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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060210016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-10
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Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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«r. »v. Leite 4 M» Sonnabend. 10. Februar IVO« verbande deutscher G-werlverelNt Dresden» und Umgegend dem Amtsgericht« überreichte Eingabe wurden, wie s. Z. bencktet, «in Schmied ein Schleifer, ein Schuhmacher, ein Emailleorenner, ein Tischler, der jetzt Lokalbeamter der Gewerkverein« ist, ein Materiolienverwaller und ein Merkjiihrer als Schöffen -berufen außerdem rin Mitglied des MetallarbeitervervandeS. daS von Beruf Metallformer und zugleich sozialdemokratisches Gemeinde ratsmiiglied ist, ein Porzellanmaler vom Evangelischen Arbeiter verein in Pirna und noch einige weitere Mitglieder dieses Vereins." — Die Berufung von Arbeitern und Kleinbürgern zu Schöffen und Geschworenen wird zweifellos zu einer all- gemeinen und dauernden Einrichtung sichren, sobald den Schöffen und Geschworenen Tagegelder aus Reichs- oder LaudeSmitteln zugebilligt werden. Herr v. Miltner und der sächsische Iusiizmini'ter Tr. Otto baben bereits die Zusicherung abge geben, un Buudesrate für eine angemessene Entschädigung der Laienrichter cintreien zu wollen. Der Preußische Iuslizminisler hak bisher geschwiegen. Gouverneur von Samoa soll, nach einer Meldung der „Kieler Neuesten Nachrichten". der bisher der deutschen Botschas in London als kolonialer Beirat zngeleilte Legalionsrat D r. L ch nee werden. Ter bisherige Gouverneur D r. Sols soll für einen höheren Posten im Kolonialdienst in Aussicht genomme» sein lieber die Rechtfertigungsversuche des Gouverneurs von Kamerun, Iesko v. Putt kam er, wird mitaetcilt, daß sich Herr v. Pullkamcr auf seiner Rückreise von Kamerun nach Teunchlaud in folgender Weise geäußert trat: „Tie ganze Ge- richtoverhandlun,' gegen die Akwaleute habe ohne seine Mit wirkungoderEinwirkungstattgesunden. RcgieruitgÄratv.Brauchitsch habe die Sache selbständig in die Hand genommen: er, Puttkamer. -elbik habe weiter nichts dazu getan, als einige Akten au das Gericht auszuliefern. Im übrigen lei ein Aufstand in Kamerun nicht zu befürchten, da die Bellleute zur Regierung bielten sie Bellleiue seien aber stärker als die Akwaleute. Ofsizicl nabe er über die Beschwerde der Aktvaleute überbauvl nichts gewußt. Sa chm darüber vom Kolonialamte kein Bescheid zu gegangen fei. Nur aus Privalbriefeu und Zeitungen habe er darüber etwas erfahren." Tie Handwcrkeikmumer in Halle bat beschlossen, anläßlich der silbernen Hochzeit des Kaiserpaarcs einen Fonds von 1',000'Mk. zur Unterstützung verarmter Handwerker zu errichten. Ter diesjährige Aerztetag wird in Halle am 22. und 23. Juni stattfinden. Auf die Tagesordnung sind sol sende Gegenstände gesetzt: 1. Forderungen und Vorschläge der Aer.zte zur Abänderung der deutschen ArbeitcrversicherungS g.'fetze lPfeiffer-Weimars. 