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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-09
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Monat
1906-02
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Jahr
1906
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Die I ivaliige Arun-i .eile >ca. « Sildeul i-v Pi«.. Au tiindiaungen aut der PnvatKiie Neil« L Pfg : die 2 ivalligr Oeite aut Le»! teile »o Pt« , als Cingeiand, ^cilc «n Pt«. In dtuuiwern nach So»»- und Kelertageu llvalilge Gruiid^g" so Pig . aut Privatteiie so Plp. Llvnltige Zeile aut TeUleite und al iriugelLttdi so Pia. Ausivartige Am tiäae nur gegen PorauSbejatiluiig, ivcleablatier kosleu w Pseuuig!-. Fernsprecher : Nr. U und !!<-»» Lauptgelchästsstelle: Marienltr.3« EI«' Neueste Drahtberichte. Hvfnachtichle», Arineeveränderungen, Ltige des Handwerks, Dletistbotenlrankenkasse, !«>«» »»Oa Getichisverhandlniigen. Elinnenuige» aus de» Mailagen 1819. Krcitals, 9. Ketirnar 1996. Rcucste Traytiuclvunncn vom 8. Februar. Koloniales. Berlin. Gouverneur Lindequist meldet: Isaak Witbvl, der älteste Sohn und Nachsolfter Hendrik Witbois, Hat sich am 3. Februar mit 21 Männern in Umub, 16 Kilometer südlich von Stamprietsontein. aeslellt und 13 Gewehre abge- liefert. Dieser Trupp ist anscheinend der Rest der diesseits der Grenze befindlichen Witbois. — Aus Zeitungen^eiitnehine ich, daß Isaak Witboi vielfach mit dem Unterkapitän Samuel Isaak, der stch zuerst ergab, verwechselt wird. Vreustisckier Landtag. Berlin. sPriv.-Tel.j Das Abgeoronetenhaus nahm den Lotterisvertrag zwischen Preußen und Oldenburg an. Ans die Interpellation des Zentrums wegen des Grubenunglücks auf der Zeche Borussia antwortete Handelsminisler Dr. Delbrück, die Presse habe vielfach unrichtige Darstellungen über den beklagenswerten Unfall ocrvrcitct. Ich werde in Zukunft dafür sorgen, daß sie die Informationen erhält, auf die sie, wie ich anerkenne, durchaus Anspruch hat. Von seiten der Berg behörden wie der Justizbehörden ist alles gescheiten, um die etwaigen Sckwldigen zu ermitteln. Gegen den Beirievsbeamtcn Rüder ist Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden, doch ist die Voruntersuchung noch nicht abcejchiossen. Tie Schuldsrage wird also in offener Gerichtsverhandlung beantwortet werden, und ich werde, wenn sich eiwa mir unterstellte Beamte als schuldig erweisen, nicht zögern, gegen sie vorzugehen. Der Minister gab dann eine amtliche Darstellung des Unfalls. Tie Zeche Borussia gehöre zu den alleren Zechen, deren Einrich tungen weniger modern und zweckmässig seien als die der neueren. Hlioranten z. B. waren wohl vorhanden, aber an einer Stelle angebracht, wo die betreffenden Mannschaften sie nicht finden oder doch nicht in Tätigkeit letzen konnten. Dar über werde die Gerichtsverhandlung Ausschluß zu geben lrabcn. Zu dem traurigen Ausgang der Affäre haben unzweifclhast allerlei unglückliche Zufälle vcigelragcn. Das offene Licht biete trotz aller seiner Gefahren unieugvar große Vorteile, deshalb sträuben sich auch die Arbeiter gegen seine völlige Abschaffung. Die Bergbehörden hätten alles getan, was möglich war, um völlige Klarheit über den tiesbedanerlichen Unglnckssall zu schaffen. Zur Marokko-Konferenz. Poris. Der Minister dcs-Aeußeren wird zur Bestreitung der Kosten der Vertretung Frankreichs in Alge- ciras während der Monate Januar und Februar eine Kredit- forderung von 80 OM Francs einbringen. Tanger. lPriv.