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- UV - Allerlei für di« Frauenvelt. D« r a 1 te D »Itors -,« » «I «nd a» ^.Lutomobrl. Von Klara »kl er., (Fortsetzung.) An Stelle der lllorkus kutich« stand vor dem ^ . Herrn ein merkwürdiger Wagen, dem du lang« Deichsel fehlte und der «ne» plumpen Kasten hmtenaus hatte. Er verursachte ein jämmerlich polterndes Geräusch und verbreitet« einen Dust, den fern« sonst so wenig empfindliche Pservenase entsetzlich fand. In diesen pussenden Wagen stieg nun lein Dollar, und da«, was letzt erfolgte, weckte den alten Gaul jedesmal auS lernen Träumen und lieh ihn erschreckt auksahre». Diese» sonderbare Gefährt sauste dahin ohne ihn oder einen seiner Stammes- genossen, ohne Friedrich, der sonst doch immer aus dem Kutjcherbocke sah. und ohne Peitsche, denn lein Herr hielt in der Hand nur ein feststehendes Rad. das er drehte. HanS zitterte am ganzen Körper und war froh, wenn ihn ein leiser Lockrus Friedrichs aus seinem Traumleben in die Wirklichkeit zurückries. Wie sonderbar, dah er etwas io seinen Träumen sah. das es auf dieser Welt, Gott sei getobt, noch gar nicht gab! Es war ia etwas ganz Unmögliches, und wenn es sich dennoch verwirklichen sollte, so wollte er gar nicht mehr leben. Nun und nimmer durste sich sein geliebter Herr solch «in Gesährt anschassen, oder des alten treuen Schimmels Herz müht« darüber brechen. — Sa konnte eben nur ein aller Schimmel denken, der den Fortschritt der Neuzeit noch nicht kannte, doch das sichere Näberkommen des Unglücks, von dem der Dichter sagt, das; es schnell schreitet, wohl ahnte. Sein Pierdeherz zitterte bangend vor einem unbekannten Etwas, das sicher kommen muhte. Und es kam! Das Christ- fest war eben vorüber und batte ein ganz mildes, frühlingsahnliches Wetter zurück, gelassen. Trotz dieser fragwürdigen Witte rung gab es wenig Patienten, denn in den 'Dörfern, durch die der alte Hans den Doktorwagen zog. waren die Leute noch vom alten Schlag, das heiht, sie waren selten krank. So etwas gestatteten sich nur di« Alten, di« sterben wollten. Hans kannte da»! Trotzdem setzte es ihn in Verwunde- rung, dah er seit einigen Tagen nicht mehr «ingespannt, sondern immer hinter den Stall aus die Weide, wo durch den getauten Schnee einzelne junge grüne Hälmchen vor eilig emporluglen. geführt wurde und sich dort tummeln durfte. Las war doch sonder- bar! Sonst hatte er doch den Wagen sei- nes Herrn von Haus zu Haus gezogen. Warum brauchte man ihn nicht mehr? Er war doch nicht krank! freilich war er vor einiger »seit ein paarmal auf der Tour ge strauchelt und dabei gefallen, aber Friedrich hatte ihn doch jedesmal wieder hock ge bracht. und er hatte ruhig seinen Wagen weitergezogen. Doch vor einiger Zeit, er er- innerte sich ganz deutlich, da hatte Frau Doktor, seine Herrin, zu ihrem Gatten ge sagt: „Alterchen, der Sckimmel muh ab danken! Er wird unzuverlässig! Tas Weihnacht-fest steht vor der Tür — «a. sich will Dir S nur verraten — da schenke ich Dir ein kleines nette- .Auto". Dann kannst Du schnell dahinlausen! E» ist ia eine Qual mit dem alten Pferd!" .Lab da». Frauchen, ich liebe so etwas nicht!" war des Doktors Entgegnung gewesen. Doch Han- iah im Geiste noch jetzt der Herrin verheihungSvolleS Lächeln. WaS mochte nur ein Auto sein? Sicher etwas Phan tastisches. denn HanS kannte de» etwas modernen, überschwenglichen Sinn der Frau