2. Stellung der deutschen Aer.cte u Krankenkassen für nichtverncherunaspflichtige Personen Hierbei wird auch die Stellungnahme zur Gründung der mehr- erwähnten „Mittelstandskassen" .zur Erörterung gelangen sDippe- Leipzigs, 3. Unterweisung und Erziehung der Lchuljugend zur Ge-undbeitspslege lProsessor T-r. Arthur Hartmann-Berlrn) l. ziowmiinolGberichte, Tie beieits erwähnte Entschließung der nicbtiiltrgmontniirn S t n d e n t e n j ch a f t in Dgrmstadt. i» welcher gegen das verletzende A intreten des Rektors Professors Gutermuth Einspruch erhoben winde, hcit noch einer nus Dgrmstgdt zugehenden Mit teilung folgende» Wortlaut: .Einem hohen Senat der großherzog- lich Techui'chen Hochschule zu Darmstadt. tzknchdem bedauerlirher- iveiie Se. Maguinzenz, Herr Geh. Baurat Gnterniuth, auf den verschiedenen Ko verkommenen dieies Jahres Aeußeruugen getan hat. die in ihrer Wirkung dazu geeignet sind, die heute hier ver sammelte Studentenschaft stark zu verletzen, lies ein Erkläiungs- schreiden Sr Magnifizenz ei», von dem die Studenteiiversammliing geziemend Kenntnis genommen bat. Obwohl aus diele Weile von leiten Sr. Magnifizenz ei» Bersnch zur Aufklärung gemacht wurde, so kan» die Studeiitenversammliing doch nicht umhin, ihr ernst liches Mißfallen über diese, dazu noch an durchaus ungeeig neter Stelle gemachten Ausführungen anszndrücken. Die heutige Versammlung erhofft, daß im Interesse eines ferneren Einver nehmens solche Aeiißeriiiigeu künflighin nicht mehr gemacht werden, da dadurch das Beitrauen zu dem Herrn Bertreter des hohen Senats erschüttert wird. DaS Vertrauen zu unserer Professorenschart besteht nach wie vor, jedoch behält die «tndenten- ichaft ihre ablehnende Haltung gegenüber den koiffeffio- uelle» Korporationen u»e»Iwegt bei. I. A.: Ter provisorische Ausschuß. Martin Winkler. W. G. Bruckwilder." Als nächster der amerikanischen Professoren wird iin kommenden Wintersemester Professor John W. Burgeß von der Columbia-Universität in Newbvrk — als Nachfolger des Pro fessors Peabodp — an der B e r l i n e r U n i v e r s i t ä t Vor lesungen über die Verfassuua der Vereinigten Staaten von Ame rika. und zwar in deutscher Sprache halten. Professor Burgeß ist der erste Inhaber der Rcwseveit-Prosessur. Oesterreich. Im Lause der Beratung der Rekruten Vorlage iui Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses sprach der Londesverleidigungsminilter o. Schönaich sein Be- doueru aus, daß infolge der gegenwärtigen politischen Verhält- nisse in Ungarn die Verhandlungen wegen der neuen Wrelrr- vorlage über die zw e ii ä h r i g e D > e n >t p fl i ch t ins Stocken geraten seien. Ter Minister betonte dabei, daß der Träger der Krone unbedingt an der» Grundlagen des 67er Ausgleichs feschalte und daß es Pflicht jedes österreichischen Patrioten sei, allem entgegenzulreten. was geeignet sei, diese Grundlage auch nur irgendwie zu erschüttern. Deshalb werde «rewaß niemand dem Minister zumuten, für eine einseitige Ein- bringung dieser Vorlage einzutreten. Ter Minister hob schließ- lich die Notwendigkeit derErhöhuna des Rekrutenkontingents hervor. um dadurch die gewünschten Wehrpsiichterleichterunzen ichaffen zu können. In der gestrigen Konferenz der Klub-Obmänner kündigte Pffizistewräsident Freiherr v. Gautsch die Einbringung der Wahlresormvorlage für Ende nächster, spätestens aber Anfang übernächster Woche an. Ungarn. Die „Neue Freie Presse" meldet, die Auf lösung d e s u n g a r i s ch e n Reichstags werde noch im Februar erfolgen, aber ein Zeitpunkt für die Neuwahlen werde setzt nicht bekanntgegeben werden, deshalb werde heute Baron von Feiervarn in Wien eintreffen. Frankreich. Während der Schießübuna des III.Insanterie-Rc- giments in Toulon