aus peitschung verurteilt, aber im Interesse der Beiulngnng von Südafrika davon absiehl, gegen jemanden eine Mitzbilliguiig ans- zniprechen. Die Reiolntion Byle wird abgelehnt rrnd das 8il»eir- dciuent Churchill niit 6.55 gegen 135 Stimmen angenommen. London. Wie dem „Daily Telegraph" aus Tokio ge meldet wird, ist dem japanischen Landtage ein Geietz- cntwurs zngegangen. in dem die Höbe des Schutzzölle s sest- gelegt wird, der aus Mehl, Leder, Iuwelierwaren, Uhren, Auto mobile. Fahrräder und Nahrungsmittel erhoben werden soll Eine Klause! des Gesetzes betrrfst die Einfuhr derjenigen Waren, die staatliche Vergünstigung genießen, und ermächtigt die Rc gierring, gegen diejenigen Länder einen höheren Zoll zur An wendung zu 'bringen, die japanische Schisse oder Waren differenzieren. 'Samara. In der vorigen Nacht bemächtigten sich al Polizisten vcrilcidcle R n u be r au? der Landstraße der Gcld - post, wobei ihnen 38000 Rubel in die Hände fielen. K o n st a n l i ii o pel. Tie tittkllche Gesandtschaft in Athen meldet, daß Kelsiiser zum Zwecke derBaiideubildiiim zu Schill ii a cb M a ked o n ie» abgegnugen und griechische Ossiziere an dem Vairdeirnnrvesen in Makedonien sorldaueuid beteiligt seien. Tie Pforte wird neue dringende Schrille in Athen und bei den Grvßmächlen uirleriiehiiie». LcrllicheS und Sächsisches. Dresden. 22 März. —* Seine Majestät der König zeichnete gestern obend die, 5. ordentliche GeseUschaftsversammlung der Offiz ler ne sell ich as! des Landwehrbezirks II Dresden durch seinen Besuch aus. Gegen 7 Uhr betrat der Monarch in Veglerinug des Herrn Generalmajors Generals L la suite v. Allrock und cm prangen vom Kommandeur des Bezirks- kommandos 11. Oberst Kracke, den Konzertjaol des Städtischen Arisstellungspalastes, wo sich der kommandierende General, Czzeiieui t>. Broizern. Oberst a. D. Schubert, General major Mehthorn, Oberst v. Erregern. Oberst v. Wilucki. Oberstleutnant v. Carlowrtz. Major Freiherr v. Ompteda, die Herren der Ossiziergesellschäft, sowie mehrere Gäste eingefunden halten. Nachdem der König Platz genommen hatte führte Herr Stabsarzt Tr. Lenz in einem überaus fesselnden Bortrag, ver durch zahlreiche wohlgelrmgene Lichtbilder illustriert wurde, die Entwicklung Kameruns vor. Bei dem sich anschließenden Abendellen dankte Herr Oberst Kracke Sr. "Majestät namurs der Osfizierge'ellschast sür sein Erscheinen und brachte ' am den König ein dreimaliges Hurra aus. Erst gegen 10 Uhr «er ließ der Monarch unter erneuten Hochrufen vre Versammlung —* Heule abend 6 Uhr findet beim Könige im Residenz- schlosse eine größere Tafel statt, z» der nachstehende Herren mit Einladungen beehrt worden sind : Stantsininister General der Iusanlcric Freiherr v. Hamen, Generaladjntant, General der Infanterie v. Treitichke. Präsident der OberrechnnngSkaonnxr Edier vo» der Vlauitz. Zoll- und Sienerdlreklor Geh. Not Dr. Lobe, Hvsmarschatt v. Mangoldt-Reiboldt, Seiiatspräsident Mich, die Königl. Kamurerherreii Sahrer vo» Sahr aus Ehrenberg und Freiherr v. Burgk aus Schäuscld, Vize-Zoll- und Stenerdlrekkor ^Keh. Jiiianzrat Tr. Rudert. Odervenvaltungsgerichtsrat Dr. Geniel, Geh. Schulrat Tr. Kühn, der Koininandenr des >2. Ar tillerie-Regiments Oberst v. Larisch. Landforstriicister Winter. Gell Bnirrat fir'eichelt. Geh. Regierrrrrgsrat Dr. v. Oppen rrnd der Chef des Ge»eralstabes des 12. Armeekorps Flügeladirrtairt Oberst v. Eariowitz. Weiter vo» den Mitgliedern der Stände- kamrnern die Herren Oberbürgermeister Keil, der zweite Sekretär der Ersten Kammer Graf und Edler Herr zur Lippe-Biesterfeld- Wcißeufcld, Obervnigermcister Dr. Trvndlin. Geh. Rat Professor Dr. Wach, Fabrikdeirtzer Rahner, Gemeindevorstand Donath. Mühleubesitzer Gleisberg, Sladtgntsbesitzer tzanffe, Gutsbesitzer Kvckel. Kommerzienrat Neidhardt, Rektor Prosefsor Dr. Richl- nrann, Irrstizrat Spieß und Zeidler aus Oberlosa. — Außerdem sind ans Anlaß der z. Z. beim Kadettenkorps