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- »7, - Allerlei für die Frauenwelt. Mattrial ausgesiattet, schwarz: eia noch gröberer Uedelstand ist. daß ausgektebte Flitter beim Tanzen absallen. Man sollte m»r Baillellekieider wählen, denen die Flitter aujaenäht sind. Die ausgefctmrtttne Taille wird, wenn nicht mit dem Rock in emem geschnitten. mit dem sogenannten Zita- Gurt adgegrenqt: derselbe verlängert die Taille, indem der Gurt unterhalb eines Nickelhakens. den man am Korsett befestigt, eingeichoben wird: je tiejer man den Nickel. Halen beseitigt, um so länger erscheint die Taille. Der ZitaTÄnrt ist überraschend schnell «in Konsumartitel geworden. Wäl>- rend der runde Gurt dick macht, läßt der -Zita" die Figur schlank erscheinen. Sehr begehrt als Ballschmuck sind hellblaue Edel- steine mit Brillantumrandung: nächst Weih wird überhaupt viel Hellblau getragen, mit Vergißmeinnicht gestickte weihe Blusen zu blauen Röcken, oder vieo versa hellblaue Crepe de Chine-Blusen zu weihen Röcken, deren Saum eine blaue Grecdordüre be grenzt. Zu kleinen Tanzsesten ist die beguem Ii ' ' - - Wie oft hörte man im letzten Winter von jenen durch zu feste Gewandung eingetrc- tenen Lhnmachtsanfällen. die die Ballsreude störten! Die erzte verordnen den Jünge rinnen Tervsichorens elastische Korsetts: sehr schön, aber was nützen dieie, wenn ihre Dehnbarkeit durch die feste Fischbeintaille außer Kurs gesetzt wird? Keltere Damen tragen schwere Brokat- und Damastroben, deren Dessin mit Perlen oder mit Silber- klittern ausgenäht wird: trefflich eignen sich für diese Bauroben die von den Henneberg- schen Fabriken «ingeführten großblumigen Brvkatstoffe. deren Fond stumpf ist, während Schleppen kund, deren Milieu bis hinauf mit pyramidal ansteigenden Spitzen-Bolants gedeckt ist; auch gestickte Schleppen sind modern: sie zeigen entweder k-a plain ein- gestreute Blüten oder sezefflonisttsche Figuren, die, unten breit ansetzend, sich nach oben hin verjüngen. Schleppen mit Watteau- Falte werden oft von Spitzenschleiern über deckt, letztere oben mit großer Brillant- Agraffe befestigt. Der neue Hermelinstoss sweiher, langhaariger Samt mit schwarzen länglichen Figuren gemustert! findet viel Verwendung sür Dominos, Maskenanzüge nsw. Er sieht echt winterlich aus, ist aber leicht und elegant. Schwarze Dominos mit langen Schleppen und — um die Figur zu verbergen — großen Spitzentüchern, die fichuarti» um die Taille geschlungen werden, lind wieder einmal letzte Mode. Farbige Dominos gelten für minder elegant. Jda Barber. „Himmelhochjauch»«« d. zu Tode betrübt!" Briese einer jungen Frau an ihre Freundin. Bon Ma r th a G r u n d- mann. München, im Januar 1903. Liebste Gabriele! liniere Hochzeitsreise ist nun beendet. Gestern kehrten wir zurück und be- zogen unser neues, schönes Heim. Wunder voll ist die Einrichtung desselben! Die reizenden Polstermöbel, die weichen, schwellenden Teppiche! Einfach großartig! Seltene Kunstgegenstände in Palmenarün und Nischen verteilt! Ganz so. wie ich es liebe! Der segnende Heiland, eine Psyche, beides aus Nlarmor! Und dann ein Amor mit Pfeil und Bogen, gleichfalls aus Mar mor, daS Geschenk eines Onkels für uns beide! Oelgemälde. reizende Landschaften: zierlich, sehr kompliziert mit Säulen und Verzierungen. Dazu in allen Zimmern eine Fülle von Blumen: beinahe