wurden mehrere Offiziere von Antimili- tarnten gröblich beschimpft. Viele der letzteren wurden verhaftet. Es find dies polizeibekannte Anarchisten, welche auch die antimililaristiscben Aufrufe unterzeichnet hatten. Belgien. Ter Vorstand des Philosophischen Instituts in Löwen Monseigneur Mercier ist zum Erzbischof von Mekbeln ernannt worden. Dänemark. Die Leiche König Christians wird, wie gemeldet, in der Schloßkirche vom 13. vis 15. Februar aritge- öabrt. Ter Sarg wird am 16. Februar vormittags nach der Noskilder Domkirche gebracht, wo die Beisetzung am 18. Februar stattiindet. Es hat einige Verwunderung erregt, daß die Beisetzung des Königs so,spät slaltsindet. Wie von zu- ständiger Seite verlautet, ist sie Hinausichiebung der Beisetzung erfolgt, weil die Arbeiten zur Ausschmückung der Domkirche zu Noskilde erhebliche Zeit in Anspruch genommen haben. Von vornherein war die Beisetzung auf den 17. Februar festgesetzt worden. Alle Meldungen, die einen früheren Termin angaben, find lediglich Koml'iualioneii. Nach den neuerdings getroffe nen Tisvositioueu sind, wie oben mitgeteilt ist, die Feierlichkeiten mit Rücksicht auf die verspätete Ausschmückung der.Kirche aui den IS. Februar festgesetzt. — Die deutsche K a > s e r f l o t t i l l e tritt, wie aus Kicl depeschiert wird, die Fahrt nach Kopenhagen am 16. Februar an. Ter Kaiser wird die Räume des Ge- schwaderchess bewohnen. Ein Teil der O-ffniere verlaßt das Flaggschiff „Preußen", um dem kaiserlichen Gefolge Unterkunft zu gewähren. Rußland. Der „Russischen Korrespondenz" zufolge nahm der Reichsrat ein Gesetz an, dessen Veröffentlichung un mittelbar bcvorsteht. Darin wird bestimmt, daß >eder Fall politischen Mordes. Attentate. Bombenwerren, Be- rcituug. Aufbewahrung und Verlauf von Explosivstoffen vom Kriegsgericht mit Todesstrafe belegt werden soll.. Im Reichs rate wracye» sieben Mitglieder dagegen, aber erfolglos. Asien. Aus W-aihinglon wird gemeldet, daß die Regierung der Bereinigten Staaten in Erwartung von Unruhen in China nicht bloß Truppen nach den Philippinen entsendet, wndern auch die Kreuzer „Chattanooga" und „Galveston", die sich gegcnwanig im Mittelländischen Meere befinden, dorthin beordert, wohin der Kreuzer ..Eoncord" bereits unterwegs ist. Afrika. In Taiigei schlichen sich E i n g e b o r e n e in die englische Gesandlichost ein und raubten aus dem Zimmer des Gesandten Schniuckjachcu uiid Geld. ..t K i (7 Nbr) . C/iU Nbr) «mist und Wissenschaft. Kvnigl. Hoftheater. Im Opembaus« gelangt beute zur Aufführung: im Schauspulhause gelangt heute, Sonnabend, Tie Fledermaus" r Peter . ,m Nesidenztheater aei nachmittag, da- Weihnachtsmärchen „Prinzessin Wunderschön' zum vorletzten Male zur Aufführung: Sonnabend und Sonntag abend wird der Schwank „Ter Rilomrterfresskr" gegeben: Sonntag nachmittag geht bei ermäßigten Preise» die Operette „Wiener Blut" in Szene. s Im Central.Theater findet heute. Sonnabend, nachmittag- halb 4 Uhr, bei ermäßigten Preisen die 42. Wieder holung des Weihnachtsmärchens „Die Mä u se k ü n i g i n". oder „Wie der Wald in die Stadt kam" von F. A Geißler, Musik von G. Pittrich, statt. ck T o n » a b»» d ves v e r in der Kreuzkirche, nachmittags 2 Nbr: 1. Konzert «n l-'-itur <l. und 2 Lab) von Gg. Friede Händck, für Orgel allein gesetzt von A. Sntard. 2. Drei Süd« au« ver» lso Psalm für sünsmmnirgen Clror und Solostimmen <op. 2l. Nr. l) von Ost. Wermann. 2. Andante <2. Satz» aus dein Konzert sür Haffe und Flö!« von W. A. Mozan. vorgelragen von der .«onigt. jl»ni»i<r-stnrrstin Frau Bauer-Ziech und dem Ztüittul. NammennttliknS Herrn Paul ilairia. t. „kt i» splri- lum -innol»,»'', Arie sür Bah aus >-er II-iiioll-Meise <<>>>. >8» von Job. Sed. Bach, gesungen von Horn "icüard Ützollerirn, Konzerliänger und Gesanglehrer, hi,r. 5. Gebet sür Haffe all-rn von Alkred Hol», gespielt von Fra» Bauer-Zrcch. ». ..btn--nitle!>t'- i» >: »>»II iNr. !>> von G. A Homitius <>zet>. >7lt ,u Nosenüial an der sächsisch bobmächen Grenze, starb als Kaneor der Kreir-krrche und Schule hier 1785). ck Motette ui der Frauenkirche Sonnabend den tt>. Febtticv nachmittags 4 Uhr: Z. Toccata und Auge inv-molt (Band IV Nr. 4) von Sebastian Bach: 2. „l.autta, »nirmi mo», 6»n>inr»»" (Lode de» Herr», meine Seele), Ojsertoriuui von Moritz Hairplman»: 2. Zwei Dueile für Sopra» und Alt von Mendelssohn: n> „Ich harr.ie des Herrn", aus dem „Vobgesang", >-> „O wie selig ist das Kind" ans „Alliaira": 1 „Birg' mich »nrer dein n Flügeln", 61-ortted von Oskar Wermann: 5. „Mache mich telig. o Je-»", geistliches Lied sur Dovraniolo und vier Knabenstimme» von Alben Becker. Die iolistuche Mitwirkung habe» Frünl. Louise Fischer- Garn, und Fraul. tzise Pekrn», Kon-ertsängerinnen, übernommen. Orgel: Herr Organist Altred Hcmiuger. f Heute i7 Uhr) findet das Konzert von Fräulein Reena R u sse ll^ G ra ha m «Violine) unter Mitwirkung des Herrn Prrcv SHerwood im „Mnsenhanse" statt. ck Tie „Sängerschaft Erato" l Technische Hochschule) begeht am Freitag, de» 16. Februar, im „Geivcrbehanse" ihr dirsiähriges Winterfest, verbunden mit einem Konzert unter Leitung ihres Dirigenten, Professor Hugo Jüngst. Als Mik- wnkeiide nennt daS Programm Herr» Walther Bachmann -Klavier), Frl. Elisabeth und Gudrun Rüdinger aus Leipzig iGcsaiigsdiiette), sowie die „Gewcrbeha»s"-Kapelle. ck Znm Beste» des unter dem Protektorat des Königs siebenden Vereins der Blinden in Dresden und Umgegend wird Mittwoch, den 21. d. M.. im Bereinshause ein Konzert veranstaltet, in welchem der Dresdner Orpheus. Frl. Jda Hast und die Herren Kan»nerm»siker Paul König, Philipp Wunderlich, Tonkünstler Perch Sherwovd, Paul Wiggert und Otto Wunder lich Mitwirken. 7 Der große künstlerische Erfolg seiner drei literarischen Vortragsabende, die sich ei,res wachsende» Besuches und leb haftester Teilnahme erfreuen dursten, hat Fritz Haentzschrl bestimmt, noch einen R ez i t» t i o ns- A be nd , und zwar am lt. März lBnßlag) ini R es id e n z t h ea te r zu veranstalte». V Herr» Kammersänger Leo Slczak, der am 20 Februar ini c>. (letzten) P h i l h a r in v n i s ch e n Konzert singen sollte, ist von Herrn Direktor Mabler der Urlaub verweigert worden, weil Herr Slezak in den ;» gleicher Zeit stattfiiidenden Mozark-Anssüh- rnngen in Wien mittvilken mng. Für ihn ist i» der Kaninier- sängerin Frau S ch in» a » n - H e i n k ein aiisgneichneter Ertutz Künstlerin wird die Titus-Arie von Mozart, „Tie Allmacht" von Schubert und verlchiedene Lieder singen. 