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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060309015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906030901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906030901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-09
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Monat
1906-03
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. ««. Geile 2. MM Freitag, v. März LVON Minokfo^tonfere»». rtllaeeira». «Nach dem über die heutige Sitzung «der die Konferenz miSgegebeuen amtlichen CommuniqnöS setzte di« Konferenz in offizieKer Sitzung die Prüfung der zurückgeslelllen Puukte der Bankfrag« fort. Die marokkanischen Dele gierten unterbreiteten zu diesen Punkten, wie auch zu einigen anderen Artikeln des Entwurfs Bemerkungen und Abände rungsvorschläge. die nach ihrer Prüfung durch die Konferenz dem mit Feststellung des endgültigen Textes betrauten Redak- tionsauSschusse überwiesen wurden. Nur der Artikel 23 be- treffend die Zusammeubringung der Teile de» Ibapitals der Bank ist für die Beratung in der nächsten Sitzung zurück- gesetzt worden. Die Konferenz konstituierte sich dann zu einer Komitee-Sitzung und setzte die Prüfung der Polizeifrage fort. Der erste deutliche Vertreter, v. Nadowitz. »rklärte hinsichtlich der von den verschiedenen Delegierten in der letzten Sitzung dargelegten Anschauungen, das, seine Regierung keine Ein wendungen erheben würde gegen ein« Organisation der Polizei durch Frankreich und Manien in den dem Handel geöffneten Häfen unter Garantien, die geeignet seien, die Freiheit des Handels zu sichern. Der Präsident verlas sodann den von den französischen Vertretern eiugebrachten Entwurf. Der erste Ver treter Oesterreich-Ungarns legte seinerseits einen Polizei-Entwurf vor. der zur Verteilung gelangte. Nach einem kurzen Meinungs- austaufch forderten die Delegierten eine gewisse Frist, um die oorgelegten beiden Entwürfe zu studieren, und beschlossen, Sonnabend vormittag zusammenzutreten, »in die Beratung des Artikels 23 des Banr-Entw»rrfs und die Prüfung der Grund lagen sortznsetzen. auf denen es werde möglich erscheinen können, einen endgültigen Polizei-Entwurf aufzustellen. Algeciras. Man glaubt, das; die heutige Plenar» und Komitee-Sitzung die Lage aufklären und ein ziemlich sicheres Urteil darüber ermöglichen wird, ob in einer der beiden Hcuipt- fragen eine Einigung zu stände kommt oder nicht. Die Franzosen bemühen sich, ihren Vorschlag. Beschränkung der Wahl des -sultans aus französilche und spanische Polizei-Instrukteure, nur mit praktischen Gründen zu motivieren und ihm keine politi sche Bedeutung zu geben. Optimisten glauben, daß sie deshalb um w eher aus die von Deutschland geforderten Garantien eingehe» könnten. Der neue Revoilsche Vorschlag enthält einstweilen wiche Garantien noch nicht, doch ist nach der letzten Antwort Retwils in einer vertraulichen Besprechung mit v. Radowitz an- zunehmen, daß die iv.nzösischen Delegierten in die Beratung eines neuen österreichisch-ungarischen Vorschlags cintreten wer- den, der den internationalen Charakter der provisorischen Polizei- Organisation sichern will. — Jedenfalls wird von den deutschen Delegierten der Vorschlag des Grafen Welscrsheimb wegen ber in ihm enthaltenen Garantien für eine die wirtschaftliche Gleichberechtiguna wahrende Polizei-Organisation als eine ÄasiS zur Verständigung erachtet. Algeciras. In hiesigen diplomatischen Kreisen herrscht eine gewisse -Bestürzung über die Niederlage desKabi- » e l t s R o u v i e r. Es wird bedauert, daß man es in Paris >u dem gegenwärtigen, für die Konferenz so kritischen Zeitpunkte zu einer Krise kommen ließ. Allgemein herrscht die Annahme vor, daß das neue Kabinett in bezug aus die Konferenz die olciche Politik wie das bisherige einhalten wird, doch befürchten die Franzosen, daß Deutschland jetzt eine noch schroffere Haltung einnehmen werde. Madrid. Es verlautet, Ministerpräsident Moret habe den Herzog von Almodovar beauftragt, die Konferenz in Wgeeiras nicht vor dem Schlüsse ihrer Arbeiten zu verlassen. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.s Der Berliner Korrespondent der „Franks. Ztg." erfährt zu dem von einigen Mächten geplanten neuesten V e r m i t t l u n g s v o r s ch i a g, daß im Hasen von Casablanca ein Inspekteur der Polizeitruppe eingesetzt werden soll, der, -von einer neutralen Macht gestellt, für den Bezirk des Hafens das Kommando erhält und seine Offiziere selbst wählt. Aus früheren vertraulichen Besprechungen wisse man, daß sich Frankreich mit der Einsetzung eines solchen Inspekteurs befreunden werde, während Deutschland durch diese Gestaltung der Polizei-Organisation den internationalen Charakter der über Spanien die Polizeioffiziere stelle. Sturmnachrickitrn. Helsingsors. Im finnischen Meerbusen wurde durch einen Sturm an der esrhländischen Küste eine ungeheure Eis scholle mit etwa 1000 Fischern losgerissen, 120 Menschen und 4 Pferde wurden gerettet. Später wurden noch einige Fischer geborgen, so daß im ganzen 200 Menschen und 75 Pferde ge rettet sind. Die anderen 800 Personen dürsten rettungS- los verloren sein. Drontheim. In der letzten Nacht wurden in den Lofoten mehrere Jischerhütten durch einen Schneesturz ver schüttet, Bisher sind 21 Leichen und 39 Schwerverletzte ausgegraben, die Zahl der Verschütteten beträgt 61. Die Net- tungsarbeiten werden energisch betrieben. 210V Millimrb vergrößert sin keit 11v Kilometer Berlin, Im der heutigen Sitzung des Bundes- rats wurde der Antrag Württembergs wegen Zulassung der ostcrreichstchen Scheidemünzen innerhalb des Zollgrenzbezirks Ves Hauvtzollamis Fricdrichshasen den zuständigen Ausschüssen überwiesen, Berlin, (Priv.-Tel.s Oberst v. Deimling, Abtei- lungsches im Großen Gencralstabe, ermelt die Schwerter zum Kvinturkreuze der, 2, Klasse des Sächsischen Albrechtsordenss Major Ouade im Großen Generalnabe das Lfsizierskreu; 1. Klasse mit Krone und Schwertern des Sächsischen Albrechts- ordcns. Berlin. Der Kaiser hat folgende sächsische Herren nach Prüfung derselben durch das Kapitel und auf Vorschlag des Herreumeisters, Prinzen Albrecht von Preußen, zu Ehren- rittern des Johanniters ob ens ernannt: Ritt meister z, D. Ulrich Prinz zu Schönburg-Waldenburg aus Guteborn. Hauptmaun z. D. und Bezirksoffizier beim Bezirks- ommando Leipzig Frciherrn v. Hodenbera. sächs. Leaations- ekrclär Arthur v. Herder zu Berlin, Hauptmann im General- Nabe der 2- sächs. Division vir, 24 Karl Edler v, d. Planitz und Rittergutsbesitzer Kar! Alexander v, Herder auf Lipversdori i. Erzg. — Der beim Ziethen-Husaren-Regiment stehende Leut nant Herzog Heinrich Bor Win zu Mecklenburg, Sohn des entmündigten Herzogs Paul Friedrich zu Mecklenburg, hat gegen die Entmündigung seiner Eutern Beschwerde beim Haus- minlsterium unter Vorbehalt gerichtlicher Beschwerde beim Schweriner Oberlandesgerichte eingelegt, — Der „Post" zu folge sind die Vorbereitungen zur Regelung der Diäten frage so getroffen, daß die Wirkung sich noch in der laufen den Session geltend machen kann. Hamburg. (Priv.