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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060218012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-18
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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IV»N-Aß»I«oi». U»»ob- onä Oatiniet-^uritxo Llarle 48—10b Smokias-Lnrltxo .... „ 36 88 Du»»»tuoäso-LairUxv ... „ 30-72 Lßer L Svlw L »au » k^raa«a»1»av»« S aa«I a. Unvv«t«r ^n«vrr!r»nF. ^kintsr-l'»Ivtot8 .... von 18 Hart »u ^Vinter-^oppvQ z . . . „ 8 p „ VVintor-Zosso 4'/, ,, » verMchcS «nd SSchfischeS. — An Beiträgen der Besitzer von Pferden »»d Rindern zur Deckung der im Jahre 1905 au» der Staatskasse bestrittenen Ber lage an Biehseuchenentschädigun gen rc. sind für jedes der am 18 Dezember 1905 anigezeichnrten Pfeibe l M. 5 Bf.. Rinder im Atter von sechs Wachen und dainder 18 Ps. und Kälber tm Alter von weniger als sechs Wochen ebenfalls ltlPs. zu leisten. — Die in Dresden. .Hole! de Frame". am 15. Februar 1906 versammelten Verbände der deutschen Zigaretten fabrik a n t e « . die beinahe die gesamte deutsche Zlgaretten- Industrie repräsentieren, haben beschlossen, gegen die in der ersten Lesung der Steuerkommisfio» des Reichstages angenom > stellte. Angeblich lieb sich ledoch dieser Besuch nicht ermöglichen, Januar Ersatz, als er merkte, daN die Rekruten Verdacht schöpften, weshalb das Pärchen den Nest des Abends ln einigen anderen Daraus schrieb W. an seinen Vater, der ihm auch das nötige Lokalen verbrachte. Bei dieirr Gelegenheit stellte der Verführer Geld schickte. Da- Urteil lautet der Anklage gemätz aus 3 Wochen seinem Opfer einen Scheck über looov Mark aus. Dieser hohe 3 Tage mittleren Arrest; von Versetzung in die 2. Klasse des Betrag, die raffinierte Ueberrrdniig-tunst de- Manne- und der ge» Soldatrnstanbc- wird abgesehen. Die Verteidignng führt« Rechts- nossene Alkohol kirtze» das Mädchen alle Nüasicht auf ihre Elter» anivalt Dr. Bauur. — Auf UntersÄaaung und unerlaubte Ertt- und aus ihre eigene Zukunft vergessen, sodaß sie mit dem Ver-, krnung von der Truppe lautet die Anklage gegen den 1883 zu sülirer zunächst »ach Leipzig und von da nach Kol» reiste. Auf« Bautzen geborenen Kanonier Bernhard Arthur Schulze oon der der Reise nach Kol» verübte der Versübrer, nntge Schwindeleien 1. Batiene des -8. FcldartillerieuRcaiments. Der durch RechtS- die in l amvalt Dr. Baum verteidigte Angeklagte wurde am 24. Oktober v. I. oon einem Unterossizier seiner Batterie beauftragt, aus , lb nicht zu befürchten haben, zu gute kommen. Durch die Banderolensteuer würde ferner ein grober Teil des selbständigen Mittelstandes, nämlich viele Zigaretten- und Zigarrenhändler, geschädigt werden. Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen würden um ihr Brot kommen. Das bei der Banderole unvermeid liche Nontrollsnstem wird schwere sittliche und wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Wenn die an sich ungerechte Sonder- besteuerung der Zigaretten eintreten mutz, würde die Industrie in der technisch durchführbaren Differenzierung des Rohtabak-olles das kleinere Uebel erblicken. Die ver sammelten Verbände erklären aber ausdrücklich^ datz die Industrie die bisher geplante Höhe der Steuer keinessalls tragen kann, da ihr die Grundlage ihres Fortbestehens entzogen werden würde. — Mit großer