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- Iw Allerlei für dl« Frauenwelt. ^ ^Himmelho ^>auch»end. zuTod« ^ Übt!" Briefe einer inngen krau an chr« Freundin. Bon Ma r th a Gr u nd» mann. l-Fortjetzung.) München, im Jun« 1906. Mein liebes Seelchen! Zunächst taufend Dank für Deine ^>eaenswiiniche. sowie für Dein reuendes Geburtstagsgeschenk! Aber waS für Mühe Du Dir wieder gemacht halt. Du Liebe. Einzige! Die Stickerei ist sa ein wahre- Kllnstwerk zu nennen, auch mein Mann ist ganz entzückt davon. Er, sowie ich staunen über Deine Kunstfertigkeit im Sticken. Und es rührt mich beinahe, wenn ich bedenk«, wie viel Arbeit Dir dieses prächtige Kissen gemacht hat: wie unzahliae Male Deine lieben Fliigercken die cselbeiisäden durch de« seinen Stofs ziehen muhten, «he es fer tig war! Na, ich will mich abzusinden suchen, »«dem ich Dir an Deinem Geburts lage auch was Selbstgcsertigtes schenke. Mochtest Du wissen, was ich von meinem atten an meinem Geburtstage erhalten ibe? Sicher bist Du neugierig! So höre denn und sreue Dich mit mir! Als ich morgen- ins Wohnzimmer trat, siel mein erster Blick aus ein mächtiges Vogelbauer, in dem ein Grau-Papagei sich auf einer Schaukel wiegte. Da, als sch bewundernd näher trat, begrüßte mich der gesprächige Geselle plötzlich mit den Worten: ..Guten Morgen, mein Seelchen!" — Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür und mein Gatte trat ein. lachend dieselben Worte wiederholend. Er kühte mich zärtlich. Den reichsten Segen des Himmels wünscht« er mir. Und ich — siel ihm um den Hals und dankte s . hm um den Hasi für die reizende Ueberraschung. Wie mir Kurt erzählt, hat er den Vogel schon vor langer Zeit gekauft, ihn aber einst- wellen bei einem Freunde gelassen, wo er ihn diese Begrüßung gelehrt. Der Vogel ist mir ein guter Gesellschafter, wenn mein Mann nicht da ist. Er plaudert munter, ist überhaupt sehr klug. Das war doch sehr aufmerksam von meinem Manne. — nicht wahr. Gabi? Du willst wissen, was ich immer tue und treibe. O. Liebste, es sehlt mir an Zeit, alles ausführlich zu be richten. Ich bin eben unaussprechlich glücklich, so glücklich vielleicht, wie es sein toll, wenn man im siebenten Himmel schwebt! Laß Dir diese Zeilen für heute aenüaen. Gabriele! Noch einmal heißen Dank! Lebe recht wohl und behalte lieb Deine Dich treuliebende Marianne. — München, im August 1903. Liebst« Freun din! Heute morgen erhielt ich Dein liebes Briefchen und nun beeile ich mich, Deine Ungeduld zu stillen. Du schreibst, daß Du mir böse bist, daß ich acht Wochen kein Lebenszeichen gegeben habe. — Verzeihe meine Saumseliakeit. Du Liebe! Denke nicht etwa, ich habe Dich vergessen — das geschieht nie! Nur an Zeit und Ruhe hat es mir immer gefehlt. Be, uns gebt es jetzt lebhaft zu. Papa und Mama sind seit einigen Wochen zum Besuche da. Heute abend geben wir ein kleines Fest. Es er- fordert immer einige Vorbereitungen, ob gleich wir nur wenige Gäste haben. Einige junge Domen meiner neuesten Bekannt schatt und Freunde meines Mannes. Wie wäre es, Gabi, wenn Du unS jetzt besuch- lest? Du hast mir doch bei meiner Hoch zeit versprochen, bald einmal zu kommen. Löse also jetzt Dein Versprechen ein — tue cs. bitte! Ich sreue mich schon bei dem Gedanken, Dich da zu haben. Schreibe recht bald, wann und an welchem Bahnhof ich Dich abholen darf. Bis dahin treuen Gruß von Deiner Marianne. — München, im September 1906. Teuerste Gabriele! Ich sitze ganz allein im trauten Wohn- zunmer und träumte