be rauschend wirkt ihr Dust! Mein Gatte ver wöhnt mich nach Kräften: dafür koche ich ihm nun täglich sein« Lieblingsgerichte. Er behauptete vorhin, es habe ihm noch nie so ausgezeichnet als heute mittag ge schmeckt. — das käme natürlich daher, weil ich das Essen mit Liebe bereitet! Eigentlich ist er ja sehr verwöhnt, mein Gatte, und es erfüllt mich beinahe mit Stolz, daß er heute mittag meinen Speisen so zugesprochen, — nur Schmeichelei war's. sondern Ernst! . . Ach, wie bin ich glücklich. — wie wuni'chlos glücklich! Nur etwas vermisse ich ein wenig, nämlich: Arbeit! Daheim gab es für mich den ganzen Tag zu schaffen, selbst beim Zimmerreinigen mußte ich helfen, und dann die ganze arg mitgenommene Wäsche fortwährend instand Hallen, gar zu leicht war das oft nicht! — Jetzt habe ich das alles nicht mehr nötig. Bevor ich alt bin, brauche ich überhaupt nicht an Wäfcheaus- bessern zu denken. Mama hat mich fast für Lebenszeit mit Wäschevorrat versorgt. Tic häuslichen Arbeiten besorg, ein Hausmädchen, so bleibt eben nur das Kochen sür mich und das werde ich mir auch niemals nehmen lassen. — Verzeihe. Liebste, wenn ich meinen Brief jetzt beende: es ist bereits sechs Uhr und Kurt muß jeden Augenblick heimkommen: er wird Hunger haben und ich will rasch den Abendbrottisch decken: das besorge ich immer gern selbst. Dann essen wir gemütlich miteinander und später gehen wir noch ein Stündchen aus. Ach. es ist doch wundervoll, glücklich verheiratet zu sein! Zum Schluß erteile ich Dir noch den Rat: folge meinem Beispiel und mache auch 'Du bald Hochzeit! — Tauseri.d. tausend Grüße und Küsse sendet Dir Deine über glückliche Marianne. Nachschrift: Eben ist mein Gatte gekommen. Er wünscht, daß ich Dir auch von ihm einen Gruß bestelle. Kartierung folgt.) NlckiM, Seil«« sk! Erscheint Gegründet 18VS H täglich Mo. 4Ä Donnerstag, den 22. Februar. IVOS Jolanda und Salomea. Roman von Erich Friesen. l«. Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) 6. Kapitel. Tage sind verflossen . . . Die erste Freude, welche Vitlorio Graziano bei der Nachricht empfand, binnen kurzem das geliebte Mädchen fein nennen zu dürfen, hat ruhigeren Erwägungen Platz gemacht. Er entsinnt sich noch ganz genau der Unterredung mit dem Marchese Umberto, als er bei ihm uni die Hand seiner Tochter anhielk. Freundlich und wohlwollend hatte der alte Herr ihm zugehörl. Dann meinte er. er habe durchaus nichts gegen die Werbung des jungen Mannes cinzmvendcn. wenn seine Tochter ihn liebe. Nur könne er sich an den Gedanken, sein Kind, sein „Ein und alles aus der Welt" bald sortzugeben, nicht gleich gewöhnen. Ein Jahr wenigstens wolle er Jolanda noch im Vaterhaus behalten: dann möge sie dem Manne ihrer Wahl folgen. Vittorio fand diesen Wunsch des alten Vaters vollkommen berechtigt. Man kay> ubcrciu. von der Hochzeit erst im nächsten Jahre zu sprechen . . . Und nun soll dieses lieber einkommen ganz plötzlich über den Hausen geworfen werden! . . . Weshalb? . . . Am wessen Veranlassung? Seiner Gewohnheit nach forscht auch diesmal der junge Staatsanwalt nach Gründen, und da er sich keine Aufklärung zu geben vermag, wird er verstimmt und — mißtrauisch. Er weiß selbst nicht, wie cs kommt — aber das, was er noch vor wenigen Tagen als größtes Glück ersehnte, die baldige Vereinigung mit dein geliebten Mädchen — es tritt jetzt