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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060204023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-04
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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Ltele« Blatt wird d» Lesern von Dre«den «»d Umgebung a« Tage vorher bereit» als Abend-Ansgabe -«gestellt» während e» die Post«Abonnenten am Morgen in einer GesariitauSgak "halten. verugrgeMn »»*»»"""> de» tS,l>« «etmall,» tUitroauiia durck »nie» »»un >—»»»« uud au Sonn- und Moulagen nur eininav »VN »vOt. durch Lu«>qdr>t,kjioin- »IMonSre » 4M bc». 2 Mt so «' Nei ein«alia«r ttnnelinn« durch d>» U,ft»Stk. >»bn»VM«llaeidi im Aut- I«i>d mU euiivveckeudeu, tinickiaac. >«chdruckaller RNtk-I». Onaiaal- VittreUmi»»» »ur mit deutlicker ö«»>lrna/i«a»ei..Dle»d.Nackr."> pilLiti,. AaUilritalickc Sonorar. »Z'vrück« vleidm nnbertzchichtlii: »verlanat« Mainokrwt« werden nickt auibewahrt. Lelearamm-Ldreli«: »«chotch«»» »r«»»««. KesZvL'rrrSeL 18LG Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden -lnreigen-cack. Unnadme u«n rlutiindiaunaen dtü nackmitta-e S Ukir Tonn und yeiettaatz nur Macieutirahe» v« > N did'/,! Ulir Die l >v»Iti«e«rm,:>. »eile «ca. s Silbe«) » Bl,.. kimdiannie, a«< der Pnvatinie.Seile L Pia. i di« ripailiae ckeilc a>I r«r> teile so Pta . aiü Ti»ae>a»tt .Seile so Pia. !ln Nummern nech keuu- ond N«tert»»eu r isalti»» Sruiid,et>e so Di«., ani Privatletk «o Pia. rivalüge Keile aui Lettteite und als Üiitlleiandt so Pia. A«iSmärN,e Au, im«c nur ue»e» Lorautzveilchpina. Bcleabiätler koiien ro Pt-nn'v'. Fernsprecher -kr. U und «VSN. Hauptgeschäftsstelle: Mariens«, ,s, «,p l.sdettllii!iKkMüs ^ üssnlre. Kr. SS. Neueste Drahtberichte «erichte Hofnachvichte», ffunntzilener. Dienstbolenball. Gerichtsverhandlungen. P Ikandale. Oesterreich und Serbien. Sylvia". „Krieg »in Frieden". „Do» E««ar". Parlier Kirchcn- I Ssnulag, 4. Aedrnar Neueste Drahtmeldttugen vom 3. Februar. rreuuuu» von Staat »nd Kirche in Frankreich. Paris. Bon den wegen der Vorgänge in der Kirche Sk. Piene du Gros-Caillon voraenvninienrn 50 Verhaftungen wurden 35 ausrechterhalten. Unter den Verhaftete» befinden sich zwei Mnnizipalrätr. Paris. Der wegen tätlicher Beleidigung von Polizci- beamten bei den Vorgängen in der Elvtiiden-Kirchc Verl,astete Gras de la R o ch e s o u e a n ld wurde vom Znchtpolizeigcricht zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, sein gicichsalls verhaf teter Sohn wurde freigesprochen. Paris. Tie Zahl der heute verwundeten Manifestanten wird auf 50 angegeben, darunter sind mehrere erheblich Verlebte. Auch eine Anzahl Pvlizisien trug Verletzungen davon. In der Kirche St. Pierre du Gros-Earllon watete man bis zu den Knöcheln im Wasser. Die vor der Sakristei ans Sesseln, Bänken und Beichtstühlen errichtete Barrikade war so fest, dag die Polizisten nach halbstündiger Arbeit sich begnügen muhten, eine Art Tunnel berzustellen, um sich zur Salmler Zugang zu ver schaffen. wohin die Manifestanten sich geflüchtet hatte». Tie Meldung, dag Revolverschüsse avgeseuert wurde», wird vvn der Polizei als unrichtig bezeichnet. Paris. Die Inventaraufnahme in der Kirche St. Pierre du Gros-Eaillon wurde trotz Einspruchs deS Pfarrers sort- geietzt und unter andauerndem Lärm der zahlreichen Menge gestern abend gegen '/W ffhr beendet. DaS Innere der Kirche victet einen traurigen Anblick, alles ist