Doktor. Dem armen Vleh ward bange zu Mut. Nun schallte dieses Wort „Auto" dem HanS vor den Ohren wie ein Menetekel und raubte ihm die Ruhe und den Schlaf. Wenn er sich doch der menschlichen Sprache bedienen könnte, er hätte da von seinem Friedrich Auskunft über das Auto verlangt. Aber lecker verstand dieser ihn nicht, ob- wohl die groben dunklen Pserdeaugen ihn ost angstvoll fragend ansahen. Doch bald wurde dieses Grübeln durch neue Eindrücke verschoben, die dem Hans ebenso schwer, als der Gedanke an das unbekannte Auto, auf die Seele sielen. Tenn eines Tages war ein schmierig aussehender Mann im Stalle erschienen und hatte gefragt, ob der Herr Doktor ihm den Schimmel verkaufen wolle, der doch reis für den Schinder sei. Aber da war der Mann schlecht »„gekommen. Sein alter Hans bliebe da. so lange, bis er stürbe, hatte der Herr gesagt und dabei liebkosend Hansens harte Nase gestreichelt. Des Schimmels Augen feuchteten sich jetzt noch, wenn er daran dachte. Er konnte sich so gar nicht von seinem Herrn trennen und sein Herr nicht van ihm, den alten treuen Gaul, der ihn einst im Kugelreaen über das blutige Schlachtfeld getragen und ihn mehr denn einmal durch sein mutvolles Hin stürmen dem Tode entrissen batte. (Schluß solgt.f Jugend. Oft ist die Jugend eine Zeit der Rosen. An Freuden reich, — voll Glück und Sonnen schein. — MS war' sie nur zum Scherzen da und Kosen, MS könnt' von Trübsal nicht die Rede sein! Manch junge- Herz darf sich am Glücke laben. Manch Lebensfrühlma gleichtder Freude Vom. T-enn unaufhörlich strömen -Leaensgaben In Fülle auS FortunaS Zauberhorn! — Doch gibt es auch noch eine and'r« Jugend. Gar dunkel, reich an Leid, an Freuden arm. Voll heiffer Sehnsucht nach dem Glücke suchend. Scheint ihr die Sonne niemals lenzeswarm! Nimm. Gott im Himmel, solcher jungen Herzen Du liebreich Dich und voll Erbarmen an! Still' ihre Sehnsucht, tilge alle Schmerzen. Latz jedes sich der Jugend freuen kann! Martha Grundinan StllcklMt Milt IxviMixtzG * Gegründet iggv f»rfch«I«t täglich Mo. LL sV Mittwoch, den 7. Februar. Um die Achtung der Welt. Orlgtnal»Roman von M. Jmmisch. v». Vornetzung.» lNa-druS »ertzot«, > ein mtt kleinen Glöckchen behanoenes Püppchen hestig hin- und herschüttelten. Daneben stand Regine. den Arm zum Halte um das Rind geschlungen, und dos rosige Antlitz voll reiner Freude den Eintretenden zugewendel. Verständnislos, in tödlichem Erschrecke» war Melanie an der Tür siehengeolieben: aber Georg ersahte mit warmem Drucke ihre Hand, und sic zu dem Kinde führend, sagte er, selbst ties ergriffen: „Sieh, Mela. dieses Kind lxtt uns der Himmel als höchstes OKffchcnk zugesühet. Es ist arm und mutterlos' cs wird Dich glücklich machen und Dir ersetzen, was uns bis jetzt fehlte Möge es Dir siels ein gutes Kind. Du ihm eine gute Mutter lein." El nahm das Kind, das ihn freundlich anlachte, aus seine Arme, um es Melanie zu reichen, oder diese siaick slarr und unbeweglich, und nur ihre Augen irrten in iassungS- losem Entsetze» zu Regine und von da zu ihrem Gatten und dem Kinde. Ihre von der Unterredung mit Klaus noch vibrierenden Nerven waren dem jähen Ansturm schreckcns- voller Empiilckuiigen nicht gewachten. Nebel schien vor ihr zu wallen: feurige Punkte irrten darin umher, sie einpsand plötzlich einen furchtbaren Schmerz im Kops und Herzen, und nur ein einziger Gedanke bohrte wie glühende Nadeln in ihrem