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Allerlei für die Frauenwelt. M«n mutz es verstetzen. > vom Bat«r erst recht nicht. Es bleibt nur . nach der «kbett Lai f die Annahme übrig, bah ihr Urteil durch Sach- und Sachkenntnis — in diesem stalle ^ Un>?üadH»K »KnabenkenntniS" — nicht getrübt wurde. In Erziehung von ädchen. Äon Anna Unter obigen Ditel Gemeinsame Knaben und M von Gottberg. . brachte kürzlich eme viel gelesene Tages zeitung zwei Aufsätze. In der ersten Arbeit hatte eine Mutter, in der zweiten ein Kater seine Ansichten über dieses Thema »iedergelegt. Beim besten Willen, dieser schwierigen und aktuellen Frage gerecht zu werden, liehen besonders die väterlichen Ausführungen merken, daß die Vertiefung fehlte; sie hafteten am Althergebrachten und führten zu allerhand Fehlschlüssen. — Man hat sich in die neue Wett noch nicht ein- gelebt und diese» Einleben ist nicht leicht, aber doch unbedingt notwendig, um dazu Stellung zu nehmen und alle Äonseauenzen zu ziehen. Wen-n am eigenen Leibe Er- lebte», wie auch ein langjähriges inner liche» Verarbeiten dieses Stoffe» dazu be rechtigt, witzureden, dann bittet die „Frauen rechtlerin* nmS Wort, nachdem die.Mutter" sprach und der „Vater* dachte. Die letzt genannt« Arbeit hieß nämlich „Gedanken eine» BaterS*. tvaS nicht unerwähnt bleiben darf, da sie diesen Zeilen gewisser maßen als Gegenstück dient. Einst hatte meine 14 Jahr« alte Tochter Margarete Besuch einer gleichaltrigen Freundin. Während des Mafseetrinken» tat Margarete «ine kurze, aber inbdltsschlvere Frage: „WaS willst Du werden?" „Ich — werden?" stotterte Helenchen verlegen, „darüber habe ich noch gar nicht nach gedacht!" „Du mutzt doch etwas werden," versicherte unentwegt Margarete! „Willst Du nicht studieren?" ..Da» möchte ich Wohl, aber daS ist ra so surchtbar schwer/' meint« das ängstliche Helenchen. „Ach was! Denk« 'mal an die vielen dummen Jungen» auf den Gymnasien!" „Das ist wobr." Helenchen atmete befreit auf und lächelt« glücklich, während ick hinter meiner Kaffeetasse mühsam ein heitere» Lachen versteckte. Anstatt zu belehren, amüsiert« ich mich und beging damit eine Unter lassungssünde an einem Geschlecht, das ich manchmal schätze, manchmal verehre uird einige Mal« liebe. Ilonni »oit, qui mal X per,,«! Natürlich sinb damit Vater, Gatte, Bruder, Schwager und Vettern ae- meint; und diesen Teil des männlichen Ge le «,t.m tön»,n! Ker Beleuchtung der gemeinschaftlichen Uvelbetd Lite» ziehungssrage gewinnt die kurze Unter- «d.ive.dS^ung <,k Bedeutung. Verhängnisvoll bei der getrennten Schulerziehung wiro der Umstand, daß nicht bloß die Knaben ge legentlich ihre Schwestern für dumme Ganse halte», was durchaus nicht so selten vorkommt, wie unser gedankenvoller Vater annimmt, da Haus und Schule trotz seiner gegenteiligen Behauptung wetteisern, die Mädchen als passende Beispiele für die Eigenschaft, die selbst die Götter per- aevenL bekämpfen, hiuzustellen. Witz Vst bürt man zu Hause; „Schäme Dich! Hans — Max — Kurt — Fritz, das tut oder sagt doch bloß ein Mädchen!" — Ein dem wirklichen Schullebe» entnommenes Bei spiel kann diese Ansicht illustrieren. In der -chli' zu seine wenrg schmeichelhafte Schätzung der männlichen Altersgenossen her haben? „WaS man sich nickt erklären