-Tcl.s Spione überlieferten der Regie rung Briese des Thronbewerbers, worin dieser die Be völkerung des Westens und des Nordens ausfordert, sich unter die Fahne Mulen Mohammeds zu sammeln, und seine baldige Ankunft in der Gegend von Fez ankündigt. Tanger. Man erwartet binnen kurzem eine» Angris' des A nj er a stain m e s aus Raisuli. der sich in seinem in eine Festung umgestalteten Hause verschanzt Hot. Tie Anjera- leute 'haben geschworen. Raisuli in ihre Hände zu bekommen und ihn gefangen nach Tanger zu führe». Berlin. (Priv.-Tel.) Die Steucrkomnsission des Reichs tags führte heute die Beratung des Zigaretten st euer gesetzes zu Ende und nahm auch den Rest desselben durch weg nach dem Anträge Held an. Morgen beginnt die Beratung des Stemwelsteueraesetzes. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Buogetkommission des Reichs taas setzte zunächst die allgemeine Erörterung ijber die Ver hältnisse in Ostatrika bei der Beratung des Etats für das ostasrikanisch e Schutzgebiet fort, wobei Erbprinz zu Hohenlohe erklärte, die Zwangsarbeit solle aufgehoben werden, lieber den Ersatz könne man später zu Entschließungen kommen. Ein Teil des Etats wurde sodann angenommen. Bei der Mehrsorderuna für die Lokaloerwaltung, die mehrfach be onstandet wurde, vertagte sich die Kommission. Berlin. iPriv.-Tel.s Der Raubmörder Hennig hielt sich, wie berichtet wird, heute früh ans dem Laubengclände zwischen Rudorf und Treptow auf. Als ihn ein Arbeiter fassen wollte, schoß Hennig auf ihn. Die Kugel ging dem Manne durch die Hand. Hennig entkam wieder. Von anderer Seite wurde berichtet, Hennig sei in der Nähe des Nollcndorf-PIatzes ergriffen worden, doch hat sich diese Nachricht nicht bestätigt. Hamburg. Die Bürgerschaft stimmte dem Anträge des , cnals zu. anläßlich der S i l b e r h o ch z e i t d e s K a i s e r - paarcs 200 000 Mark zur Unterstützung bedürftiger Kriegs- Veteranen zu bewilligen. Die Bürgerschaft nahm ferner einen Antrag Menzel und Genossen an betreffend den Ersatz des bei dem Krawall am Schopenslchl am 17. Januar zerstörten und geraubten Privateigentums aus Staatsmitteln. Im ,Zn- ammenhang mit der Krawallangelegenheit sind bis setzt 8 5 Verhaftungen erfolgt. Hamburg. sPriv.-Tel.) Das Landgericht Hamburg stellte das Bersahren gegen die Sozialdemokraten Heinrich, Berard und Otto wegen Hochverrats, begangen durch ein preußisches Wahlrechtsslugblatl. ein. Tie Einstellung des Ver fahrens erfolgte, weil den Angaben des Verlegers Heinrich Glau ben bcizumcssen sei. daß die Umwandlung des Dreiklassenwahl- rechts auf gesetzmäßigem Wege erfolgen sollte. No m. Durch ein Dekret vom heutigen Tage hat der König die Demission des Kabinetts Fortis angenommen und den Depu tierten Sonuino mit der Bildung des neuen Mini sterin m s betraut. N o m. Dem Vernehmen nach wird heute das Kabinett unter dem Vorsitze Sonninos konstituiert werden. Paris. Der wegen Beleidigung des früheren Kriegs- Ministers Andrä mit Arrest bestrafte Major Cuignet ließ dem Justiz»'imster einen Brief überreichen, in welchem er be hauptet, daß ein Schriftstück der sogenannten Ge'heunciktcn des Trenfns-Prozesses unter der Amtsiührung Andrä mit einem