Genügt»»«« kann der Wol, ltätigketts« Stammtisch »Gut Ruß' ans seinen am Donnerstag in der „Centralballe" beim Mitglied? Beier abgehaltene» Fnmilienabend zurückblicken. Die Beteiligung war eine aukerordentlich lebhafte, t nicht zum wenigsten angeregt durch das gediegene humoristische « Pioariimm. das von de» „Victoria sä »gern" rn bekannter zündender! Weipe znm Vortrag gebracht wurde. Die urkomischen Darbietungen entfesselten zeitweise wirkliche Heiterkeitsstürme und versetzten die Besncker in die anaenebmste Laune. Diese frohe Stimmung über trug sich auch auf den den Vorträgen folgenden Ball, zumal auch Küche und Keller voll befriedigten. Im Anichlns! an eine kurze Begrirßimgsansprache hatte der Vorsitzende, Herr Fabrikant Kable, die Bitte um ferneres Wohlwollen geäußert, und diese Bitte war schon während de- Abends aus fruchtbaren Boden gefalle», indem! man fleißig die Lose einer reich ansgeslatlete» Gabenlotterie kaufte, > die von Gönnern de- Stammtisches gestiftet worden war. Ter^ Reinertrag de-Festes, der zu Zwecken der Nonfirmanden-Bescherung bestimmt ist. dürfte ein recht erfreulicher sein. — Verein für Sandlun-s-Kommi-Z von 18S8 (Kauf männischer Verein) tn Hamdura. Der Mitgliedern»»!» dieses Vereins ,'iellle sich a« -I Dezember v. I. aus 72 »39 Verernsang hörige, während er Mute über 7» Angehörige de- KausmannsstandeS »» seinen Mitgliedern zählt: darunter befinden sich IN OM Prinzipal«. Die Stellenvermittlung des Ver ein« bat im lebten Iadre S77S Stellen belebt und damit gegen bas vorher gehend« Jahr ein Mehr von 323 Stellen erzielt Br« jevt find im ganzen über >>4 »a Stellen vermittelt worden. Die Penfions-Kafie mit einen» Vermögen von >» Millionen Mark dal schon I'', Millionen Mark a» Alters-, Invaliden-, Witwen-Renlen »c., di« Kranken- und Begräbnis-Kass« über 3 Millionen Mark an Kranken- und Begrab,lisgeld ausgemhlt. Vereins- mttgltever, welch« durch Stellenlosigkeit in Bedrängni-s gerai-n find, werden vom UnterfiutzungS-Ausschufi mit Barmitteln unlerfiübt. Die Spar- und Darlehns-Kafie gewählt Vorleben zu günstigen Bedingungen. Der Verein widmet allen Standessragen, Sonntagsrude, 8 Uhr-Ladentcbluß, staatliche PenfionSverficherung der Privalangefiellten, Arbeitszeit in den Kontoren rc. «ine rege Täiiakeit. Die Abteilung sür Rechtsschutz und R'-1>tsbeIehnmg gewährt den Mitgliedern Rat und kostensrcien Rechtsschub, soweit ei sich um Dienstverhältnisse bandelt. — Die Feuerwehr wurde gestern zu Bränden nach den Grundstücken Markgrafen st ratze 5 und Louisen- strotz« 65 gerufen. Die Unterdrückung des ersten, eines im Schornsteine einer Fleischerei entstandenen Glanzrutzbrandes nahm die Tätigkeit der Löschmannschaften nahezu zivei Stun den in Anspruch. Infolge der Glut war der Schornstein durch drei Geschosse gesprungen, wodurch in verschiedenen Wohnungen Äandputz und Tapeien beschädigt worden waren. Der zweite, in einem mit einer Feueranzünderfabrik in Verbindung stehen- den Schornstein entstandene Brand konnte bald erstickt wer den. Doch auch in diesem Falle tvar durch Benutzen des Kellers und des Treppenhauses bis in den ersten Stock Gebäudeschaden entstanden. — Di« Sächsische Staatseisenkabiiverwaltung gewährt auf ihren Linien unter den üblichen Bedingungen frachtfreien Rücktronsvort sür solch« Tier« und sonstige Gegenstände, die aus nachstehend genannten