Suche löschen...
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-07
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese« vlati wird den Lesern von Dre«den und Umgebung am Lage vorher bereit« all Zlbeird-Zlnsgabe verugzgelilldr: AteeteliRaltcl»;«»»».«»»» bei täaNch MebiUli«« Auiraauna durch „uiere M»M> '«ds»»d imh «» , u« an Gchm» >uch Moi»a«»n »ur cum,all »Mt »aV>. durchau»u>>tiiiacAvin. »i'>«cktrt , Mt du. » M». »0 P,. Gei einmaliger knlielluni durch d« iodu»«efte»,eid>. im«»», laut mU emivrrchcndem AuiMaie. »achdruck aller Auikei u. Ongmal- «titteilimae» nur u,,i deutlicher Lueileuanuad« i-1krr»d. ptawr") »itiii«, «achtrSaiiche Honorar, »»'vrliche bleiden uiibcliiltlicht,««: «derlanate Vtmiuikrivi« werden »ich« «uidewadrt. Nrl»«ramm-Ndr«>sr: ch»«« »reSde» r»«e« «»«»« zugestellt. während e« die Post-Abonnenten am Morgen m einer VesaoliauSgabe erhalten. Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. Anreizen-canl. Unnakim» von Slnkündiaungen di» nackmttiaas » Uiir. Sonn- und Keierlaa» nur Marieuinade ss von II di« V,l Ubr Die l ivaltiaeGrund- «eile ca- » Kilben, ro vka. il». Iu»d,au»,en »uk der Prwatieue 8eUe «Bk, : di«r>valli,eiteüea»iD«rt. leite so Bk,., al» Sinaeiandt Kelle so Pia I» Nnm«er» »ach Sou», uud kieiertaae» i ivaliiae Grundretle so Pi,., aus Privatietle «0 PI,., rivaiiige keile a»I Lertleile uud al» Linaeiandi so Pk,. AuSwitrttgeLut- Iraa» »ur aeoen vorausdetalrluna. Velradläller kokieu lo Pimuiae Fernsprecher: Re. U und «»»«. Lauptgeschäfirstell«: MartenKr.rs L/'/r c/ e,/rze/-s Nr. :!6. 8sit,cl: vkemste Drahtbelichte. La»dtngsverl>g»dlnugk», Hafnach,ichte», Gewelbevecci», „Tie zärtlichen Veiwanble»", Pelli-Sl>eichanarlett. Geüchtsvelhandlungcn Mittwoch, 7. Hel»riiar ^'UUZ. Rcueste Drahtmclvuuacu vem 6. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Das Haus ist wieder sehr schwach besetzt. Auf der Tagesordnung sieht zunächst die sozialde mokratische Interpellation betreffend die am 10. Juli vorraen Jahres auf der Kohlenzeche ,,Borussia" bei Dortmund stattae'habten llnglücksiälle. — Aus Ansraae des Prä- sidenten erklärt Staatssekretär Gras Posadowskn, der Herr Reichskanzler lehne die Beantwortung der Interpellation ob. weil die Anaeleaenhcit sich aus das preußische Bergrecht beziehe und nicht unter die Kompetenz des Reiches falle. — Ein Antra« Sinaer auf Besprechung der Interpellation wird nicht genügend unterstützt, da von den sich für den Antrag erhebenden Parteien. Zentrum, freisinnige und Sozialdemokraten, nur etwa 30 Mann anwesend sind. Berlin. Die B u d g e t ko m m i ss i o n des Reichstags tzte die Beratung über den dritten Nachtragsetat für Ostasrika ort. Regierungsseitig wurde erklärt, die Menichenpest in ansibar sei beseitigt, die Rattenpest aber noch nicht, die letztere sei auch die gefährlichere, deshalb seien noch Svecrmaßrcgcln notwendig. Bei der Forderung für farbiges Personal der Schutztruppen, das zur Niederwerfung des Eingeborenenaus- standes verstärkt werden soll, wurden 47 250 Mk. gestrichen. In der Debatte sprach man sich darüber aus, das; Leute auS Kamerun herangezogen werden, man brauche die Leute in Kamerun nötiger. Auch sonst wurden verschiedene Posten ge strichen. einzelne allerdings nur. um in das Qrdinarium ein gestellt zu werden. Endlich wurde eine vom Abg. Semier be antragte Resolution betreffend Maßnahmen gegen die Pest an- genommen. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Steuerkommission des Reichs tag« setzte heut« die Beratung der Vorlage über die Ziga rette n st e u e r fort und nahm die Paragraphen 1 und 2 des Antrags Held snatl.I, der von Mitgliedern der Konservativen, der Neichspartei und des Zentrums mit unterzeichnet worden ist. an. Der Antrag geht dahin, den Eingangszoll pro Doppel- sentyer bei seingeschntttenem Tabak aus 800 Ms., für Ziga retten auf 2000 Mark festzusctzen, außerdem eilig Steuer 1. Hir .Zigaretten a) im Kleinverkaussprcisc bis zu 10 Ms- vas Tauseiid. 1 Mk. für tausend Stück: K) im KlcinverkausSprcile über 10 bis 20 Mt. 2 Mk. pro taufend' a) 20 bis 20 Mk. 8 Mk-: cl> 80 bis 40 Mk 10 Mk.: a) silier 40 Mk. 12 Mk.: 2. für Zigarettentabak im Kleinvertanfspreise für daS Kilo von «I 3 bis 3 Mk. 020 Mk.: 1.) über 3 bis 5 Mk.: 0.80 Mk.: vs über L bis 8 Mk. IVO Mk.. über 8 Mk. 2 Mk. zu erheben. Zur Marokko-Konferenz. LlyeeiraS. (Svezialdienst der .Dresdner ..lae, ... Nachrichten".) DaS Blatt „Tepsche Maroccainc" »nd ge- tziinungSvscwandte Blätter stellen in letzter Zeit planmäßig die "gisse in Marokko als bedroblich hin »nd sagen, ei» zingerkrsea stehe bevor. ES wird auch tatsächlich von bestimmter Leit« agitiert, »m die Angeras und andere Ttäiume anfziiwiegeln. ^4e Trndeuz dieser Agitation ist sehr durchsichtig: Man will, während dir Konferenz sich dem Pvlizeiproblcme nähert, beweisen, daß die Zustände in dem Algier benachbarten Reiche »»haltbar sind und ein Einschreiten erfordern. Demgegenüber ist zu betone», daß in Tanger völlige Rnbe und keinerlei Besorgnis herrscht. Tie in großer Zahl auS Anlaß der Festtage in Tanger anwesenden AngeraS machen zwar kein Hehl ans ihrem lebhaften Mißoer gnügen über verschiedene gewalttätige Maßnahmen Naisnlis und erklären, sie wollen nach den Festtagen Kiicg »inchc», doch deuten alle Anzeichen darauf hi», daß es bei diesem „frommen Wunsche" bleibt oder nicht melir als eine der landesüblichen ziem lich harmlosen Raufereien heranSkommt. AlgeeiraS. Die ernsten U nterredunge n zwischen lg - ^ .... „ ... den Delegierten dauern fort. Die Unterredungen zeigen, daß man sich vor übertriebenem Optimismus hüten »lug. Das Redaklionskomitce setzte dann die Ausarbeitung des Projektes zur Erzielung besserer Erträgnisse aus den marokkanischen Steuern und zur Schaffung neuer Einnahmequellen fort. Tie Sorge der Delegierten, nicht allein Geldguellen anssindig zu machen, sondern auch eine nutzbringende 'Verwendung für alle zu sichern, scheint die Marokkaner tim zu verletzen, die nicht aui- horen. zu versichern, der Sultan wolle ebenso wie die Europäer die Netormcn ms Werk setzen und beabsichtige aufrichtig, sie durchzusirhren. Zur Lage ln Russland. P e t e r s b ur g. Als zuverlässig kann gemeldet werden, daß die Wahlen zur N e i ch s d u m a am 7. April und die erste Sitzung am 29. April stattsinden werden. — 48 D r u ck e r e i e n , die gestern von der Polizei geschlossen worden sino, sind heule wieder eröffnet worden. Der Minister des Innern, Turnowo. ersuchte eme bei ihm erschienene Abordnung der Truckerei- besitzer, ihre Beruisgenossen zu ermahnen, keine beleidigenden Karikaturen hochstehender Personen zu drucken. Was seine Person anbetresse, so lege er ihnen keine Beschränkung aus. Petersburg. Tie „P. T.-A." ist ermächtigt, eine Blättermeldung, nach der der frühere Generalgouoerneur von Moskau, Durnowo. im Neichsrat erklärt haben soll, die Schuld an dem Ausstand in Mosla» treffe die Zen tralregierung. zu dementieren und zu erkläre», der frühere Generalgouverneur Durnowo habe weniger als irgend jemand sonst das Recht, eine solche Behauptung auszustellen. Petersburg. sPriv.