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- List - >»» - Noch kurze Heit zögerte ich. Noch lebte in mir die alte Ehrenhaftigkeit, der Ab» n.i«u vor der L>i»l>e. Ich erzitterte bei dein Gedanken an «in Verbreche». daS ich be heben tbiiut«. „Gibst Du m r Vollmachi, zu tun. was ich in der Lache iur das Nichtige ytilte?' drängte inein B'cuser. „Du brauchst gar nichiS damit zu tun zu haben! ich oeiorge alles. Nur Antwort will ich: ja oder — nein! Denke an Elaudia!" Und ich — ich tagte: „Ja!" ringt es sich schrill von den Lippen des alten M«»»eS im Lehnstuhl. Totenstille. Keine der beiden atemlos lauschenden grauen rührt sich. Tr« Tra,,,k des Auacnblccks hält sie völlig in ihrem Bann. Aus den Marches« übt daS Be kenn, nis jemeS Berget,e»S eine ganz eigentümliche Wirkung ans. Er hat seine zu- lainuicngeinnkene Gestalt etwas ausgerichlet: sein Plick wird lebl-aster. Es ist. als ob >edes Wort, das er sich von der Seele wegjpricht. ihn kräftige, ihn dem Leben wieder ^uräckgcbc. „Der Reit meiner Geschichte ist rasch erzählt." fährt er schneller, hastiger fort. .Es wurde altes jo. nne mein Bruder vorausgesagl. Meine Elaudia genas, unser Bankgeschäft jlorierte. Welche Mittel er angewandt — ich weih eS jetzt noch nicht. Ich ichente »itch. direkt zu tragen, und er wich zeder Anspielung geichickt aus. Aber von lener Heit ad überfiel »nch stets ein gewisses Graue», wenn ich mit meinem Bruder zu- lammcir lvar, und ick atmete aus. alS er verschlug, er wolle nach Brasilien gehen und eine Filiale unseres Bankhauses in Rio de Janeiro gründen. Doch auch dann tanh ich keine Gewissensrube. Meine Elaudia. um deretwillen ich zum Berbrccher geworden, starb nach toenig Jahren — ich erblickte darin eine Strafe Gottes. Meine Gewissens- aualcn wuchsen und wuchsen — besonders in letzter Heit, seit ich weih, daß daS Kind der vor. uns benachteiligten Frau in dürftigen Berhältnissen hier in Rom lebt. Endlich hatte ich mich aufgcrasft: Bernardo wollte das Unrecht, was er damals begangen, wieder gutwachen. Zu Ipät. Auch ihn muß die Angst gepackt lxiben vor dem Entsetzlichen, was er getan. Er verschwand. Wo er ist. weiß ich bis heute nicht. An mir liegt es jetzt, zu büßen ftir uns beide — an mir allein!" Ties ernst, feierlich schlickt der alte Mann sei» Bekenntnis. Die Augen fest aus Salomen gerichtet, wartet er aus sein Verbammlinasurteil. Langsam steht Salomes auf. Und auch der Marchese hat sich aus seinem LehnstE erhoben. Aug' in Auge gehen di« beiden einander gegenüber: der alle Mann demütig, zaghaft, das weitz« Haupt gebeugt — die junge Frau swlz. hocbausgcrichtct. mit flammenden Blicken. „Salomea!" zittert es von seinen Lippe». „Salomea! Kannst Du mir — verzeihen?" Salomea erbebt. Ist dieser arme, bemitleidenswerte, totkranke GreiS da vor ihr »och ibr ärgster Feind? Ihr Todfeind, dem sie Rache geschworen? Sie bedeckt daS Antlitz mit den Händen. Ein furchtbarer Kampf tobt in ihrem Herzen. Und plötzlich stürzt sie zu dem leise Schluchzenden hin. „Mein — Bruder!" ringt es sich von ihren Lippen. Tiefes Schweigen. Totenstille. Dann hobt der müde Greis langsam beide Arme. Ein unsäglich rührender Aus druck breiter sich aus seine welken Hüge. Die matten Augen blicken verklärt in das stolze, jetzt liebevoll zu ihm geneigte Francnantlitz. „Meine — Schwester, Hab' Dank!" flüstert er glückselig. „Jetzt — kann ich — ruhig fterben. 