Ausstellungen ausgestellt werden und unverkauft oder unve>lofi bleiben: t. G«m>gela»sfieNu»g in Planen vom 24. bis 28. Februar lSOÜ, 2. Vk. International« Automobil-Ausstellung in W»en vom tb. bis 28. Mürz tftOS, g. Kaninchen-Ausstellungen in Hobndois am l>. und 72. Mär, 1S0S und in Roßthal dei Dresden vom 2. bis ö. Juni lgos. — Verschiedene kleinere Mitteilungen. Im Varists ^Königs Hof" Strehlen ist der Lustipiel- dichter Felix Renker mit seinen Kryslallpolast-Sängern ein- qezogen. Die wackere Sängerschar versteht es. mit ihren neuen urkomischen, von Felix Renker versotzten Sache» das Publikum vortrefflich zu unterhalten. Heute finden zwei Vorstellunaen, um 4 und '/?8 Uhr. statt. — In den heutigen beiden Konzerten im AuSstellungspalast wird Herr Direktor Schröder (Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 10l> eine Reihe der belieblesten Walzer, und Operctten-Melodien zum Voriraa bringen. — Im Theatersaal Käufferstratze 4 kommt beute nach mittag *>44 Uhr zum vorletzten Male das Märchen „Schutzengel" mit Gesang und Tanz von Ida Sonntag und Mittwoch, den 2l. Februar, nachmittags 4 Uhr. zum letzten Male das Märchen „Hansel und Gretel von C. Grotze zur Ausführung. — Fronckes Kail e-r »Panorama, Prager Stratze 48. 1-, gegenüber dem Europäischen Hot", stellt eine Serie: ./Der Bodensee und seine Umgebung" aus. — Das „Panorama international". Marienstratze !5. schrägüber den „Drei Raben", stellt einen neuen Znklus interessanter Ausnahmen von Salzburg und seiner Hochoebirgswelt aus — Das Welt- Vanorama. Woisenbausstratze 16. 1., stellt die interessante Serie: Lustschlotz Versailles mit Park und den weltberühmten Aasserkünsten.^owie grober und kleiner Trianon aus. — Die Victoria-Länger geben heute nachmittag 5 Uhr ein Konzert im Gosthos Wölfnitz. — Im Dertaae von Franz Sturm L Co. tn Dresden, vlumenfiraße 12, ersitz»-» öle S. Anklage von: Der Wert eine« Kinde«. Predig» in der Martin Lutherfiräie zu Dresden, gehalten von Potior Lie. Dr. Viktor Kübn. Pr-is 2» Pf. Die Predigt wurde ko stark begehrt, daß »in« 3. «„klage nötig wurde. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, sowie direkt durch den Berlag. — Wie bereits mitgeteilt, ist der Streik in der Leip ziger Baumwollspinnerei beendet. In der General- Versammlung der Baumwollspinnerei erklärte der Direktor, die Löhne tvürden nicht ausgebessert, da sie höher als anderwärts seien, und die Arbeitszeit könne nicht ohne weiteres auf 10 Stunden reduziert werden, da dies einen jährlichen Ausfall von etwa 900 OOÜ Mk. bedeute, die aus die Abnehmer abzu- wülzen mit den grötzten Schwierigkeiten verknüpft sei. — Dem bei dem Schlossernieislcr A. Albrecht in Leimig be schäftigten Schlosser Deck» er ist das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. — Der Weinhändlcr Hermann Staubte in C r i m m it sch a u wurde wegen Verdachts des betrügerischen Bankerott- in Untersuchungshaft genommen. Auch sein Buchhalter Graade ist bereits an Gerichlsstclle vernommen worden. Bei dem Konkurs soll es sich dem Vernehmen nach um ziemlich bedeutende Summen bandeln. Staubte, der sich schon vor etwa sechs Jahren in Zahlungsschwierigkeiten befand, mutzte damals wegen Gläubiaer-Degunstigung eine mehr monatige Gefängnisstrafe verbützcn. — Bor etwa vier Wochen verschwand anS Chemnitz spurlos die lüjährige Tochter eines