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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060217028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-17
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Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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Dieir« Blatt wird da» Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« als Abend-Ausgabe zugestellt, während e« die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Serugsgeblldn VtnI'IMrlia, bei ,«»11« uoelnlallaer tzunaaun, du,« «»len Vole» „»,«»« und an Gönn und Moinaae» nui eiuinal» »Ptl 50B> , dur« audwürliaeNom- müftonäre , M, de» » Mk 50 Pt. Bei einnialiaer ^nsiellnna dirub die PvlINMI lohne Be<nll»eld>. tmisu»- irmd mit enlivrechendcm ^uichiaae. -i ochkrulkaller Arlilel u. Original- Milleilunacn nur m» deutlicher puelienanaade (.Diesd, 4!acl>r."> AiILigg. Nachtnialich- Lonorar- un>vri>che bleiben mibciültiickiltgt: chiveriaua« Manulkrwle werden ui«, auldewahtt. relearamm-Adrelle: «»chrichtr» Lr»5d«». KeszvLrnSeL 185V Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. ^ureigen-carkk. »unabme von «nkundlauu,»« biö nachmiltaar r Ub, Loun- und ^«ieriugs nur Marieuniabe » voa U dis '/^llhr Du l ivaitiaeÄrund- <Ue ica. 8 Silben N Ptg.. Ln- wndiaunaen aui der Prwaveile äetlc 2« Pkg: die s ivalliae Zeiie aui Teri- uil« bv P!«. als kiuaeiaudt Zeile l» Pia. In Stuuuuer« »ach S»u». und kbeierta,eu livalnge Ärnndjeüe Lu Pia. aui Privaiieite 4u Pia , Livaitige ^jeile aui Lerneite und al» lrmseiandl so Pig. ÄuuipüNigeÄui- naac nur gegen Porgusberädluiig. Beleglttarrec koile» lo Pieumac. F«nl»recher. Rr. N und H0»«i. Laupigeichknttziielli Marienftr.3« steinricll Lräm a. 2 Nvaxer ditrn^sv S, Luk. V., lLvnlinu^-tininev. AM' Lur liSll8Si8lIIl! khpvrrlrrllr»,!», fiir ssruvli ^nrug . . -Ik. 31- 60 6olieook-s»rug . . „ 31—SV Smoking/lnrug . . „23-48 LInroInn fi-uoks . „ 21—42 Seti^arrs ttossn ölk. 6,23— 14 Zlvi rvir- un«I LIK. elvxmntv 0allrv«»«e», solivarn . . kullulsstsn, rveieo . IVsIsss Nsnllsoliulie . . Wslssv Krs»«utton. . . lllaque«. 2 .labeo liainritio 3.73 >»In 9,- 2.10 bin 13.- 1.75 ins 2.90 -.10 bis - ,95 . AK. ».<»«» ILni»bvu-irvl4lvl«Iunxr: "»y r^ü^ ILni-iitnitvertv: Lsslrsiftvr l.o>nsn-/tnrug. . AK 6.90 ronnis-kurligv. . AK. 11,— bis 19,— 1°iro!er rrsobtvn. Nervorragsnöo prels^ürüigkeit. Neueste Dialitberichte. Hofunchiichte», Straßenbahnen. Gerichlsverhaudlniigeli^ Marokko Konferenz. Kouzert des Pe>!i»er Hof- »iid Dom-Chores ..UniBerliner Leben Rr. 46. Ljiitttl! Sonnalieno, 17. ^el'ruar Rcneste Drsthimeldunsten vom 16. Februar. Deniicher llieichcktag. Berlin. sPriv.-Tel.j Die S t e u e r k o m m i ss i ou des Reichstages nahm heute den Antrag Nacken aus BejieuerunL der Ansichtspostkarten mit 2 Pfg. vro Stück mit 14 gegen 12 Glim men an. Dafür stimmten ie Rechte, Nalionalliberale lohne den Abg. Büstngl, dagegen Polen, Autist,nilen, Wirlichaitlichc Bereinigung, Freisinnige und Sozialdemokraten. Abg. Nocken begründete leinen Antrag damit, daß die Ansichtspostkarten, ei» Sport aus Eitelkeit seien, der I anptiächüch von Vergnügnngs- , eisenden betrieben werde. Der Staatssekretär des Reichspostcimls wandte sich gegen den Antrag. Rekicuiietarlen seien kein Lurns. »ondern sehr wesentlich für das (Geschäft. Man müsste zunächst gesetzlich feststes!rn. was uberhaapt Ailsichtspostkartcn leien, und das sei sehr schwer. Sei z. B. eine dbarie tnit ansgetlebtcn Blümchen auch eine Ansichisposikarke, oder eine >tarie m»l Wap pen des Absenders? Unendlich piele starten würden dann lpäter unter Knucrt als Drucksache versandt werden. Die Kon trolle bei den Millionen Sendungen iei unmöglich. Sic könne nur in Stichproben bestehen. Ans alle ^äilc bedeute der Vor- tchlag eine Verme'orung des Postpersonals und eine Verminde rung der Einnahmen der Pchwerwaltnng. Bcjicmpele man die Fünfpsennig-Ansichlspostkarte !»