'Dank! Dank!" O glorreiche Feier stunde. wo sich geiiennte Herzen versöhnen! Abgestoßen der Hak wie ein böses Fieber: weggewüchl der Groll gleich einem widerlielzen Lchmuhsleck: besänftigt der lodernde Horn: demütig geworden der sich bläkende iL-tolz. Alles, wovon daS Herz rostartig enressen winde — plötzlich verschwunden, und es iit in solchem Weihemoment. als jubilierten Engel in silberqligerndcn Flügeln und sonnigstrahlenden Gewändern oben in den Gefilden des Himmels. 18. Kapitel. Wieder sind Monate vergangen. Der leuchtende Frühling rüstet sich zum Einzug in Rom. Goldenster Sonnenichein hingebreilet über die ewige Stadt. Die ganze Natur wie in glückseligem Bangen, crivartend den Weihekuß des hereinbrechenden Lenzes. Auch in dem Palazzo Bonmartino aus dem Corso Umberto hinweggewischt die dumose Trauerstimmunji. Zwar zubcln noch nicht wie ehedem frohes Lachen und Scherzen, Singen und Tanzen durch die allehrwürdigen Räume: aber Herzcnssrohsinn >it wieder eingezogen. Bon dem Marchese Bernardo hat man nichts mehr geirrt. Der alte Marchese Umberto erholt sich zusehends, nachdem die Last von seinem Gewissen geichwiinden und seine Schwester ihm verziehen. Das arme, kranke Herz klopft wieder regelmäßiger und kräftiger. All sein Barver mögen, sowie die gesamten Einkünfte des Bankhauses „Gebrüder Bonmartino" hat er aus seine „Schwester Salomea Belloni" übertragen lassen — trotz ihres Sträubens. Nur eine ganz geringe Summe behielt er für sich und seine Tochter zu.» notdürftigen Lebensunterhalt. Doch »neigert Salomea sieh aufs entschiedenste, in de» alten Palazzo als ihr Eigentum Einzug zu kalten. Die Pracht der glänzenden Räume drücke sie. Draußen vor der Porta Pm. in der kleinen, lorbeerumwachsenen, sonnen- noerftrahlten „Villa Fortuna", welche die Güte des braven alten Onkel Paolo ibr ge wendet — dort will sie Hausen, nicht in dem diistcrn. hohen Palast. Das Wiedersehen wischen dem Marchese Umberto und dem Südafrikaner gekältete sich überaus merk- würdig. Mit dem seiten Vorsatz, sich zu versöhnen, begegneten sie einander. AlS die beiden Männer sich jedoch gegcnüberstaudcn — da brach nochmals der alte Haß mit noller Macht los. „Nichtswürd'ger. Du wolltest meinen Vater töten!" knirschte der Marchese mit aufslackerrcher Lebenskraft, indem er di« Zitternd« Hand w»e »gm Schlage hob. ander geaneu »jW^WWW ^ ^ vorerst mit abgcwaudtem Gestüt und leisem Knurren. Seitdem beginnen " ' ^ ' "" ' "" Marchese freut sich brave Süi-airikaner ... . ^ WW HW, martino von leinen Erlebnissen und Erfahrungen in den Gotdunnen TranSvbotS ep zählt. So find scheinbar in den Palazzo Bonmartino wieder Glück und Husriedenheit «ingezogen. Aber auch nur scheinbar. Jolanda ist eS, deren Herz schmerzlich trdurrt. obgleich sie dem Baier stet» «in frohes Gesicht zeigt. So lange der geliebte Vater tot» krank war, so lange sie Tag und Nacht um ihn besorgt m» mußte — da lwtte sie kein« Heit zum Nachdenken. Aber jetzt, da alles seine» alten gewohnten Weg geht, jetzt k es ihr jo recht mit ganzer Macht zum Bewußtsein, lvas sie an Viltorio l torcn. Niemand ahnt den