dortigen Restaurateurs. Sie war. wie die dortige „Allgem. Ztg." mittelst, einem geriebene» Schwindler in die Hände gefalle», der das Mädchen a»s der Strotze onsprach. Er verstand cs. das Mädchen in ein Case zu locken, wo er ihm einen Besuch des ZeutraitheaterS in Aussicht — insbesondere soll er falsche Wechsel ausgestellt haben —, t Köln zu lriuer Verhaftung führten. Selbttverständstch wnrde auch da» dei ihm befindliche Mädchen in Gewahrsam genommen. Eist dadurch erhielten die Ellern Kenntni» von dem Ausenlhalt ihres Kindes, das nnnmehr vo» dem Vater zurückaeholt und dadurch vermutlich einem furchtbaren Schicksal e»tri»c» wurde. ES ist aiijunehme», daß der Verführer mit dem Mädchen über die Grenze nach Belgien wollte. Er soll übrigens wegen gleicher Vergehen, wie das vorstehend geschilderte, schon vorbestraft lein. — Chemnitz. 15. Februar. Ein als Kurgast in der v. Ziinmerinannjchen Raturheilanstalt weilender Herr aus Apolda wurde während seines Auscnldaltes in einem Restaurant von der Miminalvolizei verdöstet und nach der Hauplwache ge- bracht. Dort wurde er durchsucht und in ein Verhör genommen, doch gelang es ihm unsclrwer, sich über seine Persönlichkeit aus- zuweilen. Die Beamten entschuldigten sich in höflichster Form und teilten ihm mit, daß er für den entsprungenen Berliner Mörder Hennig gehalten worden sei. Ter Kellner des betreffenden Restaurants hatte kurz zuvor den Steckbrief des Mörders gelesen und beim Erscheinen des Gastes sofort die Polizei benachrichtigt, um sich die ausgesetzte Belohnung zu »er- dienen. — In StelniatwolmSdorf ist am Donnerstag abend gegen 8 Uhr d-s Wohnhaus und die Scheune des Fuhrwerks- besitzerS Bruno Müller niedergebrannl. — A»S Zwickau wird ui'S geschrieben: Die M rldiiiig. datz der bisherige Kassierer der Zwickauer Bank. Klltzicb. ver haftet worden sei. ist unrichtig. Klltzich befindet sich nach wie vor aus freiem Fritze, da er nicht fliichlveidächkig erscheint und bei der Feststellung der Fehlbeträge, die mindeste»« die Höbe vvn ttOOM M. erreichen dürste», hinzuruzieben ist. 1400«! Mark sind durch Klitzsch gedeckt. IN «DO Mark wurden in der Wohnung des verstorbenen Direktors Stöhn vvrgefundni. — Ende vorigen Jahres fand im Restaurant „Wettin" in Planen i. V ein großes Preis-Skattuniier statt, wobei gegen 600 Prrise im Werte von insgesamt 4000 M an die Sieger nns- grzablt wurde». Die Beteiligung an dem Turnier war äntzerst zahlreich, auch von auswärts waren viele Freunde der vier Wenzel erschienen. Für de» 39 Jahre alten Bergarbeiter Os'nr Knoll mW den 35 Jahre alten Schneidermeister Albert Kreisel, beide ans Wilkau bei Zwickau, batte die Fahrt nach der Kreisstadt und die Beteiligung an dem Dinner recht nnaiigenehme Folgen. Am I I. Dezember spielten beide in Gememschast m>t zwei Herren um die Viertel, wobei sie »ach der Anklage das Glück durch Wae». „Karten- vacken" „loirigiert" habe» sollen Im Verlaufe des Spiels wnrde das Mißtrauen eines Mitspielers geweckt, weil Knoll säst jedesmal, wenn Kreisel Karten gegeben Halle, drei oder vier der höchsten Tnimpse bekam, infolgedessen Kobe Pointznhl erreichte und Aus sicht ans einen der ersten Preist' in Höhe von 250 und 2«>0 M. batte. Nachdem Kreisel wegen einer Unregelmäßigkeit kein, Karten- mischcn und -Abheben bereits einmal verwarnt worden war, er folgte beim 45. Sviele die