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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060318020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906031802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906031802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-18
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abrird-Ansgabe -«gestellt. während e» die Post.Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte«. Verilgsgebillif: DtnIriMrUcki f»»Drr»dru bei t8„»ch »»«tmaliger 8«traa»„a duich „»skr» Koftv »»d «»«,«»«, an To»»- «nd Piontaak» nur kiiimal» »vkt.«qv>> .durchaiiswSriiukÄvm- «M«iäv 0 Mt. b«, a Mt ao Lt. vei »imnali,«r AulniUm» du,» die <olm«B»il«Isi>«ldl. >m Ä„». taiU> «tt «ntlurechkiidei» Autlliiaae. NaSidruil aller Nrllkel u. Onaiual- RtUeUnnoen ,mr mit dculiicher v««Ue»an,abki.Dreed.Nachr') «GU«. d!achlrüa>icke Loiiorar- »»idrüche bleiben uiibruickiiLiiat; «werlanüte ManuUnvic wiche» nicht auldcwalnt. »«Ireramm-Ndrest«: »Ochrtchte» »resde«. AeszrürrHet 1888 Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. Anreizen-tack. «nnabme von «nkündt,»»^» dit nachminaa» i> Uhr Soun- uick Ne,e,1a,d mir Mar,enftr«ze « »«» » dis >/,l Ukv Die l ivaltiaeGrnud- i»ile ica » Silben) « Bi«.. «»- tündiamiaen aui derPewaNeiie ttell, rs Psv.i die r wallt,etj«le o»tfr«t- ieilc so Li, , als i-m,es^ndt «tle w Pt» (tu «uoimcru ,»ch und Aelertage» > Wallia« (Arund«llr so Pta., aui Privaiseit» « Pta . rivalnae Zeile am renieile und aU AnaeiandtioPsa. ku»«ürNa«kul- träae nur aeaen Vorausduadluna. Beieadlätler tollen w Ljsenniae Ftmivrecher: St,'. U und «0»«. Hauptgeschäftsstelle: Marien»». S8. rS1«OL^SiLx»kSi*Ä L^lllSnurllelL- VorrLtje ü Stüoil 50 ?kx. Ir ullcm äpotbelcen, Drogvriso uuä ?ANüwsriou. Vrig»Irrirar»»r» km«»««,,« lliirmdl iioel, sMi-lei'lieiiiiMii iii iliiilrcli«»«. «lizl. K U llaaoo Unfis !>lsn«Mi'. 20. LUvllVittvll. ^sülslsli. Ui-«», rollile «sce. -eresi-orü-lilücli diüige kieire. » Nlllll.. Nr. 75. S»W,l: Neueste Drahtberichte. Hosnachlichten, Direktor Paul Ela>itz, Sächsischer Militäretat, Gerichtsverhandlungen. Marokkoloufelkuz. ..Nanon". Opfer des Eiseubahubelliebes. Svnmag, 18. März Rcuefte Drahtmeldnnzen vom 17. März. Koloniales. Dar-es-Salaam. lPrip.-Tcl.) Hauptmann Wunder- lich meldet Fortschritte in der Unterwerfung des Bezirks Liyunae in Deutsch. O st afrika. Bis jetzt beträgt die AM der Unterworfenen 1200. Der Haiipträdclssührer Kitalika wurde auf der Flucht erschossen, zwei andere 21 »sichrer der Aus ländische» gefangen genommen. Tic Strasze Kidatu—Kilossa ist Zur Marokko-Konferenz. AlgeciraS. Die Konferenz wird Sonnabend nicht zu sammentrete». Vielleicht wird der Redaktions-Ausschuß Lonu- abend vormittag eine Sitzung haben. Montag ist in Spanien Feiertag: deshalb wird die Konferenz auch an diesem Tage keine Sitzung abhalten. Die nächste Sitzung ist daher für Dleustag in Aussicht genommen. Zur Lage in Kraukreick. Paris. Mehrere Mitglieder des Gemcinderats ersuchten de» Polizeiprafesten, die von der deutschen Rettungs mannschaft in Courriöres angewandten Vorrichtungen auch bei der Pariser Feuerwehr einzusühren und zur Prüfung der Apparat« eventuell Fachleute nach Westfalen zu senden. , Pari». Der Finanzinspektor Leclech in St. Briö, welcher seine Pensionierung erbeten hatte, um die Inventar aufnahme in der dortigen Kathedrale nicht mehr durchführen za müssen, wurde abgesetzt. Zur Lage i» Rußland. Petersburg. In einer Rede, die Lord Rothschild in Thatam gegen di« Verweigerung des Asylrechts den ausländischen politischen Flüchtlingen gegenüber gehalten hat, behauptete er, Beweise dafür zu haben, daß die ,n England nicht angenom menen russischen Flüchtlinge sofort nach ihrer Rück- an der Grenze erschossen werden. Tie „Petersburger .t.