zertrümmert. Eine Anzahl Per sonen. die sich i» Schniährufcn gegen die staatlichen Beamten ergingen, wurden verhaftet. Gegen 6 Uhr war die Ruhe wieder hrrgestcüt. Zur Lage in Nusiland. Petersburg. Wie. die „Nowojc Wremja" meldet, ist den Mitgliedern des Reichsrales und den Beamten der LtaatL- druckerei unter Androhung der iosortigen Entlassung verboten worden. Vertretern der Presse irgend welche Mitteilungen zu kommen zu lassen. Die Meldung, daß Gros Witte erklärt habe, die unbeschränkte Gewalt des Kaisers werde durch das Manifest vom 30. Oktober in keiner Weise berührt, hat die Petersburger und Moskauer Abteilungen des Verbandes vom M. Oktober veranlaßt, in,einer Sitzung dazu Stellung zu neh men. Der Verband sei dafür, daß das Manifest vom 30. Oktober die Gewalt des Monarchen beschränkt, nur den historischen Titel „Selbstherrscher" unberührt lägt, der vom Grundgesetz nicht mit dem Begriff der ..unbeschränkten Herrschaft" identifiziert werde. Betreffs, des Eides aus die Verfassung forscht sich der selbe Verband dafür aus, das; der Eid nicht vom Kaiser Nikolaus, wohl aber von seinem Nachfolger zu leisten sei. Libau. Au den letzten Tagen wurden ans dem Gute Prekule über 20 Letten wegen Teilnahme an dem Aufstande erschossen. Der Agitator Straus-, Mitalied der Kamproraa- rnsation. wurde vom Kriegsgericht zum Tode onrch den Strang verurteilt. Täglich, finden >m hiesigen Kreise Hinrichtungen statt. Baku. Die Arbeiten a n d c n T o ck s finden unter militärischer Aussicht statt. Katch ira sGouvcriiement Tula). Ter auf Vorschlag des Finanzminffters hier aus Großgrundbesitzern und Bauern ge bildeten Agrarkoni Mission zur Erwerbung von Land durch Vermittlung der Bnueruagrarbank sind von seiten einiger 80 Dor'gemcinbcn Ka»fankü»dig»nac» zugegangcn. 8 Gutsbesitzer erklärten sich bereit. Land zu verkaufen. Wladiwostok. (Priv.-Tel.) Während der letzten Nevolte wurde die bekannte N e v o l n t i o n ä r i n W o l ke n st e i n durch eine Salve erschossen. Mit ihr siele» -ft« Personen; 200 wur den verwundet. ' Berlin. (Priv.-Tel.) Dem Reichstage ist heute die Fort setzung der Denkschrift des Großen Generalslabes über den Aus st and in S iid w est a f r i k a zugegangcn. — Das Ad- qeordnetenhaus nahm den Gesetzentwurf. ourch den die Kunst im- Wissenschaft. i* W och e n s p i e l v! a n der Königs. Hastheater. Opernhaus. Sonn lag: «Ter Evangeüiiiann." Montag: „Carmen." Dienstag: „Lohcngrin." Mittwoch: „Der Bazazzo." „'Sylvia." Donnerstag: «Die Rcgimcntstochter." Freitag: 5. Sinfonie-Konzert, Serie 13. Solist: Herr Kreißler (Violines. Sonnabend: „Die Fledermaus." Sonntag sll.j: „Rienzi." — Schauspielhaus. Sonntag: Nachmittags '^2 Uhr: Vierte Voiksvorslclliing: „Minna von Barnhelm." Abends 7 Uhr: „Der Gras von Eharolais." Montag: „Die zärtlichen Ver wandten." sOttilie: Fraulein Lang. a. l. G.l. „Der gemütliche Kommissär." Dienstag: „Der Graf von Eharolais." Mitt woch: „Traumulus." Donnerstag: „Faust." il, Teil.) Frei tag: „Goldfisch«." sEmmtz: Fraulein Frei, a. G.l Sonnabend: „Zar Peter." Sonntag lll.j: „Der Graf von Eharolais." Mitteilung aus dem Bureau der Köni glichen Hos- theater. Da für die nächste Woche die Herren Perron und Vurrian kontraktlich benrlaubr sind und am 13. Februar, dem Todestag« Richard Wagners, herkömmlicherweise „Tristan und Isolde" gegeben werden soll, kann die nächste Aufführung des musikalischen Dramas „Salome" von Richard Strang erst