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- 2» - ANrrlel für di« Frau«,»weit. daran Gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen. Von Anna von Gottderg. iHortjetzung.j Wenn dessen Nimbus. dem so manche- Opfer gebracht wird, schon in der Jugend untergraben wurde, so ist da- bedenklich. Wenig Reiz hat es, wenn der Mann allein von seiner Superiorität überzeugt ist: nett tpird es erst, wenn das andere Geschlecht glaubt! Ich zum Beispiel glaube davon, daß ich nicht einmal aus . meinsclxrstlichen Erziehung der Ge- ter Gefahren für den Mann fürchte. »Shalb gebe ich diesen gemeingefähr lichen Umstand, der aus der Trennung entsteht, allen Familienvätern und solchen, die eS werden wollen, zu ganz besonderem Nachdenken anheim. Den weiteren Aus führungen lege ich die Gedanken deS be- reitsl öfters erwähnten Vaters zu gründe. Der „gedankenvolle" Vater stellt in seinem Aufsatz die eigenartige Behauptung aus, daß Geschwister in den seltensten Höllen dieselben Schulfreuden genießen können. Abgesehen davon, dab daaeaen derselbe Grad an Wissen zum Schluß beiden Teilen zu gute kommt, »st zu erwidern, daß dies überhaupt nie der Hall sein kann, weder bei der gemeinschaftlichen, noch außerae- meinschaftlichen Geschlcchtcrerziehung, weder bei Brüdern und Brüdern, noch bei Schwestern und Schwestern. Diese Er- ziehungsgemeinschast ist nicht bloß für Ge schwister gedockt, sondern sür anderer Leute Knaben und Mädchen. Trisst es sich einige Male, daß Bruder und Schwester ziemlich gleichaltrig sind, oder sonst ein Umstand, vielleicht der Begabung: gesetzt, der Knabe faßt besser auf. so holt er die ältere Schwester ein — den umgekehrten Hall wage ich natürlich nicht auszudenken, ge schweige denn anzudeuten — sie zusammen- aeführt, so wäre dies nett genug. Gemein- hin werden die Geschwister in dieser Hrage nur dann erwähnt, wenn es gilt, zu zeige», daß schon die Natur auf eine gemeinschaft liche Erziehung hinweist, indem sie dieselbe Kinderstube mit Knaben und Mädchen füllt. Und die Hingerzeige der Natur soll man beachten! Tie in der Schule geknüpften Bande dürien nicht unterschätzt werden, denn sie führen häufig zu Freundschaften fürs Leben, in dem „verpönten Amerika" — siche „Väterliche Gedanken" in dem er- wähnten Artikel — sogar zu glücklichen Ehen. — Uebriaens kann ich für meine Perlon aus Erfahrung darüber miireden. ob nur Spiel oder Schule und Spiel die Geschwister bindet, da ich mit meinem Bruder von demselben Erzieher erzogen worden bin. Geschadet hat uns diese ae- meinschastliche Studienzeit jedenfalls nicht, denn wir lieben uns heute noch genau so wie damals. Auch hat dieses gemeinschaft liche Lernen meine Nerven nicht geschwächt, wenigstens fühle ich sie nicht. Wahrschein lich bin ich weniger nervös wie jene Mütter, die ihre Jugend verhäkclt, »er stickt und, last, not least, verklatscht haben: denn Mich gestanden: der Matsch beginnt el an g, ' erlaubte, weil ,n unserem aelobten Bater- lande an Beispielen zu dieier Hrage kein Ueberfluß ist. Und nun komme ich zu einem tiesiraurlgen Punkt. Ist es zum mindesten nicht bedauerlich, daß aus ernste Erörte rungen — den von Herzen kommenden Wor ten einer Mutter — mit schlechten