-Tcl.i Der Andrang der Auswande rer ist hier augenblicklich so stark, daß die Hallen nicht mehr genügen. Die Paketsahrt-Gescllschaft richtete deshalb vier Logierschiffe ein. die aus der Unterelbe stationiert sind, Darmstadt. In der Zweiten Kammer erklärte Staatsminister Ewald auf eine Anfrage betreffend die Ge- Währung von Eisenbahnsreikarten an die Abgeordneten, der preußische Vcrkehrsminisier habe grundsätzliche Bedenken da gegen, La auch den preußischen Abgeordneten solche Freikarten nicht gewährt würden und bas preußisch-hessische lieber- ciukommen gewahrt werden müsse. In Preußen würben nur den Mitgliedern des Herrenhauses Freikarten gewährt, infolgedessen sei sür die Mitglieder der Ersten Kammer in messen die gleiche Vergünstigung erwirkt worden. Der preu ßische Minister von Budde habe vorgeschlagen, sür die Dauer der Tagung Abonuementskarten für die Abgeordneten einzu- führen, ein Vorschlag, der der Prüfung unterliege. Freiburg sBreisgaus. sPriv.-Tel.s Ein hiesiger Stu dent. der vorige Woche eine Schneeschuhfahrt durch der, Schwarzwald anirat, ist im Schnee umgekommen. Breslau. (Priv.-Telsi Aus der Bahnstrecke Breslau- Sommerfeld finden diese Woche Versuchsfahrten mit einer von der Maschinenbauanstalt Breslau unter Mitwirkung des Geh. Bcmrats Garbe-BerUn konstruierten neuen Hei' er. der gylinitzer-Durchmrffer anl vbv Millimeter d. Mit 86 Achse» wurden bisher «it Lerchkig. »eter Stiindengqchwindigkelt erreicht, -eittveffe sö- großcs Interesse. Direktoren ter der Industrie und einiger wind gar US. Die Versuche erregen , einiger Lokomotivsabrlken, Vertreter Eisenbahndirektionen nehmen daran teil. Wie». Baron Frjervar» wurde heule vom Kaiser in einer Audienz empfangen, die eine Stund« dauerte. Der Mi- msterpräsident reiste heute nachmittag nach Budapest zurück, o, . «bAeordnetenhau». In sortg« Lesung der " -- -- - kirchner. di . meine, gleiche, direkte und acheiinf Wahlrecht. Redner ver langt die Einführung der Wahlpflicht und gerechtere Berück- r. führt« dagegen ng der Genes üürt ward ^ * de f I n wrt^olS Eta rüber tzien. Abgeordnetenhaus. In fortgesetzter erster g der Wahlreformvorlage erklär« Aba. Weiß- er. die Christlich^Sozialen seien entschieden für va» allge- !, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht. Redner ver- die Einführung der Wahlpflicht und gerechtere Berück- sichtigung von Wien und Niederösterreich bei der Mandats- verielluna. Abg. Gras DzieduSztzcki erklärst di« Wahlresorm behandle die Nichtdeutschen alS inferiore Staatsbürger. Redner flogt über die Benachteiligung der Wahl bei der Wahlkreis» Einteilung und verlangt Verbindung der Wahlresorm mit Ver fassungsänderung ans autonomistischer Grundlage. Abg. Oncinl interpelliert wegen der Ruhestörungen in Makedomen durch rumänrnfeindlich« griechische Banden und fragt, wa- die Regierung aus Grund der Mürzs anl ni >urch rumancme-inoucy« griecniicye -oanoen und frag«, was me Negierung aus Grund der Mürzsteaer Mmachungcn zu ver- inlasscn gedenke, um die Ruhe und Integrität der rumä- iischen Bevölkerung in Makedonien zu gewährleisten ozialbemokraten und die radikalen Parteien eine maßgebende Nolle spielten. Abg. Kaftan erklärt, das allgemeine, gleiche Wahlrecht sei in einem Staate, in dem Militär» und BildunaS- zwang bestehen, unerläßlich. Die Tschechen seien jedoch mit der RegiernngSvori-age nicht einverstanden und wünschten, daß die in ihr enthaltenen Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Es sei auch nötig, das Zentralparlament zu entlasten und die gesetz geberische Befugnis der Landtage dafür entsprechend zu er- weitern. Redner befürwortet ebenfalls Einführung der Wahl- Pflicht und hofft, daß die Wahlreform zu einer Verständigung mit den Deutschen führen werde. Die Slawen würden, wenn sie zu der i-hnen