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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060223024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906022302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906022302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-23
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Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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Freitag, 28. Februar IVO« AM Vir. K2 gefordert werben. -» In Calais fanden bei der Abreise der Klosterschwestern vom »Heiligen Hcrz Ielu-Kloster re gierungS'eindliche Kundgebungen statt. Ei Priester wurde verkästet. — Aus Nancy wird gemeldet, daß Ser B > s ck ot T u r i n az die Absicht Hab«, »m dortigen dritten Wahlbezirk seine K a m m e r k a n d > d a t » r auszustellen. Der gegenwärtige Vertreter diese- Wahlbezirkes, der Nationalist Gervaize, würde ohne weiteres vor dem Bischof zurücktrrten, der in'olge des TrennungsgeietzeS das passive Wahlrecht erlangt Kat und in seiner Diözese wegen seines energischen Charakters bei den Katholiken und Nationalisten beliebt ist. Kopenhagen. König Oskar von Schweden ist heute vormittag aus der Durchreise nach Berlin auf der Station Nörrebro von König Friedrich, dem Kronprinzen und der Kronprinzessin begrübt worden. London. Dem Vernehmen nach wird der Ueber tritt der Prinzessin Ena im März in London statt linden. Erst nach dem Ueberlritte zur katholischen Kirche wird die offizielle Bekanntgabe der Verlobung erfolgen. London. Wie die Blätter berichten, ist die von dem Premierminister Campbell Bannerman am 19. d. M. abgegebene Erklärung über die chinesischen Kulis in Transvaal zurückzusühren auf eine Versländignna zwischen der imperia- listischen und der radikalen Gruppe des Ministeriums. Die Radikalen hatten im Gegensatz zu den Imperialisten eine so fortige Heimsendung der Kulis gefordert. K o n st a n t i n o p e l. Die Prorte hat zngestanden, daß di« von England verlangte Zurückziehung der türkischen Truppen von drei Punkten aus ägyptischem Ge biete berechtigt sein könne, indem vielleicht die betreffenden Kommandeure einen Irnum begangen hätten, und hat eine hieraus bezügliche Untersuchung einaeleitet die durch eine ge- nischte Kommiffion geführt werden roll. Ein vorgestern abge- kalten« Minislerrat beschloß, die Truppen sofort zurückzu- ziehen. Der Beschluß ist jedoch noch nicht sanktioniert. Newoork. Ein Telegramm aus Manila besagt, daß der Mililärgonverneur von Mindanao am 21. d. M. eine In'vekiivnsreise anlritt. DieS scheint daraus hinzndeuten, daß die Regierung eine sofortige Sendung von Truppen nach China beabsichtigt. Lertlichcs imv LSchsischcS. Dresden. 22 Februar. —* Zu Ehren des Besuches Königs Friedrich August in Leipzig veranstalteten gestern abend die freiwilligen und Fabrik- Feuerwehren des Leipziger Feuerwehr-Verbandes einen Fackel- u g. Tie Wehren, die an diesem Fackelzuge teilnahmen, halten ich Uhr abends auf dem Königsplatze versammelt, während hre Kommandanten im Deutschen Haus sEcke Königsplatz und Wächlerslraßes jusauimengekvmmen waren. §ä Uhr marschierte der gegen 1000 Mann starke Zug vom Königsplatze ab und nahm einen Weg nach der Reichsbank zu über die Schillerstrabe, die verlängerte Universiiätsstraße sden sogenannten