-Aaentnr" ist amtlich ermächtigt, gegen diese Behaus- lch. kategorischer Weise zu protestieren und sie für positiv UMMlyk zv erklären. '/Moskau. Die extreme Partei hat beschlossen,' ihre Taktik zu ändern, von aufrührerischen Bestrebungen abzusehen uzed an den parlamentarische» Kämpfen teilzunehmcn. Warschau. Hier wurden zwei Polizisten auf der Straße erschossen. Die Täter sind entkommen. Zaslaw Wolhynien). Die Insassen des Ortsgesängnisses riesen Unruhen hervor, die durch Truppen unterdrückt wurden. ' Sebastopol. Leutnant Schmidt hat gegen das über chu verhängte Urteil KassationsrekurL eingereicht. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Seniorcnkonoent des Reichs- tageS beschloß, die letzte Sitzung vor den Osterferien am Freitag, 6. Wrril, und die erste Sitzung »ach den Ferien am Dienstag, 2t. April, abzudalten. Wenn möglich, soll wenigstens die zweite Lesung des Etats vor Ostern zu Ende geführt werden, alSdann würde nach Ostern zunächst an die Beroiung der Steuervorlagen gegangen und dann, in die dritte Lesung deS Etats eingetreten werden. Berlin. Der Abgeordnete Krolik sZentr.) hat sein Mandat niedergelegl. Wien. Heute vormittag fand die Eröfsnuna der Iah r c Sa u öst e l l u n g des K ü n st l e r l> a u i e s in An wesenheit des Kaisers, mehrerer Erzherzoge, zahlreicher Würden träger des diplomatischen Korps, sowie eines zahlreichen Mailand. Hier ist ein Offizier von der preußischen L u st s ch i sf e r - Ab t c i l u » g mit drei Unteroffizieren ein- getroffen, um Vorkehrungen zu treffen für eine Ausstellung von Einrichtungen der deutschen Lustschisskunst und Telegraphie ohne Draht. Weitere preußische Offiziere und Soldaten werden noch erwartet. Diese werden während der 'Ausstellung hier bleiben und aäronautische Hebungen vornehmen. K o n st a n t i ii o p c l. Da die von der Pforte in Sofia und Athen uillernommcncii Schritte gegen die Verbreitung des Bandenwesens und das Uebcrschrciten der Grenzen bis her nicht den gewünschten Erfolg Halle», beschlotz die Pforte, außerordentliche Maßnahmen an den Grenzen zu treffen. Tokio. Das Abgeordnetenhaus hat nach lebhafter Debatte die Eisenbahn-Verstaatlichungs-Vorlage mit 243 gegen 109 Stimmen unverändert angenommen. Man er wartet, daß auch die Vorlage, betreffend Verstaatlichung der Bahnlinie Söul—Fusan aus Korea angenommen wird. Die Kosten der beabsichtigten Verstaatlichung in Japan selbst wer den auf 500 Millionen Ben geschäht. OertlicheS imv Sächsisches. Dresden. 17 März. —* König Friedrich August in Waldheim. Se. Majestät der König begab sich heute früh 8 Uhr 2 Min. vom Neu städter Bahnhöfe aus zu dem schon gemeldeten Besuche der Städte Waldheim und Colditz. Die 'Ankunft des König lichen Sonderzuges in Waldhcim erfolgte pünktlich V2IO Uhr. In Begleitung des Monarchen befanden sich die Herren Staatsminister v. Metzsch, Generalmajor 0. Altrock, Flügel adjutant Oberst v. Schönbcrg, Oberstallmeister Generalleut nant v. Haugk und Ministerialdirektor Geh. Rat Appell. Zum Empfange waren der