-Tel.) Ein unter dom 4. d. Mts. an den Grasen Witte gesandtes Telegramm aus Omsk meldet: Die Ruhe ist hier völlig wiederhergestellt. Das öffentliche Leben nähert sich wieder dem normalen Zu stande. Die energischen Maßnahmen -des Chris der trans sibirischen Bahn und die Entfernung gewisser Angestellter der Bahn aus dem Dienst haben den beionncnen Elementen, die die überwiegende Mehrheit der Beamten und Arbeiter bilden, daS Gefühl der Sicherheit wiedergegeben. Dir Verwaltung des Landes ift durch Einteilung in Sektionen organisiert worden, die GeneralMnverncuren unterstehen, die aus Zeit gewcM Wörden sind. Anscheinend sind jetzt alle Mitglieder der AuS- standsauchchüsse verhaftet. Petersburg. Der Gouverneur von Kutais, Seta- rossclski, ist durch Erlaß vom 3. Februar seines Postens ent hoben morden. Riga. sPrio.-Tel.) In einem lettischen Vereinsbause kam cS gestern zu blutigen Austritten. Lce Mitglieder des Vereins hielten eine Versammlung ab, als das Haus plötzlich von Militär umsinaelt wurde. Eine Abteilung drang in das betreffende Gebäude ein und betrat die Versammlung, um die Mitglieder nach etwa vorhandenen Waffen zu untersuchen., Kaum hatte die Visitation begonnen, als das Licht im ganzen Hause verlöschte und die Letten ans Revolvern aus die Soldaten zu schießen begannen. Tie Soldaten machten gleichfalls von der Waste Gebrauch. Aus beiden Seiten gab es zahlreiche Tote. Ueoer 80 Personen wurden verhaftet. Helsingsors. General Lang Hofs ist zum Staats- sekretär für Finnland ernannt worden. Bialostok (Goirvernement Grodno). sPriv.-Tel.) Vor- gestern abend explodierte in einem durch die Altanderstroße fahrenden Wagen, in dem zwei junge Leute saßen, wahrschein lich infolge einer Erschütterung eine Bombe. Die jungen Leute und der Kutscher des Wagens wurden getötet. Berlin. Wie mehrere Berichterstatter melden, gelang eS dem Mörder des Kellners Gieinot, dem Lederarbeiter Hennig, nachdem er bereits von mehreren Polizisten gefaßt war, wieder zu entfliehen, indem er einen Polizisten mit einem Revolver bedrohte. Hennig stöh dann am daS Dach eines Hauses in der Wörther Straße, die Polizei ist bemüht, Hennig zu cernieren. Frankfurt a. M. lPriv.-Tel.) Tie „Franks. Ztq." be stätigt, daß der deutsche Gesandte in Belgrad nicht aus seinen Posten zurückkehrl. Er wird aus einem auocren, weniger entfernten Posten verwandt werden. — Zur Rachsolgerschast des Landmirtschaftsministers Poobielski schreibt dasselbe Blatt: Wir wissen niait, ob Wenzel für die Nachfolge in Betracht kommt. Wir haben von einem anderen Kandidaten aus den Kreilen der älteren konservativen Parlamentarier gehört, der den Agrariern jedenfalls einen besseren Ersatz sür Podbkölski, wenn auch keinen vollwertigen bieten würde. Köln. sPriv.-Tel.) In einer gestern abend stattgchabten gut besuchten Versammlung der Sattlermeister von Köln und Umgegend wurde beschlossen, angesichts der gesteigerten Preise der Rohmaterialien eine Heraussetzung der Preise um 15 Prozent eintreten zu lassen. Wels. Gegen den Landlagsabgeordneten und Bürger meister Schauer wurde von einem Tischlermeister, der in dem Bürgermeister seinen Feind wähnte, ein Mordversuch verübt. Der Altgreiser entleibte sich. Budapest. Tic Veröffentlichung des Koalitionsaus schusses hat in der Presse eine sehr geteilte Ausnahme und ein« der Koalition