>it 2 Pfennigen, so wurden zu uächlt ern Bierlek ^ sandt oder " aona von Millionen Mark Stempel einzunchmcin also um dem Rcichssiskus ^ Millionen Mark znzuiühren. Davon musste» aber noch die Unkosten für weiteres Personal für die Kontrolle usw. abge zogen werden. Italien habe recht schlechte Erfahrungen mit girier Einrichtung gemacht — Eingegnngen sind bei der Kom mission die Anträge der Abgg. rPiemer—Menen streit. Vp l ruf Reform der Branntweinsteuer, der Abgg. Singer sSoz.l n. Gen. ans Einführung der Rcichssinkomwenstciier und Rcichs- vermögenssleuer, sowie des Abg. Müller-Iniva s.Mmr.l aus lLinfilhruilg der Wehnlener. Nach einer längeren Besprechung der Geschäftsordnung wurde beschlossen, diele Steuerpläne, wie überhaupt die. gesamten Ergäiiznugssteriern, zunächst zur Ver handlung zu stellen und dann erst an die Erbschaftssteuer heran- »treten, so daß diese Perhaiidlnngen kaum vor Siwrn beendet l«in werden. Berlin. sPrst'.-Del.s Die B n o g e t ko m m i ss i o n des Reichstags setzte die Beratung des stoloniaketatS beim Etat für daS südweslasrikailische Schutzgebiet fort. Erörtert wurden inbesondere die Beziehungen zu der Iirma Tippelskirch und zu anderen Firmen. Erbprinz Hoben!ohe legte dar, wes halb der frühere Kolonialdirektor i» der Bebai>pl»ng. er je, bei der Firma Tivpelskirch beteiligt, eine Beleidigung Hobe er blicken müsten. Beschlüsse wurden nicht gefasst. Zur Lnne i» Nustlnuv. Durch die ganze Presse sind in letzter Zeit sehr beunrugigeuoe Nachrichten über die inneren Zustände Rußlands gegangen. Besonders heroorgehoben wurden dabei die B a u e r .1 - 1t n- rnhen. die tagtäglich an Umiang. Mastenbastigkest und Iinen- nlät im Zunshmen seien, und ziiu: Frübsahr mit dem sicheren Ausbruch eines allgemeinen Baueriioiststandes drohen sollen Aus Anfrage erhalten wir hierzu von absolut zuverlässiger und mos;gebender Stelle folgende telegraphische Mitteilung: G t. P e t e r s b u r g, 14. F e b r. Wir können »n Gegen- iatze zu den ala,»iistiichen 'Nachrichten nnbedinal versichern, das; die B a u e r n b e m e g u » g e u in ganz Rußland ent schieden im A buch in e n begriffen sind, and daß wir schon einen ganzen Monat nur beruhigende Nachrichten darüber erhalten. Die Unordnungen kommen nur noch ganz vereinzelt vor und habe,, den früheren Charakter der zistamineiihängenoc!! Masjcnhasligkeit vollständig verloren. Tie Rahe irstl überall wieder ei» und in den Dörfern ist eine entschiedene Rückkehr zum normalen Landleben z» bemerken. Es liegen zugleich sichere Nachcichien über vollständige Entmutigung undEnitäuscbunader Revolutionäre betreffs ihrer Dorf-Agitation vor, desto mehr, da unsererseits alles bedacht und vorbereitet und eine Reihe von Maßregeln er griffen ist, um etwaige Unruhen, wo sie auch Vorkommen sollten, Mort im Keime zu ersticken. Petersburg. Den Blättern zistolge hgt Durnowo den Gonoerneucre» bosovlen, die rückständigen e in st w o st euer n mit allen ihnen zu Elebote stehenden Mitteln z w a n g S w e i s e b e i z il t r e i b Sn. Die Rückstände betrügen schon im Iabre llN>2 20 Millionen Rubel und sind gegenwärtig dermaßen an- gewachsen, daß den Lemstwos finanzielle Zerrüttung droht. — Ein Berichterstatter der „Nowojc Wrcmja" meldet aus de» Wtretcne äußere !