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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060315017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906031501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906031501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-15
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Monat
1906-03
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Jahr
1906
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VerugrgeMl: »Satt«, Di1«^>77 Hurras«»« durch uns«« Läa« <a»»»» UNd »» » »« a» ii«. Md Mautaa«, nur einmav »«« »0<, . durch au»wärli,r»om- »««chrr > «1 be. - MI »0 PI. Vit «üWaliaer ZulleNuni durch dt« Gott »Mt. <«hneV«siell,eId>. Wch Dt «uttvrrchrndem Kutchlaa«. » ach dr» « aller »rrtkel u. Ort,Mal- «tttchtunarn nur «U deutlicher vu«ll»ua»,ab« <.Lr«»d. Nachr") tUlSAa -iachtiSattch« Honorar, anlvrtiche blelbm unberücklichtiat: «Werts«« te MmmKript« werd« «cht auwewabrt. rel«,ra«m-stdrelte: »chH'tch««» »««»da» prrtorr« unä 1 Utax«, «arransatttiatckoisaa. >,I»rt 1. ttanx.,. D>VU'' 8»llime>-fltttlkil sÜ>' <fft> kivlllkl,. I 08vvr L VL, Mrefgen-c-M. Annahme von UntNndtauuarn dt» nachmittaa« 3 Ubr Loun- uut »eieitaa» »,,r Marie,isnate » vau » b>t >/,i Ubr itvalt>aevrund- reite lca. « Silbew P Dta, Lu- kündiau»««, auf derPrivatieite Zell« 2»Piu ^ die rivaltiasZnle auslert- lkile so M«,, als Duaelaicht Zelle so Pia Sn Pu««er» n«ch So»» und geieet»«»» r tvaltiae vnuidteile so Pt»,, aus Privaffeite eo Pf,., atvalüae Seil« aus Lerttetl« und als Euiaelaudl so Pia, Aua>vSrt»ae tlut- träae nur aeaeu 8vrau«deu»tilu»a. veleablüuer koste» ro Dtenniae. Srnttvkt»«: «r. U und »VS«. -auptgrschäftSslelle: LtarienItrSS. W LernkarU Lctiöter W LSatrUsL« SvOtelerairr, -r» krsxsr Sdrersss 7 — gra»»« ln »No» k>r«i»>»8eo. — »US Lola urig LUdsi- ksinstö I u. llMglssp I sllsr ^ lollvtts- -- I SU Zgisgzz 1! Ufs.ni.ink V-M siickrs es,. ^ LooIMu Mrkümjört. 2li IiLdöii Lu all. smsostl. lrssostlltteii. W Lerlitiarcl LcBsler W HörUsUsksr Lsllwters,ird Ltwasss 7 IVloclernes H^unLlgevverbe. Iklllöl' IkÜLfWAfkli. kedsMdi «Ä 1»m lEiArem M G VM WWW^ QI, u„«I v«, tLÜÜll 818,18k 1M«Ml>-8MlrI-km>iSlt Mm Luiiail- Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten. Versammlung der Rksoriiipartei, Vcreinsnachrichten, Gerichtsverhandlungen, l ^ Hin»»'» I Ißlßck» tz - » Das Grubenunglück in Lourrlörrs. Sinfvniekvnzert der Kgl, Kapelle, „Der Erdgeist", Gorkis „Nachtasyl". I vtUH, I »D« «Vt UI j I -tztzk V» Wenn die Justiz Neueste Drahtmeldungen vom 14. März. Deutscher Reichst««. Berli». lPriv.-Tel) Abg. Pachnicke lfrs. Vag.) be gründet seinen Antr-aa: den Retchskanzler zu ersuchen, dahin »u wirken, daß die landesgesetzlichen Beschränk- ungentzeSBereinsrechts fürFrauen hurch Reichs- geketz beseitigt werden. Diese Beschränkungen seien über lebt. An ihrer Rückständigkeit ändere der Umstand nichts, daß seit einigen Jahren eine gewisse Latilüde geübt werde und Frauen das Hubören und Huschauen gestattet sei. wofern sie sich nur der Teilnahme an den Verhandlungen enthielten. Wie beschämend sei es für Preußen gegenüber dem- Auslande, daß auf item internationalen Kongreß für Volksbildung in Berlin der Vortrag von Frau Anita Augspurg von anderer Seite ver lesen werden mußte, sie selbst aber „im Segment" zuzuhören genötigt war. Wie verletzend sei auch im Paragraph 8 des preußischen