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Dies«! Via« «Kd dr» Lesen, von Drerd«, -»gestellt w«h,»v er die Post-Sbonaente» >ud Umge-nng am Lage vorher bereit» al» VM TTV^^H Vv am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte» kerugrgebM: «NvEr«» M »««»»b«, «e-a» »eimali,er 6utts»u»o »und uutere N«rn ,,»«»»« und »»r^u«. «m und Moulagen nur einmal) » vtl «> «I. dar» autwär»«»' »°m. «iiti-uLr. , Rtdez» «t»v «t «ei etumaliaer Zul^llun« durL die iod»e«eitell«e>d>. imilua- lüad mu »Npnaendem itulchla,,. R ««druck all« «rriki u. Orcoinal- «MeMmaei, »ur mit deutlicher OveUenauaabe i.Dredd. -tachr.') tulilii,. NachträaULe bonorar» qn'vrüche dieide» underüiklichttat: »nueriauate Mamillrivle «erde« «übt autbewali«. aelr»rLmm>«d»eN«: »«chrichee« »re«»««. HeszvLrnSeL L8S0 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen.csM. Innadm« dou »,!-«», di» uachmiitcch« » llbr V«i«- »ä q«ier<»«« nur Marteuftroche » dun » »i« >/u Ubk. Di» I ivaltiae»««». «eile «ca, » bilde») « Ui».. Gi- iüridiaunaen aul der Lrtuatteu« s nsMa ) die rivaltiae Zeile aufs teile so BI«. al« Eiu»eiandl « Bia In Nu«»er» »ch « und G«>tr«»,i» »Ivaltiae brundteiie so Bta. aus Privatieite «o Bi«,. LiMtiiac Seile aus Lerlielie und als ilinaelandl so Bia, AuSwLrttaeAuk- lmae »ur «eaen LorauSbejablu»». BeleiblLtlei kosten ld Btnmiec Fernsprecher: Sir. u und »UUU Hau»IzeschM stell«: Marienkir.SS kiniM' sleiUlielli'iillt vunlcsl von kards Stark konLsntriert ^ --- Sparsam Lin Osdrauok — Losit^t äsn VMFS30dmaek Ü68 1^61801168. va»«r Kocbbocb verkamt von krsu Lins Sorsonrt-n» virä xeg. blioi-enänvjx einer 8tsmol- Icnpssl unseres kleised - Lxtrnktes »» jetjernillnn Ii«jtteiilv8 rilzesssät. «r. S7. Süititl: LSS,!)" ! Mittwoch. 28. Februar 1'»«»«. Neueste Draljtmeldnnnen vom 27. Februar. Zu de« Festlichkeiten am Katterbofe. . Berlin. Bereits in den frühen Morgenstunden sammelte sich eine große Menschenmenge im Lustgarten und Unter den Linden an. trotzdem ein leichter Sprühregen »iedergina- Gegen mittag nahm das Kaiserpaar die Glückwünsche der könig lichen Familie zur silbernen Hochzeit entgegen. Später sand ,-camilensrühstück statt, für das Gefolge Marschalltasel. Paris. Zur Feier der silbernen Hochzeit des Deutschen Kaiserpaares und zur Bermählung des Prinzen Eitel Friedrich veranstaltete der hiesige Deutsche Qnartettverein gestern Abend unter dem Protektorate des Fürsten Radolin ein Wohltätigkeits-Konzert, das einen glän zenden Verlauf nahm. Demselben wohnten außer dem Bot schafter Fürsten Radolin und Gemahlin alle Herren der Bot- 'chast mit ihren Damen, sowie Angehörige der Deutschen Kolonie bei. Nach dem Konzert fand ein Festmahl statt, bei dem Fürst Radolin einen begeistert aufgenommenen Trinkspruch auf das Kaiserpaar und das gesamte königliche Haus ansbrachte. Das Fest fand mit einem Bast seinen Mschluß. CKristiania. Aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Deutschen Kaiserpaares tragen hier und in vielen anderen Städten des Landes die öffentlichen und privaten Gebäude Flaggenschmuck. Die Zeitungen bringen Bilder des Kaiserpaares mit sympathischen Artikeln. Koloniales. Berlin. DaS Zentral-Komitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz teilt mit: Das Zentral-Komitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz und des Preußischen Landesverems vom Noten Kreuz erstattete in seiner am 2l. d. M. unter dem Vorsitze des Vizc-Oberzeremonienmristers und Könial. Kanuner- heirn B. voll dem Knesebeck abgehaltenen Sitzung nach Erstattung geschäftlicher Mitteilungen eingehenderen Bericht über seine >?itf-tütigkeit für Südwestasrika. Darnach sind auch in dem letztverslossenen Vierteljahre von der Vereinsorganisa« tion auS alle« retten Deutschlands reiche Gaben unserem Erpe- dittdiiskorvS zugeflossen. Das Zentral-Komitee selbst hat in dieser Zeit 1000 baumwollene Unterjacken. 250 wollene Netzjackcn. Mist Paar Fußlappen, 6000 Paar Socken. MO Taschentücher, 24000 Stück Zwieback. 1000 Flaschen Champagnermilch, 2300 Flaschen AlsosaDrangen-Monsseaur dorthin verfrachtet. 280 Offi zieren und Mannschaften sind bereits freie Brunne»- und Bade kuren gewährt worden. Den nmtlicherseits namhaft gemachten Verkrüppelten und schwer erkrankten Invaliden des Expeditions korps wurden für den Fall ortspolizeilicher Empfehlung Beihilfen gewährt, auch Hinterbliebene fanden Unterstützung. Einer Anzahl Invaliden wurden geeignete Stellungen im bürgerlichen Leben vermittelt. Zur Zeit befinden sich 36 freiwillige Krankenpfleger und 17 Schwestern im Depot- und Krankenpflegedienst tm Anf- standsgebiet. Den am 20. Januar entsandten 4 Schwestern wer den binnen kurzem 3 weitere folgen. Ebenso meiden deninächst noch 8 Krankenpfleger die Ausreise ontreten. Wöchentlich laufen Schreiben auS Afrika ein, welche die Dankbarkeit der Offiziere und Mannschaften über die Hilfe des Roten Kreuzes bekunden. Nach einem Briefe des Delegierte» Hauptmamis Spaltung haben besonders die Weihnachtsgeschenke und unter ihnen vor allein die früher besprochenen Kästchen mit Schottischer Schokolade und der nachgeahmten Widmung Ihrer Majestät der Kaiserin Helle Freude hervorgerufen. Der bei der Sitzung cmwesende Kaiserliche Kom missar und Militär-Inspekteur der freiwilligen Krankenpflege Fürst zu SolmS-Baruth bestätigte dankend die Tatsache daß bis jetzt rein Wunsch und keine Forderung, welche von amtlicher Seite bezüglich Unterstützung des südwestnfiikniiischeii ErpcditionSkorps an vaS Rote Kreuz herangetreten sind, unberücksichtigt bleiben mußten. — An der vom 18. April bis November in Mailand stattfindenden Ausstellung wird sich das Deutsche Rote Kreuz aus Wunsch der König!. Regierung in der Gruppe Sanitätswcseu beteiligen. Eine vom lO. bis 18. d. M. in dem Zenlral-Depot vom Roten Kreuz zu Neubabelsbcrg veranstaltete Porausslellnng aller für Mailand bestimmten Gegenstände gab der Vereins organisation und ihren Freunden Gelegenheiß alles in der gleichen Ausmachung wie in Mailand zn sehen. Einer Reihe von frei willigen Saiiitätskolvnnen und Zweigvrreinen vom Roten Kreuz wurden Beihilfe» zur Beschaffung von Bekleidungs- und Aus rüstungsstücken berw. zur Durchführung hnmanilcirer Aufgaben bewilligt. Schließlich wurde entsprechend einem früher gefaßten Beschluß nochmals betont, das; transportable Baracken bis ans weiteres leihweise nicht mehr abgegeben werden sollen. Zur