>i»he schließe die Mvg- ines abermaligen Ausbruches des AiiNtandes nicht, aus. »öikernng lieterc » ur die sch l e ch t e n Waffen LDlsecvroi'inzcn, die cing lichkeit ei Die Bevö aus und verberge die guten. Im vergangenen Lommer leien von Agitatoren 10 MO Gewehre verteilt worden. — Dem „Nnß- koje Slowv" wird aus Wladiwostok berichtet, die Stadt gleiche einem Vulkan, dessen Ausbruch jeden Augenblick er suchen könne. Petersburg. Die von der „Nowoje Wrcmja" aus gehenden Verdächtigungen gegen Finnland, die u. a. behaupteten, daß die Finnländer zu Lande und von der Küste her einen Vormarsch gegen Petersburg vorbereiteten, veranlaß- ten den Generachvuverncur von Finnland, in der amtlichen ..Finland Gazeta" dieser Verhetzung entaegenzulreten und die Presstampagne als um so weniger wünschenswert zu bezeich- neu, als sie mit der Tagung des außerordentlichen siniiländi- schen Landtages Zusammenfalle und die Beratung der diesem vorliegenden wichtigen Fragen ungünstig beeinflussen müise. Riga. Ein Schüler des Alexander-Ghmnasiums versuchte gestern mit einem Dolche den Direktor des Gämnasiums zn ermorden. Der Anschlag mißlang. Der Täter wurde vsrhaslet. Rostow a. D. Ein aus 14 Personen bestehendes revolutio näres Komitee ist in einem Privathause verhaft et worden. Lö d e s s a. ^sPriv.-Tel.s Juslizustnister Akimow kündigte dem früheren Stadthmiptmann von Odessa. Baron v. Neid- Hardt, an, daß er wegen seines passiven Verhaltens gelegent lich der Iudenversolginigen im Oktober v, I. dem Gerichte übergeben werde, Zur Marokko-Konferenz. Algcciras. iS P e z i a l d i e n st der „Dresdner Nachrichte ist'.s 11m in den Ernst der Konferenz einen heite ren Don zu bringen, gab das Casino von Algeciras gestern zu Ehren der Delegierten einen großen Lall, der sehr angeregt verlief Wer Algeeiras nur im Winter kennt, wenn die Weib- liche Welt oas Licht der Straße scheut, war überrascht über die große Anzahl hübscher, eleganter Erscheinungen. Tie Marokkaner, die dem Feste von der Loge ans zulasten, kehrten ihm bald den Rücken, nur El Mokri verfolgte mit sichtlichem Interesse lange Zeit die ihm fremde, unverständliche Vorführung. Krcrndenfeindliche Bewcanna in China. London. Tie „Morningpost" meldet aus Washington: Die japanische Regierung hat dem Staatssekretär Root mit- geteilß daß, obwohl unter der chinesischen Bevölkerung große Un ruhe ist und eine lebhafte Agitation gegen die Frem den verricht, die Gefahr einer Erhebung nicht drohe. Man weiß, daß zwischen den Regierungen Englands und der Ver- I einigten Staaten ein Meinungsaustausch über die Lage in China staitc Kunden har, und daß die englstche Regierung, obwohl sie §die ocuniiihigte Aistck;auiing der Amerikaner nichl teilt, ciiie s Note ausgegeben hat, in der sie zur Vorsicht mahnt und üie s Gefahr einer Erbebnng nicht verhehlt. London. Ter Vertreter der „Tribüne" meldet seinem Blatte aus Peking: Wie ich erfahre, har Inairichikai aus Paotingsii eine Expedition nach Tschentschcm in der Provinz Hoiign gegen dieEbunchusen gesandt, deren Streitkräfie 0236 Mann mit 1MI Pomes und Maultieren, 68 Wagen und 21 Geschützen betragen. London. Dem „Standard" wird unter dem 13. d. M. ans Schanghai gemeldet, es sei die Nachricht dorthin gelang», daß die ans dem linken User des Aangise liegende Mission Ngan-King in der Provinz Ngan-Whel ein Angriff gemach: worbcn sei. Man glaubt aber, da» hierbei niemand geltster oder verwundet worden sei. — Trmstlbcn Blatte wird aus Schanghai ferner gemeldet: Ein chinesischer Diener machte am Mittwoch auf den französischen Generalkonsul Ratard einen M ordvcrsuch, der jedoch mißlang. Der Täter wurde ver haftet. — Zwei neue Freiwilligen-Kompagnien find hier in Bildung begriffen. Köln. sPriv.