Entlarvung de, beide» Falschspieler. Kreürl, der im Kartenmikchen eine große Fertigkeit besitzt, hatte es verstanden, einzelne Weinel ko zu placieren, daß diele nach Abbeben durch Knoll in dessen Hände kamen. Um dies zu er reichen. legte er die Karten dort, wo sich die Wenrel befanden, ein wenig schräg übereinander, was ansänglich gar nicht ansfiel. Als der Betrug ankgedeckt wnrde, herrschte an dem Tuche begreifliche Erregung. Die beiden Angeklagte» zeigten sich äußerst bestürzt. Knoll. Unwoblfein vorschützend, verlfi'ß ohne rin Wort zu sagen das Gastzimmer, während dem Kieilel der Angstschweiß ans der Stirn stand. Die beiden Brscbnldiaten bestritte» jede betrügetiscbe Absicht; ans ihren eigenen Angaben ging indes bervor, daß sie sich deS öfteren an Ekattnrnieie» betelliot und auch schon be deutende Preiie davonaetrageii haben. Die Beweisaufnahme ergibt ein klares Bild der Schuld der Angeklagte», weshalb vorgestern das Schöfiriigerächt trotz ihrer bisherigen Unbescholtenheit auf je l4 Tage Gefängnis erkannte. Strafschärfend kam die an den Tag gelegte Niederlrächtiakrit der Gesinnung, strasnnldernd ihre bis herige Unbescholtenheit in Betracht. — Um einen Reisenden im Hotel ausplündern in können, batte sich ein Fremder in ein Zimmer eines Hotels kn Au« geschlichen und sich darin versteckt »nd somit unbemerkt ein ein Sparkassenbuch des letzteren 20 Mark abzuheben. Sch. lies; sich aber die ganze Einlage, etwa 39 Mark, ouszahlen, fuhr dann zu feiner Geliebten nach Deuben, kehrte aber schon am selben Tage nach Dresden zurück und wandert« von hier, ob wohl er keinen Urlaub hotte, über Grotzerkmannsdorf noch Rade- berg, wo er ain 26. Oktober festgenommen wurde. Das für den Unteroffizier abgehoben« Geld hatte er bis auf 3 Mark ver braucht. Seit dieser Zeit befindet er sich in Uittersuchungshofl Sch. hat eine ziemlich bewegte Vergangenheit hinter sich. Als Söhn wohlhabender Eltern genoß er eine bessere Schulbildung, durch seine Verschwendungssucht — er ist deshalb später ent münvigt worden — und seinen Hang zu aberteuerlichen Plänen bereitete er seinen Angehörigen schon frühzeitig Sorgen. Mit 18 Jahren ging «r nach Anierika, kehrte aber, als er daS wehrfähige Alter erreichte, nach Deutschland zurück. Da im Lause der Untersuchung Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten aufjtiegen, wurde er aus seinen Geisteszustand hin untersucht. Daoei bat sich, wie Stabsarzt Dr. Bennecke als «Pachverständiger bekundet, ergeben, datz der Angeklagte ein erb lich degenerierter, hysterisch veranlagter und aus jeden Fall geistig minderwertiger Mensch ist, der wahrscheinlich bei Pc gchung der strafbaren Handlungen infolge seines damals seelisG erregten Zustandes nicht zurechnungssähig gewesen ist. Er wird deshalb freigesprochen und wird auch in Kürze vom Militär entlassen werden, um wahrscheinlich in einer Anstalt Unterkunft zu finden. — Die Soldaten Ernst Hugo Bauer und Anton Kaczschmirczak von der 6. bezw. 7. Kompagnie des Leib-Grena- dier-Regiments haben sich am Nachmittag des 20. Januar vom Schloßwachkommando in Pillnitz, zu dein sie damals gehörten, ohne Erlaubnis entfernt, sich über die Elbe sehen lasten und sind dann schließlich in einem Restaurant in Grotzzschachwitz ein- gekehrt. Hier wurde K. wegen seiner polnischen Abstammung von einigen Gästen aelmnselt, es kam zu