4 Am Dienstag nachmittag S Nbr spricht im Literarischen Verein (Drei Naben) Herr Dr. F. Obls « n über Moderne Kunst »» Ilglien. Sine Reihe hervorragender Kunstwerk« werden durch Lr-bldüder vcransrbanlicdt. v Sächsische Kunstausstellung Dresden 1906 In diesem Jahre wird in den Räumen des akademischen Ans NeUungsgebäudes ans der Brühiichen Terrasse, wie bereits kurz erwähnt, die 2. Sächsische Krmstansslettnng slattsinden. Tie erstr- im Jahre 1903 von der Dresdner Kniistgenosscnschaft rinler der vorzügliche» Leitung von Friedrich Offermann veranstaltet, hatte einen durchschlagenden Erfolg in künstlerischer wie sinanzieNer Be- iehirng tdurch Beteiligung der meisten hervorragenden Kräfte) sowie durch die Kollektivausstellung der Werke Ludwig Richters die unser Galeriedirektor Karl Woermann in so ausgezeichneter Weise Veranstalter hatte. Waren damals alle Künstler sächsische» Ursprunges geladen, so erforderten diesmal das Anwachsen der hiesige» Künstlerschaft. sowie die beschränkten Ausstellungsräume die Einladung nur an die in Sachsen lebenden Künstler gleichviel welcher Abstammung zu richten. Tiese 2. Sächsitche Kunst aussiellung wird in der Weise veranstaltet, daß vom Direktorium des Sächsischen Kunstvcreins unter Vorsitz deS O. Eimsen Otto Vitzthum von Eckstädt die Einladnugen adgegange» sind, und zwar an die Akademie, die Dresdner Ku»slge»offei»chast, die Gruppe der „Etbicr", die Wilde», sowie an die Leipziger Kuustgeuossc» schaft und de» dortigen Künstlerbund. Das Plogramm ist tesl gestellt und wird den Künstler» seinerzeit zugetnudt werden. Die Jury hat sich gebildet. Sie besteht aus Vertreten' aller Künstler- grupve» von Dresden und Leipzig unter dein Vorsitz von Gott hardt Kuchl. Tie Ausschmückung der Räume ist jeder Gruppe überlassen. Das Direktorium de-s Kunswerems hat eine Summe augewiese» für die Raumgestaltung der Eingangshalle, die der Skulptur zugewiesc» ist. Die Eröffnung wird etwa Mitte Mai lattsinden. Alle Einzelheiten enthält das Programm. s- Die Vrizcstt-Lchüler haben aucienblicllicb den Oberlicht aal von Emil Richters K»»m'alon zPrager Straße» mit einer unffangreicbcn Kollcltiv - Ausstellung in Beschlag ae nommen, die nicht nur sür sie. sondern auch für ihren Meister einen höchst erfreulichen Rechenschaftsbericht bedeutet, wenn sich vielleicht auch im Prinzip manches gegen das geschloffene Aur- lieten von Studierenden unserer Akademie außerhalb des Bereichs der Brühlichen Terraffe sagen läßt. — Als die stacksten und am meisten ausgcreisten Talente lassen sich in dieier Reibe junger Künstler, in der man übrigens den trefflichen Zeißing vernicht, uf den ersten Blick Wilhelm Merseburg und Georg Hänel er kennen, zivei Maler, die auch am wenigsten die spezielle „Bracht"- Note in ihren Arbeiten, daffir schon eine ausgeprägte künstlerische Individualität verraten. Bor allem interessiert Merseburg, dessen „Allee" vielleicht als das bedeutendste Werk der ganzen Ausstellung angrsprochen werden darf. Im gcichickten Heranö- arbeiten des Zmammeuklanges der glatten Wasserfläche und der stimmungsvollen Packlisiöre, deren ruhiges Grün durch die gelbe Postkutsche in kolorfflttch feiner Weise unterbrochen wird, ist das Bild besonders geglückt Sehr wirksam weiß der Künstler, dem ein starker Hang zum Dekorativen eigen ist, Figürliches m den Raumstellen. So hebt sich die Gestalt deS alte» Bauern auf dem „Sonntag im Erzgebirge" vorzüglich von dem Ausschnitt deS Türrahmens ab, der einen prächlige» Durchblick auf die sonnig glänzende Landschaft ermöglicht. "Auch die Kuh vor dem „Erz- gehirgiichen Toisschlitlen" steht famoS gegen das leuchtende Lchiiecfeld. Gleich Wertvolles und