eben «ine Weile. Du weiht ja, Deine Marianne gab sich immer gern angenehmen Träumereien hin. So ivar'S auch heute! Der Abend ist Herr- lich, wundervoll! Alt tiefem Friede» liegt der Garten und die weiche Lust weht den süßen Dust der Spätrosen durch die ge- öffneten Fenster zu mir herein. Mein Gatte ist cm Klub und ich will das Allein fein dazu benützen, Dir ein Brieschen zu schreiben. Du Hast also Deinen Besuch bis zum Winter verschoben. Liebste! Nun. mir ist das eigentlich recht, — weil im Winter Dein Besuch sowieso nötig werden wird. — Mein Gatte und ich führen noch immer daS überglücklichste Leben. Kurt ist die Liebe und Güte selbst gegen mich. Gestern haben wir eine gröbere Gesellschaft besucht. Ich trug ein elfenbeinsarbiges. seidenes Kleid, in dem ich meinem geliebten Kurt sehr ge fiel. Alle seine Freunde umschwärmten mich und manche liebenswürdigen Reden und Schmeicheleien muhte ich büren. — Ich bin eigentlich keine Freundin davon, doch habe ick sie angehört, meinem Gatten zuliebe: er ist nämlich stolz und überglück lich. wenn man mir huldigt und Dewnn- dcrung zollt. Eifrig getanzt habe ich auch — ich bin noch heute müde davon! . . . (Fortsetzung folgt.) Sartzattzeu-Liccher. 2. Schloß To kr ahn. Das rote Sonnenlicht verging! — Nun kehren wir vom düst'ren Wald: Was uns der kühne Wildbach sang, Was uns die heiße Sonne gab — Was uns der Fenerwein verriet. Das wird nun uns'rer Seelen Klang. Durchglüht nun unser Abendlied! — Das rote Sonnenlicht verging! — Wir kehren heim ins dunkle Schloß Und in dem Saale^ koch und weit, Erheben tausend Stimmen sich. Der Flügel sängt zu singen an. Die Geige sckl»chzt und weint darein - Hungarias Lieder wachen auf Im alten Schlöffe zu Tokrayn. Ortmd NScke. Erscheint täglich IT« 44 Freitag, den X». Februar. Jolanda und Lalomea. Roman von Erich Friesen. <7. Fortsetzung.) <Flachdruck verdate«) Angelina nickt eifrig, während ihr Bruder seine großen, schwarzen Augen mit drolligem Ernst aus Jolandas lächelndes Gesicht richtet. „Ich weiß noch nicht —" meint er zweiselnd — „ich kenne Dich ja noch gar nicht!" „Sie ist unsere Cousine!" ruft Angelina in verweisendem Tone. „Sie hat cs ja eben erst gejagt. Und sieh nur. wie hül'lch sie lj>! Noch viel hüblcher als Mama! . . . Ich habe sie schon lieb — sehr lieb!" Und zur Bekräftigung ihrer Worte schlingt sic schmeichelnd beide Aermchen um Jolanda und versteckt das blonde Köpjche» in de» Falten des weißen Tuchkleides, welches sich weich an die schlanken Glieder des jungen Mädchens scnmiegt. Da öffnet sich abermals tue Tür und Ninclla tritt ein, aus dem Arni «lein- Marietta. Schon die Anmut der beiden ältesten Kinder hatte Jolanda auss angenehmste berührt. Tie engelhafte Schönheit des lünanen gewinnt ihr Herz im Sturm. Mit dem entzückten Ausruf: „O, Du süßes, süßes Geschöpf!" eilt sie aus Klcin-Marietta zu und küßt voll Wärme und Innigkeit die roten, halbgeöffneten Lippen. Und die Kleine, noch zu jung, um scheu zu sein, lächelt, und die großen, schwarzen Augen blicken Jolanda so himmlisch unschuldig an. — dem jungen Mädchen, daS in seincin ganzen Leben nie etwas mit Kindern zu tun, ja, außer aus der Straße, kaum eines je zu Gesicht bekommen hatte, wird ganz eigen ums Herz. Ihre Augen füllen sich mit Tranen — Tränen der Rührung und des Glückes zugleich. Da fühlt Jolanda -sich schüchtern am Acrmcl gezogen. „Du. Cousine!" macht Rinaldo sich bemerkbar. „Was !