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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060223013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906022301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906022301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-23
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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verugzgeMr: «nrelMnr«»N>» »».»»«, b», tttaNck, MrimaNger Zuinuiun, durch unsere A»»« ,^»»d« und «»r»-n«. un G»»- n»d Woinaaen nur »inmav >Dtt »oVl. durch audivüriiurAom- «Mlvndrr , de«. , Mi »v «t Bet «tnmaliaer ZutikUnni durch die »0il»Äk <obneBe«»l>aeld>. tinAu« >»»d «N entivrechrndein Znickiaoe. >«chdru< aller NnUrl u. Oriainal- Mllleilunaen nur mit deutlicher c »«> >« nan, abei.Dredd. Racbr. '> «utllltzo. ?!achir«a>i<be donorar- anlvriiche dlelden undmlitlichicht: iwverianate Ma»n«krivle werde» mckl auidewalirt. »»learamm «drelle: »«cheickten Lre«de» Gegründet 1836 lMHILttlllM u. KsiülliLiiii, l V« ptlnus in r ,-rr LN. ^Vil^ontiun-Utr. ^ 4t ^uli sr'nmütr.), ! sin l.Nktnnr Itt un<t t»«;i Ilo»,n Hlnx tt««inftnu Nre«<I«»u X.. «n l>N'ttcttn!k»irirtUv K fsnrelgen-canf. Innadme von Ankiindliunae« did nnchniillaaS 8 Ukr. Loiin und Ilkirrtaas nnr Mariensirree 08 von U bid >/»> Ul,r Die uvalliae Lruui,. »eile (ca 8 Dilbenl so Psn. Lu lii'idiauuae,, aus derPnrailkU« Zeile « Pf«.: die rivalliae Zeilr auskerl leite so PI». alL Tinaeuuidt Zeile 80 Pia. An dinmmern «ach S,u». und lleiena,eu I lvalliac Lrundreue Sv Pia.. a»l Privatlcile «o Ä'a. ssraliiae Zeile aui rertleite und ai» kinaeiaudt so P»o. Luilsvurtlac Lm> n«»e nur aeaeu Lvrausdezaulun». vrleablätter koken w Liemiioc. Fernsprecher: »r. U und L0V«. Haupiaesckjsttsielle: Aarienstr.S«. IlOlnr. !SI«--«-r>» tiliei'li'lln-kimilrili» lkrou«» klnnodo 2 äkarlc. DE' Vornnnck nncb nnsrvllil«. Ivulsl. SolLpollisIrv. Vresüvll. Vvorssutor. ß l! !8s, vrirtzii, ewptiolilt in «„»<«»» ^„wrubl: L U2i8i i n-> O« t« n «>r«I ^ Nrnil«-, siUclion- nnck k-nnckn Iitsce linst?»-Ooiilte. ^ Verniekeln, Vcvluii>ltmii, Vermviisinxvn, Veiftnltle», Vei Zillni» ele. »üer IlitiillLs, MNlkliiittl«- ——-» VivBÄnvn ^«nnItlLlunNdt-^iintlnI» owv »DHAsL» L S, Zlnsj-xvdjiuttv. Lni-nel- «Gesaiiilttberalismus". Königsreffr. WahlrechtSänderung, Landtag, Yserichtsvechandlungen Mutmaßl. Witterung. ! ^ »D » ^—1,» ,»«,» tUn/L V viliriN. Marokko-Frage. Uiigacischc K.isc. Hemer Kvtze-Prozcß. Mild, ziemlich beiter.! kN NN» I Die C'lltijlitltj; des „HZesamtliveraliSmus" oder der „Block der Linken", wie die freisinnlne Pnrteivresse in Nackinbmnna des von de» französischen Republikanern für ihre Regierungsmehrheit gewühlten Ausdrucks mit Borliebe zu sagen Pflegt, offenbar, um dadurch ihre eigene, im verschwiegenen Bnsen getragene Sehnsucht nach Reichs- und preukischen Minister sesseln anzndenten, hat aufs neue das greisenhafte Haupt erhoben und empfiehlt sich in den hierfür stets geöffneten Spalten des Berliner Mvsse-OrganS einem hohen liberalen Adel und p. t. Publikum zur wohlgeneigten Berncksichllgung. Es ist ein merk würdiges Gebilde, dieser „geeinigte GejamtliberalismuS", das es niemals zu mehr als zu einer höchst fragwürdigen und schemen hafte» Existenz gebracht hat, dessen schlotterndes Gebein, o