Streitigkeiten, und plötzlich will K. von dem Kutscher M. ein« Ohrfeige ertmllen haben. Beide Soldaten setzten darauf den Angreifer aus die Straße, stießen ihn zu Boden, schlugen ihn mit den Fäusten, nick» versetzten ihm mehrere Fußtritte, so datz er ziemlich erheb liche Verletzungen davontrng und länger« Zeit liegen blieb. Nach Pillnitz sind beide Angeklagte erA am folgenden Morgen zurückgekchrt. Sie werden zu je 8 Tagen Gefängnis verurteilt. — Amtsgericht. Die 25 Jahre alte Schneiderin Elsa Pauline Hedwig gesch. Kretzichmar geb. Stengel und der Schlosser Ernst Adolf Friese stehen unter der Anklage des Ehe bruchs. Ter intime Verkehr der Kr. mit Fr. hat namentlich für erstere harte Folgen gehabt. Sie war verheiratet, traf sich aber heimlich mit dem Geliebten in der Stadt oder in der Heide. Ihr Ehemann kam indes doch hinter die heimlichen Zusammen- lünste und strengte die Ehescheidungsklage gegen seine Frau an, der in dem Prozesse ein Parteieid zugeschobeu wurde, mit dem sie in Abrede stellte, mit Fr. die Ehe gebrochen zu »oben. Später hat die Angeklagte zugegeben, einen Meineid geleistet zu haben. Das Schwurgericht verurteilte sie am 6. Juli v. I. deshalb zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. Durch königlichen Gnadenakt ist diese Strafe in Geiönanis umgewandelt worden und wird gegenwärtig von der Angeklagten m Voigtsberg verbüßt. Aus ihren Antrag ist sie vom Erscheinen entbunden. Inzwischen ist auch ihre Ehe geschieden. Ta die Schuld der Angeklagten fest- gestellt wird, mutz das Schöffengericht wieder aus Zuchthaus er- kenne» und eine Gesamtstrafe bilden, die auf 1 Jahr 6 Monate 1 Woche festgesetzt wird. Der in der Hanptverhandlung an- wesende Angeklagte Friese erhält 3 Wochen Gefängnis. Die Kr. muß. wenn sie nicht doch noch nach Waldheim gehen will, von neuem die Gnade des «Königs anrusen. — Die Schankwirts- Ehefrau Seifert, auf der Luisenstratze wohnhaft, hatte eine Strafverfügung über 15 Mark Geldstraje unter der Beschul- digung erhalten, die in der Neujahrsnacht ausnahmsweise auf 3 Uhr ausgedehnte Polizeistunde durch längeres Ofsenholten ihres Lokals überschritten zu haben. Sie beantragte richterliche Entscheidung, da sie oegen das längere Verweilen von acht Per sonen, die ihr Lokal kurze Zeit vor 3 Uhr betreten hatten und dann nicht wieder gehen wollten, machtlos gewesen sei. Di« Gäste hätten sich selbst bei Androhung einer Anzeige wegen Haus- S schließen lasten : er fiibrte auch sein Vorhaben in bei Nacht aus.! friedensbruchs nicht vor V->4 Mr entfernt, wären noch obendrein lndem er dem Zimmerherrn, einem reisenden Geschäftsmann, die äußerst dreist aegen sie, die Wirtin, und die Kellnerin aewordv». goldene Ubr nnt Kette stabl; beim Versuche, auch die Geldbörse I Einem bei ihrem dann endlich erfolgten Weggänge hinzi'- des Herrn ,» rrwilchrn, erwachte diel« und schlug sofort Lärm: j kommenden Gendarmen hatten sie den Lacht,erholt oonzlick falsch leider gelang eS dem frechen Dieb zuvor noch, mit seinem Raub zu Uroestellt. Nach diesen Feststellungen spricht das Gericht dre entfliehen. j Beschuldigte frei. — Aus dem Bahnhöfe Aue verunglückte gestern vormittag«^ ^^^fen"icheV«rN e,g«run gen in den Kdnial gegen N Udr der dort bedienstete, vcinnitlich aus dem Nachbanie- ^nn Vugu'l Karl' Dieners' Saus Z.i Art daNwlt, Mo'ltkenrok«. A3 828 M. Dresden : Alfred Mld'-Im Lewrnttein« Wobnaedäud« «Villa» »nd ««arten <18.3 Ar) tn Dresven-Slttesen, Sommerstrafie 26, 6» 3>>a M. köersbaib: Kaufmann Ernst Emil Försters Grundstücke in Eidau. Kittau - Reiisal,der Straße: l. Wobngebönde mit Ladeneinricknun» nebst Anbau, Nebengebw-ve, Bretterlcvudven, L-osranm und Garten <!t.