falschen Datum versehen worden sei und dem General Andr>- dazn gedient habe, den Wert eines anderen Schriftstückes die'cr Akten als zweifelhaft hinzuslcllen. Paris. Dem zu Ehren des Londoner G r a s s ch a st s - rates bei dem Präsidenten der Republik stattgehableu Emp fang blieben mehrere nationalistische und konservative Gemeinde räte fern, weil die Reciernna ihr Ersuchen, die Kirchen- inoent n r während des Ausenthgits des Grafschaflärates ein- zustcllen, unbeachtet gelassen hatte. Madrid. Infolge von in Nordspanien cingctretcnen starken Schnee fällen ist der Verkehr der Eiscnbahn- züge nach Frankreich sehr erschwert. Lissabon. In der Sitzung der Depiitiertenkammer fand beute'die Vorstellung des neuen Kabinetts durch den Ministerpräsidenten Huciano de Castro statt. Es wurde von der Opposition mit Feindseligkeit ausgenommen. Die unter Lärmszenen verlaufene Zsitzuiig wurde aufgehoben. Es wurde daraus ein Minislcrrat abgehnlten, nach dessen Beendigung der Ministerpräsident den König von dem Vorgesallenen in Kennt nis setzte. ^ London. Ehamberksin versichert nochmals in einem Schreiben, daß er sick um die Führerschaft der Un i onisten nicht mitbewerbcn wolle, und wcissi die Unter stellung zurück, daß die Frage der Tarisresorm lallengelassen werden solle, weil sie mit den Ansichten Balsours nicht über- einstimmc. Wenn seine Vorschläge von der Mehrheit seiner Partei verworien werden sollten, werde er eine eigene Gruppe bilden. London. Wie der „Daich Telegraph" aus Tokio meldet, ist dort eine Kommission ernannt worden, die sich damit vc'assen soll, die mandschurischen Fragen, sowie die dortigen Industrie- und ^andelsverlsiiltnilie zu prüfen, um eine Basis die Mitglieder. Knust und Wissenschaft. ch* Die Hauptversammlung der Allgemeinen deutschen K u n st g e n o s s e n i ch a f t findet Donnerstag, den 15. März, in Dresden statt. ch* Unter Vorbehalt der Zustimmung des Stadtverordneten kollegiums wurden für die in diesem Jahre in Dresden statt findende 3. Deutsche Kunstgewcrbe-Ausstellung von der Stadt Leipzig 6000 Mk. bewilligt. Erinnerungen ans den Maitage» 1849 ! vom Schuldirektor Moritz Pretzsch Die „Dresdner Ge sch i cht s bl ä t t er", hcraus- geaeben von Prof. Dr. O. Richter, Ratsarchivar zu Dresden, ein ausgezeichnetes, den Dresdner Geschichtsforschungen trefflich dienendes Organ, bringen unter dem obcnstchenden Titel allgemein interessante, von Prof. Dr. Richter mitgetcilte „Er innerungen". denen wir die nachstehenden hervorragendsten Vor gänge aus den Dresdner Mailagcn 1849 entnehmen: Die Ausregung, d-ie sich der Gemüter bemächtigt hatte, dauerte das ganze Jahr (18481 hindurch fort. Nur die Bcrufs- 9 Mniitz Adolf Prebslb war am 6. Oktober 180» in Dresden gebaren. Sein Vater, der Aaobivat der Ideologie lllnisltan Pietzsch. hatte 1802 in der Dckreibergaffe eine Privatschule crrt titct, die er später in vte Wils druffer <Y»ffe <Rr 238. setzt 22> verlegte: er ktarb am « Oktober l838. Der Soda Moritz Pretztch batte in Leipzig Pftilolome Mustert: 1827 trat er al« Lehrer tn die S-dule seine« Vaters ein und übernahm >833 deren Leitung. Dt« Schule »ahm unter ihm einen guten Aufschwung und ver langt« bald aiSher« Raume. Am 22. Juli t87S ist er gestorben. Im Bend« seiner Familie befindet sich «tn dicker Band Erinnerungen aus seinem Leben, die er