oft es von den weiblich - freisinnigen Jmpresarki wieder einmal zur Schau gestellt wird, regelniükig auf allen Seiten die stärkste Neigung z» Hohn und Spott auSlöst und daS alte Horazische Wort: „Es ist schwer, keine Satire zu schreiben" zu neuen Ehren bringt. Schon der Niiistand. daß der Heroldsrus zum Sammeln der liberalen Heerscharen immer bloß aus der ab geleierten und mißtönigen weiblich-freisinnige» Trompete geblasen wird, gibt der ganzen Aktion von vornherein rin tragikomisches Gepräge und bewukt. daß man dort, wo der Lockruf eigentlich nach dem Wunsche seiner Urheber aus fruchtbaren Boden fallen sollte, die Absicht merkt und verstimmt wird. Es liegt nämlich doch ein bißchey gar zu klar am Tage, welche hauptsächliche Triebfeder bei dem brennenden Verlangen der eigentlichen Draht zieher nach einer „großen liberalen Gesamtpartei" mitwirkt. Die weiblich-freisinnigen Herrschaften fühlen sich einfach ein bißchen gar zu sehr „unter sich". Es wird ihnen angesichts der zunehmen de» Winzigkeit ihres Hänfleins angst und bange »m die Füllung ihre- Dasein-, und da soll denn nun die übrige Masse der ver schiedenen liberalen Richtungen und Gruppen dazu dienen, der weiblichen Linie der „Unentwegten" frisches Blut zuzuführen und ihr eine gesegnete Zukunft zu verbürgen. BiS jetzt haben sich „die um Moste" mit ihren gesamtliberalen EinignirgSversuche» immer nur bei de» zärtlich Umworbenen gründliche Abfuhren geholt. Das hat die Bannerträger des Gesamtliberalisrnus aber durchaus nicht abgehalten, „unentwegt" an der Hintertür wieder anzuklopsen. wenn sie vom kaum an die Luft gesetzt waren, und so ist auch jetzt dieselbe Komödie ,»m wer weiß wievielten Male von denselben Regisseuren in Szene ge gangen. In der RcilhShanptstadt war- natürlich, wo das „gesamtliberale" Konventikel tagte. Eigentlich war's zwar nnr eine Versammlung des Liberalen Wablverrins. wie sich die Frei sinnige Bereinigung gelegentlich auch zu nennen pflegt, wenn ihr der andere Name auS taktischen Gründen — Bereinigung und Veruneinigung liegen so dicht beieinander — verhängnisvoll erscheint. Ueber den allzu einseitigen Charakter der Veranstaltung hatten die weiblich-freisinnigen Macher sich indessen in genialer Weise dadurch hinweg zu Helsen verstanden, daß sie gleichzeitig einige wenige Renommiermitglieder van der männlich-freisinnigen und süd- dentsch-volkspartkilichen Observanz zniammentroinmelten. um durch diese Verbrämung bei harmlosen politischen Waisenknaben den Eindruck einer „gesamtliberalen Aktion" hernorzurufen. Die srrmden Renommiervögel, die vorher natürlich sorgfältig auf ihr« Gesinnung geprüft und auSgcwählt worden waren, be- quemten sich selbstverständlich ohne viel Federlesens, der vom weiblichen Freisinn vorgelegten bandwurmortrpen Resolution zuzustimnien, die in einer endlosen Reihe von Einzelforderungen daHenige „Mindestmaß" von politischen und sozialen Grund- anschonungen herleiert, ohne daS nach der Meinung der weib- liche« JreisinnSleiter ein „liberaler" Mann überhaupt nicht wagen darf, sich so zu nennen. ES lohnt sich in keiner Weise der Muhe, den ellenlangen Katalog auch nur im Aus- »uge wiederzugeben. Vielmehr genügt es. zu sagen, daß samt- sich« Programmpunkte so beschaffen sind, um theoretisch im allgemezpen