Scherzen geantwortet wird? Allerdings sollen die- selben regelmäßig aus den Urheber — hier den bewußten Vater — zurück. l4ne der Sache sonderlich zu schade». Bei den Sätzen desselben, die von dem gemeinschast- lichen Rwenschirm handeln, der Gelten- heit zur Liebelei bieten soll, und dem Vor- wurf der Unordnung gegen die Belcuch- tungsbehörde, die nach Belieben mal keine Laterne brennen läßt, um Hans und Gretchen gefällig zu sein, bedauere ich auf- richtig, daß der väterliche Verfasser kein ausgesprochener Gegner der Hrauen- bewcgung ist, wie er sagt — merken tut man es nicht gerade. — Einem Heinde kann man wunderschön gründlich die Wahr heit sagen. Hür heute mag die Behauptung genügen, sür die es keinen Gegenbeweis gibt, daß besagte gemeinschaftlich erzogene lunge Leute, die in der Schule amaro ab wandeln lernten, diese Zeitwortwandluna im wirklichen Leben viel zu fade finden wer den. (Schluß folgt.! Seierabendstunde. Wie lieb' ich diese Hcierabendstundc Nach all dem Lärm, des lauten Tages Hast. Wenn milde Dämm'rung hüllt die weite Munde Und sanft der Sonne letzter Schein verblaßt! Ich rück' den Lehnstuhl an die roten ^ - - . . Flammen Und schaue sinnend auf der Hunken Spiel! Es gab ein Einst — da saßen wir zusammen, Wie fern das Einst! — Doch meiner Sebn- sucht Ziel! Dann halt' im Traum ich Dich in meinen - ....... Armen. Stretch zärtlich Dir das lock'ge Haar zurück. Ich reich' zum Kuß die Lippen Dir. die . warmen. Und die Gedanken ruh'n in stillem Glück! Wie lieb' ich diese Heierabendstunde, Wenn sanft des Tages letzter Schein ver glüht. Wenn blaues Dämmern hüllt die weite Runde Und weiches Träumen durch die Seele zieht! Hcrtba Weib«. -tlckiMe tztilnk Erschein» taglicl Dienstag, den IL. Marz. Gerechtigkeit. Kriminal-Roman von A. von H abN. / tS. Forvedung.t <Na<bdruck »«boten > Sehnsüchtig, aber hoffnungslos hingen ihre Blicke an dem dunklen Reis, der die Lampengioae umgrenzte und die Ltclle wies, wo sich ein zweiter Ausgang aus diesem Schrcckensort beiand. Wen» sie da hinauigelangen und einen Blick hindurch werfen konnte, um zu erfahren, ob von dort Hilfe und Rettung zu erwarten war! Oder sollte sie den Ort nicht mehr lebend verlassen? Ein Schauer überflog sie. Vielleicht hatte man sie hierher gelockt, um sie zu moroen. Aber warum? Wem konnte an ihrem etwas gelegen sein? Ihre Gedanken jagten wild durcheinander und dazwischen lauschte sie, ob kein Ton ihr die Nähe eines Menschen. Mes Retters verkündete. Aber kein Laut regte sich in der furchtbaren Stille. Alle Schrecknisse der Hölle stiegen vor ihrer gemarterten Seele aus. Was hatte man mit ihr vor, und wie würde man das verbrecherische Werk an ihr vollenden? Sollte sic hier Hungers sterben oder war der Dolch schon gezückt, ihr de» Todesstoß zu versetzen? Plötzlich horchte sie aus. Es war ihr. als habe sie Tritte über sich gehört und flüsternde Stimmen vernommen. Aber es blieb alles still^ das Sausen und Brausen des erregten Blutes hatte sie wohl getäuscht. Stunden der furchtbarsten Verzweiflung zogen an ihr hin. Von Grausen geschüttelt, hatte sie sich in einen Winkel gedruckt. Sie wagte sich nicht zu rühren, furchtet« sich, ihre eigenen Schritte zu hören oder ihr Bild