Vielversprechendes bietet Georg Hänel in seiner verweltivisch brillant dmchgearbeilelen Landstraße, deren Wiedergabe im Mritagsglniize eine große Dress rcherbeit in der Pinscliührung verrät. Lebendiges Empfinden piicht nus der Figur des ruhenden Hirten, dem man sein wunsch- loses Behagen förmlich aus jeder Linie herausliest, während sich Hänel in seinem „Ziegeupaar" als Tiernialer von beachtenswerten O-iialitäten erweist, wie auch auf der große» Leinwand „Abstehende Herde". Schade, daß das Bild im Format und der Wahl des LehpunkteS vergriffen erscheint und bei der allzu großen Aus dehnung des Himmels nicht die rechte Vertiefung über den Boden- grnnd hin zuläßt. Tie übrigen Aussteller müssen sich mit einer Airzeren "Würdigung begnügen, wie Otto Attenkirch, der erst unlängst an der gleichen Stelle durch eine große Kollektion neuer Arbeiten vertreten war. Was man diesmal von ihm sieht, ent behrt allzu sehr der persönlichen Note und des wüiiichenSiverten individuellen Temperaments. Tie verschneite Landstraße mit ihrem gleichförmch nichtssagenden Vordergründe erscheint »ach der früheren guten Taleittprobe des Malers direkt als küiistleusiher Mißgriff. Ein^W'ick, daß sein lustig bevölkerter Gänsctelch nicht weit vvn dem Schneebild hängt Vesser schneidet Haus HarIig ab. Er offenbart i» seinem koloristisch etwas matt?» „Verschneiten Städtchen" vornehmlich in der Beherrschung des Archilrklvninhe» wieder »eine zeichnerische Sicherheit, in der schmalen, hohe» Gasse , aus Alt-Dresden und der Iahrmncktsallce sei» gutes Verständnis Uiu perspeklivische Wirkung«». La- .Oktoberien«" wird bei , Prrn Lichtvechältntffen. al« fl, der trüb« ieler Tage zu bieten vermag, sn seiner mal«! bedeutrnd gewinnen. Wohl noch jünger« Bracht-Ls Herren Karl Hrntschel und Rudolf Müller. Diesem ist t» der b« SchneAmmel "AL.« Kastcinlenallee" »nd dem „Nachmittagskaffee" die Wiedergabe de- wecbfclvvllen Spiels der durch di« Baumzwrtg« brechenden Sonnenflecke recht aut gelungen, wogegen sich sei», beiden Winker- bilder durch kräftiges HerauSarbeilen der Details «u-zeichne». Die Elblandschait bei Pirna läßt tn ihrem btmbeeriarvenen bewegungslosen Wasserspiegel freilich keine ungetrübte Freude aufkonime». Karl Hentschel» „Stiller Winkel* und „Tdrnd- sonne im Jischerdone" sind znm Schaden ihre» künstlerischen Ein drucks leider zu stach behandelt, obgleich der seine Silberton der zweite» Abendlandschast. auch der Durchblick aus da» „Blane Häuschen" recht geschickt gewählt erscheint. Die bedauerlicherweise ziemlich unglücklich in de» Rau», hiueingestellten Figuren beein trächtigen allerdings empfindlich das Hervortrelen dieser Vorzüge. Fast zu wuchtig verwendet Ernst Kolbe die blauen Schatten in seinem ..Waldrande" wie in seiner Darstellung der Dresdner Altstadtseite. Svmpathischer und auch glaubhafter berühren die schneebedeckten Dächer seines „Weihnachtsabends", während aus dem Strandbilde „Nach dem Sturm" dir künstlerischen Absichten des Malers sehr im Unklaren geblieben sind. Sein trauliches Küchen-Interieur ist cmdererieitS wett mehr zu lvbe». als oie Ranindarslcllttngcn von Gerhard Gesenius, die in ihr« gegen ständliche» Uebertadiing z» unruhig wirken und auch an räum licher Vertretung viel vermissen lassen. Außer dem bisher noch wenig bekannt gewordenen Alezis v. Ha nze n. der mit eiirer recht netten Evwitzer Hänserzeile, von der Wasserseite