-Del.j Die „Köln. Ztg." schreibt zu den widersprechenden Meldungen über die f r e m d e n f e i nd l i ch e Bewegung in China augenscheinlich inspiriert: „Nach Privatmitteillingen hat die chinesische Regierung rücksichtslose Bestrafung der Ruhestörer angeoronci. so daß anzunehmen ist, daß die sremdcnfeindliche Bewegung örtlich beschränkt bleibt, luw inan mit einer allgemeinen Europäer-Verfolgung nicht zu rech- nen hoben wird. Golange die gegen die Missionäre gerichteten Aufstände nicht der oberen Negierungsgewalt bequem sstü>. dürsten sie nicht mehr als eine örtliche Bedeutung erlangen. Tic minder zuversichtliche Auffassung in Amerika sei darauf znrückziisühren, daß man dort durch erfolgreich« Boykotte amerika nischer Waren in China sehr mißtraustch geworden ist und der sremdenscindliche» Bewegung eine größere Bedeutung beraubt, als sie wahrscheinlich verdient. der Berlin. Der Kronprinz als Cbrenvräsident Deutschen Landwirts chastS- Gesellschaft ei> ösfnete heute deren hier tagende Hauptversammlung und brachte ein Hoch aus den Kaiser, den obersten Schutzherrn der deutschen Landwirtschaft, aus. Nachdem dann Gras Schwerin-Läwitz den Vorsitz übernommen hatte, wurde milgeleilt, daß der Gesamt- ausschuk der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 50 000 Mk anläßlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares für die Hüfskasse der Beamten der Gesellschaft gestiftet habe. Ferner wurde mu- geteilt, daß zur Abhaltung einer Landwirtschafts-Ausstellung im Jahre 1907 Düsseldorf in Aussicht genommen sei. Sodann hielt Geheimrat Dammann-Hannooer einen Vortrag über den Stand und die Bekämpfung der Schweineseuchc. Nachdem noch Gutsbesitzer Albert-Müncheiishof über die Fortschritte iw Trcschbctriebe gesprochen hatte, waren die Verhandlungen de endet. Der Vorsitzende, Gras Schwerin-Löwitz, dankte dem Kronpiinzen für die Uebernahmc des Ehrenpräsidiums und ichloß mit einem Hurra aus den Kronprinzen, der str Be- gleitung des Ministers v. Podbielski die Versammlung verließ. Essen. Wie der B e r g b a u v e r e i n mitteilt, entsprechen die in den Zeitungen enthaltenen Meldungen über die Gründung eines Arbeitsnachweises durch die rheinisch-westfälischen Zechen nicht den Tatsachen. Fiume. Die Verhandlungen zwischen den ausständigen Hafenarbeitern und ihren Arbeitgebern vor dem Schied? gerichle haben zu keinem Ergebnis geführt. Daraus ist die Fori setzung des Aus stand es beschlossen worden. Ein Ausstand sämtlicher hiesiger Arbeiter ist zu befürchten. Ärmst und Wissenschaft. -f* Wochenspielplan der König!. Hostheater. Opernhaus. Lonntag: „Ter Freischütz." l'/HS.s Montag: „Die Abrei'e": „Häusel und Gretel." l>/28.s Dienstag: „Tann- käuser ' " ^ „Hl , ... . .. s7.s Mittwoch: „Die Bohömc.' l'ad.s Donners tag: „Rigolctto." I'HK-l Frenag: „Samson und Dalila": Dalila: Mine. Höalon'aus Paris als Gast. GHZ-l Sonnabend: „Tristan und Isolde." !6.s Sonntag. 25., „Der Rattenfänger von Hameln." s'.Hs.I — Schauspielhaus. Sonntag: „Mein Leopold." i' oW Montag: „Imogen." lU8.> Dienstag: „Die Welt, in ver man sich langweilt." s' .