« Ar), tn 7«>o M.. Labenctnrikbtnng 38g M. ; 2. Pa»'«eNe <7.6 Ar), »btt M. Dresden: Karl Heinrich Kunzes Wobngebäube, Wa«a>- bous, massiver Scknwren, zwei ans töolz ausaesübrte Wagenlchuvpen. Pserdefiall, Lws. sowie Ob«lgarten (8.S Ar) in Klemnaundors. L>auvl- ftraße 18p:, 2l Nbv M. Dresden: .Henriette Cbrtllta»« verw. berrmann aeb. Bartiöcks Scktankwirlschast .Oberer Naitboi z» N'ebervoprik" - Wobn-, Scbankwirtscbatts-. Stall-, WaiLtüiben- und Aretvleiigaskercitnnasdebäubc. Sctmvven, tbos, Garten, sowie Schankaasten <>7,2 Ar) in Riederoourib, Prllniber Straße 24, tNttvno M. Sriankioiitschasts-Jnventar 2«tM M. Dresden: Ba»aewerten Nobert Louis Frankes «nd Friedrich Enist Michaels Mobnbans mit L>os und Vorgarten <12,l Ar) in Drcaden-Löbta», Stolle- Markranstödt: Emilie vcrebel »iernolb geb. Tbümm- wege brauste»? Frneiinann Georg! dadurch, datz ei von ablnuienden Guterwagen übersahren und ihm dabei der linke Un'ertchenkel abgelreniit. sowie einige Finger der linken Hand beschädigt wmdcn. Man biactste den Schwerverletzten in der Pillingschen Heilanstalt in Aue unter. — AuS dem Benehmen des Dienstknechts Röklke, der sich im Amtsgcrichtsgeiänguis Ka »»en z in U»ters»ckul»gshast besin drt. wird aerolgett. datz er seine» Mikluecht i» einem Walmsinnsansall erschlagen habe. Er sagt aus. erst sei dei Hund und später der Tienstknech« Scksterack auf ihn zugekommen, und er habe beide töten müssen, dies babe ibm sein Vetttand gesagt Einen anderen Beweggrund zur Tat we«tz er nickt anzugeben. Scho» am Sonn tag Ipll sein zur Schau getragenes Benehmen absonderlich und ausfällig gewesen sein- — Militärgericht. — . . . ^ firake K6, 8K0MM. L.»», Bor dem KneMerimt der 32. Dwmon ^rs (yrunvltiicke daselbst: 1. Vorder, und L'M^rwodnd.iuot. Seiten.. hat sich der 1884 zu Zschauitz bei Großenhain geborene, disziplinell j Malchl>a»s> und ktallgeböude, Ke>öieschiwven und Gewäidsbau«a»lna und geiicktlick wiederholt vorbestrafte Soldat 2. Klasse Fahrer Paul Alwin Voigt von der l. Batterie des 64. Feldartillcrie- Regiments in Pirna wegen Fahnenllncht und Achtungsveiletznng zn veranlwvilen Ter sehr ungünstig beurteilte Angeklagte, der seinen Vorgesetzte» viel zu schassen macht, bat am Abend des 22. Januar beim Stalldienst aus die Vorhaltungen des Futter- meisters. warum er sich ei» Bündel He» zu viel weggeiwmmen habe, keine Antwort gegeben, sondern vor sich bin geschimpft und rälvimiert, auch nicht vorschriftsmäßig Stellung genommen, als der Unteroffizier mit ihm sprach. Ferner zeigte er sich einem Bc- tt»,8 Ar), s»keuk»v-r Spaße 3t. 28 900 M. : 2. eine Parzelle <18,8 Al). b612 M. — Im Gelibüstsbereiche de» Evang.-luth. Lande«, konsiftorium« find ,u beleben : das V'areaw« ,n Plant-bwib <OeI«„tb). Kl N; — da- Vtarramt der ev.-lutb. Beanileiigemeinde in Vodendacb, Kl. II: Gelnche find bei dem Kommtfiar sür gen. Stelle, Oberkonfistottal. rat 0. Lader in Dresden, einzureichcn. lvereinSkalender kür beute. fehl deS letzteren gegenüber ungehorsam. Am folgenden Morgen ! D. u. Oesterr. Tour.