nicht günstige Beurteilung gesunden. Es zeigt sich eine starke Strömung, die die Wiederaufnahme der Verständigungsverttlche aus Grund gegenseitiger Nachgiebigkeit fordert. Paris. Unter den Studenten der Rechte an der Pariser Universität Kat sich eine Liga sür die Verteidigung der Kirche gebildet. Toulon. Bei einem Angrisssmanöver stieß ein Unter- seeboot infolge einer falschen Distanzberechnuna so heftig gegen den Kiel des PanzerschiiseS „Jena . daß sein Vorderteil teilweise zertrümmert wurde, doch gelang es dem Unterseeboot dank lein«» unversehrt gebliebenen wasserdichten Abteilungen, ohne weitetes Unglück an die Oberfläche zu gelangen. Marie aiix Ehönes. sPriv.-Tel.) Die Verhaf tung eines Italieners erregte dessen Landsleute derart, daß sie 50 Mann stark vier frairzösisch« Grenzbeamte angriffen. Diese schossen flüchtend auS einer Deckung umd verletzten eine größere Anzahl von Italienern. Zwei Arbeiter wurden tödlich verwundet. Petersburg. DaS Weichselgebiet, sowie dl« Gouver nements Wolhynien und Kurland sind für cholerafrei er klärt worden. Belgrad. Der österreichisch-ungarische Ge sandte bat der serbischen Regierung ein« Note überreicht, in der gegen die von der serbischen Regierung ergriffenen Repressa lien bezüglich der Einfuhr östereicbisch-ungarischer Provenienzen protestiert und ihre sofortige Einstellung gefordert wird. Sofia. Tic Sobrcmie bat die Handelsverträge mit Italien und Frankreich ohne Debatte angenommen. London. Die „Times" melden auS Tokio: In der Budgetkommission des Parlaments erklärten Regierungs- kommissare, Japan könne jetzt Schlachtschiffe jeder Größe auf eiaenen Wersten herstell«» und brauch« dazu nichts außer Messtngröhren und gewisse Hilfsmaschinen aus dem Auslände zu beziehen. Kmist und Wissenschaft. s* Mitteilung au» dem Dureau der König! iche« Hok- theater. Im Schauspielhaus wird Donnerstag, den 8. Februar. Goethe; „Faust", 1. Teil, ausgefübrt. Die Be setzung ist die folgende: Faust: Hr. Wiecke, Mephistopheles: Hr. Mehnert, Margarethe: Frl. Pölitz, Marlhe: Frau Meibtrcu. Böser Geist: Frl. Ulrich, Wagner: Hr. Müller, Valentin: Hr. Decarli, Lchüler: Hr. Gebühr u. >. w. — Die vierte Auf führung des neuen Schauspiels „Der Gras von Eharo- lais" geht Sonntaa, den 11. Februar, in Szene. >ie Aus führung findet außer Abonnement statt. Der Vorverkauf be ginnt Sonnabend, den 10. Februar, vormittaas 10 Uhr. an der Kasse des Königs. Schauspielhau'cs. -f* König!. Hosschansviel. In der ziemlich farblosen Rolle der Ottilie a»S Benedix' Lustspiel „Die zärtlichen Ver wandten", daS gestern abend das Abonveitteii-Pilblikiim wieder einmal sehr ergötzle. beeiidete Frl. Toni Lang vom Stadt- thealer zu Danug ihr anf Engagement abziclendes Gastspiel. Zu sagen ist über ihre Leistung beim besten Willen nicht viel. DaS kleine Fräulein machte seine Sacke nicht gut und nicht schlecht, sicher — und daS läßt sich mit aller Bestimmtheit be haupten — nicht besser als Frl. Deitmer, die man gestern obend in der cmderen Naiven-Rolle deS StückleiiiS, als Fdnna, pun erstenmal „Fach" spielen sah, aber — »nd daS läßt sich eben- allS mit aller Bestimmtheit behaupten — genau so ailfällgrrhaft wie liefe. Daß ein guter Regisseur anS Frl. Lang mit den Jahre» bei reichlicher Beschäftigung im zweite» Fach etwas machen könnte, steht außer Frage. Leider scheint man dazu, soweit hier eine zebiiiäbrlge Erfahrung der Kritik bescheiden mitsprcchcn darf, Nenstädlcr Hanse keine Zeit zu haben lieber" sich