zukommcnden Mehrheit gelangten, den Deutschen gern die Hand zum Frieden bieten. sBeifall.) Paris. Dem „Echo de Paris" zufolge sandte der Minister des Innern an alle Präfekten telegraphische Instruktionen, di« Inventaraufnahmen zu unterbrechen, da daS bisherige Ministerium nicht mehr berechtigt sei. die R-aßnahmen sort- zusetzen. Dem neuen Kabinett stehe es zu. eventuell neue Be- Ichlüsse über die Durchführung des TrennungSgesetzeS zu fassen. San Sebastian. Prinz Albrecht, Regent von Braunschweig. ist heute vormittag hier eingetroffen und wird einige Wochen hier Aufenthalt nehmen. Kjachta. Hier sind 16 Mitglieder deS Industrie- verbands, unter ihnen ein Banidirektor, verhaftet worden Newyork. (Priv.-Tel.) Der Kongreßmann Mac Leary kündigt in einem Programm «ine Kampagne gegen die Tarifrevision an. Er behauptet, Roosevelt sei gegen eine solche, und er prophezeit einen Zollkrieg mit Deutschland. ('Itack'ts eingehend« Dkvc'rsten befinden N«tz Gelte 4.» griMsnri a. M. iSchiu«., »r«dtl r>i«I»nr, IIS.8». Dr«4dner «an! I98 >». SlaatSbadn «»mdarden —. Lauradlltte rr«,70. Ungar, vold Porwgirlen —. riirkenloie —. Fest. Paris. <8 Ndr nachm-Naa.7 Rent« SS,<7. IiaNenir M.w Lr-ant« 14,47 N-u« Portugiesen 99,89 rüsten guiisk An!e>he> 94 S2 rortenlos« >41.—. Otto, mani-ani «>39,Slaatldadn —. Lomdarden iSl.—. Lehrtest- we„en März 78,99. »er Mal-August »I» ' a. 4Md»l -ri ' , , LstrUuI oe> M-'r, 89,— »er Tevtemder-Dejemder 88,7», stetig. ruhig. März »8.—, »er Sepiemder-T-ezcmber IK,7», stau. Amsterdam. Produkten, «eiiih«. Wetzen »er Miir» Aoggrn ver Mär« —. »er Mai —. «»>r»Lit4>»4. »er Mo« OcrtlichtS und Sächsisches. — Dem Lehrer Rößlerin Opvach ist daS A t-brechtSkreuz, dem Kantor Lorenz in Schönau bei Neustadl das Verdienst kreuz und dem am 1. April in den Ruhestand tretenden Steioer Rau in Oberschlema das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden, — In Bautzen fand die Begrüßung deS neuen Kreis hauptmanns Herrn v. Eraushaar durch die städtischen Kollegien im Ratssitznngssaale statt. Vom Rate waren sämtliche Herren, soweit sie nicht behindert waren, zugegen, während von den Stadtverordneten eine Abordnung mit Herrn Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Rohr an der Spitze erschienen war. Beim Eintritt in den Saal ivurde der Herr Kreisliaiiptmann durch Herrn Oberbürgermeister Kaeubler mit einer Ansprache begrüßt, in der dieser Herrn v. Eraushaar als ersten Regierunpsbeamten der Lausitz und als Bewohner Bautzens herzlich willkommen hieß. Der Herr Kreishauptmann erwiderte hierauf in einer An sprache, in der er namentlich betonte, daß er in eine Gegend zurückkehre, die ihm von Jugend auf wohl vertraut sei. Er er innerte ferner daran, baß er vom Anfänge seiner Amtstätigkeit als Referendar in Bautzen begonnen habe und daß er später in Löbau als Amtshauptmann tätig gewesen sei. Nach der An sprache erfolgte die Vorstellung der einzelnen Herren. — Herr Obcrmedizinalrat Professor Dr. Schmor l, Pro sektor am Sladtkrankenhause Dresden-Friedrichstadt, der einen Ruf als Professor an die Universität Freiburg erhalten und auch angenommen hatte, trat den Ruf jetzt abgelehnt. Somit bleibt Herr Dr. Schmor! Dresden erhalten, was allseitig mit Freuden begrüßt werden dürfte. — Der preußische Kriegsminister Generalleutnant v. Einem ist hier kiiigetrvssen und hat im Hotel „Bellevue" Wohnung genommen. — Vorgestern ist hier Herr Major a. D. Maximilian Conrad Teich »iann im Alter von 53 Jahren gestorben. — lieber die Teilnahme sächsischer Truppen an den Kaisermaiiötiern 196« teilt das „Dr. Journ." folgendes mit: Das M. und V. preußische Armeekorps lBerlin und