Morizdamms und den Roßplatz nach dein Gebäude der Königs. Kreishaupt- inannichasl. Ans diesem Platze ordnete sich der Zug in vier zweigliedrige Treffen hintereinander. Nach vollendeter Aufstellung hielt der Kreisvertreter an den König eine kurze Ansprache, in der er dem Danke für Ueber- nähme der Schirmherrschaft Ausdruck gab. Der König nahm diese Huldigung hocherfreut entgegen und sprach für diese der Abordnung, die fich zu ihm hmausbegeben. seinen herzlichen Dank aus. Hieraus marichierte, während die Herren-Gesell- schast in der Kreishaupiinaiiwchait ihren Anfang nahm, der Zug über den Promenaveniveg ab. an der Hauptpost und den Bahn- Höfen vorbei, bis znm Flci'cherplatze, wo die Fackeln zusammen- aemorsen wurden. Von da aus rückten die Fciierivevrleute zum Verbandslokal „Prinz Heinrich", wo die Kameraden noch lange bei einem fröhlichen FeslkommerS zilsamnienblieben. Heule lzplmiltag besichtigte der König das Pvliz ei amt in der Wächterstraße. Am Hauptportal wurde er vo Polizeidirekwr Breischneider empfangen und nach dem großen Rapportsaale geleitet, in dem sich ein Teil der Oberbeamtcn und die Polizeioffiziere oer'amw'elt hatten. Ter König ließ üch die Herren vorstellen und besichtigte hierauf eine Samm lung von Personalakten und Verbrecherwerkzeuaen. Sodann führte sein Weg durch die großen Meldesälc und Meldeämter zum anthropologischen Meßbnreau und zur Krimincilabteilung. Nach einem kurzen Auseittyalte im Anttshoie, wo die berittene Abteilung der ^chutzmannfchast in Parade stand und die Kriegsblinde in Dressur oorgeführt wurden, verließ der König das Polizeiamt und begab fich nach der Chirurgischen Klinik in der Liebigstraße. um einer Vorlesung des Geh. Medizinalrats Pros. Dr. T rendelenburg beizuwohnen. —* Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t w e besuchte heute vormittag in Begleitung iluer Hofdame den Zoologische» Garten und verweilte längere Zeit daselbst. —- Das gestern nachmittag zu Ehren des scheidenden Herrn K r e is h a n p t in a n n S Schmiedel im Königl. Belvedere statlgehabte Festmahl wurde vo» den Mitgliedern des K>cis- ausschnii'es. den Räten der Kleishanptnianiischast, den Amtshanpl- lenten des Regiernngsbeziiks Dresden und den Bürgermeistern dieses Bezirks dem scheidenden Herrn Kreislianptmann gegeben, dessen hohe Verdienste nm den Bezirk zunächst Herr Geh. Regie- rnngsrat Freiherr v. Den Hern namens der Beamten der Kreis- halwkniannschaft. Herr Kommerzienrat Knrtz als ältestes Mit glied des Kreisansschnsses für diesen. Herr Anllshnai'iinai'n Tr. Lte inert für die AmtShauptlente und Herr Obeil.ugeuneister Beutler suc die Bürgermeister feierten. Ter scheidende Herr KieiShailplinann sprach i» herzlichen Worten den Dank für die ihm dargebrachten Ovationen ans »nd schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf das Blühen und Gedeihen des ihm so lange an vertrant gewesenen RegicrungshezirkeS. Der Herr Kreishanpt- mann trug ;>»» erstenmal den Stern des Großkreuzes vom Albrechtsorden, das ihm ans Anlaß seines Scheidens ans dein Staatsdienste verliehen woide» war. Auch unsere herzlichsten Wünsche geleiten den hochverdient» Mann hinüber rn den Ruhestand, den er noch viele Jahre in Gesundheit und Irische verleben möge. am —* Gestern wttlag halb 1 Uhr verschied Herr General n-ajur a. D. -ermann