Bereinsgesetzes die Gleichstellung der Frauen mit Schülern und Lehrlingen. Man lasse ja doch die Frauen jetzt sogar, entsprechend der ganzen modernen gewerblichen Entwick lung, auch schon an der Gew-rbe-Aussicht teilnehmen. Ein freies wrt die Verfolgung des T»eve- Koalitionsncht. auch für Frauen.,sei mehr wert als ein ganzes jah. ließ er das Rad stehen und rannte in eine andere Straße, Bündel Schutzbestunmungen. Äir^ können die Frauen heute > Hort lies er einem Kriminalschutznmnne in die Arme, ' " ' — — —- - - . festhielt. In Begleitung des Beamten der Wa nicht mehr auf Kochrezepte verweisen, wir können ihnen die Wahrung ihrer beruflichen und öffentlichen Interessen nicht toehrtn. Das Studium auf der Universität sei ihnen bereits er schlossen, sie seien zu den Staatsprüfungen zugelassen, sie nähmen teil an dem Schulwesen und an der Armen- und Daisenpsleg«. In solcher Heit könne der Gesetzgeber nicht zögern, ihnen auf aus dem Gebiete de» Vereins- und BersammlungSwejenS die Bahn frei zu geben. (Beifall.) — Abg. Bassermann »nat Aib.) erklärt, daß fern« Parteifreunde dem Anträge zustiminen. Hsffrnt- lich würden das auch die Regierungen tun. Der Reichskanzler sei ja ein moderner Mann, der erst unlängst eine Fraueu-Depu- tation empfangen habe, die in dieser Richtung vorstellig ge worden sei. Man sieht in Deutschland ein mächtiges Ringen nach Besserung der Verhältnisse der Frauen. Dieses Ringen, diese Bewegung macht ja allerdings noch den Eindruck der Her- splitteruna: auch Auswüchse hat sie gezeitigt, so das Eintreten für freie Liebe. Solche Auswüchse schädigen natürlich die Be wegung: das darf uns aber nicht abhalten, die berechtigten Forderungen der Frauen zu unterstützen. Bekannt ist ja. wie dir Frauen bereits in der gewerkschaftlichen Bewegung stehen, an de» Bestrebungen nach Besserung der Arbeitsvcrhältnisse und namentlich auch der Löhne teilnehmen. Auch aus die Heim- arbeitS-Ausstellung könnte ich Hinweisen. Das dort geschaute Elend nötigt uns ebenfalls, den Frauen zu ermöglichen, das, sie über die Wene zur Beseitigung solchen Elends öffentlich verhandeln können. ES handelt sich hier um eine Forderung der Gerechtigkeit und des sozialen Fortschritts. lBeifall.) — Abg. Sindermann lSoz) verlangt auch das allgemeine gleiche Wahlrecht für die Frauen. Was nütze den Frauen die Versammlungsfreiheit, wenn sie nicht auch im stände. ^ . ^ . ... . . ,, . seien, chre Interessen im Parlamente vertreten zu können?! - babe, noch euren Spiegel und mne Uhr gestohlen. Außerdem Abg. Müll er-Meiningen ffreij. Volksp.): In einer Kammer, j wurden 38 Mark 35 Pfennige Bargeld bei ihm gefunden. Die die gewiß nicht in dem Rufe steht, sehr liberal zu sein, in der - Polizei nmimt an. daß die ln letzter Zelt hier vorgekommenen sächsischen Ersten Kammer, hat erst kürzlich ein Minister gesagt: ' ----- - - " ^ durch unser« polizeiliche Bielregiererei feien wir in Deutichland der Politik Dienste leiste, so habe sie ihren Beruf' ganz und gar verfehlt. (Sehr wahr!) In den Ostmarken hätten sich die Richter anscheinend durch politische Kämpfe beeinflussen lassen. — Abg. Jessen (Däne) beschwert sich über das siaatsmuvaltliche Vorgehen gegen Dänen wegen der ..unbedeutendsten Quisquilien". — Aba. B r u h n sAntis.) spricht über aufreizende, ungenügend begründet« Urteile gegen Antisemiten. — Hierauf wird der Antrag v. Chrzenowski angenommen: dagegen