nach dem 13. Februar stattsindcn. ff* Königs. Hosoper. Leo Delibcs' mythologisches Ballett in drei Akten ffüns Bildern! „Sylvia, die Nymphe der Diana" ist gestern in einer zum allergrößten Teil trefflichen Neueinstudierung wieder in Szene gegangen. Wir heißen diese Repcrtoir-Bereicherung aufrichtig willkommen. Denn „Sylvia" ist nichts weniger als das. was man schlechthin ein „Ballett" nemst. Die herrliche, geistvolle Musik erhebt sie zum Kunst- werke. Weit davon entfernt, die Tätigkeit gewöhnlicher Tanz- oder Ballettmusrk,, die bloße Unterstützung der rhythmischen Be treuungen zu verrichten, interpretiert sic klar und verständlich die Sstuatlon, zeichnet scharf die Charaktere und verleiht der mimischen und vantomimischen Darstellung eine Art Sprache, dir öfter deutlicher redet als das «rcsprochcnc Wort. Geist voll erfunden wie hier und meisterlich »isirnmentiert mit allen Finessen, die der Charakteristik sozusagen das Tüpfelchen aus dem l nicht schuldig bleiben, macht sic das Nachlesen der szeni- W o h n u n g s g e 1 d z u i ch ü s s e für die unteren Brausten um 50 Prozent erhöht werden, in dritter Lesung endgültig an und setzte dann die Eiaiberatung fort. Berlin. Die Internationale A u t o m o b i l-A u S- stellung wurde heute vormittag N Uhr vom Herzog von Ratibor, der den durch Hoftrauer verhinderten Prinzen Heinrich vertrat, eröffnet Anwesend waren u. n. die Staatsminister Sttidt und Delbrück, ttzeneralseldmarickzall von Hnhnke, Herzog Friedrich von Mecklenburg. Die Ausstellung umfaßt etwa 310 Stände. Das Ausland ist stark beteiligt. B r e me n. Zn den oon verschiedenen Zeitungen gebrachten Mitteilungen von einer Be'chlagnalnne des deutschen Schul- schisfes „Groß !>e rzog i n E l rso b c tb" in Ostüvestori wegen Warenfchinuggels gibt die Geschäftsstelle des Deutschen Schulschisssvereiiis folgende Erliärung ab: Nach Mitteilungen deS deutschen Koiffuis beruht die erwähnte Angelegenheit auf einem Mißverständnis eines übereffrigen Bvomreii. Eine Schmuggelei lag nick» vor, eine Beschlagnahme hat nicht statt- gesunden. Das Schuischiss ist gestern bestimmungsgemäß ab- gesegelt. Ha mburg. In der letzten Nacht wurde der Hamburger Teeschlepper „Karl Lieh»" oon dem englischen Dampfer „City os Berlin" in der Nähe oon Brunshausen in Grund ge bohrt. Von der Besatzung sind sechs Perionen, ertrunken, zwei konnten sich rette». SainlDi k>. In Raon l'Etape wurde ein Hauptgebäude der Firma Nauru, deren Arbeiter seit einem Monat im Ausstanü sind, durch Erplosi,on von 400 Kilogramm Pulver zerstört. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Kopenhagen. Gestern abend st Uhr fand an der Bahre des Kölligs Christian eine Tranerfeier statt, an der die königliche Familie und andere Fürstlichkeiten teilncihmcn. Petersburg. Die Bevollmächtigten zum Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Nugland und Oesterreich- Ungarn sind gestern zu einem vollständigen Einvernehmen gelangt. Ter Vertrag wurde heute dem Ministerrat zur Prüf,mg vorgelegt. OcrlllcheS nnv Sächsisches. Dresden. 