v. Tro-ry auf D»b«lHuu nach längerem Leiden im 88. Lebensjahre. —"Ter Telearavhensekretär Venn» beging Dienstag, wie bereit» kurz erwähnt, sein SOiähttgeS Elaats- dtenrljubnänm. Mittag- fanden sich die Beamten im Dienst »immer de- Herrn Drlegraphendlrekivr» Mobrman» ein Dort erschien der Vorsteher der Kaiser!. Oberpostkirektion mit Heim Oberpostrat Kroll und Herrn Geb. Postrat Gräp«. Herr Oberpostdirektor Geh. Oberpostrat Halt« sprach in herzliche» Worte» dem Jubilar die Anerkennung und den Dank der vor. gesetzte» Behörde für seine treue Psichteissillnng a»S und über» reichte ihm de» preußische» Krvnenorde» 1. Klasse. Im Aillrblnl Hiera» wurde dem Jubilar im Zimmer der Hauvikasse durch Herr» Odersekretär Semnielrath im Sknmen der Beamtenschaft deS Tele graphrnamtS eine CriiiiiemugSaabe überreicht. Als Vertreterin der Dame» brachte F>l. L»bl eine Blunieiispeudr dar. Unter de» «»gegangenen Glücklvünschrn befand sich ein Telegramm deS ^ ^ - r„ps fand jm Howl statt, a» dem außer Telegraphendlrektvr Mohrmau» teilnahm. —* Nach Mitteilung der Amt-Hanptmannschast Dresden Krnstadt ist ein an> 30. v. M. vereudeler Hund eines Eliiwohiierö in Losthwitz nach den Ergebnissen angcslellter Jmpfversnche mit der Tollwut behaftet gewesen. ES wird deshalb für Dresden und alle Orte, die vo» Loschwltz nicht mehr als 4 Km. entfernt sind. Hniidesverre bis z»m 30 April mit der Maßgabe verfugt, daß von dem Erscheinen dieser Bekanntmachung an alle Hunde auznkelten oder einznlperreu sind und nur ausnahmsweise »nd unter der Bedingung mit auf die Straße und außerhalb geschlossener Gehöfte gebracht werden düifen, daß sie mit einem da- Beißen verhindelndeu Manlkmbe versehen sind und au kurzer Leine ge führt werde». Das Mitblingen von Hmidcn in Schaukrämne und Wltttchaftsgärten ist unbedingt verboten und wird ebenso be- erngegaugenen rNuinwunicyen vefanv >>cv DiicktorS im Reicbsz'vstnint Frnnck. Ave „An der Herzogs» Garten" ein Festk.'iniuers zahlreichen Milarbeilern auch Herr Telegraph ihren Wirtjchaste» und Wirlschaslsgürlen dulden, sind straffällig. — Ans den Mitteln der Sächsischen Bade-Stis» tung von 1911, die bei der 4. Abteilung des Ministeriums des Innern oernoltet wird, sind im Jahre 1904. wie erst jetzt be kannt gemacht wird, 105 Kranke im Iohnjchen Zivilhospitale in eeplitz und 21 Kranke im Fremden-Hoiottale in Karlsbad ver pflegt worden, außerdem aber für Berpslegung im eigenen Hospital der Ltiitung in Tepl'.tz 16 463 Mk. ausgewendet, towie an 37 Kranke bare Knrbeihilsen gewährt worden. Aus den Nebenstislungen konnten 41 Kranie zum Gebrauche säclffisclxr und böhmischer Bäder mit 2334 Mk. unterstützt werden. Außer den Zinse» des Stislungsvermögeirs. das Ende 1904 rund 117 000 Mk. betrug, Zossen der Stiftung von dem König, de» Krerssläiiden. verschiedenen Städten. Bezirksverhänden. Ver einen und Privaten, sowie aus Staatsmitteln ansehnliche Ver stärkungen z». Ein großer Teil der Verpflegkoste» wurde von verschiedenen Behörden erstattet. Die Bekanntmachung tragen Einreichung von Unterstützungsgesuchen wird vom Ministerium alljährlich im März ertasten. -* Der gestrige Vortragsabend der „Gesellschaft für Literatur und Kunst" war der Ehrung eines unserer heimischen Dichter, der ihr zugleich als Mitglied an gehört. gewidmet. Der Name des Geieierten, Rein hold