kann, das sieht man für Vererbung an," sagt irgendwo Otto von Lcixiier sehr richtig: aber von mir hat sie diese Ansicht bestimmt nicht geerbt, untersten Klasse einer Schule wurde den Knaben gesagt: „Junaens. Ihr schreibt ja so schlecht wie Eure Schwestern!" Selten ersteht dann dem weiblichen Geschlecht ein Ritter, wie in diesem Falle ei» kleiner Mann, der sich mutig meldete und auf die Frage des Lchres sagte: Meine Schwester schreibt viel besser vls ich!" Jedenfalls ersieht man aus dem Gesvräch der beiden kleine» Mädchen — wie oft das vorkommt, entzieht sich der Schätzung, da eine Statistik fehlt —. daß sich umgekehrt hie und da eine falsche Wertung des männ lichen Geistes bei der weiblichen Jugend einschleicht, ein Umstand, an den niemand gedacht zu haben scheint, und der eine rechte Gefahr in fick birat. Es ist deshalb fatal, weil der einstige Knabe seinerzeit die ..ge scheite" Rolle des unfehlbaren vntri» kumiliari«, Verzeihung! — der bewußte Vater hält mit Recht auf deutsche Aus drucke — Familienoberhauptes zu spielen hat. (Fortsetzung folgt.) FrÜhlingsahne». Den Waldessaum, des Feldes Rain Faßt noch der Schnee des Winters er» Mit seiner weißen Decke; Aus Hohem Berg und tief im Ta! Erscheint noch alles braun und kahl. Wie dort di« Rosenhecke. Im Dom des Waldes ist e» still: Keins von den lieben Väglein will Sein Liedchen schon probieren, Und wenn Frau Sonne auch sich plagt. Noch iedes Mückchen sich'S versagt. Das Tanzen zu riskieren. Und doch schwebt über der Natur Bereits des Frühlings milde Spur Wie holdes süßes Mnen; Ein Träumen nur noch kurze Zeit — Dann wehen grüßend weit und breit Des Lenzes bunte Jahnen! Paula LSm«. »tIMW Stil,,, sl! Erschel»« V-grürid-t 1830 H täglich W« »« Somitilg, den II. März. IttlV« Gerechtigkeit. Kriminal-Roman von A. v o n H ah n, <«. Fortsetzung.) tAachdruck verboten.) So reich bewegt sich sein gefährliches Leben auch gestaltet hatte, nicht einen Augenblick war darüber lein Schmerz um Florence und sein Rachedurst gegen sie ein- geschlafen. Während sie in naiver Hingabe die Freuden veö großen Gefellschaflslebens und seine mannigfaltigen Abwechslungen genoß, waren dunkle Mächte tätig, ihr Fall- stricke zu legen und sie zu vernichten. Das Trauerjahr war inzwischen verflossen und sie weilte noch iinmer in Paris. Sie fühlte sich von,ci»er Lebenslust, deren Ire sich gar nicht fähig gehalten, beseelt. Die Stille und Zurückgezogenheit, in der ihre meisten Lebensjahre verflösse» waren, halten ihren Lebensdurst eingehailen und zurückgedämmt. Sie trauerte aber nicht um die ver lorenen Jahre, war sie doch nun um so viel aciiußfreudiger und gcnußsähigcr. Mit klarem, ungetrübtem Btick übersah sie den Reichtum des Lebens; sich seiner »nt unver dorbeneu: Herzen freuend, während andere in ihrer Lage und ihrem Aller, schon vom Ueberdruß angekränkelt, in raffinierten Genüssen eine Steigerung der Reize erjagen mußten. Sie war in den Salons rasch zu einer gefeierten Persönlichkeit emporaesiiegeu. Schönheit und Reichtum, Anmut und Würde vereinigten sich zu einen, Nimbus, der rasch einen großen Kreis Bewunderer um ihre Person scharte. Sie blieb allen Huldi gungen gegenüber aber unbefangen, weiiiigieich sie nicht abgeneigt war. eine Heirat aus Neigung einzugeheii, sobald das