stimmen die Konservativen und die Nationalliberalen. — Schluß der Sitzung 5H4 Uhr. — Morgen: Weiterberatung des kolonialen Nachtrags-tats. Der Raubmörder Hennig gefasst. Berlin. Dem hiesigen Polizeipräsidium ist aus Stettin die Meldung zugegcmgen, daß der R a u b m ö r d e r Hennig dort ergriffen worden ist. Stettin. Dex Vorgang bei der Verhaftung Hennigs spielte sich folgendermaßen ab: Heute mittag ILsch. Uhr sah der Kassierer der Wach- und Schließgesellschaft, der kurz zuvor in ein Haus getreten war. daß ein Unbekannter sein Fahrrad stahl. Mit einem anderen Manne nahm er so- fort die Verfolgung des Diebes auf. Als dieser sich verfolgt d stehen und rannte in eine andere Str Kriminalschutzmanne in die Arme, der rhn 'und - .ließgesellschaft und zweier Zivilpersonen führte der , mann den Verbrecher bis zum nächsten Polizeirevier. Vor dem Bureau zog Hennig den Revolver und feuerte auf den Schutzmann, der einen Streifschuß, anscheinend nur einen Fleffchschuß, erhielt»» Der Schutzmann schlug mit seinem Stocke Hennrg so stark über den Kopf, daß dieser bewußtlos zusammen- brach nab ins Bureau getragen 'werden mußte. von dem Stockschlog« soweit erholt hatte, daß er wieder ver nehmungsfählg war, eingestanden, und die bei ihm Vorgefun denen Papiere beweisen es. Bei seiner Durchsuchung wurden bei ihm gesunden: ein Heimaischein, der vom Berliner Polizei- Präsidium am 29. April 1905 auf seinen Namen ausgestellt worden war, verschiedene auSgefüllte, gefälschte und unausgefüllte Pfandscheine auf den Namen Otto Will«, Berlin, Schutzen- strabe 9. Ferner wurden bei ihm vorgefunden: eine Korre spondenz, dl« auS dem Heiratsschwindel, den er in Berlin be- trieben hat, herrührt, außerdem noch ein guter Revolver amerika- nischen Systems, ein neuer Dolch. Einbrecherwerkzeug und viele scharfe Patronen, sowie zwei polizeiliche Anmeldescheine, die er selbst ausgesüllt hatte. Hennig hatte hier zwei Wohnungen: zuerst hat er fick eingemietet unter dem Nomen eines Monteurs Otto Fuchs am 27. Februar, dann noch am 6. März unter dem Namen eines Monteurs Otto Vorkmann: wahrscheinlich hat er dann noch eine dritte Wohnung gehabt. Bei einem Wirte hat er in einer Nacht die Wohnung heimlich ver> nachgerade in einen solchen Zustand de^ polizeilichen Bevor mundung hineingekommen, daß es den Spott des Auslandes herausfordere. So äußerte sich ein sächsischer Minister, also der Minister eines Staates, der selber in dem Rufe solcher polizeilicher Bielregiererei steht! Leider bat sich der Minister dabei nur ganz einseitig zu der Sozialgesetzgebung geäiißert, er hätte wahrlich viel mehr Anlaß gehabt, sich in solcher Weise zu dem Vereins- und Bersammlungswesen in Deutschland zu äußern. , sSehr richtig! links.) Der jetzige Zustand kann aber unter keinen Umständen aufrecht erhalten werden: eine Sozial politik lasse sich ohne «ine vernünftige Regelung deS Vereins- und BersammlungsrechtS, auch der Frauen, gar nicht denken. lBeifall.) — Der Antrag Pachnicke wird angenommen. Dafür stimmte die ganze Linke, einzelne vom Zentrum und von der Reichspartei. — Zur Beratung steht weiter der An trag der Polen auf Abänderung des § 130 des Reichsstrafgesetz, bums. - Abg. v. Chrzanowski begründet den Antrag schweren Einbruchsdiebstähl« Hennig zur Last zu legen sind. (Der Raubmörder Hennig hat sich übrigens im vorigen Jahre auch in Dresden aiifgehalte» und hier verschiedene