Kreishauptwann v. Ehrenstein und Amts- hauptmann 0. Nostiz^Wallwitz erschienen. Der König begab sich in das Vestibül des Bahnhofsgebäudes, in dem die Beamten des Bahnhofes mit dem Bahnhofsinspektor an der Spitze, und eine Reihe lveißgekieidetcr Ehrenjungfrauen Aufstellung ge- nommen hatte. Aus der Hand einer derselben nahm der König einen Blumenstrauß entgegen. Auf der Fahrt zur -Stadt bildeten Vereine und Schulkinder Spalier. Ueberall wurde der Landesherr von einem zahlreichen Publikum jubelnd begrüßt. Am Portal des Rathauses empfingen Bürgermeister Vogt und Stadtverordnetenvorsleher Amtsrat Oehmichen den Monarchen und geleiteten ih» nach dem große» Sitzungssaal, in dem der Rat, die Stadtverordneten, die kaiserlichen und könig- lichcn Beamten, sowie die Beamten der Stadt 'Aufstellung ge- nommen hatten. Der Bürgermeister Bogt erneuerte hier in einer kurzen Ansprache dem Könige das Treuegclöbnis der Stadt, das von dem Monarchen mit Worten des Dankes für den schönen Empfang eiitgegengeiiomnien wurde. Es folgte hierauf die Vorstellung der anwesenden Herren und dann die Besich tigung des AltertninsmiisetimS. Darauf fuhr der König nach der K ö n i g l. L a n d e s a n st a l t. die unter der Führung de§ derzeitigen Direktors Regieiimflsrat Vogel eingehend besichtigt wurde. Auch hier »ahm der König die Vorstellung der oberen Beamten entgegen. Nach der Besichtigung dieser'Anstalt fuhr der König nach Knebethal und Kriebstei» zum Besuche der Niet- liammcrschcn Fabriken. Am Eingänge der Kriebctballchen Fabrik von dem Chef der Firma empfangen, dnichschntt der Monarch mit ihm das gewaltige Etablissement. ES folgte zu gleichem Zwecke eine Fahrt zur Stammsabrik in Kriebstein. Im Anschlüsse daran fand ein von Herrn Traiteur Siegel-Dresden geliefertes Frühstück zu 30 Gedecken in der Villa des Geh. Kom merzienrat Niethammer statt. Inzwischen war der Königs. Svnderuig »ack Knebethal dirigiert worden. Nach hetzticher Verabschiedung von seinem Gastgeber erfolgte um 1 Uhr 35 Min. die 'Abreise des Monarchen »ach Colditz. —* Aus Arco wird berichtet, daß das Befinden Ihrer Ma jestät der Königin-Witwe ein zufriedenstellendes ist. Sie ist mit der Gräfin von Flandern, die gleichfalls am 10. d. M. in 'Arco eintraf, bei dem zwar kühlen, aber sonnigen Wetter viel im Freien, besonders wird der schöne Park des Erzherzogs Friedrich fast täglich besucht. Außerdem unternahm die Königin bereits einige Fahrten in die hübsche Umgebung nach Nago, Torbole, Riva, Ledroiee usw. Prinz und Prinzessin Moritz von Sachscn-Altenburg. die gleich>alls in Arco weilen, wurden von der Königin empfangen. —* Herr K reisha np tmc> 111, Dr. Rumpelt wohnte am Dienstag nachmittag der Ratssitzung im Altstädter Nathause bei. Nachdem er" sich sämtliche Ralsniiiglieder hatte vorstellen lassen, wurde er von Herr» Oberbürgermeister Beutler mit einer Ansprache willkommen geheißen. —* Morgen feiert der Direktor bei der Städtischen Straßenbahn, Herr Paul Clauß, sein NiähriaeS Dienstsubi- läuni als Direktor der vormaligen Dresdner Straßenbahn. .Herr Elauß. dessen Name mit der Entwicklung des Straßenbahnweseiis in Dresden stets ui,trennbar verbunden bleiben wird, ist 1841 in Cunnersdorf bei Leipzig geboren, besuchte bis Oster» 1856 das Freimaurer-Institut zu Dresden und von 1862 bis 1864 die land wirtschaftliche Hochschule zu Jena. Vor und »ach der Jenaer Studienzeit übte er die Landwirtschaft