-Klub: Wanderung. Kletterpartie, Adf. 7 Uhr ist W.. ohne daß noch etwas vorgesallen wäre, hcnnlich von der nc>„ Truppe weggelaufcn, um. wie er selbst zugtbt. freiwillig nicht . wieder zurückzulehie». Nach seiner wenig glanbbaften Behauptung bat er sich das Lehen nehmen, zunächst aber noch seinen frühere» > Dienstherr» besiichen wollen. Am Abend desselben Tages eifolgte jedoch belkits seine Festnahme dnrch einen Schutzmann i» Meißen. " Zu seiner Vetteidigiiiig bringt der Angeklagte vor, er sei beim i stagliche» Abeudstnlldienst vom Fntteimeisler, der dies aber in Abrede stellt, dadurch gereizt worden, daß ihn dieser vorn am Kragen gefaßt und dann abgeschüttelt habe. Außerdem habe er , ibm gedroht, er weide ih» »och zur Arbeiter-Abteilung nach Dresden bringen. Da er wegen des geschilderten Vorfalls Strafe zu eiwarle» batte, sei er fortgelauseu. Das Gericht erkennt wegen »neilaubter Entfernung von der Truppe und Achtuiigsveiletzniig in einheitlichem Z»samme»trefscir mit Ungehorsam aus 3 Monate 2 Tage Gefängnis. — Der 1885 zu Wurzen geborene, bisher un bestrafte Gefreite Johannes Ernst Weißer von der 3. Kviupagnie deS 13. JägerbataillonS machte sich dadurch des Ungehorsams schuldig, datz er. entgegen dem ausdrückliche» Verbot des Kom- paguirchefs, im Dezember 1905 von den Relruten der Kompagnie Geldbeträge eiusaunnrlte, z» dem Zwecke, den eingcsanlmrl'en Betrag dem Vizcfeldwebrl. der die RekruteiianSbildung geleitet hatte, als WeibnachlSgeschrnk zu übergehe». Die Sainmfiing er gab 35.50 Mark, doch bevor Weihnachten herankani. hakte W. etwa 23 Mark für sich davon verbraucht. Der betreffende Feld webel hatte von der Lache keine Ahnung, wie er auch vom An Cvangelii'chrr Bund: Predigt-Vortrag, Trinttatiskirche. 8 Uhr. GebirgSvcr. s. d. Sachs. Schweiz: Hcrrenpartle, Abs. 8 U., H.-B Mil.-Ber. Sacks. Grenad.: Bcs. d. Ariiiccsainml., Rest. Albert- park, 11 Uhr. —— — Aus der Geschäftswelt. In Nissans Backpulver wird denjenigen Hausfrauen, die ohne grotze Erfahrungen auf dem Gebiete der Backlunst ihr Glück in der Äausbäckerci ver suchen wollen, ein gutes Hilfsmittel geboten. Bei Gebrauch von Nissans Backpulver nach den umsonst erhältlichen, leicht verständ lichen Rczevtl'iichcrn erzielt mau in kurzer Zeit und ohne Mitte ein seines, leichtverdautiches Gebäck, das in der Familie grotzen Ankiang sinden wird. NitsanS Backpulver ist in Butter- und Prodnkteiihandluiigen zu haben. Das Haus- und Küchenmagaziu Gebrüder Eber- stein, hier (Altmarkt 7>, hat seit einigen Tagen 14 komplette und billige Kncheneinricbtuiigen ausgestellt. Einen groben Anziehungspunkt für unsere Damenwelt bieten gegenwärtig die Schauienster der Firma L. Goldmann. Lprzialbans für Damen-Konfektion. am Altmarkt. Eingang König Ivhann-Strakc. Die prächtigsten Frühjohrskostüme kann man in reichster Auswahl und in den veiichiedensten Preislagen ocwniidern, sodatz wohl iede Dame sür sich nach ihrem Geschmack ct"m>z Paffendes sinven düritc. Die elegante, ianberc Arbeit und der «chickc Sitz der einzelnen Stücke, sowie das äußerst ge- schmacknotle Arrangement des Ganzen, legt wieder sprechendes geklagten nichts bekommen hat. Letzterer schasste erst Mitte-Zeugnis von der anerkannten Leistungsfähigkeit der Firma ab. Drer-irev Nachrichten. 42» Seit« S. Sonntag» Ibi. Februar LVKS
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