Schwindeleien verübt. Die Red.) Zur Marokko-Konferenz. AlgeclraS. Die heute vormittag abgrhaltene Kommiss,onS- sitzuug beschäftigte sich miede, um mit der P ol ize l fra a e. ohne daß die Verständigung über die Organisation tu Casablanca ge» fördert werden konnte. Paris. Der „TempS" meldet ans anscheinend offiziöser Quelle, daß die den französischen Delegierten Rövoil von Rouvier erteilten Weisung«» lauten: 1. Sich zu allen Transaktionen hribeiznlnsse», jedoch unter der BoranSirtznng. daß das besondere politische Interesse Frankreichs gewahrt und seine vertragsmäßigen wirtschaftlichen Rechte nicht ohne gerechten Ersatz ausgegeben würden; in der Bankfrage. eine Verringerung der ursprüngliche» Ansprüche Frankreichs znziiknssen und zwar als äußerstes Zeichen der französischen Versöhnlichkeit einen Anteil für Dieser bezwecke, der ^dem .Sinne des tz 130 widersprechenden - Frankreich und drei Telle für die französische» Kreditinstitute an Interpretation der begriffe „Gefährdung des öffentlichen Friedens", sowie „Anreizung zu Gewalttätigkeiten" seitens des NeichSgerrchtS Einhalt zu tun. Redner legt dar, wie von den Gerichten unter diese Begriffe u. a. subsummiert worden seien: daS gingen von Liedern nach Art dessen: „Zu Warschau schwuren Taustnd auf ben Knien", Postkarten mit dem Bilde eines pol- ^ " ""' en auS der ahrhundertS .... rgt, daß die Achter mal» kicks urteilten (Vizepräsident Graf Stolberg: Herr Abgeordneter, daS dürfen Sie nicht sagen.) Ja. aber man denkt nun einmal so und nicht anders! (Vizepräsident Graf Stolbero ruft den Redner nunmehr zur Ordnung.) Weiter Er zählt Redner, daß ein Mitglied eines Sokol-Vereins wegen Tragens der polnischen Mütze bestraft worden sei und zeigt unter Heiterkeit des HanseS ein von ihm mitaebrachtes Exemplar einer solche» Mütze vor. — Abg. Ltadthagen lSoz.) sieht in dem ganzen ß 130 deS ReichsstrafgesetzouchS lediglich eine Waff, in der Hand de» politischen Gegners. Gerade solche sie ' ^geg reizend", „gefährdeten den" öffentlichen Frieden" und „reizten zu Gewalttätigkeiten an". Der vorliegende Antrag «ehe nicht, weit äenug. § 190 müsse ganz Wegfällen. Aller dings würden feine Freunde den Antrag gleichwohl annehmen. — Abg. Dove lFrris. Vgw) stimmt m»t seinen Freunden dev Anträge gleichfalls zu. Man könne sich dem Eindrücke nicht entziehen, daß die national »»gespitzten Verhältnisse im Osten l» der Tat ihre Schatten auch auf die Justizvflege werfen. — zunehmeii, welch letztere bereits für einen Betrag von 65 Millio nen die Gläubiger Marokkos sind und ein veitragsmäßiges lind imbestlltteiies Koiitroll- und Vorzugsrecht besitzen: 3. in der Polizrifrage, die Errichtung einer Inspektion anznnehnien und auch zuznaeben. daß diese Inspektion io wirksam und stark als möglich s«. aber nicht zimilassen, daß diese Inspektion in eine Staatsverwaltung umgestaltet werde, und abjulehnen, daß der Inspektor den direkten Befehl über eine» Hase» erhalte. Diese Instruktion, so benieikt der .Temps" werde die Haltung Revvils bis zum Schlüsse der Konferenz regeln. Köln lPriv.