tn den i870rr Jahren, wohl auf Grund von Tagebuch-Aus zeichnungen, niedergeschrteben bat und die namentlich zur Geschichte des Dresdner Schulwesens mancherlei Bemerkenswerte« enthalten. Auch die Kriegs- und «nsenbrzeiten, dir er erlebt ha», werben darin eingehend ge- lckiilbett Die »rinne,ungen aus der Feit der Besreinngskrteae fallen zu kehr tn dt« Tage keiner Kindheit, als daf> man ihnen einen selbst,tnvige» Wert betmesikn könnte. Dagegen vervünen seine MtUetlungen über die Mai-Ereigniffe von 18«», obwohl auch sie im allgemeinen nicht« Reue«, bringen, tn weiteren «kreisen begannt zu werden, weil sisti in der treuen, und anschaulichen Tchiloerung seiner persönlichen Erlebnisse die «rüdes Stimmung sener U»g>ück«Iage trefflich wiverspieyelt. Pretzsch« Vetter. tätigkeit hob dieselbe^ zeillveili^ auf. Sobald man aber aiisging und in irgend eine Gesellschaft eintrat, so war die Tagespolitik, durch die Presse genährt, die allgemeine Unterhaltung, und es war unmöglich, sich der Zeitftröinung zu entziehen. Meine täg liche Arbeit gewährte mir nicht die Zeit, mich in das Treiben der Parteien einzulassen: doch war mir es interessant, zuweilen den Versammlungen der politilchen Vereine beiznwohnen und das ungewöhnliche politische Leben zu beobachten. Der Winter von 1848 bis 1849 kühlte das erhitzte Blut nicht ab, und die Erregung drang mit dem anbrechenden Frühjahre 1849 immer tiefer in die Geinnter. Ich gehörte zu denjenigen, welche weniger in das innere Treiben der Parteien eingeweiht waren: ich sah mich sogar überrascht von dem AuSbruche der öffentlichen politischen Unruhen in unserer Stadt zu Anfang des Maimonats. Es war Donnerstag, den 3. Mai, als die Ä'ommnnalgarden zusammcn- traten, während abgesandte Deputationen beim Könige um An erkennung und Ausführung der NeichSvcrsassung in Sachsen ansuchen tollten. So viel wußte ich allerdings: als aber die Gardisten einzeln nach Hause gingen und die Nachricht ver breiteten, daß am Zeughause vöm Militär aufs Vcchk gcfchvsscn worden sei, wobei Tote geblieben, so kam mir dies bei der bisher gezeigten Nachgiebigkeit der Negierung doch unerwartet, und ich entließ meine Schüler mit der Weisung, nach Hanse zu gehe». Man erkannte wohl, daß von» seiten der Volkspartei nach einem vorgefaßten Plane gehandelt lourde, denn alsbald stellten sich Leute ein, die den Bau von Barrikaden in der Stadt anord- ncten. Auch vor meinem Hause") begannen mir nnlekannle Männer eine solche zu errichten, um den Eingang der Scheffel- gaste zu schließen, wozu das Material aus den benachbarten Häusern herbeigeschleppt wurde. Vom Fenster ans sak ich, wie -der schon bejahrte Stadtrat Rachel"), vom Rathause kommend, diese Leute von ihrem Beginnen abzmnahnen versuchte, aber nur durch seine schleunige Entfermmy tätlichen Mißhandlungen zu entgehen vermochte. So wenig man das Einschreiten des einzelnen bei de- allgemeinen Aufregung klug nennen mochte, um so mutiger erschien mir der Äcriuch des alten Ratsherrn, zumal ich nicht in Erstcchrnng gebracht habe, daß irgendwo in Altstadt von seiten der Behörden durch Wort oder Tal dein Barrikadenbane cntaegengetreten worden wäre. Und doch war dies das einzige Mittel, der Insurrektion in Dresden und und dem längen Straßenkampfe znvorzukominen. Denn : eS. die dem Sachsen nur die Barrikaden waren dem Ausstande eine sieben- m» ... . ..... Leer Liobsarz» a. D. Dr Oskar boffmann. hat ne dem Verfasser ,u»i Zwecke der Veröffentlichung sreundltchlt «ur Beifügung gestellt. r 9 Ecke S»rff»M>affe und WaMrntz«. 