praktisch ans nnd folgte im Oktober 1868 einem Rufe in das 'Ausland lAmerika). Von da zurückgekebrt. gewann ihn der englische Ingenieur Parrifh für die Organisation des Stratzenbahnwesens in Dresden. Am 18. März 1881 erfolgte sein Eintritt in ParrishS Dienste und im folgenden Jahre übernahm er die Direktion der inzwischen ge gründeten ll'r.amvava O'owpanx ot I-eim-mv. Inmiteä. Bei der weiteren Ausbreitung des Unternehmens fand er reiche Gelege», heit, seinen scharfe» geschästsmäninscheu Blick, sein organiiatv- risches Talent und seine nngewohlilich«.Tatkraft zu verwerten Er reformierte das Straße 11 bahnwesen in Dresden und legte damit den Grundstein für die grotze Entwicklung, die dieses in den späteren Jahren erfuhr. Bereits im Jahre 1890 de gaun er auf der Blasewitzer Linie in größerem Umfange Versuche mit der Einführung der eieklrischen Zugkraft und zwar mit Akku mulatoren der Thonison-Hoiiston Gesellschaft. Nachdem die Likfi'idation der englischen Gesellschaft und die Grnndnna der „Dresdner Straßenbahn" in die Wege geleitet ivar, die im Früh jahr 1894 ihren 'Abschluß fand, gelangte auch der erste überaus wichtige Vertrag mit dem Rate zu Dresden zum Abschluß, der den Beginn der Einführung des elektrischen Betriebes darstelltc. In dessen Folge wurde dann am 4. Mai 1896 der elektnsche Be trieb ans den Linien Blasewitz-Rcichenbachstraße und Alaun- Platz—Georgplatz ausgenommen, nachdem die Gesellschaft bereits im Jahre 1893 die Vorortliuie Blasewitz—Laubegast als Versuchs strecke elektrisch ausgerüstet und betrieben halte. Ru» folgte »ach- einander die Umwandlung der andere» Linien, die sich ohne die geringste Störung vollzog und einen treffliche» Beweis für dos Organisationstalent des Direktors Elauß erbrachte. Am 1 August 1900 war die Umwandlung ans allen Linien der Dresdner Straßenbahn durchgeführt. Welche erheblichen Veränderungen im Laust der 25 Jahre eingetrete» sind, während deren Direktor Elauß an der Spitze des Unternehmens stand, ergeben folgende Ziffern: Die Einnahmen des BetriebsiahrcS vom 1. Juli 1881 vis 30. J»»i 1882 betrugen: 875 000 Mk., die des Jahres 1905: 5 296000 Mk. In dein erstgenannten Jahre wurde der Betrieb mit 10 Wagen und :N3 Pferden bewerkstelligt: der böchste Be stand an Pferden wurde im Jahre 1895 mit 1160 Stück erreicht. Ende 1905 betrug der Wagenbestand 486 Stück. Im Jahre 1881 waren von allen Straßenbahnlinien zusammen 1073 000 Kilometer gefahren »nd 4183100 Personen befbrdcrt worden, während die Betriebsleistung der Dresdner Straßenbahn sich im Jahre 1905 aus 16 385 000 Kilometer und die Zahl der beförderten Personen aus 58 107 000 stellt. Im Dienste der Straßenbahn standen im Jahre 1883 83 Schaffner und 120 Kutscher, am 3t. Dezember 1905 dagegen 541 Schaffner und 391 Fahrer. Bei dem am 30. Dezem- «Mlst UN- Wissenschaft. s*W»chenspielplander Könial. Hottheater. Opernhaus. Sonntag: „Rienzi." s7.> Montag: „Das Nachtlager zu Granada." p/28.) Dienstag: „Ton Juan." >7.) Mittwoch: „Die Stumme von Portici." P/HO.) Donnerstag: rie-Ko icinnh 17.) Freitag: 6. Sinfonie-Konzert, Serie tolistische Mitwirkung Frl. Mary Hall iVioline). s7.) Sonn obend: „DgS Rheinaold." p/28.) Sonntag, 25.. „Die Zauber flöt«." 17.) — Schauspielhaus. Sonntag: Für die MittwochEbonnenten des 14. März: Zur Erinnerung an Hebbels Geburtstag: „Agnes Bernaucr." s7.) Montag: „Gold- srkche." p/28.) Dienstag: „Der Biberpelz." P/A) Mittwoch: „Gespenster." p/b8.) Donnerstag: .König Richard II." l7.) Freitag: „WaS ior wollt." P,H8.) Sonnabend: „Brand." s7.j sonntag. 