-Tel). De« Madrider Korrespondent der „Köln. Ztg." depeschiert: Die französische Un Nachgiebigkeit in der Bank- und Polizeitrage macht in Spanien de»' übelsten Eindruck. Der frühere Minister Villanneva erklärte dem Kvne- spondenten. er hoffe, daß Deutschland nicht weiter »nchgede. da ei» Bordenschen des französische» Einflusses in der marokkanischen Staatsbank Spanien ebensowenig paffen tonne, wiedas Alleinsein mit Fiankreich tm Poltzeiweie». Wie er dächten viele spanische Pa trioten. Sogar die sianjosensienndliche „Epoca" tadelt die Regie rung, daß sie sich mit Frankreich schon zu weit eingelasse» habe. Eine rein diplomatische U»le»stiitzung. wie sie von den Konsei- vativen beabuchtigt sei. hätte völlig geiiüat. Jetzt laufe man Gefahr, sich mit Deutschland zu überweisen und sich gleichzeitig den Haß Marokkos znznziehen. DaS Grabe«««,glück in Conrriöres. Berlin. (Priv.-Tel) Der französische Botschafter Bihourd stattete dem StaatSsekietär des Auswärtigen Amtes v. Tschirschkv einen Besuch ab. um für die Teilnahme des Kaisers und der kaiserlichen Regierung a» dem Grubenunglück in Cour- rioreS den Dank der französischen Regierung auszusprechen. Paris. Die H ibern ia-Rettungsman n schaft hat fast St Stunden ununterbrochen unter Tag gearbeitet. Es sind auch aus Paris Feuerwehrleute mit Rauchhelmen ange kommen, aber ihre Lüftungs-Apparate erwiesen sich als un zulänglich. und sie konnten überhaupt nicht einsahren. Die Ingenieure und Bergleute von Lens, welche die Deutschen bei der Arbeit gesehen baden, sagen bewundernd: „Das sind Helden!" Dieselben Eindrücke finden sich auch in der Presse. „Matin" schreibt: „Man bat aus Deuilchlano Retter holen müssen, wir hotten keine, und doch fehlt es uns nicht an Helden. Wir haben Staatsingenicure, Inspektoren, Kontrolleure, aber dieses ganze mit Orden und Titeln bedeckte Personal ist un fähig. sich zur Höhe Deutschlands zu erheben: wir behaupten, daß wir uns viel um das Volk kümmern, wir geben ihm aber nur Warle, Hilfe dagegen gibt uns in den Stunden der Be trübnis der Deutsche Kaiser," — Leider erfuhren die Arbeiten der Deutschen eine Unterbrechung, weil die Gefahr einer neuc» Explosion erkannt wurde. Das Feuer wütet mit solcher Ge- ivalt, daß man schon die Notwendigkeit erwägt, einen Stollen unter Wasser zu setzen. Von den Schwierigkeiten, unter denen vorwärts zu komnien ist, mag die Tatsache einen Begriff geben, daß man während der zwei letzten Arbeitsstunden raum zwei Meter vorwärts dringen konnte, und zwar gerade nach jener Richtung, wo man eventuell die wenigen Ueberlcbenden ver mutet. Lens. Die deutschen Rettungsmannschaften setzten in G»>br 1l die Bergung der Leichen fort. .Heute vor mittag sind 22 Leichen rekoguvsziert worden. Im ganze» sind jetzt 223 Leiche» zu tage gefördert, in einer Galerie waren 105 Leiche» aufgefuudeu worden. LenS. Die Ingenieure, die von der Regierung beauftragt sind, die Nettuiigsarbeiten zu leiten und die Werke wieder be- triebtzflhig zu machen, haben einen anssührlichen Bericht über ihre Tätigkeit erstattet. In diesem Besicht wird die Katastrophe aus eine Gasexplosion als Folge eines bereits bestehende» Brandes zuli'ickgefnhlt. Dir Art und der Ursprung der explodierten Gas« werben sich erst seslstellen lassen, wenn man bis zum Ex plosionsherd voigedruiigen sein wird. Lens. In den Bergwerken von Courrierrs und Donrges ist wie in Ostricourt der Aus stand ausgebroche». Die Arbeiter verlangen Lohnerhöhung. Zur Lage in Frankreich. Paris. Deputiertenkammer. Ministerpräsident Sarrien verliest eine Erklärung des neuen Ministeriums, worin es heißt: Die Minister, die sich der gegenwärtigen Schwierigkeiten, aber auch ihrer Pflichten voll bewußt seien, halten sich