>8.) Mittwoch: „Der Gras von CharolaiS." s7.s Donnerstag: Für die Sonnabend- Abonnenten des 24. Februar: „Die berühmte Frau." s'/26 > Freitag: „Romeo und Julia " s7.s Sonnabend: Außer Abonne ment: Gastspiel von Suzanne Desprös: „Iw robo rouxo." t' HZ.s Sonntag, 25., „Wilhelm Test." l7.s b* Mitleilun« aus dem Vureau der Königlichen Hof» tyeater. Im Oper »Hause gelangt Sonntag, den 18. Februar, die dreiartige romantische Oper „Der Frei schütz" von C. M. v. Weber zur Anfsühruna. Tie Besetzung der Hauptpartien ist die folgende: Ottokar: Hr. Höpsl; Kuno: Hr. Nebpschko: Agathe: Fr. Jelinek: Aennchen: Frl. Kekdorfer szum ersten Males: Map: !or. Giosch lznm ersten Male): Kaspar: Hr. Wachicr: Samiel: Hr. Büssel: Kilian: Hr. Erl: Eremit: Hr. Rains: Vraittjungfer: Frl. Wduzcl usw. Herr Hosschauspieler Deitmer begeht heute das 25iäh- rigr Jubiläum Icincr Zugehvligkcit z» »nseicr Hvfbühne. Der Künstler, ein Sohn des gefeictten HeldeiispirlerS Fuedilck Dett- mer, ein Schüler Wiugers. lvar vor DicSde» nur in Meiningen engagiert. Er bat von 1879 biö 1880 die „Meininger" aus ibrcn Gastspiesteisen »och Prag. Wie». Pest. Graz, BreSlan. Leipzig, völn, Hamburg. Amsterdam begleitet. Nach dem 1880 erfolgten Tode seines Vaters wurde Wilbrlm Detlnier nach Dresden zum Gastspiel beruseu und als jugendlicher Liebhaber neben Matkvwsky engagiert. Der Jubilar, der sich jedes festliche Markieren deS Gedenktages bescheiden verbeten hatte, wurde durch ein herzliches Glückwunschschreiben von Sr. Exzellenz dem Grafe» Seebnch ausgezeichnet, in dem besonders der Pflichttreue deS Darstellers in lchmeichclbastc» Woiten gedacht war. während die Kollegen vom Schauspielhaus« einen prachtvollen Silberkasteir ülrerreichlen. b* 5»«irzert. Die weithin geschätzte Gruppe von acht Herren des Aönrgl. Hos - und Domchores zu Berlin, die als Konzerl-Vereinigung seit einer langen Reihe von Jahren zeit weilig Kilnstreisen unternimmt, gab gestern ein Konzert im Musenhause. Es mag länger a!s ein Jahrzehnt her 'ein. daß wir dieses Toppcl-Ouariett hier gehört baben, und es ist an zunehmen. daß seitdem einiges in dessen Bestände verändert worden ist. Eins ist ihm aber völlig intakt erhalten geblieben: der künstlerische Wert des Zusammenwirkens, das Aparte einer dem Kirchenstil, dem Weihevollen und Keuschen meisterlich adaptierten Vortcagslnnst^ In diesen Vorzügen fesseln sie heute genau so, wie ehemals. Ihr „O bcmo -los»" sPalestrinas, mit dem sie gestern ihre geistlichen Gcsänac einleitcten. war von tiefgehender Wirkung, desgleichen di« Motette „Darribilis" von Mastiolctti t1700ß entnommene fügten Ganzen, wie tadellos rein und zart, immer durchaus im Stil, die Stimmen im Pionissimo eines g'eichsam verschleierten Vortrags ansprechen, die Tonart festhalten und gegebenen Falles wie in Verklärung verklingen. In der Tat ein Äirchengesang in seiner ganzen Hoheit und Schönheit, ähnlich denen, wie wir sie an allerersten geistlichen Stätten in der Vollendung hören Diese seltene Kunst des Ausdrucks verstehen die Herren auch aus ihre weltlichen Lieder zu übertragen. Wer gestern von ihnen Rcinhold Beckers „Hochamt im MaRc". dieses herrliche, gleich einem musikalischen Gottesdienst im Freien anmittende Stück gehört, oder als drastischen Gegensatz zu diesem Hegars „Toten volk". daS man sich als wirksam eigentlich nur von einem großen und machtvoll besetzten Chor vorstellcn kann, oder die alten, zwischen Ernst und Frohsinn gestellten Madrigale „Landskncchls- tändchcn" (Orlando di Lassos, „Villanc-ll'i all» Xavolitnna" Donatis, wird gern zngeben, daß diese Werke kaum schöner, ein- ilucksvoller und ergreifender gesungen werden