stattsindcirden Fähnrichsprnfimgcn mit Ernladungen r» dieser Tasel ansgezeichnet ivorden: der Vorsitzende der Ober-Militär-Prüsiingskoniittission Königl. Prcnßstcher Generalleutnant v. Schwartzkoppen. der Bureanchef genannter Kommission Oberstleutnant z. T. Thiede, der Kommandeur des Kadettenkorps Oberstleutnant Wilsdorf und der Adsntänt des Kriegsministers Hanptinann v. Dambroivski. —* K ö n i g F r i e d r i ch A u a u st wird heute abend V->9Uhr im Konzcrthausc des Zoologischen Gartens dem von der Sektion. Dresden des Deutschen und Oesterreichischen Alpcnoereins zu Kunst uns Wissenschaft. -h* Die Elbirr in Emil Richters Knnslsalon. lSchruß l Auch der junge Walter Friderici ist zu der Vorzeit Tagen hinab- gcslirgrn. Sehr sympaihisch. wenn auch noch nicht völlig frei vo» nialeuscher Unsicherheit vichknliert sich der Blick in „Großmutters lKgsten"in>t drn iebdast übe» den einladendenKasseetiich hinhmcheiiven Soiinenstecken. Anerkennung verdient der künstlerische Takt, mit dem die steifen Rvtokofigürche» ans dem sonst nicht sehr gelunge nen Schwnnentcichbitde im Hinte,gründe diskret skizziert sind, während die Empire-Ornamente der Brüstungen und steinernen Ruhebänke nicht recht zu dem übrigen figürlichen Kostüm des Bildes passe» wollen. Das Breikbild desKucbstcinerSchlvßtores mag als ii» Ganzen recht gut abgcsilnnnle Vedute gelte». Als eindrucksvoller Schildercr nuserer Vierfüßler gibt sich auch diesmal Professor E m a » n e l H e g g e n b a r t h zu erkennen, der inimer mehr von Zügel sich losznnrachen und rein malerisch augenblicklich i» einer UrbergangSperiode zu siehe» scheint. Als die beste seiner hier ausgestellten Arbeiten darf das Bild . Sultan" geilen, ans dein wenigstens der Hund l» Haltung und Ausdruck dem Kimsller ganz ansgereichnet geglückt ist. Auch dir fanroS vor die grau weiße Scesläche hlngeslellten Kühe befriedigen anßervldkn'lich, weniger die wohlgenährten Braunen, die mit geblähten Nüstern ans benr Gnlshos hcranstraben. Der Radicier der Elbier, Georg Erker, dem die Gruppe ihr nicht übles Genvssen- schaft-einblem verdankt, ist diesmal, ebenso wie der treffliche Johannes Ufer, vo» dem man rigenilich gar nichts von Belang sieht, nicht so-gut wie sonst vertreten. Seine Radierungen nnd Zeichnungen erweisen sich trotz mancher gute» zeichnerischen Einzel heit in der Komvosilion meist zu „literarisch". Ohne ans daS Für und Wider ihres zur Zeit so gar der Aktualität nicht entdehren- den Stoffes einzngchen. werden sie wohl auch s'irst für das GroS der AttssteNniigsbesiicher eher kultiirgeschichiliche Redusse, denn künstlerisch anregende Darbietungen bedeute». Auch Georg Müller-Breslau, der sonst io stlmninngStiefe Landschafter, befriedigt diesmal nicht ganz. Rebe» de», schonen Herbslbild mit dem röilichen Birkenlanb und den im Jrnhschnee erglänzenden Berahängen ans dem Riesenaebiige fallen leider der schwächliche „Eremit" »nd das viel z» dnnlie ..Hünengrab", aus dem selbst das Gerippe irgend eine- prähistorischen Rufers im Streite nicht keblt. recht bedenklich ab. August Willens, der a»Sge»eichiiete Iiiterienrnialer, gibt als pioco üc> r^iatunee ein großes Historienbild, in dem er über einen Versuch nicht hinausgekonmien ist. Da dieses nordische Nachtstück schon koloristisch recht wenig erfreut, darf inan sich woht eines Kommentars zur Darstellung entschlagc», zumal uns der Künstler für diesen Mißgriff durch seine andere» Arbeiten hinlänglich zu entschädigen vermag. Besonders gut ist in der Farbenslillininng das rote Küchen Interieur ausgefallen: auch die Fiichhäiidleiin und das Binstbild des asten Ecrbäreii zeigen sich eines freundlichen Blickes wert und würdig, wenn sie auch mehr durch zeichiieusche als dnich maleiische Qualitäten bestechen. Von Pepino, der zuletzt als Porträtist iinkc, den Elbiern so anSgezeichnet hervortrat. hat man schon Besseres gesehen, al- die wenig besagende Ahendlandschaft nnd das in den Farben zienrlich