Marokko-Konferenz. Algeciras. Wie aus guter Quelle verlautet, ist die Antwort der französischen Delegierten auf die letzte deutsche Meinungsäußerung in der Polizeifrage er folgt. Darin wird der Ansicht widersprochen, daß die französisch- spanische Polizei die allseitig anerkannte wirtschaftliche Gleich- bcrechtiaung der Nationen beeinträchtigen werde. Falls jedoch die Konferenz der Ansicht sei, daß eine stärkere Garantie hierfür erforderlich sei. weigere man sich sranzösischerseits nicht, in eine Prüfung derselben cuiznireten. Diese Antwort der französischen Regierung scheint die Möglichkeit ans Wiederaufnahme ocr Be sprechungen über die Polizeisrage zu eröffnen. Zur Lage in Frankreich. Paris. Um die Inventar-Aufnahmen zu. be schleunigen, verfügte der Minister des Innern, daß die Polizei kommissare in de» Gemeinden das Recht haben sollen, im ganzen Departementsgebiete bei der Jiiventar-Aiffncihme «inzuschreiten. Man glaubt, daß die Inventuren bis zum 15. März in ganz Frankreich beendet sein werden. Paris. In Mazamet (Departement Tarn) mußte die Inventaraufnahme in zwei Kirck-cn unter dem Beistand einer Artillerie-Abteilung porgenommen Iverden. Zwischen den Personen, ivclche in die Kirche eindringen wollten, und den Soldaten kam eS zn Zusammenstößen. Zahlreiche Personen, darunter ein Oberleutnant, wurden verletzt Zur Lage in Rustland. Petersburg. Das Zentralkomitee dcrkonstitutio- n e ll - d e ui o k ra t i s ch e n P a r t e i, deren am 27. d. M. fest gesetzte Versammlung der Stadthauvtmonn ohne Begründung untersagte, veröffentlicht einen Protest gegen die administrativen Eingriffe und fordert die Negierung ans, den Administrationen jede Einmischung zu verbieten, selbst aber auf eine weitere Repression zu verzichten. DaS Vorgehen der Regierung gegen die konstitutionell demokratische Partei, die einzige oppositionelle, die an den Wahlen sich zn beteiligen beschlossen habe, beweise klar die wahren Absichten der Regierung und welchen Wbrt der Appell an das Vertrauen der Gesellschaft habe. Wladiwostok. Trotz der Ankunft einer großen Zahl von tzandclsdompfern fehlt es hier an vielen der notwendigsten Waren. In letzter Zeit macht sich ein bedeutender Z u st r o m von Japanern und ihrer Erzeugnisse bemerkbar, und ans dem Markte erscheinen neue Sorten japanischer Mannfaktiirwaren, die vor dein Kriege nicht zu sehen waren. Die Japaner bringen auch Fische an den Mark), die nach russi scher Art geräuchert sind. Wrrchne Udinsk lTiansbaikalien). (Priv.-Tel.) Das Kriegsgericht urteilte beute über 30 E > l e n b a h n a » g c ste l l te. Vier wurde» zu Zwangsarbeit verurteilt, 0 zum Tode. General Nennenkamps begnadigte vier der zum Tode Vcruiteilten zn Zwangsarbeit, die fünf anderen wurden hingerichtet. Fremdenfeindliche Bewegung in China. Washington. Ter amerikanische Generalkonsul in Schanghai telegraphiert: Die amerikanischen Missionen in Nnchang und Kieuse «China). 400 Meilen auswärts am Paiigt- se, sind zerstört worden. 6 französische Jesuiten und 2 amerika nische Missionare wurden getötet. Die Ursachen der Unruhen sind wahrscheinlich örtlicher Natnr. 