zli sehen, der in der Mauer eingelassen war. Ihre nervöse Ucberrciztheil im schüttelte sie wie im Hieber. Knirschend schlugen ihre Zähne auseinander, und sie fror, wahrend ihre tief zurückgesunkenen Augen in den Raum starrten, aus den, sie eine so tote, dumpfe Lust anwehte. War doch nie ein Strahl der Sonne hier eingedrungcn. Ihre Glieder schmerzten, die Erschöpfung reizte ein unwiderstehliches Ruhe- bedürsnis in ihr an, sie hätte sich so gern aus das Laaer strecken wollen, um die heißen Augen zu schließen. Aber sic wagte es nicht. Dian sollte sie wenigstens nicht im Schlaf überfallen. Wenn sie nur gewußt hätte, was man mit ihr vorbatte, und ob eine Aus^ sicht auf Rettung war. Dieses dumpfe, rcsultatlose Brüten trieb sie an die Grenze des Wahnsinns. Aber so aufgeregt rare Phantasie auch arbeitete, die Natur verlangte doch ihr Recht. Sie schlich an das Lager, untersuchte cs horchend und streckte sich dann darauf aus. Dem Gedanken nachhängend, ob es möglich sei. der Spur des Wagens, der seinen Weg durch das Straßengrwirr von Paris genommen, auch nach Stunden zu folgen, und ob ein wunderbarer Zufall die Nachforschungen nach ihrem Verbleib unterstützen würde, die jetzt sicher schon aus Veranlassung ihrer wirkenden Freundin im weitesten Umfange betrieben wurden, schlief sie ein. Als sie erwachte und sich ihre Lage vergegenwärtigte, trat die furchtbare Ver- zweiflung wieder mit neuer Macht ihr Recht an. aber der -Lchlaf hatte sie doch gestärkt und ihren Mut etwas gehoben. Wenn man sie töten wollte, dann hätte man es doch schon in dieser Nacht tun können, während sie schlief. Vielleicht war es nur au? einen Erpresslingsvcrsuch abgesehen. Ob cs >chon Tag war und ob nun endlich jemand kpmmen würde, um mit ihr zu verhandeln? Tie Lamve über ihr brannte noch. Wie sich das verbrecherische Programm auch weiter absprelen sollte, wenn nur eine Entscheidung kam, die Ungewißheit war zu furchtbar. Plötzlich glaubte sie wieder ein Geräusch zu hören, und diesmal war es keine Täuschung. Aufgeregt lauschte sie und zuckte dann schreckhaft zusammen, ihre Augen bedeckend. Es knackt und rasselt über ihr. unter dem Plafond. Aber was sie gefürchtet, geschah nicht. Keine tödliche Waffe, keine schwere Last sank vernichtend aus sie nieder. Als sie endlich auszusehen wagte, sah sie alles verändert in ihrer Umgebung, auch ein Korb stand jetzt auf dem Tisch, den.sie vorher dort nicht erblickt hatte. Sie erriet, daß man ihr aut diesem Wege die notwendige Nahrung zugesiihrl hatte, und sie spürte plötzlich das lebhafte Verlangen nach einer Stärkung. Aber durfte sie es wagen, auch nur einen Bissen davon zu nehmen ? Wollte man sie vergiften? Nein, so schnell sollten ihre Heinde nicht zum Ziel gelangen. Sie wollte nichts davon genießen. Aber nach einem stundenlangen Kamps mit den Regungen eines gesunden - - " u,' ' . in Dresden und nächster Umgegend in Gebrauch. Eeneralvertrieb: Ktzltt-Mmteiii, -ttockgerckirre meinem Aluminium, Nu,fovk»ing„bM>r>lu» <kf,tuepv1ituk 1) »in<1 «Ne einrigen von «1er kr. V. ln»t«!l«teur« mit gol«1«n»r He6«i>l» ^urg«r«tckn^»n unck r^eifelsokne un^ b1Mg»1en» ,Om,ynRl verrenket k4r. 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