überhaupt betätigen schon besser, man beschäftigt dicht nrcht recht wisse», was sie eigentlich solle» und wollen anf den weltbedentrndrn Brettern, gar nicht z» rede» davon, daß das Niveau d«S ganzen Ensembles durch ein stärkeres Heranziehcn von nur handwerkssicher sich gebenden scba»spielerische» Mitlelmäßig- SKten sehr leicht erheblich herahaedri'ickl wird. Vielleicht spielt der Aufgll auch sür die zweite Stelle eine „Persönlichkeit" der Spiei- leilnng unserer Hofbühne in die Hä»de: wo nicht, lass« man ruhig Frl. Müller oder Frl. Schulze die kleinen Backfische spielen, hte da meist, vollends in de» Lchwankliisispielen modernen Aullber», nicht- andere» z» tun habe», als in mehr oder min der anmutigem Lännnerhnpfen über die Bühne zu ziehen. Dafür muß aber für dir Position, die eine Bast«. Tnllinger und GaSny tn Ehren durch an Erfolgen reiche Fahre behauptet haben, ein vollwertiger Nalven-Er,atz geschaffen werden, der sich sicher — trotz aller Raweimot I — bei dem wunschrir-urertrn guten Willen auch «m wofern „Erdinann al» Er nstst oder kann. Somit ist eS t gar zn viel 'Anfänger, die noch ^finden läßt. — Im übrigen braucht von der Vorstellung, die ohne rechten Elan hcrniuergelpiell wurde, des weiteren nicht die Rede z» sein. — Conriclines geistvolle tragische Posse „Der geiiiülliche Kommissär" schloß den Abend. IV. s* Der S. Petri-Streichynartrlt-Abend vermittelte die Be- kanntschaft mit einem neuen Werke im Manuskript: Streich quartett Nr. I, blo-rnoll, von Percy Sherwood. Wie alles, was wir von diesem Künstler bisher an kompositorischen Ar- beiten gehört, ist auch di«!« neue durchaus von distiuquierten, ernsten Intentionen erfüllt. Er gibt uns ein Sluumunfls- bild von pathetischem Inhalte, in dem Klage und Resignation, Träumerei und Leidenschaftlichkeit sich alstöscn. ein Seelcn- gcmälde von teils feierlicher Schönheit, teils zäh ausloderndew Empfinden, immer aber vornehm in der Erfindung und kunst voll in der Form. Eingangs berührt es allerdings weniger tief und unmittelbar im Durcheinander des kompiizierien Satzes, dafür ist das sli^ende Presto, unterbrochen von ientimentalcn Ausweichungen, um so wirkungsvoller, ähnlich dem Finale, das. bald temperamentvoll und stürmisch, bald klagend und er gebungsvoll. das Werk abschließt. Als Höhepunkt erscheint uns der geiragene Satz s-ästagsto molto), der in seinen edlen, breiten, vollcinstönenden Kantilenen, unter Amvendung der vollen, natürlichen Klangwirkungen eines jeden einzelnen der Instru mente einen bedeutenden Eindruck lnntevläßt. Das Werk wurde von Herrn Professor Petri, Kammermusikern War was und Spikner und Konzertmeister Wille vollendet schön gespielt und in allen Teilen mit so lautem und anhaltciidr.n Beifall aiisaenommen, daß der im Saale sMusenhaus) anwesende Komponist sich nicht entziehen konnte, den Dank siir die spontanen Kundgebungen durch sein Erscheinen auf dem Podium auszu- iprechen. DaS mehr als reichlich bemessene Programm brachte darnach Rob. Schumanns herrliches ^-clnr-Quartett sop. 4l, Nr. 3) und innter Mitwirkung vor Herrn Eller) Anton Bruckners Streichquintett in b'-ciur. Ein echter Bruckner, enthält es eine Fülle großer und schöner Inspirationen und ungemein sympathische Ursprünglichkeit. Daneben aber auch viele reckst naive Gedanken und zahlreich einacstreute be fremdende Mosaiken, die dem Ganzen die Einheitlichkeit nehmen und den organischen Zusammenhang vermissen lassen. Und diese sind der einem Sinfoniker