zurück vor dem ihm selbst noch nicht ganz klar bewußte», aber immer stärker werdenden Gefühl des Mißtrauens. Mißtrauen! . . . Gegen wen? . . . Auch hierüber ist Vittorio sich noch nicht klar. Aber dies Mißtrauen ist einmal da und läßt sich nicht mehr bannen. Besonders Jolandas Mitteilungen über die Existenz einer Halbschwester der beiden Marchese, einer jungen Person, die mit ihrer Familie in äußerster Dürftigkeit lebt, beunruhigen ihn. Sein elementarstes Gerechtigkeitsgefühl sagt ihm, daß der alte Marchese Roberto sein junges krankes Weib und sein unschuldiges Lochtcrchen unmöglich gänzlich mittellos zurückgelassen haben würde — wenn nicht von irgend einer Seite zum mindesten eine Beeinflussung, also „Erbschleicherei". statt- geulnden hätte . . . Tag und Nacht grübelt Vittorio über die seltsame Geschichte nach . . . Sein ge schultes Juristenhirn entdeckt unaufgeklärte Punkte, Unwahrscheinlichkeiten, ja Unmög lichkeiten besonders in der Erklärung, die der Marchese Bcrnardo seiner Nichte in der Angelegenheit gegeben. Und weiter grübelt er . . . Der schwermütige, oft unruhige Ausdruck in den welken Zügen des Marchese Umberto — wie oft hat er ihn befremdet! Jetzt plötzlich erschreckt er ihn . . . Der stechende, falsche Blick der tiefliegenden Augen seines Bruders Bernardo — wie oft har er ihn abaestoßen! Jetzt gibt er ihm zu denken . . . Der eigentümlich gezwungene Ver kehr der beiden Brüder mit einander, wobei es dem aufmerksamen Beobachter ist als ordne der schwächere, zaghafte Geist des älteren sich nur widerwillig, wie von einer geheimen Macht getrieben, dem starken, brutalen Willen des jüngeren Bruders unter — wie oft hat er ihn peinlich berührt! Jetzt weckt er plötzlich sein Mißtrauen . . . Eine dunkle Ahnung steigt in ihm auf, daß hier ein Geheimnis verborgen ruht, daß vielleicht dos weithin leuchtende Namensschild des Marchese Bonmartino einen Rostfleck aufzuweisen hat, der. wenn er weiter frißt, den ganzen strahlenden Glanz des hochgcfeierten Namens verdunkeln wird . . . Dann wieder gedenkt er seiner lieblichen Braut und sein Herz krampst sich zusammen, wenn er sich vergegenwärtigt, wie sie leide» würde, wenn fein immer stärker werdender Verdacht begründet wäre. Ec schwankt . . . Wäre es nicht klüger, die ganze Sache ruhen zu lassen? Was könnte die Ausklärung der mustischen Angelegenheit ihm anders bringen als Nachteil? ... Vielleicht täuscht er sich auch und kein verborgenes Fleckchen trübt die Ehrenhaftigkeit der hochgeachteten Firma Bonmartino. Und wenn er >ich täuscht — um so besser. Wenn aber nicht, wenn Er wagt nicht, weiter zu denken. Jolandas liebes Antlitz taucht vor seinem geistigen Auge ans — bleich, tränenübcrströmt. mit dem Brandmal unverschuldeter -schände in den schönen, reinen Zügen . . . Ha, dann wird er seine Braut an feru Herz ziehen, wird ihr die Tränen von den verweinten Augen küssen, wird ehr sagend L ^illef, ««-an--. l^i-LLSi' LlkÄSSS 42. Vorjrikrigo «Uavlkvtt - - Vrottvnr-, Voll«- uu6 Z^viiLviL - n«8tün»v uuä sämtlieke vorjährige neräou am: F1i11tzv»»ili Uen S1., SS., I^rvl1»K Ävn SA., Woiiiinlivnil Sv» S4. 2u «rstsrmlLvIi bllN« vi» verkauft. Lusverkauk vvsva VesvIlLktSLutzLbv m kalstot-, HuruZs-, koek- uuä llo8su-§toSsu. nlmarttü uuä blauer» 8tr!eL-Lau»m§Lrueu uuä LLevrots. 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