14 Missionare entkamen, während die Mitglieder einer aus 2 Erwachsenen und 2 Kindern bestehen den Familie getötet wurden. Truppe» besetzten die gefährdeten Missionen. Die geretteten Missionare begaben sich nach Kukiang, wohin das amerikanische Kanonenboot „Elcano" beordert worden ist. Es verlautet, daß das Gebäude der amerikanischen Mission gerettet »nd die Ordnung wieder hergestellt worden sei. In Schanghai selbst Ist alles ruhig. Schanghai. Ueber die Ursachen der Vorgänge in Nanchana meldet das „Reuterichc Bureau", daß die katho lischen Priester den Magfftratsvorstcber von Nanchong gelegent lich eines Festmahles, zn dem sie ihn eingcladen hatten, zwingen wollten, ein Abkommen zu unterzeichnen. Dieser habe sich ent rüstet geweigert und Selbstmord begangen. Tie Ehine>cn be richteten ober, er sei von den Priestern ermordet worden. Eine sofortige Erhebung des Volkes war die Folge. 6 Katholiken, nach einem späteren Berichte I. wurden ermordet, ebenso der englische Missionar Kingham, seine Frau und seine zwei Kinder. Alle Missionsgebäude, mit Ausnahme derjenigen der chinesischen InlandSmisston, wurden niedergebrannt. Peking. Die Beamten des Auswärtigen Amtes beschlossen, der U n i o n s r e g i e r n ng wegen der Entsendung der Truppen nach den Philippinen,Vorstellungen zu machen, indem sie darlegen, daß ein Boxeraufftano sich niemals wieder holen würde und die Regierung cm stände sei, alle lokalen Ruhe störungen iffederzuhaltc». Berlin Tie „Berl. Pol. Nachr." melden: Eine Novelle znm R ei chSk as s ens chein - G esetz sieht die Einführung der Zehmiiarl'Kassenscheine und die Vermehrung der Fünsmark-Scheine vor. Hingegen scheiden die Kas'snscbeine zu 50 Mk. und 20 Nkk. infolge des Gesetzes über die kleinen Banknoten ans. Berlin. iPriu.-Tel.l Die Straßenbahner beschlossen in einer io vergangener Nacht abgebastenen Veriammlung. von einem Ztreik vorläufig abzuieheu. Leipzig. Die Torifverhandlungen zwischen den Arbeitervertrctcr» und Unternehmern im Lithographie- Gewerbe Deutschland? sind gescheitert. München. In dem Prozeß gegen bas Ehepaar Schellhaas begannen heule vormittag die Plaidoyers. Die angcllagce. Frau Scheilbgas, die au» einem Rollstuhl in Len Saal gefahren wird, erklärte an'' die Frage des Präsidenten, daß sie sich stark.genug tühle, den Verhandlungen bis zum Schluß beizuwohnen. Wien. Unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußcir Grafen Golnchowsky fand eine gemeinsame Minister-Kon. ferenz statt, an der die österreichischen und nnaarischer Minister teilnahmen. Es wurden die schwebenden Handels. politischen Fragen eingehend besprochen. Budapest. Der Minister dcs Innern hat den Straßen verkauf von Zeitungen verboten, und erklärte, sich eine Regelung der Eiiizelvcrschleißnng vorznbehalten. L o i.oo n. lPriv-Tests Nach einer „Times"°Mcldung aus Ncwyork erregen die oort stattfindenden D vn amit-Exv 1 o - sionen große Beunrubigung unter der Bevölkerung. Wäh- rend der letzten acht Tage wurden einige Gebäude in die Lust gesprengt. Gestern wurden drei Perivn.en verhaftet, als sie eben dabei waren. 