3 Februar. —* Heule fand auf Naundorser Revier Königliche Jagd statt, zu der sich Se. Masestät der K önrg in Begleitung einiger Herren frich 8 Uhr 2-Z Min. vom Hcnlvtbcchnhofe aus nach Kling-enberg begab. Die Rückkehr oon dort erfolgt nachmittags 5 Uhr 8 M i». Heute abend wird der Monarch eine Ballfcsstich- keit des Obersten Krug von Nidda im Offizierskcffinv des Gardereiter-NegimentS besuchen. —* Bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe fand gestern abend eine Soiree statt, zu der mit Einladungen aus gezeichnet worden waren: Obersimarscholl Graf Vitzthum von Eckstädt, General der Kavallerie von Äroizem, Generalleutnant Freiberr von Stralenl>eim und Gemahlinnen. Frau Edle von der Planitz aeb. van Tschiricbky und Bögendorff »nd Ober- kcnumerhcrr Gras von Wallwitz, Frau von Metzsch-Reichciibach geb. Freiin von Miltitz. Generalmajor von Müller und Ge mahlin, Frau Baron von Knorring. Frau Gräfin Sckw.il- Riaucour geb. Freiin von Fürsienberg, Flügelad'jntont Oberst leutnant Graßrnann und großbritanmicber Gejandtschasts- Attachö Stnrdy. —* Se. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg erösfnete die Ausstellung der Bracht-Schule ini Kimstsalvn Emil Richter «Prager Straße, und besichtigte eingehend die zahlceichen Werke der jungen Künstler. —* Tie Sonder-Aiisstellnng Otto Fischer im Kunstsalon Ernst Arnold 'Wilsdruffer Straße« wurde gestern durch den Bestich Sr. Kviffgl. Hoheit des Prinzen Johann Georg ausgezeichnet. —^ Gras v. H oh enthal »nd Bergen mit Gemahlin, sächsischer Gesandter in Berlin, Kvmteffc Vera v. Hohcnthal und Bergen, Graf Khne» Besalv, preußischer Kammerhcrr v. Leipzig, scheu Vorgänge überflüssig: sie erklärt die Handlung durch die Kunst der Tonsprache. Daß bei so scharfer miffikal'.icher Zeich nung Dclibes' Muse immer der vollgesättigte Wvlstlaui, dir Grazie und Anmut gewahrt bleiben und besondere r. riginalilät der Rhythmik gewidmet ist, macht sie dovrelt wertvoll und auch wuderlich geeignet für den Kvnzcrtiaal. Zwei der berühmtesten der rovri-c-inir: <tola<-KL>-, dem lanaiamen Walzer und der Pizzicato-Polka. begegnet man oft in den vornehmsten Musiksälen. Wird diese entzückende Musik noch dazu von einem Orchester wie das der K'önigl. Kapelle gespielt, so kommt der Hörer aus dem Schwelgen im Wohllaute nicht heraus. ffm die Neueinstudierung hat sich Herr Hosbailetimeistcr Berger sehr verdient gemach:. Alle seine Anordnungen find sinnig und wirksam, die Gruppierungen phanlasievoll, er ver steht cs, die Handlung zu spanne», die Effekte zu steigern, das gegebene Material ingeniös zu verwenden. In die charakte ristischen Arrangements, in die allegorischen und heroischen Momente ist ebensoviel Geschick und Geschmack hineingelragen, wie Tempo und Temperament in die komischen und grotesken Tänze. Auch die 'Darstellung verdient Anerkennung. Frl. Malinverni, die neuengagicrte Primaballerina, mimt und tanzt graziös die Nymphe Sylvia, in den seriösen Momenten mit feierlicher Schönheit, aeschmeidig und anmutsvoll in den Allegro- Sähen. Allerdings scheint sie über eine durchgebildete Schule, mit Ausnahme des leichteren Spitzentanzes, noch nicht zu ver füge». Ihre Kunst ist noch im Werden, wird aber vorteilhaft unterstützt durch die Harmonie der Linien, die Genauigkeit der Bewegungen und durch vornehme Mimik. Das ist schon sehr viel, aber schließlich doch nicht genug, um höheren Ainprüchen voll zu genügen. Voller und wärmer rühmen läßt sich dagegen schon Frl. Gabler. Ihr armer Schäfer Aminta ist nicht nur ein bildhübsches, graziöses und lievenÄvürdiges Kerlchen, ein Nippsigürchen zum ÄuSftellcn, er ist auch mimisch undgeslisch sir und fertig geformt, natürlich graziös, wie «S ein echter Schäfer im «Lchäscrfpiele des sogenannten bnllot ll'aotion und ballot-pnniomimo sein soll. Den