Hirne: Sie sollte ein fremdes Kind an ihr Herz nehmen, während sie ihr eigenes Kind von sich gestoben hatte, während sie es täglich, stündlich verleugnen muffte, trotzdem jede Fiber ihres-Herzens nach ihm verlangte. Einem fremden Kinde sollte sie die Liebe, die Zart- lichkeit der Mutter widmen, die sie in konsequentem Egoismus dem eigenen Kinde vor enthalten hatte: sic sollte Freude und Dankbarkeit zeigen, während Verzweiflung ihr ans Herz griff, während Regine dabeistand als Fremde, ihre ewig Verlorene. Es ging über ihre Kraft. Ihre Gedanken verwirrte» sich: sie sing an zu lachen, ein schrilles, trauriges Lachen, das die Zuhörer kalt durchrieselte: sic griff mit den Händen in die Lust und wäre zu Boden gestürzt, wenn Georg und Klaus sie nicht ge- halten hätten. Tie Lichter am Chrislbaum brannten ruhig weiter, die bunten Kugeln, die silbernen und goldenen Sterne daran schimmerten und blitzten: die Frau aber, um derentwillen dies alles in Szene gesetzt worden, lag blaff und siill aus dem Diwan, und das kleine Mädchen soff unbeachtet aus dem Teppich und spielte mit seinem Püppchen. Klaus war nach dem Arzt geeilt, indessen Regine und Georg die Kleider der Leblosen öffneten und ihr Stirn und Schläfen mit kölnischem Wasser rieben. „Eine starke Nervenüberreizung," meinte der Arzt und verordnete absolute Ruhe: alle- Fremde, Störende sollte unbedingt ferngehalten werden. Georg Trautmann war sroh, als Regine nach schnell eingeholter Erlaubnis Anna MaeteS sich erbot, die kleine Luise! einstweilen mit sich zu nehmen. „Mir ist, als hatte mich jemand vor den Kops geschlagen, sagte Georg zu Klaus, als dieser am anderen Morgen sich nach Frau Melanies Befinden erkundigte. „Schliehlich fange ist selbst noch an. an Ahnungen zu glauben. Meine Frau ist ernstlich krank, so merkwürdig still und teilnahmslos. Sie hatte von Anfang an eine der Furcht gleichende Abneigung vor Himmelöberg. und seit sie hier ist. habe ich sie noch nie so recht sroh gesehen. Ich hoffte, nun wirklich ein Heilmittel für ihre Melancholie gesunden zu haben, aber L>i« haben ja gesehen, welch traurigen Erfolg ich hatte. Ich habe cs ungeschickt und täppisch an- gefangen, das unterliegt keinem Zweifel: ober wie gewöhnlich kommt die Einsicht immer hinten nach. Rätselhaft bleibt mir nur. was meine Frau gestern so ungeheuer und ledensallS schmerzlich erregen konnte." Klaus war einigermaffen iu Verlegenheit. Er wuhte nicht recht, was er dazu sagen sollte, obgleich er den wahren Grund von Melanies Nervenerschütterung nur zu gut zu kennen glaubte. „Mein Beruf hält mich fast den ganzen Tag vom Hause fern, das pafft gerade letzt sehr schlecht," fuhr Georg fort. „Wenn ich nur eure passende Gesell- schasterm sur meine Frau fände: aber es wird nicht leicht sein, denn sie geht sehr spar- kam mit ihren Sympathien um." Er zögerte ein Weilchen und fügte dann hinzu: ^Ein Wesen kenne ich wohl, welches st« ganz besonders in rhr Herz geschlossen hat, Fräulein Regine; aber ich weiff nicht — — denken Sie. daff sie sich eNlschlicffen könnte oder daff kÄIlI»IIM-KllMMlll! WLi«tv lolTvnrlv Vax« kommen zu und weit unter der LILUIt« ,Iv» HVvrLv» zum Ausverkauf: MnW, Aük, HkmOffe, MIM, Lm» IlcKe- o. ksrUemreüHilm. W LÜlllrMk füälllllLllä). Ligns Zsk-gssbk-ik unc! ^ggsrins. A ^ 1>Lusewmsn-b1sßsrin. t l M UM vermiede äis larils. 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