barte, der Lust beincche völlig entbehrende Waid innere. Als „Gäste" der Gruppe sind schließlich zwei »ainhaftc Plastiker zu »eiine», der dnich zahlreiche sinhere Arbeiten schon anfS beste bekannte Sclmar W e r n e r, der mit ieiner Kreis- Herme erschienen ist, »nd der junge Mniichiicr Willy Zügel. von dessen ans der tMIer große» Ausstellung zablreich vertretener „Biecherei" einige hübsche, anivrechende Proben bier zn sehen sind. — AIS Auftakt zn der kommenden großen „Sächsstchen Kunstaus stellung" darf anch diese inngste Heerschau de, Eibier als durchaus ersvlgieich verlausen, mehr noch aber als vielversprechend für das bezeichnet werden, was die jungen Künstler in den Sommermonaten aus der Brühlschen Terrasse zu bringen gedenken. — ll. Berliner Leben. L. Verli n. 21. Mörz. Hennig sitzt min endlich im festen Moabiter Unter suchungsgefängnis hinter Schloß und Riegel, und wie Europa nach dem Lturze des ersten Napoleon erleichtert Uff! sagte, jo atmet Berlin wie von einer bösen Last befreit auf. Nicht nur, weil die Hennig-Iaaden mit ihren unangenehmen Folgen jür zahlreiche harmlose Menschenkinder, die eine entfernte Aehnlrch- keit mit der schlechten Photoaraphie des Raubmörders hatten, vorüber sind. Nicht nur, weil die Berliner Polizei nicht mehr so zahllose Gelegenheiten findet, sich bis au? die Knochen zu kLamieren. sondern hauptsächlich, weil die Blätter der deutschen Rcichrhanptstadt nun allmählich die widerwärtig sensationelle Be richterstattung über diesen Fall, der für die meisten von ihnen ein gesnndencs Freisen war, eingestellt haben. Es war schon nicht mehr schön. Tagaus, lagern veröffentlichten sie spalten- lange Berichte nicht nur über die Hennig-Iagden und die ichlrcszliche Festnahme des Verbrechers in Stettin, sondern über die ^alen. Meinungen und Kreuzfahrten des Raubmörders. Interviews mit seinem Vater, seinem Bruder, seinen zahlreichen Zimmer- und Schlafstclien-Wirtinnen in Berlin und Stettin. Berichte und Bildnisse derer, die bei seiner Ergreifung mit- gcwirkt hatten, und tiefsinnige Betrachtungen darüber, welche Personen die ansae'etztcn Belohnungen zu erhalten hätten. Hennrg hier, Hcnnig da, Hcnnig überall, wo man auch gewisse Zeilungeu an diesen kritischen Tagen aufschlagcn mochte. Gewiß inter essierte der Fall in'olgc der verschiedenen unacwöhnlichen Bc gleitninstände weiteste Kreise, und kein Blatt konnte sich einer eingehenderen Berichterstattung darüber entziehen. Bezeichnen!« dafür, wie sehr die Hennig-Afföre selbst im AnÄandc die Ge müter beschäftigt Kat. ist die Tatsache, daß nach der Ergreif»,?- des Gesellen der Berliner Vertreter eines Wiener Weltblattc» die telegraphische Weisung seiner Redaktion empfing, vorzugs weise über den „Fall .Hcnnig" zu derichien, da er auch in der Kaisersradl an der Tona» im Vordergründe des öffentlichen unk allgemeinen Interesses stehe. Indessen sollte man meinen, dag eine gewissenkafle Presse anch in solchen Dingen ein gewisses Maß nickst außer acht lassen und den schlechten Instinkicn oes Piib'ikums licht allzusehr entaegenkommen dürste. Welche üblen Wirkungen oie ienfalivnclle Änfbcmschnng der Hennia-Geschichte namentlich aus die Berliner Jugend ausgeübt hat. davon legt ja eine traurige Episode Zeugnis ab. die sich soeben in einer Laubenkolonie abgespielt hat. Tort spielten Knabe» „Hennig um der Schutzmann". Einer der Jungen, der den Raubmörder darstcllle, hatte sich den Revolver seines Valers verschafft und schoß ihn an, den Spielgefährten ob. der den -Schutzmann mackste, ttnalücklichcrweise war der Revolver scharf geladen, der lliährigc Knabe wurde nur zu grst getroffen und war sofort eine Leiche. Gewiß ereignet sich -ein solches Cchießrinalück auch sonst einmal. Aber daß die jugendliche Phantasie durch die Räubergeschichten ganz mächtig aufgeregt und oft daiiernd ver giftet wird, ist fraglos. Auf den Berliner SchMgien wurde
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