20 Piunü Dynamit zur Erplosion zu bringen Ueber den Zweck der Dynamit-Attentate ist man nicht im klaren. „Daily Telegraph" meldet aus Newoork. daß ein Individuum namens Harry Orchard ein ieniauonelles Geständnis abgelcg. hat. Er wurde wegen des Mortes des Gouverneurs Stenenberg von Idaho verhafte! und gestand danach, nicht nur den Gouver neur, sondern auch 25 andere Personen ermordet zu haben. Er sagte, er müsse von Zeit zu Zeit Meiffchenblut vergießen. Teheran. An Stelle der Flagge, die dem unter eng lischem Protektorate stehenden Scheck am persischen Meerbusen vorgeschriebe» ist, hat der Scheck von >! »weit die rote Flagge mit dem Halbmond zum Zeichen der Solidarität mit der Türke: gehißt. Die persische Grcnzpressc warnt die Regierung vor einer rnglisch-russitchen Annäherung, die nur die Austeilung Persiens zur Folge haben würde, und drängt dazu, unver züglich Stoalsrcformen »ach dem Muster der cnglffchen Kon- stitutivn bei einer weitgehenden Beteiligung der Geistlichkeit an den Staalsgeschäftcn cinzuführcn. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hof fte r. Im Opernhaus; wird Freitag, den 2. März, an Melle der angekünoigten Vorstellung die zweiaktiae komische Over .Der Barbier von Sevilla" von Rossini auf- geführt. 7 In der Aunenkirch« fand am Sonntag abend eine geist- licht Mn sikaufführu n astatt, die daS Gotteshaus in allen Räumen dicht gefüllt hatte. Herr Organist Clemens Braun er- öffnete die Vortragsreche mit einem vortrefflich gespielten Prä ludium in L-raoll von Bach: ein« weitere eindrucksvolle Bach- Nummer bot der von Herrn Kantor P. Grützner bestens ge schult« und umsichtig geleitete lverstärktej Kirchcnchor mit dem Moral „Wenn ich einmal soll scheiden" in Bachscher Satzweise. Wi« mit diesem Ehoralvortragc, so wußten sich die Chorsänger und chr Führer auch mit einigen werteren vier-, sechs- und achtstimmigen Chorsätzen von Fr. Roselli (um 1565), P. Cor nelius, Mendelssohn und Nichi Scheumann die volle Wert schätzung der musikvcrständigen Hörer zu ersingen. DaS Gleiche gilt von einem auS acht sangeSkunoiaen Herren gebildeten Dopvel- quartett, das mit tonlichem Wohlklang und verständnisvollem Ausdruck «in „Geistliches Abendlied" von K. E. Hering und eine warmemofunden« Komposition OSkar Wermanns: „Wie groß dein Leid auch sei" vortrug. Solistisch betätigten sich noch Frau K. Merbitz, und Herr W. KAliiiä vei der Aufführung, jene mit zwei Sopran-Ärien von O. Wermann und E. Ä. Fischer, di« sie mit bell und frisch erklingendem Organ, wenn auch etwas arm an Ausdruck sang: dieser mit zwei getragenen Sätzen für Violoncello von Fr. Schubert und I. Haydn, die allerdings häufig umer ungenauer Intonation litten, im übrigen aber mit Wärme und Geschmack ausgesührt wurden. —ch. j Di« musikalische Veranstaltung am Sonntag im Salon des Herrn Prof. BertrandRoty war dem viel umstrittenen Ma; Reger gewidmet. Ueber ein Werk, wie die eröffnend« man -irr so sagen darf, melodischsten ist der »weite Satz, daS Allegretto. Auch der Schlußsatz (Variation und Fuge) enthält manchen sofort verständlichen, ebenso interessanten wie schönen Abschnitt, während das erste Allegro eine echt Regersche furchtbar harte Nuß ist, an der sich noch mancher Kritiker die Zähne wird zerbeißen müssen. Die machtvollsten Bahnbrecher Regerscher Kunst sind seine wunderbar tiefen und schönen Lieder, von denen Frau van Rhyn neun in ausgezeichneter Weis», zu Gehör brachte. Ebenso sind aber auch oie farbenreichen Variationen mit der hinreißenden Fuge für zwei Klaviere über ein Thema von Beethoven (op. M>, vorgetragen von Fräulein v. Zenker und Fräulein Hclmolt, sehr geeignet, Reger - - zu lasten. 