schwarzer Jäger und Bose wicht gibt Herr Ballettmeister Berger aut charakteristische und was sonst noch an Nymphen, Schäfern, »Sklaven und myihologi- schen Figuren auf der Bühne erscheint, wird lobenswert dar gestellt. . Baumin v. Uiigecn-Stecnberg trafen hier ein und. nahmen im „Europäischen Hof" Wohnung. —* Die M i t 1 c I st ci n ds - V e r e i n i g n n g im König reich Sachsen Hot au die Staatsregierung des Königreichs Sachsen eine Petition um landesgesetzlichc Einführung einer Um «atz steucr ans Großbetriebe im Klein- Handel gerichtet, in der n. a. ansgesi'chrr wird: „Die Be urteilung. welche dem Antrag Spieß und Gen. — Vorlegung ein-S Geietzentwnrss wegen Besteuerung der Großbetriebe im Kicinhandci — von seiten der König-. Staatsregiernng zu teil geworden ist, hat die in Frage kommenden :veilen Mittel ttandskreise in eine gewisse Beunii'.lstguiig versest. Wc.rn mir auch anerkenne», daß die Haltung des Herrn LkmISsriniskerS v. Mensch ein größeres Wohlwollen gegenüber der Umsatztenec zum Msdruck brachte, ais dies in früheren Landtagen der Fall war. so haben dock die abweisenden Ausführungen des Herrn Ministerialdirektors Tr. Roscher einen allgemein nieder schlagen den Eindruck Hinterloher. Besonders unangenehm berührt bat es, daß der Herr Ministeciaidireklor dem -Mittelstände die Be fähigung abjpricht, seine eigenen Interessen in sachgemäßer Weift wohrzunehmen. Dirft Auffassung ist in dem Zusammenhänge, wie sie gebraucht wurde, absolut ünhaltdar. Alle wirtschaftlichen und sozialen Kämpfe haben sich in einer Richtung bewegt, die sich im dircklen Gegensatz befand mit der von Herrn Tr. Roscher geäußerten Anschauung. Es hat üislzcr immer noch als Regel gegolten, daß in dem wirtschaftlichen und sozialen Wettstreite der Gegenwart nur derjenige Stand sich erhalten kann, der sich ongehörige wahr nehmen zu lassen, da Len Traußenstehendcn naturgemäß daS nähere Verständnis der in Frage kommenden Imercssen fehlen muß. Nur dem Mittelstände sollen nach der Anschauung des Herrn Ministerialdirektors Dr. Roscher dies« Fähigkeiten abgehen: er allein soll die Führung seiner ÄNAe. iegenhciten anderen überlassen! Mit anderen Worten: er soll rrryig abwarten. ob andere Stände gelegentlich etwas für rhn übrig haben! Auf solche Weise würde der Mittelstand aller dings überhaupt nichts erreichen, da man nur durch Zusammen schluß und kraftvolle Vertretung seiner Wünsche den Gegner zwingen kann, dem Bmaclneiligteu sein gutes Recht zu gewähren. Der Mittelstand kann sonach diesen Ausführungen des Herrn Ministerialdirektors Tr. Roscher keinerlei Bedeutung besiegen und wird auch in Zukunft «o Vorgehen, wie er es im Interesse seiner Sache für nötig hält. Nach der eingehenden und sach lich guten, rrcisenden Begründung, die Herr Londtagsabgeord-- neier Tr. Svreß 'einem Anträge mit auf den Weg gab, und nach den vorzüglichen Ausführungen, die von den einzelnen Rednern der koniervatiscn Fraktion in der Zweiten Kammer ge macht wurden, können wir iwS ein näheres Eingehen aut die Materie ersparen. Tie Argumente der erwähnten Redner entsprachen fast ausnahmslos den in Miitelstandskreisen herr schenden Anschauungen. Nur einige von gegnerischer Seite aus gestellte Bchauptnneen möchten wir neranLgreifen. Von liberaler Seite lourde der Antrag als indnstriescindlich bezeichnet mit der Begründung, daß die »orgeschl igene Steuer ans die Fabri kanten abgewälzt werden würde. Dem ist zu