25.. Für die Mittwochs-Abonnenten des 28. März: .Alltimo": Therese: Frl. Prost a. G. P/28.I s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theater. Vielfach geäußerten Minfchen entsprechend, findet zum 6. Sinfonie-Konzert sSerie L) am 23. März, m dem Frl. Mary Hall qls Solistin auftritt, vormittags hhll Uhr eine öffentlich« Generalprobe statt. ^ Residenztheater. „Nation", die einst von ganz Ocstcr- reich-Ungarn und Deutschland gefeierte Wirtin zum „Goldenen Lamm", wird nun wohl langsam in die Dreißig gekommen sein, in die Aera der alten Jungfern. Aber sie hat sich gut konscrviert und versteht e». sich herznnchtrn und a»fr»p»tzen, so daß sie eS beute noch mit viel jüngeren ihres Schlages oufnehmen kann. Sie hat das von ihrem Vater. Richard Gen se, der mit einigen sechzig Jahren sich noch einen eigenen Friseur am Tbeater an 0« Wien hielt und in der kosmetische» Chemie mindestens ebenso geschickt und erfahren war. wie im Komponieren und in der Berfa ssilna von Operetten texten. Näher Hinsehen durfte man allerdings nicht. Man bemerkte da die Perücke, die gefärbten Haare, vie falschen Zähne »nd dergleichen mehr. Ganz so weit ist «S mit seiner Nanon noch nicht. Sie ist immer »och eine statt lich« Erscheinung, in manchem noch ziemlich reizvoll »nd anmutig und wenn sie unS gar tn der Maske nnd den graziösen Aenßer- lichkeiten eines Frl. Martini wieder begegnet, io verbilligt man - k»»t 6« mi«n» — gern ein paar Stunde» in ihrer lustigen Gesellschaft. Nur schade, daß diese Nanon-Martini auch zu fingen hat, sogar mehr als ihre gesamte Umgebung. Denn so liebenswürdig und anziehend sic auch zu sprechen und zu spielen versteht, so allerliebst sic anssieht so schwach ist sie auf der Brust, und »och weniger hat sie singen gelernt. Singt sie. was in diesem Falle leider nnverineidlich ist, so erschüttert sie in einem förmlich virtuos ausgcbildetcn Tremolo sich nnd anderen Leib und Seele, und da sic auch nicht viel auf Reinlichkeit der Intonation hält, hebt sie musikalisch so ziemlich alles daS aus. was sie darstellerisch an Liebreiz n»d Koketterie hcrziigcben in, stände ist. Noch mäßigere Freude bereitet Frau Balders Ninon. Wer die L'Enclos als Walküre der Operette zu sehen wünscht, mag möglicherweise seine Rechnung finden. Wir stellen uns diese berühmteste der Conrtiiaue» Ludwigs XIV. etwas anders vor, nicht nur in der Erscheinung, sondern auch in den Künsten der Liebe und der Verführung. Darin verlieht sich die alte Malntenvtt Frau Kronthals schon besser. Man sieht ihr trotz des grauen Haares noch a», was sie einst war und was sie im Liebcslpiel mit dem Abbs nötigenfalls noch sein kan». Un gleich besser steht es um die Herren an König Ludwigs und Nilions Hofe. Herr Friese ist ei» ebenso vortrefflicher Margiiis von Marsillac, wie er der Komödie als geschickter Regisseur dient, und Herr Werk weiß seinen Aubignä gleich gut und vornehm zu repräsentieren, wie er ihn, kü»slle»isch geschmackvoll aufgefaßt, singt. Damit kann man zufrieden fein. Auch mit Herrn Aig ner- nach Vorschrift blödsinnig liebenswürdig charakterisiertem Hector und Frl. Menzels körperlich gut genährtem und aeiang- lich hübsch und gefällig ausgestattetem Pagen. Die Vorstellung verlief unter Dellingers Leitung ganz prächtig bis auf einige unwesentliche, vom Zufall bervorgerufene Differenzen mit dem königlichen Intendanten und dem Chor. DaS Haus war ansver- kaust und, ähnlich der südlichen Temperatur im Auditorium, war der Beifall. „Nanon" wurde also in allen Ehren wieder aus genommen. 