Fuchs, hat nicht nur in der engeren Heimat seines Trägers einen guten Klang, sondern erfreut sich auch außerhalb der grün-weißen Grenzisähle gebührender Wertschätzung. Deshalb n>aren die Getreuen des Vereins dem an sie ergangenen Rufe auch in stattlicher Anzahl gcsvlst, so daß der Weiße Saal der Drei Ra>bcn" nur wenige Lücken auffvies. Als Spruch- Iprecher des Poeten versuchte sich Herr Rezitator Georg G ernß aus Gera mit vielem Geschick und Glück, wenn er sich auch zuweilen in der Wahl der künstlerischen Ausdrucks- ittel ei»' >s vergriff. Eröffnet wurde der anregende Abend mir dem Bortrag der Nordsee-Erinnerung „Inge" aus des Lichters bereits in 5. Auslage erschienener Sammlung „Strand gut". Tie Dichtung, eine Verherrlichung aufopferungsvoller Liebe, wurde mit gleich starkem Beifall ausgezeichnet, wie das nachfolgende preisgekrönte Gedicht „Deutsche Treue". Eine Episode aus dem Bunenkriege, betitelt „Die Buren-Mutter", sowie die Vornbolmer Sage vom „Paradies-Hügel" schlossen sich an. Im letzten Teile rezitierte Herr Gern« eine Reihe Perlen Fnchsscher Lyrik, die durchweg eine Fülle von Gemüts- tieie. Hcrzcnswärnie und Liebe zur Natur verrieten. Hervor- znheben sind „Der Frühling ans der Heide", „Ein LiebeS- grnß", „Glück", „Heimkehr", „Sommertag ans Mönchmtt" risw. Den Beschluß des Abends machte die ebenfalls mit einem Preise ausgezeichnete heitere Dichtung „Das Hemde des Glücklichen", die poetische Verwertung eines russischen Vor wurfs in geschickter Fassung. Sowohl dem anwesenden Dichter wie dem gewandten Rezitator wurde für die fesselnden Dar bietungen wiederholt vom gespannt lauschenden Auditorium lebhafter Beifall zu teil. Der Vorsitzende Herr Dr. Oertel lieh dem Danke noch besonders Worte und machte verschiedene geschäftliche Mitteilungen interner Art. — Der 8. Kammer musik-Abend des Vereins findet Mittwoch, den 7. März, aus dem König!. Belvedere statt. —* Die vorgestern in den „Drei Raben" abgehaltene 195. Vortrags - Versommlung des Allgemeinen Handwerker- Vereins würde von Heffrn Stadtverordneten -Hofliefe, rauten Wendfchusch geleitet. Der im Verein durch seine frühere» Vor träge bestens bekannte Herr Schriftsteller Emil Grund mann- Ehemnitz führte diesmal das Auditorium im Geiste an den „Vierwaldstätter See auf die Pfade Wilhelm D ells". Er schilderte im Aiffchlnß an des Dichters Werk die in Betracht kommenden inalenschen Oertsichkcileir »nd gab hierbei gelegentliche geschichtliche und literarische Erläuterungen, die das Verständnis des Dramas »» fördern geeignet waren. Der Bortrag wurde sehr beifällig anfgenommen. Nach einer kurzen Paule referiette Herr Schneidermeister Pflu ab eil über „Dir Arbeitgeber-Verbände", die auch für die Handwerks meister von großer Notwendigkeit seien, Redner verbreitete sich lber die Entstehung t>», Verbände und ibr, Ziele. Ihr, Grün« »na Irl. ein Akt der Notwehr der Arbeitgeber gegenüber den Ge- veekschaften der Arbeiter, deren verbände ntcht die Verbesserung er Arbeiter bezweckten, sondern auf die AuSlpie. fraae» ttinnnslirfen. Bei den AuSständ«, der e sich die Bildung von Streik^ittschädigungS» der A,veilg»ber»Berbänd«. Berechtkgteu Jorde- «er würde» sich die in solchen Verbänden ver üb« die buga kl, tverkschaft,n der Arbeiter, deren Verbände ntchs öie Verbesserung der Lebenslage der Arbeiter