Posen) halten vor dem Kaiser in diesem Jahre Manöver gegen das VI. pre»ßische Armeekorps (Breslau« ab. Zur Verstärkung des letzteren wird vom XU. <1. Sächs.) Armeekorps gemäß getroffener Ueberetnkunft die 23. Feldartilleric-Briaade «Dresden), und zwar das 12. Feld- " " ' D> ' artillerie-Regimciit (Dresden) (obne reitende Abteilung Königs- brück) und das 48. Jeldartillene-Neaiment (Dresden) heran- aewgen werden. Femer werden an den Hebungen einer beim > I. preußischen Armeekorps zu formierenden Kavalleriedivisivn nachstehende sächsische Truppen tcilnehmen: Stab der 23. Ka vallerie-Brigade «Dresden), 17. Uiunen-Neaimcnt tOscbatz), 21. Ulanen-Regiment (Chemnitz) und die 12. Maschinengewehr- Abteiluiia «Dresden). Zur Abhaltung einer Angriffsübung in diesem Herbst sind mit Genehmigung deS Kniiers dem XII. Armeekorps das Lehrbataillon bei preußischen Fußaltillerie- Schießichule, die erforderlichen Telegraphenformationen und eine Luftschisser-Äbtrilung zur Verfügung gestellt worden Der Bericht der RechenschastS - Deputation der Zweiten Kammer über die dem Rechenschaftsberichte aus die Finanzperiode 1902/03 beigesügte Ucbersrcht der Ausgaben und Reservate des außerordentlichen Staatshaus- alts-Etats in der Finonzperiode 1902,09 beginnt mit er Feststellung der jedenfalls ungewöhnlichen Tatsache, daß die Regierung das Bewilligungsrecht der Stände gegenüber der Deputation selbst rn Schutz ge nommen hat. Die Deputation war nämlich zunächst dar über einig, daß die Berichterstattung sich bei dem anßerordent lichen Staatshaushalts-Etat auf diejenigen Titel zu beschränken habe, über welche abgeschlossene Rechnungen vorliegen und daß nur bei diesen die nachträgliche Genehmigung etwaiger Ueber- reitungen zu beantragen sei. Sie glaubte eine Begründung ieser Anschauung in § 8 Absatz 5 des Gesetzes über den Staatshaushalt vom 1. Juli 1904 zu finden, wo es heißt: „Die in den außerordentlichen StaatshaushaltsEat ausgenommen-?» Ausgabe-Bewilligungen stehen ohne besonderen Vorbehalt bis zur Erreichung ihres Zweckes zur Vcrsügung der Staats regierung. Ergibt sich nach Erreichung des Zweckes ein Minder verbrauch gegenüber der Etotsunime, so ist dieser ebenfalls als Ersparnis zu behandeln." Der Awcck einer Bewilligung sei doch erst erreicht, wenn die Ausführungen vollendet seien und ebenso wie ein Minderverbrauch bei Abschluß der Rechnung als Ersparnis zu behandeln ^ei, müsse doch auch eine Ueber- . tz«» letz« »i«ti bm tguna tz«, Gt»,tz, 1 , und desiniert als mamverschreitung setz« Mehrausgabe, di« vei Gegenüberstellung deS rechnungsmäßigen Ausioandr» de» Etat-Soll« ergibt. E« liege un Interesse d«S ständis, Bewilligungsrechte», auch bei B«villiau>m«,. die bi« in rrichuna ihres Zwecke» und inr Feststellung de» Rechnung«. Ergebnisse« sich uver mehre« Finanzverioden biozirhe^ etwaige Ueberschreitungen in den einzelnen Finanzperioden »»erwartet der Schlußabrechnung und der Rechnunasprüsung feslzuitellt» und zu genehmigen. B« Au-führungen. bi« bis zu ihrer voll- mehrere Finanzperioden in Anspruch luß der Rechnung oft unendlich schwer, endung und Abrechnung mehrere Finanzperioden netznien, sei e« nach Schluß der Rechnung oft »neu «uz unmöglich, festzustelle», ivminMen. die «me " da» ' «lbetwan. " Im übrigen b« witrst. " » unter 16 Jahren ! argen die Tanzregulativ, öffentlichen TanzeS, ans ung _ „ . . tiat sich der Bert ^21,Umbau der Ä ach nhüf xnnit tusammeichängende Herstellungen. nungen über dieses große Unternehmen , und von der Ooerrechnungskamn»er geprüft worden . . der Berich» «ine kurze Darstellung der Entwicklung. Die Ge il m t f o r d e r u n g belief sich danach auf 68 089 000 Marl gege» »3 770 000 Ml., also 4 313 000 Ml. mehr. DaS Finanzministerium wt der Deputation ein« Denkschrift über den Gegenstand zuoehm affen, die rm Bericht 47 Seiten füllt. — Di« vierte Deputation der Ersten Kammer tze- antrag». die Petitionen des Landesverbandes der Saal- nhaoer im Königreiche Sachsen und de- Allgemeinen Musikervereins zu Dresden um Aushebung der seit Avril l905 in Dresden durmgeführten Beschränkungen deS M o n tag s t a n z e s, des Landesverbandes der Saalinhaber im Königreich Sachsen und Genossen, betreffend die Ab kürzung der geschlossenen Zeiten in bezug auf die Abhaltung von Tanzmusik und Konzerten, und de» Landes- Verbandes der Saalinhaber im Königreich« Sachsen, betreffend di« Verantwortlichkeit der Saatwirt« für den ich ihrer Säle durch Personen unter 16 Jahr für Zuwiderhandlungen der Verein« Bestimmungen über die Abhaltungen ö 'ich beruhen zu lassen. — Die Finanzdeputalion v der Zweiten Kammer beantragt, d>e unter Tit. 21 deS außerordentlichen Etat« ge orderten 170 000 Mk. zur Erbauung einer vollspurigen Güterbohn von Zwickau nachPlanitz zu bewilligen und die Peiition des Gemeinderots zu Oberplamtz. di« Fort- sührung dieser Schleppkahn bis Oberplanitz betreffend, der König!. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. Ueber den Umba« der AugustuSbrück«, über den bereit« in der Stadtverordneten-sitzung vom kommende» Donners tag unterhandelt werden wird und auch nach Lage der Sache beschlossen werden muß, sind folgende inter essante Tatsachen zu berichten: Als im Jahre 1885 zwischen der stadtgemeinde und dein Fiskus ein Vertrag wegen deS Baues der vierten Brücke iCarolabrückes geschloffen wurde, gewährte der Fiskus der Stadtgemeinde einen baren Beitrag von 1 Million Mark, sowie die Abtretung d«S Landes. daS -n den Brückeu-zugängen und den Rampen erforderlich war. soweit es dem Fiskus gehörte. Bereits damals wurde über die Beteiligung deS Fiskus am Neubau der Augustusbrücke verhandelt, und in einem spä teren Verfahren, in dem der Fiskus der Stadtgemeinde den fiskalischen Antonsplak zur Errichtung der Markt halle und das Areal in den Weißeritzanlagen der Fricdrichsradt 'wertige euvau der , Dabei ist eS auch in dem neuen Vertrage geblieben, den der FiskuS mit der Stabtgemeinde gegenwärtig wegen der Erbauung der Augustusbrücke abschueßt. Neben diesem Etaatsbeitraq kommen in dieiem neuen Vertrage hauptsächlich in Betracht: Die lieber» nähme von Siraßentciicn, die in das Stadtgebiet hineinaehen, durch die Stadt und die Erwerbung jetzt noch staatlicher Straßenbahnstrecken, die Ueberlassung des Straßenbahnhofs i an den Staat und die Aufhebung eine» früheren Ver- traas, wonach der Staat für alle Schäden auszukommen hat. die der Stadtacmeinde durch Einlegung von Leitungsrohren und Kabeln in städtischen Straßen entstehen (dabei ist vorwiegend an den Anschluß staatlicher Gebäude an daS Fernheizwerk gedacht). Mit den vom Stadtbauamle ausgestellten Umbauplänen sür den Theaterplatz hat -sich der Staatsfiskus im allgemeiner» einverstanden erklärt, wobei natürlich die Stadtgemeinde die dem Staat gehörenden Landflächen, sowie Helbigs Etablissement für etwa 950 000 Mk. käuflich zu erwerben hätte. Einige Fläck-en «ollen der Stadt unentgeltlich überlassen werden, darunter di«, welche zum -Brückenvorplatz kommen. Auch übernimmt die Staatskasse die Kosten sür die Trcppenanlagen vor der katho lischen Hoskirch« in Höhe von 24 000 Mk. Auf eine längere Reih« von Jahren wird der Staat der Stadtgemeindr di« Er hebung des Brückenzolls zugestehen, sodaß immerhin der größere Teil der Verzinsung und Äniorlisation