>at denn den da — sein kleiner Zeigefinger dcuiet hinüber nach dem Diener Camillo, der, aufrecht wie eine Schildwache, mit den Paketen auf dem Arm an der Tür siebt — „ist das auch ein Cousin? Und für wen sind -ie vielen Pakete?" Hell lacht Jolanda aus. „Gut, daß Du mich daran erinnerst, Rinaldo. Die Pakete sind für Euch." Sie bedeutet Camillo, alles aus den runden Sosatisch zu legen und winkt ihm ab, woraus der Diener sich sofort zurückzieht. Vier Paar weitgeöfincle Augen folgen jeder Bewegung der schönen „Cousine", als sie. selbst voll freudiger Erregung, mit ge röteten Wangen ihre Gaben ausleilt. Stumm, aber mit glänzenden Blicken drückt Angelina die große, lang-bezopfte Puppe an sich. Ninnldo entlockt seiner Trompete einen ohrenbetäubenden Ton. während Klein-Marietta verklärten Gesichts an verschiedenen Süßigkeiten herumknabbert. Und daneben steht Ninella und glotzt kopfschüttelnd, offenen Mundes, die fremde Dame an, die ihr wie eine Fee aus dem Märchcnlande erscheint. ..Nein, daß Frau Belloni auch gerade heute nicht zu Hause ist!" „Hat Mama Dir gesagt, daß Du uns alle diese schönen Sachen bringen sollst?" fragt Angelina, als der erste Jubel sich ein wenig gelegt hat. „Nein, mein Kind. Sie weiß gar nicht, daß ich hier bin. Aber ich möchte sie gern sehen. Wann kommt sie zurück?" „Noch lange nicht!" ruft Ninaldo eifrig. „Sie ist berm Papa, der ihr Bild malt — so groß!" Und er stellt sich auf die Fußspitzen, reckt sein kleines Figürchen empor und bebt beide Arme hoch, um die kolossale Größe des Bildes onzudeuten. „Ja, und aus dem großen, großen Bild sind noch viele andere schöne Frauen. Auch Männer und Kinder!" bekräftigt Angelina wichtig. „Ich bin auch draus — oben in der Luft — als Engel!" „Und bald fertig wird es lein!" löst Rinaldo sein Schwesterchen ab. „Papa sagt, wenn er diesmal das Bild verkamen kann, kriegen wir was Gutes zu essen!" „Ja. und viel — viel zu essen!" fügt Angelina eifrig hinzu. „Manchmal Hab ich so großen Hunger . . . Und Rinaldo auch. Nicht wahr, Rinaldo?" Der Anobe nickt und in seinen schwarzen Augen blitzt es begehrlich aus. als kämpfe er auch jetzt mit dem Hunger. Jolanda ist ganz still geworden. Ihrem forschenden Blick fällt es plötzlich am, wie schmal die Äosichtchen der Kinder sind, wie geflickt und fadenscheinig dt« ärmlichen Kleider. Langsam, ganz langsam steigt ihr das Blut in die Wangen. Großer Gott! Diesen Kindern fehlt nicht nur alles, was das Leben sonnig und beiter gestaltet — nein, sie darben, sie hungern sogar! . . . Und sie — sie selbst, sie lebt im Ueberfluß, während doch mindestens die Hälfte all ihres Geldes von Rechtswegen diesen Kindern gehört - den Kindern und ihrer Mutter! ... 0661^2 2! IIbl^ «MserriHeii. pi'LLSf LlfÄSSS 42. Vors beige - Hoxtnnit , ^»kleett- ILtt-ztüinv, v«u«- Ullä ullck sLintlioke vorsäkrigs vsrllen am: BUtttzvoel» Sv» S1-, I»«IIIIVL8l»A SS-, Svn SA- Hviiiittlivnü Svir S4. ru «r8t»onlleli blllls«» vsiÜMkt. llcuts nuci kolZenäs Wenlm-MMklrsilf. Die in der Inventur zurnckacsttzten Waren, als: K!«>«>«>, linitöm- rsel»«, Sie»««», HI», «rvnitzleckcksr, NnNn«««. dioliüiron, Loter- rSvle«, I-nine»- und Hl4t««l«> HvnnoNv, ILIelcker - Kt«N«. Natlst«, Nr«nn«l^, ülonaa«llii«, L,ao»a, k^lavellv, 8vt»Iak-, va«I«- und NvI«e-Oe«levii werden zu spottbllliso» kreis»» uusvorkualt. Während der Dauer meines Ausverkaufs gewähre ich in allen Abteilungen auf Mauufakturwaren n. Konfektion einen Rabatt von LOK. Versäume niemand, bei Broars mein Geschäft mit seine» Einkäufen zu beehren. 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