entgegnen, daß daS Verlangen nach einer Umsatzsteuer lediglich dem Grunde kntsprungen ist. dem Mittelstände zu Helsen. Di« Beschuldigung, ais verfolge der Mittelstand damit irgeno welche »nlaülere Nebenabsichten, muß mit Entschiedenheit a!S grundlos znrück- aewiescn werden. Ferner bestreiten wir, daß durch eine Um satzsteuer eine Schädigung der Industrie hecbeiyeftitzrt tverdrn könne. Eine Sreueravwälznng auf die Lieservnten ist auf die Tauer nicht durchführbar, am wenigsten dann, wenn dre Steuer die rechte Höbe besitzt. Der Lieferant wird sehr bald durch andere Kalkulation bei seinen Lieferungen an Dacenhäüftr «ich schadlos halten. Ter Einwnnd der Steuevadwälznnri läßt fick« übrigens gegen sie Einführung einer jeden Steuer und lb-- aabe erheben. Trotzdem haben die Staaten fick aber nicht ab- basten lassen, derartige Steuern direkter und indirekter Är! die schwere Menge einzusünren. Treten wirklich im Anfang ernige Dem Ballett oaran gimr Adams „Nürnberger Puppe", in der Frau Wcdckind iB.nbaj ibrr Gesarigskunst glänzend entfaltete und die Herren Nebn > chka und Erl in deu gcwobittcn Rollen des Cornelius nnv Benjamin enolarcich mirwirlien. Die Neubesetzung des Heinrich mit Herrn Kietz erwies sich als glücklich und oem Ganzen jedeiffallS nicht zum Nachteile. DI. 8t Köuigl. Hosschanspiel. A roc .re uigen Wache» i» allem Ernste an dieser Stelle von der Mivennot am der deutschen Bühne die Rede war. wird mancher Leser ungsänbig qelächelt hüben: kündigte doch daS Hoftheater zu derselben Stunde nicht weniger als drei oder vier junge Tomen an. die samt and sonders in dem heiß, umstrittenen Fach um Anstellung zu werben beab sichtigtcn. Naivennot?! Keine Spur. — omburrus <j-> rücho^s. Leider ist diese Fülle der Erscheinungen auch darnach. Tie Nieder lage von gestern hätte sich allerdings, unserer unmaßgeblichen Meinung nach, twtzdem l«ei einiger Vor »nd Einsicht vermeiden lassen müssen. Man gab das liebe, alte Lustspiel „ K r i e g r m Frieden", das sich trotz aller ..bunten Ristke" »nd „Notauar liere" in seiner harmlose» Liebensivürdigkeit noch immer au« der Bühne hält, nicht zinn mindesten wohl wegen der großen Anzahl seiner außerordentlich dankbaren Rollen. Freilich darstellerische Aufgaben bedeuten sie. soweit weniustens die Damen in Frage kommen, nicht gerade: al««r an der besten weiblichen Nolle des Fünfakters, der resoluten Jlka Etvös kann man doch so ungefähr sehen, was von der Darstellerin der Talmi-Ungarin zu dalten ist. Frl. Han ne Wald kommt ans Kassel, der Stadt, die berühmter fft durch ihre RembrandtS, als durch ihr Hoftbeater. Für dieses mag ihre Jlka Ett'bS vielleicht genügen, für Dresden ganz sicher nicht. Sie besitzt zwar die gewisse Nciivcn-Mmiterkeir — mir versönlich hopst sie :u viel, daß einem gestern nm die Erdmonv - schen Guteslnhrn Möbel himmelangst wurde —. eine beträchtliche Routine und die gewöhnlich nur Tyeaterkiiidcr» eigene Fertrgkeit, sich rcsicb in ein sicmdes Ensemble einziifügen. DaS ist aber auch alle». Dafür lebst es ihr sichtlich an jedem persönlichen Charme, an dem nötigen reizvollen Gestaltungsvermögen und jenem un definierbaren Ettvas. das selbst abgeblaßtcn Rollen Pikanterie und Esprit zu geben vermag Rein äußerlich vermißte man an Vieser Jlka. die doch eine Dame, noch dazu eine sehr rassige Dame, sein soll. Vornehmheit und Grazie. Von dem wenig guten Geschmack.
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