8. 8t. f* Krause-Wichmann, dem bekannten Marinemaler, Et bei einer engeren Konkurrenz auf Grund seiner Entwürfe Motive der Hansaflottej die Ausschmückung eines monumen tale« Treppenhauses in Hamburg übertragen worden. Opfer -es Cisenbahnbetriebes. zliachdruck »erbolei,.) Zahlreiche Gefahren für Leben und Gesundheit birgt der Eisenbahnbetrieb für diejenigen, die ihm dienen, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, die von den Eiscnbahnverwaltungen im Lause der Jahre getroffen worden, und trotz aller rastlosen Bestrebungen, die auf 'Ilbminderung dieser Gefahren gerichtet sind. Wenn die Verunglückungen innerhalb des Personals der Eisenbahnen Deutschlands auch weit Zurückbleiben hinter den Unglücksziffern anderer Länder, so sind sie doch auch in Deutsch land noch hoch genug, um von einem ununterbrochenen verlust reichen Kampse reden zu können, den das Eiscnbahnpersonal gegen ewig lauernde feindliche Mlächte führen muß. Im deutschen Reichs^Lisenbahnomte wird ein« sorgsame Unfallstatistik geführt, deren Ergebnis allmonatlich veröffentlicht wird. In dieser Monats statt st >k fehlen die Unfälle der bayerischen Eisenbahnen, deren Rcservatrecht sich also auch aus diese Statistik erstreckt. Dagegen sind die Unfälle auf den bayerochen Eisenbahnen in der ebenfalls vom Neichs-Eis«udahn- aint bearbeiteten I ah r e s sta t ist i k der deutschen Eisen- bahnen mit enthalten. Die nachstehenden Ausführungen grün den sich auf die Monatsstatistik des Reichs-Eisendahnamtes, die bis Ende des Jahres 1906 vorliegt, so daß es möglich ist, die Ergebnisse eines zehmahrigcn Zeitraumes bis in die jüngste Zeit zu verfolgen. In den zehn Jahren von 1896 bis 1905 wurden hiernach vom Personale der deutschen Eisenbahnen smit Ausschluß Bayerns) »n Betriebe getötet und verletzt: 1896: 1466, 1897: 1512. 1898: 1560. 1899: 1571. 1900: 1645, 1901: 1511, 1902: 1360. 1903: 1462, 1904: 1619. 1905: 1675 Personen. Hier von sind getötet worden oder innerhalb 34 Stunden nach der Verunglückung gestorben: 1896 : 386, 1397 : 433, 1898 : 435. 1899: 444. 1900 : 490. 1901: 440, 1902 : 385. 1908: 438. 1904: 471, 1905 : 535 Personen. Hiernach sind in diese« 10 Jahren insgesamt 15 371 Personen getötet und verletzt worden, «ck darunter befanden sich 4450 Tote! Rechnet man hierzu n«b 67 Tote und 270 Verletzte, die alljährlich im Durchschnitt an bei, boverischen Bahnen verunglücken, so ergibt sich ein Gesamt verlust von rund 18 700 Personen, darunter 5100 Tote, im Be reiche sämtlicher deutschen Eisenbahnen. Verunglückten hiernach im Durchschnitt der letzten 10 Jahre auf den deutschen Eise» vahnen alljährlich 1870 Personen, worunter sich 510 Tote Le- fanden, so läßt sich wohl von ganzen Regimentern sprechen, die in diesem Kampfe zu friedlichen Zwecken die Wablstatt de- decken. Freilich darf man dabei nicht außer acht laste«, daß Tag für Tag weit über eine halbe Million Streiter teil» i.ehinen an diesem Kampfe. An diesen Verlustjiffern hcche» aber d,e Zugunfälle — Entgleisungen, Zusammenstöße usw. — nur den geringsten Anteil: die größte Zahl der Verunglück««»
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