können, und daß nicht die Quantität, sondern einzig und allein die Qualität die Hauptsache, ganz vornehmlich auch im Cborgesauge, ist und bleibt. Es Ware interessant und lehrreich, diesen acht Herren eine der großen Amaleur-Chorvereinignngen, wie sic zu Dutzenden be stehen, gegenüber- und in Konkurrenz treten zu lassen. Kaum wäre zu bezweifeln, auf wessen Seite sich dos Zünglein der Wage neigen würde. Tie Solovoriräge, dß? zwischen den Chor- gesqngen von den Herren Neubauer, Nolle, Bakkes und Funk ersolareich dargcboten wurden, haben unverkennbar nur den Zweck, dem Doppel-Quartett als Erholungspausen zu dienen. Gleichviel. Der Schwerpunkt des Konzerts, die chorischen Leistungen, werden die Erinnerung an die Berliner Herren noch lange wach erhalten. II. 8r. Lu». In Paris ist vor einiger Zeit ein Buch unter dem Titel „I.ni erschienen, „ER. vorder Photographie und der Karikatur". Es enthält eine Zwioinmenstelliiiig von Spottbitdern auf Kaiser Wilhelm 11., die seit 17 Jahrcn i» Blättern beider Welten er schienen sind. Herausgegcben ist das Werk von John Grand- Cartaret. Besonder? verwegen erschien der Gedanke, daß da? Buch in Deuischlaiid freien Eingang finden werde. Aber Grand- Cartarct hatte den Einfall, die Erinnerung an den Alten Fritz auszu'rijchc», der in einem Briefe an Voltaire schrieb: „Man sagt mir, daß Ihre Welschen kerne ^Gelegenheit ver säumen, ihren Witz an nur zu üben Es sollen Schattenrisse um laufen, die Sic nicht mehr schonen als mich, und die mich mit ihrer Neckerei bis hierher verfolgen Ich mache mir nichts aus solchem Spott. Gott verhüte, daß ich mit Strenge gegen Sväße cinschreitc, die für mich im Krci'e meiner Dijchgenosten eine Quelle der Heiterkeit find!" Wilhelm II.. jo meinte Grand-Cartarct, werde nicht weniger weitherzig sein wollen, als sein großer Ahnherr: er werde nicht das Äenpiel Napoleons III oesolaen, der den Witz zn unterdrücken fuchre. Und er redete in seiner Vorrede den Deutschen Kaiser an: ^ . »Majestät, wie Napoleon I. sind Sie für die ganze Wett der Kaiser: wie Napoleon III. sind Sic Er, und Europa, das frühci angstvoll nach den Seineusern blickte, heftet heute die Augeu dauernd aus die liier der Spree. Sie find der Gott des Tage? Die Bleistifte der ganzen Welt haben ihr Blei nur für Sie: Si> sind der meislabaebildctc aller Herrscher, und die Karikatur iji gegen Ew Maiestel heilig, herb, gehässig, unchrerbietig, häufig boshaft, manchmal ungercclst: aber sie sieht Sie niemals gleich gültig an. . . Majestät, sie find ei» sehr moderner, sehr ge witzigter Herrscher und schätzen alles, waS das Gegenteil Lei Banalität ist. Von dem. der die Arbeiterlonfcrenz i» Berlin versammelt, der die sranzösischen Künstler nach Berlin eingc laden, der die herrlichen Bilder der sranzösischen Schule -de 18. Jahrhunderts zur Geltung gebracht der bei der Ermordung CarnotS die gefangenen sranzösischen Seeoffiziere so großherzig begnadigt hat. von die>em Herrscher dar: inan noch viel Kühnes. Unvorhergesehenes. Weises und Neues erwarten. So wolle» den» Ew. Majestät die Jrrtümer der Politik des französischen Metten Kaistrrcichs vermeiden und aui die kluge Pliilwophie Ihres Ahnherrn Friedrichs II. zurückgreiien ... In dieser Sammlung, die von einem derjenigen vaiainmengestcllt rsi, die seit 25 Jahren nicht aingehörl Hane,,, leiociischainich an der Per sökuinng Frankreichs mit Deutschland und an der gegenseitigen Annäherung aller Völker zu arbeiten, findet sich alles Mögliche:
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