9 Küm»«r«r Letnr. WUH. Rachel, pensiontttt 1SVS, geltorden 1«<U Kopenhagen. Der Zeitung „Danebrog" -zufolge wird die Leiche des Königs Christian in der Schloßkirche vom 13. bis 15. Februar feierlich ausgebahrt werden. Es besteht, wie das Blatt ferner berichtet, die Absicht, den Sarg am 16. vormittags nach dem Roskiidcr Dom zu bringen, wo dm Beisetzung am 18. Februar stattsindct. Die Ueberführung nach dem Bahn-bose wird unter großen Feierlichkeiten vor sich gehen, und die Königliche Familie wird den Sarg bis nach Rosrild: begleiten. Kopenhagen. Der Königvon Griechenland ist heute vormittag hier eingetrossen. Petersburg. Ein kaiserlicher Erlaß bestimmt, daß die zur Berössentlichung ihrer Rechenschaftsberichte verpflichteten Unternehmungen, deren Reingewinn 3 Prozent des Grinidkavitals überfieigt, mit einer besonderen nach ihrem Rein gewinn steigenden Steuer belegt werden. Moskau. (Priv.-Tel.) Gorki erlitt in den letzten Tagen einen heftigen Nerocnansall. der mit starkem Blutans- ivnri verbunden war. Tie Aerzte kom.itierten eine Komplikation des letzten Lungenleidens. Ter Zustand Gorkis ist nicht un gefährlich. Warschau. sPrio.-Te!.) Ter Bclaoerungs- zu st and über ganz Nmsisch-Polen wird am 10. Februar auf gehoben. Tie Kriegsgerichte finden nur noch heule und morgen statt. Washington. Aus Ersuchen Venezuelas hat die Regierung der Verciniqten Diaaten den amerikaniichen Bot- schafter in Paris beauilragt, die Interessen Venezuelas wahr- znnehmcn. R i o d e I a n e i r o. Der Fluß Parahyba ist über seine ilser getreten uud hat den unteren Teil der Ltadt Eampos im Staate Rio de Janeiro unter Wasser gesetzt. Der Wassersland hat an einzelnen Stellen die Höhe von 4 Meter erreicht. Der Schaden ist sehr bedeutend. Das Unalück wird »och durch andauernde Regengüsse erhöht. Alle Verbindungen sind abgeschnitten, wodurch die Hilfeleistung sehr erschwert wird. LcrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 8 Februar —* Bei Sr. Mgsestät dem König fand gestern abend in de» Pamdesälen des Königs Nesidenzschlostes ein zweiter großer Hofboll statt, zu dem wiederum sehr zahlreiche Einladungen ergangen waie». Dieses Ballsest nahm >/p9 Uhr seinen Anfang, nachdem die Versammlung der Gäste bereits kurz nach 8 Uhr m de» Kiuiigl. Festiäumen begonnen hatte. Eine Ehrenwache des Gardereiler-Negiments stand im Vorzimmer zur französischen Galerie und erwies den Ankommenden die militärischen Ehren Se. Maiestät der König und Ihre Königs. Hoheiten Prin; Johann Georg und Prinzessin Mathilde empfingen vor Beginn des Festes de» Finiten und die Frau Fürstin und die Prinzessin Sophie von Schönburg-Waldenburg und »ahmen die Vorstellung mehrerer neu angemeldeter Dame» und Herren entgegen. Nach diesen Vorstellungen erschien der König mit der Pniizessin Mathilde — Prinz Johann Georg hatte sich zurück gezogen —, umgeben von den Damen und Herren des Hof- und des Milltärsiaatcs, im großen Ballsaale, wo nach einer kurze» Begrüßung der Gesellschaft der Tanz durch den Vortänzcr Ober leutnant Freiherrn v. Fritsch vom Gardereiter-Negiment eröffnet wnrde. Unter den Feitteilnehmern