ein« Uebereinstimmung aller liberalen Gruppen zu ermöglichen, mit Ausnahme der auf die Wirtschaftspolitik be- zügsichen Forderungen, deren rabiat sreihändlerischer Charakter sie für den gemäßigten Liberalismus schlechterdings ungenieß bar macht. Sowie aber die theoretisch festgestellten Richt linie« im einzelnen praktisch betätigt werden sollten, würde sich sofort ein allgemeiner Widerstreit der Ansichten erheben, wie beispielsweise in der Wehr- und Schulfrage. Von welcher echt liberalen Duldsamkeit übrigens die geistigen Urheber deS neuesten gesamtliberalen Programms, das auch mit einem starken Tropfen des Naumannschen Nationalsozialismus versehen ist, beseelt sind, zeigte sich an dem Scherbengericht, das von der Versammlung über einen anwesenden Hamburger Liberalen abgehalten wurde, der seine liberale Tradition, um in der Sprach« seiner großlibevalen Inquisitoren zu reden, so sehr mit Füßen getreten hatte, daß er für die „Wahlrecht-- knebelung" der „Hamburger Pfeffersäcke" zu stimmen „sich nicht entblödete". Um ein Haar wäre der verfemte überhaupt aus der Partei hinau-geflogen. und man hätte dann den „Richt linien" noch de» Satz hinzufügen müssen: „Wer nicht sofort und bedingungslos in jedem Einzelstoate das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht einführen will, wird im voraus vor die Tür der neu zu gründenden liberalen Gesamtparlei gesetzt, weil er ein Erzreaktionär ist." Kam in der Haltung der Versammlung zur Wahlrechts frage und den sich daran knüpfenden Debatten die Hinneigung zur Sozialdemokratie deutlich genug zum Ausdruck, so hatte man es doch, gewitzigt durch die bei dem letzten Vorstoß nach dieser Richtung gemachten schlechten Erfahrungen, kliiglicher- weise unterlassen, eine aus wahlpolstjjches Zusammengehen mit der Partei des Umsturzes abziclcnde ausdrückliche Forderung in das gesamtliberale Programm airfznnchmen. Insofern scheint also doch der nachdrückliche Protest, der gegen ein Pak- tiercn mit der Nmsturzvartei aus den freisinnigen Bürger kreisen Norddentschlands laut geworden ist, seine Wirkung nicht ganz verfehlt zu haben. Indessen, wie der Volksmnnd sagt, Furcht haben sie wohl, die weiblichen Freisinnsmagnaren, aber keine Besserung. Herr Theodor Barth ist unbelehrbar und sagt un ermüdlich in Wort und Schrift lein.Sprüchlein her. dessen Weisheit in der Verherrlichung eines liberal-sozialdemokratischen Wahl kartells gipfelt. Das hindert aber das Mosse-Organ nicht im mindesten, mit selbstgefälligem Triumphe zu verkünden, der „Block der Linken" werde sich „ganz zweifellos" als ein roastor äs kronrv nicht bloß gegenüber der Reaktion erweisen, sondern auch gegenüber der — Sozialdemokratie! Wer das liest, muh unweigerlich aus vollem Haste lachen und dem ,,B. T." für einen vergnügten Augenblick dankbar sein. Nm das Komische der Situation noch zu erhöhen, »ersteigt sich dasselbe Blatt weiter zu der kühnen Idee, der „geeinte Frei sinn" müsse den Nationalliberalismus „mora. lisch zwingen", das gesamtliberale Programm zu dem seinigen zu machen. Da die Nationalliberalen im Reichstage immerhin den drei freisinnigen Fraktionen zusammen noch um etwa 15 Mandate voraus sind, so heißt das den Mund ein bißchen recht voll nehmen. Man läßt ober bekanntermaßen in den hier in