bezweckten, Zondern auf die Ausspie lung von Machlfraae» dinansliefen. Bei den Ausständen der Arbeiter «mpseble sich die Bildung - - kassen Innerhalb dei rungen der Arbeit« . , einigte» Meister nicht verschließen. Redner fordert scharst» H sammenhalle» mit der Regierung, energische Bekämpfung«»»», willig vom Zaun gebrochen« Streik« und Bestrafung de» Streit» postensteken». Niemals würden die Arbeitaeber-Brrbänd« gegen die Arbeiterorganisationen Vorgehen; ihre Hauptaufgabe seiVdie Angriffe von dr» letzteren abzuwehren. Auch die!« Redner fand reichen Beifall und lebhastr Zustimmung. — Beim letzte» Punkt der TaaeSordnuna enthielt ein Frage»««! die Mitteilmig, daß der alte Annen.Friedbof a» Herrn Baumeister Lchümtchen zur Bebauung ve>ka»ft worden sei» solle. De: Tragezeit« schlug vor, auf der» Platze Areal zur C>ba»ung deS geplanten Vereins- Hauses zu erwerben Hierzu teilte Herr Stadtverordneten Wrnd- schnch mit. daß vo» einem Verkauf de» Platze» an den Hem, Banrneister nichts bekannt sei, auf den, Platze falle »in steinerner Zirkus und im übrigen öffentliche Anlage» errichtet werden. Der Rat habe zu eine», derartige» Projekt seine Zustimmung bereits erteilt. Das S>adtverord»eteil>Ävllegiuin werde sich nächsten» mit dieser Angelegenheit befassen. A» die Errichtung einer neuen Aiinrukirche ans dem säkularisierten Platze werde nicht mehr ge dacht. man wolle vielmehr die jetzige Anneukirch« gänilich um bauen. - Tie für nächsten Dienstag geplante FasluachtSwi« muß umständehalber auSfallen, dafür findet am 6. März ein Familien» abend im „Tivoli" statt. -Der Militärverein .Kameradschaft ISSer* hielt im VerciuSlvkai „Kronprinz Rudolf" »nt« Leitung seine» Vor» stehers Herr» Goldschmiebenieister» Richard Mißbach sei»« ordent- li.ve Geiieralpersnmmluiig ab. die mit einem Hoch auf Kaiser und Reich, König und Vawiland eröffnet wurde. Dte Berichte Lber die Tätigkeit deS Voistandes im abgetauseiren 11. GeschäflSjahie Mast wie das freie Umherlansen der Hunde außerhalb der Grund- fanden allseilige Billigung der Kameraden und hotten dir Ent» stücke. Auch die Wirte, welche das Verweilen von Hunde» in lastmig des Vy'staude» zur Folge. Zum Ausdcru der kamrrad- chastlichen lliitersliitzimgszivctge wurde die Einführung einer Sleibe- bezw. Begräbniskasse nach eingehender Aussprache, an der sich Herr Hauplina»» z. D. Sachse u. a. rege mit beteiligten, beschlossen. Für de» geringen MvnalSbeitrag von ly Pfa. erhallen die Hrnterbliebene» ernes vclstorbrnrn Mitgliedes Sv Mr. Interslützung ausgezahlt; auch werde» Frauen gegen geringe» Entgelt in die Unlerslützungskasse mit ausgcnvmme». Zur Auf. »ahme gelaugten 19 Mitglieder, lO Kameraden meldeten sich »ur Mitgliedschaft an. Z»m Vorsitzenden wache Herr Goldschmiede» meister Richard Mißbach einstimmig wtedergewahlt. — Die im Turnverein für Neu» und Nuton» tadt unter Leitung des Gymnasialvberlehrer» a. D. Heeger turnenden Danienabteilnngen veranstalteten am Sonntag in der geräumigen Turnhalle einen von Familien» und Berein»- angehörigen zahlreich beiuchten Familrenabend. In bunter Reihe wechselten turnerische und künstlerische Vorführungen der Turnerinnen, bei denen die Verehrung für den greisen Lehrer und die Liebe zur Turner« in ernstem Geivand« und in mun terer Schelmerei warmen Ausdruck fanden. Am Schluss« deS Festes wurde getanzt. —* Polizeibericht, 22. Frbniar. Vor einig« Zeit ist rn hiesige» Tagesblättem ein Inserat erschienen, wonach eine Dame höhere» Standes jAnSländeri») für ihr einjährsgeS Kind passende Pflege gegen einmalige Absindung sucht. Reflektanten haben ans ihre Ans>nge ein Schreiben der Firma Charly Parker. Kommissions Agent, in London erhalten, worin unter Darlegung der näheren Bedingungen, unter denen das Kind in Pflege ge geben werden ivll, insbesondere unter Angabe der bet'ächtllchen Abfindungssumme zunächst die Einsendung de» Betrages von lO Mk für bare Auslagen gefordert wird. Rach einer ÄuSkunft der Kriminalpolizei in London verbergen sich hinter der erwähnten Firma ihr bererts »ngünstia bekannte Personen. Die englische Polizei warnt dringend vor Geschäftsverbindungen mit ihnen. Diese Warnung kan» hier nur wiederholt werdrn. —* Heute vormittag in der 11. Stunde entstand in «inem Vorsaal im Erdgeschoß des Grundstückes Heinrich ft raß« 7 durch eine herobgcfalleiie Pctroleniii-Wandlamp« «in Brand, durch den indessen nur unerheblicher Schaden verursacht wurde. Die alarmierte Feuerwehr brauchte, da die Bewohner di« Gefahr chon beseitigt hatten, nicht einzugreifen. — Sebnitz. 20. Febr. Am Sonnabend und Sonntag eierte der hiesige Militärverein sein SOjährige» Jubiläum. Während am Svnnaheiid abend im Saale de» Hotels „Stadt Dresden", der Gründnn.iSstätte de» Verein», da» Fest durch einen Kommers eingeleitet wurde, fand am Sonntag vormittag tm Verein mit dem ihm verwandten Kriegerveleine «ne Gedächtnisfeier aus dem Friedhöfe am Kriegerdenkmal und Nieder- legmig eines Kranzes an diesem und dreier Kränze an den Gräbern vo» verdiente» Vorslandsmitgliedern statt. Am Gvmitao abend and Festtafel und Ball statt. Das Bundesvorstands-Mitglied Mehlkvr» ans Dresden überreichte einen Nagel und Fahnenband vom Kaiser Wilhelm II.. BeziikSvorsleher Stadtrat Töpfer auS Köntgsl-in einen Fnhnenring mit Fahnenband vom König Fried rich August, Krieüerverci» Lebnitz einen Fahnenrkng, Militärverein Königs!«» ein Diplom. De» beide» noch lebenden Gründern, Schlossermeister Kummer und Webermeister Hoblfeld, wurden Diplome und silberne Ve>einSzeichen mit der goldenen ^0" und dem Ehrenmilglied Tanzlehrer Emst Mehner, dessen Mutter IMP die Vereinsfahne eigenhändig stickte, ebenfalls «n Diplom vom Vereine überreicht. Auch wurden die beiden Gründetjubilarr zu Ehrenmitgliedern ernannt. —* Die Stadtverordneten in Leipzig stimmte« i« ihrer letzten Sitzung dem Beschlüsse des RateS zu. demzufolae »«r Erinnerung an die silberne Hochzeit des deutschen Kaifer- Wieniawskis schwungvolle Polonäse für Violine elegant und temperamentvoll, wenn auch anfangs etwas überhastet und nicht ganz straff in, Rhythmus. Der „Dresdner Orpheus" sang niit znm größten Teile sehr gutem Gelingen unter Leitung seines Tirigente». des Herrn Albert Kluge, eine Reihe von Ehorliedern, die lebhaft applaudiert wurden, und deren letztes, daS amüsante ..Pappelinäulchen" von Wohlgemut!), sogar ans allgemeines Ver lange» wiederholt werden mußte. Mit reichem Beisalt bedachte das Publikum auch die verschiedenen Klaviervorttäge des Herrn SHerwood, der. künstlerilch seit Jahren hier akkreditiert, mit Werken von Schubert, Schumann und Chopin sich vorteilhaft in Erinnerung brachte. Schließlich muß noch