des Betrages von l 600 000 Mk., der außer dem BrückenbaufondS zur Deckung de« Brückenbaues noch Verwendung finden muß, aus dem etwa 50 000 Mk. versprechenden Reinertrag des Brückenzolles gedeckt werden soll. — Bemerkenswert ist die Dringlichkeit der ganzen Angelegenheit, denn die Entscheidung der Stadtverord neten muß dem Landtag mit dem ganzen Plane spätestens am 16. März zugehen, wenn er noch in dieser Session erledigt wer den soll. Sollte der gegenwärtige Landtag dem Plane nicht mehr zustlmmen können, so würde das ganze Projekt als ge scheitert anzusehen sein. Gestern abend haben die drei Ausschüsse des Stadt-verordneten-Kollegiums sich ausführlich mit diesen Vorlagen beschäftigt, weshalb, wie gemeldet, gestern die Stadt verordnetensitzung ausfiel. Sollten alle Genehmi gungen zu stände kommen, so dürfte noch in diesem Sommer mit den Bauten begonnen werden. — Durch die Tageszeitungen geht eine Notiz, ble sich u.'a. auch mit den für dre studierenden Ausländer an der Kö»t«l. Bergakademie Frriberg notwendig werdenden Staatszuschüsse« beschäftigt. Zum Beweise dafür, daß erhebliche Aufwendungen aus öffentlichen Misteln überwiegend fremden Staatsangehörigen zu gute kommen, wird in der Notiz ein ganz falsches Rechen rempel angewandt, das geeignet ist, vollständig unzutreffende i orstellnngen bervorzurnfe». In einer solchen Notiz heißt «<: „Noch bedenklicher als bei der Jorstakademie Tharandt war daS Ergebnis bei der Bergakademie in Freibera, aus der lAnfang deS Studienjahres l903 04) 180 deutsche und 252 nichtdeutsche Studie rende gezählt wurden. Hier beliefsich der StaatSzuschuß für die elfteren ans 27 000 Mk.. also >50 Mk. pro Kops, für die letzteren aber auf 40000 Mk.. also auf 158.78 Mk. pro Kopf." Dieses Errmpel beruht, wie der „Jretberger Anz." ausführt, aus grund falsche» Voraussetzungen: eS ist ihm entgeaenzubaitett, daß der ilnterhaltiingsaufwand für die Bergakademie nicht wesentlich geringer werden würde, wollte man die Hochschule den Aus ländern ganz verschließen. Von den ausländischen Studierenden wird in Frelberg neben der doppelten Inskriptionsgedühr eine Jahresgebühr von 200 Mk. erhoben. Letztere wurde bei 252 nicht- deutschen Studierenden allein schon 50 400 Mk. au-machen. Dieser Betrag ist aber tatsächlich nicht voll erreicht worden, well wenigstens bisher die Beurlaubten von der Gebühr befreit waren. Aber immerhin wird der erforderliche Staatsziischnb durch diese Einnahme» erheblich gemindert, und dieses ist nach der finanziellen Seite hin nur mit Freuden zn beglichen. Im anderen Fall« würde der StaatSzuschuß, wie schon anaedeutet, fast derselbe bleiben und sich allein auf die deutschen Studierenden verteilen, wodurch der Zuschuß pro Kopf sich mehr als verdoppeln müßte. Zudem wird an der Bergakademie die Qualifikation einer sora- faltigen Priifnng untekworfen und eS sind in neuester Zeit dre Bestimmungen nach dieser Richtung hin bedeutend verschärft. Wenn man die Frequenz in der Fmanzperiode 1901/62 sich ver- gegenwärtigt, so stellt sich heraus, daß be» einer erhöhten Bemchs- zlftei das nichtdeutsche Clement abaenvinmen hat. Der Besuch gestaltete sich in den genannten Perioden wie folgt: Zu Beginn deS Lehrjahres 1901 02 415 Studierende, und »war 158 Dentlche, darunter 57 Sachsen, n»d 257 Nichldeutsche: am Beginn deS Lehrjahres 1903/04 432 Studierende, und zwar 180 Deutsche, darunter 67 Sachsen und 252 Nichtdentlche. — Der Mittelstands-Vereinigung lm König reich Sachsen sind bisher etwa 80 Korporationen kaufmänni scher und grwerdlicher Natur niit etwa 50 000 Mitgliedern bei«
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