geheime» Kummer der jungen Marchesina — niem«! Salom««. Sie weiß, woher die tiefen Schatte» unter de« ehemals so lachend „Mörder meiner Schwester! wütete der rotbärtig« Huu« und wollt« lull «u u stürzen. Doch Salomea und Jolanda, die anguoollen Herzens dem erste! u der beide» früheren F«>u^e beiwohnte», besänftigten dir auitochendeu Hl r. dis beide Männer einander schließlich die Hand reichten — Paolo Ross» s c. .. M,n, Gestüt und 1«»em Knurren. nncn sie. sich aneinander zu gewöhnen — ja. der noch imumr lt' förmlich aus die geistaufsrischende Stunde, i» der allwochentU l« seiner ungenierten, pollerndc» Art und Weise ii^ Palazzo ' '"M und Erfahrungen in den Palazzo Bonmartino wiet inbar. Jolanda ist eS. der frohes Gesicht zeigt. So l< Nacht um ihn besorgt fein kommt siaziano v«r- >a — niemand. Lußer s so lachenden urchsichtig bl«! lieht, einen GetvalM immer tief und leiden kommen, weiß, warum die früher rosigen Wangen jetzt so Uud ihr im Muck doppelt warm emvftndendcS Herz beschli zusühren, um die — sie ist dessen sicher — einander noch n Liebende» wieder zu vereine». Sie schreibt ein paar kurze Heilen an den jungen Staatsanwalt unt« früheren Adresse, in denen sie in einer wichtigen Angelegenheit um seinen B« Erst nach mehreren Tagen kommt Antwort — auS Florenz, wohin Vittorio st, setzen lassen — vielleicht, um die ihm zugesügte Kränkung stier zu vergesse«, auch, weil sein Gewissen ihn von Nom wegtrieb, sein Gewtssen. welche! mahnt, daß er ein vor vielen Jahren begangenes nicht zur Anzeige brjngt und somit sein« ugen inen. lick in« t«et. t ver- und noch immer flicht verletzt. .te t t ' einer Spazierfahrt durch den Park der Vi Herrn sitzen, der Vittoriö sehr ähnelt: «c» Ver. ti«j- betrübt. Vittorio Graziano nicht mehr »n Nom! Also — ein Wiedersehen und Jolanda und «ine vielleicht erlösende Aussprache — vereitelt! kommt ihr der Husall zu Hilfe. Bei ' Borghese sieht sie auf einer Bank einen scheint er ibr älter, magerer. Sofort getäuscht. Es ist der junge StaatSanwal ewigen Stadt aushält. Mit der ihr eigenen Hiel los. ^ " «-ldlt. ige» Bräutigam noch. , . . «rtigaebracht. meinen üftief nicht zu beaulworten? Meinen Brief, in dem ich ihr schwor, sie nst zu lasse». Was auch zwischen unS treten möge!" Ein Brief? Was für ein Brief? Wre «in Blitz fährt cs Salomea durch den Kops: Dieser Briet ist ein AnhaltSvunkt: mit.ib« hat eS «ine besondere Bewandtnis! Entweder Jolanda hat ihn nie erhalten oder -- — Und schon ist ihr Entschluß gefaßt. Sie bittet Vittorio Graziano, sich nach der Billa Fortuna vor der Porta Pia, ihrem neuen Heim, zu begehen: sie selbst wolle sosort zu Jolanda fahren, um sie nach jenem BriH zu fragen. Nur widerstrebend füat der junge Staatsanwalt sich dem Frau. Eine halbe Stunde später erwartet Vittorio in der Villa Salomeas Rückkehr, deren Huversicht auch ihn wieder mit einem Herrn sitzen, der Vittorw sehr ähnelt; Nur er« länt sie den,Wagen halten. Sit bat sich nicht valt. der sich beruflich für einig« Taae in der enen geraden Offenheit steuert sie sofort aus ihr Doch der junge StaatSanwalt will nichts von dem Gesprächsthema wissen. «lS Salomea äußert sj« sei überzeugt, Jolanda liebe ihren el-emaligen Bräutigc selbst da lehnt er satt brüsk ab. „Nein. Wie hätte