eines Künstlers mit Ehren gedacht werden, deffen Namen das Programm zuletzt nannte: Herr Karl Pretzich führte — kein leichtes Stück Arbeit! — säintlichc Klavierbegleitungen feinsinnig und tadellos wie immer ans. Ai. f Sächsischer Kunftoerein. Schluß.! Im letzten Saale der Ailsilellung ans der Brühlschen Terrasse gehen die Arbeiten von Professor Philipp Frank- Berlin die stimmende Note an. Mit ihren lebinitten. in einem gesunden Realismus gejä-auten Farben geben sie sich wie Munchs Werke als Schöpfungen, die uni ihrer persönlichen Oualitalen willen lange im leeliichen Auge oasien bleiben. Vornehmlich interessiert der koloristische Vor- lrag aus seinen figürlichen Bildern, mögen die Gestalten des >tnnsilerS iw stiunvfen Schwarz der Konsirmaiiden-Kleiduiig unter Ruhenden Gartenbäumen cinherwandeln, oder im bunten Bazazzo Kostüm sich vor einer säiaulustigen Kinderschar in dem tzesämoffe» Lichte einer kleinen Arena in ihren Künsten produzieren. Seine landschaftlichen Bilder begrenzt Franck gern mit dem ruhigen Zuge einer dunklen Waldlisiöre, vor der sich dann die Gestalten arbeitender Männer und Frauen in ihren kräftigen Konturen uni so wirkungsvoller abheben, oder er ver- l«ht diesen einen starken ihmboliichen Kontrast, wenn er z. B. >as greise Alter sich ermüdet unter dem neuerwachenden Leben ors Frühlings auSruhen läßt, der für die Lebenssatten vielleicht der letzte sein wird. Neben gelungenen Arbeiten dieser Art will uns aus der „Strandsiesta" die liegende Gestalt des iungen Manne« weniger geglückt erscheinen. Auch das weiblich« Porträt 'ällt in seiner glatten, etwas konventionellen Behandlung be trächtlich auS dem Rabme« der übrigen Bilder heraus, maa auch für die letztere Schwäche der Wunsch des Bestellers mehr aus- »chlaggebend gewesen sein als der Wille des Künstlers, dessen gediegener Ernst in der Durcharbeitung übrigens auch hier an» erkannt werden muß. „Aclteres" Münchner Genre, wenn auch von der besseren Art und in Einzelheiten von fleißig geschulter Technik zeugend, bieten daneben die Arbeiten von H. Prölß, während R. Lipps mit einigen nicht übel auSgesührten italienischen Landschaftsbildchen vertreten ist. Als immer reife res, seiner Erfolge auch aus dem neuen Gebiete sicheres Talent lernt man wieder Emil» Leng nick-Köln mit der waldigen „Meißner Landstraße in Moritzburg" kennen. Gustav Werners „Waldibyll" und des Künstlers Seebild verderben ebenjv» wenig wie Oskar Starckes weitsichtiger „Ausblick in sonnige Fernen" den guten Eindruck, den dieser Saal in seiner Zusam menstellung bietet. Auch des Charlottenburger Malers F. Llpprch etivas sonderbare „Traumbrücke" wird mit ihrer Metamorphose altnermanischcr Reminiszenzen vielleicht Lieb- lwber finden: unserem Empfinden erscheint das Bild weniger zusagend. — Bon den übrigen, in den Nebenräuinen ausgestell ten Arbeiten sollen noch Robert Händlers hübsche Äald- landschaff mit den badenden Knaben und die treffliche weib liche Aktstudie besonders hervorgehoben werden. Der Radrbeuler Fritz K ü chler zeigt einige gute alpine und italienische Land schaftsbilder, darunter die capresiscken Faraglioniselsen in zwie- ,acMr Ausführung, während S. Rotier mehr Fache Moor- »nd Heide-Motive für seine Bilder zu bevorzugen scheint, wie es wenigstens seine Studien von englischen Farmen andeuten. Bon Bertha Schräder, der immer tüchtigen Künstlerin, solle» der schöne Blick vom Dresdner Schloßturin über das Elbtal bis zur fernen Lößnitz und das reizvolle, seingestimmte Wintevbild unseres Zwingers besonders gelobt werden. Ebenso dürfen Gertrud Geißlers farbige Bildchen nach Motiven auS dem Lockwihgrunde aus Anerkennung Anspruch erheben. Max Klettes Landschasts-Äollektionen im ersten Anßenkadinett, wo un» sein „Dach im Frühling" und die „Tvrsstraße" vor allem gefallen, muß für heute die kritisch« Würdigung der tm sich noch wachsenden Ausstellungsobjekte im Sächsischen Kniff verein beschließen. kk. 4* Der bekannte Ornithologe Labanis ist, SO Jahre alt. in Jiiedlichshagen bei Berlin gestorben. r paares das Kapital der Jriedensstiftung der Stadt Leipzig von 60 000 Mark auf 250000 Mark erhöht wird. —*Jn OderfriederSdorf bei Neusalza feierte am Mittwoch der am 26. Oktober 1618 geborene Friedrich Mütze mit einer am 14. Februar 18l9 geborene» Ehefrau Augustirre geb. Thomas die eijerne <65sährige) Hochzeit. — Amtsgericht. Der Schankwirt Carl Robert Grellmann in Evita hatte letzte Weihnachten die Rheingoldsänaer in seinem Variöts aiiftreten lasse», denen dieAnffühuing einerchumoristischen Szene und eines ebensolchen Gesamtst'!««, betitelt .Der Weg zur Buhne" und „Eine WeiknachtSnberraschung", bei der nachgesnchten Genehmigung gestrichen worden waren, well dies« Stück« als Lchaiispiele angesehen wurden, Gr. aber keine Erlaubnis znm Betriebe eines ischanspiel-Uiiternehmens besitzt. Da diese Stucke dennoch gespielt wurde», ging Gr. eine Strafverfügung über eine niedrige Geldstrafe zu. wogegen er Einspruch erbod und zwar mit Erfolg: denn das Gericht erblickt i» den Aufführungen der 8>heingvld»Sä»ger. deren Mitglieder Handwerker sind, keine künstlerischen Darbietungen, also auch kein Schauspiel- Der An geklagte wird demgemäß freigesproche». - Gegen den 18 Jahre alten Glasmacher Willibald Josef Jnknbek mußte sein eigener Vater am 4. d. M. polizeilichen Schutz in Anspruch nehme». Der rohr Sohn lärmte an dem Sonntag Morgen i» der elter lichen Wolmung und schlug seine» Vater, daß diesem di« Nase blutete. Der widerlichen «>ze»e konnte nur durch die Abführung deS Sohnes rin Ende gemacht werden; der aber widersetztr sich de» berbeigerufriien Grndarnien noch in heftiger Weise. DaS Urteil lautet auf 10 Monate GesängniS und 1 Woche Hast. TageSlieschichte. X Deutsches Reich. Gesten, abend fand stn Berliner Königl. Schlosse der erste Hosball der diesjährigen Saison, der er tr, nachdem der vorher angeseht gewesene wegen Hoftrauer n»Sge alle» war. statt. Das Fest. daS in d« gewohnten glänzen- den Weise verlies, erfuhr eine Bersnträchtianng dadurch, vnß dt« Kaiserin wegen leichter Unpäßlichkeit fernbiirb. Der Kaiserzog zahlreiche Damen und Herirn rnS Gespräch. Ein längeres Ge spräch führte er u. a. mit dem neuen Staatssekretär de- Auswär tigen v. Tichirlchkh und Vögendorsf. somit mit dem russischen, dem österreichischen und dem italienischen Botschaft«. x Auch Baden ist bereit, der Zahlung von Diäten an Schössen und Geschworene bcljustimmen. Det Justiz» minister Freiherr v. Dusch gab i» der Zweiten Kammer d» ndtags die Zusicherung ad, im BundeSrate eine wohlwollend« teüung zu der Frage rinnehmen zu w""»"
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