Betracht kommenden politischen Kreisen mit sich hoiideln. und so wird denn gleich zeitig erklärt, man werde für olle Fälle auch mit dem bloßen linken Flügel des Nationalliberalismus zufrieden sein. Also daraus ist'S abgesehen! Das wirst ein interessantes Schlag- licht aus dir besonderen Beweggründe, die zu dem Wiederauspub des alten gesamtliberalen Ladenhüters gerade im jetzigen Augen blick geführt haben: man möchte gern die linksliberalen Quer treiber, die sich jüngst im gemäßigten Liberalismus so unliebsam allerorten bemerkbar gemocht haben, in der gesamtliberalen Mausefalle zu weiblich-freisinnigen Parteizwccken «insangen. Also ausgepaht! Es ist doch mehr als fraglich, ob sich irgendein Linksliberaler, der noch irgendwelches Empfinden für die große § geschichtliche Vergangenheit des Nationolliberalismus und dessen j nationale Ausgaben in der Gegenwart behalten bat. dazu hergeben wird, ein solches parteipolitisches Harakiri um der schönen Augen des weiblichen Freisinns willen an sich zu vollziehen. Jeden-, falls ist die Ausnahme deS freisinnigen Liebcswerbens wiederum genau so ablehnend aus allen liberalen Seiten wie bei früheren ähnlichen Gelegenheiten. Dumpsdonnernd knurrt Herr Richter auS seinem Leiborgan heraus, daß die ganze Geschichte lediglich unverbindliche Privatmache sei und die frei sinnige Volkspartei als solche gar nichts an gehe. Auch di« „Nat,-Ztg." zerpflückt den neueste» EinignngSversuch unbarmherzig, und die „Köln. Ztg." will gleichfalls, wenn auch ihre Absage etwa« sanfter gestimmt ist. nichts davon wissen. Ja, sogar die weiblich-sreisinnige Presse selbst lehnt es ab. aus die Worte des Mosseschen Meisters zu schwören, wie aus dem Urteil des „Berl. Börs.-Cour." hervor geht, der wenig liebenswürdig erklärt, die Einleitung derartiger Verhandlungen unter Umgehung der zuständigen Parteileitungen bedeute keine Vereinigung, sondern eine Veruneinigung. Na also! Es ivar eben wieder einmal nichts, und den Rickertschen Erben wird ihre Hoffnung, die Wunderblume des Gesamt- «iberalismus sich zur Blüte entfalten zu sehen, abermals zu Wasser. Sollte es sich indessen früher oder später einmal er möglichen lassen, den gesamten positiven, fest im nationalen Boden wurzelnden Liberalismus ohne Unterschied der engeren Parteirichtung, unter Ausscheidung aller bloß nörgelnden und zersetzend wirkenden Elemente, zu einem einheitlichen Ganzen ziisammenznfassen, so wäre eine solche Aktion, deren Bedeutung iür unser politisches Leben sich an der fruchtbringenden liberal- konservativen Wechselwirkung in England ermessen läßt, unter wesentlich veränderten, günstigeren Gesichtspunkten zu beurteilen. seitigkcit. Und das sei in diesem Falle ansaeschlossen. Wenn, wie das hier geschehen solle, unser Koiiveiitionauaris auch Amerika eingeraumt werden solle ohne ausreichende Konzessionen von der anderen Seite, so werde das au? unsere Verhältnisse zu den anderen Bertragsstaaten von bedenklichem Einflüsse sein. Wir könnten nicht von den anderen Verträgsstaaten Gegenseitigken für unseren Konventionaltarif verlangen, wenn wir das, was wir ihnen gegen Kvnzelsioiien eingeräumt haben, an Amerika bewilligen ohne Konzessionen. Ferner aber müssen so große Zu° gcständnlss- unsererseits an Amerika die Stellung schutzzöllne- rischcr amerikanischer Kreise stärken. Die Vorlage sei daher geradezu eine Kapitulation vor der gewalttätigen Schutzzoll politik Amerikas. Diese Kapitulation wollen wir nicht mitmacheu und werden daher gegen die Vorlage stimmen. lBewegung.s — Abg. Molkenbuhr sSoz.s tritt entschieden si'r di« Vor lage ein. — Abg. Herold sZentr.s erklärt, seine Freunde seien durch die Vorlage ganz außerordentlich unangenehm überrasch, worden. Nur der Gedanke, daß cs doch noch möalich sein werde uns mit Amerika über ausreichende Zugeständnisse auch von jener Seite zu einigen, veranlasse sir, der Vollmacht, und zwar bi» Ende Juni 1907, ziizustimmen. — Abg. Kaempf ssreis. Äolksp.s tritt für dos Provisorium ein, in dem "p eine Tat deS esunben Menschenverstandes sieht. Die Verhältnisse drüben g> lagen nun einmal so, daß es augenblicklich schwer sei, dort etwas zu erreichen. Der Amerikaner sage sich: Wie komm- ich dazu für meine Einfuhr nach Deutschland künsrig so und so viele Mi! i iwiieni vie rrne veinng. vcr wwn namwigenven en Lesung beantragt Aba. Freiherr v. Hehl, btc Vollmacht aus die Gesamtheit der Vcrtroaszvllsntze z» «strecken, sondern aus einen Teil derselbe». — Staatssekretär Graf Posa- Neueste Drahtmelvnnqen vom 22 Februar. Deiitktder Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.) Dos HauS berät daS Handels» ro v is o r i u m m i t A m e ri ka. Nach der Begründung der an anderer Vorlage durch Reichskanzler Fürsten Bülow <s. Stelle! erklärt Abg. Gras S ch w erin-Löwitz namens einer sehr großen Mehrheit der Konservativen, diese verblieben fest bei ihrer schon früher vertretenen Ansicht, daß Zugeständnisse Amerika nur erfolgen dürsten auf der Basis vollster Gei an gen- lionen mehr zu zahlen und trotzdem noch Deuischland Er mäßigungen meiner Zölle znzugestehen. Bei einem so starken Schntzzollsvstem drüben und bei uns selbst sei es schwer, zu einem beiden Teilen aenebmen Tarifvertroae zu kommen. Ein Zoll krieg aber würde alle beide schiver schädigen. Nicht ein FiaSko unserer Unterhändler siegt vor, sondern «in FiaSko unserer Wirtschaftspolitik. — Abg. Paaschc snat.-lib.s erklärt, er werde mit einem große» Teile seiner Freunde unter den obwaltenden Umstände» das Provisorium annehmen. Ans die Dauer müßten wir uns jedenfalls gegen das Hochschntzzollsystcm Amerika» wehren. Das bißchen Zugeständnis Amerikas in bezug aus die Zollbehnndlung reiche nicht entfernt ans, um uns zn befriedigen. Der Reichstag werde jedenfalls nicht gewillt sein, das Proviso rium später noch einmal zu verlangen. — Abg. Dove ssreis. Vcr.s spricht im Sinne Kaempfs für die Vorlage. — Abg. Lieber mann v. Sonnen berq swirtsch. Ver.s bedauert, daß den Amerikanern nicht endlich einmal die Zähne gezeigt werden. Der unbehaglichen Lage gegenüber Amerika solle mau lieber ein Ende machen mit einem energischen Entschluß, mit einer „Operation", mit dem Zollkriege. Auch unser „Liebes- werben um England" dauere schon sieben Jahre und hätte längst eingestellt werden sollen. Wir müssen den Amerikanern z» Gemüte führen: Wenn Du nehmen willst, so gieb! Nur das werde von Erfolg sein, aber ohne Zollkrieg sei auf diesen Erfolg nicht zu rechnen. Freilich wenn man, wie dies der Handclsminister ans dem HandelStnge getan, den Amerikanern sage: Ohne Dein Petro leum, ohne Dein Kupfer, ohne Deine Baumwolle könne» wir nicht aiiskommcn; dann lei eS begreiflich, wenn Amerika uirzn gänglich bleibe. Er stimme mit der Mehrheit seiner Freunde gegen die Vorlage. Eine Minderheit stimme dafür, um der Regierung noch ei» Probejahr »» geben. — Nach einer Verurtei lung der deutschen Zollpolitik durch den Abg. Potthofs lsrris. Ver.i schließt die erste Lesung. In der sofort nachfolgenden «weiten Lesung beantragt Ab nicht »»raus dowskp widerspricht dem Anträge. Wollten wir Amerika ganz unwichtige Vertrngslätze vorenthalten, so wäre das überhaupt ohne Broeiitniig, wenn wir aber wichtige Vcrtragssätze »orent halten, so hätte daS genau denselben volitischen uiiv hnndelspoli tischen Effekt, als ob wir überhaupt Ameiika autonom behändes trn. Es würden in Amerika dieselben Verstimmungen entstehen wie wen» wir überhaupt gegen Ameiika unseren Gcncrallaris anwrndeteii. — Nachdem noch Abgg. Seniler inat.-lib) und Bernstein (Soz.i geyen den Antrag Hehl gesprochen, wird dieser abaelehnt. Dafür stimmen nnr einige Nativiialsibcrolc. Dann wird dir Vorlage »»verändert gegen eine» großen Teil der Rechten und vereinzelte Nationalliberale angenommen. — Das Hans setzt die Beratung des Etats des I » stizaints fort Abg Roeren kZentr.« erklärt, »lit der Ansicht deS Abg. Passer mann, daß gegen die pornographische Literatur schon mit den be stehenden Gesetzen Hinreichendes geschehen könne, einverstanden sein z» können, aber es geschehe eben nicht genug. Werde einmal vorgcgangen, so urteilten die Richter zu lax. (Sehr richtig!> Und da sei es kein Wunder, wenn vielfach die Meinung herrsche, es bedürfe einer neue» lex Hcinze. Gerade wer eine solche lex Hrinze nicht wünsche, sollte im öffentlichen und privaten Lebe», vor allem in der Piesfe dazu mit arbeiten, daß die bestehenden Gesetze schärfer gehandhabt werde». Zum Schluß wendet sich Redner noch kurz gegen die Resolution Ablaß betreffend Vcnvci snng t Sitz»» dritte Berlin. (Priv.-Tel.) Abg. Dr. L » rckhardt (Wirtsch Vereinig.) bat in der Steucrkommission folgende Anträge ge stellt, die Regierung zu ersuchen, Gesetzentwürfe vorznlegen. die 1. Plakate an öffentlichen Straßen und Plätzen, in öffent lichen Gebäuden und Eiscnbcihnwas.eii besteuern und 2. die die stillgelegte» Zechen und unbenutzten Grnbenselder mit emer an gemessenen Steuer belegen und nach welchen beim Nichtzahlungs salle das MutungSrecht an den Staat zurückfällt: 8. die eine Bergwerkssteuer aus die Ausbeute nach folgenden Sätzen legt: Bei einem Uebcrschuß von 50 Pig. pro Tonne 5 Psg-, bei 100 Psg. 15 Psg., bei 150 Psg. 2b M.. bei 200 Psg. 35 Pfa., bei 250 Psg. pro Tonne 50 Psg. Steuer; 4. die «rnen Ausfuhr- zoll aus die Kalisalze Vorsitzen. lei iiocy rurz gegen oie Mkioiuno» riviatz oerrrneiiv oerwer der Pccßveigrhen vor das Schwurgericht. — Schluß de: >na 5"/r Uhr. — Morgen 1 Uhr: Weiterberatung, vorher Lesung des Haiidelsprovisoriiims mit Amerika. Zur Marokko-Konferenz. London. A»S Tanger wird Fez habe der dentsche Konsul ein ^ . .. . F » n k ent ele g r a p h i e im ganzen marokkanische» Reiche und sofortige Einsührung eines solchen System» »wischen Tanger und «meldet, nach Briefen aus esnch um Elnrichtiing von
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