gesehen, nicht nnebeii dcl-utiert. ist für heute als letzter der Aussteller Sicgsried Bern dt zu nenne». AlS seine besten Arbeiten dürfen der „Grenzbach" und der „Feldweg" gelten. Das „Lnubegaster Elbnfer" schadet sich beträchtlich durch die fahrige "Anssuhrung der Bergabhänge im Hinlergruude, während der „HanSeiugnna" mit der Rokvkosignl und der „Waldsaunr" doch wohl nur Ausschnitte sür Studienzwecke zu nenne» sind. Das kleine Kabinett hinter dem Verkaufsräume des Kunslwlons enthält die Graphit der Bracht Schüler. Auch ans diesem Gebiete interessieren Merseburg und Hänel neben Otto Attenkirch und Hentschel, von denen man einige hübsche Zeichiiuugcn sieht, am lebhastesien. — Ersreulicher- wcije findet die Ausstellung der Brachl-Lchüler bei n» errm an bildender Kunst intereisierte» Publikum bereits letzt die lebhafteste Teilnahme, die die. Verauslattuiig nach Maß und Art vollauf verdient. —ll. ff Znm Intendanten deS Hoftheatcrs in Neustrelitz wurde Major v. Fabrice anS Schwerin ernannt. ck Hebbels Witwe. In ihr 90. Lebensjahr ist gestern Ehrisline Hebbel, die Witwe Friedrich Hebbels, eingetrelen. Am 9. Februar 1817 in Araunschweig geboren, betrat Christine Enghaus, wie der Mädchenname der Künstlerin lautet, schon vor achrzig Jahren dre weltbedeutenden Breiter als Ballettschülerin, lieber Bremen und Hamburg kam die Künstlerin im Jahr« 1840 an das Wiener Hosburg-Theatcr. dem sie bis zum Jahre 1875 als Heroine angehörte. Am 26. Mai 1816 wnrde sie mit Fried- rich Hebbel getraut. Erst in dieser Ehe fand der bis dabin io unstäte Dichter Ruhe. Vor gerade fünfzig Jahren, am Geburts lage der Gattin, hat der Dichter übrigens eine der schönsten Verherrlichungen der Ehe, das sinnige Epos „Mutter und Kind" beim Pflücken von Veilchen im Wiener Prctter begonnen. In den Armen Christines ist Hebbel am 13. Dezember 1863 ge storben. Tie noch rüstige Greisin lebt ganz dem Gedächtnis des großen Toten. ^ . i In einem Teil der Städte, die die Oper „ « a l o m e " olle» mnsilalischen Schwierigkeiten zinn Trotz angenommen haben, wird Richard Strauß icin Werk persönlich dirigieren. Als erste dieser Städte dürste, wie gemeldet. Graz an die Reihe kommen. Von Graz aus begibt sich Strauß alsbald nach Prag, wo die erste „Sc>lome"'Vorstr'ttuug den diesjährigen Maisestspielen des N-rien drulscbc» Landestheaters eingereiht wird. 1 Eleonora Düse, die i» Christiania erkrankt war, hat sich soweit erholt, daß sie in Ibsens „"Rosmersboim" auftteten konnte. Ibsen schickte der Künstlerin einen Lorbeerkranz. 4 Die Lcklu-ig der Morliinver Ausfteltuna schreibt einen internotionole» gunitvewcrti sür ven Ent-vurs einer Ansichtskarte a-is, die auf bi« ecktzsst.mia des Liinplon-Tnooets und der Mailänder-AuSktell-ing Bong nimmt. Der Verfertiger des beiten Ent-vnffs erltäi! den Preis von 2N00 Lire. Vo» den »rich-we-tc» 2 Ent-vnffen wird der efftt mit lOvü Lire, die bctoen anderen mit b>0 Li-s prämiiert. f Im Benage der Kunstansialt Emil Schwalb in Berlin K. O. 16 sino drei P o st ko r t e n-A u l n ah m e n der hiesigen „S a l o m e " - A uf f ü h r u n erschienen, die in der Schone und Vorzüglichkeit ihrer Ausnihrung sicherlich allge meinen Beifall finden werden. Diese Bromsilber-Karten stellen den Tanz der Salome, die Szene, in der Salome um das Haupt des Iochanaau bittet, sowie eine Konferenz dar, die der Kom ponist Strauß mit dem Grasen Seebach, dem Generalmusik direktor v. Schuch, Frau Willich-Salome und Burrian-Hervdcs auf der Bühne hat. Alle drei Karten sind nicht nur in Dresden, sondern auch außerhalb bereits mit Interesse ausgenommen worden. Littvcslottcrke. Von den am 8. Februar aezogenen Nummern sirlen grSderc Mewinn« in sa!ne-de Kotlcktionen: Robert Lede er-Leivria und B. tz, Miller-Leivzta : b» MV M. (68221). Fnedrtch Otto Kunze-Cbemnitz : ItXlüv M. lt-20b>. P-ml»s B-rr-B-ard! oorm Niqnet L rko.