Schicksal ihr Gelegenheit bot. Wenn sie auch reich und unabhängig war, so konnte ihr die isolierte Stellung aus die Dauer doch nicht ge- nüuen und das gewähren, toas zu einer vollauf befriedigenden, harmonischen Existenz gehörte. Sch we Frau Leblange schwamm in einem Meer des Entzückens. Tie Erfolge ihres hützsmgs brachten auch ihr ein« Epoche luugentbehrter und heißcrjehnter Bedeutung Iche die unbedeutende, aber gutmütige und lebenslustige Frau i ' ^^ ^ lige ihrer Jugendreize so schwer betrauert hatte. Ihre g aus den eigen Plan zugeschnitten, Florence eine große Heirat machen zu sehen. wußte es «iMrichten. daß nur die Auserlesensten der GescllschaN, die Creme der Creme, nach Rang und Stellung sich ihrem Schützling nähern konnten. Daß Florence sich ganz andere Vorstellungen über das Glück machte und ihr Lebensziel sich nicht so hochsliegend ausmalte, ahnte die eitle Frau nicht. Sie härie vielleicht Krämpfe bekommen. n>enn sie gewußt l>älte, wie oft und mit welcher immer leblnister werdenden Vorliebe Florence vei» heiteren und geiswollen Geplauder eines Kavaliers lauschte, der weder König noch Fürst war. Felix de Renaud war nur ein strebsamer Junger der diplomatischen Karriere, dafür aber eine Sieaernatur. Er besaß Mut, eine warmes Herz. Selbstvertraue» und Energie und wußte, daß es seinem starken Willen und dem Eindruck seiner Persönlich keit gelingen würde, Florences Herz zu gewinnen. Es erfüllte ihn eine kraftvolle, edle Neigung für das unverdorbene, gesunde, schöne Weib, und er wurde sich seiner Eriolge bald mit Freude und Stolz bewußt. Die kräftige Ursprünglichkeit ihres Wesens neigte sich der «dien Männlichkeit, in der ihr Las Element begegnete, nach dem ihre Natur verlangte. Eines Abends kehrte Florence von einer Ausfahrt zurück. Die Kammerfrau be richtete. daß während ihrer Abwesenheit sich eine Pslegeschwester wiederholt Hobe bei ihr melden lassen und daß dieselbe noch einmal heute vorsprechen wolle. Wahrschein lich handelt es sich um ein Mmosen für einen wohltätigen Zweck, dachte Florence. und gab Auftrag, die Bittstellerin sofort einzulassen. Bald daraus wurde dieselbe ge meldet. Florence erhob sich von dem Schaukelstuhl und ging der ältlichen, bleichen Frau, die in der Tracht einer Krankenpflegerin vor ihr stand, entgegen. „Was führt Sie zu mir, ehrwürdige Schwester?" fragte sie leutselig und entgegenkommend, mit höfli' Gebärde nach einem Sessel weisend. „Sie haben ein gutes, edles Herz," sagte . ^ miI dem Schwinden ganzen Ledensinteressen waren nur ae romme Schwester, ,,und Ihre Freundlichkeit macht mir meine Mission leichter. Ick hmme mit einer Bitte zn Ihnen, die Ihnen vielleicht unbeouem und sonderbar er scheinen wird. Sie haben von den Stürmen und Klippen des Lebens noch nichts er fahren. — Wir dagegen, die wir durch unseren Berus im Bereich deS Elends und der und V1<nnp;i»n empfiehlt ln enormer Auswahl zu I»IIIts«»n lEvvtsea aus de>: ^ »V» reuom. Gardinen-Fabriken Auerbach i. B. und Plauen i. B. Ä aus Auerbach im Vogtland. Nur Waiscnbausstr. 26 (feit U Mltll hier bestehend) <»» Biet0rla-Tal0»». I^ocisws^sn- unci Husslallu nßfsliÄUS 6ökms jr OeorAplLt.2 16 — IVLiLenIiLULZtrasse 40. vis vorntzliwtz I?lüIiMlir8moä6 küi' V1li86ü Uüä Kltziäor: ArrM-^6188 — 86tM0r2-1V6188. - ,/////», r!