befanden sich die Prinzessin Hcnniue von Reuß n. L.. die Damen »nd Herren vom diploma tischen Korps, der Fürst, die Fürstin nnv die Prinzeisin Sophie von Schöuburg-Waidenbnrg, der Gras zu Solms-Wildeufels rnll dem Erbgrasc» und den Komtessen-Töchtern und die Frau Fürstin vo» Hanau, ferner die Herren Staatsminlsler mit ihren Damen und ein großer Teil der Mitglieder der beiden Stäudekammem. höhere Hof- und Staatsbeamte, die Generalität und die Ofstsier, korps mit ihren Damen, sremde und einheimische Adelstaniilien. sowie Küiistler und Gelehrte und eine große Anzahl Beamte aller Staatsbehörden. Nach Eröffnung des Tanzes verbreitete sich die Hofgesellschaft auch in die hinter der sogen. Reitschule gelegenen tägige Dauer verschafften,, denn nur hinter ihnen konnte sich der anfänglich kleine Haufe der Kämpfer halten und erst da durch sich der Ruf von der Konsistenz und Bedeutung der be waffneten Auflehnung zur Verteidigung der Reichsoerfassung in: ' Lande verbreiten und der Zuzug aus den Provinzen veranlaßr und gefördert werden. Dresden konnte aber so gut wie Leipzig vor einem mehrtägigen Kamme innerhalb seiner Mauern and Häuser bewahrt -weiM'n. Wiahrend am Zcughanse der Kaum mit der Schußwaffe fortgesetzt wurde, begannen die Tnrmglock-m ihr Sturmläuten, und an den Straßenecken bliesen die Signalisten der Turner Alarm. Ich sah. wie die Garvereiter schwadron, die ihre Kaserne in der Seevorstadt ) verlassen hatte, uin sich nach der Brücke zu ziehen, aus dem Postplatze vor der Sovhienstraße zurückvralltc. als sich ihnen wahrscheinlich vom Balkon in Engels Hause") drohenve Gewehrläufe entgegeu- streckten, und wie sie dann im Trabe in die Osira-Allee einleükte Unterdes war die Barrikade vor meinem Hause fertig ge- wvrdc». Freitag, den 4. Mai. wurden wir früh vor 4 Uhr durch Sturmläuten aulaeschreckt. Zu gleicher ,-seit verließ der könig liche Hof die Stadt. Eine unheimliche Stille war für diesen Tag eingetreten: auch alle Geschäfte ruhten. Ter Stadtrat suchte eifrigst mit dem Militärgouvcriiement den Frieden zu vermitteln. Doch eben diese Zeit der äußeren Untätigkeit diente mir dazu, sowohl der deutlicher hervortrctenden Revolutionspartei als der Regierung Verstärkung, von auswärts zuznsühren. Der Ver kehr für Fußgänger in der Stadt war unbehindert. Der Rektor Neger") besuchte mich vormittags von Neustadt aus und er hielt dafür, daß die Stadt einer großen Gefahr entronnen sei. Jct> selbst, dem Frieden nicht trauend, benützte die Mhe, um Gegen stände und Papiere von GeldeSwertc, znm Test mir akivertraute-' iremdes Gut, in der Vorstadt im Fletcherschen Seminar") und bei dem Kammermusik»» Kummer an der Elbe in Verwahrung zu geben. Aus dem Weae zu letzterem sah ich in einem Parterre raume der chirurgischen AkademicK cm« Reihe Leichen der gestern an dem Tore des Zeughauses durch einen nncrivarteleu Kartätschcnschuß niedergestreckten Leute ans dem Volke, als sie im Beanise waren, den Torflügel einzustoßen. Dem Aeußere» nach wären die Toten junge Männer von anständiger Kleivuno. 9 Rcitbabnstr'ffe. 9 Ecke der Wilsdruffer Straffe, setzt Barge»-- Warenhaus. 9 Dr. FOedr. Aua Beger, Direktor der NeuMter höheren Bürger- schule hetzt Dreitönialckml«). 9 Frctberaer Straffe. 9 Kutlünver Palais am LeughauSplatz«.
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