sie es sonst sertiggebracht. unsch der energisch«» lortuna mit »immer von aetzuL ... .. . snung erfüllte. Klopse,iden Herzens geht er in dem traulichen Empfangszimmer auf und ab. in das ihn Nmella zum Warten gewiesen. Da — uliten Räderroll«». Ein Wagen lmft. Vittorio eilt ans Fenster und schiebt die schweren Atlasvorhänge beiseite. Ein dunkle» Fraucnkleid verschwindet gerade im Portal. Und jetzt önnet sich die Tür. Hastig wendet Vittorio sich um. „Jolanda!" „Vittorio!" Ein einziger Schrei des Entzücken». Sie liege» einander in den Armen. „Jolanda, Einzia-Geliebte —'Du hast also meinen Brief damals nicht erhalten?" „Nein. Liebster." „Und Du glaubtest, ich würde Dich so leicht aufgeben?" „Mußte ich es nicht glauben, da keine Nachricht mehr von Dir kam? Was stand in dem BricK Bütorio?" „Daß Du mir gehörst — bis in den Tod!" „Aber Du weißt ja nicht, Geliebter — weißt nicht —" „Ich weiß alles, Jolanda. Und deshalb eben schrieb ich ^enen Brief!" „O. Vittorio!" „Meine Jolanda!" Ein fester Händedruck — ein lcidcmchaftlich zärtlicher Kuß — ein langer, fteser Blick. — — Die Beiden haben einander wicdcraesnnden. Im weiten, erhabenen Petersdvm, in einer der kleine» Seitenkapellen, kniet ei« junges Paar. Die einfach gekleidete Braut ist bleich; aber aus ihren großen Augen slrahli jubelndes Glück, als sie die Hand in die ihres Erwählten legt zum ewigen Bunde. Durch die hohen, buntfarbigen Kirchcnfensier blitzt die Helle Gottessonne, den ganz«» Tom mit feierlich magische», Leuchten erfüllend. Und über allem das tief« Sttttzol«» der Glocken, welche Ostern einläutcn — das hehre Fest der Auferstehung. km 1.. r.. 3.. 8. II. 8. Mr fiMjMz-MMklrsul! LLvrmMULS.M leil MiIiMIttt vrML88!8ts?ro!8v. l V!e /um ^u8vorkuuf xostollton >V,non nlu«! tolls i»i> Iit mi'lir kumplt'ttl', 8oi lvn. teils aus iro»il>ostiltt<lel, unsre,' Ll.,8S8t<>17e allsekerttzt! llvrrvll-Lovkvttloll. Ls.M fn'MeMM, ZA"»A 1g,S0. kt. 30,33 Hs. M »MIMr.. ?--i. tk. «, 7. lk, U .. U MMeeMost./L-ssKir. IS.SI. kS. kg W kliiMii-tzlsrliii, i,'AllL 2. k. 3. «,U. I öüll8U»88-LWkvkt!oll. Ü!i.S3lll»i3msiil!siimög«.>iE2.S.SI,ir,S3,IS,1i j k». 33 »"'--'s-. 2.3,1k. 13. kl .. 73 Mgüniii-istriigö, » u m 2.3.13. st. 73 „ «3 sö33»>>3« kslirlne«. 2.3,33, 3.33,1.33 LuLbvL-Lollkvktion. 3s. 733 Itisdsz-Kißsliröss. 2.7,78,3,3. st »» »» 33 «il-tm-Mr, .KL 2.3,33. «.33.3,3 83 Illlsdill-I'olSl'lM, l>«-r» i-s. 2.3.«. 8,8 3». 133 Iliislm-MkllMW.»s-s, 2.7.3.« .. 173 2.3.83.1.83.7.33 . 133 klisl»»-2ii1r«ii.»2.3,33, l.73.7,33 4 L kftaasll- U L un. u Strass« uuu Vl8-Ü-Vl8 „2um ?tau". L. LKvr «L Solw. gebrauchte, gut erhaltene. kvmvlctte LLäööwrieLtun§ ,» kaufen gesucht. Ost. erb. u. v. ». «87 Exp. d. Bl. Vvlllsodrsnst aus Privath. zu kausen gesucht. Gefäll Osierteii mit Preis erbet, unt. »3. itz- <t- Ivan d. Fil.-Exp. d.BI Wittenberger Straße 48. 8ru»tori«m Svlilo«, 2i«il«riärrvik dE 8t»Uon XSt»»ev«nt»5oa» b»i vl>^»ir»lliez-LUl°l,«vU- ttel>»n>IIu»k!: NiLc^uro». zV»-««k»sUveri»kroi>, I.ns,-. Nonnen-, »I»«,e. UoM- o ««c>k»,I,Ir,md»<I»e. kroiv e, «l >! <U« fianins S ,» verk, kreuzs., Nuhb. Au- zusehen Wochentag» 2—7 Uhr 1V Laudhausstr. 10, S. Et. I*L»i>1no, tzlußb.. xsait,. berühmt. Firma, prachtv. Ton, iv>e neu, sehr bill. zu verk. Attialiensir. IS. Part.