7* „Wie der Mond scheint" ist eine Bildersammlung benannt, die der 70jährige Altmeister Professor L o u i s Dou- zette augenblicklich durch die deutschen Großstädte sendet und die gegenwärtig im Kunstsalon Ernst Arnold «Wilsdruffer Straße. Ecke Altmarkt) ansgestellt ist. Bon Goethes wunder barem „Füllest wieder Busch und Tat" und Mattbisons „Mond verklärter Zanbernacht" bis zu den modernen Dichter», unter denen Hermann Lingg den Mond sebr schön ein „schlafendes Sonnenlicht." nennt, hat der Mond stets eine» besonderen Reiz und Zauber auf dichterische Gemüter geübt. Aber einzig dürfte in der Kunstgeschichte dastehe», daß ei» Maler mehr als 10 Jahre lang den Mond zu seinem Studium gemacht hat; Douzettc ist ja denn auch unter dem Namen „Moiidkchein-Doiizette" zu einer europäischen Berühmtheit gelangt, so daß auch ausländische Museen sich um Bilder dieses deutschen, bekanntlich an-der Ostsee geborene» Meisters beworben habe» Auch die Dresdner Galerie besitzt ein Werk von ihm, aber leider kein größeres auS seiner reifste» Schafsenszeit: der Dresdner Dichter Max Bewer hat Donzettes Vielseitigkeit einmal folgende reizvolle Mond-Verse gewidmet: Wie der Mond im Silberschleler Leuchtend durch die Wolken zieht. Oder sich im dunklen Weiher Wie in einem Spiegel sieht. Wie mit stiller Hirtendemut reundschaft er den Itenien hält, klnd mit milder Limmelswehmut Blickt in unsere Erdenwclt, Wie als Edelwild er blutig Sich vergräbt im Abendwald, Oder gelb und svniienglutig Sich tm Dunst der Städte ballt Wie er auS der Heide steigend Einsam durch die Birken blinkt, Oder droben stolz und schweigend In ein Grab von Wolken sinkt. Wie er aufglüht, steigt, erbleicht, Alles malst Du unerreicht zr.7' Die Fürstin Piruline Metternich am Hofe -es zweiten Kaiserreiches. Zn ihrem 70. Geburtstag. Was wäre Mien. das gesellige, vornehme, heitere Wien, ohne seine Fürstin Pauline. die nnermüdlickie Lady Patrrmeß der Korsofahrtcn, der Basare und der Wohltätigkeitsbälle. Nun trat die ewig jugendliche am 26. d. M. an die Schwelle der ominösen Siebzig, und wir werden uns an den Gedanken ge wöhnen müssen, der wie ein Paradoxon klingt, sie künstighiu wirklich den allen Frauen zuzählen zn müssen. Unsere Erinnerung wendet sich zurück zu jener Periode >n ihrem Leben, da sie auch aus dem Theater der Weltgeschichte eine Rolle spielte und zn den Intimsten der Intimen des Tuilerienhoscs gehörte. — dieses Hofes, von dem. außer der bald 80jährigen Kaiserin Eugenie selbst, nur noch so wenige Ueberlcbenoe sind. Als die Tochter jenes Grafen Moritz Sandor von Szlgwnicza am 26. Februar 1836 geboren, besten kühne Reitertaten roch im Gedächtnis der Ungarn fortlebcn. wor die Fürstin Pauli»'- seit drei Jahren die Gemahlin des Fürsten Richard Metternich- Mnneburg, eines jüngeren Stiefbruders ihrer Mutter und Sohnes dcs berühmten StaatskanzlerS. als ihr Gatt« 1S5S -u»