über ein gemeinsames Programm geeinigt, das allein diktiert sei durch die Sorge für die Nation und durch den festen Wunsch, eine Einigung der Republikaner herbeizuführen, um Ruhe und Frieden wieoerherzustellen. Die Mgierung sei ent schlossen, die seit der Gründung der Republik erreichten Er- rnngenschaften a>ü dem Gebiete der Verweltlichung des Staates zu schützen und durchzusühren. Nicht ein einziger Minister wolle die Freiheit des Glaubens und der Kulte an tasten, andererseits aber werde die Regierung das Trennungs- aesetz mit unbeugsamer Festigkeit zur Durchführung bringe». Der Ministerpräsident geht sodann, nachdem er noch erklärt hat. daß über das schmerzliche Unglück in Courrieres eine unpartei ische Untersuchung anacstellt werden würde, aus die aus wärtige Politik über, und erklärt, die Regierung be absichtige, besonders in den Fragen, die Nordasrika berühren, die von Vorgängern befolgte Politik sortznsetzen, und habe die Hoffnung, daß die französische Diplomatie eine Regelung der schwebenden Schwierigkeiten unter Wahrung der Interessen Frankreichs bald zu Ende führen werde, ohne irgend eine andere Macht zu schädigen, Tveu dein Bündnisse mit Rußland und den Freundschaften Frankreichs, werde die Regierung eine Politik weiter befolgen, die der Sache des Vaterlandes und den, Weltfrieden in gleicher Meise diene. Nach unerheblicher Debatte nimmt das Haus mit 305 gegen 197 Stimmen eine Tagesord nung an, worin der Regierung das Vertrauen der Kämmer aus gesprochen wird. Zur Lage in Mukland. Petersburg. Der Kommandeur deS Geudarmeriekorps hat aiitzeolduet, daß Eisen bah »gendarmerie die Postzüge be gleitet. — I» Twcr ist der Befehl eingetroffe». daß dortige Dragoner-Regiment mit Artillerie »ach MvSlau zu entsenden, Moskau. Wegen erregter Stimmung »iiter den Eiseu- bahnangestellten wird der Nikolaibabiihof militärisch bewacht. Riga. tPriv.-Tel.) Der Direktor Gutzeit von der Zichorien- sabrik Starr L Co, wurde gestern abend von fünf Perione» über falle» und mittels Totschlägers ermordet. Die Leiche wurde beraubt. Die Mörder entkamen. r- Zsz -o » e, <-o2 ^ Wilhelmshaven. Der Kaiser, der gestern abend kurz vor Mitternacht vom Offizie>skasi»o an Bord deS Linienschiffes „Kaffer Wilhelm 1!." zurückgekebrt war. besichtigte heute srüb niit dem Großadmiral von Köster die dritte Haieneiiisahrt Heule voimittag hörte der Kaffer an Bord den Vortrag des Stell vertreters des Staatssekretärs des ReichSmarineamts, Vizeadmiral v. Ablefeld, und begab sich dann an Laud, wo er mit ersterem und dem Oberwerstdiiektor Kontreadmiral Modrig die Taucher glocke» bei der neuen Schleuse und die südliche HafenerweiternnL besichtigte. Wilhelmshaven. Das Linienschiff „Kaffer Wilhelm II* mit dem Kaiser a» Bord hat nachmittag 3 Uhr unter de« Klänge» des MnsikkorpS der 2 Matroseudiviston den Hafen ver lasse». um nach Helgoland in See zu gehen. Der kleine Kreuzer „Medusa" solgle, Helgoland, Das Linienschiff „Kaiser Wilhelm II," mit dem Kaiser a» Bord ist heute abend tn Begleitung deS kleine» Kreuzers „Medrffa", sowie eines Torpedoboote- hier eingetroffe» und unter dem Salut der Batterie hinter der Düne zu Anker ge gangen Die Insel ist reich beflaggt. Das Wetter ist böig, dir See bewegt. . Amtliche Meldung, Am 8. Mär, 1906 km Gefecht betPelladrist gefalle«: Unteroffizier Maz: Lr«tzsch«ar /
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