-Lctpzig sriov M. (21222). Paul LLrlmercioors Dresden: b00r> M. (78222). Car Nrcolai-Mcisz-n : 2E, M. I2t>. Otrn Ftscher-Dreoden: 2000 M. ,I2lb6) W. M-tzler-Drcsden: 2-mo M. t2«tt2>>. George Pieper-Leipzig: 2000 M tl8-.)!I2.) Lerinann Schirmer "Nach-.-Letv>ig: 200» M. >2162-«). Rob. Tb. I:liri)der-Letpstg: 200!» M. (21008). L. I. Trricher » Co.-DrrSden. 200-Z M. («22 0). Miersch ch stclil-M-isen: 2000 M. (6tn2t>. Reinbol» ')t>altber-?erv,>g: 2000 M. <77?U>). I. G. Hercmann-Lerpzig unb Richard Krüger-Lcivttg: 2<X)Ü M. (82222). Während des Druckes eingegangen« Neueste Truhtmeldungen. Algeciras. Die Stimmung unter den Konferenz-Mit- gliedern tvar bis in die letzten Tage nicht ohne Zuversicht sür einen günstigen Ausgang der .Beratungen. Es scheint dort, daß der Artikel Lanessans im „Ciöcle" sür die hiesigen Vertreter Frank reichs der Anlaß wurde, ihre Taktik zu verändern. Die französische Vertretung erhob nämlich unerwartet das Ver- angcn, vor allem wetteren die Polizeifragt geregelt -u sehen. Die nächste Folge war die Unterbrechung der schon günstig lausenden Erörterungen in der Banksrage. Eine ver trauliche Fühlung in der Polizeifrage aber führte alsbald zur Herausbildung des Gegensatzes, daß Deutschland an der inter nationalen- Regelung jesthält, Frankreich aber auch außerhalb der algerischen Grenzbezffrke Einrichtungen wünscht, die ihm ein absolutes Uebeigowicht für die Ausübung von Polizei- bcfugnissen in ganz Marokko auch in dem Falle sichern würden, daß cs, »m den Anschein eines faktischen Protektorats zu ver meiden, in einigen Bezirken die Wahrnebmung ähnlicher Be- ugnlsse durch Spanien dulden will. Nach der bisherigen Haltung der deutschen Delegierten ist anzunehmen, daß sie keinem Vorschläge znstimmen werden, der die Tür zur Tunisic- rung der Gcsanttküste Marokkos öffnen und damit die Absichten auf Einverleibung Marokkos in Französisch-Afrika legalisieren würde, die zum Einsprüche Dculschlands und zur Zusamme» sterufilug der Konferenz Anlaß gaben. Johannesburg. lRcntcr-Mclduna.1 Ein schweres Unglück trug sich heute morgen aus der Mine „South Rose Deep" zu, indem durch starke Regengüsse die Grube unter Wasser gesetzt wurde, wobei 55 Eingeboren« ertranken. rvcnnlschtcS. "Ein Gesche»kdrS Kaisers. „Die Krone, ein Hort deS Fliedens", die vom Kaiser dem Henriihansc geschenkte Gruppe, ist jetzt in der VackiaUc des .Herienhaiises ausgestellt worden. Die (Kruppe, von Pcosessvr vvn Uechtritz eittworscn, von Gladenbeck ge gossen. zeigt «ne sitzende Jranenfigur, bas Dklitsch« Reich dar- teNeud. vns Haupt schmückt die Krone, auf den Knien ruht da- Relchsschwcck. Zu ihren Füßen liege» zwei den Frieden dar stellende Kstidcsgeitaltkii. Tie Gruppe steht in einem hohen, irtsthenaffigc» A-ffba», der i» rotem griechische» Marmor aut» gesuhlt ist und di« Statue so recht mairilätisch erscheinen ucht.
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