und Kammermustkwmvomstcn doch wohl die ein« volle Hälft« seiner Kunst. Das Quintett macht, wie so manch« ander« Arbeit Bruckners, den Eindrck, als ob der Komponlst mit all seinem Reichtum nichts anzufangen tniißte. Er ruft im Verkrümeln der Gedanken, im .Hcrbci- ziehen von Nebensächlichkeiten biSN'eilen eine recht fühlbare Unruhe hervor, die der logischen Entwicklung ebenso hinderlich ist. wie der Atssnahmesälstgkett de» HL«rS. Trotz alledem läßt fr« auch hier ein« nicht oerkennen t daß Bruckner stet» nur als ein wahrer Tondichter, aus innerstem Bedürfnis und un- widerstehlichem Drange komponiert. II. 8t -s* Obcrrcaissenr MaxGrubcist nach dem baldigen, m>< Gesundheitsgründen motivierten Rücktritt des Iniendanzrate Riclzard als Leiterdes Meininaer Hosthcatcrs bei mehr- monatlichem Gostspiellirlaiib cmscrsehen. Herr Grube gastierte am Sonntag ln Meiningen. 1* Ter bereits angekündigte Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für Heinrich v. Kleist in Frankfurt a. O. ist nunmehr in der „Franks. Oder-Ztg." «rscywnen. Er hat fol genden Wortlaut: „Nur wenige Iaprc trenn«» uns noch von der hundertsten Wiederkehr des Tages, an welchem Heinrich v. Kleist aus einem Leben schied, das voll von bitterer Entsagung und Enttäuschung war. Die Anerkenuuna. nach der er rang, den Ruhm, nach dem er sich in glühender Sehnsucht verzehrte, er sand sie nicht bei seinen Zeitgenossen, di« ihn nicht verstanden. Spät erst ist ihm Gcrechtigleit geworden, doch unbestritten steh! jetzt sein Name ebenbürtig neben den Großen unserer Literatur, und mit wachsendem Eiter und lohnendem Erfolge bemüht sich wisscnschgstliche For'chung, das Bild seiner Persönlichkeit zu ver liefen, den reichen Schatz zu heben, der aus dem Grunde seiner Werke ruht. Doch eine Schuld ist noch zu tilgen. Die Stadl, die zweimal ihn werden iah, deren Hochschule er bilduLLs dürstend aesucht, bevor er sich ausschwoua zu hohem Fluge, oie Stadt, die auch das Liebste barg, was er besaß, sein treues Schwesterherz — Fraukiurt a. Q Harri noch heute des Besitzes eines GedenkzeichcnS, das würdig wäre ihres größten Sohnes Das ost Ersehnte soll setz! Wirklichkeit werden. Ein entsch«!- dciidcr Schritt ist getan. Als Ertrag einer Schrift über die ehemaligen Abiturienten des Fronksurter Friedrichs-Gvmno- siumS ist aus den Kreisen dieser eine Summe cmsgebracht, die, wenn auch noch bescheiden, doch geeignet erscheint, den Grund stock zu bilden zur Ansammlung eines Kapitals sür die Errick- i»ng eines Denkmals Heinrich v. Kleists in seiner Vaterstadt. Ani dieser Grundlage gilt es weiter zu bauen. Wir stehen noch unter dem srisclre» Eindruck der Ehrung Schillers im Läkular- jabre seines Todes — ringsum in allen deutschen Landen Hot cs machtvoll sich geregt, das Gedächtnis dieses Unstcrbliclxen zu sestiaen — da flamme denn auch das Gedenken aus an den großen Sohn der Mark, an Heinrich v. Kleist! Es erwache and erstarke der Wille, ein Brld von ihm zu schassen, das hernieder- schaue aus kommende Geschlechter, sie mahnend, so treu und deutsch zu sein wie er! Ter Ruf ist ergangen, möge er Widerhall wecken in dculschcn Herzen!" — Beiträae werden erbeten an das Bankhaus L. Mende, Frankfurt a. O., Iüdenstr. 16. und an die Geschäftsstelle der „Frankfurter Oder-Zeitung". Zu schriften zu ri htcn an Professor Dr. Bachmann, Frankfurt a O-. Stislsplatz 10. Quittung erfolgt in der „Frankfurter Oder- Zeitung". z.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite